41
VOM 22. AUGUST BIS 12. SEPTEMBER 2009

Musikfest Bremen 2009 Magazin

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Das Programm des Musikfest 2009

Citation preview

Page 1: Musikfest Bremen 2009 Magazin

VOM 22. AUGUST BIS 12. SEPTEMBER 2009

Page 2: Musikfest Bremen 2009 Magazin

INHALTGRUSSWORTE 2 – 5

EINE GROSSE NACHTMUSIK 6 – 11

Eröffnungsfest mit diversen Künstlern

an sieben Spielstätten rund um den Marktplatz

IDOMENEO, RE DI CRETA 12 – 13

Les Musiciens du Louvre-Grenoble I Solisten

Estonian Philharmonic Chamber Choir

Marc Minkowski/Dirigent I Olivier Py/Regie

LATIN NIGHT 14 – 15

Carel Kraayenhof y su Sexteto Canyengue

Absolute Ensemble l Kristjan Järvi/Dirigent

GAUTIER CAPUÇON/VIOLONCELLO 16 – 17

Jérôme Ducros/Klavier

QUATUOR MOSAÏQUES 18 – 19

BACH COLLEGIUM JAPAN 20 – 21

Masaaki Suzuki/Orgel und Leitung

KLAVIERABEND 22 – 23

Arcadi Volodos/Klavier

COSÌ FAN TUTTE 24 – 25

Le Cercle de l’Harmonie & Solisten

Chœur Les Éléments l Jérémie Rhorer/Dirigent

DEE DEE BRIDGEWATER 26 – 27

SWEELINCK - DER AMSTERDAMER ORPHEUS 28 – 29

Gesualdo Consort Amsterdam l Harry van der Kamp/Leitung

JANINE JANSEN & FRIENDS 30 – 31

Janine Jansen/Violine

Boris Andrianov/Violoncello l Itamar Golan/Klavier

WAR REQUIEM 32 – 33

Bremer Philharmoniker l Tölzer Knabenchor l Tschechischer Phil.

Chor Brno I Solisten l Markus Poschner/Dirigent

MICHELANGELO 34 – 35

Gesualdo Consort Amsterdam l Harry van der Kamp/Leitung

L’INFEDELTÀ DELUSA 36 – 37

Le Cercle de l’Harmonie & Solisten

Jérémie Rhorer/Dirigent l Richard Brunel/Regie

SOL GABETTA/VIOLONCELLO 38 – 39

Kammerorchester Basel l Julia Schröder/Leitung

CANDIDE 40 – 41

Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen l Solisten l Chor des

Theater Bremen l Otto Sander/Erzähler l Kristjan Järvi/Dirigent

OTTAVIO DANTONE 42 – 43

Ottavio Dantone/Orgel

ANTOINE TAMESTIT 44 – 45

Markus Hadulla/Klavier

SAUL 46 – 47

Akademie für Alte Musik Berlin l Cappella Amsterdam & Solisten

Daniel Reuss/Dirigent

DIE ERSTE WALPURGISNACHT 48 – 49

Orchestre des Champs-Élysées l Collegium Vocale Gent & Solis-

ten l Coro dell’Academia Chigiana l Philippe Herreweghe/Dirigent

CLEMENS AUGUST UND DIE MUSIK SEINER EPOCHE 50 – 51

Epoca Barocca I Silvia Vajente/Sopran

BAROCKE SCHÄTZE 52 – 53

ANNE SOFIE VON OTTER 54 – 55

Concerto Copenhagen l Lars Ulrik Mortensen/Leitung

A CHORAL EVENSONG 56 – 57

Choir of King’s College/Cambridge l Stephen Cleobury/Leitung

ABSCHLUSSKONZERT 58 – 59

Hélène Grimaud/Klavier I Philharmonia Orchestra London

Vladimir Ashkenazy/Dirigent

INSEL-MUSIKFEST SPIEKEROOG 60 – 62

COMPETIZIONE DELL’OPERA 2009 63

MUSIKFEST-GALA 64 – 65

Musikfest-Preis 2009

Förderpreis Deutschlandfunk

MUSIKALISCHE GESELLSCHAFT 67

PROGRAMMÜBERSICHT 76

PREISE / ORTE / IMPRESSUM 77

Winterträume

Page 3: Musikfest Bremen 2009 Magazin

2|3

Verehrte Musikfest-freunde,

in meinen kühnsten Träumen

hätteichmiramVorabenddes

1. Musikfest Bremen 1989

nicht vorstellen können, dass

dieses–imRückblick–ausrein

idealistischenVisionenheraus

geborene»Baby«jemalsseinen20.Geburtstagerlebenwürde.

Daher gilt mein besonderer Dank Ihnen, den treuen und immer

wiederneuenBesuchern,dennohneIhrenstetigenZuspruchund

IhreBegeisterungwäreesbeieinerVisiongeblieben.

Ein für mich wichtiges Schlagwort in Bezug auf die 20-jährige

EntwicklungdesFestivalsistVerstetigung.DieHerausforderung

und besondere Motivation liegt für mich seit jeher in dem Spa-

gat zwischen der Bewahrung des Tradierten und dem Aufbre-

chendesBestehenden.Nurwennmandiesebeidenalsvermeint-

liche Gegensätze anmutenden Pole in einen kreativen Einklang

bringt,entstehenBewegungundEnergie,dieaufderBasisdes

BekanntenundGelerntenneuePerspektiveneröffnen.Unddies

schlägtsichauch imdiesjährigenProgrammnieder– ineinem

spannendenZusammenspielausregionalenundinternationalen

Kontexten.Alswir2002erstmalseineGastspielreiheimNordwes-

tendurchführten,wurdenwirdurchauskritischundargwöhnisch

beäugt.DochausgehendvondieserPlattformsindneueKontakte

undPartnerschaftenentstanden,dieindergesamtenRegionfür

erfrischendeImpulsegesorgthabenundheutedenNordwesten

mehrdennjemusikalischstrahlenlassen.Undnachdemwir2005

und2006inZusammenarbeitmitdenSalzburgerFestspielenerst-

malsszenischeOpernproduktionengewagthaben,krönenwirden

20.GeburtstagdurchzweiKoproduktionenmitdemFestivald’Aix-en-

Provence.ZumeinergroßenFreudeschließtsichdamiteinKreis,

dernochvielespannendeOptionenfürdieZukunftbereithält.

IchbedankemichganzherzlichfürdietreueUnterstützung:Die

öffentlichenZuwendungenunddasEngagementderzahlreichen

Sponsoren,FreundeundFörderersowieunsererMedienpartner

machen das 20. Musikfest zu einem besonderen Festival-Jahr-

gang–seienSiemitdabei!

Ihr

Prof.ThomasAlbert

IntendantMusikfestBremen

Sehr geehrte damen

und Herren,

hochkarätige Künstler, span-

nende Programme sowie Zeit

und Raum für Begegnungen

undintensiveHörerlebnisse–

das ist das bewährte Erfolgs-

rezept, welches das Musikfest Bremen in den vergangenen 20

JahrenzueinemderzentralenkulturellenLeuchttürmederHan-

sestadtgemachthat.DaskonstanthohekünstlerischeNiveauund

diedamiteinhergehendeganzbesondereFestivalatmosphäretra-

genmaßgeblichzurAttraktivitätunsererStadtbei.Einelebendige

Musikkulturistauchwirtschaftlichundtouristischeinunverzicht-

barer Standortvorteil. Das attraktive Gesamtprogramm des 20.

MusikfestBremenversprichtauchdiesesJahrwiedereinmalige

Ereignisse.UnddasnichtnurinderHansestadtundinBremerha-

ven:Dieseit2002behutsamausgeweitetenGastspieleinderjet-

zigen»MetropolregionBremen-OldenburgimNordwesten«setzen

überdieLandesgrenzenhinauswiederwillkommeneAkzente.

NebendieserkulturellenStrahlkraftistdasMusikfestBremenvor

allemaucheinvorbildhaftesBeispielfürdaserfolgreicheZusam-

menspielvonöffentlicherHand,privaterWirtschaftundKultur.Nur

dasSponsoringzahlreicherUnternehmenausdergesamtenRegion

unddieöffentlichenZuschüssedesWirtschaftsressortsgarantie-

rendieRealisierungdesFestivalprogramms.Diesegewachsene

ZusammenarbeitisteineguteBasisfürdieZukunftdesMusikfest

Bremen.

MeinDankgiltdenSponsoren,OrganisatorenundPartnern,diemit

ihremideellenwiemateriellenEngagementerstzumGelingenbei-

tragen.DemFestivalwünscheicheinenerfolgreichenVerlaufund

allenBesucherinnenundBesuchernAbende,dielangeinbester

Erinnerungbleibenmögen.

Ihr

RalfNagel

SenatorfürWirtschaftundHäfen

RALf

NAG

EL

pROf

. TH

OMAS

ALB

ERT

Liebe Leserin,lieber Leser,

inden20JahrenseinesBeste-

hens hat sich das Musikfest

Bremen eine herausragende

Position im Kulturkalender

derHansestadterworben.Esistdarüberhinausaberauchinder

ganzen Region fest verankert. Die Ausstrahlung des Festivals

erreicht den gesamten Nordwesten und schafft damit Verbin-

dungenweitüberdieStadtgrenzenhinaus.

