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Jahresbericht 2016 MKN Multikulturelles Netzwerk

Multikulturelles Netzwerk 2016 Perspektiven des Vereins MKN für das Jahr 2017 20 Danksagung 20. S.2 | MKN Jahresbericht 2015 Die Zielgruppe des Vereines „Multikulturelles Netz-werk“

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Jahresbericht

2016MKNMultikulturelles Netzwerk

„Die Jugend soll ihre eigenen Wege gehen,aber ein paar Wegweiser können nicht schaden.“ (Pearl S. Buck, amerik. Schriftstellerin)

InhaltVorwort 2

Ziele des Vereins MKN 2

Grundsätzliche Arbeitsprinzipien 3

Arbeitsmethoden 4

MitarbeiterInnen im MKN 4

Qualitätssicherung 4

tangram 5Ziel- und Dialoggruppen und Orte 5

Angebotsstruktur 6

Angebote und Projekte 6

Statistische Daten vom Jahr 2016 8

Reflexion der Wirkungen 9

cult.café 10 Ziel- und Dialoggruppen und Orte 10

Statistische Daten 10

Angebote und Projekte 11

Zielsetzungen 11

Angebote/Aktivitäten/Schwerpunkte zur Zielerreichung 12

Reflexion der Zielerreichung/Wirkungen 13

Vernetzung, Kooperation und Öffentlichkeitsarbeit 14

Parkbetreuung 15Ziel- und Dialoggruppen und Orte 15

Angebotsstruktur 15

Angebote und Projekte 16

Statistische Daten vom Jahr 2016 18

Reflexion der Wirkungen 18

Reflexion der Wirkung 19

Synergieeffekte im Verein MKN 19

Vernetzung und Kooperation 19

Perspektiven des Vereins MKN für das Jahr 2017 20

Danksagung 20

S.2 | MKN Jahresbericht 2015

Die Zielgruppe des Vereines „Multikulturelles Netz-werk“ sind Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 22 Jahre. Die Angebote der Einrichtungen „Tan-gram“, „Cultcafe“ und der saisonalen „Parkbetreu-ung“ decken den Bedarf, als auch die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen. In regelmäßig statt-findenden Teamsitzungen werden die Angebote stetig Evaluiert, dem Bedarf angepasst und gege-benfalls neue pädagogische sowie sozialarbeiteri-sche Inhalte entwickelt. Die inhaltliche gute Arbeit spiegelt sich in der in weiterer Folge ersichtlichen Statistik der jeweiligen Einrichtungen.

Eine wesentliche Säule unserer Arbeit ist die inter-kulturelle Kompetenz der MitarbeiterInnen. Die Kinder und Jugendlichen, insbesondere jene mit Migrationshintergrund, fühlen sich verstanden,

aufgenommen und willkommen. Dies zeigt sich in der Akzeptanz der pädagogischen, sozialarbeite-rischen und interkulturellen Angebote seitens der Kinder und Jugendlichen. Nach 23 Jahren als Geschäftsführer des Vereins „Multikulturelles Netzwerk“ möchte ich mich bei allen langjährigen PartnerInnen, speziell dem Bezirk Neubau, der Magistratsabteilung 13, bei allen MitarbeiterInnen, Vorstandsmitgliedern und Kindern und Jugendlichen für langjährige und gute Zu-sammenarbeit bedanken. Ich lege meine Funktion als Geschäftsführer nieder und werde im Jahr 2017 im Rahmen meiner Altersteilzeit junge Menschen mit Fluchterfahrung beim Verein „Multikulturelles Netzwerk“ unterstützen.

Vorwort

• Chancengerechtigkeit und gesellschaftliche Gleichstellung der Kinder und Jugendlichen unter Berücksichtigung der verschiedenen Lebenswelten, Bedürfnissen und unterschiedlichen Ausgangsbedingungen

• Unterstützung bei der Schaffung von Freiräumen und Förderung der Selbstorganisation

• Lobbying für die Zielgruppe, bezogen auf die Verbesserung der Lebensqualität der Kinder und Jugendlichen im Bezirk und in der Stadt

• Förderung der Interkulturalität, konkret auch über Landesgrenzen hinaus!

• Pädagogisch wertvolle Freizeitgestaltung

• Unterstützung durch sozialarbeiterische Interventionen bei Problemen im Lebens-, Wohn-,

• Arbeits-, Familien- und Schulbereich. Aufzeigen neuer Perspektiven

• Vermittlung von Medienkompetenz

• Begleitung beim Übergangsprozess vom Jugend- ins Erwachsenenalter

• Empowerment – zur Nutzung der eigenen Ressourcen und der Erweiterung von Handlungskompetenzen

• Angebot von Räumen zur Kommunikation, in denen sich die Jugendlichen entwickeln und entfalten können

Ziele des Vereins MKN

MKN Jahresbericht 2015 | S.3

• Konflikt- und Gewaltprävention

• Förderung von Beweglichkeit und Mobilität, auch im größeren Rahmen und über Landesgrenzen hinaus

• Motivation und Unterstützung von Jugendlichen zur Teilnahme an EU-Projekten

• Partizipation: Anregung zur Beteiligung an politischen und gesellschaftlichen Belangen

• Schaffung eines sozialen Netzwerks, um alle genannten Ziele umsetzen zu können

• Politische Bildung

• Bildung, Beschäftigung und Inklusion

• Niederschwelligkeit: Der Zugang und die Teilnahme an Angeboten, die vom Verein MKN gesetzt werden und die auf die Dialoggruppe zugeschnitten sind, erfolgen ohne Bedingungen oder vorher erbrachte Leistungen seitens der Jugendlichen.

• Freiwilligkeit: die Teilnahme an Angeboten vom MKN basiert auf Freiwilligkeit.

• Parteilichkeit: MitarbeiterInnen des MKN setzen sich für die Anliegen und Rechte aller BesucherInnen ein, solange diese sich im Rahmen eines demokratischen Gemeinwesens bewegen.

• Kritische Akzeptanz: Die Ideale und Lebenswelten der Jugendlichen werden respektiert und akzeptiert, ohne dabei auf eine kritische Betrachtung zu verzichten.

• Gewaltfreiheit

• Alternative Formen der Konfliktlösung und der Diskussionskultur sollen destruktive Mittel der Auseinandersetzung ersetzen. Gewalt – physisch, psychisch, verbal – wird nicht toleriert.

• Geschlechtersensibilität: Die Gleichstellung und Solidarität zwischen den Geschlechtern wird gefördert und der Diskriminierung wird entschieden entgegengetreten.

• Vertraulichkeit: Es herrscht Verschwiegenheitspflicht gegenüber dritten Personen oder Institutionen.

• Interkulturalität: Die Angebote sind so konzipiert, dass sie von Menschen verschiedener Kulturen genutzt werden können, wodurch auch ein „Miteinander“ unterschiedlicher Kulturen gefördert wird.

• Vielfalt und Diversität

• Transparenz: Die Methoden und Aktivitäten des MKN sind für die Jugendlichen und Dritte offen und nachvollziehbar.

• Partizipation: Die Kinder und Jugendliche werden dazu ermutigt, angeleitet in Bestimmungsprozesse einzugreifen.

