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Museen und Archive im BSZ
Zweijahresbericht
2008/2009
Bibliotheksservice-Zentrum
Baden-Württemberg BSZ
2
3
Vorbemerkung
Das Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Württemberg (BSZ)1 ist als unselbständige
Anstalt des öffentlichen Rechts eine Einrichtung des Landes Baden-Württemberg unter
der Dienst- und Fachaufsicht des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst.
Das BSZ ist ein Dienstleister für wissenschaftliche und öffentliche Bibliotheken, Archive
und Museen und bietet Datenbanken und Portale zur entgeltfreien Recherche weltweit
an. Die Dienstleistungen des BSZ bestehen vor allem in:
Beratung, Betreuung und Unterstützung von Bibliotheken, Archiven und Museen bei automatisierten Geschäftsgängen für Medien und Objekte sowie innovativen Anwendungen in diesem Bereich.
Steuerung und Betrieb des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes Baden-Württemberg, Saarland, Sachsen (SWB) mit derzeit rund 14,7 Millionen Titel-sätzen und 54 Millionen Bestandsnachweisen. Dieser wird von über 1.200 Biblio-theken in Baden-Württemberg, dem Saarland, in Sachsen sowie weiteren Biblio-theken in anderen Bundesländern und dem Ausland für kooperative Katalogi-sierung, regionale Literaturrecherche, automatisierte Fernleihe und Dokument-lieferung genutzt.
Organisation und Betrieb der Online-Fernleihe in der Leihverkehrsregion Süd-west sowie der anderen am Südwestdeutschen Bibliotheksverbund teilnehmen-den Bibliotheken.
Unterstützung wissenschaftlicher Bibliotheken bei der Einrichtung und dem Be-trieb ihrer lokalen Bibliothekssysteme für Erwerbung und Zeitschriftenverwaltung, Ausleihe, Fernleihe und Katalog (OPAC). Für mehr als 50 Hochschulbibliotheken hat das BSZ zentral Betrieb und Support dieser Systeme mit ca. 140.000 aktiven Nutzern übernommen.
Der Bereich Digitale Bibliothek im BSZ unterstützt öffentliche und wissenschaft-liche Bibliotheken sowie Archive und Museen bei elektronischen Medien und internetgestützten Dienstleistungen. Die Handlungsfelder umfas¬sen Bibliotheks-portale, Katalogan¬rei¬cher¬ung SWBplus, Repositorien – insbesondere OPUS, Langzeitarchivierung SWBcontent sowie Virtuelle Auskunft.
Seit dem Jahr 2000 betreut das BSZ neben Bibliotheken auch Museen und Archive. In
der Satzung sind die Dienstleistungen für Museen inzwischen verankert und damit
Bestandteil der Fachaufgaben des BSZ.2 MusIS ist das Akronym für Museums-
Informations-System.3 Das MusIS-TeamMusIS-Team betreut innerhalb des BSZ die
staatlichen Museen in Baden-Württemberg und weitere Museen4. Darüber hinaus ist
das MusIS-Team zuständig für das BAM-Portal und die Betreuung des Landesarchivs
sowie weiterer Archive.
1 <http://www2.bsz-bw.de/>.
2 Satzung in der Fassung vom 1. Mai 2009, § 2, Ziffer 1: <http://www2.bsz-bw.de/cms/bsz/satzung/>.
3 Zur Geschichte des Projektes: Jörn Sieglerschmidt: MusIS – Chancen und Probleme großer Dokumen-tationsprojekte. In: Gerald Maier/ Thomas Fricke (Hrsg.): Kulturgut aus Archiven, Bibliotheken und Museen im Internet. (Werkhefte der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg. Serie A Landes-archivdirektion, Heft 17) Stuttgart: Kohlhammer 2004, 48-63.
4 <http://www.bsz-bw.de/museen/musis/teilnehmer/>
4
Dieser Bericht gibt einen Überblick über die Tätigkeiten des MusIS-Teams in den bei-
den vergangenen Jahren und versucht, neben dem Sachstand auch Perspektiven
aufzuzeigen. Er ist online über die Seiten des BSZ zugänglich.5
Dr. Werner Schweibenz Konstanz, im Mai 2010
5 <http://www2.bsz-bw.de/cms/museen/musis/publ/kurzinfo/musisbericht2008-2009.pdf>.
Museen und Archive (M-Team: Dr. W.
Schweibenz): Hosting, Datenbank-Adminis-
tration, Objektdokumen-tation, Beratung,
Schulung, .....
Lokale Systeme (L-Team: W. Hey-mans): Ausleihe,
Erwerbung, Katalog, Beratung,
Schulung, .....
Digitale Bibliothek (DL-Team: C. Mainberger): Literaturrecherche, -be-
schaffung; elektron. Publikationen; Virtuelle Auskunft; E-Learning
Verbundsystem (V-Team: V.
Conradt): SWB, Regelwerkre-daktion (SWD/
GKD),Fernleihe.....
IT (W. Heymans): Datenbanken,System- u.
Netzwerktechnik
Stabsstelle, Verwaltung (A. Keller); Sekretariat
Direktion: Dr. M. Mallmann-Biehler
Organisationsaufbau des BSZ
5
Inhaltsverzeichnis
Vorbemerkung ................................................................................................................. 3
Inhaltsverzeichnis ............................................................................................................ 5 1. Einleitung ..................................................................................................................... 7 2. Hardware ..................................................................................................................... 9
2.1 Museen .................................................................................................................. 9 2.2 Archive ................................................................................................................. 10
2.3 BAM-Portal ........................................................................................................... 11 3. Software .................................................................................................................... 13
3.1 Systemsoftware ................................................................................................... 13 3.2 Datenbanksoftware .............................................................................................. 13 3.3 Anwendersoftware ............................................................................................... 13
3.3.1 IMDAS-Pro .................................................................................................... 13 3.3.2 Pan-Net Catalogue ........................................................................................ 14 3.3.4 Andere Software ............................................................................................ 15
3.3.5 BAM-Portal .................................................................................................... 15
4. Migrationen ................................................................................................................ 18 4.1 Einmalige Datenimporte nach IMDAS-Pro ........................................................... 18 4.2 Datenimporte in das BAM-Portal .......................................................................... 18
4.3 Schnittstellen zu anderen Datenbanken ............................................................... 19 5. Regelwerke ................................................................................................................ 20
5.1 Sachen ................................................................................................................. 21 5.1.1 Objektbezeichnungen .................................................................................... 21 5.1.2 Material und Technik ..................................................................................... 21
5.2 Orte ...................................................................................................................... 22 5.3 Personen und Körperschaften ............................................................................. 22
5.4 Zeiten ................................................................................................................... 23 5.5 Metadatenaustauschformat .................................................................................. 23
6. Kundenbetreuung ...................................................................................................... 24
6.1 Kundenanfragen .................................................................................................. 24
6.2 Schulungen .......................................................................................................... 24 6.3 Nutzung des BAM-Portals .................................................................................... 25
7. Tagungen .................................................................................................................. 26 7.1 Vom MusIS-Team bzw. einzelnen Mitarbeiter/innen organisierte Tagungen ....... 26 7.2 Teilnahme an Tagungen anderer Veranstalter und Messen ................................ 26
7.3 Gremien und feste Arbeitsgruppen ...................................................................... 27 7.3.1 Deutscher Museumsbund .............................................................................. 27
7.3.2 Deutsche Digitale Bibliothek .......................................................................... 27 7.3.3 Wissenschaftliche Institutskommission des Instituts für Museumsforschung Berlin ...................................................................................................................... 28
7.3.5 Arbeitskreis Terminologie und Sprachfragen (A-KTS) .......................................... 28 7.3.6 Arbeitsgruppe Archäologiethesaurus .................................................................... 28
8. Projekte ..................................................................................................................... 29
8.1 Sacherschließung ................................................................................................ 29
8.2 Kooperative Erschließung .................................................................................... 29 8.3 Datenschutz und IT-Sicherheitskonzept für den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnik in den Kunsteinrichtungen des Landes Baden-Württemberg ................................................................................................................................... 29 8.4 Datensicherung, Datennutzung und Langzeitarchivierung für die Staatlichen Museen des Landes Baden-Württemberg.................................................................. 29
6
8.5 Inventarisierung der Sammlung Kindermedien der Hochschule der Medien in Stuttgart ..................................................................................................................... 30
9. Kooperationen ........................................................................................................... 31 9.1 DigiCult Schleswig-Holstein ................................................................................. 31 9.2 Institut für Museumsforschung SPK ..................................................................... 31
9.3 Museen in Vorarlberg ........................................................................................... 31 10. Mitarbeiter/innen und Arbeitsbereiche ..................................................................... 32
10.1 Mitarbeiter und Kontaktangaben ........................................................................ 32 10.2 Arbeitsbereiche und Ansprechpartner ................................................................ 32
11. Veröffentlichungen zur Museumsdokumentation und zur Museumskunde .............. 34
12. Abkürzungsverzeichnis ............................................................................................ 36 13. Anhänge .................................................................................................................. 38
Anhang 1: Dienstleistungen des BSZ im Museumsbereich ....................................... 38 Anhang 2: Nutzungsvereinbarung zur Teilnahme am BAM-Portal ............................. 40 Anhang 3: Kontrolliertes Vokabular im MusIS-Verbund ............................................. 49
7
1. Einleitung
MusIS geht nun in das elfte Jahr seines Bestehens als fest institutionalisierter Koope-
rationsverbund der Staatlichen Museen in Baden-Württemberg sowie weiterer Museen
von Kommunen bzw. einer Stiftung. Zuvor als Pilotprojekt6 des Ministeriums für Wissen-
schaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg (MWK) beim Staatlichen Museum für
Naturkunde in Stuttgart angesiedelt, ist die Betreuung der Staatlichen Museen in
Baden-Württemberg seit Herbst 2000 zur ständigen Aufgabe des BSZ geworden. Es
fungiert als Koordinationsstelle für technische und dokumentarische Fragen, die sich in
Zusammenhang mit der Museumsdokumentation sowie der Präsentation ihrer Ergeb-
nisse im Internet stellen. Darüber hinaus betreibt das BSZ als sog. application service
provider (ASP) für die Mehrheit der Staatlichen Museen in Baden-Württemberg und
weitere Museen die Datenbanken, betreut Internetprojekte zur Präsentation von
Museumsobjekten und beteiligt sich an nationalen und internationalen Arbeitsgruppen
und Projekten zur Weiterentwicklung fachlicher Angebote in diesen Bereichen.
Sowohl die technische Konfiguration als auch die Arbeiten in der Museumsdokumenta-
tion sind Teil einer Lösung, deren wichtigste Aufgabe es ist, die Inventarisierung der
Museumsobjekte effektiver zu gestalten und damit das wichtigste Eigentum der Museen
zugänglich zu machen und zu sichern. Die Museen verfügten und verfügen zumeist
weder über die notwendige technische noch die personelle Ausstattung für den Betrieb
angemessener Datenbanksysteme und für die fachliche Betreuung der Dokumentation.
In dieser Situation lag es angesichts der technischen Entwicklung im Netzbereich nahe,
die entsprechenden Dienstleistungen zu zentralisieren.
Zu den vom BSZ betreuten Museen bzw. Sammlungen gehören:
− Akademie der Bildenden Künste Stuttgart (ABKS),
− Badisches Landesmuseum Karlsruhe (BLMK),
− Hochschule der Medien, Institut für angewandte Kindermedienforschung (IfaK)
− Landesmuseum Württemberg Stuttgart (LMWS)
− Linden-Museum Stuttgart, Staatliches Museum für Völkerkunde (LMS),
− Inventar der Kunsterwerbungen des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und
Kunst Baden-Württemberg (MWK),
− Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim (REMM),
− Staatliche Kunsthalle Karlsruhe (SKK),
− Staatliches Museum für Naturkunde Karlsruhe (SMNK),
− Staatsgalerie Stuttgart (SGS),
− Städtische Museen Freiburg (SMF),
− Stiftung Schloss Friedenstein Gotha (SFG).
Weitere Teilnehmer am Kooperationsverbund sind:
− Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg (ALM),
− TECHNOSEUM Mannheim (vormals Landesmuseum für Technik und Arbeit),
6 Biedermann, Gabi: Die Entstehung von Museumsverbünden in Deutschland – Am Beispiel des Muse-umsin¬formationssystems (MusIS) in Baden-Württemberg. (Berliner Handreichungen zur Bibliotheks- und Informationswissenschaft 251) Berlin: Humboldt-Universität 2009 [Diplomarbeit 2008]
8
− Haus der Geschichte Baden-Württemberg Stuttgart (HGS),
− Staatliches Museum für Naturkunde Stuttgart (SMNS).
Die einzelnen Dienstleistungen sind im Anhang 1 aufgeführt.
Das Landesarchiv Baden-Württemberg nimmt seit 2000 folgende Dienstleistungen des
BSZ in Anspruch: Webhosting und Datenbankadministration für die Oracle-
Datenbanken der staatlichen Archive. Seit 2000 hat das Landesarchiv seine online-
Angebote erheblich erweitert, u. a. um ein online-Bestellsystem, die Auswanderer-
Datenbank und die Zollvereinsstatistik. Das württembergische Urkundenbuch mit
mittlerweile mehr als 6.500 editierten Urkunden wurde 2008 online gestellt. Das
Landesarchiv nimmt mit diesen online-Dienstleistungen eine führende, innovative Rolle
in Deutschland ein.
Seit Herbst 2009 bietet das BSZ für kleinere Archive den application service für
Archivis-Pro im Testbetrieb an. Die Pilotkunden sind das Stadtarchiv Freiburg und das
Universitätsarchiv Freiburg. Dieses Angebot wird nach Abschluss der Pilotphase
weiteren Archiven zur Verfügung gestellt.
9
2. Hardware
2.1 Museen
Das BSZ stellt für die Museen neben den für die Kommunikation erforderlichen
Kommunikations- und Internetdiensten Server bereit, auf denen die Oracle-basierte
Dokumentationsanwendung IMDAS-Pro der Fa. Joanneum Research, Graz, das
Content Management System Pan-Net Catalogue der Fa. Pandora Neue Medien GmbH
Stuttgart, das BAM-Portal und eine Citrix-Server-Farm laufen. Außerdem sind die
zentral gepflegten Regelwerke wie das Allgemeine Künstlerlexikon (AKL) auf diesen
Servern abgelegt und für Nutzer/innen zugänglich. Die Software (System, Datenbank,
Anwendung) wird zentral gepflegt, d. h. Fehlerbeseitigung, Aufspielen von neuen
Versionen bzw. Erweiterungen werden im BSZ vorgenommen, ohne dass der laufende
Betrieb dadurch tangiert wird.
