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MS DOCKVILLE DOKUMENTATION SOMMER 2012 ELBINSEL-WILHELMSBURG | HAMBURG

MS DOCKVILLE SOMMER 2012

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Dokumentation aller MS DOCKVILLE Projekte: Kunstcamp, Lüttville, Festival und Spektrum.

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MS DOCKVILLE SOMMER 2012

Im sechsten Jahr des Bestehens hat sich der Begriff DOCKVILLE zu einem Synonym für kul-turelle Vielfältigkeit entwickelt. Aus dem ursprünglichen Wochenend-Festival sind mittlerweile weitere eigenständige Projekte hervorgegangen, die zum Teil auch in eigenständige Struktu-ren überführt wurden. Aus dem einst künstlerischen Festivalprogramm ist ein mehrwöchiges, kuratiertes Kunstcamp mit internationalen KünstlerInnen und eigenen Veranstaltungsformaten geworden. Die gemeinnützige Kinderferienfreizeit Lüttville hat mit rund 160 Kindern einen weiteren TeilnehmerInnen-Rekord aufgestellt. Mit dem SPEKTRUM haben wir aktuellen musikalischen Strömungen, die ihren Ursprung im HipHop haben, ein neues Open-Air-Format gewidmet. Alle Projekte zusammen ergeben den MS DOCKVILLE Sommer, an dessen Ende wie gewohnt das MS DOCKVILLE Festival mit rund 20.000 BesucherInnen stand.

Der MS DOCKVILLE Sommer ist ein Gemeinschaftsprojekt der Kopf & Steine GmbH und dem LÜTTVILLE e. V. Noch in diesem Jahr wird auch das KUNSTCAMP einen eigenen Verein und somit eine eigene Struktur für die Weiterentwicklung erhalten. Wir haben noch Vieles vor!

Viel Spaß beim Kennenlernen unserer Projekte!

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LÜTTVILLE DOKUMENTATION WWW.LUETTVILLE.DE ELBINSEL-WILHELMSBURG | HAMBURG

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Lüttville - die Künstlerische Kinderferienfreizeit 2012Das Lüttville Sommercamp feierte in diesem Jahr seinen fünften Geburtstag – es fand vom 23. bis zum 28. Juli 2012 statt. Knapp 160 Kinder von der Elbinsel waren sechs Tage lang auf dem Gelände des internati-onalen MS DOCKVILLE Festivals in Hamburg-Wilhelmsburg in 13 verschiedenen Kreativ-Workshops aktiv.

Täglich von 13 Uhr bis 18 Uhr waren die Kinder im Alter von fünf bis 14 Jahren auf dem Lüttville mit ihrer ganz eigenen Kunst beschäftigt und haben unter professioneller Anleitung allerlei gelernt und hergestellt, beispielsweise: Wie kann aus Gemüse Farben hergestellt werden? Was ist eigentlich ein Stop-Motion Film? Wir funktioniert Beat-Boxen? Wie kann man Fotos auf Fotopapier zaubern, ohne einen Fotoapparat zu be-nutzen? Oder wie baut man eigentlich eine Seifenkiste, die dann auch noch fährt? Bevor die Heimfahrt am Ende des Tages angetreten wurde, kamen alle Kinder zu einem Großgruppenspiel noch einmal zusammen.

Besonders wichtig war auch in diesem Jahr die Begegnung zwischen den Lüttville-Kindern und den KünstlerInnen des MS DOCKVILLE Kunstcamps – parallel bastelten und bauten sie auf demselben Ge-lände und lernten auf diese Weise viel voneinander und von kleiner und großer Kunst.

Am Ende der Lüttville-Woche stand das Abschlussfest zu dem die Förderer des Lüttvilles sowie die Eltern und Freunde der Kinder eingeladen waren. An diesem Nachmittag konnten die Ergebnisse der Woche vor ca. 400 Leuten präsentiert werden. Das Programm startete unter freiem Himmel mit einem Seifenkisten-Rennen. Anschließend gaben die TeilnehmerInnen der performativen Workshops ihr Können auf einer Bühne in einem Zirkuszelt zum Besten. So feierte der New-Style-Tanz-Workshop an diesem Tag Premiere. Dieser Auftritt war gleichzeitig auch Generalprobe für den großen Auftritt mit der aus Hamburg stam-menden Band TOCOTRONIC auf dem MS DOCKVILLE Festival vor 20.000 FestivalbesucherInnen. Auf dem Musik Festival wurde die Kunst der Lüttville-Kinder in deren selbst erbauten Holzhütte den Festival BesucherInnen zugänglich gemacht.

LÜTTVILLELüttville – 23.7.- 28.7. 2012. 160 Kinder, davon 150 durchgehend anwesend, davon 139 aus Stadt-

teilen südlich der Elbe, Altersspanne von 5-15 Jahre (durchschnittlich 8,9 Jahre). Rund 400 Gäste

bei der Abschlusspräsentation. 13 Kreativ-Workshops: KLANGSTROLCHE, SPIELMOBIL FAL-

KENFLITZER, SEIFENKISTEN, ZIRKUSWORKSHOP, FOTOEXPERIMENTE, BAUWORKSHOP,

LÜTTVILLE ZEITUNG, MALWORKSHOP, CAPOEIRA, KURZFILMSCHULE, NEW STYLE, CHOR,

BEATBOX. 10 Partnerinstitutionen aus den Bereichen der Jugend- und Bildungsarbeit: Spielmo-

bil Falkenflitzer e.V.(Wilhelmsburg), Bauspielplatz am Galgenbrack e.V. (Wilhelmsburg), Haus der

Jugend Kirchdorf (Wilhelmsburg), Kultur Palast Hamburg (Billstedt), Hip Hop Academy Hamburg

(Billstedt), Klangstrolche (Billstedt), Kurzfilm Agentur Hamburg (Altona), Circus TriBühne e.V.

(Bahrenfeld), Stadtteilschule Wilhelmsburg (Wilhelmsburg), Viva con Agua (St. Pauli) Förderer:

IBA Hamburg GmbH, Hamburgische Kulturstiftung, SAGA-GWG Stiftung Nachbarschaft, Stiftung

Maritim, Stiftung Kinderjahre, Kinder Licht e.V., Haspa und MS DOCKVILLE.