Grundsätzliche Arbeitsprinzipien

S.4 | MKN Jahresbericht 2015

• Soziale Intervention

• Konfliktmoderation und -mediation

• Erarbeitung alternativer Konfliktlösungsstrategien

• Krisenintervention

• Projektarbeit

• Geschlechersensible Arbeit

• Freizeitpädagogische Betreuung

• Beratung und Betreuung

Arbeitsmethoden

• Verwaltung & Büroleitung: Geschäftsführung, Pädagogische Leitung,

Büroleitung und Buchhaltung, insgesamt 4 MA.

• tangram: 1 TL, 3 MA, insgesamt 4 MA.

• cult.café: 1 TL, 4 MA, insgesamt 5 MA.

• Parkbetreuung: 1 TL, 4 MA, insgesamt 5 MA.

• Zusätzlich wird der Verein MKN von erfahrenen SpringerInnen unterstützt,

die in den jeweiligen Einrichtungen vor Ort arbeiten.

• Zivildiener

MitarbeiterInnen im MKN

• Regelmäßige Teambesprechungen

• Teamsupervision – bei Bedarf Einzelsupervision

• Angebot von Fortbildungen

• Dokumentation

• Vernetzung unter den MitarbeiterInnen im Verein sowie mit externen

Organisationen in der Wiener Jugendarbeit

Qualitätssicherung

tangram Jahresbericht 2015 | S.5

Die Ziel- und Dialoggruppen von tangram sind alle Kinder und Jugendlichen zwischen 9 und 21 Jahren, die wir sowohl über unser mobiles Angebot in den Parks und öffentlichen Flächen als auch in den Treffs (Jugendtreff, offener Treff) und im Rahmen des Be-ratungsangebots Mein Job Mein Leben erreichen.

Die 9- bis 14-jährigen Teenies und die 14- bis 21-jäh-rigen Jugendlichen sind dabei unsere beiden Hauptzielgruppen, wobei der Anteil der Burschen in beiden Gruppen signifikant höher ist als der der Mädchen.

Die Teenies, die wir in den Parkanlagen treffen, ken-nen sich gegenseitig häufig aus den Schulen und sind in Cliquen, gemeinsam mit ihren Geschwistern und manchmal auch in größeren Gruppen (z. B. Tei-le einer Schulklasse) anzutreffen. Zum Beispiel wird der Josef-Strauß-Park vor allem von SchülerInnen der NMS Neustiftgasse besucht. EinzelgängerInnen gibt es nur sehr wenige. Da ihr Aktionsradius noch nicht so groß ist, sind für viele Teenies unmittelbar erreich-bare, nicht kommerzielle, niederschwellige Freizeit- und Sportangebote in den Parks und Grünanlagen sehr wichtig. Häufig wird das Angebot auch unter Beisein von erwachsenen Bezugspersonen genützt. In die offenen Treffs kommen Teenies, wenn nicht mit FreundInnen oder Geschwistern, auch gerne mal allein. Die soziokulturelle sowie sozioökonomische Durchmischung ist bei den Teenies verhältnismäßig stark ausgeprägt – das gemeinsame Spiel steht im Vordergrund; die Distinktion über den sozialen, öko-nomischen, kulturellen Background wird dabei eher als störend empfunden. Nichtsdestotrotz sind auch bei dieser Altersgruppe gemischtgeschlechtliche

Ziel- und Dialoggruppen und Orte

tangramCliquen weniger häufig als geschlechtshomogene Gruppen.

Jugendliche zwischen 14 und 21 Jahren sind hinge-gen stärker um Abgrenzung (von anderen Gruppen, Personen) bemüht, und die Cliquen und Gruppen sind exklusiver und homogener. Die konstitutiven, identitätsstiftenden Momente sind dabei so ver-schieden wie die Jugendlichen selbst. Für manche Cliquen ist es der Besuch von gemeinsamen Schul- und Ausbildungsstätten, bei anderen ist es die eth-nische- oder religiöse Herkunft/Selbstzuschreibung, geteilte Flucht- und Migrationserfahrungen sowie die gemeinsame Erstsprache. Ebenso wichtig sind geteilte kulturelle oder sportliche Interessen (z. B. Work-out an den Fitnessgeräten im Park oder Fuß-ball in den Käfigen im Urban-Loritz-Park oder Josef-Strauß-Park). Auch wenn es vermehrt gemischt-geschlechtliche Durchgängig ist auch hier, dass es kaum gemischtgeschlechtliche Gruppen gibt. Mädchen und Burschen tendieren dazu, unter sich zu bleiben und das auch zu verteidigen. Einige Ju-gendliche halten sich nur in bestimmten Parks, die sie als ihr Revier verstehen, auf oder kommen aus-schließlich in die Treffs. Andere wiederum nehmen vor allem Angebote wie „Mein Job Mein Leben“ in Anspruch. Meist sind es geteilte Erfahrungen von Diskriminierung, Ausgrenzung, von Fluchterfahrung, Arbeitslosigkeit, Perspektivenmangel, aber auch die gemeinsame Religion, Tradition und Sprache, die si-gnifikant identitätsstiftend wirken. Seit Frühling 2016 treffen wir vermehrt Jugendliche/junge Erwachse-ne mit Fluchterfahrung in den Parkanlagen und an öffentlichen Plätzen an. Unsere Angebote werden von dieser Gruppe verstärkt genützt.

S.6 | tangram Jahresbericht 2015

Angebote und Projekte

Angebotsstruktur

Als Beitrag zur Jugendgesundheitskonferenz Neu-bau eröffneten das cult.café und tangram die Schanigartensaison 2016 unter dem Motto Wie-ner Melange im Schanigarten - Tag der Erholung und Vielfalt. In der Parkbucht vor den beiden Einrichtungen wurden unter Beteiligung der Ju-gendlichen die Baumscheiben begrünt und mit verschiedenen Pflanzen verschönert. Liegestühle

Wochenangebote Tangram Sommer/Winter

Dienstag Dienstag Dienstag Dienstag

SO/WI:14:30-17:30Beratung

WI:13:00-15:00Beratung

SO/WI:15:30-17:30

Mobil im 7ten

SO/WI:18:00-20:30Jugendtreff

SO:15:30-20:00

Mobil im 7ten

SO/WI:15:00-17:30

Mobil im 7ten

SO:18:00-21:00

Mobil im 7ten

SO:18:00-20:30

Mobil im 7ten

WI:15:30-18:00

Mobil im 7ten

SO:18:00-21:00

Mobil im 7ten

WI:18:00-21:00

Offener Treff

WI: 18:00-21:00

Open Space

luden zum Genießen von erfrischenden Geträn-ken ein. Einige Jugendlichen hatten außerdem die Idee, „Teigtaschen all around the world“ (teilweise aus ihren Herkunftsländern) zu kochen, um sie an-schließend gemeinsam zu verspeisen. Im Juni fand die Jugendgesundheitskonferenz Neubau in der Aula der PTS im Zentrum statt. NC fReSh (ein treuer Stammgast unserer Einrichtung) performte seinen eigenen Hip-Hop-Song zum Thema „Musik“, wäh-rend im Hintergrund eine Diashow lief.