Die technische Lösung mit Citrix erfordert auf der Seite der Museen nur geringe
Bandbreiten und läuft seit einigen Jahren sehr stabil. Die Hardwareanforderungen an
die Citrix-Clients sind gering. Die Citrix-Clients können vor Ort einfach installiert werden,
wobei dort auch Rechner mit Betriebssystemen wie Unix oder Mac lauffähig sind. Die
Datenübermittlung wird durch eine 128-bit-Verschlüsselung gesichert. Der Citrix-
Zugang über ein Web-Interface wurde im Jahr 2008 erfolgreich getestet und ist bereits
bei einigen Museen im Einsatz.
Der Serverbetrieb steht unter den üblichen Anforderungen an Datensicherheit und
Datenschutz. Die Daten werden täglich durch einen Bandroboter gesichert. Zugangsbe-
schränkungen auf allen Ebenen und in allen Arbeitsbereichen sorgen zusätzlich für
Datensicherheit. Das Datenschutzkonzept wird im Auftrag des Ministeriums für
Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg seit 2007 erarbeitet und
derzeit für die einzelnen Museen umgesetzt. Das Projekt soll im Sommer 2011 abge-
schlossen werden. Danach gehen Datenschutz und Datensicherheit für den Regelbe-
trieb in der Verantwortung der Museen über.
Die gesamte technische Konfiguration von MusIS ist skalier-, d. h. je nach Bedarf erwei-
terbar. Der MusIS-Webserver wird unter Linux betrieben und erlaubt die Teststellung
sowie die Erprobung neuer Dienste. Die Citrix-Server-Farm ermöglicht eine optimale
Lastverteilung sowie Ausfallsicherheit und ist jederzeit bei Bedarf erweiterbar. Der
Datenbankserver von Sun wird mit Solaris betrieben. Das Datenbanksystem ist Oracle
(Version 9i, die Umstellung auf Version 10 ist geplant). Teil der Serverfarm sind
schließlich zwei Domaincontroller (Verwaltung der Nutzerberechtigungen) und mehrere
Fileserver (Dateiverwaltung).
Im Hintergrund dieser technischen Konfiguration läuft die Bandsicherung für die Server-
farm und das Datenbanksystem. Sie ist Teil eines Sicherheitskonzeptes, das auch die
Absicherung der Datenbanken und den Schutz der Datentransfers vor unbefugten Ein-
griffen gewährleistet.
10
Die Abbildung 1 zeigt die schematische Darstellung der technischen Konfiguration. Die
Nutzer kommen über den Citrix-Client, die firewall des Museums, das Internet und die
firewall des BSZ zur Anmelde-Domäne des BSZ und schließlich zu den Terminal-
Servern, auf denen die Anwendungen laufen (IMDAS-Pro, Pan-Net Catalogue). Von
dort wird auf den Oracle-Datenbankserver zugegriffen. Pan-Net Catalogue spielt die
Daten über den Webserver ins Internet aus.
2.2 Archive
Im Archivbereich werden Server für die zahlreichen Webdienste des Landesarchivs
Baden-Württemberg betrieben. Es handelt sich um unterschiedliche Hardware-
Komponenten auf Intel- und AMD-Basis.
Für das Landesarchiv wurde 2007 ein eigenes Netz mit einer eigenen firewall aufgebaut
(vgl. Abb. 2). Der eigentliche Webserver, auf dem mit dem SixCMS die
Informationsangebote des Landesarchivs laufen, wurde Anfang 2008 im Netz hinter der
eigenen firewall untergebracht. Nur noch bei der Sicherung der Daten wird auf den
backup-Server im Netz des BSZ zugegriffen. Die Datenbankserver der staatlichen
Archive stehen jeweils als Einzelrechner mit einem eigenen Netz für den laufenden
Betrieb vor Ort zur Verfügung. Lediglich für die Wartung der Datenbanken und das
backup wird vom BSZ auf die einzelnen Datenbankserver zugegriffen.
11
Abbildung 2: Technische Ausstattung des Landesarchivs
2.3 BAM-Portal
BAM, das gemeinsame Portal zu Bibliotheken, Archiven, Museen, konnte im
Berichtszeitraum seine Datenbestände kontinuierlich ausbauen (siehe Tabelle 1).
Biblio-theken
Archive Museen Weitere Quellen
Gesamt-bestand
davon Digitalisate
30.06.2008 35.742.748 2.152.116 247.039 816.959 39.021.962
30.12.2009 37.539.130 3.328.263 300.317 822.708 41.990.418 rd. 1.700.000
Tabelle 1: Datenbestände im BAM-Portal 2008/2009
Die technische Infrastruktur des BAM-Portals wird kontinuierlich ausgebaut. Nachdem
bereits im vorherigen Berichtszeitraum zwei neue Server für den Betrieb beschafft
worden waren, wurde nun ein neuer Entwicklungsrechner in Betrieb genommen. Durch
diesen Rechner wird die technische Weiterentwicklung des BAM-Portals unabhängiger
und einfacher.
Im Berichtszeitraum lag der Schwerpunkt der Arbeiten bei BAM auf der Kundenakquise
und dem Import neuer Datenbestände, um die Marktführerschaft des Portals weiter
auszubauen. Erfreulicherweise konnte eine Reihe von Neukunden gewonnen werden
wie beispielsweise die ZEIT-Stiftung mit dem digitalisierten Nachlass von Ebelin und
Gerd Bucerius, das Brandenburgische Landesamt für Denkmalpflege und
Archäologisches Landesmuseum, die Stiftung Preußischer Schlösser und Gärten
Berlin-Brandenburg, die Bestände des Münzkabinetts der Staatlichen Museen zu Berlin,
das Internet-Portal „Westfälische Geschichte“ sowie Bestände der Stadtarchive Mainz
und Heilbronn. Ende 2009 betrug der Bestand fast 42 Millionen Datensätze, davon
waren rund 1,7 Millionen Digitalisate. Auf den Bibliotheksbereich entfielen rund 37,5
12
Millionen Objekte (u.a. aus den Verbundkatalogen des Gemeinsamen
Bibliotheksverbundes und des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes), auf den
Archivbereich rund 3,3 Millionen Objekte, auf den Museumsbereich rund 300.000
Objekte und auf sonstige Quellen rund 800.000 Objekte.
Als neue Funktion des BAM-Portals wurde eine Lokalisierung der BAM-Oberfläche für
die Sprachen Englisch, Französisch und Italienisch durchgeführt, um bei EU-Veranstal-
tungen und Projekten präsenter zu sein. Die Inhalte des Portals selbst sind natürlich
überwiegend in deutscher Sprache verfügbar. Die Auswahl der fremdsprachigen Ober-
flächen erfolgt über das jeweilige Flaggensymbol bzw. als automatische Erkennung der
Standardsprache des Web-Browsers. Bei Suchanfragen über die fremdsprachigen
Oberflächen ist es nicht notwendig, die deutschen Sonderzeichen wie Umlaute (ä, ö, ü)
oder Eszett (ß) zu verwenden, um Treffer zu erhalten. Diese Funktionalität ist hilfreich,
weil diese Zeichen auf ausländischen Tastaturen in der Regel nicht vorhanden sind.
Die führende Position des BAM-Portals im Kulturbereich ermöglicht es dem BSZ, an
zwei innovativen Projekten im Bereich der Kulturportale mitzuwirken. So fungiert das
BSZ mit dem BAM-Portal als Datenaggregator für die Europäische Digitale Bibliothek
Europeana im Rahmen des EU-Projekts ATHENA (Projektlaufzeit vom 01.11.2008 bis
30.10.2011). Weiterhin ist das BSZ Mitglied der Bund-Länder-Fachgruppe für die ab
2011 neu zu errichtende Deutsche Digitale Bibliothek. Dieses Gremium verantwortet die
künftige Ausrichtung und Gestaltung des deutschen Portals für Wissenschaft und
Kultur.
Informationen zu den Bedingungen der Teilnahme am BAM-Portal finden sich im
Anhang 2.
3. Software
3.1 Systemsoftware
Der MusIS-Webserver läuft unter Linux. Der Datenbankserver der Fa. Sun nutzt das
Sun-eigene Betriebssystem Solaris. Alle anderen Server laufen unter Windows-
2000/2003-Server. Die Server des Landesarchivs laufen unter den Linux-Distributionen
Open Suse und Debian Etch 4.0, die BAM-Server ebenfalls unter Debian Etch 4.0.
3.2 Datenbanksoftware
Als Datenbanksoftware wird für die MusIS-Datenbanken seit Beginn des Betriebes im
BSZ Oracle in der Version 9i genutzt. Im laufenden Betrieb werden pro Museum zwei
Instanzen für Echt- und Testdatenbanken unterhalten. Auch das Landesarchiv benützt
für seine Datenbanken Oracle, wobei für die sechs Server jeweils eine eigene Instanz
betrieben wird.
3.3 Anwendersoftware
3.3.1 IMDAS-Pro
Die Anwendersoftware IMDAS-Pro von Joanneum Research (JR) ist seit 1998 in
baden-württembergischen Museen im Einsatz und hat sich als vielseitiges Instrument
für die Dokumentation von Museumsobjekten und die Sammlungsverwaltung bewährt.
Seit Frühjahr 2009 ist die Version 4.0 installiert, die zahlreiche Neuerungen enthält, die
bei der IMDAS-Koordinatorenschulung vorgestellt wurden:
Konfigurationsmöglichkeiten für die Objektliste
Schnittstelle zu Online-Bibliothekskatalogen (Z 39.50)
Schnittstelle zu ICONCLASS als Beispiel für einen externen Web-Service
Einbindung von externen Thesauri sowie neue Funktionen in der
Thesaurusbearbeitung
Media-Modul für die Arbeit mit Bild- und anderen Mediendateien
Personenstammdaten: Bereinigung von doppelten Einträgen, Einrichtung von
Benutzernamen als Klarnamen
Kopieren von Inhalten: Feldinhalte auf mehrere Datensätze übernehmen,
Datensätze kopieren mit Hilfe einer Vorlage
Seit 2006 wird das Drucklayoutmodul genutzt, um formularmäßige Ausdrucke zu er-
zeugen. IMDAS-Pro setzt als Grundlage hierfür eine Fremdsoftware ein. Die Kom-
plexität dieser Software ist hoch und die Benutzungsfreundlichkeit gering, weswegen
die Drucklayouts nur auf Vorlage und in Absprache vom BSZ erstellt wurden, wenn-
gleich das BSZ im Berichtszeitraum für seine Kunden eine Schulung für das
Drucklayoutmodul durchgeführt hat.
IMDAS-Pro bietet seit 2007 die Möglichkeit, auf der Grundlage der v o r h a n d e n e n
Strukturen individuelle Sichten für die einzelnen Museen mit benutzerdefinierten Felder
14
und Masken zu gestalten. Aufgrund der bisherigen Erfahrungen sieht es das BSZ als
seine Aufgabe an, die Möglichkeiten dieser Funktion so zu nutzen, dass das Daten-
banksystem nicht inkonsistent wird. Aus Konsistenzgründen ist es notwendig, dass die
benutzerdefinierten Felder und Masken ausschließlich im BSZ eingerichtet werden.
3.3.2 Pan-Net Catalogue
Pan-Net Catalogue hat sich neben dem BAM-Portal als Präsentationswerkzeug für
digitalisierte Museumsobjekte im Internet bewährt. Die Zahl der digitalen Kataloge und
der darin präsentierten digitalen Objekte ist im Berichtszeitraum kontinuierlich ge-
wachsen (Tabelle 2).
Digitale Kataloge Anzahl der Objekte
2008 8 1.540
2009 9 2.246
Tabelle 2: Anzahl der Digitalen Kataloge der MusIS-Museen und damit
präsentierte digitale Objekte 2008/2009
Nach der Pilotanwendung im BLMK7 sind weitere Präsentationen dazugekommen:
− Die SKK hat weitere Präsentationen zum besonderen Blatt aus der graphischen
Sammlung vorgelegt. 8 Außerdem ist anlässlich der gleichzeitigen Ausstellung „Max
Klinger: Die druckgraphischen Folgen“ eine Auswahl von fast 200 Objekten online
präsentiert, die auch jetzt noch zu sehen ist. 9
− Die SFG haben im Mai 2008 ihre erste PNC-Ausspielung veröffentlicht. Es handelt
sich um 32 ausgewählte Objekte aus der Trachtensammlung des Museums für
Regionalgeschichte und Volkskunde. 10
− Die SGS hat einen Digitalen Katalog mit 1.000 Werken aus dem Bereich der Alten
Meister bis ins 19. Jahrhundert online gestellt. 11
Es ist inzwischen möglich, die im BAM-Portal gefundenen Treffer aus diesen Sammlun-
gen direkt zum jeweiligen Objekt zu verlinken, so dass auch aus dem BAM-Portal
Zugriffe auf diese Seiten erfolgen können.
Mit den Anforderungen der verschiedenen Internetausspielungen wurde und wird der
Funktionsumfang der Software beständig ausgebaut (z. B. Implementierung einer
Bildlaufleiste, Konnektierung neuer Felder, erweiterte Suche).
Die nächsten digitalen Kataloge sind geplant. Im Frühjahr 2010 wird das Badische
Landesmuseum in vier neuen Online-Katalogen seine wichtigsten Sammlungen im
Internet präsentieren.
7 <http://www.bsz-bw.de/museum/blm/dk/der_digitale_katalog.htm>.
8<http://musis.bsz-bw.de/pan/kunsthalle-karlsruhe/kupferstichkabinett/DasbesondereBlatt/ das_besondere_blatt.htm>.
9<http://musis.bsz-bw.de/skk-web/kupferstichkabinett/MaxKlinger/max_klinger.htm>.
10<http://www.stiftungfriedenstein.de/MRV_Trachten/tp101.htm>.
11<http://www.staatsgalerie.de/digitalerkatalog/>.
15
3.3.4 Andere Software
Im Landesarchiv wird als Anwendersoftware für die Erfassung der Archivalien
scopeArchiv eingesetzt.12 Das BSZ betreut das Landesarchiv nicht in fachlicher Hin-
sicht, so dass die Betreuung dieser Software nicht zu seinen Aufgaben gehört.
Für kleinere Archive bietet das BSZ den application service für Archivis-Pro im Testbe-
trieb an. Diese Software hat dieselbe technische Basis wie IMDAS-Pro, so dass sowohl
auf die bestehende technische Infrastruktur als auch auf die Erfahrungen mit IMDAS-
Pro zurückgegriffen werden kann. Allerdings gehört im Unterschied zu IMDAS-Pro die
Betreuung dieser Software in fachlicher Hinsicht nicht zu den Aufgaben des BSZ.