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Bereits zum zweiten Mal konnten wir Ende September mit etwa 20 Lüttville-Kindern über die Elbe auf die Nordseite der Stadt springen und uns mit einer Tanzperformance am KidsMove der BilleVue im Öjendorfer Park beteiligen.

Neuerungen auf dem Lüttville 2012Um die Kinder während des Lüttvilles bestmöglich zu begleiten, bedarf es vieler helfender Hände. Das Lüttville-Team wurde an verschiedenen Stellen erweitert, auch um der steigenden Teilnehmeranzahl ge-recht zu werden:

- Das Leitungsteam bestand aus fünf hauptverantwortlichen Honorarkräften (+1 im Vergleich zum Vorjahr)- 20 Workshopleiter bei 13 Workshops (+3 im Vergleich zum Vorjahr)- 45 Betreuer und Helfer (+10 im Vergleich zum Vorjahr)

Die Workshopleiter sind ausgebildete PädagogInnen mit vielen Jahren Berufserfahrung. Unsere Be-treuerInnen und HelferInnen sind meist StudentInnen oder AbsolventInnen pädagogischer Studiengän-ge. Um zügig und adäquat auf zwischenmenschliche Spannungen oder individuelle Sorgen der Kinder eingehen zu können, gab es dieses Jahr erstmalig eine Betreuerin als „Sorgen Anlaufstelle“. Sie stand in ständigem Austausch mit den WorkshopleiterInnen und den Kindern und konnte sich um kleine Wehwehchen und auftretende Konflikte kümmern, ohne dass die anderen BetreuerInnen ihre Arbeit unterbrechen mussten. Das Einrichten dieser Funktionsstelle hat sich als sehr positiv herausgesellt. Auch gab es zum ersten Mal ein mehrköpfiges Küchenteam, bestehend aus fünf freiwilligen HelferIn-nen, das ausschließlich für das leibliche Wohl der Kinder zuständig war. Täglich wurde eine Brotmahlzeit zubereitet und ausreichend Obst und Wasser bereitgestellt.

Erreichte ZielgruppeIn diesem Jahr konnten wir die Anzahl teilnehmender Kinder im Vergleich zum Vorjahr wieder einmal steigern: knapp 160 Kinder von fünf bis 14 Jahren (durchschnittlich 8,9 Jahre alt) waren kontinuierlich auf dem Lüttville anwesend. 21 Kinder kamen aus Billstedt, die restlichen 139 Kinder stammten aus-schließlich aus Stadtteilen der Elbinsel (Veddel, Wilhelmsburg, Kirchdorf). Erstmalig mussten wir aufgrund der hohen Nachfrage Absagen versenden, da mit 160 Teilnehmern die logistischen und personellen Ka-pazitäten des diesjährigen Sommercamps ausgeschöpft waren.

Erreichte ZieleKinder in sozialen, kognitiven und motorischen Fertigkeiten zu fördern und zu stärken, ist das Ziel, das wir durch eine Reihe verschiedener Kreativ-Workshops erreicht haben: KLANGSTROLCHE (5-6 Jahre) Jedes Kind gestaltete in diesem Workshop seine eigene Flaschenpost und lernte wie man aus Spinat und Rote Bete Farben herstellen kann. Einige Werke konnten auch während des DOCKVILLE Festi-vals bestaunt werden. SPIELMOBIL FALKENFLITZER (5-10 Jahre) Gleich mehrere Angebote konnten bei den Falkenflitzern ausprobiert werden: Kunst der Aboriginals, Töpferei und Feuerkunst. Während der Lüttville Woche entstand auch eine Stop-Motion-Animation, die beim Abschlussfest präsentiert wurde. SEIFENKISTEN (5-10 Jahre) Das Spielmobil „Falkenflitzer“ aus Wilhelmsburg baute mit den Kids kleine Fahrzeuge aus Holz, die bis zum Abschlussfest fahrtauglich gemacht wurden. Der verantwortungsbe-wusste Umgang mit Werkzeug stand dabei im Mittelpunkt. ZIRKUSWORKSHOP (5-10 Jahre) Im Fokus beim ZIRKUS TRIBÜHNE stand ganz besonders die Schulung der motorischen Fertigkeiten der Kids. Bei den akrobatischen Übungen lernten die Kinder darüber hinaus einander zu vertrauen und auf ein-

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ander Acht zu geben, so dass die Menschen-Pyramide auch vor Publikum beim Abschlussfest felsenfest stand. FOTOEXPERIMENTE (5-10 Jahre) In Zusammenarbeit mit dem „Haus der Jugend Kirchdorf“ lernten die Teilnehmer wie Chemiegramme und Fotogramme hergestellt werden. Es entstanden Bilder auf dem Fotopapier, die auch während des Kunstcamps und des MS DOCKVILLE ausgestellt wurden. BAU-WORKSHOP (5-10 Jahre) Der „Bauspielplatz Galgenbrack e.V.“ baute mit den Kindern ein begehbares Lüttville-Häuschen, das während des MS DOCKVILLE als Ausstellungsort für die Kunstwerke der Kids diente und gleichzeitig ein geeigneter Treffpunkt war. LÜTTVILLE ZEITUNG (8-13 Jahre) Sechs Kinder bauten mit der Erstellung der ersten Ausgabe von „Lüttville Aktuell“ ihre journalistischen Fähigkeiten aus. Sie lernten Ideen zu entwickeln und diese bis hin zu einem gemeinschaftlichen Endprodukt umzusetzen. So wurden etliche Interviews geführt, Fotos gemacht und Geschichten ausgedacht. Bei einem Besuch der ZEIT LEO-Redaktion konnte die Kinder sich mit Profis austauschen. MALWORKSHOP (5-10 Jahre) Beim Malen von unterschiedlichen Motiven wurde den Kindern die Theorie der Farbenlehre und Bildauf-teilung spielerisch nahe gebracht. Außerdem wurden Drucke und Masken erstellt. Zum Schutz gegen die Sonne gestalteten sie außerdem ihre eigenen Kopftücher. CAPOEIRA (5-10 Jahre) Die brasiliani-sche Kampf- und Tanzkunst wurde mit seinen rhythmischen und akrobatischen Elementen erlernt und in Form einer gemeinschaftlichen Performance vor Eltern und Freunden auf dem Abschlussfest präsentiert. KURZFILMSCHULE (10-14 Jahre) Bei der Erstellung eines Dokumentar-Kurzfilms über das Lüttville und das Kunstcamp sowie eines Spiel-Kurzfilms wurde der Umgang mit der Kamera, Filmschnitt und –produktion erlernt. Ganz nebenbei konnten einige auch ihr schauspielerisches Talent unter Beweis stellen. NEW STYLE (Tanz): (10-14 Jahre) Viel Körper- und Rhythmusgefühl verlangte die Choreographie von Tobias Galke, der den Kids die Grundlagen des HipHop-Dance vermittelte. Gemeinsam haben die 20 Kin-der geübt, um mit dem Headliner TOCOTRONIC vor großem Publikum auf der Bühne zu stehen. CHOR: (10-14 Jahre) Die Kinder lernten ihre eigene Singstimme kennen und studierten insgesamt drei Stücke für das Abschlussfest ein – zu einem Lied dachten sie sich sogar gemeinsam eine kleine Choreographie aus. BEATBOX (10-14 Jahre) In Zusammenarbeit mit der HIPHOP ACADEMY wurde dieser Workshop ins Leben gerufen. Hierbei wurde das Rhythmusgefühl der Kids geschult und die Fertigkeit, Beats mit dem Mund zu erzeugen, trainiert. Auf dem Abschlussfest gaben die jungen Beatbox-Künstler ihr beein-druckendes Können zum Besten.