Einmal mehr ist es dem Intendanten und seinem Team gelun-

gen,hochkarätigeInterpretenfürdasFestivalzugewinnen.Die

KonzertebietendenBesucherneinreichhaltigesmusikalisches

Spektrum,dassichzueinembeeindruckendenGesamtprogramm

fügt.AuchdiebeidenOpernaufführungenlassenhöchsteskünst-

lerischesNiveauerwarten.EinegroßeBandbreiteanSpielstätten

trägtzusätzlichzurAttraktivitätdesMusikfestBremenbei.Die

»GroßeNachtmusik«rundumdenMarktplatzwirddiesgleicham

Eröffnungsabendeindrucksvollunterstreichen.

Zum20.GeburtstagdesMusikfestsendeichmeinenherzlichen

Glückwunsch. Allen Sponsoren und Partnern danke ich für ihr

großesEngagement.DemPublikumwünscheichvielVergnügen,

angenehmeSpätsommertageundmusikalischeErlebnisse,diein

Erinnerungbleiben.

Ich wünsche Ihnen ein anregendes, inspirierendes und stim-

mungsvollesMusikfest2009!

BerndNeumannMdB

StaatsministerbeiderBundeskanzlerin

DerBeauftragtederBundesregierungfürKulturundMedien

Liebe Leserin, lieber Leser, aber vor allem: Liebe Musikfreunde!

Seit 20 Jahren ist das Musik-

fest Bremen ein Höhepunkt

unseres kulturellen Lebens.

Jahr für Jahr beeindruckt die

»Große Nachtmusik« nicht nur mit besonderen Konzerten an

ungewöhnlichenOrten,sondernauchmiteinemfestlichbeleuchte-

tenMarktplatz,derunserUNESCO-WeltkulturerbeRolandundRat-

hausbesonderszurGeltungkommenlässt.EsistdieseMischung,

dieimmerwiederaufsNeueeinenaußergewöhnlichenAbendver-

spricht.NebenderEröffnunghatfürmichdieAufführungvonBen-

jaminBrittens»WarRequiem«imBremerDomdurchdieBremer

PhilharmonikersichereinebesondereBedeutung.

AuchimJahr2009beschränktsichdasMusikfestnichtnurauf

unsereHansestadt,sonderneroberterneutdengesamtenNord-

westen.Darüberfreueichmichsehr,dennwirverstehenunsals

elementarer Bestandteil dieser Metropolregion. Die vielfältigen

AktivitätendesMusikfestes,etwainOldenburg,Ganderkeseeoder

aufSpiekeroogunterstreichendiesesZusammenwachsenauchin

kulturellerHinsicht.

Große Sinfoniekonzerte, Solo-Abende oder szenische Opernpro-

duktionen–auchdasdiesjährigeProgrammdesMusikfestwar-

tetwiedermiteinembreitenmusikalischenProgrammauf.Esist

diese Vielfalt, die für mich das Musikfest zu einem besonderen

EreignisimkulturellenKalenderunsererStadtmacht.

Ichfreuemichsehr,dasssichauchimJubiläumsjahrwiedereine

Reihe von privaten Partnern und Sponsoren für das Musikfest

einsetzen.DiesesEngagement,verbundenmitdenöffentlichen

Zuschüssen,ermöglichteinFestivalprogrammaufsolchhohem

Niveau,wiewiresnunseit20JahreninBremenerlebendürfen

–dafürmeinenherzlichstenDank.

IchwünscheallenBesucherninspirierendeStundenbeidenKon-

zerten des Musikfest Bremen. Dem Intendanten Prof. Thomas

AlbertundseinemTeamdankeichsehrherzlichfürdieengagierte

ArbeitundwünschezumJubiläumallesGute!

Herzlichst,Ihr

BürgermeisterJensBöhrnsen,

PräsidentdesSenatsundSenatorfürKultur

derFreienHansestadtBremen

BERN

d NE

UMAN

N

JEN

S Bö

HRN

SEN

Page 4: Musikfest Bremen 2009 Magazin

kulturbegeisterte Menschen, kreative Künstler – die Metropo-le Nordwest bekennt sich zu ihrer Tradition und ist offen für Neues, gleichermaßen inspiriert und vielseitig. das Musikfest

Bremen leistet dazu einen großen Beitrag. Immer mehr ist dieses hochkarätig besetzte festival mit seinem vielfältigen programm zu einem verbindenden kulturellen Element für die

Metropolregion geworden. IndiesemJahrfindenmehrals30Veranstaltungenan22Spiel-

ortenindergesamtenRegionstatt.Aufführungenunterande-

reminBremen,Oldenburg,Bremerhaven,Ganderkesee,Verden

und Wildeshausen belegen auch hier das Zusammenwachsen

derRegioneindrucksvoll.ZudemgenießenVeranstaltungsorte

wie beispielsweise das Oldenburger Schloss, die evangelisch-

lutherischeKircheSengwarden,dieSt.Laurentius-KircheLang-

fördenoderdasJagdschlossClemenswerthinSögelhöchstes

kulturhistorischesAnsehen.

Die europäische Metropolregion Bremen-Oldenburg im Nord-

westene.V.istseitderVereinsgründungimJahr2006aufWirt-

schaftsthemenfokussiert,umWachstumundInnovationinder

Regionzufördern,unterstütztaberstetsauchkünstlerisches

Engagement.KunstundKultursindwesentlicheElementeregio-

nalerIdentitätundLebensqualität.

DieFörderungderregionalenKooperationunddieProfilierung

mitdenbesonderenKompetenzenderRegionsindzentraleAn-

liegenderMetropolregion.

DasMusikfestBremenmitseineraußerordentlichenQualitätder

AufführungenstehtfürdasRenommeealseinzigartigeKultur-

regionundmachtdieMetropoleNordwestfürihreBürgerinnen

undBürgererlebbar.

LANdRAT GERd STöTzEL

1.VorsitzenderLandkreisDiepholz

SENATOR dR. REINHARd LOSKE

SenatorfürUmwelt,Bau,VerkehrundEuropa

dR. STEpHAN-ANdREAS KAULVERS

2.VorsitzenderVorstandsvorsitzenderderBremerLandesbank

WirwünschenallenBesucherndesFestivalseinenunvergess-

lichenKulturgenussundhoffen,dassdasMusikfestBremenin

denkommendenJahrenwachsenundweiterindieMetropolre-

gionausstrahlenwird.

Für den Vorstand der Metropolregion Bremen-Oldenburg im

Nordwestene.V.:

4|5

LandratGerdStötzel1.Vorsitzender,LandkreisDiepholz

Dr.Stephan-AndreasKaulvers2.Vorsitzender,VorstandsvorsitzenderderBremerLandesbank

SenatorDr.ReinhardLoskeSenatorfürUmwelt,Bau,VerkehrundEuropa

Ticket -Service in der Glocke Tel. 0421-33 66 99 | www.glocke.de

Freitag 30. Oktober 2009 20.00 Uhr

GLOCKE Sonderkonzert

Renée Fleming Sopran

Royal Philharmonic OrchestraCharles Dutoit DirigentP. I. Tschaikowsky: Ouvertüre »Romeo und Julia«, Briefszene der Tatjana aus »Eugen Onegin« op. 24Opernarien von U. Giordano, R. Leoncavallo und R. ZandonaiA. Dvorák: Sinfonie Nr. 9 e-Moll op. 95 »Aus der Neuen Welt«

pia

van

nula

nd |

ww

w.v

annu

land

.de

© D

ecca

-And

rew

Ecc

les

Page 5: Musikfest Bremen 2009 Magazin

6|7

SA 22. AUG I AB 19.30 UHREINHEITSpREIS 66 EUR (ERM. 48 EUR)7SpielstättenrundumdenMarktplatz

EINE GROSSE NACHTMUSIKDetailssieheÜbersichtS.10/11

machtam22.AugustseinemNamenalleEhreundverführtzumAuftaktwiedermit21KonzertenansiebenOrtenindreiZeitschienen!Musikpurmiteinerreiz-vollenVielfaltanEpochen,Stilrichtungen,GenresundfaszinierendenKünstler-persönlichkeiten–einSpannungsbogen,derSieadäquataufdenhochkarätigen20. Festivaljahrgang einstimmt! Dazu zählen natürlich auch die magischenIlluminationen der Spielstätten von Lichtdesigner Christian Weißkircher, diedemfestlichenGeschehenrundumBremens»guteStube«mitdemUNESCO-WelterbeRathausundRolandeineleuchtendeKroneaufsetzen.

22

08

Page 6: Musikfest Bremen 2009 Magazin

LIEBE MUSIKfREUNdE,

20JahreMusikfestBremen–dassind20Jahre

vollermusikalischerHighlights.IndiesenJahren

istdasMusikfestBremenzueinerInstitutionim

kulturellenLebendesNordwestensgeworden.

AuchimJahr2009

könnensichMusik-

l i e b h a b e r w i e -

deraufeineFülle

gr oßar tiger Dar-

bietungenfreuen.