3.3.5 BAM-Portal
Die Software des BAM-Portals ist eine von der DFG geförderte Eigenentwicklung unter
Verwendung der im Folgenden beschriebenen open-source-Komponenten. Das System
gliedert sich, wie in Abbildung 3 dargestellt, in folgende Teile:
Der für den Nutzer sichtbare Teil ist das Suchportal.13 Es umfasst die Suchmaschine
sowie den Webserver Apache und einen oder mehrere Tomcat-Server (beides
OpenSource). Die Tomcat-Server dienen der Generierung dynamischer Webinhalte,
während der Apache-Server statische Seiten ausliefern kann sowie die HTTP-Anfragen,
die über Port 80 an das Portal gerichtet werden, an einen der Tomcat-Slaves
weiterleitet. Hierbei kann, bei mehr als einem Tomcat, eine gleichmäßige Lastverteilung
für die Slaveserver erreicht werden. Die Suchmaschine ist eine Javawebapplikation und
wird durch eine Tomcat-Instanz angesprochen. Sie nimmt Suchanfragen entgegen und
beantwortet diese anhand ihres Volltextindexes. Ihre wesentlichen Teile sind dabei
Lucene sowie darauf aufbauend Solr, beide stammen von der Apache-Software-
foundation. Lucene ist eine Java-Bibliothek zur Konstruktion von Volltextsuchmaschinen
und Solr stellt eine Infrastruktur zur Konfiguration eines Luceneindexes sowie
Werkzeuge zur Replikation von Indizes zwischen einem Masterserver, sowie einer
Anzahl von Slaveservern dar. Momentan kommt das Portal mit einem Slaveserver aus,
dieser ist identisch mit dem Suchportalserver.
Der Index des Suchportals wird auf einer zweiten Maschine erstellt, auf welcher das
Upload-Portal läuft. Auch dieses umfasst wieder eine Apache-, sowie eine Tomcat-
Instanz. Im Upload-Portal, welches auch einen in Java implementierten FTP-Server
enthält, werden die zu indexierenden Daten entweder per FTP oder direkt via HTTP
hochgeladen, in ein kanonisches Standardformat transformiert und dann an den Solr-
server zur Indexierung weitergereicht. Der Index wird mehrmals täglich mit den Indizes
der Suchserver mittels rsync-Protocoll synchronisiert.
Dieses Schema ist gut auf größere Serverfarmen skalierbar, so dass die Architektur von
BAM nun auch eine spätere Erweiterung um zusätzliche Suchserver erlaubt. Eine
weitere Funktion des zweiten Servers ist der Betrieb einer Testversion des Portals, die
sowohl dem Test der Software dient als auch der probeweisen Indexierung neuer
Daten. Hierdurch soll die Einhaltung eines hohen Qualitätsstandards gesichert werden.
12
<http://www.scope.ch/>. 13
<http://www.bam-portal.de>.
16
Für die angestrebte Visualisierung der multidimensionalen Treffermenge mittels eines
Navigationsbaumes war eine Umstrukturierung der Indexstruktur notwendig. Die vorhe-
rige Aufteilung in vier spartenspezifische Indices wurde ersetzt durch einen gemeinsa-
men Index für alle Sparten. Die Abbildung der BAM-Indexfelder auf spartenspezifische
Indexfelder wurde von der Suchzeit auf die Indexierungszeit verlagert. Die spartenspe-
zifische Information, welche aus der heterogenen Masse der Metadaten extrahiert wird,
wird in einem kompakten, alle Sparten berücksichtigenden XML-Format in komprimier-
ter Form im Index selbst gespeichert (aber nicht indexiert). Somit wird ein effizienter
Zugriff auf diese Information während der Darstellung der Suchergebnisse ermöglicht.
Die Darstellung geschieht durch sparten- und gegebenenfalls institutionenspezifische
XSL-Stylesheets, die die XML-Metadaten in XHTML wandeln.
Zur effizienten Darstellung der Treffermenge in Baumform wurde auf die Möglichkeiten
des Solr-Servers zurückgegriffen. Solr erlaubt von Hause aus die Möglichkeit der facet-
tierten Suche und bietet sich somit an zur Realisierung einer hierarchischen Untertei-
lung der Treffermenge. Hierbei soll jeder Teilbaum auch die Information über die Sum-
me der Treffer seiner Unterbäume tragen. Um eine n-malige Wiederholung der Suche
zur Feststellung der jeweiligen Trefferzahlen eines Baumes mit insgesamt n Zweigen
und Endpunkten zu vermeiden, welche die Performanz der Suchmaschine stark beein-
trächtigt hätte, ist es notwendig, die unfacettierten Treffermengen als Bitvektor darzu-
stellen und mittels Bitmanipulationen in einem Durchgang die gesamte Facetteninfor-
mation zu extrahieren. Ein solcher Algorithmus ist in Solr implementiert. Die Laufzeit der
Gesamtsuche wird hierdurch nicht signifikant verlängert.
Abb. 3 Architektur BAM-System
Master-Index Nutzer-Portal Slave-Index 2
Slave-Index 1
Slave-Index 3
Suchserver 1
Suchserver 2
Suchserver 3
HTTP Upload
FTP Upload
Input
Repository
Admin-Portal
Pipeline-Indexierer
BAM-Meta-
Repository
Nutzerdaten Indexprotokolle
Pipelinekonfigurationen
Lucene
JCR
JCR
SQL
XSLT
PHP oder JAVA
17
Die zugrundeliegende Theorie der Facettenklassifikation14 ist noch um einiges allgemei-
ner. Sie erlaubt multiple Klassifikationen eines Objektes, die in nicht von vornherein
festgelegter Weise geordnet sein können. Dies steht im Gegensatz zu starren Taxono-
mien, die z. B. im Bibliothekswesen gebräuchlich sind. Es ist deshalb geplant, den
jetzigen Treffernavigationsbaum, der nach Sparten, Institutionen und Katalogen diffe-
renziert, um weitere Aspekte zu verallgemeinern. Als Facetten denkbar wären unter
anderem Schlagworte, Material, Technik, Form, Orte oder Personen. Hierdurch wird die
multidimensionale Struktur der Treffermenge sichtbar. Der Nutzer kann entlang
einzelner Raumrichtungen die Treffermenge durchwandern.
Die Darstellung des Suchergebnisses in XHTML-Form mittels XSL-Technologien sowie
die Integration neuer Daten und neuer Datenformate machte es notwendig, das im
vorherigen Berichtszeitraum entwickelte XML-Pipelining-Framework zu erweitern.
Dieses Framework basiert auf der einfachen Idee des Fließbandes. Am Anfang des
Fließbandes werden Daten in beliebiger Form in einen Generator eingefüttert. Dieser
Generator hat die Eigenschaft, XML (genauer gesagt: SAX-Events) auszugeben. Diese
werden dann in einem oder mehreren Transformatoren weiterverarbeitet. Jeder
Transformator nimmt XML entgegen und gibt XML aus (genauer gesagt: SAX-Events).
Am Schluss der Pipeline steht ein Serialisierer, welcher XML entgegennimmt und
dieses nun in ein Ausgabeformat umwandelt. Dieses kann ein Lucene-Index sein, oder
XHTML zur Darstellung in einem Browser, oder auch eine Datenbank.
Um den Arbeitsaufwand zur Integration neuer Teilnehmer und Daten zu minimieren,
wurde mit der Konzeption einer grafischen Webschnittstelle begonnen. Diese wird dem
Betreiber des BAM-Portals die Administration der Suchmaschine und der Indexierungs-
pipelines erleichtern. Neue Teilnehmer sollen in die Lage versetzt werden, ihre
Stammdaten selbst anzulegen und später auch zu pflegen. Die Offenlegung der HTML-
Präsentation, sowohl der Stammdaten, als auch der Kurz- und Detailtrefferanzeige in
Form von XSL-Dateien wird das ermöglichen. Vorraussetzung ist natürlich das Vorhan-
densein entsprechender Ressourcen beim Teilnehmer. Möglich ist aber selbstver-
ständlich auch eine Übernahme der Konfigurationsarbeiten durch Mitarbeiter des BAM-
Konsortiums, welche dann auch entgeltpflichtig sein könnte.
14
<http://en.wikipedia.org/wiki/Faceted_classification>; dt.:<http://de.wikipedia.org/wiki/Facettierte_Klassifikation>
18
4. Migrationen
4.1 Einmalige Datenimporte nach IMDAS-Pro
Für die Migration von Altdaten nach IMDAS-Pro wird die seit 2006 vorliegende, laufend
optimierte und erweiterte BSZ-Importroutine benutzt. Mit dieser Importroutine wurden
bisher rund 390.000 Datensätze importiert (rund 39.000 im vorhergehenden
Berichtszeitraum). Eine Übersicht der vom BSZ für die Museen durchgeführten
Migrationen bietet Tabelle 3.
Museum Migrierte Sammlung / Datenbank
Zeitpunkt der Migration
Migrierte Datensätze
SFG Kulturgeschichte / Hausrat 03/2008 368
SFG Kulturgeschichte / Hausrat 07/2008 1.647
LMW Volkskunde / Model 01/2009 391
LMW Numismatik 01/2009 939
LMW Nachimport Fundorte der Sammlung Frühmittelalter
01/2009 15.900
SFG Kulturgeschichte / Musik- und Theatersammlung
10/2009 2.078
SFG Kulturgeschichte / Plakatsammlung
12/2009 2.560
SMF Naturkunde 12/2009 15.000
Gesamt 38.883
Tabelle 3: Datenmigrationen 2008/2009
Durch die Importroutine wurden nicht nur erhebliche Datenbestände zur Nutzung in IMDAS-Pro zur Verfügung gestellt. Vielmehr tragen die Importe durch sehr intensive inhaltliche Überarbeitung der Altdaten im Rahmen der Migration auch zu einer qualitativen Aufwertung des Gesamtdatenbestandes bei, was den hohen Be-treuungsaufwand für Migrationen sowohl in den Museen als auch im BSZ rechtfertigt.
4.2 Datenimporte in das BAM-Portal
Das BAM-Portal ist im Berichtszeitraum erheblich gewachsen. Im Portal werden
momentan gut 42 Millionen Datenobjekte nachgewiesen, davon rund 37,5 Millionen aus
dem Südwestdeutschen Bibliotheksverbund (SWB) und dem Gemeinsamen
Bibliotheksverbund (GBV),15 3,3 Millionen Archivobjekte vornehmlich aus dem
Landesarchiv Baden-Württemberg, dem Bundesarchiv und den hessischen Staatsarchi-
ven, rund 800.000 Objekte aus anderen Institutionen, vornehmlich aus der Zentralkartei
der Autographen und Nachlässe (ZKA) mit ihrer Online-Datenbank Kalliope sowie aus
dem Zentralverzeichnis digitalisierter Drucke (ZVDD),16 und schließlich rund 300.000
Objekte aus Museen, wobei die baden-württembergischen Museen besser vertreten
sein könnten. Die Museumsobjekte können nach Herkunft aufgeschlüsselt im BAM-
Portal recherchiert werden.
15
Gemeinsamer Verbundkatalog (GVK) des GBV <http://www.gbv.de/vgm/>. 16
<http://www.kalliope-portal.de>; <http://www.zvdd.de/>.
19
Obwohl für das BAM-Portal Standarddatenformate für den Datenimport festgelegt
wurden, stellt die Integration neuer Daten nach wie vor eine Herausforderung dar, da
insbesondere aus den Museen häufig Daten mit proprietären Formaten geliefert
werden. Die Situation hat sich durch das Datenaustauschformat museumdat bzw. LIDO
(Lightweight Information Describing Objects) bereits zum Positiven geändert und wird in
Zukunft auch automatische Importe möglich machen bzw. das automatische
Einsammeln von Objektdaten von anderen Seiten.
4.3 Schnittstellen zu anderen Datenbanken
Die Schnittstelle zwischen dem vom BSZ betriebenen SWB und IMDAS-Pro (via
Z39.50-Protokoll) ist seit dem Umstieg auf die IMDAS-Pro-Version 4.0 möglich. Weiter-
hin wurde eine Schnittstelle zu ICONCLASS17, einem Klassifizierungskonzept zur
Erfassung und inhaltlichen Erschließung von Bildinhalten in den Bereichen
Kunstgeschichte und Ikonographie, realisiert, die aber erst nach Klärung lizenzrecht-
licher und technischer Fragen mit dem Anbieter produktiv eingesetzt werden kann.
Die Schnittstellenprogrammierung zum AKL des Saur Verlages läuft seit 2005 ohne
wesentliche Probleme. Änderungen in der Datenlieferung machen laufende Anpas-
sungen in der Schnittstellenprogrammierung notwendig.
Nachdem bereits im vorherigen Berichtszeitraum Gespräche mit DigiCult Schleswig-
Holstein (DSH) und dem Zuse-Zentrum für Informationstechnik Berlin (ZIB) hinsichtlich
der Programmierung einer Schnittstelle zu einem gemeinsamen Server für die
Verwaltung von Thesauri geführt worden waren, besteht die begründete Hoffnung, dass
nun im Rahmen der geplanten Deutschen Digitalen Bibliothek eine solche Plattform
realisiert werden kann. Eine online-Plattform18 ist bereits in Betrieb. Softwarehersteller,
u. a. auch JR, haben eine Schnittstelle für die Recherche und Übernahme von Begriffen
in die lokale Datenbank programmiert. Was jedoch nach wie vor fehlt, ist eine sog.
aktive Komponente, mit der neue Begriffe aus der lokalen Datenbank wiederum an das
zentrale Verzeichnis gemeldet und dort redaktionell weiterverarbeitet werden können.
17
<http://www.iconclass.nl/about-iconclass/what-is-iconclass>. 18
<http://www.museumsvokabular.de>.
20
5. Regelwerke
Regelwerke für die Sacherschließung bilden den Grundpfeiler einer qualitätvollen Doku-
mentation von Museumsobjekten. Für diejenigen, die die Situation in den deutschen
Museen nicht kennen, sei zum einen ausdrücklich betont, dass im Gegensatz zu den
Bibliotheken, die seit den sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts viel Arbeit in die
gemeinsame Entwicklung von Regelwerken für die Formal- wie die Sacherschliessung
gesteckt haben, die deutschen Museen bisher weder gemeinsame Regelwerke noch
Institutionen haben, die diese Arbeit kontinuierlich koordinieren würden. Zum anderen
ist – ebenfalls im Vergleich zu den Bibliotheken – keine strikte Trennung zwischen
Formal- und Sacherschließung möglich. Auch die Orientierung daran, was am Objekt
direkt ablesbar ist und was erschlossen werden muss, ergibt eine solche nicht. Daher
ist bei der Beschreibung von Objekten die Nutzung von normierten Werkzeugen der
Sacherschließung sehr wichtig, vor allem auch im Hinblick auf die spätere Recherche in
einer künftigen Deutschen Digitalen Bibliothek und der möglichen Verwendung von
semantischen Verknüpfungen (Stichwort Semantic Web).
Diese Situation hat sich in den letzten beiden Jahren durch die gemeinsamen Anstren-
gungen der Fachgruppe Dokumentation im Deutschen Museumsbund weiter ver-
bessert. Die Einrichtung der online-Plattform für Museumsvokabular im vorherigen
Berichtszeitraum ist ein erster Schritt hin zu gemeinsam gepflegten Vokabularen.19
Allerdings sind noch zentrale technische und organisatorische Probleme zu lösen.