Nachdem sich der Skateboard-Workshop im Vor-jahr bewährt hat und Jugendliche immer wieder nach einer Wiederholung fragten, fand im Rahmen der Lajuna 2016 erneut eine Skate-Session statt. So begaben wir uns wieder in den Emil-Maurer-Park. Dort angekommen, schlugen wir unser „Lager“ ne-ben dem Transformatorgebäude der Wiener Net-ze auf. Neben uns bekannten Teenies waren auch noch zwei neue Gesichter mit dabei. Bevor es so richtig losging, wurden ein paar Basics geklärt und besprochen, danach galt es, einen Slalomkurs mit dem Skateboard zu überwinden. Währenddessen

tangram Jahresbericht 2015 | S.7

In der Musikwerkstatt haben Jugendliche die Mög-lichkeit, ihr kreatives Potenzial zu erproben und sich in musikalischer Hinsicht weiterzuentwickeln. Sie können hier ihre Musikideen produzieren und auf-nehmen oder einfach verschiedene Instrumente ausprobieren, singen, Texte schreiben, Beats selbst machen oder mit den anderen Jugendlichen ge-meinsam musizieren. Das geschlechtsspezifische Angebot Musikwerkstatt – only girls bietet Mäd-chen* zum einen die Möglichkeit, sich abseits von tradierten Geschlechterrollen und –klischees zu be-wegen, zum anderen wird ein Sicherheitsgefühl ge-fördert, welches für die Aneignung des Raumes in den laufenden Betrieben hilfreich ist.

Regelmäßige Angebote

fuhr ein Betreuer mit jeweils zwei Jugendlichen den Gehweg in Richtung Westbahnhof hinunter und gab den Jugendlichen Tipps, ihren Fahrstil zu verbessern. Zum Abschluss gab es einen kleinen „Wheelie-Contest“, dann gingen wir gemeinsam zurück zu unseren Einrichtungen tangram bzw. cult.café.

Als sich die alte Kerngruppe im Urban-Loritz-Park 2015 aufgelöst hatte, dauerte es nicht lange, bis sich ab dem Frühjahr 2016 eine neue, größere Gruppe rund um den Käfig herausbildete. Die ersten Monate waren wir daher verstärkt in diesem Park und leisteten viel Beziehungsarbeit. Schnell bemerkten wir den konfliktreichen Alltag zwischen den ParknutzerInnen, vor allem zwischen den Jugendlichen und den Obdachlosen/alkoholkran-ken Personen, die sich meist bei den Sitzbänken aufhielten. Viele der Jugendlichen äußerten auch uns gegenüber ihren Unmut über die Situation, die sich in den Sommermonaten öfter zuspitzte. Im Zuge des Projekts Kommst du Urban? luden wir die Jugendlichen zu einem Treffen in unsere Räumlich-keiten ein, bei dem wir über positive wie auch ne-gative Seiten der Parkanlage sprachen, aber auch versuchten Handlungsmöglichkeiten gemeinsam herauszuarbeiten sowie Sensibilität für die anderen ParknutzerInnen zu schaffen. Im Oktober veran-

stalteten wir gemeinsam mit den Jugendlichen ein kleines Fußballturnier.

Im Rahmen von Soulkitchen kochen wir regelmäßig gesundes und ausgewogenes Essen, aber auch aus-gefallene Kochaktionen können verwirklicht werden. So hatte eine Gruppe geflüchteter Jugendlicher und junger Erwachsener den Wunsch, ein afghanisches Dinner zuzubereiten. Die Speisen wurden bei tan-gram gekocht und anschließend im cult.café ver-speist. Nach dem üppigen, leckeren Essen und vielen

S.8 | tangram Jahresbericht 2015

Erstkontakte,  ges.  645  

40  Kinder,  männlich  

38  Kinder,  weiblich  

386  Jugendliche,  männlich  

147  Jugendliche,  weiblich  

24  Erwachsene,  männlich  

10  Erwachsene,  weiblich  

Freizeitpädagogik  Mehrfachkontakt,  ges.  1814  

61  Kinder,  männlich  

64  Kinder,  weiblich  

1423  Jugendliche,  männlich  

241  Jugendliche,  weiblich  

16  Erwachsene,  männlich  

9  Erwachsene,  weiblich  

Statistische Daten vom Jahr 2016Erstkontakte, ges. 645

Freizeitpädagogik Mehrfachkontakt, ges. 1814

Freizeitpädagogik findet im Rahmen der mobilen Jugendarbeit im Bezirk Neubau, in den Betrieben des Jugend-treffs und im Rahmen von Projekten mit freizeitpädagogischem Charakter statt.

Erstkontakte werden nach Alter und Geschlecht gezählt. Es handelt sich um Kontakte innerhalb unserer Tätig-keitsfelder.

Teenie-Therme, Faschingsparty, Billard, Eislaufen, Hip-Hop-Konzert im Jugendcafé „Spotlight“ in Holla-brunn, Bowling, Baumscheibenbegrünung, geGEN-DERter Wuzzeltisch am Parkfest im Josef-Strauß-Park, Tischtennisturnier, Jugendgesundheitskonferenz, Ausflug in den Prater, Buttons-Aktion, Fifa17-Turnier, Karaoke-Session, Kekse & Punsch, Box- und Akroba-tiktrainings im Turnsaal.

Weitere Aktionen, Ausflüge, Feste im Jahr 2016

interessanten Gesprächen wurde noch gemeinsam zu unterschiedlichen Volksliedern getanzt.

Der kleine Turnsaal in der VS Stiftgasse kann von Ju-gendlichen für verschiedene Freizeitaktivitäten ge-nützt werden. Im vergangenen Jahr fanden dort re-gelmäßig Selbstverteidigungstrainings statt. Seit Herbst gibt es an Dienstagen ein Box- und Akrobatiktraining, das von einer tangram-Mitarbeiterin betreut wird.

tangram Jahresbericht 2015 | S.9

Sozialarbeit  Mehrfachkontakt,  ges.  1663  

12  Kinder,  männlich  

13  Kinder,  weiblich  

1249  Jugendliche,  männlich  

353  Jugendliche,  weiblich  

22  Erwachsene,  männlich  

14  Erwachsene,  weiblich  

Das Jahr 2016 brachte für tangram einige Verän-derungen mit sich. Vor allem in den Frühlings- und Sommermonaten wurde das mobile Angebot stark erhöht, wobei die Indoor-Aktivitäten in diesem Zeit-raum zurückgeschraubt wurden. In den Parkanla-gen im unmittelbaren Einzugsgebiet des Gürtels (Emil-Maurer-Park, Kaiserpark, Urban-Loritz-Park), aber auch in der Lugner City oder in der Hauptbü-cherei am Urban-Loritz-Platz konnten wir dadurch viele neue Kontakte zu Jugendlichen aufbauen und bereits bestehende weiter vertiefen. Unsere Präsenz im öffentlichen Raum als Ansprechperso-nen wurde von den Jugendlichen gut angenom-men, was mit dem erhöhten Bedarf nach Beratung zu Themen wie Fremdenrecht, Wohnraum und Nut-zerInnenkonflikten einhergeht. Darüber hinaus be-gleiteten wir Jugendliche zu Behörden und Ämtern oder vermittelten sie zu relevanten Angeboten der

Sozialarbeit Mehrfachkontakt, ges. 1663

Sozialarbeit findet sowohl im Rahmen der mobilen Jugendarbeit als auch im Jugendtreff von tangram in der Neu-stiftgasse statt.