ZwischenBachund

Bernstein,kleinen

Liedernundgroßen

Sinfonieneröffnen

s i c h g a n z n e u e

Blickwinkelaufalt-

bekannteWerkeundzeigensichfaszinierende

Künstlerpersönlichkeitenvonihrerspielfreu-

digstenSeite.

Wirsindstolz,alsPartnermitdabeizusein.Denn

alsregionalverwurzelterKonzernmachenwir

unsfürallesstark,wasdieRegionnochlebens-

wertermacht-obWissenschaft,Sportoderkul-

turelleEvents.BeimMusikfestBremenwirddiese

Energiejetzthörbar.

AllenMusikfreundenwünschenwirklangvolle

Stunden!

Dr.WernerBrinker

VorstandsvorsitzenderderEWEAG

70hochtalentiertejungeMusikerausallenzehnOstseeanrainerstaatenundeincharismatischerDirigent–dassinddieaufregendenZutatenfür»dieneueStim-medesNordens«,dasBaltic Youth philharmonicvonKristjan Järvi!Sietreffenauf den Tastenvirtuosen fazil Say, einen der spannendsten und unkonventio-nellsten jungen Künstler, der schon seit Jahren beispielhaft zeigt, wie Musikgeografische und ethnische Grenzen überwindet und gemeinsame kulturelleWurzelnfördert.Hervé Niquet und sein Concert Spirituel gehören heute zweifellos zu denbesten Interpreten für Musik des 18. Jahrhunderts. Haydns Oratorium »DiesiebenletztenWorte«bietetinderursprünglichenOrchesterfassungdierich-tige Herausforderung: sieben bewegende langsame Sätze, abgeschlossendurcheinwildtobendesErdbeben!

8|9

Christophe CoinundseinEnsemble Baroque de LimogesstelleneinInstru-mentindenMittelpunkt,dasheutenahezuvergessenist:dieLiraorganizzata.MitderkuriosenMischungausDrehleierundkleinerOrgelzelebrierensiemitWerkenvonHaydnundPleyeleinFestderfeinenRaritäten.BeispielhafteAusgewogenheitundStilkundigkeitprägendasWienerGesangs-ensembleCinquecento.SpezialisiertaufVokalmusikderRenaissance,machtdasQuintettdievielschichtigenKlangweltendes16.JahrhundertsinEnglandundFlandernzueinemErlebnis:spannungsgeladenundmeditativzugleich!Das Amsterdam Loeki Stardust Quartet, das wohl innovativste und aufre-gendste Blockflötenensemble der internationalen Musikszene, verbindet inseinem Repertoire von der Renaissance bis zur Neuzeit technische Meister-schaftmiteinerfantastischenVielfaltanKlangfarbenundBetonungsnuancen–jederHaucheinTreffer!InFrankreichwächsteineneue,aufregendePianisten-GenerationheranundBertrand ChamayouisteinerihrerführendenProtagonisten.WerkevonMen-delssohnundFranckbündeltermitgroßartigerGestaltungskraft,Raffinesse,AnmutundEleganzzueinemintimenLiederabendohneWorte.DergrandioseBandoneonistCarel KraayenhofavanciertemitseinemAuftrittbeiderHochzeitdesniederländischenThronfolgerpaarsWillemAlexanderundMáxima zum Tango-Star. Mit Inspiration, Rhythmus, Melodienseligkeit undPassiongelingtihmmitseinemSexteto Canyengue hingebungsvollderSpa-gatzwischenTraditionundModerne!

Carsten preisler

TRAdITION UNd VERäNdERUNG

1877warBremenderGeburtsortundüber100

JahrelanggemeinsammitBremerhavenHeimat

undalleinigeWirkungsstättederBremerLager-

hausGesellschaft.

2009–132Jahrespäter–darfmangetrost

behaupten,dieBLGLOGISTICS isteinglobal

player.VertretenaufvierKontinentenmitüber

15.000Beschäftigten.UnsereWurzelnhaben

wirnichtvergessen.BremenundBremerhaven

sindderNukleusunsererAktivitäten.DerOrtim

NetzwerkweltweiterStandorte,vondemalles

ausgehtundderalleszusammenhält.

Traditionbewahrenheißtsichverändern.Was

fürunsgilt,machtauchdasMusikfestBremen

zueinemsofaszinierendenBrückenschlagzwi-

schenJahrhunderten,StilenundMilieus.

IndiesemSinnesindwirdemMusikfestBremen

mitgroßemVergnügenverbunden.DasMusikfest

hatdieehemaligeStaplerhallederBLGamSpei-

cherXIalshervorragendeKulisseundBühnefür

Konzertinszenierungenentdeckt.Wirhabensie

alsBLG-ForumzueinerfestenGrößegemacht.

WirwünschendenBesucherndes20.Musikfest

BremengrandioseKonzerterlebnisseunddem

MusikfeststetsvolleHäuser.

Page 7: Musikfest Bremen 2009 Magazin

HAUS SCHÜTTING BERTRANd CHAMAYOU/KlavierF.Mendelssohn:AufFlügelndesGesanges,Auszügeaus»LiederohneWorte«,Variationssérieuses;WerkevonC.Franck

ST. pETRI dOM LE CONCERT SpIRITUELHERVÉ NIQUET/LeitungJ.Haydn:»DiesiebenletztenWorteunseresErlösersamKreuze«Hob.XX:1(Oratorium,Instrumentalfassung)

HAUS dER BÜRGERSCHAfT

AMSTERdAM LOEKI STARdUST QUARTETWerkevonG.P.daPalestrina,A.Vivaldi,J.S.Bach,S.Wonderu.a.

19.30 UHR

CAREL KRAAYENHOf Y SU SEXTETO CANYENGUE»compassionI«

LANdGERICHT/INNENHOf

UNSER LIEBEN fRAUEN KIRCHE

CINQUECENTO»BeautyandDissonance«:DieKlangweltdes16.JahrhundertsinEnglandundFlandern

ENSEMBLE BAROQUE dE LIMOGESCHRISTOpHE COIN/LeitungKonzertefürLireorganizzatevonI.PleyelundJ.Haydn(Uraufführungen)

RATHAUS BREMEN/OBERE HALLE

dIE GLOCKE/GROSSER SAAL

BALTIC YOUTH pHILHARMONICfAzIL SAY/KlavierKRISTJAN JäRVI/DirigentF.Mendelssohn:»DasMärchenvonderschönenMelusine«op.32;C.Saint-Saëns:KlavierkonzertNr.2g-Mollop.22

SO fUNKTIONIERT’S

20 JAHRE BEGEISTERUNG

20JahreMusikfestBremen,zweiJahrzehnte

vollerEntdeckungen,Überraschungenunddenk-

würdigerKonzerteinternationalerStars–der

WESER-KURIERwarvonAnfanganPartnerdieses

kulturellenEreignissesmitüberregionalerAus-

strahlung.DieganzeigeneHandschriftdieses

Festivals,dieAuftritteberühmterOrchesterund

SolistennebenjungenaufstrebendenKünstlern,

botenundbietenfürdasPublikuminBremenund

imNordwestenhohenmusikalischenGenuss.

Dieses gemeinsame Erleben einzigar tiger

Momenteverbindet.EsführtMenschenzusam-

menundbringtsieinsGesprächmiteinander.So

wiederWESER-KURIERalseinedergrößtenRegi-

onalzeitungenDeutschlands.AlsLeitmedium

derRegionmittäglich455000Lesernsorgen

wirfürGesprächsstoff,gebenwirImpulseund

sindeinForumfürDiskussionen.Wirversuchen,

EreignisseinderRegiontransparentzumachen,

analysierendieHintergründe.InderPolitik,in

derWirtschaft,imSportundnatürlichinderso

vielfältigenKultur.

DasMusikfestBremenistseitzweiJahrzehnten

einregelmäßigwiederkehrenderHöhepunktim

kulturellenLebenunsererStadtundunseresVer-

breitungsgebiets.Konzerteingroßerstilistischer

Vielfalt,diegroßeNachtmusikzumAuftakt–das

sindEreignisse,dieMusikfreundeund-kenner

gleichermaßenbegeistern,siebeflügelnundfür

einigeStundenausihremAlltagentführen.Von

soeinemEreignisprofitierendieMenschen,es

stärktdieStadtunddieRegionnichtnurinkultu-

rellerHinsicht.DiesesBemühenunterstütztder

WESER-KURIERebensowiedieanderenPartner

desMusikfestnachKräften–geradeauchim

Jahrdes20-jährigenJubiläums.Eslohntsich.

Füralle.

BERTRANd CHAMAYOU/KlavierF.Mendelssohn:AufFlügelndesGesanges,Auszügeaus»LiederohneWorte«,Variationssérieuses;WerkevonC.Franck

BERTRANd CHAMAYOU/KlavierF.Mendelssohn:AufFlügelndesGesanges,Auszügeaus»LiederohneWorte«,Variationssérieuses;WerkevonC.Franck

LE CONCERT SpIRITUELHERVÉ NIQUET/LeitungJ.Haydn:»DiesiebenletztenWorteunseresErlösersamKreuze«Hob.XX:1(Oratorium,Instrumentalfassung)

LE CONCERT SpIRITUELHERVÉ NIQUET/LeitungJ.Haydn:»DiesiebenletztenWorteunseresErlösersamKreuze«Hob.XX:1(Oratorium,Instrumentalfassung)

AMSTERdAM LOEKI STARdUST QUARTETWerkevonH.Ashton,T.Tallis,J.P.Sweelinck,H.Purcell,A.Piazzollau.a.