Das BSZ verfolgt hinsichtlich der Museumsdokumentation eine klare Strategie: Einga-
ben in die Datenbanken erfolgen möglichst unter Einsatz von Regelwerken, deren Be-
griffe über Identnummern eindeutig referenzierbar und – soweit möglich – in einen
weiteren semantischen Raum eingeordnet sind. Das gilt für Orte,
Personen/Körperschaften, Zeiten und Sachen. Fortschritte bei diesen Bemühungen
sind nicht einfach zu erreichen, da zum einen die Ressourcen fehlen, um zügig ver-
wendbare Regelwerke für die betreuten Museen zu entwickeln, zum anderen in den
Museen, teilweise auch bei einzelnen Arbeitsbereichen derselben, vollkommen unter-
schiedliche Bedürfnisse vorhanden sind. Museumssammlungen weisen eben nicht
dieselbe Universalität und Homogenität auf wie Bibliothekssammlungen.
Das BSZ macht es sich angesichts der mangelnden Kapazitäten in den Museen über
den engeren Aufgabenbereich hinaus deswegen auch zur Aufgabe, Thesauri zu ent-
wickeln und laufend zu betreuen (Übersicht über die Regelwerke siehe Anhang 3).
Gleichwohl ist das BSZ überzeugt, dass der einzige vielversprechende Weg zu einem
gemeinsamen Vokabular derjenige der Kooperation mit den Bibliotheken ist, konkret mit
der Deutschen Nationalbibliothek (DNB) in Frankfurt, wo die Zentralredaktion der
Schlagwortnormdatei (SWD) angesiedelt ist. Bei allen möglichen Einwänden bleibt klar,
dass für die meisten Museumssammlungen die SWD ein ausreichendes Vokabular
bietet, zumal die Regelungen für das Einbringen neuer, museumsrelevanter
Begrifflichkeiten lange nicht mehr so rigoros sind wie früher, z. B was die Bildung von
Komposita anbelangt. Die bestehende Kooperation mit der DNB verspricht in den
19
<http://www.museumsvokabular.de/>
21
nächsten Jahren eine Erweiterung des Vokabulars, die den Museen zu Gute kommt.
Insbesondere die geplante Entwicklung einer Gemeinsamen Normdatei (GND) im
Bibliotheksbereich bietet neue Möglichkeiten der Nutzung durch andere
Normdatenanwender wie Archive, Museen, Wissenschafts- und Kultureinrichtungen20.
Seit Mai 2009 stellt das BSZ zudem mit der Online-SWD (OSWD)21 eine komfortable
Recherche über die Schlagwortnormdatei zur Verfügung, die durch eine OPAC-Sicht
auf die SWB-Verbunddatenbank realisiert ist. Die OSWD bietet Zugriff auf die SWD und
auf die Personen der Personennamendatei (PND), die für die Sacherschließung bei der
Verbundkatalogisierung der Bibliotheken genutzt werden. Neben erweiterten Recher-
chemöglichkeiten mit Booleschen, Wildcard- und Proximity-Operatoren sowie der Kom-
bination der einzelnen Recherchesets miteinander können die Rechercheergebnisse in
der Zwischenablage gesammelt werden, um diese in einem weiteren Schritt entweder
abzuspeichern, zu drucken oder per E-Mail zu versenden. Außerdem kann der
gesuchte Begriff mit einem Klick auch in der Wikipedia nachgeschlagen sowie nach
entsprechenden Publikationen im SWB-Verbundkatalog gesucht werden; eine ent-
sprechende Anbindung ans BAM-Portal ist in Planung. Darüber hinaus ist jeder SWD-
Begriff mittels eines eindeutigen Zitierlinks dauerhaft referenzierbar.
5.1 Sachen
5.1.1 Objektbezeichnungen
Seit einigen Jahren nimmt das BSZ im bibliothekarischen Bereich die Aufgaben als
Zentralredaktion der SWD für den SWB wahr. Seit März 2007 erfasst auch das MusIS-
Team im Rahmen der Zentralredaktion kontinuierlich neue Begriffe für die MusIS-
Museen in der SWD. Damit ist das BSZ bisher die einzige Institution im deutschen
Museumsbereich, die am Redaktionsverfahren der DNB laufend teilnimmt und den
Begriffsbestand der SWD aktiv erweitert. Diese Einträge fließen kontinuierlich in den
Objektbezeichnungsthesaurus des BSZ ein. Dieser Thesaurus deckt den allgemeinen
Sammlungsbereich ab und soll durch vertiefende Spezialthesauri (Uhren, Archäologie)
ergänzt werden.
Für den OBZ-Thesaurus gilt:22 Grundsätzlich sollen die Objektbezeichnungen aus der
SWD kommen oder – so sie dort nicht enthalten sind – als Begriffsansetzungen
vorgeschlagen werden. Inwieweit den rigiden Regeln für den Schlagwortkatalog
(RSWK) dabei immer entsprochen werden muss, wird in Absprache mit der DNB
erörtert, die ja auch für die öffentlichen Bibliotheken Ansetzungen von Schlagwortketten
erlaubt, die nicht mit den RSWK konform gehen.
5.1.2 Material und Technik
Der Materialthesaurus ist im Grundbestand abgeschlossen und wird bereits eingesetzt.
Allerdings fehlt die Meldung von neuen Begriffen an die SWD-Redaktion. Soweit
20
<http://www.d-nb.de/standardisierung/normdateien/gnd.htm> 21
<http://swb.bsz-bw.de/DB=2.104/> 22
Nähere Informationen zu Aufbau, Struktur und künftiger Entwicklung des OBZ-Thesaurus siehe Anlage 4
22
spezielle Erfordernisse für die Beschreibung bestimmter Materialgruppen vorhanden
sind, werden solche Begriffe ergänzt.
Der Technikthesaurus wird, das ist bereits jetzt absehbar, kaum mit der SWD kompati-
bel sein, also unabhängig von dieser entwickelt werden. An ihm wird ein Problem deut-
lich, das auch auf den Materialthesaurus zutrifft: Die Museen haben sammlungsabhän-
gig sehr unterschiedliche Anforderungen an einen Thesaurus und seine Detailgenauig-
keit. Daher sollte den Museen zunächst ein Grundthesaurus angeboten werden, der nur
die oberen Hierarchieebenen enthält. Soweit einzelne Teile des Thesaurus sehr fein
ausgearbeitet sind, können diese nach Bedarf ergänzt werden, so dass für das einzelne
Museum keine überflüssigen Teile in der Datenbank vorgehalten werden. Grundsätzlich
ist zu beachten, dass bei der Thesaurusarbeit auch pragmatische Gründe maßgebend
sein dürfen, um den Aufbau des Thesaurus nicht zu komplex oder unhandlich werden
zu lassen.
Es ist bereits klar, dass im Technikthesaurus die Materialgruppen die oberste
Hierarchieebene bilden. Grundsätzliche Fragen, wie z. B. die Unterscheidung von Urfor-
men, Verarbeiten und Bearbeiten eines Werkstoffes sowie partizipiale Ansetzungen von
Begriffen, müssen mit bereits vorhandenem Vokabular verglichen und möglichst ent-
sprechend normierter Übung verwandt werden.
5.2 Orte
Obwohl der Thesaurus of Geographic Names (TGN)23 des J. Paul Getty Trust vom
MusIS-Team 2001 als weniger geeignet für den Einsatz im Verbund eingestuft worden
ist, hat sich die Situation insofern verändert, als dass die Staatlichen Museen zu Berlin
den TGN einsetzen und dieser auch seither stark erweitert worden ist. Der TGN
vereinigt alle Anforderungen an ein geographisches Vokabular: Politische bzw.
Verwaltungstechnische Einteilung, geographische Namen wie Berge, Seen usw.,
geographische Koordinaten, mehrsprachige Ansetzung der Deskriptoren, (historische)
Informationen zu den Orten. 2007 ist daher eine Lizenzvereinbarung mit dem J. Paul
Getty Trust vorbereitet worden, die im März 2008 unterschrieben worden ist. Sie
ermöglicht die Nutzung des TGN in den Datenbanken der vom BSZ betreuten Museen
und eröffnet die Beteiligung am Redaktionsverfahren des TGN. Mittelfristig ist geplant,
auf der Basis des Geographic Names Server24 deutsche Ortsnamen zu ergänzen und
möglichst gemeinsam mit anderen dadurch den TGN für deutsche Verhältnisse un-
eingeschränkt nutzbar zu machen.
5.3 Personen und Körperschaften
Für die Ansetzung von Personenamen kommen drei Quellen infrage: das AKL (s. dazu
unter 4.2), die SWD und die Personennamendatei (PND). Für Körperschaften stehen
die Gemeinsame Körperschaftsdatei (GKD) oder die SWD bereit, soweit – wie bei den
Personennamen und wie vom BSZ empfohlen – ein kontrolliertes Vokabular genutzt
wird. Für die üblichen Personennamen- und Körperschaftsansetzungen ist die SWD –
23
<http://www.getty.edu/research/conducting_research/vocabularies/>. 24
<http://gnswww.nga.mil/geonames/GNS/index.jsp>.
23
bei Künstlernamen das AKL – bisher ausreichend, da sie auch einen für die Museen
nutzbaren Namensbestand zu natürlichen und juristischen Personen der Geschichte
umfasst. Die Nutzung der GKD wird derzeit nicht in Erwägung gezogen. Das weitere
Vorgehen hängt wesentlich von der Entwicklung der Gemeinsamen Normdatei (GND)
ab, die Anfang 2011 zur Verfügung stehen soll.
5.4 Zeiten
Für die Vor- und Frühgeschichte sowie die Antike ist ein Datierungsthesaurus erarbeitet
worden, der auf der online-Plattform museumsvokabular.de zur Verfügung steht. Ergän-
zend wird ein Datierungsthesaurus mit der Angabe von Zeiträumen nach der
Konvention des Deutschen Historischen Museums Berlin und ein Stilepochen-Thesau-
rus angeboten. Diese beiden Thesauri können samt zugehörigen Unterlagen bei
Interesse beim BSZ angefordert werden.
5.5 Metadatenaustauschformat
Der Austausch von Metadaten aus der Objektdokumentation wird für Museen immer
wichtiger, sowohl bezüglich des Datenaustauschs zwischen den Institutionen als auch
bezüglich der Datenlieferung an Kulturportale wie BAM, die Deutsche Digitale Bibliothek
und die Europeana. Deshalb ist in den letzten Jahren vom Institut für Museumsfor-
schung SPK (IfM) in Zusammenarbeit mit dem ZIB, Bildarchiv Foto Marburg und dem J.
Paul Getty Trust ein gemeinsames XML-Schema entwickelt worden. Dieses Format
firmierte bisher unter dem Namen museumdat und wurde kürzlich in LIDO (Lightweight
Information Describing Objects) umbenannt. Seine Aufgabe ist es, eine Kernstruktur für
die Beschreibung von Museumsobjekten aus allen Sammlungstypen bereitzustellen.25
Für die Integration von Daten in das BAM-Portal wird museumdat bereits eingesetzt.
Die verschiedenen Metadatenformate der einzelnen Institutionentypen werden derzeit
allerdings auf ein internes, d. h. proprietäres Format im BAM-Portal abgebildet. Für die
strukturierte Bereitstellung der für die Museumsdokumentation relevanten Vokabulare
auf einer Online-Plattform – seien es Thesauri, Klassifikationen, Wortlisten oder andere
Varianten kontrollierten Vokabulars – ist die Verwendung eines Austauschformats
notwendig, das die Struktur der Vokabulare angemessen beschreibt. Am Zuse-Zentrum
für Informationstechnik Berlin (ZIB) wurde für die Online-Plattform
museumsvokabular.de das Format museumvok26 entwickelt, das weitgehend
standardisiertes Vokabular benutzt – insbesondere das SKOS Core Vokabular (Simple
Knowledge Organization System)27 zur Beschreibung von Begriffsschemata sowie
DublinCore zur Ergänzung von Metadaten. Auf Grundlage des Formats ist auch der
Webservice zu definieren, dessen Schnittstellen von verschiedenen Museums-
informationssystemen implementiert werden sollen.
25
<http://museum.zib.de/museumdat/museumdat-v1.0.pdf>: museumdat - XML Schema zur Bereit-stellung von Kerndaten in museumsübergreifenden Beständen.
26 <http://museum.zib.de/museumsvokabular/documents/museumvok0.2.pdf>: Online-Plattform
Museumsvokabular.de - Formatbeschreibung museumvok Version 0.2. 27
<http://www.w3.org/2004/02/skos/>.
24
6. Kundenbetreuung
6.1 Kundenanfragen
Die tägliche Arbeit im MusIS-Team ist durch zahlreiche Anfragen zur
Softwarebedienung, Benutzerverwaltung, Datenein- und -ausgabe, Bildverwaltung, dem
Einsatz von Thesauri und Stammdaten sowie neuen Programmversionen geprägt: Des
Weiteren gehören zu den laufenden Aufgaben:
− Beratung bei der Organisation von Arbeitsabläufen mit IMDAS-Pro,
− die Erarbeitung von Schreibanweisungen und Dokumentationshilfen,
− Erstellung von benutzerdefinierten Erfassungsmasken,
− die Vorbereitung und Durchführung von Schulungen,
− die Erarbeitung des Schulungsmaterials,
− Aufnahme und Bearbeitung von Verbesserungsvorschläge und Fehlermeldungen in
Kooperation mit der Herstellerfirma JR,
− Erstellung von Druckvorlagen und -formularen.
6.2 Schulungen
IMDAS-Pro-Schulungen
Nr. Schulungsort Teilnehmer Kurse Tage Datum, geschulte Institution
1 Karlsruhe, SMNK 4 1 2 09./10.01.2008 SMNK
2 Gotha, SFG 11 2 3 05.-07.02.2008 SFG
3 Mannheim, REM 5 1 1 06.03.2008, REM
4 Konstanz, BSZ 2 1 1 24.04.2008 HdM / IfaK
5 Stuttgart, ZK 3 1 1 08.05.2008 SKK
6 Stuttgart, ZK 10 2 2 28.-29.05.2008 LMW
7 Karlsruhe, SMNK 5 1 2 10./11.06.2008 SMNK
8 Stuttgart, ZK 6 1 1 11.06.2008 LMW
9 Stuttgart, SGS 3 1 1 14.07.2008 SGS
10 Stuttgart, SGS 4 1 1 15.07.2008 SGS
11 Konstanz, BSZ 2 1 2 23./24.07.2008 MWK
12 Konstanz, BSZ 11 1 2 10./11.09.2008 SMF
13 Gotha, SFG 8 1 2 10./11.09.2008 SFG
14 Stuttgart, ZK 3 1 1 14.10.2008 SGS
15 Stuttgart, ZK 9 1 1 29.10.2008 Drucklayout
16 Stuttgart, ZK 8 1 1 03.11.2008 LIM
17 Mannheim, REM 7 2 2 21./22.01.2009 REM
18 Karlsruhe, SKK 1 1 1 18.02.2009 SKK
19 Konstanz, BSZ 1 1 2 06./07.04.2009 SKK
20 Mannheim, REM 8 2 2 23./24.6.2009 REM
21 Karlsruhe, SMNK 7 2 2 02./03.07.2009 SMNK
22 Konstanz, BSZ 20 2 4 06.-09.07.2009 Administratorenschulung IMDAS-Pro Version 4
23 Stuttgart, LMW 7 2 2 21./22.10.2009 LMW
Gesamt 145 30 39
Tabelle 4: IMDAS-Pro-Schulungen 2008/2009
25
Pan-Net Catalogue-Schulungen
Nr. Schulungsort Teilneh
mer Kurse Tage Datum, geschulte Institution
1 Gotha, SFG 3 1 1,5 08.-09.09.2008 SFG
2 Stuttgart, ZK 7 1 1 23.03.2009
Tabelle 5: Pan-Net Catalogue-Schulungen 2008/2009
6.3 Nutzung des BAM-Portals
Nachdem mit der verstärkten Bewerbung des Portals und mit der Online-Stellung der
neuen Portalversion im Januar 2007 mit einer Auswertung des Benutzerverhaltens
begonnen worden war, wird diese nun laufend fortgeführt.