Reflexion und WirkungWiener Jugendarbeit weiter. Ein großer Teil der Ju-gendlichen, die wir in den Parks antreffen, ist mehr oder weniger stark von Diskriminierung, sozialer Aus-grenzung, von Arbeitslosigkeit und Perspektiven-mangel betroffen. Die Auswirkung dieser Mecha-nismen zeigt sich unter anderem in der steigenden Anzahl junger Erwachsener (vor allem Männer), die unser sozialarbeiterisches Angebot in Anspruch nehmen wollen, weil sie bei anderen Einrichtungen und Institutionen nicht mehr unterkommen. Viele der Jugendlichen, die wir in der warmen Jahreszeit in den Parkanlagen kennengelernt haben, began-nen im Herbst regelmäßig unsere Treffangebote zu besuchen. In den Treffs als auch draußen wurde viel über Themenfelder wie Religion und Politik, Fa-milie, Sexualität, Wohnen und allgemein rechtliche Fragen gesprochen und diskutiert.

S.10 | cult.café Jahresbericht 2015

Statistische Daten

Im Jahr 2016 konnte das cult.café an 152 Öffnungstagen (inkl. Workshops, Specials und geschlossenen Veranstaltungen) insgesamt 3654 Kontakte verzeichnen. 18,5 % unserer Gäste waren weiblich, 81,5% männ-lich. Durchschnittlich 24 Jugendliche besuchten das cult.café 2016 pro Öffnungstag. (Stand: 29.11.2016)

Insgesamt besuchen in etwa 100–140 Jugendliche zwischen 10 und 21 Jahren das cult.café in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen.

cult.caféZiel- und Dialoggruppen und OrteDen Großteil des Stammpublikums stellen mehrere Cliquen von Jugendlichen zwischen 14 und 22 Jah-ren dar, welche das cult.café zum Teil seit mehr als 10 Jahren – zumindest wöchentlich – frequentieren. Diese unterschiedlichen Gruppen von je durch-schnittlich drei bis 15 Jugendlichen zeichnen sich zum einen durch ihre subkulturelle Heterogenität als auch ihre unterschiedliche ethnische Herkunft bzw. Selbstzuschreibung aus. Ein Teil dieser Jugendgrup-pen machen junge Menschen, welche Migration aufgrund von Bürgerkriegen in ihren Herkunftslän-dern erlebten, aus. Durch den von uns begleite-ten jahrelangen Prozess des An- und Nachnäherns herrscht zwischen den unterschiedlichen Cliquen

größtenteils gegenseitige Akzeptanz hinsichtlich ih-rer Herkunft, kulturellen Prägungen und Umgangs-formen.

Mit Ende letzten Jahres trafen Cliquen syrischer, ira-kischer und afghanischer „Neuankömmlinge“ im cult.café ein: Jugendliche und junge Erwachsene, die im letzten Jahr nach Europa geflüchtet sind und nun in Wien leben. Einige haben bereits Asyl erhal-ten, andere sind im schwebenden Verfahren. Dank der unterschiedlichen Sprachressourcen im Team und unter unseren Gästen konnten Beziehungen entstehen und erste Projekte umgesetzt werden.

cult.café Jahresbericht 2015 | S.11

Angebotsstruktur

Wenn erwachsene Gäste zufällig das cult.café betreten, braucht es oft einen Moment, bis ihnen auffällt, dass sie sich in einer Einrichtung befinden, welche für 10- bis 21-jährige Kinder und Jugendli-che reserviert ist. So soll es auch sein, denn der Zu-gang zum Angebot im cult.café richtet sich an der Niederschwelligkeit gastronomischer Einrichtungen aus. Jede/r im richtigen Alter hat Zutritt und kann das Café auch zuallererst als solches nutzen, als ein Lokal, in dem man sich mit FreundInnen treffen, Zeit verbringen, spielen, plaudern oder auch (falls ge-wünscht) Getränke und Snacks konsumieren kann. Alle angebotenen Speisen werden hier allerdings annähernd zum Selbstkostenpreis und ohne Kon-sumationszwang angeboten. Tischfußball, Darts-Automat, Gesellschaftsspiele und eine Spielkonsole stehen ebenfalls gratis zur Verfügung. Vielleicht fällt es neuen Gästen erst ein bisschen später auf, dass es sich beim Bar-Team um pädagogisch geschul-tes Personal und SozialarbeiterInnen handelt, mit denen man gerne auch ein wenig tiefer gehende Gespräche führen kann. Vom kurzen Informations-gespräch an der Bar über öffentliche oder im Büro stattfindende Gruppenberatungen bis hin zu regel-

Zielsetzungen• Wofür das cult.café (Frei-)Raum bietet, lässt sich am einfachsten anhand folgender Stichworte

beschreiben:

• Kommunikation, Selbstinszenierung, Selbstverantwortung und Selbstwertbestätigung sowie

• Förderung der Eigeninitiative

• Gruppenbildung und persönliche Entwicklung in Peergroups

• Unterstützung und Begleitung in der Identitätsentwicklung

• Erweiterung der Handlungs- und Erlebnisspielräume

• Förderung der Konsum- und Risikokompetenz

• (u. a. Alkoholausschankprojekt, Bouncer- und Bodyguard-Workshop)

mäßiger Beratung und Begleitung durch einzelne MitarbeiterInnen bieten wir hier auf die Bedürfnisse der Jugendlichen abgestimmte, professionelle Un-terstützung.

Ein Kernelement unseres Angebots sowie relevantes Tool unserer pädagogischen Arbeit ist die Partizipa-tion der Jugendlichen. Dabei ist es unseren Gästen überlassen, inwieweit sie sich und ihre Wünsche, Ideen in das Caféleben einbringen wollen. Partizi-pation ist neben der inhaltlichen Mitgestaltung un-trennbar mit der Möglichkeit für Jugendliche ver-bunden, dass sie im Alltagsbetrieb des cult.cafés mitarbeiten, dem sogenannten Bardienst, oder sich auch bei Renovierungsarbeiten und Instandhal-tungen einbringen können. Eine weitere Form der partizipativen Raumnutzung und -aneignung sind geschlossene Veranstaltungen. Hierbei werden mit den jeweiligen Jugendlichen pädagogische Verträ-ge abgeschlossen, in denen die beidseitigen Ver-bindlichkeiten und Vereinbarungen schriftlich fest-gehalten werden. Die Raumnutzung ist kostenfrei und erfreut sich stetiger Nachfrage.