AMSTERdAM LOEKI STARdUST QUARTETWerkevonG.P.daPalestrina,A.Vivaldi,J.S.Bach,S.Wonderu.a.

EINE GROSSE

NACHTMUSIK –

EINE GANz SpEzIELLE

BECK’ S-EXpERIENCE

DieBrauereiBeck&CogehörtzuBremenwieder

RolandundderSVWerder:

Seit1873unterstreichtderSchlüsselaufdem

Beck’s-EtikettdieVerbundenheitmitderStadt.

AuchalsUnternehmendesweltgrößtenBraukon-

zernsAnheuserBusch-InBev,derseinenDeutsch-

land-SitzinBremenhat,leistetdieBrauereiwei-

terhininzahlreichenBereichendeskulturellen

undgesellschaftlichenLebensihrenBeitrag–

zurFreudevonBürgernundBesuchernundzur

nachhaltigenStärkungdesStandortesBremen.

InderTraditiondesgutenVerhältnisseszwi-

schenKaufleutenundKulturschaffendenfühlt

sichderBraukonzernderLebensqualitätundder

AttraktivitätinderRegionbesondersverpflich-

tet.DiekulturelleVielfaltstellteinennichtuner-

heblichenWirtschaftsfaktorBremensdarund

istgleichzeitigNährbodenfüreinlebendiges,

lebenswertesUmfeld.

SeitJahrenengagiertsichdieinternationalePre-

miumBiermarkeBeck’simBereichderMusik–sei

esbeiderFörderungjungerMusiktalente»Beck’s

OnStage«oderbeimSponsoringberühmterFes-

tivalswie»RockimPark«,»Hurricane«und

»Southside«.Immergehtesumeinbesonde-

resErlebnismiteinerinternationalenMarkeund

einemProduktvonhöchsterQualität.Genauso

beimfantasievollenEröffnungsabenddesMusik-

festBremen,derzusammenmitBeck’sneben

einemOhren-undAugenschmausaucheinen

Gaumenschmausbietet.Erneuthält»Einegroße

Nachtmusik«fürjedenBesuchervariantenreiche

Klangkontrastebereit.Vonunkonventionellbis

feierlich–dasMarktplatzensemblewirdwieder

zurmusikalischen»Beck’s-Experience«.

StellenSiesichnachIhrenWünscheneinemusikalischeRoutezusammenund

wählenSiejeeinKonzertum19.30Uhr,um21.00Uhrundum22.30Uhr.Sie

müssen bei Ihrer Wahl nur Folgendes beachten: Ein Konzert in Ihrer

ZusammenstellungmussimSt.PetriDomoderinderGlockestattfindensowie

mindestenseinKonzertaneinemderanderenfünfOrte.DieeinzelnenKon-

zertehabeneineLängevonca.45Minuten,sodassIhnenzwischendenKon-

zertenjeweilsgenügendZeitbleibt,dennächstenVeranstaltungsortaufzusu-

chen.

21.00 UHR 22.30 UHR

10|11

CAREL KRAAYENHOf Y SU SEXTETO CANYENGUE»compassionII«

CAREL KRAAYENHOf Y SU SEXTETO CANYENGUE»compassionIII«

CINQUECENTO»BeautyandDissonance«:DieKlangweltdes16.JahrhundertsinEnglandundFlandern

CINQUECENTO»BeautyandDissonance«:DieKlangweltdes16.JahrhundertsinEnglandundFlandern

ENSEMBLE BAROQUE dE LIMOGESCHRISTOpHE COIN/LeitungKonzertefürLireorganizzatevonI.PleyelundJ.Haydn

ENSEMBLE BAROQUE dE LIMOGESCHRISTOpHE COIN/LeitungKonzertefürLireorganizzatevonI.PleyelundJ.Haydn

BALTIC YOUTH pHILHARMONICfAzIL SAY/KlavierKRISTJAN JäRVI/DirigentL.vanBeethoven:KlavierkonzertNr.3c-Mollop.37

BALTIC YOUTH pHILHARMONICKRISTJAN JäRVI/DirigentP.I.Tschaikowsky:SinfonieNr.5e-Mollop.64

Page 8: Musikfest Bremen 2009 Magazin

KONTAKTEZURKUNST

UnterdiesemSloganfördertdieBremerLandesbankKunstundKultur.

EinübervieleJahregewachsenesEngagementfürdieKulturinder

NordwestregionzeichnetKontaktezurKunstaus.AlsführendeRe-

gionalbankzwischenEmsundElbefühltsichdieBremerLandesbank

nichtnurihrenKunden,sondernauchihrenStandortenverbunden

undübernimmtgesellschaftlicheVerantwortungdurchdieFörderung

ausgewählterkulturellerProjekte.SofördertdieBremerLandesbank

AusstellungenzeitgenössischerinternationalerKunstundherausra-

gendeInszenierungendesMusiktheaterssowiehochkarätigeKonzerte

klassischerMusikmitSolistenundEnsemblesvonWeltniveau.Das

MusikfestBremenwirdseit1991vonderBremerLandesbankkonti-

nuierlichunterstützt.

DieBremerLandesbankpräsentiertbeimMusikfest:

• WolfgangAmadeusMozart:»Idomeneo,rediCreta«KV366

Musical-TheaterBremen,23.und25.August,19.30Uhr

• GautierCapuçon,Violoncello/JérômeDucros,Klavier

SchlossOldenburg,26.August,20Uhr

• »Michelangelo«:GeistlicheMusikausderSixtina

St.Laurentius-KircheLangförden,1.September,20Uhr

WeiterhinwerdenimJahr2009folgendeProjektevonderBremer

Landesbankunterstützt:

• InternationaleTanztage,OldenburgischesStaatstheater

• Norma,OpervonVincenzoBellini,TheaterBremen

• BerndRibbeckundClaudiaWieser:IchundDu

OldenburgerKunstverein

• MarikkeHeinz-Hoek:Siebenachtelhimmel

LandesmuseumEmden

• GuyBen-Ner,Edith-Ruß-HausfürMedienkunstOldenburg

• Whokilledthepainting?WerkeausderSammlungBlock,

WeserburgMuseumfürModerneKunstBremen

• Dolphins,VideoinstallationvonDianaThaterinder

KulturkircheBremen,eineAusstellungderKunsthalleBremen

MiteinemGeschäftsvolumenvonrund44Mrd.Euroundca.950Mitar-

beiterinnenundMitarbeiterninBremenundOldenburgistdieBremer

LandesbankdieführendeRegionalbankimNordwesten.Trägersinddie

NORD/LBNorddeutscheLandesbanksowiedasLandBremen.

DieBremerLandesbankverstehtsichalsregionaleGeschäftsbankmit

überregionalemSpezialgeschäftundnimmtgleichzeitigihreFunktion

alsLandesbankundSparkassenzentralbankwahr.Nordwestdeutsch-

landistderKernihresGeschäftsgebietes.

VonhierausunterstütztdieBankihreregionalenundüberregionalen

KundenmiterstklassigenLösungen.DieBankkonzentriertihreVer-

triebsaktivitätenaufdievierGeschäftsfelderFirmenkunden,Spezial-

finanzierungen,PrivatkundenundFinancialMarkets.

MehrüberdieBremerLandesbankundKontaktezurKunstfindenSieimInternet

unter:www.bremerlandesbank.de

Wie sich dinge doch ändern! Nicht zuletzt dank der Mozart-Jubiläen 1991 und 2006 gerieten in den vergangenen Jahren alle Opern des Salzbur-ger Meisters in den fokus und ihr singulärer Wert

in der Musikgeschichte wurde nachhaltig bestä-tigt. doch nur wenige Jahrzehnte vorher hätte

man meinen können, Mozart habe gerade einmal vier oder fünf relevante Bühnenwerke geschrie-ben: Außer »Le nozze di figaro«, »die zauber-flöte«, »die Entführung aus dem Serail«, »Così fan tutte« und »don Giovanni« fanden sich kaum

andere Opern auf den Spielplänen der internati-onalen Bühnen. Auch »Idomeneo«, von Mozart im Auftrag des bayerischen Herzogs Carl Theodor als große Karnevalsoper des Jahres 1781 für den Münchner Hof geschrieben, war kaum präsent. Und das, obwohl belegt war, dass Mozart selbst gerade diese Oper außerordentlich geschätzt hatte.Erst1980erlebte»Idomeneo«seinewirklicheWie-

derauferstehung.AlsBeginndesheutelegendären

Mozart-Zyklus’vonJean-PierrePonelleundNiko-

laus Harnoncourt am Zürcher Opernhaus geriet

dieseOperaseriazurSensation.Sohattemandas

Werknochniegehörtundseitdemistnichtsmehr,

wie es war – zum Glück! Denn tatsächlich zählt

»Idomeneo«zumBesten,wasMozartgeschrieben

hat.EinwahrerOpernthrillerunddaskeineswegs

alleinaufgrundderbewegendenHandlung:Deran-

tikeStofferzähltvomkretischenKönigIdomeneo,

der sich nach zehn Jahren im Trojanischen Krieg

auf der Heimreise nach Kreta befindet. Zuhause

hat sich inzwischen sein Sohn Idamante verliebt

undzwarausgerechnetindieTochterdesKönigs

Priamos, Prinzessin Ilia, die als Kriegsgefangene

aufKretaweilt.EinetragischeundunerfüllteLie-

be,dennIdamanteistbereitsElettraversprochen,

derenLiebeernichterwidert.KurzvorseinerLan-

dung erleidet Idomeneo im Sturm Schiffbruch. Er

gelobtdemMeeresgottPoseidon,imFallederRet-

tungdenerstenMenschenzuopfern,derihmam

Strandbegegne.DasistausgerechnetIdamante...