Ein starkes NetzwerkLüttville profitierte auch in diesem Jahr durch die Vernetzung mit etlichen Partnerinstitutionen und För-derern. Seit 2008 ist unser gemeinnütziger Verein „Lüttville e.V. – Verein zur Förderung der kulturellen Vernetzung und Bildung“ für die erfolgreiche Durchführung und Weiterentwicklung der künstlerischen Ferienfreizeit Lüttville verantwortlich.

Durch die gute Zusammenarbeit mit 10 Kooperationspartner konnte das Lüttville 2012 umgesetzt wer-den: Spielmobil Falkenflitzer e.V. (Wilhelmsburg), Bauspielplatz am Galgenbrack e.V. (Wilhelmsburg), Haus der Jugend Kirchdorf (Wilhelmsburg), Kultur Palast Hamburg (Billstedt), Hip Hop Academy Hamburg (Billstedt), Klangstrolche (Billstedt), Kurzfilm Agentur Hamburg (Altona), Circus TriBühne e.V. (Bahren-feld), Stadtteilschule Wilhelmsburg (Wilhelmsburg), Viva con Agua (St. Pauli)

Lüttville 2012 hätte nicht ohne die großartige Unterstützung unserer Förderer stattfinden können, wir bedanken uns ganz herzlich bei: IBA Hamburg GmbH, Hamburgische Kulturstiftung, SAGA-GWG Stiftung Nachbarschaft, Stiftung Maritim, Stiftung Kinderjahre, Kinder Licht e.V., Haspa und dem MS Dockville.

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Kompletter Pressespiegel:www.tinyurl.com/luettville-pressespiegel

Lüttville ist ein Projekt des: Lüttville e.V. – Verein zur Förderung der kulturellen Vernetzung und BildungMax-Brauer-Allee 277, 22769 Hamburg, Deutschlandwww.luettville.de | www.fb.com/lüttville

Vorstand: Max von Redecker, Enno Arndt, Laura RaberKonzept: [email protected], [email protected], [email protected] Fundraising: [email protected] und Redaktion: Irina Neumann, Max von Redecker, Jean RehdersFotos: Burcu Simsek, Gestaltung: yytt.de

Vielen Dank an unsere FörderInnen und PartnerInnen:

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KUNSTCAMP DOKUMENTATION WWW.DOCKVILLE.DE/KUNST ELBINSEL-WILHELMSBURG | HAMBURG

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KUNSTCAMP

Kunstcamp (intern): 16.-26.07.2012, Kunstcamp (öffentlich) 26.07.-05.08.2012, Kunstcamp wäh-rend des Festival: 10.-12.08.2012, 6 Wochen Arbeitsprozess vor Ort, 8 Tage öffentliche Ausstel-lung & Veranstaltungen. 94 KünstlerInnen und MusikerInnen aus Deutschland (davon 56 aus Hamburg), Serbien, Österreich, Italien, Spanien, Bulgarien, Bosnien-Herzegowina, Frankreich, Schweiz und den USA. 14 realisierte Projekte davon 10 Installationen und 4 Performance. 16 Hel-ferInnen, 55 ehrenamtliche HelferInnen, 27 HandwerkerInnen, 5 Köche und KüchenhelferInnen. 10 KommunikatorInnen, 45 Spaziergänge, 6 Workshops/Exkursionen, 12 Gespräche, 1 Symposi-um, 11 Feedbackboxen ca. 200 Feedbacks, 1 Katalog und 2.330 beschriftete Körperteile (Projekt „Krieg und Frieden“/Krautzungen). 10 Konzerte / 30 DJs / 12 Filmvorführungen und insgesamt über 8.000 BesucherInnen aus ganz Hamburg und angrenzenden Städten, im Durchschnitt zw. 25-35 Jahren (von Kleinkindern über Jugendliche und junge Erwachsene bis SeniorInnen) davon 2.800 BesucherInnen beim Vogelball und 1.800 BesucherInnen beim Butterland Open Air.

Unter dem Motto „Entweder. Oder.“ hat das Kunstcamp 2012 seinen Status innerhalb des MS DOCK-VILLE Sommers und sein Selbstverständnis als kommunikative und künstlerische Plattform gefestigt und ausgebaut. Wir haben Kategorien unter die Lupe genommen, sie hinterfragt, aufgelöst und das Kunstcamp als Ort für eine kritische Auseinandersetzung etabliert. Nicht nur die großen Schubladen Kunst, Musik, Installation und Performance haben wir geöffnet, neu gemischt und geschüttelt, sondern auch die kleinen wie beispielsweise HandwerkerInnen, KuratorInnen und KüchenhelferInnen haben sich immer mehr angenähert. Die Mischung, Reibung und Überschneidung dieser Kategorien macht das Kunstcamp zu einem Ort, an dem Mitwirkende und BesucherInnen Möglichkeitswelten entdecken können. Wir sind kategorisch verwirrt! Und das macht uns besonders, denn wir definieren neue Schnitt-mengen und fördern unerwartete Synergien.