S.12 | cult.café Jahresbericht 2015

Angebote/Aktivitäten/Schwerpunkte zur Zielerreichung Im Mai 2016 veranstalteten das cult.café und tan-gram in Kooperation mit der Jugendgesundheits-konferenz Neubau den Tag der Erholung und Viel-falt. Im Zuge dieses Tages fand eine gemeinsame Begrünung der beiden Baumscheiben vor unseren Einrichtungen statt. Die Jugendlichen hatten außer-dem die Idee, unterschiedlichste Teigtaschen (teil-weise aus ihren Herkunftsländern) zu kochen. Diese wurden im Anschluss gemeinsam in unserem Scha-nigarten verspeist. Im Juni nahmen wir zusammen mit anderen Einrichtungen des siebten Bezirkes an der Jugengesundheitskonferenz teil. NC fresh (ein treuer Stammgast unserer Einrichtungen) begleitete musikalisch unsere Diashow.

• Freiwillige Mitentscheidung und -gestaltung

• Begegnung und Akzeptanz von Pluralität in Lebensweisen, Ansichten etc.

• Förderung gewaltfreier Problemlösungskompetenzen (Anti-Gewalt-Workshops, moderierte Konfliktgespräche)

• Die Arbeitsprinzipien unseres täglichen pädagogischen Handelns gestalten sich entlang folgender Merkmale:

• demokratisch

• parteilich für die Anliegen der Kinder und Jugendlichen

• niederschwellig und offen

• gewaltfrei

• politisch, konfessionell und weltanschaulich neutral

• interkulturell

• freiwillig

Jährlich werden 10 Betriebe, die einem von Exper-tInnen entwickelten Bewertungsverfahren entspre-chen, durch den risflecting-ExpertInnenpool als High & Responsible Location ausgezeichnet: Sie

leisten nachhaltige Beiträge zu einer gelingenden Rausch- und Risikokultur von Jugendlichen. Auch 2016 war das cult.café Austragungsort der Verlei-hung und 2015 wurde es außer Konkurrenz mit dem High & Responsible Award ausgezeichnet.

Im September fand traditionell die LAJUNA statt. Dieses Jahr veranstaltete das cult.café in enger Kooperation mit der Parkbetreuung (MKN) und tangram einen Kinotag. Bei gratis Popcorn und Li-monade konnten sich Kinder und Jugendliche un-terschiedliche Filme (teilweise selbstgedrehte Kurz-filme) anschauen.

Das cult.café vertritt Cash for Culture im siebten Be-zirk und fördert Kunst- und Kulturprojekte von jungen Menschen zwischen 13 und 23 Jahren. Jugendliche und junge Erwachsene können beim Erstellen einer Einreichung ihrer Projekte von uns Unterstützung er-

cult.café Jahresbericht 2015 | S.13

Reflexion der Zielerreichung/Wirkungen Die Frage nach der Wirkung der offenen Kinder- und Jugendarbeit ist gleichermaßen oft gestellt und legitim (Finanzierung aus öffentlichen Geldern) wie

halten und eine Förderung bis zu 1000 Euro bean-tragen.

Seit April 2016 finden regelmäßig Stammtische der Organisation „AFS – Austauschprogramme für inter-kulturelles Lernen“ im offenen Betrieb statt. Monat-lich treffen sich internationale AustauschschülerIn-nen im cult.café, um Erfahrungen auszutauschen und sich gegenseitig besser kennenzulernen.

Im Oktober veranstalteten geflüchtete junge Er-wachsene ein afghanisches Dinner im cult.café. Zu-sammen mit tangram kochten sie ein reichhaltiges Buffet und luden anschließend in unseren Räumlich-keiten zum Essen ein. Nach vielen anregenden Ge-sprächen bei Tisch wurde anschließend noch ge-meinsam zu unterschiedlichen Volksliedern getanzt.

Im November veranstalteten wir eine dreitägige Wahl zu unseren neuen Öffnungszeiten. Bei reger Wahlbeteiligung kamen wir zu folgendem Ergebnis:

Außerdem fand im gleichen Monat auch ein Fo-towettbewerb statt. Zu gewinnen gab es cult.café-Gutscheine. Das Gewinnerfoto wurde als Hinter-grundbild unseres Newsletters verwendet.

Mittwoch: 16:00 – 22:00 Uhr

Donnerstag: 16:00 – 22:00 Uhr

Freitag: 14:00 – 22:00 Uhr

(Mittagstisch ab 14:00 Uhr)

Samstag: 16:00 – 23:00 Uhr

• Jugendarbeit bewegt sich in einem flüchtigen Feld (jugendliche KlientInnen kommen und gehen, nehmen Angebote je nach Bedarf wahr und nur manchmal kontinuierlich in Anspruch. Das resultiert auch aus den Arbeitsprinzipien der Niederschwelligkeit und Freiwilligkeit.)

• Wirkungen kumulieren fast immer multifaktoriell und oft über einen großen Zeitraum.

• Präventionsarbeit entzieht sich per se in weiten Teilen dem Zugriff von Wirkungsevaluation (im herkömmlichen Sinn).

• Wissenschaftliche Studie zu den Wirkweisen offener Jugendarbeit existieren nur wenig.

• Individuelle Sinngebungs- und Deutungsprozesse verlaufen, eben auch bei KlientInnen der offenen Jugendarbeit, oft retrospektiv und in vielen Fällen, wenn der Kontakt zur Jugendarbeit schon nicht mehr besteht.

Quantitative Dokumentationen und Zugänge (etwa Daten zur Anzahl der BesucherInnen, zu Beratun-gen, zu Kriseninterventionen und Fallarbeit oder zu Begleitungen) geben uns Auskunft darüber, ob die Angebote der Jugendarbeit überhaupt in Anspruch genommen werden, aber noch nicht darüber, ob auch die Ziele darin erreicht werden (z. B. erhöhte Selbstverantwortung, soziales Lernen, Risikobewusst-sein usw. auf Seiten der Jugendlichen). Dabei gilt

es auch zu bedenken, dass die Jugendarbeit bis hin zur gesamtgesellschaftlichen Ebene hin wirken möchte. Sind Wirkungen auf einer individuellen und sozialräumlichen Ebene fallweise noch mess- bzw. belegbar, so wird das auf einer gesellschaftlichen Ebene – realistisch betrachtet – kaum mehr möglich sein. Was nicht bedeutet, dass es keine Wirkungen gibt.

auch schwer zu beantworten, speziell wenn man allgemeine Standards der Wirkungsevaluation an-legt. Denn:

S.14 | cult.café Jahresbericht 2015

Vernetzung, Kooperation und Öffentlichkeitsarbeit Das cult.café ist über die Jahre seines Bestehens in Vernetzungsforen wie dem basic.net (überregi-onales Vernetzungsforum für BasismitarbeiterInnen der offenen und niederschwelligen Jugendarbeit in Wien) vertreten gewesen. Beim ebenfalls seit Jahren bewährten regelmäßigen Jour fixe mit der Bezirksvorstehung des 7. Wiener Gemeindebezirks, dem Mädchencafé Flash und der MA 13 sowie dem Regionalforum (regionales Forum sozialer Einrich-tungen des 5., 6. und 7. Wiener Gemeindebezirks) wird das Multikulturelle Netzwerk durch seine päd-agogische Leitung und die TeamleiterInnen unserer Einrichtungen vertreten.

