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Energieschonende und �exible Anlage

Multimetallvorbehandlung nach Maß und BedarfOb Zink, Chromstahl, Aluminium oder Stahlobjekte – die neue, multimetallfähige Vorbehandlungsanlage

bei einem Beschichtungsunternehmen in der Schweiz reinigt im Mischbetrieb sämtliche Materialien

zuverlässig, vollautomatisch und energiee�zient. Die hoch�exible und individuelle Lösung wurde auf

engstem Raum untergebracht.

Bei der Firma Leu Carrosserie und Spritzwerk AG in Biel-Benken

(Schweiz) �ndet man in der Abteilung Industriebeschichtungen weder gro-ße Pulverkabinen noch lange Vorbe-handlungsanlagen. „Nebst der Verar-beitung von Großteilen sind wir auf die Beschichtung kleiner Komponen-ten für Medizin- und Präzisionsgerä-te spezialisiert“, sagt Geschä�sführer Thomas Leu. Das Teilespektrum ist in Form und Größe sehr unterschied-lich und umfasst die Materialien Zink, Chromstahl, Aluminium und Stahl.

Aus diesem Grund ist neben spezi-ellen Beschichtungsverfahren auch ei-ne individuelle Vorbehandlung unab-dingbar. „Der Markt hat sich stark ge-ändert. Früher bestand der größte Teil der Komponenten aus Stahl. Heute verarbeiten wir 60 % Aluminium, 20 % Chromstahl und noch maximal 10 % konventionellen Stahl“, erklärt Tho-

mas Leu. Da die Abwicklung der An-lieferung vom Blechbearbeiter über den Galvaniker zu Leu AG immer komple-xer wurde und die bestehende Vorbe-handlung praktisch nur auf Stahl aus-gelegt war, kam der Wunsch auf, eine multimetallfähige Anlage zu bauen. Mit Leutenegger + Frei fand das Un-ternehmen den richtigen Partner.

Minimaler EnergieverbrauchDie erste Idee, Tauchbäder einzusetzen, wurde verworfen, da eine solche Anla-ge zu groß geworden wäre und sich zu-dem die Betriebskosten nicht rechne-ten. Die bestehende Waschanlage war mit einzelnen Wagen ausgestattet, in welche die Teile abgefüllt und im Rei-nigungszyklus abgearbeitet wurden. Dieses Konzept sollte die Grundlage für die Konstruktion des neuen, voll-automatischen Multimetall-Systems sein. Oberstes Gebot bei der Leu AG

als CO²-befreitem Betrieb ist der mi-nimale Verbrauch von Energie und Ressourcen. „Die vom Gesetzgeber ge-forderte Energieeinsparung von 20 % haben wir mit 32 % bei weitem über-tro�en. Und bis 2020 werden wir noch einmal 20 % einsparen. Zudem haben wir in den letzten 10 Jahren keinen An-stieg des Stromverbrauchs verzeichnet, denn bei uns wird laufend in umwelt-verträgliches Equipment investiert“, er-klärt �omas Leu.

Dieses Anforderungspaket unter einen Hut zu bringen, war die Aufga-be der Spezialisten von Leutenegger + Frei. „Höchste Energiee�zienz ist auch für uns ein ganz wichtiger Aspekt. So war es auch nur konsequent, dass die Leu AG von uns forderte, die Wärme der Zentralheizung zu nutzen. Dieses Projekt war genau die richtige Aufgabe für uns“, sagt Heinz Stalder von Leu-tenegger + Frei AG, der das Projekt von Anfang an betreute. Eine große Her-ausforderung für die Ingenieure waren die engen Platzverhältnisse, denn die neue Anlage musste im bestehenden Raum installiert werden. Eine Stan-dardlösung mit sechs Kammern war also von vornherein ausgeschlossen.

Reinigung und Trocknung über NachtSchließlich wurden zwei Kammern und eine Zusatztrocknung auf engs-tem Raum realisiert. Die Multime-tall-Vorbehandlung verfügt über drei Stationen zur Entfettung, je eine für Stahl, Chromstahl und Aluminium. Danach folgen zwei Spülstationen für

Thomas Leu, Geschäftsführer von Leu Carrosserie und Spritzwerk AG, sieht die neue Anlage als Investition in eine verbesserte Wirtschaftlichkeit, Energiee�zienz und Umweltverträglichkeit

REINIGEN & VORBEHANDELN J O U R N A L F Ü R O B E R F L Ä C H E N T E C H N I K

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F A C H G E R E C H T E

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Kontakt:Leutenegger + Frei AG, CH-AndwilTel. +41 (0)71 3888484,www.leutenegger.com

das chromfreie Passivieren von Alu-minium. Zur Aufnahme der Teile hat die Leu AG in Zusammenarbeit mit der Hakama AG in Bättwil spezielle Körbe entwickelt, welche sich nach der Bestü-ckung automatisch an die Kette kop-peln. Jeder Korb ist codiert und wird mittels So�ware so programmiert, dass über Nacht der optimale, materialbe-dingte Wasch- und Trocknungsablauf durchlaufen wird.