AKAAK | ANTON UNAI (ES) | ANTKE ENGEL | BRAD DOWNEY (USA) & THOMAS BRATZKE

DENA (BG) | DJ KEKSE | DJ MAURU | DU!ICA DRA"IC (RS) | ÉROBIQUE | FLEXIBLES FLIMMERN

FRAU KRAUSHAAR & CHRISTIN ELMAR STALKO | FOOL VS. SIR SMELLCO | HEDDA | HGICH.T

JENNE GRABOWSKI | JEREMY WADE (USA) & JAMIE STEWART (USA) | JÉRÔME LEUBA (CH)

JULIA RIEDLER (AT) | JUSTUS KÖHNCKE | KRAUTZUNGEN | KRRK-KRRK | KUNSTCAMP ALLSTARS

KURZFILMKLAUSE | LOVEGANG | MICHAEL WILMES | MIS-SHAPES | MLADEN MILJANOVIC (BA)

MODULAR-T. ORG (AT/IT) | MOVE D | OCÉAN LEROY (FR) | OLE UTIKAL & HANNES MUSSBACH

POLLYESTER | PSYCHEDELIC ARTWORK | RSS DISCO | SCHWEMMLAND (AT) | SMALLPEOPLE

SON OF THE EARTH (IT) | SVEN KACIREK | TAMA SUMO | TASEK | THE WA (F) | THOMAS BAL-

DISCHWYLER | TILMAN TAUSENDFREUND | Z U C K E R !

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Wir bieten den anwesenden KünstlerInnen, den HelferInnen, den HandwerkerInnen und den KöchIn-nen, kurz dem gesamten Kunstcamp-Team, einen Raum, um sich selbst kennen zu lernen, mit ande-ren kreativen und interessierten Menschen in Kontakt zu kommen, eigene Projekte zu überdenken, zu diskutieren, zu modifizieren und gleichzeitig genug Zeit zu haben, die besondere Atmosphäre des Kunstcamp-Areals mit dem alten Laborgebäude, den verschlungenen Naturpfaden und der imposanten Kulisse der Hafenindustrie zu genießen. Während des internen Kunstcamps leben und arbeiten ca. 70 Personen mit unterschiedlichen kulturellen, sozialen und künstlerischen Hintergründen zusammen. Unser Anliegen, das Kunstcamp als kommunikativen Prozess zu gestalten und stetig weiterzuentwi-ckeln, konnten wir auch stärken, indem wir in diesem Jahr erstmals ein festes Team aus Köchen und KüchenhelferInnen vor Ort in das Kunstcamp-Team integriert haben. Die Küche wurde so zum Herz des gesamten Teams. Und dass unsere KünstlerInnen den Aufenthalt nicht nur genutzt haben, um ihre Installationen aufzubauen oder ihre Performances vorzubereiten, hat sich daran gezeigt, dass z.B. einige der anwesenden KünstlerInnen immer wieder in der Küche mitangepackt haben. Solche Ver-mischungen der Aufgabenbereiche fanden auch zwischen HandwerkerInnen und KünstlerInnen statt. Die klare Identität von KünstlerInnen, HandwerkerInnen, HelferInnen, KuratorInnen etc. wurde sehr schnell obsolet, da alle Beteiligten intensiv zusammen arbeiteten und vor allem der Austausch zwi-schen HandwerkerInnen und KünstlerInnen zu einem gemeinsamen Aufbau und zum Teil auch zu Neukonzeptionen bzw. Anpassungen der künstlerischen Konzepte geführt hat.

Wir freuen uns sehr, dass einige der KünstlerInnen ihre Projekte vor Ort in Anlehnung an die Nach-barschaft von Wilhelmsburg modifiziert haben und in Gesprächen die Besonderheit des Geländes, des Publikums und des gesamten Stadtteils mitgedacht haben. Die serbische Künstlerin Du#ica Dra$ic stellte bei ihrer ersten Gelände-Begehung fest, dass die zugehörige Flora besonders interessant ist und sich durch eine hohe Diversität auszeichnet. Deshalb entwickelte sie einen eigenen Wanderweg durch die begrünte Fläche des späteren Dockville Festival Campingplatzes mit kleinen Aussichtsplatt-formen, um einen stetigen reflexiven Perspektivenwechsel während des MS DOCKVILLE Sommers zu ermöglichen. Denn es ist schon beeindruckend, wie stark sich die Natur während eines Festivals verändert bzw. wie sie durch Menschenhand beeinträchtigt wird. Zeitgleich ging Dra$ic durch die Stra-ßen des Stadtteils Wilhelmsburg, um dort mit AnwohnerInnen ins Gespräch gekommen und verstärkt ortsansässige Personen beim Kunstcamp einzubeziehen. Zahlreiche BewohnerInnen nahmen an ihrem Zweitprojekt, Geschichten, Pflanzen und Pflanzensamen aus den dortigen (Schreber-) Gärten zu sam-meln teil und schufen so gemeinsam mit ihr und uns eine weitere spannende Kategorie-Vermischung. Den aktiven und kommunikativen Kontakt zu BewohnerInnen des Stadtteils Wilhelmsburg hat auch das Österreichische KünstlerInnenkollektiv Schwemmland mit ihrem Projekt „Volle Scholle“ gesucht. Ziel ihrer künstlerischen Feldforschung war es, Geschichten von ProtagonistInnen des Wassers und/oder entlang des Wassers zu sammeln und in einer labyrinthartigen Eisscholle aus Plastikkanistern auszustellen - anhand von Fotos, Videos und kleinen Erzählungen.

Die beiden Künstler Brad Downey und Thomas Bratzke haben anlässlich ihrer Installation „Fountain with fence and bins“ erstmalig zusammen gearbeitet. Zusammen mit dem Techniker Fabian Gosch, der ihnen bei der Umsetzung tatkräftig an der Seite stand, sind bereits Folgeprojekte in Berlin geplant. Nachhaltiges Denken und Handeln spielt für uns also in jeglicher Hinsicht eine große Rolle.

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Prozesshaftes Arbeiten und das Schaffen im Kollektiv steht beim Kunstcamp im Fokus. Ein Beispiel für ortspezifische Diskurse und erfolgreiche Projektrealisierungen im Rahmen des Camps ist die Installa-tion des spanischen Künstlers Anton Unai, der zu guter Letzt einen kleinen Mikrokosmos aus den Ab-fällen aller anderen Kunstwerke und auch aus Resten aus den vergangenen Kunstcamp-Jahren kreiert hat, die stetig von KunstcampbesucherInnen und Festivalgästen ergänzt wurden. Hier verwischten die Kategorien KünstlerIn und BesucherIn vollends und die aktive und stetige Ergänzung alleine ist künst-lerische Praxis. Kaum hatte Unai das Kunstcamp verlassen, plante er auch schon sein nächstes Projekt in Berlin: eine Performance in Zusammenarbeit mit einem unserer ehrenamtlichen Helfer!