Durch einzelne Schwerpunkte und Spezialveranstal-tungen kam es im Jahr 2016 zu den unterschiedlichs-ten Kooperationen mit externen Projekten und Ins-titutionen, wie zum Beispiel: Aufzaq (Workshop und Tagung zum Thema Kompetenzen in der Jugendar-beit), Radicalisation Awareness Network, Internati-onal Organization for Migration, AK Lebensqualität Wien, FEM, Polytechnische Schule im Zenrum, Isla-mische Fachschule für soziale Bildung, FH Hanze Groningen (SA), FH St.Pölten (SA), FH Campus Wien (SA), IFP, WienXtra Rechtsberatung, risflecting, Flash Mädchencafé und anderen Einrichtungen der offe-nen Kinder- und Jugendarbeit.

Neben all den externen Vernetzungen des cult.cafés darf auch die enge Zusammenarbeit mit unseren KollegInnen (den Einrichtungen tangram

und Parkbetreuung MKN) nicht unerwähnt bleiben, denn besonders hier kommen den Jugendlichen die Synergieeffekte einer umfassenden, ineinander-greifenden und sich ergänzenden Angebotsgestal-tung und Arbeitsweise zugute.

Die konstante Fort- und Weiterbildung der Mitarbei-terInnen stellt eine wichtige Komponente der pro-fessionellen und zeitgemäßen Betreuung der Gäste des cult.cafés dar. 2016 nahmen die MitarbeiterIn-nen des cult.cafés an unterschiedlichsten Fortbil-dungen und Fachtagungen teil.

Unser Mitarbeiter Florian Neuburg war im Rahmen eines breit angelegten Forschungsprojekts zu Wir-kungen der mobilen offenen Jugendarbeit tätig, welches vom Institut für Rechts- und Kriminalsozio-logie (IRKS) und dem Kompetenzzentrum für Sozi-

ale Arbeit (FH Campus Wien) durchgeführt wurde. Am 21. Juni 2016 präsentierte er die Ergebnisse der Forschung am IFP unter dem Titel: Ja sicher – Wir-kungsevaluation in der mobilen Jugendarbeit.

Parkbetreuung Jahresbericht 2015 | S.15

ParkbetreuungZiel- und Dialoggruppen und OrteDie Parkbetreuung richtet sich mit gezielten freizeitpä-dagogischen Angeboten an Kinder und Teenies im Alter von 6 bis 13 Jahren.im Zeitraum von April bis September im 7. Wiener Be-zirk und dem damit verbundenen Einzugsgebiet rund um den Gürtel. Kinder von ca. 6 bis 10 Jahren besu-chen oft mit ihren älteren Geschwistern die von uns betreuten Parkanlagen. Diese Gruppe lernt die Park-betreuung von klein auf kennen. Sie werden beson-ders durch kreative und freizeitpädagogische Ange-bote erreicht. Teenies im Alter von 10 bis 13 Jahren werden über mehrere Jahre begleitet und kennen in der Regel die Parkbetreuung bereits von Kindheit an. Ihre Bedürfnisse gehen über die spielpädagogischen Angebote hinaus und erfordern ein stärkeres indivi-duelleres Eingehen. Ältere Jugendliche zählen nicht zur primären Zielgruppe. Sie werden aber dennoch in einem erweiterten Rahmen eingebunden. Die äl-teren Jugendlichen werden von den KollegInnen von tangram im Rahmen des Streetworks im Park betreut. Teilweise einbezogen werden auch Eltern und andere ParkraumbenützerInnen (wie etwa SeniorInnen), aber auch die Anliegen der AnrainerInnen werden in der Arbeit berücksichtigt. Die Parkbetreuung ist stadtteil-orientiert und findet in folgenden öffentlichen Parkan-lagen im 7. Wiener Gemeindebezirk Neubau statt:

Karl-Farkas-ParkIn dieser Parkanlage werden von der Parkbetreuung vor allem spiel- und freizeitpädagogische Schwer-punkte gesetzt. Ein wichtiges Angebot liegt in den sportlichen Aktivitäten. Als einzigartiges Angebot in dieser Parkanlage kann der Tischtennistisch bezeich-net werden, der das Interesse verschiedener Grup-pen weckt, die sich dort miteinander austauschen.

Urban-Loritz-ParkHier treffen unterschiedliche Interessensgruppen auf engem Raum aufeinander. Die ParkbetreuerInnen bemühen sich um ein konfliktarmes Miteinander und versuchen mit gezielten pädagogischen Angeboten,

die verschiedenen Interessen zu vereinbaren bzw. ei-nen geschützten Freiraum für die Hauptzielgruppe zu schaffen. Zu den beliebtesten Freizeitaktivitäten zäh-len spontane Turniere (wie Fußball, andere Ballvariati-onen und Tischtennis), die auf Wunsch der Kinder und Teenies sehr häufig durchgeführt werden.

AndreasparkDer Andreaspark liegt direkt an der Andreasgasse, ei-ner Querstraße zur Mariahilfer Straße, mitten im dicht verbauten urbanen Gebiet, in dem sich wenige Frei- und Spielräume für Kinder und Jugendliche befin-den. Dadurch, dass die Gestaltung des Andreasparks wenig Sport-und Spielangebote ermöglicht und ein großer Teil der zur Verfügung stehenden Fläche als Ruhezone gilt, bietet die Parkbetreuung hier ein alter-natives Konzept an. Es werden jedoch auch Ressour-cen und Möglichkeiten genützt, die außerhalb des Parks liegen, wie etwa Sportaktivitäten in anderen Parks oder Klettern, Ausflüge, Kino- und Theaterbesu-che. Als Schwerpunkte gelten – neben der Förderung von Kreativität – Bewegung und Mobilität.

Josef-Strauß-ParkDas Parkbetreuungsangebot in dieser Parkanlage wird von allen betreuten Parks am stärksten genützt. Mit der Zielgruppe wird intensiv gearbeitet. Eine Prob-lematik stellt die Ab- bzw. Ausgrenzung von geschlos-senen Gruppen im Park gegenüber „neuen Parknut-zerInnen“ dar. Es ist viel Mediationsarbeit seitens der Parkbetreuung erforderlich, um zwischen der Stamm-gruppe und anderen ParknutzerInnen zu vermitteln. Ansonsten werden das Standardprogramm und auch sportliche Aktivitäten wie Fußball und Volleyball gut angenommen. Diese von uns betreuten Parkanlagen werden von unterschiedlichen Gruppen mit verschie-denen Interessen besucht. Aus diesem Grund agie-ren wir auch bei Bedarf als Vermittler unter den Park-besucherInnen, um möglichen Konflikten unter den ParknutzerInnen auch entgegensteuern zu können.