Jahr Unterschiedliche
Besucher Anzahl der Besuche
Seiten Zugriffe
2008 199.000 241.000 1.009.000 17.700.000
2009 221.000 255.000 864.000 18.784.000
Tabelle 6: Gerundete Zahlen der Besuche 2008 und 2009
Die Übersicht über die Nutzerzahlen (Tabelle 6) zeigt, dass die Nutzungszahlen im Ver-
lauf der Jahre 2008 und 2009 deutlich gestiegen sind. Die Zahlen zu den Verweildauern
sind noch nicht so aussagekräftig, dass daraus weitergehende Schlüsse gezogen wer-
den können. Die Herkunft der Anfragen zeigt, dass ein großer Teil der Zugriffe über
Suchmaschinen erfolgt. Es steht zu hoffen, dass mit der Einbindung von BAM-
Referenzen in Wikipedia die Zahl der Zugriffe sich, wie in anderen Portalen, deutlich
erhöhen wird.
Im August 2007 wurde die Vernetzung des BAM-Portals mit der deutschen Wikipedia
entwickelt. Hierzu wurde eine sog. BAM-Vorlage definiert, die in die Web-Link-Sektion
eines Wikipedia-Artikels eingefügt werden kann28. Ziel der BAM-Vorlage in der
Wikipedia ist die Bereitstellung einer vereinfachten, vordefinierten Anfrage an das BAM-
Portal. Diese führt zu einer direkten Suche und dem Aufruf des BAM-Suchergebnisses.
Dieses Werkzeug wird zurzeit in rund 1.260 Artikeln verwendet (Stand: Dezember
2009). Beispiele für Wikipedia-Artikel mit Verknüpfungen auf das BAM-Portal sind u. a.
die Artikel zu Wolfgang Amadeus Mozart, Saarland oder Mythologie29. Es steht jedem
Museum bzw. allen Wikipedia-Autoren frei, die BAM-Vorlage zu nutzen.
28
<http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Vorlage:BAM&redirect=no>. 29
<http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Spezial:Linkliste/Vorlage:BAM&limit=500&from=0>.
26
7. Tagungen
7.1 Vom MusIS-Team bzw. einzelnen Mitarbeiter/innen organisierte Tagungen
Datum, Ort Titel
2. April 2008, LMW 9. MusIS-Nutzertreffen
8. Juli 2008, BLM 8. Treffen der MusIS-AG Regelwerke
29. September 2008, SMNK 1. Treffen der MusIS-AG Naturkunde
2. April 2009, ALM Länderübergreifender Erfahrungsaustausch Dokumentation 2009 in Zusammenarbeit mit dem Verein „Museen und Schlösser der Euregio Bodensee“ und der Vorarlberger Landesregierung
21. April 2009, SGS 10. MusIS-Nutzertreffen
6. Mai 2009 ATHENA Plenary Meeting, Konstanz
23. Juni 2009, LMS MusIS-Informationsveranstaltung zur Langzeitarchivierung
11.-13. August 2009, BSZ 6. Redaktionstreffen zur Bereinigung der Oberbegriffsdatei (OBG)
24. September 2009, BLM MusIS-Informationsveranstaltung zum Leihverkehr mit IMDAS-Pro – Ein Konzept zur Unterstützung des Ausstellungsmanagements
5. November 2009, LMW Museumsdaten mit ATHENA zur Europeana – Wege und Möglich-keiten in Zusammenarbeit mit dem Institut für Museumsforschung Berlin
7.2 Teilnahme an Tagungen anderer Veranstalter und Messen
Datum, Ort Titel der Tagung/Messe
20.-22. Februar 2008, Konstanz Jahrestagung der ISKO (Vortrag Sieglerschmidt)
26./27. Mai 2008 MAI-Tagung, Hannover (Vortrag Schweibenz)
5./6. Juni 2008 97. Deutscher Bibliothekartag, Mannheim
16.-18. Juni 2008 Nestor-Langzeitarchivierung, Staufen
25. August 2008 EVA Vienna (Vortrag Schweibenz)
15.-18. September 2008 CIDOC Athen (Vortrag Schweibenz)
6.-8. Oktober 2008 Herbsttreffen der Fachgruppe Dokumentation im Zuse-Institut, Berlin (Vortrag Schweibenz)
2. März 2009 Nestor-Langzeitarchivierung, Leipzig (Vortrag Schweibenz)
1.-3. April 2009 Internationales Symposium für Informationswissenschaft, Konstanz (Vortrag Lill & Schweibenz)
28.-29. Mai 2009 MAI-Tagung, Xanten
24.-27. August IFLA, Mailand (Vortrag Schweibenz)
20. September 2009 ICOM-Tagung, Lindau
21./22. September 2009 10. BSZ-Kolloquium Stuttgart (Vortrag Lill & Schweibenz)
28.-30. September 2009 Jahrestagung des Comité international pour la documentation (CIDOC) du Conseil international des musées (ICOM), Athen (Vortrag Schweibenz)
9. Oktober 2009 ZKM-Symposium « acces_un_limited : Visionen einer digitalen Archivkultur », Karlsruhe
12.-14. Oktober 2009 Herbsttreffen der Fachgruppe Dokumentation im Zuse-Institut, Berlin
3. November 2009 Web 2.0 für Gedächtnisinstitutionen, Bildarchiv Foto Marburg
27
7.3 Gremien und feste Arbeitsgruppen
7.3.1 Deutscher Museumsbund
Die Mitarbeit in den Gremien des DMB, insbesondere in der Fachgruppe Dokumenta-
tion und ihren Arbeitsgruppen, ist für das MusIS-Team wichtig, nicht nur als Forum für
eigene Aktivitäten, sondern auch als Möglichkeit, Informationen aus anderen, vergleich-
baren Kooperationsverbünden zu bekommen und Kooperationspartner für Projekte im
Dokumentationsbereich zu finden. Solche Informationen werden an die am Kooperati-
onsverbund beteiligten Museen weitergegeben, um diese über aktuelle Entwicklungen
im Bereich Dokumentation/Internetpräsentation zu unterrichten. Neben dem Frühjahrs-
und Herbsttreffen der Fachgruppe Dokumentation wird versucht, in folgenden Arbeits-
gruppen kontinuierlich mitzuarbeiten: AG Datenaustausch, AG Langzeitarchivierung,
AG Multimedia, AG Regelwerke, AG Sammlungsmanagement.
7.3.2 Deutsche Digitale Bibliothek
Seit Herbst 2007 beteiligt sich das BSZ an der Vorbereitung des Aufbaus der
Deutschen Digitalen Bibliothek30, die 2011 online gehen soll. Sie ist neben den anderen
nationalstaatlichen Anstrengungen zur Präsentation des europäischen Kulturerbes ein
Baustein der Europeana31. Eine vom Kulturausschuss der Kultusministerkonferenz ein-
gesetzte Bund-Länder-Fachgruppe hat ein fachliches Konzept ausgearbeitet, das die
fachlichen Anforderungen an ein deutsches Kultur-Portal formuliert und in einem Fach-
konzept zum Aufbau und Betrieb einer Deutschen Digitalen Bibliothek niedergelegt hat.
Nach der Zustimmung der Bundesregierung und der Länder zum Finanzierungsab-
kommen läuft derzeit die Aufbauphase der Deutschen Digitalen Bibliothek. Gegenwärtig
wird vom Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme
(Fraunhofer IAIS, St. Augustin bei Bonn) im Auftrag des Beauftragten der
Bundesregierung für Kultur und Medien, der über Finanzmittel aus dem Konjunkturpro-
gramm II (IT-Investitionsprogramm) verfügt, eine Anforderungsanalyse für die Deutsche
Digitale Bibliothek erstellt.
Die Planung für die Deutsche Digitale Bibliothek sieht folgende Ausbaustufen vor:
Erste Ausbaustufe der Deutschen Digitalen Bibliothek in den Jahren 2010 und 2011:
Bis 2011 wird die zentrale Infrastruktur der Deutschen Digitalen Bibliothek für den
nicht öffentlichen Pilotbetrieb aufgebaut. Ziel ist es, einen Kernbestand mit zunächst
ein bis zwei Millionen digitalen Objekten aufzubauen, der schrittweise erweitert
werden soll. Diese Infrastruktur wird folgenden Komponenten enthalten: Portal im
Testbetrieb, Diensteplattform, Datenzulieferung, -analyse und -konsolidierung sowie
ein Extranet für beteiligte Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen.
Weitere Ausbaustufen der Deutschen Digitalen Bibliothek ab 2012: In Folge-
projekten ab 2012 soll die zentrale Infrastruktur der Deutschen Digitalen Bibliothek in
den öffentlichen Pilotbetrieb und später in den Regelbetrieb überführt sowie in
mehreren Ausbaustufen erweitert werden. Die in der zentralen Infrastruktur bereits
30
<http://www.ddb.de/> 31
<http://www.europeana.eu/>
28
enthaltenen Komponenten sollen um weitere Funktionalität ergänzt und neue
Komponenten hinzugefügt werden.
7.3.3 Wissenschaftliche Institutskommission des Instituts für Museumsforschung
Berlin
Von Dezember 2005 bis Dezember 2009 war Dr. Jörn Sieglerschmidt gewähltes
Mitglied – im Gegensatz zu den kraft Amtes vertretenen – im o. g. Gremium, das Auf-
gaben als wissenschaftlicher Beirat des IfM erfüllt. Mit Ablauf des Jahres 2009 ist Herr
Sieglerschmidt aus dem Gremium ausgeschieden.
7.3.5 Arbeitskreis Terminologie und Sprachfragen (A-KTS)
Seit April 2008 engagiert sich Jens Lill auf Einladung des Sprechers des A-KTS in
dieser bei der Deutschen Gesellschaft für Information (DGI) angesiedelten Fachgruppe.
Es wird an der Fortschreibung des Leitfadens „Terminologie der Information und Doku-
mentation“ im Bereich „Konservierung/Restaurierung“ gearbeitet, der als
Ergänzungsband erscheinen soll.
7.3.6 Arbeitsgruppe Archäologiethesaurus
Im Juni 2008 hat sich auf Anregung des Helms-Museums Hamburg die Arbeitsgruppe Archäologiethesaurus gegründet, die sich die Erstellung eines deutschlandweit einheitlichen Objektbezeichnungsthesaurus für die Archäologie zum Ziel gesetzt hat. Kathleen Mönicke arbeitet – unterstützt durch Jens Lill – seit der Konstituierung in der AG mit, um beim formalen Aufbau von Thesauri zu beraten.
29
8. Projekte
8.1 Sacherschließung
Nachdem Objektbezeichnungs- und Materialthesaurus sowie verschiedene Datierungs-
thesauri vorliegen, muss jetzt noch ein Technikthesaurus aufgebaut werden. Ein
Thesaurusfragment mit archäologischen Epochenbegriffen vom Paläolithikum bis zur
Völkerwanderungszeit muss formal wie inhaltlich noch an den Stilepochenthesaurus an-
geglichen werden. Ergebnisse dieser Arbeit können Ende 2010 erwartet werden.
8.2 Kooperative Erschließung
Seit längerer Zeit ist ein Projekt geplant, bei dem es um die kooperative Erschließung
von Museumsobjekten geht. Die Mehrheit der Museumsobjekte gilt als Unikat, das eine
gemeinsame Erschließung nicht erlaubt. Es gibt aber Museumsbestände, bei denen
Objekte in Masse oder zumindest in größerer Zahl produziert wurden, wie z. B. Druck-
graphiken oder Fundmünzen, die eine gemeinsame Erfassung durch die Museen erlau-
ben, wie sie auch im Bibliotheksbereich üblich ist. Zusammen mit zwei staatlichen
Museen in Baden-Württemberg und der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) sollen
zum einen analoges Material digitalisiert und zum anderen online-Werkzeuge entwickelt
werden, die eine regelwerksgestützte Erfassung der digitalisierten Objekte erlauben.
8.3 Datenschutz und IT-Sicherheitskonzept für den Einsatz von Informations- und
Kommunikationstechnik in den Kunsteinrichtungen des Landes Baden-
Württemberg
Seit Dezember 2006 läuft u. a. in Kooperation mit dem LMS ein Pilotprojekt zur Einfüh-
rung und Umsetzung eines IT-Sicherheitskonzeptes nach dem vom Land Baden-
Württemberg empfohlenen Standard des Bundesamtes für Sicherheit in der Informati-
onstechnik (BSI). Das Ergebnis dieser Arbeit wird u. a. ein Handbuch mit Empfehlungen
für Maßnahmen zur Datensicherheit und zum Datenschutz (sogenannter IT-
Grundschutz) sein.
Laut der Rahmenempfehlung des MWK, ist der sichere Einsatz der Informationstechnik
(IT) nachzuweisen. Empfohlen wird dabei ein Vorgehen nach den Standards des BSI.
Die Umsetzung dieser Anforderungen betrifft sowohl die einzelnen Einrichtungen, bei
denen schützenswerten Daten anfallen, als auch das BSZ, das Datenverarbeitung im
Auftrag dieser Institutionen ausführt. Das BSZ wird nicht nur die Anforderungen des IT-
Grundschutzes für sich selbst umsetzen, sondern auch die betreuten Institutionen darin
unterstützen. Diese Unterstützung stellt für die Landesmuseen eine wichtige Hilfe dar,
weil in den Institutionen in der Regel keine Erfahrung mit der Umsetzung solch kom-
plexer Anforderungen besteht.