Mit den Performances von Océan LeRoy und Jeremy Wade zusammen mit Jamie Stewart (Xiu Xiu) haben wir während des MS DOCKVILLE Kunstcamps zwei Weltpremieren geboten. Vielen Dank an das Team von Kampnagel, mit dessen Unterstützung und Vermittlung Wade und Stewart sich beim Kunstcamp austauschen und ihre erste gemeinsame Performance entwickeln und uraufführen konnten.

Unser System der kritischen Kunstvermittlung ermöglicht einen nachhaltigen Diskurs über die Frage „Was ist Kunst?“ und vor allem über die persönlichen Berührungs- und Anknüpfungspunkte aller Be-teiligten des Festivals. Wir bieten auf zahlreichen Ebenen Zugangs- und Partizipationsmöglichkeiten: Spaziergänge über das Kunstcamp-Gelände zu den Installationen, Workshops, die von den Künstle-rInnen angeboten werden, Gespräche mit Mitwirkenden des Kunstcamps und ein Symposium zum Thema „Entweder. Oder.“, das wir als 3-Gang-Menü mit Redebeiträgen durchführten. Über ein spezielles Feedback-System konnten die BesucherInnen den KünstlerInnen Anregungen, Kommentare, Fragen, Wünsche etc. zukommen lassen. Viele Familien und SeniorInnen haben die Nachmittagsöffnung an den Wochenenden genutzt, um das Kunstcamp als Erholungs- und Kunstort zu entdecken.

Am stärksten besucht waren die beiden Veranstaltungstage Butterland Open Air und das queere Mas-keradefest Vogelball mit fast 3000 BesucherInnen. Die konzeptionelle Raumgestaltung und die Mög-lichkeit für unsere Gäste, sich zu verkleiden und sich schminken zu lassen, hat einen Haufen bunter, tanzfreudiger und kommunikativer Vögelchen spielerisch dazu gebracht, Grenzen – zwischen Mensch/Tier, zwischen Mann/Frau, zwischen Gast/BesucherIn etc. – aufzulösen und sich durch die Sommer-nacht treiben zu lassen. Die Maskerade schuf so erfolgreich eine Party für Alle im Sinne eines gleich-berechtigten Miteinanders.

Im kommenden Jahr 2013 ist für das Kunstcamp unter dem Motto „Unkraut!“ eine Ausweitung der Pro-zesshaftigkeit geplant. KünstlerInnen sollen bereits zu einem sehr viel früheren Zeitpunkt in das „Labor“ eingeladen werden, denn die gemeinsamen Konzepte sollen noch intensiver auf den spezifischen Raum abgestimmt werden. Auch wird das Kunstcamp seine Fühler ausstrecken und neue Kooperationen starten, u.a. mit dem Roskilde Festival in Dänemark und der Organisation 4tunedcities, einem Zusam-menschluss Kulturschaffender aus Amsterdam, Pristina, Skopje und Hamburg. Wir sind gespannt und freuen uns auf eine vielfältige Zukunft. Oder wie Anton Unai über das Kunstcamp sagt: „It is an outlet, an expression of emotions, ideas and desires“.

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Kompletter Pressespiegel: www.msdockville.de/kunstcamp-pressespiegel.pdf

Das Kunstcamp ist ein Projekt des: MS DOCKVILLE KUNSTCAMP e.V. (in Gründung)Max-Brauer-Allee 277, 22769 Hamburg, Deutschlandwww.dockville.de/kunst | www.fb.com/msdockvillekunstcamp

Künstlerische Leitung: [email protected] Presse: [email protected] & Redaktion: Dorothee Halbrock, Susanne Schick, Anika VäthBilder/Werke: »Fountain with fence and bins« Brad Downey & Thomas Bratzke,»Credits« The WA, »PET-Malstrom« TASEKFotos: Tim Kaiser, Coopercopter, Nathalie Herzhaft, Gestaltung: yytt.de

Vielen Dank an unsere PartnerInnen und SponsorInnen:

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MUSIK: HOT CHIP (UK) | JAMES BLAKE (UK) | MAXIMO PARK (UK) | METRONOMY (UK) | TOCOTRONIC

MARSIMOTO | FRITTENBUDE | PRINZ PI | THE MACCABEES (UK) | WHOMADEWHO (DK)

APPARAT BAND | WE HAVE BAND (UK) | THE HUNDRED IN THE HANDS (USA) | NIELS FREVERT

THE JEZABLES (AUS) | DILLON | WYE OAK (USA) | TUNE-YARDS (USA) | DEAR READER (ZA)

DUMME JUNGS | NIKI & THE DOVE (SWE) | FUTURE ISLANDS (USA) | DIAGRAMS (UK) | MICACHU

& THE SHAPES (UK) | FRIENDS (USA) | LUCY ROSE (UK) | RETRO STEFSON (ISL) | GHOSTPOET (UK)

ROBAG WRUHME | DIE VÖGEL | DIRTY DISCO YOUTH | TEAM ME (NOR) | MEMORY HOUSE (SWE)

SLOW CLUB (UK) | PURITY RING (CAN) | AÉREA NEGROT | HOLY OTHER (UK) | ONEOHTRIX

POINT NEVER (USA) | SÓLEY (ISL) | BOY & BEAR (USA) | THE KABEEDEES (UK) | DAUGHTER (UK)

DISCLOSURE (UK) | IN GOLDEN TEARS | FLAKO (UK) | MISTEUR VALAIRE (CAN) | CAPTAIN CAPA

VIERKANTTRETLAGER | DARKNESS FALLS (DK) | VONDELPARK (UK) | LE FLY | SLEEP PARTY

PEOPLE (DK) | TOUCHY MOB | SLOW MAGIC (USA) | SEAMS (UK) | RSS DISCO | DAUWD (UK)

RANGLEKLODS (DK) | GRIZZLY | URBAN CONE (SWE) | I AM OAK (NL) | DIGITS (CAN)