Wie Mozart diese Geschichte in Musik packt, ist

atemberaubend.TiefloteterdieseelischenAbgrün-

devonLiebe,Hass,HoffnungundVerzweiflungaus

12|13

SO 23. AUG I dI 25. AUG I 19.30 UHR I KAT. AMusical-TheaterBremen

IdOMENEO, RE dI CRETALES MUSICIENS dU LOUVRE-GRENOBLECOLIN BALzER Idomeneo YANN BEURON Idamante SOpHIE KARTHäUSER Ilia MIREILLE dELUNSCH Elettra XAVIER MAS Arbace N. N. GranSacerdote LUCA TITTOTO LavocediNettuno

ESTONIAN pHILHARMONIC CHAMBER CHOIRMARC MINKOWSKI Dirigent OLIVIER pY Regie

W.A.Mozart:»Idomeneo,rediCreta«KV366

(EineProduktiondesFestivald’Aix-en-ProvenceinKoproduktionmitdemMusikfest

BremenundderInternationalenStiftungMozarteumSalzburg)

23/2508

undzeigtvierMenschenamRandedesAbgrunds

–vereintdurchLeidenschaft,auseinandergerissen

durchStaatsangelegenheitenunddieAuflehnung

gegendieGötter.Dieseaufreizendexpressiveund

zugleichbetörendseelenvolleDarstellungderPro-

tagonistengiltmitgewichtigenChoreinsätzenund

packenden orchestralen Naturschilderungen als

eindrucksvoller Beginn der künstlerischen Reife

desdamalserst25-jährigenMozart.

Carsten preisler

OLIVIER pY

OlivierPy,1965imsüdfranzösischenGrassegeboren,istinder

französischenKulturszeneeinTausendsassa–Dramaturg,Schau-

spieler,AutorundRegisseur.ErstudierteinParisSchauspiel,Phi-

losophieundTheologieundschriebseineerstenStückeimAlter

von25Jahren.NachInszenierungenandenOpernvonNancy,

Genf,Nantes,Edinburgh,MoskauundParisgiltPy,seitMärz

2007LeiterdesPariserThéâtredel’Odéon,alseinerderderzeit

interessantestenOpernregisseure.

MARC MINKOWSKI UNd LES MUSICIENS dU LOUVRE-GRENOBLE

MarcMinkowski,1962geboren,machtesichmitseinen1982

gegründetenMusiciensduLouvrezunächsteinenherausra-

gendenNamenfürdie Interpretationderfranzösischenund

deritalienischenBarockmusik.1996mitdemKammerorches-

terGrenoblezusammengeschlossen,sindMinkowskiundsein

OrchesterständigerGastaufallengroßenFestivals.MitWerken

vonHändel,Rameau,Gluck,Haydn,Mozart,Berlioz,Bizetund

Offenbachhatteder2005mitdemMusikfest-Preisausgezeich-

neteMinkowskiunvergesslicheAuftrittebeivergangenenFesti-

valsinBremen.

Page 9: Musikfest Bremen 2009 Magazin

14|15

Versierte Besucher des Musikfest Bremen wissen es längst: Wenn Kristjan Järvi, seit 2002 Stammgast des festivals, mit seinem Absolute Ensemble

anreist, gibt es Quergedachtes, das Genregrenzen nicht toleriert, vielmehr spielerisch Jazz, pop, Klassik und Avantgarde miteinander vermischt, im-mer auf der Suche nach einem neuen Klangresultat. Was hat diese New Yorker Kreativformation uns in den vergangenen Jahren

nicht schon alles geboten: Ausflüge nach Kuba gemeinsam mit Paquito

D’Rivera,einenBesuchinFrankZappasExperimentierstube,wozuaucheini-

geOriginal-»MothersofInvention«-Musikereingeflogenwurden,eineReise

indenOrientmitMarcelKhalife,demgroßenVirtuosenaufderOud,odereine

HommageanundmitJazzdenkmalJoeZawinul.

DiesesMalgehtesnunwiedernachSüdamerika,selbstwennalsGästekeine

geborenenSüdamerikaner,sondernmitCarelKraayenhofundseinemSexteto

CanyengueeinEnsembleausdenbenachbartenNiederlandenaufdasAbso-

luteEnsembletreffenwird.KraayenhofundseinSextettsindinersterLinie

SpezialistenfürdenTangovonderLaPlata-Mündung.DerBandoneonistCarel

Kraayenhofist,mankannesnichtandersausdrücken,einTangoverrückter,

dersichsolangeundsointensivmitdemTangoauseinandergesetzthat,bis

erschließlichdiehöherenWeihenvonseinenTangogötternAstorPiazzollaund

OsvaldoPuglieseerhielt.MitersteremdurfteKraayenhofinNewYorkauftre-

ten,mitletzteremdurchArgentinienreisen.UnterTango-Aficionadoshatder

NiederländeralsoschonseitvielenJahreneinenwohlklingendenNamen.Zum

echtenWeltstarmachteihnaberetwasganzanderes:DieHochzeitdeshol-

ländischenThronfolgersPrinzWillemAlexandermitderArgentinierinMáxima.

KraayenhofspieltezudiesemEreignisTango–undeinGutteilderWeltschau-

tebewegtviaTVzu!

SeinSextetoCanyengueisteinklassischbesetztesTango-Ensemblemitzwei

Bandoneons,Geige,Bratsche,KontrabassundKlavier.WenndieseTango-Spe-

zialistennunaufdasAbsoluteEnsembletreffen,wirdesabernichtalleinum

Tangogehen,sonstwäreAbsolutenichtAbsolute;vielmehrkonfrontierenJärvi&

Co.dieTangoexpertenauchmitSalsaundSamba.Dazuwerden»dieüblichen

Verdächtigen«ausdemAbsoluteEnsembleoderseinem»Dunstkreis«wie

DanielSchnyder,GenePritsker,CharlesColemanundMattHerskowitzdieent-

sprechendenKompositionenbeisteuern.ObpassionierteTangotänzerbeidie-

senStückendannauchimmerdenTakthaltenkönnen,bleibtabzuwarten!

Christian Emigholz

MI 26. AUG I 20 UHR I KAT. dDieGlocke

LATIN NIGHTCAREL KRAAYENHOf Y SU SEXTETO CANYENGUEABSOLUTE ENSEMBLEKRISTJAN JäRVI Dirigent

»ALatinNightofTango,SambaandSalsa«

KRISTJAN JäRVI UNd CAREL KRAAYENHOf zELEBRIEREN EINE LATIN-NIGHT

26

08

CAREL KRAAYENHOf Y SU SEXTETO CANYENGUE

CarelKraayenhofwurde1958

imholländischenAalstgebo-

ren.InseinerKindheitbegann

erKlavierzulernen,wechselte

aberbaldzumAkkordeonund

zurConcertinaundspielteda-

rauf zuerst Irish Folk. In den

80erJahrenentdeckteerdas

Bandoneon,fürdessenKlang

ersichbegeisterte.ErerhieltUnterrichtundübtegeradezu

besessen.1987ludihnAstorPiazzollaein,amNewYorker

BroadwaydenBandoneon-PartindemTango-Musical»Tango

Apasionado«zuübernehmen.1988gründeteKraayenhofsein

EnsembleSextetoCanyengue,das1990vonOsvaldoPugliese

nachArgentinieneingeladenwurde.DasSextetoCanyengue

hatzahlreicheCDsveröffentlicht.

KRISTJAN JäRVI UNd dAS ABSOLUTE ENSEMBLE

DasAbsoluteEnsemblewurde1993mitdemZielgegründet,

unterschiedlichemusikalischeStileinKonzertengegeneinander

zustellen.FolglichenthältdasRepertoiredesEnsemblesklas-

sischeTitelderKonzertmusiknebenStückenausdenBereichen

Jazz,Rock,AvantgardeundElektronik.ZudiesemZweckistdie

BesetzungdesEnsemblesvariabelundkannvon8bis18Musi-

kernreichen.ZugleichbestehtdasEnsembleauseinemPool

vonMusikern,vondenenvieleselbstkomponierenoderArrange-

mentszumRepertoiredesEnsemblesbeisteuern.SeinLeiter

undGründer,derinTallinn,Estland,geboreneDirigentKristjan

Järvi,studierteamMozarteuminSalzburg,anderManhattan

SchoolofMusicNewYorksowieanderUniversityofMichigan.