Die Waschanlage läuft komplett mannlos, gegebenenfalls auftretende Fehlermeldungen werden auf die Mo-biltelefone der verantwortlichen Perso-nen weitergeleitet. „Die Anlage ist ex-trem wirtscha�lich, denn sie braucht pro Tag maximal 20 Minuten Betreu-ung sowie eine wöchentliche Funk-tionskontrolle“, so �omas Leu.

Zur Erreichung der geforder-ten Leistungsfähigkeit und der Wirt-scha�lichkeit arbeitete Leutenegger + Frei bereits in der Entwicklungsphase eng mit dem Chemielieferanten Hen-kel und Aquaren, dem Hersteller der Abwasseranlage zusammen. „Das Zu-sammenspiel aller Komponenten ent-scheidet über den Erfolg einer solchen Installation. Daher ist es für uns sehr wichtig, so früh wie möglich die As-pekte aller Beteiligten zu berücksichti-gen“, so Heinz Stalder.

Dabei kommt besonders der Che-mie eine tragende Rolle zu. Nach heuti-gem Kenntnisstand ist ab 2017 der Ein-satz von Chrom (VI)-Oxid in der EU definitiv verboten. Dazu erklärt Ste-phan Lauckner, Henkel & Cie. AG: „Bei Henkel AG ist die Chemie schon heu-te zukun�ssicher und energiesparend. Wo früher auf 40 bis 50 Grad aufge-heizt werden musste, kann heute mit dem chromfreien Alodine-Verfahren die Passivierung bei Raumtemperatur durchgeführt werden. Der Einsatz die-ser kennzeichnungsfreien Technologie bietet Betrieben den Vorteil, komplett auf die klassische Abwasserbehandlung verzichten zu können, da in der Passi-vierung keine Schwermetalle enthalten sind.“ Erfahrungen aus der Praxis be-stätigen die hohe Qualität des chrom-freien Verfahrens. Dabei wird auf der metallischen Oberf läche eine trans-parente Konversionsschicht erzeugt, die pulverlackierte Teile dauerha� vor

Korrosion schützt und als Ha�unter-grund den nachfolgenden Lackau�rag verbessert.

Fokus auf UmweltverträglichkeitEntscheidender Faktor für Effizienz und Umweltverträglichkeit ist eine zeitgemäße Abwasseraufbereitungs-anlage. Dazu Erich Hildebrandt von Aquaren GmbH: „Die aktuelle Ver-dampfertechnologie nutzt das Wasser optimal, da sich eine minimale Men-ge Wasser im Umlauf be�ndet. Dank der dauerha�en Bewegung im Kreis-lauf und der Behandlung mit UV bleibt das Wasser absolut keimfrei. Selbstver-ständlich läu� die Anlage abwasserfrei. Als Konzen trat werden monatlich nur gerade 1000 Liter ausgetragen. Und da-mit nichts verschwendet wird, �ießt bei Leu selbst das Wasser des Handwasch-platzes in den Kreislauf.“ Der Destillie-rungsablauf entlastet zudem die Um-welt signi�kant von Salzrückständen.

Heinz Stalder zieht ein positives Fazit des Projekts: „Leutenegger + Frei AG ist bekannt für kundenspezi�sche und energieoptimierte Lösungen. Die Multimetallvorbehandlung bei Leu AG war für uns eine große Herausforde-rung und wir sind stolz auf das Resul-

tat. Denn durch die Optimierung der Düsenbilder und modernste Wärme-tauschertechnologie wird massiv Ener-gie eingespart. Der Beweis ist, dass die Spülmassen nicht mehr aufgewärmt werden. Gleichzeitig erreicht diese An-lage mit zwei Kammern eine größere Leistung als eine Standardlösung mit den üblichen sechs Kammern.“

Auch �omas Leu ist schon nach kurzer Betriebszeit von seiner Neu-investition überzeugt: „Die Teile sind jetzt wesentlich sauberer und �ecken-frei. Gleichzeitig hat sich der Korrosi-onsschutz maßgeblich verbessert. Die neue Anlage garantiert uns die notwen-dige Flexibilität und Wirtschaftlich-keit bei kleinen Losgrößen. So können wir unsere anspruchsvolle Kundscha� mit höchster Qualität, zeitnah und zu wettbewerbsfähigen Preisen beliefern. Für uns ist die Multimetallanlage die richtige, zukunftssichere Investition für nachhaltige Wirtscha�lichkeit bei gleichzeitiger Energieeinsparung.“

Die moderne Multimetallanlage erlaubt durch den individuell abgestimmten Betrieb eine hohe Flexibilität und Ressourcene�zienz

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