CONNAN MOCKASIN (NZ) | MUSO | PUSH THE BUTTON | AUDISION | ME SUCCEEDS

ME AND MY DRUMMER (UK) | ABBY | CLOUD BOAT (UK) | NO CEREMONY/// (UK) | OFF

LOVE HERE IS WHY | IRA ATARI | THE TOUCH (SWE) | GO BACK TO THE ZOO (NL) | MITTEKILL

BLOODY BEACH (NOR) | TELLAVISION | LAND SHAPES (UK) | AXEL BOMANN (SWE)

BILDERBUCH (AT) | LAKE PEOPLE | MANAMANA | EDWARD | TOBIAS SCHMID + NIKO

TZOUKMANIS | PINGIPUNG SOUNDSYSTEM | PARAMIDA & KATOVL MENOVSKY | STEFFEN

BENNEMANN | FAIR OHS (UK) | LOVEGANG | DIE HEITERKEIT | MIS-SHAPES | WE ARE ALASKA

WAVES OF JOY | TOM KLOSE & BAND | POOL | ONEMILLIONSTEPS | EIN ASTRONAUT | LA

BOUM FATALE | LEVENTE | YØR | LESLIE CLIO | HW RHAPSODY | AKAAK | TILMAN TAUSEND-

FREUND RATKAT | PHUONG DAN | ELIN | MATT MORODER | DJ SLAP | THOMAS BECKER | RHEU-

MA3000 FORGOTTEN BIRDS | BJÖRNSKI & JIMI | WEBERMICHELSON | FOOL VS. SIR SMELLCO

FRAUKE UNRUH & GOLDFISCHVOGEL | SCHOOL OF ZUVERSICHT DJ-SET | WE ARE TICHY

SUICIDE DISCO | TOBIAS DUFFNER | PAUL GREGOR | ROBERT ETZOLD | LEJ | SCHWABE & PAJOUH E.A.

ROBERT | WOHLWILL | KUNST: ANTON UNAI (ES) | BRAD DOWNEY (USA) & THOMAS BRATZKE

DU!ICA DRA"IC (RS) | JÉRÔME LEUBA (CH) | KRAUTZUNGEN | MLADEN MILJANOVIC (BA)

MODULAR-T.ORG (AT/IT) | OLE UTIKAL & HANNES MUSSBACH | SCHWEMMLAND (AT) | TASEK

THE WA (F) | POETRY SLAM: ANDY STRAUSS | BENTE VARLEMANN | CASJEN OHNESORGE

FRANZISKA HOLZHEIMER | JOSEFINE BERKHOLZ | MERAL ZIEGLER | MICHEL ABDOLLAHI

MISCHA-SARIM VÉROLLET | NEUROSENSTOLZ | RASMUS BLOHM | SVENJA GRÄFEN

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Die Abschlusspräsentation des ereignisreichen MS DOCKVILLE Sommers bildete auch in diesem Jahr das dreitägige MS DOCKVILLE Festival. Alle MS DOCKVILLE Elemente wurden hier zusammengeführt und um die Performances von über 120 Bands & DJs und zehn Poetry SlammerInnen ergänzt. Aktuellen pop- und soziokulturellen Strömungen wurde hier eine Präsentationsfläche geboten. Die bereits im Vor-jahr über mehrere Wochen von Hand errichteten Spielorte und Bühnen wie beispielsweise das aus Holz gebaute „Butterland“ oder die Containerinstallation „Nest“ waren auch in diesem Jahr wieder Markenzei-chen des Dockville Festivals. Im Rahmen des Kunstcamps wurden diese Spielorte ertüchtigt und ergänzt und dienten während des Festivals nicht nur als Bühnen, sondern wie im Falle der Containerinstallation auch als Kommunikationszentrum des Kunstcamps.

Eine für Festivals bislang noch ungewöhnliche Ballung an kultureller Vielfältigkeit und handwerklicher Meisterwerke ist bei uns zu einer festen Konstanten herangewachsen und mittlerweile zum Aushänge-schild von MS DOCKVILLE geworden. Das Bühnenensemble wurde in diesem Jahr um eine Großrequisi-te des Hamburger Schauspielhauses ergänzt: Die „Torte“, ein Bühnenbild der Inszenierung von „Der große Gatsby“, diente in diesem Jahr als Bühne für DJs, kleinere Bands und Poetry SlammerInnen.

Die Diversität des Line Ups sowie die Zusammenstellung von etablierten und frischen, neuen Bands be-stimmten auch in diesem Jahr das akustische Bild des Festivals. Ob Headliner wie Hot Chip, Maximo Park, Tocotronic und James Blake oder jungen gefeierte Acts wie Friends, Retro Steffson, Future Islands, Dillon, Lucy Rose und Team Me – jede Band machte auf ihre ganz eigene Art das Festival zu einem Erfolg.

Wie schon im letzten Jahr sorgte ein hochkarätiges Nachtprogramm für exzessives Durchtanzen auf unter-schiedlichen Bühnen: Aéra Negrot, Dauwd, RSS Disco sind nur einige der live Acts und DJs, die die Nächte beim MS DOCKVILLE zu Tagen gemacht haben und den Club ins Freie übertrugen. Das bereits Wochen zu-vor stattfindende Kunstcamp hinterließ nicht nur optisch seine Spuren im Festivalkontext: Das Projekt „Krieg und Frieden“ des Hamburger Künstlerkollektivs Krautzungen hat vielen Besuchern Weltliteratur buchstäblich näher gebracht. Satz für Satz haben sie den Roman „Krieg und Frieden“ von Leo Tolstoi auf die Haut der Festivalgäste geschrieben, abfotografiert und ins Internet gestellt – somit konnten die BesucherInnen des Festivals in nur wenigen Minuten zu einem Stück russischer Belletristik werden. Der französische Künstler The Wa hat mit seinem Werk „Credits“ sowohl das Festival beendet als auch kommentiert: den über 20 m langen Schriftzug „That’s all folks!“ hat er mit Mülltüten am Eingang des Festivals platziert und sowohl das Thema Müllproduktion kritisch beleuchtet als auch einen enthusiastischen Schlusspunkt gesetzt.

Fast schon Tradition hat der Poetry Slam auf dem MS DOCKVILLE Festival. Zehn Poetry SlamerInnen aus Deutschland traten im Poetry Slam am Samstag und Sonntag gegeneinander an. Als Sieger ging auch in diesem Jahr wieder Andy Strauß hervor, der das Publikum des äußerst gut gefüllten Maschinenraum in Begeisterungsstürme ausbrechen ließ.