2007wurdenKristjanJärviunddasAbsoluteEnsemblemit

demMusikfest-Preisausgezeichnet.

fREIGEIST TRIffT TANGO-SpEzIALISTEN

Seitmehrals3JahrzehntensetztdieSIKORAAGmitinnovativenMess-und

RegelsystemenfürdenEinsatzinderKabel-undRohrindustrie,insbesondere

inAder-undMantellinienwieauchinRohr-undSchlauchextrusionsanlagen

weltweitMaßstäbe.DankderPräzisionderSIKORAMess-undRegelsysteme

sparenKundenimJahrrund1,5MillionenTonnenRohöl.Dasentspricht

derLadungvon4SupertankernderExtraklasse–einzigundalleindurch

dieVermeidungvonunnötigemMaterialmehrverbrauchdurchProzessopti-

mierung.SIKORAträgtdamitzu»grünerTechnologie«bei.Dennnurdurch

Materialeffi­zienzundoptimaleProduktsystemekönnenKabel-sowieRohr-

undSchlauchherstellerihreWettbewerbsfähigkeitstärken,weiterausbauen

undgleichzeitigwichtigeRessourcenwieRohöleinsparen.

DasswiralsUnternehmensozialeundkulturelleVerantwortungüberneh-

men,istfürunsselbstverständlich.SofördertSIKORAseitvielenJahrenzahl-

reicheInstitutionenundVeranstaltungen,wieauchdasMusikfestBremen,

alsbewusstesEngagementfürdieRegionNorddeutschland.

BremerUnternehmerdesJahres2009:HaraldSikoraundHarryPrunk

www.sikora.net

dIE SIKORA AG pRäSENTIERT dIE

LATIN NIGHT

MIT CAREL KRAAYENHOf UNd KRISTJAN JäRVI

Page 10: Musikfest Bremen 2009 Magazin

MAGIE CELLOS

dIE

dES16|17

MI 26. AUG I 20 UHR I KAT. fSchlossOldenburg

dIE MAGIE dES CELLOSGAUTIER CApUçON Violoncello

JÉRÔME dUCROS Klavier

L.v.Beethoven:SiebenVariationeninEs-DurWoO46überdasThema

»BeiMännern,welcheLiebefühlen«ausderOper»DieZauberflöte«von

W.A.Mozart

S.Prokofjew:SonatefürVioloncelloundKlavierC-Durop.119

S.Rachmaninow:Sonateg-MollfürVioloncelloundKlavierop.19

präsentiertvonder

26

08

Als Ludwig van Beethoven im November 1792 nach Wien reiste, um bei Joseph Haydn in die Lehre zu gehen, hatte er die feste Absicht, in seine rheinische Geburtsstadt zurückzukehren. Es sollte jedoch ganz anders kommen. denn in der Wiener Adelsgesellschaft gab es für den jungen Kom-ponisten und pianisten eine ganze Reihe von förderern, die ihm als Mäzene

und Auftraggeber den Beginn einer freiberuflichen Karriere in der österrei-chischen Metropole ermöglichten. BeethovensspätererPrivatsekretärAntonSchindlerberichtetehierüber,dass

derKomponistseitseinerAnkunftinWien»fastausschließlichsichindenZir-

kelnderhohenAristokratiebewegend[...]vondieserinseltenerWeisegetra-

gen«wurde.DieVariationenüberdenAnfangdesDuettsausder»Zauberflö-

te«»BeiMännern,welcheLiebefühlen«–sieben»Veränderungen«,indenen

inkontinuierlicherfigurativerAbwandlungeinevirtuos-brillanteMusikentfal-

tetwird–,entstandenwährenddieserfrühenWienerJahre,wahrscheinlich

anlässlicheinerWiederaufnahmederbekanntenMozart-Oper.DieDruckaus-

gabeistdemGrafenJohannGeorgvonBrownegewidmet,dessenMusiksalon

wiederdesFürstenLichnowskizuBeethovenswichtigstengesellschaftlichen

BühnenjenerJahregehörte.

BeiSergejProkofjews1949komponierterSonatefürVioloncelloundKlavier

handeltessichumeinesderpopulärstenWerkeimgesamtenVioloncello-Re-

pertoire.Dasumfangreiche,expressiveundkontrastreicheStückdemonstriert

dievielseitigenmelodischenundtechnischenMöglichkeitendesInstruments,

vondemProkofjew»fasziniert«war,wieer ineinemBriefandenCellisten

MstislawRostropowitschselbstschrieb.Virtuosität,emotionaleDichteund

einausgeprägterMelodienreichtumzeichnenauchSergejRachmaninowsSo-

natefürVioloncelloundKlavierop.19aus–einStück,daslautdemrussischen

Komponisten Anton Arensky einen zentralen Wendepunkt in der künstleri-

schenEntwicklungRachmaninowsdarstellt.AuchdiezeitgenössischeKritik

warbegeistertundschätztediemitseinerSpieldauervonüber30Minuten

ebenfallsrechtumfangreicheSonatehinsichtlichihresErfindungsreichtums

sogarnochhöhereinalsRachmaninowsweltberühmtesZweitesKlavierkon-

zert.

Harald Hodeige

GAUTIER CApUçON

GautierCapuçonwurdeinChambéry(Frankreich)geborenund

erhieltbereitsimAltervonfünfJahrenseinenerstenVioloncello-

Unterricht.SpätersetzteerseineAusbildunginParisbeiAnnie

Chochet-ZakineundPhilippeMullerfort,2000wechselteerin

dieMeisterklassevonHeinrichSchiffinWien.DerWerdegang

desjungenVirtuosenistgesäumtvonunzähligenprestige-

trächtigenWettbewerbspreisen.1997und1998warerMitglied

desEuropeanUnionYouthOrchestrasowiedesGustavMahler

JugendorchestersundkonnteseinenErfahrungsschatzdurch

dieZusammenarbeitmitBernardHaitink,KentNagano,Pierre

Boulez,DanieleGatti,SeijiOzawaundClaudioAbbadoerweitern.

HeutekonzertiertGautierCapuçonindenwichtigenMusikzentren

Europas.AlsleidenschaftlicherKammermusikeristerregelmä-

ßigmitPartnernwieMarthaArgerich,DanielBarenboim,Yuri

Bashmet,HélèneGrimaud,StephenKovacevich,MikhailPletnev,

VadimRepin,Jean-YvesThibaudet,NikolajZnaidersowiemit

seinemBruderRenaudCapuçonzuhören.

JÉRÔME dUCROS

JérômeDucros,Jahrgang1974,

studierteKlavierbeiFrançoise

ThinatamKonservatoriumin

Orléansundanschließendbei

GérardFrémyundCyrilHuvé

amPariserKonservatorium,wo

er1993mitdem»PremierPrix

avecfélicitations«ausgezeich-

netwurde.ErsetzteseineStu-

dienbeiGérardFrémyfortundarbeiteteauchmitLeonFleisher,

GyörgySebökundDavidMoroney.1994erhielterdenZweiten

PreisunddenSpezialpreisfürdiebesteInterpretationderfür

denWettbewerbkomponierten»Incises«vonPierreBoulezbei

derersten»UmbertoMicheliInternationalPianoCompetition«,

organisiertvonMaurizioPolliniundmitLucianoBerioalsPrä-

sidentderJury.ErgabzahlreicheRecitalsbeirenommierten

Festivalsundarbeiteteu.a.unterDirigentenwieEmmanuel

Krivine,MarcMinkowskiundChristopherHogwood.AlsKam-

mermusikerspielteru.a.mitPaulMeyer,GérardCaussé,Tabea

Zimmermann,RenaudundGautierCapuçon,dem»Quintette

Moraguès«,dem»QuatuorParisii«undseit1995imDuomit

JérômePemoo.

Page 11: Musikfest Bremen 2009 Magazin

dass Joseph Haydn einmal als Begründer des Streichquartettgenres in die Musikgeschich-te eingehen sollte, war nicht abzusehen. denn

es war ein »ganz zufälliger Umstand«, der den Komponisten dazu veranlasst hatte, »sein Glück mit der Komposition von Quartetten zu versu-chen«, wie Georg August Griesinger in seinen »Biographischen Notizen über Joseph Haydn« schrieb: »Ein Baron fürnberg [...] lud von zeit zu zeit seinen pfarrer, seinen Verwalter, Haydn und

Albrechtsberger (einen Bruder des bekannten Contrapunktisten, der das Violoncell spielte) zu sich, um kleine Musiken zu hören. fürnberg for-derte Haydn auf, etwas zu komponieren, das von diesen vier Kunstfreunden ausgeführt werden könnte. Haydn [...] nahm den Antrag an, und so entstand sein erstes Quartett [...]«. Dass Haydn diese zufällige Musizier-Situation

zumAnlassnahm,diesichausderBesetzungvon

vier Streichinstrumenten ergebenden komposito-

»... VIELLEICHT zU ÜBERBIETEN, ABER NICHT zU ÜBERTREffEN«

QUATUOR MOSAÏQUES

DasQuatuorMosaïques

wurde1987gegründet.