8.4 Datensicherung, Datennutzung und Langzeitarchivierung für die Staatlichen
Museen des Landes Baden-Württemberg
Das BSZ erarbeitet derzeit ein Konzept für die Sicherung und Langzeitarchivierung von
Bilddateien, aber auch anderen Medienobjekten, aus den Staatlichen Museen. Der
30
erste Schritt ist die externe Sicherung dieser Museumsdateien durch das BSZ, damit
außerhalb der Institutionen eine Sicherungskopie dieser teilweise unersetzlichen Daten
vorliegt. In einem weiteren Schritt soll eine weitergehende Nutzung der Medienobjekte
ermöglicht werden, beispielsweise in IMDAS-Pro und im BAM-Portal sowie in Digital
Media Asset Management Systemen für den Vertrieb von Medien über das Internet.
Parallel dazu sollen die Medienobjekte für die Langzeitarchivierung vorbereitet werden.
Dazu müssen sie mit den erforderlichen Prüfsummen und Metadaten versehen werden,
die für eine sichere Archivierung unabdingbar sind. Ist dies erfolgt, können sie ent-
sprechend archiviert werden.
In Kooperation mit der SGS hat das BSZ beim MWK einen Antrag auf Förderung eines
Projekts zur Vorbereitung der Datensicherung und Langzeitarchivierung von Bilddaten
gestellt. Als erste Vorarbeiten wurden bereits im Herbst 2007 Testübertragungen von
Bilddaten mit Prüfsummen durch die SGS vorgenommen. Im Rahmen des Projekts
sollen nun sowohl die erforderlichen Programme für die Datenprüfung (beispielsweise
auf Standardkonformität der Formate, Abgleich der Prüfsummen, Umkopieren der
Daten in andere Formate, etc.) als auch die organisatorischen Abläufe erprobt werden.
Die Ergebnisse des Projektes werden allen Museen des MusIS-Verbundes zur Verfü-
gung stehen.
8.5 Inventarisierung der Sammlung Kindermedien der Hochschule der Medien in Stuttgart
An der Hochschule der Medien (HdM) in Stuttgart (Prof. Dr. Richard Stang, Prof. Dr.
Manfred Nagl) wird seit 2008 ein Ausstellungsprojekt durchgeführt, das hinsichtlich der
Dokumentation und der Ausstellungsplanung vom BSZ unterstützt wird. Das Institut für
angewandte Kindermedienforschung (IfaK) der HdM verfügt über eine bedeutende
Sammlung von Kindermedien, die bis in das 19. Jh. zurückreicht. Studierende des
Studiengangs Bibliotheks- und Informationsmanagement werten die Sammlung aus und
entwickeln Konzepte für eine mobile Ausstellung, die bis Anfang 2010 realisiert werden
soll. Ebenso ist eine Präsentation der Objekte im Internet mit Pan-Net Catalogue
vorgesehen.
31
9. Kooperationen
9.1 DigiCult Schleswig-Holstein
In Hinsicht auf die Betreuung der Museen verfolgt DigiCult Schleswig-Holstein32 einen
vergleichbaren Ansatz wie das BSZ. In Kooperation mit 70 Museen und Sammlungen in
Schleswig-Holstein, Hamburg und im Saarland werden technische Konzepte und
organisatorische Strukturen entwickelt und erprobt, mit deren Hilfe die Kulturschätze der
teilnehmenden Museen digitalisiert, dokumentiert und einem breiten Nutzerkreis aus
Wissenschaft, Bildung und Öffentlichkeit verfügbar gemacht werden können. Die
digitalisierten Bestände werden in den DigiCult-Portalen Museen-Nord33 bzw. Saar-
land34 präsentiert. Darüber hinaus werden die erfassten Objektdaten in nationale (z. B.
BAM-Portal) und internationale (z. B. Europeana) Kulturdatenbanken geliefert.
Außerdem kooperiert DigiCult mit dem Gemeinsamen Bibliotheksverbund (GBV), um
den Nachweis von digitalem Kulturgut in einer zentralen Datenbank35 umzusetzen, in
der sich derzeit rund 25.000 Datensätze digitaler Objekte aus etwa 45 Museen des
Museumsportals Nord befinden. Weiterhin entwickelt DigiCult in Abstimmung mit der
Fachgruppe Dokumentation im Deutschen Museumsbund Werkzeuge und Vokabulare
zum Wissensmanagement und Datenaustausch.
9.2 Institut für Museumsforschung SPK
Die Zusammenarbeit mit dem IfM36 in allen Fragen der Dokumentation, insbesondere
Regelwerksfragen, besteht seit Beginn des MusIS-Kooperationsverbundes. Da das IfM
die einzige länderübergreifende Beratungsinstitution für deutsche Museen ist, hat es zu-
gleich die Aufgabe, die länderübergreifende Kooperation der Museen zu fördern. Dies
geschieht hinsichtlich der Dokumentationsfragen in der 1994 geschaffenen entspre-
chenden Fachgruppe des Deutschen Museumsbundes (DMB), in der das BSZ kon-
tinuierlich in mehreren Bereichen mitarbeitet. Da das BSZ regional gleichartige Auf-
gaben wahrnimmt, ergibt sich ein ständiger inhaltlicher Austausch und Abstimmungs-
bedarf.
9.3 Museen in Vorarlberg
Bei der Zusammenarbeit mit den Vorarlberger Museen37 steht der Gedankenaustausch
bei der praktischen Dokumentation im Mittelpunkt, der in einem länderübergreifenden
Erfahrungsaustausch zusammen mit den Euregio-Museen Bodensee in
unregelmäßigen Abständen abgehalten wird.
32
<http://www.digicult-sh.de/>. 33
<http://www.museen-sh.de/ml/>. 34
<http://saarland.digicult-museen.net/objekte/digicult.php?site=digiCULT-Objektdatenbank>. 35
<http://gso.gbv.de/xslt/DB=1.25/>. 36
<http://www.smb.spk-berlin.de/ifm/>. 37
<http://www.vorarlberg.at/vorarlberg/tourismus_kultur/kultur/kultur/foerderungen/museen/museumsdokumentationvorar/museumsdokumentationvorar.htm>.
32
10. Mitarbeiter/innen und Arbeitsbereiche
10.1 Mitarbeiter und Kontaktangaben
Name Telefon E-Mail
Thomas Kirchhoff;
Dipl.-Physiker 07531/88-4120 thomas.kirchhoff@ …
Jens Lill;
Dipl.-Bibliothekar (FH) 07531/88-4932 jens.lill@ …
Kathleen Mönicke,
Dipl.-Museologin (FH) 07531/88-4846 kathleen.moenicke@ …
Francisco Peña Diaz,
Dipl.-Ing. (FH) 07531/88-4931 francisco.pena@ …
Giovanna Ratini,
Datenbankadministratorin 07531/88-4932 giovanna.ratini@ …
Dr. Werner Schweibenz,
Informationswissenschaftler 07531/88-4279 werner.schweibenz@ …
Dr. Jörn Sieglerschmidt,
Oberkonservator 07531/88-3049 joern.sieglerschmidt@ …
Sophie-Luise Wollrab,
Dipl.-Museologin (FH) 07531/88-4846 sophie.wollrab@ …
Die E-Mail-Adresse für alle Anfragen an das MusIS-Team lautet m-team@ …
Bitte ersetzen Sie die drei Punkte in der E-Mail-Adresse durch bsz-bw.de
10.2 Arbeitsbereiche und Ansprechpartner
Arbeitsbereiche Ansprechpartner/innen
Allgemeines Künstlerlexikon (AKL) Ratini, Schweibenz
Akademie der bildenden Künste Stuttgart Sieglerschmidt
Arbeitsgruppe Langzeitarchivierung im DMB Schweibenz
Arbeitsgruppe Multimedia im DMB Mönicke
Arbeitsgruppe Regelwerke im DMB Lill
Arbeitsgruppe Sammlungsmanagement im DMB Mönicke, Wollrab
Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg Sieglerschmidt
Archive Sieglerschmidt
Badisches Landesmuseum Karlsruhe Wollrab
BAM-Portal Kirchhoff, Schweibenz,
Sieglerschmidt
Betriebsysteme, Netzwerk- und Hardwarebetreuung Peña Diaz, Ratini
BSZ-Importroutine Ratini, Wollrab
Datierungsthesaurus Lill
IMDAS-Pro-Beratung: GIS-Modul Sieglerschmidt
33
Arbeitsbereiche Ansprechpartner/innen
IMDAS-Pro-Beratung: Layoutmodul Sieglerschmidt, Schweibenz
IMDAS-Pro-Beratung: Media-Modul, Fotoverwaltung Schweibenz
IMDAS-Pro-Beratung: Konfiguration benutzerdefinierter
Masken
Wollrab
IMDAS-Pro-Beratung: Thesaurusfragen Lill
IMDAS-Pro-Stammdaten: Pflege und Beratung Wollrab
Landesmuseum Württemberg Stuttgart Mönicke
Langzeitarchivierung Schweibenz
Linden-Museum Stuttgart Schweibenz
Material- und Technikthesaurus Sieglerschmidt
Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Wollrab
Objektbezeichnungsthesaurus; SWD-Erfassung Lill
Ortsthesaurus, TGN Sieglerschmidt
Pan-Net Catalogue Mönicke
Personenstammdaten Sieglerschmidt
Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim Mönicke
Softwarebetreuung Peña Diaz
Staatliche Kunsthalle Karlsruhe Lill
Staatliches Museum für Naturkunde Karlsruhe Wollrab
Staatsgalerie Stuttgart Mönicke
Städtische Museen Freiburg Schweibenz
Stammdaten: Pflege und Beratung Wollrab
Stiftung Schloss Friedenstein Gotha Lill
Hinweis: Herr Dr. Sieglerschmidt nimmt seit Dezember 2009 die Funktion eines Beraters der künftigen Deutschen Digitalen Bibliothek war. Deshalb stehen seine Arbeitskraft und seine Erfahrung dem MusIS-Team nicht mehr zur Verfügung.
34
11. Veröffentlichungen zur Museumsdokumentation und zur
Museumskunde
In chronologischer Abfolge. Sofern es das Urheberrecht erlaubt, werden die Volltexte
dauerhaft im Südwestdeutschen Online-Publikationsserver (SWOP) des BSZ zur
Verfügung gestellt.
2009
Kirchhoff, Thomas; Schweibenz, Werner; Sieglerschmidt, Jörn (2009): BAM - A German portal for cultural heritage as a single point of access for users. In: Proceedings of the international conference "Cultural Heritage on line. Empowering users: an active role for user communities. Part II (Parallel sessions II. Sustainable policies for digital culture preservation)", Florence, Italy, 15.-16. December 2009; p. 202-205. Internet, URL <http://opus.bsz-bw.de/swop/volltexte/2010/809/>. Ermert, Axel; Schweibenz, Werner (2009): Cultural Differences between Libraries, Archives and Museums. In: Proceedings of the World Library and Information Congress: 75th IFLA General Conference and Assembly: Libraries create futures: Building on cultural heritage, Milan, Italy, 23-27 August 2009. CD-ROM und Internet, URL <http://opus.bsz-bw.de/swop/volltexte/2009/759/>. Lill, Jens M.; Schweibenz, Werner (2009): Museen und Web 2.0 im deutschsprachigen Internet. Erste Eindrücke und Überlegungen zum Mitmach-Web. In: Elektronischer Tagungsband "museums and the internet 2009" - Fachtagung am 28. und 29. Mai 2009 im LVR-RömerMuseum im Archäologischen Park Xanten. Internet, URL <http://opus.bsz-bw.de/swop/volltexte/2009/760/>. Bieber, Christina; Krämer, Harald; Lill, Jens M.; Schweibenz, Werner (2009): Museum 2.0? Web 2.0 und deutschsprachige Museen im Internet. Eine Studie zu partizipativen Elementen von Museumspräsenzen im Web. In: Information: Droge, Ware oder Commons? Wertschöpfungs- und Transformationsprozesse auf den Informationsmärkten (ISI 2009), Konstanz, 1. - 3. April 2009. Hrsg. von Rainer Kuhlen. (Schriften zur Informationswissenschaft 50). Konstanz. 281-296. Schweibenz, Werner; Wolf, Stefan (2009): Langzeitarchivierung eines digitalen Bildarchivs – Projekt zum Aufbau eines Langzeitarchivs für hochaufgelöste digitale Bilddateien der Staatsgalerie Stuttgart am BSZ. In: Nestor-Handbuch Langzeitarchivierung als Kapitel 18.3, 18:13-18:20. Internet, URL <http://nestor.sub.uni-goettingen.de/handbuch/nestor-handbuch_20.pdf>. Mainberger, Christof; Schweibenz, Werner; Wolf, Stefan (2009): Langzeitarchivierung am Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Württemberg. Konzept, Aktivitäten und Per-spektiven. In: Bibliotheksdienst 43, 3, 2009, 294-304. Sieglerschmidt, Jörn (2009): The spell of ubiquitous knowledge: Europeana, a portal to European cultural und scientific knowledge. In: CIDOC Newsletter 1 (2009), 11-14. Internet, URL <http://opus.bsz-bw.de/swop/volltexte/2009/750/>.
35
2008
Kirchhoff, Thomas; Schweibenz, Werner; Sieglerschmidt, Jörn (2008): Archives, libraries, museums and the spell of ubiquitous knowledge. In: Archival Science, Volume 8, Number 4 / Dezember 2008. Sonderausgabe „Digital Convergence“ dreier US-amerikanischer Fachzeitschriften im Bereich Bibliotheken, Archive und Museen. Springer. 251-266. Schweibenz, Werner (2008): Vom traditionellen zum virtuellen Museum. Die Erwei-terung des Museums in den digitalen Raum des Internets. (DGI-Schriftenreihe Informationswissenschaft Band 11) Frankfurt am Main: Deutsche Gesellschaft für Informationswissenschaft und -praxis. 278 S. Schweibenz, Werner (2008): Know Thy Visitors: Personas for Visitor-centered Museums. In: The International Journal of the Inclusive Museum, 1 (2) 2008: 103-109. Schweibenz, Werner; Sieglerschmidt, Jörn (2008): Curating Digital Heritage by MusIS - The South-Western German Museum Network. In: Proceedings of the 2008 Annual Conference of CIDOC, Athens, September 15-18, 2008. CD-ROM und Internet, URL <http://opus.bsz-bw.de/swop/volltexte/2008/290/>. Schweibenz, Werner (2008): Wer sind die Besucher des virtuellen Museums und welche Interessen haben sie? In: i-com – Zeitschrift für interaktive und kooperative Medien, 2/2008: 11-17. Schweibenz, Werner (2008): Museen und medienübergreifende Informationskompetenz im Web 2.0. In: Informationskompetenz 2.0 – Zukunft von qualifizierter Informationsvermittlung. Proceedings des 24. Oberhofer Kolloquiums zur Praxis der Informationsvermittlung vom 10. bis 12. April 2008 in Barleben/Magdeburg. Hrsg. von Marlies Ockenfeld. 165-182.