Karl-Farkas-Park Mo., Mi., Fr. von 16.00 – 19.00

Juli – August von 17.00 – 20.00

Urban-Loritz-Park Mo., Mi., Sa. von 16.00 – 19.00

Juli – August von 17.00 – 20.00

Andreaspark Di., Do., Fr. von 16.00 – 19.00

Juli – August von 17.00 – 20.00

Josef-Strauß-Park

Di., Do., Sa. von 16.00 – 19.00

Juli – August von 17.00 – 20.00

Angebotsstruktur

S.16 | Parkbetreuung Jahresbericht 2015

Angebote und ProjekteAm Dienstag, dem 14.6.2016, wurde im Karl-Farkas-Park eine Einpflanzaktion unter dem Motto „Wie Plastik wiederverwendet werden kann“ gestartet. Hierfür wurden leere 2-Liter-Plastikflaschen von den Kindern mit sichtlichem Vergnügen bemalt und in Töpfe verwandelt. Gemeinsam wurden die so hergestellten Töpfe mit Erde und Samen befüllt und zur Verschönerung am angrenzenden Parkzaun befestigt.

Während der Parkbetreuung wurden neben an-deren Aktionen zwei Tischtennisturniere unter dem Motto „Fairplay Tischtennisturnier“ im Urban-Loritz-Park organisiert. Der Anlass für die Tischtennistur-niere war, dass unseren Beobachtungen nach bei sportlichen Wettbewerben immer das Gewinnen im Vordergrund stand. Um zu vermitteln, dass es mehr um den Spaß unabhängig von Sieg und Niederla-

Das Ziel war, den Kindern die Themen Umweltbe-wusstsein und Recycling näherzubringen. Die Aktion wurde von Kindern wie auch von einigen Eltern mit viel Anteilnahme durchgeführt. Im Zuge entstanden auch Gespräche darüber, wie mit vermeintlichen Abfallprodukten nachhaltig umgegangen werden kann. Solche Aktionen finden im Park immer großen Anklang.

Tischtennisturnier

ge gehen sollte, wurde begonnen, mit den Kindern gemeinsam Turniere zu organisieren. Die Aufgaben wurden verteilt und während der Vorbereitungen wurde mit den Kindern stets thematisiert, wie ein Spiel fair ablaufen sollte, damit alle daran Freude haben können. Darüber wurde heftig diskutiert und es wurden gemeinsam Regeln entworfen.

Die Anzahl der TeilnehmerInnen variierte, generell war das Interesse der Kinder und Jugendlichen aber groß. Die Termine für die jeweiligen Turniere wurden im Vorfeld angekündigt und die Kinder widmeten sich trotz der großen Hitze in diesem Sommer aus-giebig und voller Vorfreude dem Training. An den Turniertagen war es meistens sehr heiß, was der Teil-nahmebereitschaft und der Energie der Kinder aber nichts anhaben konnte. Die GewinnerInnen, aber auch die VerliererInnen wurden belohnt und freu-ten sich. Nach jedem Turnier wurden wir gefragt, ob und wann es eine Fortsetzung geben würde, denn die Kinder freuten sich bereits auf das nächste „Fair-play Tischtennisturnier“. Nach dem Turnier bemerk-ten wir am Feedback, dass sich alle Kinder gerecht behandelt fühlten und Spaß hatten, auch wenn sie nicht gewonnen hatten.

NachbarschaftsfestIn Kooperation mit der Bezirksvorstehung fand am 3. Juni 2016 das Nachbarschaftsfest im Josef-Strauß-Park statt.

Die Vorbereitungen begannen bereits drei Wochen vor dem Fest. Wir haben mit den Kindern Gesprä-che geführt und die gemeinsamen Wünsche aus-getauscht. Danach haben wir Flyer und Plakate entworfen und kindergerechte Spielzeuge vorbe-reitet. Die Aufgaben wurden festgelegt und aufge-teilt. Unsere Motivation für den Tag war, die Anrainer, die Eltern und die Kinder zusammenzubringen und mehr Kommunikationsmöglichkeiten anzubieten, damit

Parkbetreuung Jahresbericht 2015 | S.17

wir den ParkbesucherInnen das Zusammenleben im Park erleichtern. Ein gemeinsames Feiern mit den Nachbarn aus unterschiedlichen Kulturkreisen sollte den gegenseitigen respektvollen Umgang fördern.Als wir an diesem Tag eine Stunde vor dem Fest vor Ort eintrafen, waren die Kinder schon vor uns dort und haben ungeduldig auf uns gewartet. Gemein-sam mit ihnen haben wir die Vorbereitung im Park durchgeführt und die Spiele und Plakate gebracht. Zuerst haben wir die Plakate aufgehängt, die Far-ben fürs Kinderschminken auf dem Tisch vorbereitet und den Boden mit Kreiden geschmückt. Das Fest konnte beginnen.

filmen gestartet wurde. Als Höhepunkt des Abends im Rahmen der LaJuNa zeigten wir ab ca. 19:00 Uhr den Wunsch-Film auf der großen Leinwand. Zum Abschluss fand noch eine kurze Gesprächsrun-de über die gezeigten Kurzfilme statt.

WIENER SPIELSTRASSEHeuer fanden in der Richtergasse und der Menter-gassse viermal die von der Parkbetreuung organi-sierten Wiener Spielstraßen statt. Kinder brauchen für ihre gesunde Entwicklung Spiel und viel Bewe-gung im Freien. Deswegen setzten wir uns heuer auch mit der Wiener Spielstraße in der Richtergasse und Mentergasse für die „Rückeroberung“ der Stra-ße als Lebensraum für den Menschen, insbesondere für die Kinder und Jugendlichen, ein. Es geht uns im Team darum, dass der Spielraum erweitert wird. Vor Beginn der Aktion bemalten wir mit Straßen-kreiden den Asphalt, der zu einem Parkourplatz für Skateboards, zum Balancieren oder für Pedalos um-funktioniert wurde. Weitere Angebote waren Seil-springen, Tempelhüpfen und vieles mehr. Zusätzlich wurden für die Veranstaltungen Spielmaterial wie Miniatur-Tore, Springseile und Diabolo von wienXtra zur Verfügung gestellt. Die Angebote wurden von den Kindern mit Begeisterung angenommen. Wir wurden einerseits von den Kindern aus den von uns betreuten Parks und von ihren Familien besucht, die wir mit Flyern auf die Termine aufmerksam ge-macht hatten. Andererseits kamen auch viele inte-ressierte PassantInnen vorbei. Unsere Spielestraßen waren immer gut besucht und die Reaktionen da-rauf fielen sowohl von den Eltern als auch von den Kindern durchwegs positiv aus. Es herrschte insge-samt eine sehr gemütliche Atmosphäre. Durch die Wiener Spielstraße ermöglichten wir den Kindern, den öffentlichen Raum vielfältig zu nutzen und neue Freundschaften zu knüpfen.

Bald war der ganze Park von kleinen und großen, jungen und älteren BesucherInnen besetzt. Je-des einzelne Spiel wurde von den Kindern und so-gar von den Eltern mit großer Freude gespielt. Die Schminkaktion stieß auf großes Interesse. Die riesi-gen Seifenblasen waren aber das Highlight des Ta-ges. Wir haben aber auch die Wünsche und Beschwer-den von Eltern und Kindern entgegengenommen und versucht, auf ihre Anliegen einzugehen. Als sich das Fest dem Ende neigte, wollten die Kinder gerne noch weiter mit uns spielen. Der ganze Aktionstag ist friedlich und mit viel Freude beendet worden, ob-wohl die BesucherInnen trotz fortgeschrittener Stun-de gerne noch weiter feiern wollten. Wir wurden von mehreren TeilnehmerInnen gefragt, wann das nächste Nachbarschaftsfest stattfinden würde. Und wir können es selbst kaum erwarten.