Die drei Österreicher

ErichHöbarth(Violine),

AndreaBischof(Violine),

AnitaMitterer(Viola)und

derfranzösischeCellist

ChristopheCoinlernteneinanderbeiderZusammenarbeitim

ConcentusMusicusWienvonNikolausHarnoncourtkennen.Dort

entstanddieIdee,diegemeinsamenlangjährigenErfahrungen

imBereich»Originalinstrumente«amklassischenStreich-

quartettzuerproben.HeutegiltdasQuatuorMosaïqueslängst

alseinesderführendenStreichquartettederGegenwart,was

durchvielepreisgekrönteEinspielungenbelegtwird.Sowurde

dasEnsembleunteranderemfürseineHaydn-undMozart-Ein-

spielungenmehrfachmitdem»GramophoneAward«,einemder

wichtigstenPreisederMusikwelt,ausgezeichnet.DasQuartett

musiziertinganzEuropa,indenUSA,Australien,Japanundist

regelmäßigzuGastbeiwichtigenFestivalswieEdinburgh,Bath,

Salzburg,Styriarte,Schubertiade,LuzernundWeimar.

pHILHARMONISCHE GESELLSCHAfTBREMEN

AlsKulturträgerengagiertsichdiePhilharmonischeGesellschaftBremen

ehrenamtlichseitfast200JahrenimBremerMusiklebenundhatmaßgeb-

lichzudessenEntwicklungundVielfaltbeigetragen.VieleMusikliebhaber,

FördererundFirmenunterstützenalsMitgliederdieArbeitderGesellschaft.

UminZeitenknapperöffentlicherKassenauchinZukunftdasBremerKon-

zertlebenindieserVielfalt,aufdiesemNiveauundzuerschwinglichenPrei-

senhaltenzukönnen,wirdesnochmehraufeinestarkePhilharmonische

GesellschaftinBremenankommen.

MitderPhilharmonischenGesellschaftistesmöglichgeworden,diehistorische

Sauer-OrgelinderGlockezurestaurieren.DarüberhinauszählenAuftrags-

kompositionen,Ur-undErstaufführungenzuihremSelbstverständnis.

InderZusammenarbeitmitdemMusikfestBremenunterstreichtdiePhil-

harmonischeGesellschaftihrhohesQualitätsbewusstsein.Wirfreuenuns,

IhnenauchindiesemJahrmitdemQuatuorMosaïqueswiedereinaußerge-

wöhnlichesKonzertpräsentierenzukönnen!

ÜbernehmenauchSieVerantwortungmitIhrerMitgliedschaftinderPhilhar-

monischenGesellschaftBremenundfördernSiedamitderenvielfältigeund

anspruchsvolleAufgaben:

BREMER pHILHARMONIKERDiePhilharmonischeGesellschaftundderFreundeskreisderPhilharmo-

nischenGesellschaftunterstützenalsGesellschafterundPartneraktivdie

BremerPhilharmoniker.

pHILHARMONISCHE KAMMERKONzERTEDiePhilharmonischeGesellschaftveranstaltetjährlicheineachtteiligeKam-

merkonzertreihe,diemitihrenhochkarätigenKünstlernimnorddeutschen

Raumeinmaligist.

MUSIKBILdUNGMitderFörderungausgewählterMusikinitiativenengagiertsichdiePhilhar-

monischeGesellschaftfürdiemusikalischeBildung-undAusbildungvon

KindernundJugendlichen.SofördertdiePhilharmonischeGesellschaftdie

ArbeitanverschiedenenSchulzentrenmitInstrumentenundanderenMate-

rialien.Fürdie»Größeren«bietetdiePhilharmonischeGesellschaftander

UniversitätBremen,mitdereinevielfältigeZusammenarbeitgewachsenist,

bereitsimfünftenWintersemesterdasSeminar»Philharmonic4all«inner-

halbderGeneralStudiesan.

Nähere Informationen erhalten Sie in unserem gesonderten Vorschauheft, über die Geschäftsstelle bei

Dr.UlrichMatyl,Telefon:0421-2575180,[email protected]

unterwww.philharmonische-gesellschaft-bremen.de.

18|19

dO 27. AUG I 20 UHR I KAT. dDieGlocke

QUATUOR MOSAÏQUES:ERICH HöBARTH Violine ANdREA BISCHOf Violine

ANITA MITTERER Viola CHRISTOpHE COIN Violoncello

J.Haydn:StreichquartettG-DurHob.III:81op.77Nr.1,

StreichquartettD-DurHob.III:42op.33Nr.6

F.MendelssohnBartholdy:StreichquartettNr.1Es-Durop.12

27

08

rischenMöglichkeitenabden1770erJahrensys-

tematischzuentfalten,istbemerkenswert.Mitsei-

nen»russischen«oder»Jungfern-Quartetten«op.

33,diederKomponistlauteinem1781verfassten

Briefaufeine»gantzneuBesondereart«kompo-

nierthatte,sahderMusikwissenschaftlerLudwig

Finscher »das klassische Streichquartett« erst-

malsvollaufverwirklicht.Diebeiden1799entstan-

denenQuartetteop.77,diedemFürstenLobkowitz

gewidmetsind,gehörendemgegenüberzudenHö-

hepunkteninHaydnsStreichquartettschaffen.Für

siegiltinbesonderemMaß,wasGoetheallgemein

über Haydns Quartette geschrieben hat: »Diese

seineWerkesindeineidealeSprachederWahrheit,

inihrenTeilennotwendigzusammenhängendund

lebendig. Sie sind vielleicht zu überbieten, aber

nichtzuübertreffen«.

AlssichFelixMendelssohnBartholdy,dervonGoe-

the mit größter Herzlichkeit und Anteilnahme in

Weimar empfangen wurde, dem Streichquartett-

genrezuwandte,grifferselbstverständlichaufjeneGattungsnormenzurück,

dieHaydnmitseinenQuartettengeschaffenhatte.Dochauchdaszudiesem

ZeitpunktkaumverbreitetespäteStreichquartettschaffenBeethovensbeein-

flussteMendelssohn:EineproduktiveAuseinandersetzung,dieauchindem

imSeptember1829entstandenenStreichquartettEs-Durop.12ihreSpuren

hinterlassenhat.DochungeachtetdieserundandererBezugspunktehatMen-

delssohnauchinseinemOpus12einenindividuellenWeggefunden–unter

anderem deshalb, weil sich seine liedhafte Melodik einer motivischen und

durchführendenVerarbeitungàlaBeethovenentzieht.

Harald Hodeige

Page 12: Musikfest Bremen 2009 Magazin

präsentiertvon

dO 27. AUG I 20 UHR I KAT. fReformierteKircheLeer

BACH COLLEGIUM JApANRACHEL NICHOLLS Sopran ROBIN BLAzE Countertenor

MAKOTO SAKURAdA Tenor MASAAKI SUzUKI Leitung

J.S.Bach:Kantate»JauchzetGottinallenLanden«BWV51,

Kantate»IcharmerMensch,ichSündenknecht«BWV55,

Kantate»VergnügteRuh’,beliebteSeelenlust«BWV170undweitereWerke

20|21

27

08

Mit den Kantaten 51, 55 und 170 erklingen drei der seit 1726 in Leipzig entstandenen, hochvir-tuosen Solokantaten Johann Sebastian Bachs. Eindrücklich wird in ihnen der irdischen Unvoll-kommenheit die Hoffnung auf die Barmherzigkeit Gottes gegenübergestellt. die Kantate 170 »Ver-gnügte Ruh’, beliebte Seelenlust« für Solo-Alt-stimme exponiert die typisch barocke Sehnsucht nach dem jenseitigen Heil auf besonders krasse Art und Weise. Sie schildert die Welt als »Sünden-haus«, voller Hass und Ungemach: »Wer sollte sich demnach wohl hier zu leben wünschen« heißt es in einem Rezitativ. »Ruh’« und »Seelen-lust« sind hier nicht zu finden. Sie findet nur der, der in Eintracht mit dem Himmel lebt. der plasti-sche, madrigalische Text gibt Bach hier willkom-mene und reiche Gelegenheit, aus dem fundus barocker figuren und Symbole zu schöpfen. Als

die zuerst entstandene Kantate dieser Reihe kommt ihr nicht nur hinsichtlich der Solobeset-zung, sondern auch hinsichtlich der erstmaligen Verwendung eines selbständigen Orgelparts eine Schlüsselstellung in Bachs Kantatenschaffen zu.AusdemgleichenJahrgangstammtauchdieKan-

tate»IcharmerMensch,ichSündenknecht«BWV

55.SieistdieeinzigebekannteKantatefürTenor-

solo,dieBachkomponierthat.Sieisteineflehende

Anrufung des sündigen Menschen an die Barm-

herzigkeitGottesunderfährtdurchdieimganzen

Stückbeibehaltene Ich-Formbesondere Intimität

undTiefe.Vielerleitextliche,musikalischeundsym-

bolischeBezüge,die»Erbarmedich«-Arieundder

Schlusschoral »Bin ich gleich von dir gewichen«

scheinendieMatthäus-Passionerahnenzulassen.

MöglicherweisefußtderzweiteTeilderKantateauf

Materialeines1717inGothaaufgeführtenundseit-

herverschollenenPassionsoratoriumsBachs.