MS DOCKVILLE FESTIVALMusik: 128 Bands & DJs, davon 54 internationale Acts, Kunst: elf KünstlerInnen und Kollekti-

ve aus neun verschiedenen Ländern, Poetry Slam: elf deutschsprachige Poetry SlammerInnen

präsentiert von Kampf der Künste e.V., Freihandelszone: 35 DIY-Stände, BesucherInnen: Rund

20.000 BesucherInnen aus dem gesamten Bundesgebiet und angrenzenden Ländern, ~ 40 % bis

21 Jahre alt, ~ 48 % zwischen 22 und 28 Jahre alt, ~ 12 % 29 Jahre und älter

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ÖKOLOGISCHE DIMENSION

Mobilität25 % mehr Stellplätze für Fahrräder für rund 3.500 Fahrradgäste. Fahrradverleih: In Kooperation mit KonzertKul-tour und der Wilhelmsburger Arbeitsloseninitiative wurden rund um die Uhr bis zu 30 Fahrräder verliehen und von ca. 1.000 Gästen genutzt. 12.800 Shuttletickets wurden verkauft (~ 4.266 Gäste nutzten den Shuttle Service pro Tag)

Gastronomie50% der Stände haben aus-schließlich Bioprodukte verkauft.34% der Stände haben vege-tarische oder vegane Gerichte angeboten. 73% der Betreiber kamen aus der Region

Elektrizität75 % des Strom wurde in diesem Jahr über Feststrom bezogen

Müllreduktion /-vermeidung23 % weniger Drucksachen (im Vorjahr bereits 43 % weniger) 100 % des Geschirrs auf dem Festival aus PLA. In Teilen des Festivals wurde bereits Mülltrennung einge-führt – wie beispielsweise im Backstagebereich und bei den

Food-Ständen.SOZIALE DIMENSION

Lüttville160 Kinder- davon 150 durchgehend anwesend- davon 139 aus Stadtteilen südlich der ElbeAltersspanne von 5-14 Jahre (durchschnittlich 8,9 Jahre)

13 Kreativ-Workshops in Kooperation mit 10 Partnern:Klangstrolche, Spielmobil, Falkenflitzer, Seifenkisten, Zirkusworkshop, Fotoexperi-mente, Bauworkshop, Lüttville Zeitung, Malworkshop, Capoeira, Kurzfilmschule, New Style, Chor, Beatbox

Budget: Rund 42.000 Euro(~ 262 Euro Förderung pro Kind)

GEMEINNÜTZIGE EINRICHTUNGEN

Viva con AguaInfostand zur Organisation; Sammeln von Spenden über Pfandbecherannahme und Akquise von Künstlern als Projektpaten. Ergebnis:

Becherzahlen gesamt: 1472 gesammelte Becher. 1727,31 Euro Spenden durch Sammeln von gespendeten Pfandbechern und zusätzlichen Spenden. Mit dieser Spende wird mindestens 1727 Men-schen in Burkina Faso der Zugang zu sauberem Wasser ermöglicht.

GreenpeaceInfostand zur Organisation und Information zu aktuellen Kampagnen. Ergebnis: Viele Aufklärungs-gespräche, Näherbringen der Shell-Kampagne, Sensibilisie-rung der Festivalbesucher mit dem Thema CO2-Klimazielen und -Grenzwerten

Kein Bock auf NazisInfostand zur Organisation und Information zu aktuellen Themen des Vereins. Viele po-sitive Gespräche und viele neue registrierte Interessenten.

Ermäßigter Eintritt für Bewohner der ElbinselWilhelmsburger und Veddeler konnten für einen reduzierten Eintritt (15 Euro statt 40 Euro) das Festival besuchen. 1.500 Anwohner nutzten dieses Angebot. Dies entspricht einer Subvention von rund

37.500 Euro.KULTURELLE DIMENSION

Bildende und performative Kunst11 KünstlerInnen und Kollektive aus Deutschland, Serbien, Österreich, Italien, Spanien, Bosnien-Herzegowina, Frankreich, USA im Alter von 20 bis 40, davon 3 aus Hamburgdavon 9 Installationen und 2 Performances

Kunstvermittlung / Qualitati-ves Feedback25 Spaziergänge mit insgesamt ca. 500 TeilnehmerInnen, 3 Gespräche mit jeweils 2 GastrednerInnen und einem Moderator/einer Moderatorin

Bands & DJs beim Festival128 Bands & DJs- davon 72 Acts aus Deutschland- davon 41 aus Hamburg

Poetry Slam11 deutschsprachige Poetry SlammerInnen- davon 4 aus Hamburg

Neben dem Bühnenprogramm, dem Poetry Slam und den bildenden und performativen Künsten waren weitere, von uns als Beiboote bezeichnete Projekte, an Bord: Die Freihandelszone beherbergte kleine Do-It-Yourself-Stände, die fernab von kommerziellen Konsummeilen anderer Festivals waren und sich perfekt in die Ausrichtung des MS DOCKVILLE einfügten. Mit den Präsenzen gemeinnütziger Organisationen wie Greenpeace, Viva con Agua oder Kein Bock auf Nazis wurden gemeinnützige und karitative Themen gefördert und Spenden gesammelt.

In seiner Ausrichtung ist das Festival weiterhin beispiellos. Zwar wurde das vom MS DOCKVILLE in Hamburg eingeführte Konzept, Kunst in ein Musik-Festival zu integrieren, inzwischen auch von weiteren Festivals übernommen, doch eine integrierte, verzahnte und nachhaltige Form, welche das MS DOCKVIL-LE in den letzten Jahren etabliert hat, ist in dieser Form ein Novum. Das MS DOCKVILLE Festival bleibt Ideengenerator, Impulsgeber und Präsentationsfläche für zahlreiche neue Projekte – im pop- wie auch im soziokulturellen Bereich.