36
12. Abkürzungsverzeichnis
AKL Allgemeines Künstlerlexikon 8
ALMS Archäologisches Landesmuseum
Stuttgart/ Konstanz 7 ASP
application service provider 6 BAM
Gemeinsames Portal zu Bibliotheken, Archiven und Museen 3
BKM Bundesbeauftragter für Kultur und
Medien 28 BLMK
Badisches Landesmuseum Karlsruhe 6
BSZ Bibliotheksservice-Zentrum Baden-
Württemberg 3 CIDOC
Comité international pour la documentation 27
DMB Deutscher Museumsbund 19
DNB Deutschen Nationalbibliothek 19
DSH DigiCult Schleswig-Holstein 18
GBV Gemeinsamer Bibliotheksverbund 17
GUID global(ly) unique identifier 18
GVK Gemeinsamer Verbundkatalog 17
HdM Hochschule der Medien 31
HGS Haus der Geschichte Baden-
Württemberg Stuttgart 7 ICOM
International Council of Museums 27 IFaK
Institut für angewandte Kindermedienforschung 31
IfM Institut für Museumsforschung 22
ISKO International Society for Knowledge
Organization 27 JR
Joanneum Research 12 LABW
Landesarchiv Baden-Württemberg 7 LMS
Lindenmuseum Stuttgart 6 LMWS
Landesmuseum Württemberg Stuttgart 6
LTAM Stiftung Landesmuseum für Technik
und Arbeit in Mannheim 7 MusIS
Museums-Informations-System 3 MWK
Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg 6, 8
OBZ Objektbezeichnungsthesaurus 20
PND Personennamendatei 21
REMM Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim
6 RSWK
Regeln für den Schlagwortkatalog 20 SFG
Stiftung Schloss Friedenstein Gotha 7
SKK Staatliche Kunsthalle Karlsruhe 6
SMF Städtische Museen Freiburg 6
SMNK Staatliches Museum für Naturkunde
Karlsruhe 6 SMNS
Staatliches Museum für Naturkunde Stuttgart 7
SWB Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
17 SWD
Schlagwortnormdatei der Deutschen Nationalbibliothek 19
TGN Thesaurus of Geographic Names 21
ZIB Zuse-Zentrum für Informationstechnik
Berlin 18
37
ZKA Zentralkartei der Autographen und
Nachlässe 18
ZVDD Zentralverzeichnis digitalisierter
Drucke 18
38
13. Anhänge
Anhang 1: Dienstleistungen des BSZ im Museumsbereich
lfd. Nr. Leistungsbereiche Einzelleistungen
Technische Betreuung
1 Sicherheit IT-Grundschutz nach dem Standard des Bundesamtes für Sicher-heit in der Informationstechnik
2 Sicherheit Sicherheitsmaßnahmen (u. a. Firewall, Virenschutz)
3 Sicherheit Datensicherung (Backup)
4 Beratung Beratung bei der Definition von Schnittstellen
5 Beratung Beratung in technischen Fragen, insbesondere System- und Netzwerkfragen
6 Koordination BelWue-Anschluss
7 Koordination Informationsbeschaffung und Weitergabe der Informationen an die Museen (z. B. technische Neuentwicklungen, Langzeitarchivierung usw.)
8 Koordination Verhandlungen mit Dritten, z. B. Anbieterfirmen
9 Dienstleistung Web-Hosting von Daten für Projekte etc.
10 Dienstleistung Server- und PC-Ausstattung, Datenübertragungskosten, Bandsicherungsroboter, etc.
IMDAS-Pro
1 technisch Lizenzgebühr für Datenbanksoftware (Oracle)
2 technisch Installation und Betreuung der Objektdatenbank
3 technisch Installation und Betreuung des Client-Server-Systems
4 technisch Unterstützung bei der Installation der Client-Software
5 technisch Benutzer- und Lizenzverwaltung
6 fachlich Konfiguration von IMDAS-Pro, z. B. Einrichtung der Nutzerberechtigungen, Import von Thesauri usw.
7 fachlich Software-Schulungen (Anwender, Administration)
8 fachlich Beratung der Nutzer/innen (Hotline)
9 fachlich Entwicklung von Datenfelddefinitionen und Online-Hilfen
10 technisch technische Unterstützung bei der Datenmigration und Beratung bei der vorherigen bzw. Nachbearbeitung der Daten
11 technisch Import und Export von Daten, z. B. bei Massendatenkorrekturen
12 technisch Erstellung und Anpassung von Drucklayouts
13 technisch technische Integration von Normdaten: Allgemeines Künstlerlexikon
14 technisch technische Integration von Normdaten: ICONCLASS, ggf. TGN
15 technisch technische Integration von Webservices, z. B. für Thesauri
16 Beratung Herstellung fachlicher Kontakte und Weitervermittlung an die Museen
17 Koordination Ansprechpartner für Hersteller und Anwender/innen
18 technisch Systemtests und Abnahme bei Software-Versionswechseln
19 technisch Verhandlungsführung mit Herstellerfirmen über technische Weiterentwicklung der Software und Fehlerbehebung
20 technisch Beauftragung von individuellen Programmerweiterungen und -anpassungen mit Herstellerfirmen
39
Fachliche Betreuung der Dokumentation (nur in Verbindung mit IMDAS-Pro und Datenbankbetreuung)
1 Koordination Organisation und Koordinierung der kooperativen Sacherschließung im MusIS-Verbund
2 Koordination Einrichtung und Betrieb von Diskussionslisten und -foren
3 Koordination Organisation und Koordinierung der Arbeitsgruppen im MusIS-Verbund (z.B. Regelwerke)
4 Beratung Veranstaltung von Fortbildungen und Tagungen
5 Beratung Beratung in Fragen der Museumsbibliothek
7 Beratung Beratung bei der Projektentwicklung
8 Koordination Einbeziehung in überregionale Projekte und Portale, z. B. BAM-Portal, Deutsche Digitale Bibliothek, Athena, Europeana
Fachliche Betreuung der Dokumentation (ohne Datenbankbetreuung durch MusIS)
1 fachlich Dokumentationsschulung
2 fachlich Beratung der Nutzer/innen (Hotline)
3 fachlich Beratung in Fragen der Sacherschließung (Thesauri, Klassifikationen usw.)
4 fachlich Organisation und Koordinierung von Arbeitsgruppen
5 fachlich Veranstaltungen von Fortbildungen und Tagungen
6 technisch Verhandlungsführung mit Herstellerfirmen über technische Weiterentwicklung der Software und Fehlerbehebung
7 technisch Entwicklung von Datenfelddefinitionen und Online-Hilfen
8 Koordination Einbeziehung in überregionale Projekte und Portale, z. B. BAM-Portal, Deutsche Digitale Bibliothek, Athena, Europeana
Pan-Net Catalogue
1 technisch Bereitstellung von Speicherplatz, Datensicherung
2 technisch Lizenzgebühr für das CMS (Basistarif, 1 Arbeitsplatz)
3 technisch Installation und Betreuung des Web-CMS
4 technisch Gebühr für das Layout des CMS
5 technisch Betreuung der Anwendung
6 technisch und fachlich
Verhandlungsführung mit Herstellerfirmen über technische Weiterentwicklung der Software und Fehlerbehebung
7 fachlich Software-Schulungen
8 fachlich Beratung der Nutzer/innen (Hotline)
40
Anhang 2: Nutzungsvereinbarung zur Teilnahme am BAM-Portal
Vereinbarung
zwischen
der Beispielinstitution 70374 Beispiel (Auftraggeber)
und
Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Württemberg
Felix-Wankel-Straße 4 78467 Konstanz
(BSZ)
§ 1 Leistungsbeschreibung
Das Bibliotheksservice-Zentrum Baden Württemberg (BSZ) betreibt im Internet BAM –
das gemeinsame Portal für Bibliotheken, Archive, Museen (http://www.bam-portal.de)
zu dem der Auftraggeber Metadaten und über einen Link die zugehörigen Medien (Text,
Bild, Ton, Bewegtbild in Form digitaler Dokumente) liefert.
Das BAM-Portal ist ein Web-Portal, das es Benutzern erlaubt, von einem Einstiegspunkt
aus kostenlos auf die Daten der teilnehmenden Bibliotheken, Archive, Museen und
anderen Kultureinrichtungen zuzugreifen. BAM erfüllt diese Portalfunktion, indem es
den Benutzern die zentrale Recherche in einem Pool von Metadaten erlaubt, die die
teilnehmenden Institutionen an das BSZ liefern. Die Metadaten verweisen auf die je-
weiligen Homepages der teilnehmenden Institutionen und dort auf die entsprechenden
Medien (Text-, Bild-, Ton-, Filmmaterial, etc.), die auf den Servern der teilnehmenden
Institutionen gespeichert sind. Damit dient BAM lediglich als Zugangsportal, alle Rechte
und Verantwortlichkeiten für die Medien liegen bei der teilnehmenden Institution selbst.
BAM ermöglicht es der teilnehmenden Institution, ausgewählte Inhalte in einem
Rechercheergebnis zusammenzufassen und in eigener Initiative als Link in die
Wikipedia Deutschland einzubinden (Vorlage BAM im Internet, siehe
<http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Vorlage:BAM&redirect=no>).
41
§ 2 Leistungen und Pflichten des BSZ
1. Das BSZ betreibt BAM und berät den Auftraggeber bei der Bereitstellung und beim
Hochladen der Metadaten in inhaltlichen und technischen Fragen. Es übernimmt
gegen Entgelt (siehe die Entgeltordnung des BSZ in der jeweils gültigen Fassung)
auch das Hochladen der Metadaten für den Auftraggeber.
2. Das BSZ verpflichtet sich, im Rahmen seiner technischen und organisatorischen
Möglichkeiten, die auf BAM veröffentlichten Metadaten im Internet zugänglich zu
machen und die gelieferten Metadaten gegen unbefugten Zugriff zu schützen und
zu sichern.
3. Das BSZ verpflichtet sich, die nach BAM eingebrachten Metadaten des
Auftraggebers nicht an Dritte weiterzugeben, sofern vertraglich nichts anderes
geregelt wird. Mit Zustimmung des Auftraggebers darf das BSZ gelieferte
Metadaten an seine Kooperationspartner weitergeben.
4. Das BSZ verpflichtet sich, gelieferte Metadaten nicht kommerziell anzubieten oder
zu verwenden.
§ 3 Leistungen und Pflichten des Auftraggebers
1. Die Metadaten, die in BAM gespeichert sind, verbleiben im Eigentum und in der
Verantwortung des Auftraggebers. Er übernimmt die Verantwortung für alle Rechte
und Pflichten, die sich aus dem Urheber-, dem Nutzungs- und dem Ver-
wertungsrecht der gelieferten Metadaten sowie der verlinkten Medien ergeben.
Gegebenenfalls schließt er mit den Urhebern (Künstlern, Autoren, Fotografen, etc.)
eine schriftliche Vereinbarung, die die Speicherung, Migration und Präsentation der
Metadaten und der verlinkten Medien in BAM erlaubt. Der Auftraggeber übernimmt
die Verantwortung, dass die nach BAM hochgeladenen Metadaten sowie die Daten,
auf die aus BAM verlinkt wird, keine strafrechtlich relevanten Texte, Bilder oder
andere Inhalte enthalten.
2. Der Auftraggeber macht BAM durch Verlinkung in seinem Webauftritt zugänglich
und bekannt.
3. Der Auftraggeber sorgt über ein Redaktionsverfahren innerhalb seiner Institution,
das für die Qualität der nach BAM übertragenen Metadaten bürgt.
§ 4 Vergütung
1. Die Teilnahme an BAM ist für den Auftraggeber kostenfrei. Alle über die laufende
Datenbereitstellung in BAM hinausgehenden Leistungen sind kostenpflichtig (siehe
die Entgeltordnung des BSZ in der jeweils gültigen Fassung). Für BAM-
42
Konsortialteilnehmer gelten gesonderte Regelungen bezüglich des Konsortial-
beitrags.
2. Der Auftraggeber erhält keine Vergütung für die nach BAM oder an Kooperations-
partner des BSZ gelieferten Metadaten und Medien.
§ 5 Haftung
Das BSZ übernimmt keinerlei strafrechtliche oder zivilrechtliche Haftung bezüglich der
Inhalte der Metadaten und Medien. Das BSZ haftet auch nicht bezüglich
urheberrechtlicher Ansprüche. In beiden Fällen liegt die Verantwortung ausschließlich
beim Auftraggeber. Die gelieferten Daten müssen frei von Rechten Dritter sein oder die
entsprechenden Rechte müssen beim Auftraggeber liegen, so dass eine
Veröffentlichung in BAM durch das BSZ haftungsfrei erfolgen kann.
§ 6 Vertragslaufzeit
Diese Vereinbarung wird für die Mindestvertragsdauer von zwei Jahren abgeschlossen.
Danach kann sie mit einer Kündigungsfrist von drei Monaten zum Ende des jeweiligen
Kalenderjahres ohne Angabe von Gründen gekündigt werden.
Sollte der Betrieb von BAM eingestellt werden, beispielsweise wegen Übernahme des
Betriebs durch die Deutsche Digitale Bibliothek, gilt für den Auftraggeber und das BSZ
ein Sonderkündigungsrecht mit einer Kündigungsfrist von drei Monaten.
§ 7 Sonstige rechtliche Rahmenbedingungen
Jede Änderung des Vertrages bedarf der Schriftform. Der Erfüllungsort und
Gerichtsstand für beide Teile ist Konstanz.
Ort...................., den ........ Konstanz, den
für den Auftraggeber für den Auftragnehmer
______________________________ __________________________
Name Dr. Marion Mallmann-Biehler
Titel Ltd.Bibl.Direktorin
Anhang
43
Zu § 2 Abs. 1 Bereitstellung und Hochladen der Metadaten
Das BSZ nimmt folgende Metadatenformate an und überträgt Daten in diesen Formaten
kostenlos nach BAM, bei abweichenden Formaten können Kosten nach der Entgelt-
ordnung anfallen.
Name des Metadatenformats
Kurzbeschreibung Quellen/Web-Link
EAD EAD ist ein dokumenta-rischer XML-Standard zur Beschreibung von Find-büchern und anderen Findhilfen in Archiven, Museen und Bibliotheken, der von der Library of Congress herausgegeben wird.
http://www.loc.gov/ead/
museumdat museumdat ist ein in einem XML-Schema definiertes XML-Austauschformat, mit dem Museen in die Lage versetzt werden, Metadaten über Sammlungsobjekte an Portale weiterzugeben oder untereinander auszutau-schen.
http://www. museumdat.org/
mab2 MAB ist das Maschinelle Austauschformat für Biblio-theken. Mit MAB können alle im Bibliotheksbereich er-zeugten Daten ausgetauscht werden: bibliografische Daten, Norm- und Lokal-daten. MAB2 enthält alle erforderlichen inhaltlichen, strukturellen und techni-schen Erweiterungen, um MAB auch als Austausch-format in Online-Umgebun-gen ein-setzen zu können.
http://www.d-nb.de/ standardisierung/formate/ mab.htm
BAM erfordert zur Trefferdarstellung und Verlinkung die Angabe von Links zu eventuell
vorhandenen Bildern, Vorschaubildern, Audio/Videodateien, sowie Name und Home-
page der datenliefernden bzw. der objektbesitzenden Organisation. Da weder das EAD-
noch das museumdat-Schema dahingehend irgendwelche präzisen Festlegungen trifft,
ist man auf die Einhaltung von Konventionen angewiesen, um die Variantenzahl mög-
lichst klein zu halten.