Das Multikulturelles Netzwerk organisierte heuer ge-meinsam mit unseren Zielgruppen und in Koope-ration mit der Vienna Shorts Agentur für die Lange Nacht der Jugendarbeit einen Kinoabend für Ju-gendliche. Wir präsentierten Kurzfilme, die für diesen Anlass im Park gedreht worden waren, und zeigten diese im cult.café. Viele BesucherInnen hatten sich eingefunden, als der Abend ab 17:00 Uhr mit jugendgerechten Kurz-

Lange Nacht der Jugendarbeit„Kinoabend“ im cult.café

S.18 | Parkbetreuung Jahresbericht 2015

Reflexion der Wirkungen• Schaffung von Freiräumen

• Lobbyarbeit für die Zielgruppe

• Chancengleichheit

• Gleichstellung der Geschlechter

• Sinnvolle, kreative und nicht-kommerzielle Freizeitgestaltung von pädagogischem Wert

• Erweiterung von Handlungskompetenzen

• Gegenseitiger Respekt und Toleranz unabhängig von Herkunft, Geschlecht und Religion

Statistische Daten vom Jahr 2016Andreaspark 2016 in Zahlen

Josef-Strauß-Park 2016 in Zahlen Urban-Loritz-Park 2016 in Zahlen

Karl-Farkas-Park 2016 in Zahlen

Parkbetreuung 2016 in Zahlen

MKN Jahresbericht 2015 | S.19

Synergieeffekte im Verein Multikulturelles Netzwerk sind Bestandteil der Zusammenarbeit im Jahr 2017:

• Jugend-Jour-fixe im Bezirk: TeilnehmerInnen an den Jours fixes sind die Jugendbezirksrätin, der Büroleiter des 7. Bezirks und der Bezirksvorsteher der MA 13 sowie Pädagogische Leiter und TeamleiterInnen.

• Teamleitungsbesprechungen: finden alle vierzehn Tage statt. In Anwesenheit der Pädagogischen Leiter und der GF werden Aktivitäten reflektiert und Projekte geplant.

• Austausch unter der MitarbeiterInnen von tangram, cult.café und der Parkbetreuung

• Unter den MitarbeiterInnen finden regelmäßige Teamsitzungen statt.

• Gemeinsame Veranstaltungen: 2017 werden wieder gemeinsame Veranstaltungen (Parkbetreuung, tangram und cult.café stattfinden.

• Gemeinsamer Großteam-Klausurtag von tangram, cult.café und Parkbetreuung.

Synergieeffekte im Verein MKN

Vernetzung und Kooperation

• Bezirksvorstehung Neubau

• MA 13 – Fachbereich Jugend/Pädagogik

• flash-Mädchencafé

• Schulen

• Nachbarschaftszentrum

• Polizei

• Verein Wr. Jugendzentren

• WienXtra Medienzentrum

• Sam Flex

• FH-Campus Soziale Arbeit

• Basic.net

• KiJu-Netz

• Cash for Culture

• Regionalforum vom 6. und 7. Bezirk

• Wohnpartner

• AMS für Jugendliche

• Jugendinfo

• Interkulturelles Zentrum

• OEAD – Österreichischer Austauschdienst, Nationalagentur für Lebenslanges Lernen

• Gleichstellung der Geschlechter

• Gegenseitiger Respekt und Toleranz unabhängig von Herkunft, Geschlecht und Religion

• Schaffung von Freiräumen

• Lobbyarbeit für die Zielgruppe

• Chancengleichheit

• Sinnvolle, kreative und nicht kommerzielle Freizeitgestaltung von pädagogischem Wert

• Erweiterung von Handlungskompetenzen

Reflexion der Wirkung

Mit folgenden KooperationsparnterInnen werden wir auch 2016 in Verbindung stehen:

Reflexion und Perspektiven

S.20 | MKN Jahresbericht 2015

Wir möchten uns herzlich beim Bezirk Neubau und bei der MA 13 für die hervorragende Zusammenarbeit und deren Unterstützung bedanken.

Der Verein Multikulturelles Netzwerk bedankt sich ebenfalls bei allen MitarbeiterInnen des Vereins, welche mit ihrem Einsatz und ihrem Engagement einen wichtigen Beitrag

in der Wiener Kinder- und Jugendarbeit leisten und die angebotene Qualität in den Einrichtungen tangram, cult.café und in der Parkbetreuung sicherstellen.

Ein herzliches Dankeschön für die gute Zusammenarbeit !

Danksagung

Der Verein MKN wird 2017 wieder ein innovatives Programm für Kinder und Jugendliche anbieten.

Aktuell arbeiten wir speziell an der Integration von jugendlichen Flüchtlingen und heißen diese in un-seren Einrichtungen willkommen.

Des Weiteren werden Vernetzungen zu nahegele-genen Flüchtlingseinrichtungen forciert, um ihnen die Ressourcen des cult.cafés und von tangram näherzubringen. Wir werden 2017 weiterhin ausgie-big an „Bildung und Inklusion“ arbeiten.

Wertvolle Kooperationen bestehen zur Bildungsbe-ratung und zum AMS für Jugendliche. Hier fließen die Ergebnisse direkt in unsere Einrichtungen und in spezifischer Form in „Mein Job mein Leben“ ein.

Wir lassen Arbeitsschwerpunkte wie Gewalt- und Suchtprävention sowie Arbeit gegen die Radika-lisierung, Gender, politische Bildung und Neue Medien sowie die Integration von jugendlichen

Flüchtlingen in alle Arbeitsbereiche der Einrichtun-gen (Projekte, Angebote) einfließen.

Ein zweiter durch aktuelle Entwicklungen unter den Jugendlichen gewählter Arbeitsschwerpunkt wird auch 2017 die Arbeit in der Prävention vor Radika-lisierung und zur Förderung des Dialogs Jugendli-cher sein, um somit gegen deren Radikalisierung und allgemeine Gewaltanwendung zu wirken. Mit diesem Schwerpunkt stark in Verbindung stehend ist auch das Thema Religion. Hier wollen wir sowohl intrareligiös, bezogen auf den Islam, als auch in-terreligiös mit den Jugendlichen arbeiten, um über die Funktionen/Gefahren von Religion und deren Auslegung aufzuklären.

Um die Förderung von Beweglichkeit, Mobilität, Sport und gesunder Ernährung auch international zu verwirklichen, haben wir uns bereits einiges an ExpertInnenwissen erarbeitet – und können somit Jugendliche zur Teilnahme an EU-Projekten moti-vieren und sie dabei unterstützen.

Perspektiven des Vereins MKN für das Jahr 2017

IMPRESSUM

Verein Multikulturelles Netzwerk

Neustiftgasse 78 G01 in 1070 Wien

Geschäftsführung: Maamoun Chawki

Kontakt: [email protected]

gefördert durch:

WIENNEUBAU