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01 STENDAL Quer durch die deutsche Saison Kann der Doppelweltmeister den Vortrieb des Finnen stoppen? Hermunen vs. Hiemer Seid bereit - immer bereit! Michi Herrmann nutzt die Schwäche von Jasinskis hinterer Radnabe Vize-Künzel und Meister-Petr Runde 1 - Unentschieden zwischen den DM-Titanen der vergangenen Jahre Online Magazin Supermoto 2010 www.MotoMonster.de

MotoMonster Magazin - Stendal 2010

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Ein Rückblick auf die Auftaktrennen der Supermoto DM 2010 in Stendal.

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01 stendalQuer durch die deutsche Saison

Kann der Doppelweltmeister denVortrieb des Finnen stoppen?

Hermunen vs. Hiemer

Seid bereit - immer bereit!Michi Herrmann nutzt dieSchwäche von Jasinskis

hinterer Radnabe

Vize-Künzel und Meister-PetrRunde 1 - Unentschieden zwischen den

DM-Titanen der vergangenen Jahre

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The Flying FinAußer beim Start hatten die Konkurrenten der S1 kaum Gelegenheit dem Finnen nahe zu sein. Mit lässigem Style zog Hermunen eine schnelle Runde nach der anderen.

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Mauno macht`s ganz

Er hatte alles im Griff, strotzte vor Selbstbewußtsein, und zweifelte offenbar kei-nen Moment an seinem Siegesfeldzug in der S1. Teamkollege Herrmann schnappt sich derweil die Tabellenführung in der S2.

lockerText & Fotos: Christian Queens // Layout & Videos: Markus Rutz

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nach langer langer Zeit war es endlich wieder soweit. Stendal diente wie schon so oft als Auftakt der Supermoto DM.

Besonderheit dieser Saison, dass alle Klas-sen zu den Events der DM mit vertreten sind. So pilgerten Amateure, Ü-40 Cup, beide Po-kalklassen (C1, C2), der Nachwuchs in den Kategorien S3-Junioren und S3-Youngster, sowie die Großkopferten der beiden S-Klas-sen in die Altmark. Nur gut, dass es auf dem weitläufigen Flugplatzgelände genügend Stellflächen gibt um so viele Sportler samt Tross aufzunehmen. Eine besondere Lösung ließ man sich für die zögerlichen Kandidaten der Pokalklassen einfallen. Schon seit Jahren bemängelt man, dass gut Platzierte aus der nationalen Meisterschaft zu zögerlich beim Wechsel in die Top-Klasse seien. Daher ist es ab 2010 den stärksten Piloten der Pokalklas-sen vergönnt, im jeweiligen Pendant der S-Klasse zu starten, um schon mal vorsichtig Luft der Inter-DM zu schnuppern. Hoffentlich gewöhnen sich einige daran, um 2011 end-lich den Sprung zu schaffen.

Was die S-Klassen angeht, war die gesam-te deutsche Supermoto Welt gespannt. Wie

würden sich die neuen Teamkonstellationen denn so schlagen? Wer wird der Schnellste sein? Die beiden Jungs aus der WM - würde Hiemer den Hermunen einfach so bezwingen, oder geschieht es vielleicht genau anders he-rum? Was wird Künzel wohl auf seiner krach-neuen Aprilia reißen können? Wird er sich gegen den Meister Vorlicek behaupten? Und, wie nah können die beiden an den Favoriten aus der WM dran bleiben? Oder aber auch in der S2 - was kann Michi Herrmann mit seiner Zupin Husqvarna gegen den Husaberg-Trei-ber und amtierenden Meister Jochen Jasinski ausrichten? Und inwiefern können die jungen Wilden der S2 dort vorne ein Wörtchen mit-sprechen? Fragen über Fragen, die während der folgenden 48 Stunden an Klarheit gewin-nen würden.

Bevor die S1 zum ersten Rennen die Stre-cke enterte, war die Erwartungshaltung sehr hoch. Die Rennen waren auch spannend, keine Frage. Man sah top Zweikämpfe, ohne Zweifel. Aber dass der Finne es so einfach haben würde, davon ging niemand aus. Mau-no Hermunen segelte allen davon und ließ Verfolgern vom Ausmaß eines Bernd Hie-

Mauno Hermunen

ahnungslosigkeit & neugier„ „

Nach einem Versuch in der S1 baute Taunus Moto schnell eine 530er für S2-Rückkehr auf. Eine

gute Entscheidung!

Er dominierte das Geschehen, egal auf welcher Strecke, doch sein WM-Engagement kostete

ihn den Titel.

Stefan Freyermuth

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Jäger & Gejagte„ „ Während Markus Class den Saisonstart seines Lebens hinlegte und Jürgen Künzel wohl alles in den richtigen Bahnen laufen hat, war Bernd Hiemer zuversichtlich auf noch bessere Ergebnisse. Die genaue Rollenverteilung steht nach Stendal jedenfalls noch lange nicht fest.