44
Konventionen für EAD Name der datenliefernden Institution:
ead/eadheader/eadid
URL der datenliefernden Institution:
ead/eadheader/eadid/@url
Ausschnitt aus einer EAD-Datei:
<ead>
<eadheader countryencoding="ISO-8859-1" langencoding="iso639-2b">
<eadid
countrycode="de"
mainagencycode="labw"
url="http://www.landesarchiv-bw.de"
identifier="DE_ArchLABW_7_889">Landesarchiv Baden-Württemberg
</eadid>
...
</eadheader>
...
</ead>
Name des die Archivalie besitzenden Archivs:
archdesc[@level="collection"]/did/repository/extref[@role=“url_archive“]
URL des die Archivalie besitzenden Archivs:
archdesc[@level="collection"]/did/repository/extref[@role=“url_archive“]/@href
URL eines Bestandes:
archdesc[@level="collection"]/otherfindaid/extref[@role="url_bestand"]/@href
URL einer Archivalie:
c[@level="file"]/otherfindaid/extref[@role="url_archivalunit"]/@href
URL einer digitalen Resource (Abbildung, Audio, Video) zu einer Archivalie:
c[@level="file"]/daogrp/daoloc[@role="image_thumb"]/@href
Dabei kann das Attribut role die Werte image_thumb (Vorschaubild),
image,image_overview (Übersichtsbild),
image_zoom (Zoomvergrößerung),
audio (Audio), oder
video (Video) annehmen.
Ausschnitt aus einer EAD-Datei:
<ead>
...
45
<archdesc level="collection">
<did>
<unitid>N 220</unitid>
<unittitle>Nachlass Heinrich Schickhardt, Architekt und Ingenieur</unittitle>
<repository>
<corpname>Landesarchiv Baden-Württemberg: Hauptstaatsarchiv Stuttgart
</corpname>
<address>
<addressline>Konrad-Adenauer-Str. 4, 70173 Stuttgart</addressline>
</address>
<extref
role="url_archive"
href="http://www.landesarchiv-bw.de/hstas">
Landesarchiv Baden-Württemberg: Hauptstaatsarchiv Stuttgart
</extref>
</repository>
...
</did>
...
<otherfindaid>
<extref
role="url_bestand"
href="https://www2.landesarchiv-
bw.de/ofs21/olb/struktur.php?archiv=1&sprungId=6668"
>
Bestand
</extref>
</otherfindaid>
<dsc>
<c level="collection">
<did>
<unitid>N 220</unitid>
<unittitle>
Nachlass Heinrich Schickhardt, Architekt und Ingenieur
</unittitle>
</did>
<c level="class">
<did>
<unittitle>1. Hochbau</unittitle>
</did>
<c level="class">
<did>
<unittitle>1.1. Allgemeines und mehrere Orte</unittitle>
</did>
<c level="file" id="DE_ArchLABW_1_118265">
46
<did>
<unitid>N 220 A 160</unitid>
<unittitle>
Aufriss eines Portals mit Aufsatz (Voluten, ovaler Spiegel, gedrechselte 'Vasen' u. a.)
</unittitle>
<physdesc>
<genreform>Sachakten</genreform>
<dimensions>1 Bl.</dimensions>
</physdesc>
</did>
<scopecontent>
<list>
<item>
Enthält: Zeichnung (40 x 29 cm), für Anfertigung aus Stein oder Stuck [vermutlich aus Schickhardts
Besitz?]
</item>
</list>
</scopecontent>
<otherfindaid>
<extref
role="url_archivalunit"
href="https://www2.landesarchiv-
bw.de/ofs21/olf/struktur.php?bestand=6668&sprungId=772916&letztesLimit=s
uchen“
>Findbuch
</extref>
</otherfindaid>
<daogrp>
<daoloc role="image_thumb"
href="https://www2.landesarchiv-
bw.de/ofs21/bild_thumbnail/extern.php?id=772916&typ=0"
/>
<daoloc role="image"
href="https://www2.landesarchiv-
bw.de/ofs21/bild_thumbnail/extern.php?id=772916&typ=1"
/>
</daogrp>
...
</c>
</c>
</dsc>
</archdesc>
</ead>
47
Konventionen für museumdat Name der Datenliefernden Institution:
Angabe muss separat erfolgen, da Museumdat hierfür keinen Platz hat.
URL der datenliefernden Institution:
Angabe muss separat erfolgen, da Museumdat hierfür keinen Platz hat.
Name des objektbesitzenden Museums:
museumdat/administrativeMetadata/recordWrap/recordSource
URL des objektbesitzenden Museums:
museumdat/administrativeMetadata/recordWrap/recordSource
URL der objektdetailinformationen:
museumdat/administrativeMetadata/recordWrap/recordInfoSet/recordInfoLink
URL einer digitalen Ressource (Abbildung, Audio, Video):
museumdat/administrativeMetadata/resourceWrap/resourceSet/linkResource
Dabei hat das Element linkResource das Attribut type mit den Werten
image_thumb (Vorschaubild),
image_overview (Übersichtsbild),
image_zoom (Zoomvergrößerung),
audio (Audio), oder
video (Video).
Beispielhafter Ausschnitt aus einem Museumdat-Datensatz: <museumdat:administrativeMetadata>
<museumdat:recordWrap>
<museumdat:recordID>141_2008-918</museumdat:recordID>
<museumdat:recordType/>
<museumdat:recordSource>Sylter Heimatmuseum</museumdat:recordSource>
<museumdat:recordSource>
http://www.museen-sh.de/ml/inst.php?inst=141
</museumdat:recordSource>
<museumdat:recordInfoSet>
<museumdat:recordInfoLink>
http://www.museen-sh.de/ml/digi_einzBild.php?pi=141_2008-918
</museumdat:recordInfoLink>
<museumdat:recordMetadataDate>
2008-10-17 15:58:01
</museumdat:recordMetadataDate>
</museumdat:recordInfoSet>
</museumdat:recordWrap>
<museumdat:resourceWrap>
<museumdat:resourceSet>
48
<museumdat:linkResource
museumdat:type="image_thumb"
museumdat:formatResource="jpg">
http://www.museen-sh.de/eingabe/bilder/data/thumbnails/141/2008-918.jpg
</museumdat:linkResource>
</museumdat:resourceSet>
<museumdat:resourceSet>
<museumdat:linkResource
museumdat:type="image_overview"
museumdat:formatResource="jpg">
http://www.museen-sh.de/eingabe/bilder/data/mitte/141/2008-918.jpg
</museumdat:linkResource>
</museumdat:resourceSet>
</museumdat:resourceWrap>
</museumdat:administrativeMetadata>
Konventionen für MAB2 Name der datenliefernden Institution:
Muss separat mitgeliefert werden.
URL der datenliefernden Institution bzw. des OPACs:
Muss separat mitgeliefert werden.
Ausschnitt aus einer MAB2-Datei:
Siehe MAB2-Homepage
Die restlichen Angaben für Elektronische Ressourcen sind gemäß der MAB-Dokumentation zu kodieren (MAB Feld
655, etc).
49
Anhang 3: Kontrolliertes Vokabular im MusIS-Verbund
Das BSZ strebt aus Gründen der einheitlichen und konsistenten Erschließung von Museums-objekten sowie der Qualitätssicherung im MusIS-Verbund die Verwendung von Normvokabular (Stammdatenlisten, Thesauri, Klassifikationen etc.) in IMDAS-Pro an. Deshalb stellt es den teil-nehmenden Museen und anderen interessierten Institutionen unentgeltlich verschiedene, selbst entwickelte und kooperativ gepflegte Thesauri zur Verfügung:
BSZ-Objektbezeichnungen: Thesaurus nach DIN 1463, Teil 1 / SWD-gestützt38 / polyhierarchisch / 2.350 Deskriptoren; 515 Deskriptoren ohne SWD-Bezug (noch einzuarbeiten); ca. 2.500 neue Kandidaten (Freie Begriffe & Altbestand) aus den Museen; Kurzinformation und Datenfeldkatalog vorhanden / Mikro-thesaurus „Uhren“ mit 126 Deskriptoren / auch als Schlagwortthesaurus nutzbar // Status: laufende Ergänzung
BSZ-Material: Thesaurus nach DIN 1463, Teil 1 / SWD-gestützt / formal anzugleichen an BSZ-Objektbezeich-nungen / 800 Deskriptoren; 378 Deskriptoren ohne SWD-Bezug (noch einzuarbeiten); ca. 1.000 neue Kandidaten (Freie Begriffe & Altbestand) aus den Museen; Kurzinformation und Datenfeldkatalog noch zu erstellen // Status: laufende Ergänzung
BSZ-Stilepochen: Thesaurus nach DIN 1463, Teil 1 / SWD-gestützt / 116 Deskriptoren; 22 Deskriptoren ohne SWD-Bezug (noch einzuarbeiten); Kurzinformation und Datenfeldkatalog vorhanden / Datie-rungsthesaurus mit der Angabe von Zeitspannen / auch als Schlagwortthesaurus nutzbar // Status: abgeschlossen
BSZ-Zeiträume: Hierarchische Liste chronologischer Begriffe mit hinterlegten Zeitraumdefinitionen (angelehnt an die Definitionen des Deutschen Historischen Museums in Berlin) / bisher nur nachchristliche Jahrhunderte, vorchristliche Zeitspannen in Vorbereitung / Kurzinformation und Datenfeldkata-log noch zu erstellen // Status: abgeschlossen (n. Chr.) bzw. in Vorbereitung (v. Chr.)
BSZ-Datierungssystematik: Thesaurusfragment (Stand: 07.11.2005) vom Paläolithikum bis zur Völkerwanderungszeit mit der Angabe von Zeitspannen / Ordnungskriterium sind archäologische bzw. historische Peri-oden / formal anzugleichen an BSZ-Stilepochen / Kurzinformation und Datenfeldkatalog noch zu erstellen / auch als Schlagwortthesaurus nutzbar // Status: Überarbeitung ist geplant
Mittelfristig sollen alle BSZ-Thesauri unter der Creative Commons-Lizenz BY-NC-ND39 auf der Plattform „museumsvokabular.de“ des Deutschen Museumbundes veröffentlicht werden, von wo aus Museumsvokabular (Thesauri, Klassifikationen, Wortlisten etc.) zentral über einen lesenden und schreibenden Webservice interessierten Institutionen angeboten und weiter entwickelt wird. Für die anvisierte kooperative Thesauruspflege auf dieser Plattform ist auch ein
38
SWD - Schlagwortnormdatei 39
d.h. Namensnennung - Keine kommerzielle Nutzung - Keine (eigenständige) Bearbeitung; URL: http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/de/
50
redaktionelles Forum vorgesehen, so dass sich museumsübergreifend fachwissenschaftliches Personal in die terminologische Arbeit einbringen und so zu Praxis orientierten und qualitativ hochwertigen Museumsvokabularen beitragen kann. Damit verbunden ist die Implementierung des XML-Exportformats museumvok (in Überarbeitung: vocnet) für Thesauri, das mittlerweile als Standard etabliert ist.
Folgendes Normvokabular wird zeitnah (bisher Testbetrieb im BSZ) über eingebundene Webservices als sog. Externe Thesauri den MusIS-Museen zur Verfügung stehen:
Iconclass des Rijksbureau voor Kunsthistorische Documentatie (RKD): Internationales Klassifizierungskonzept für die ikonographische Forschung und Dokumentation von bildlichen Darstellungen / multilingual (englisch, deutsch, französisch, italienisch, finnisch) / Online-Zugriff via Iconclass 2100 Browser40 / Sammlung von fest definierten, hierarchisch ge-ordneten Begriffen (28.000) zu Objekten, Personen, Ereignissen, Situationen und abstrakten Ideen / unterteilt in zehn Klassen, abgekürzt dargestellt durch Notationen // Status: Testbetrieb RKD und BSZ
Thesaurus of Geographic Names (TGN) des Getty Research Institute: Thesaurus in Form einer relationalen Datenbank entsprechend den Normen ISO 2788 und ISO 5964 / ca. 1,1 Millionen Bezeichnungen für 912.000 Orte weltweit, aber mit Schwerpunkt Nord-amerika / geophysische als auch geopolitische Hierarchien / enthält neben aktuellen Ortsnamen auch historische Ortsbezeichnungen, indigene Bezeichnungen, geographische Koordinaten, Ortstypen, Datierungsangaben zu Orten, ausführliche Ortsinformationen, Quellen der Orts-namenansetzung etc. / Online-Zugriff41 / nur in Englisch verfügbar / geschlossene Lizenzvereinbarung sieht vor, dass das BSZ deutsche Ortsnamen im TGN ergänzen kann // Status: Testbetrieb BSZ
Ferner steht den MusIS-Museen im Rahmen der vom MWK finanzierten Landeslizenz folgendes Normvokabular zur Verfügung:
Gemeindeverzeichnis 100 des Statistischen Bundesamts Deutschland: Hierarchische Liste der politisch selbständigen Gemeinden Deutschlands, d. h. ohne Ortsteil-daten / Ordnungskriterium sind die administrativen Gebietseinheiten (Bundesländer, Regie-rungsbezirke, Regionen, Kreise, Gemeindeverbände und Gemeinden) / Angaben wie der amtliche Gemeindeschlüssel (als eindeutige ID) und geographische Mittelpunktkoordinaten werden zeitnah über eine Ergänzungslieferung eingespielt // Status: Ergänzung ist geplant
Allgemeines Künstlerlexikon (Verlag de Gruyter, vormals Saur): Künstlernamen-Normdatei mit über einer Million Einträgen zu Bildenden Künstlern von der Antike bis zur Gegenwart / Übernahme von biographischen Daten wie Lebensdaten, Ge-schlecht, Beruf, Land; Namensvarianten samt Quellenangabe; eindeutige AKL-ID / Ergän-zungen v. a. regionaler Künstler/innen bzw. Änderungen können direkt an den Verlag gemeldet werden / jährliche Ergänzungslieferung (für nicht-staatliche Museen kostenpflichtig!) wird vom BSZ zentral eingespielt // Status: jährliche Ergänzung
Naturkundliche sowie ethnologische Systematiken und Thesauri werden von den MusIS-Museen selbst erarbeitet und bei Bedarf/Interesse gegenseitig ausgetauscht. Das BSZ unterstützt die Museen hier bei der Koordination.
40
URL: http://www.iconclass.org/ 41
URL: http://www.getty.edu/research/conducting_research/vocabularies/tgn/
51
Kontakt:
Jens M. Lill
Thesaurus-Redaktion MusIS
Tel.: 07531/88-4932