Nachhaltiges Dockville FestivalNachhaltigkeit sehen wir auf drei Ebenen: der sozialen, der ökologischen und der kulturellen. Ein Festival hinterlässt immer einen negativen ökologischen Fußabdruck – Ziel muss es daher sein, diesen so gering wie nur möglich zu halten und die BesucherInnen des Festivals für dieses Thema zu sensibilisieren. Ein Festival in dieser Größenordnung hat ein großartiges Potential, sozialen Themen eine Plattform zu bieten und kreative und soziale Prozesse aktiv voranzutreiben. Dies tun wir bei diversen Kooperationsprojekten wie zum Beispiel unserer gemeinnützigen Kinderferienfreizeit Lüttville, die auch Teil des Festivals ist. Hier ein paar Daten unserer Aktivitäten:

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Kompletter Pressespiegel: www.msdockville.de/dockvillefestival-pressespiegel.pdf

Das MS DOCKVILLE Festival ist ein Projekt der: Kopf & Steine GmbHMax-Brauer-Allee 277, 22769 Hamburg, Deutschlandwww.msdockville.de | www.fb.com/dockville

Geschäftsführer: Frank Diekmann, Enno ArndtBooking: Enno Arndt, Annika Hintz, [email protected] & Kooperationen: Jean Rehders, [email protected],Sponsoring: Susanne Schick, [email protected]: Dorothee Halbrock, Susanne Schick, [email protected] & Redaktion: Maike Löschmann, Susanne Schick, Jean RehdersFotos: Stefan Malzkorn, Tim Kaiser, Gestaltung: yytt.de

Vielen Dank an unsere PartnerInnen und SponsorInnen:

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SPEKTRUM DOKUMENTATION WWW.SPEKTRUM.MS ELBINSEL-WILHELMSBURG | HAMBURG

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14TH (UK) | AHZUMJOT | BLOCKPARTY: DJ STOECKER STEREO & DJ BUZZ-T | BRÜLL-

WÜRFEL PROJEKT | DAMU (UK) | DEBRUIT (FR) | DELS (UK) | DEXTER | DIE ORSONS

ELJOT QUENT | GENETIKK | GORDON GIESEKING | LEFTO (BE) | LONG ARM (RUS)

RETROGOTT & HULK HODN | ROBOT KOCH | SAM | SUN GLITTERS (LUX) | TAPRIKK SWEEZEE

TEEBS (USA) | THE BEEP

SPEKTRUM 2012 21.7.2012, 22 Bands/DJs, rund 2.000 BesucherInnen

Mit dem SPEKTRUM wurde 2012 ein neues Format für aktuelle Strömungen im HipHop aus der Taufe gehoben. Mit 22 Bands und DJs, drei Bühnen und rund 2.000 BesucherInnen war es eine gelungene Premiere, die bereits die Weichen für eine Fortführung in 2013 gestellt hat. Ziel des SPEKTRUMs war und ist es, den Fokus auf die unterschiedlichen Ausformungen des Genres HipHop zu richten und dabei insbesondere den Blick auf die Genregrenzen zu werfen: Wo werden Grenzen überschritten? Wo entsteht Neues? Wo liegen gemeinsame Produktionsweisen zu artverwandten Genres? Einerseits finden sich in diesem SPEKTRUM Bands mit einer klassischen Orientierung am Rap mit neuen, aktuellen Impulsen – so etwa SAM, Eljot Quent, Genetikk oder Die Orsons, die kurz zuvor mit Herbert Grönemeyer durch das Land tourten. Sie repräsentieren einen frischen Sound, der sich gerade in Deutschland wieder größter Beliebtheit erfreut. Andererseits sind es Artists wie 14th, dem jungen Duo aus London, das mit einem sehr elektronischen, tanzbaren Sound und R&B-Gesang eher an House-Produktionen der 90er erinnern. Oder etwa Robot Koch, Taprikk Sweezee und Long Arm, die sehr komplexe Beat-Strukturen konstruieren und kollagenartig einzelne Sounds meisterhaft in Szene setzen. Sun Glitters aus Luxemburg oder Teebs aus den Vereinigten Staaten haben mit ihrem tiefen und einnehmenden Sound die Gäste verzaubert. Sie alle eint die Liebe zu den Beats und ihre – wenn auch zum Teil etwas entfernte – gemeinsame Wurzel im HipHop. Ergänzt wurde das Bühnenprogramm des SPEKTRUMs um das Brüllwürfelprojekt: Ein Con-tainer voll mit Boomboxes aus den 80er Jahren, die über einen FM-Transmitter angesteuert den Sound unterschiedlicher Hamburger DJs abfeuerten. Neben den DJ-Sets gab es hier spontane live produzierte Beat-Sessions von jungen Produzenten. Das SPEKTRUM ist kein weiteres HipHop-Festival, mit dem Klischees oder Konventionen bedient werden – es geht allein um die Qualität und die Vielfalt eines spezi-fischen Genres. Für 2013 wird dieses Konzept weiter geschärft und das Format weiter ausgebaut werden.

Kompletter Pressespiegel:http://tinyurl.com/spektrum-pressespiegel

SPEKTRUM ist ein Projekt der: Kopf & Steine GmbH, Max-Brauer-Allee 277 22769 Hamburg, Deutschlandwww.spektrum.ms | www.fb.com/spektrum.ms

Geschäftsführer: Frank Diekmann, Enno ArndtPresse & Kooperationen: [email protected], Booking: [email protected] & Redaktion: Jean Rehders, Foto: Stefan Malzkorn, Gestaltung: yytt.de

Vielen Dank an unsere PartnerInnen und SponsorInnen:

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„Ich fasse es mal so: DOCKVILLE war für mich das schönste Festival dieses Jahr. Selten

so offene, schöne, freundliche Menschen und andere gute Bands auf einem Haufen getroffen!

Perfekte Atmosphäre, danke an alle im Publikum! Hamburg war groß! Sehr groß!“

Prinz Pi, Musiker

„Das DOCKVILLE Festival verfolgt hier interessante Ansätze, wenn etwa über einen längeren

Zeitraum Männer und Frauen mit unterschiedlichen Biografien, Berufen und Ansichten gemeinsam

eine Ausstellung konzipieren. Das DOCKVILLE Festival ist ein wichtiger Teil in der Hamburger

Kultur-Welt. Mich hat das Engagement der Künstlerinnen und Künstler dort sehr beeindruckt.“

Olaf Scholz, Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg

„ja, das DOCKVILLE Festival ist mit absoluter Sicherheit eines der besten Festivals in der

Bundesrepublik. Denn keinem anderen Festival gelingt so eine unverwechselbare Mixtur.“

www.roteraupe.de

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Foto: Tim Kaiser