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mer, Jürgen Künzel und Petr Vorlicek keine Chance. „Alle sagen die S1 sei schwieriger zu gewinnen als die S2. Heute sah es für mich nicht danach aus.“ resümierte Hermunen nach seinem Doppelsieg. Hermunen hat of-fensichtlich nichts anders gemacht als sonst. Er stieg auf seine Husqvarna, war locker und fuhr einfach sauschnell. Also stellt sich die Frage, ob er schlicht weg besser ist als alle anderen S1 Favoriten, oder ob die in Stendal noch nicht on-top waren.

Bernd Hiemer analysierte: „Wir haben unser Fahrwerk bisher nur auf die Reifen der Italie-nischen Meisterschaft und Weltmeisterschaft einstellen können. Der dort vorgeschriebene Goldentyre ist was Form und Grip betrifft ganz anders als der Michelin. Daher hatten wir viel Abstimmungsarbeit am Fahrwerk zu leisten und werden wohl erst in Harsewinkel die volle Performance des Reifen nutzen kön-nen.“ Hiemer hatte nach Sturz im ersten Lauf da nur Rang sechs rausfahren können, wur-

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de aber im letzten Rennen des Tages dann Zweiter. Jürgen Künzel war zum ersten DM Treffen in Stendal gerade mal 14 Tage in Be-sitz seiner Aprilia und nutzte eine Woche zu-vor den ersten Lauf der ÖM zu Einstellfahrten im Rennmodus. Beim DM-Auftakt klappte es dann nahezu reibungslos: „Das Starten habe ich bei der ÖM überhaupt nicht hinbekom-men. Hier in Stendal klappte das hingegen schon sehr gut. Jetzt müssen wir noch zuse-hen, dass wir das Fahrwerk, vor allem hinten,

drei kurven vor schluss - class vorbei.„

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SchüchternHermunen bezwang das ge-samte Fahrerfeld, konnte sich aber nicht überwinden das Mädel nach ihrer Nummer zu fragen - heute ärgert er sich.

in den Griff bekommen und alles ist super!“ Künzel vermochte im zweiten Rennen mit Hiemer Schritt zu halten um Rang drei raus-zuholen. Im ersten Rennen musste er den An-lasser drücken - Fünfter weil ausgebremst.Der Meister Vorlicek war bei einer Trainings-sitzung mit seinem Teamchef Dirk Spaniol aneinander geraten. Er klagte über Schmer-zen im Oberschenkel, blieb aber dennoch gewohnt humorvoll. „Ich war vor ein paar Tagen gestürzt und Dirk ist über mich drüber

tabellenstand S1 2010

Markus VolzMit seinem Wechsel in ein

deutsches Team kann er sich nun endlich voll auf die

DM konzentrieren.

1. Mauno Hermunen FIN 50 Zupin Husqvarna2. Markus Class GER 40 Dirt Force Racing3. Bernd Hiemer GER 37 KTM Motoracing Team4. Jürgen Künzel GER 36 Aprilia Grebenstein5. Petr Vorlicek CZE 36 DSR Suzuki6. Markus Volz GER 33 KTM Bauerschmidt7. Jean-Marc Gaillard BEL 26 JMG Racing8. Dirk Spaniol GER 26 DSR Suzuki9. Julian Becher GER 26 Emil-Weber-Racing10. Harry Näpflin SUI 22 Emil-Weber-Racing11. Asseri Kingelin FIN 2012. Marcel Götz SUI 16 Emil-Weber-Racing

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Andreas Huber

Jochen Jasinski

Rang 12 im ersten Rennen und dann verweigerte die Aprilia plötzlich

das Huben - Huber ruht daher auf naheliegendem Hubgerät.

Er hatte alles im Griff, war schnellster im Zeittraining und dem ersten Rennen, dann

der erste technische Ausfall seit Jahren.

gefahren. Das macht mir vor allem in Links-kurven zu schaffen. Übrigens habe ich gehört Mauno sei auch hier gefahren. Hab ihn gar nicht gesehen.“ Rang drei und fünf für ihn.Doch dafür hat sich in der Top Riege ein jun-ges Gesicht eingefunden. Markus Class, der in den vergangenen Jahren schon für kurz-fristige Auftritte an vorderster Front gut war, zeigte sich solide auf Podiumskurs eingenor-

det. Er entlockte Vorlicek im ersten Rennen den zweiten Platz und kam im zweiten Ren-nen nur knapp hinter Künzel als Vierter ins Ziel.

In der S2 rückte der amtierende Meister mit schwerem Gerät an. Nun ja, das sagt man so leichtfertig daher, doch die von Jasin-ski heiß geliebte 2008er Husaberg in gelb-

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schwarz bringt etwas weniger Pfunde auf die Waage als das moderne Turngerät mit Enduro-Ausrichtung. Nicht zuletzt deswegen entschied sich der Grantler für Altbewähr-tes. Sein neuer Gegner für die Saison stand schon vorher fest. Michi Herrmann soll nach dem Wechsel von Hermunen die Geschicke in der S2 leiten, doch er tat sich zu Anfang schwer. Jasinski lag im Training vorne und

nach einigen Husqvarna Führungsrunden im ersten Rennen, setzte er dem ein Ende. Im zweiten Lauf lag Herrmann auf Rang zwei, als Jasinski sich am zweiten Sprung die Radna-be aus der Carbonfelge brach und zornig das Fahrerlager aufsuchte. „Auf Wunsch einiger... oder wahrscheinlich nur eines Fahrers ändert man den Sprung. Wo kommen wir denn da hin, wenn einfach so zwischen Samstag und

Sonntag die Bahn geändert wird. Und dann noch so, dass es für Leute mit Biss im Off-road keine Vorteile mehr rauszuholen gibt. Das ist... und überhaupt sollte man... mehr sag ich nicht dazu!“Herrmann hingegen war nach den Rennen guter Dinge. Kein Wunder, denn immerhin hatte er just satte 22 Punkte Abstand auf seinen wohl gefährlichsten Widersacher ein-

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gefahren. „Bei uns lief alles perfekt. Obwohl ich im zweiten Rennen zum Schluss einen Plattfuss hatte, ging alles gut aus. Wollt ihr ein Rockstar haben?“DSR-Suzuki Teamchef Dirk Spaniol hatte auch ohne vielversprechende Energiedrinks genügend Power um seine Kondition einer besonderen Prüfung zu unterziehen. Er trat als Doppelstarter an und sah die Bahn so häufig wie sonst niemand an diesem Wo-chenende. Nach den Rennen zog er ein Re-sümee: „In der S1 zu fahren hat tierisch Spaß

Dirk Spaniol

Nico Joannidis

Starke Rückkehr in die S2. Der DSR-Team-chef legt den Fokus auf die große Klasse.

Er selbst sag sich sicherlich im konkre-ten Kampf mit Jasinski und Herrmann,

doch daraus wurde noch nichts.

tabellenstand S2 2010

1. Michael Herrmann GER 47 Zupin Husqvarna2. Dirk Spaniol GER 42 DSR Suzuki3. Nico Joannidis GER 36 Style Factory4. Stefan Freyermuth GER 34 Taunus Moto Racing5. Michael Wagner GER 316. Frederik Eriksson SWE 287. Joachim Bauer GER 26 Raptor Racing8. Jochen Jasinski GER 25 MH Husaberg

9. Toni Krettek GER 21 DMSB Suzuki Junior Team

10. René Tänzer GER 2111. Morten Hagemann GER 17 su-moe3412. Fabian Riedl GER 17 Moto Cinch

gemacht und mit meinem Ergebnis dort bin ich auch echt zufrieden, (Red.: Platz acht ins-gesamt) aber Zweiter in der S2, da bleibt mir wohl nichts anderes übrig als mich darauf zu konzentrieren.“ Spaniol holte im ersten Ren-nen den dritten und im zweiten den zweiten Platz und widmete seinen Podiumserfolg sei-ner erst kürzlich verstorbenen Mutter.

Das Verfolgerfeld der S2 ist in dieser Saison wieder einmal sehr ausgeglichen und rückte verhältnismäßig dicht an die Spitze ran. Das

Fünferpaket in dem wohl jeder jeden mal schlagen wird, ist bunt gemischt. Joannidis auf seiner schwarzen Style Factory Husa-berg, Stefan Freyermuth hält für Taunus Moto die Husqvarna Flagge hoch, helles Rot bei den Hondas von Michi Wagner und Frederik Eriksson, das Gelb von Jan Deitenbachs Su-zuki und last but not least schickes Yamaha Blau bei Andreas Mikkelsen. Auch wenn die Tabelle dies bei den beiden letztgenannten nicht vermuten lässt. Doch die hatten jeweils mit einem Ausfall zu kämpfen.

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Stefan Freyermuth

Michi Herrmann

Der Saarländer eroberte Platz drei im zweiten Rennen. Er hat das Zeug die Taunus Moto Husky noch mehrmals aufs Treppchen zu fahren.

Solide Vorstellung nach der Rückkehr zur S2. Einzylinderfahren hat er of-

fensichtlich noch nicht verlernt. Sein Vorsprung zum direkten Widersacher

Jasinski ist durchaus komfortabel.

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Vorschau

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Harsewinkel15.-16. Mai

Runde 2 der internationalen Deutschen Meisterschaft

ist natürlich wie immer für Euch mit am Start.

stay tuned...