Dass jedoch die Glaubensgewissheit in der Welt

Johann Sebastian Bachs siegt, davon zeugt un-

missverständlichdieeinigeJahrespäterentstan-

deneKantate51»JauchzetGottinallenLanden«.

MitihrbrenntBachzumLobpreisGottesgeradezu

einFeuerwerkseinermusikalischenMöglichkeiten

ab:NichtwenigeralsfünfverschiedeneSatztypen

bringterzumEinsatz,kombinierthiereinmaligei-

nenStreichersatzmiteinervirtuosenTrompeten-

stimmeundführtdenSolo-SopraninHöhen,diein

BachsŒuvrekeinzweitesMalvorkommen.

Ulrich Matyl

BACH COLLEGIUM JApAN UNd MASAAKI SUzUKI

EinJapaneralsSpezialistfürdieurdeutscheKantorenmusik

JohannSebastianBachs?Dasmussersteinmalirritieren.Doch

dieIrritationweichtschnelleinerBegeisterungfürdieInterpre-

tationenvonMasaakiSuzuki.1954inKobegeboren,lernteer

mitzwölfJahrenOrgelspielen.Undauchdasverwundert,denn

JapanistnichtgeradeeinedichtbestückteOrgellandschaft.Aber

MasaakiSuzukigehörtderMinderheitvonChristeninJapanan,

dieetwaeinProzentausmacht.Genauergesagtgehörterzur

reformiertencalvinistischenKirche.Undhierkamerfrüh in

BerührungmitderMusikJohannSebastianBachs,die,soSuzuki,»inJapanvielbekanntersei,

alshierzulandevermutet«.NatürlichgibtesinJapanwenigMöglichkeiten,BachsMusikprofes-

sionellzustudieren,undsobereisteMasaakiSuzukiDeutschlandunddieNiederlande,wurde

CembalolehrerinDuisburg(woerperfektundnahezuakzentfreiDeutschlernte!)undSchüler

vonTonKoopmaninAmsterdam.MitElannachJapanzurückgekehrt,gründeteerdort1990

unterdemNamenBachCollegiumJapanzweiEnsemblesinTokioundKobeunderregtseitdem

internationalesAufsehen.

Page 13: Musikfest Bremen 2009 Magazin

fIdES – 90 JAHRE IN BREMEN

EINSATz AUf dEN pUNKT.

PersönlichenEinsatzverstehenwiralswesentlichenBestandteilunserer

gesellschaftlichenVerantwortung.Deshalbengagierenwirunsauch

aufvielfältigeWeiseinsozialen,kirchlichen,universitärenundanderen

gemeinnützigenBereichen.

Wirglauben,dassWirtschaftundKulturaufihreWeisedieLebensquali-

täteinerRegionbeeinflussen.DaherfühlenwirunsalsPartnerderWirt-

schaftauchderKunstundKulturbesondersverpflichtet,soauchals

langjährigerSponsordemMusikfestBremenundgratulierenganzherz-

lichzum20-jährigenJubiläum.

ARCAdI VOLOdOS

»EinsolchesTalentwieArcadi

Volodos trifft man wohl nur

einmalimLeben«,schwärmte

die Sony Classical beim ers-

tenHörendesrussischenPia-

nistenundunterbreitete ihm

soforteinenlangjährigenExklu-

sivvertrag.Dabeibegannderals

»GenieamKlavier«Gefeierte

erstmit15JahreneinernsthaftesKlavierstudiumundnahm

auskünstlerischenGründennieaneinemWettbewerbteil.Aufse-

henerregtder1972Geboreneimmerwiedermitteilweiseselbst

geschriebenenTranskriptionen,dieinihrerAusgewogenheitvon

höchsterVirtuositätunddurchdrungenerInterpretationvielfach

denVergleichmitVladimirHorowitzheraufbeschwören.

22|23

fR 28. AUG I 20 UHR I KAT. C DieGlocke

KLAVIERABENdARCAdI VOLOdOS Klavier

F.Schubert:SonateG-Durop.84D894

F.Liszt:»Valléed’Obermann«(aus:»AnnéesdepèlerinageI«,S.160,Suisse,Nr.6),

»IlPenseroso«(aus:»AnnéesdepèlerinageII«,S.161,Italie,Nr.2),

»St.Françoisd’Assise:laprédicationauxoiseaux«(aus:»DeuxLégendes«,S.175,

Nr.1),UngarischeRhapsodieNr.13a-Moll(Version:ArcadiVolodos)

Robert Schumann bewunderte Schuberts Sonate op. 84 als die »vollendetste in form und Geist«.

»Hier ist alles organisch, atmet alles dasselbe Leben«. »Himmlische Längen« schrieb man der Schubertschen Musik zu. Sie wurden von denen kritisiert, die sie an der dramatik und den Ver-arbeitungstechniken Beethovens maßen. die,

die sie verstanden, erkannten sie als Ausdruck des ruhelosen romantischen Wanderers, er-kannten, wie Wilhelm Kempff, Schuberts fragile, feinsinnige Monologe als »Bekenntnisse einer höchst verletzlichen Seele«. Nur weniges von Schuberts Klaviermusik wurde zu seinen Lebzei-ten gedruckt. die Sonate op. 84, die wegen ihres schweifenden Charakters auch als »fantasie«

bezeichnet wurde, gehört dazu.Ist Virtuosität und brillantes Glänzen Schuberts

Musikabsolutfremd,sowarsiefürFranzLisztge-

radezueinLebenselixier.Dochtrotzdiesesäußer-

lichen Gegensatzes – es war Franz Liszt, der als

einerderErstenSchubertsMusik in ihrerwahren

Erscheinungerfasste,dersichfürdieAufführung

seinerWerkestarkmachteundzahlreicheLieder

fürsichtranskribierte.Vielleichtwareszumeinen

28

08

dieSanglichkeitinderMusikFranzSchuberts,dieLisztdazuinspirierte,das

KlavierzumSingenzuzwingen.ZumanderenschöpfteLisztähnlichwieSchu-

bertseinemusikalischenInspirationenausderPoesie,javerstandKomponie-

renausdrücklichals»DichtunginTönen«.IndiesemSinneschriebLisztmeh-

reregroßeKlavierzyklen,zudenendie»Annéesdepèlerinage«undauchdie

beidenLegendenüberseineNamenspatronenzählen.DieersteLegende,»La

prédicationauxoiseaux«,isteinezauberhafte,insMystischestreifendeund

durchausreligiöszuverstehendeKompositionüberdieVogelpredigtdesheili-

genFranzvonAssisi.Die»Annéesdepèlerinage«bestehenauszweiZyklen,

dererste,»Suisse«,enthältImpressionen,vornehmlichNaturschilderungen

ausderSchweiz,derzweite,»Italie«,InspirationenausderitalienischenKunst

undLiteratur.»Valléed’Obermann«,dassechsteundausgedehntesteStück

ausdemSchweiz-ZyklusnimmtBezugaufdendamalsbeliebtenBriefroman

»Obermann«vonE.J.deSenancourt,»IlPenseroso«ausdemItalien-Zyklus

meditiertüberMichelangelosberühmteFigur»DerSinnende«.Eineganzbe-

sondereAnziehungaufLiszthatteZeitseinesLebensdie»ungarische«Musik,

diemitihrereigentümlichenHarmonikdenklassischenDur-Moll-Tonarteneine

ganzneueFarbehinzufügte.DassLiszt(undalleanderenKomponistenmit

ihm)dabeidieMusikderZigeunerkapellenfälschlicherweisefürungarische

Volksmusikhielt,tutderzündendenMusikauchheutenochkeinenAbbruch.

Ulrich Matyl

Page 14: Musikfest Bremen 2009 Magazin

dEM STANdORT VERBUNdEN

ObalsNorddeutscherLloyd,Hapag-LloydWerftoderLloydWerft–seit

1857prägtdiePassagierschifffahrtimweitestenSinnedasUnterneh-

mensprofilderLloydWerftBremerhavenGmbH.Mitmehrals150Jah-

renSchiffbaugeschichtedieältestenochexistierendeWerftamStandort

Bremerhaven,zähltdieLloydWerftheutezudenweltweitmitAbstand

führendenSchiffbauunternehmenimBereichReparatur,UmbauundFer-

tigbauvonKreuzfahrtschiffen,FährenundFrachtschiffen.

NachInbetriebnahmedeserstenReparaturschuppens1857inBremen

wurdebereitsimJahre1862eineweitereReparaturwerkstattander

WestseitedesNeuenHafensinBremerhavenerrichtet.NachderInbe-

triebnahmedesKaiserdocksI(1899)unddesKaiserdocksII(1913)am

KaiserhafenistdieheutigeLloydWerftalsNachfolgerindesNorddeut-

schenLloydengmitdemStandortBremerhavenverknüpft.Spektakuläre

Aufträgehabenvorallemindenvergangenen20Jahrenimmerwieder

weltweitdasAugenmerkderMedienundFachweltaufdieLloydWerft

unddamitauchaufBremerhavengerichtet.

DocheinStandortlebtnichtvonwirtschaftlichenErfolgsmeldungen

alleinunddaherengagierenwirunsgernbeidenKonzertendesMusik-

festBremeninderSeestadtBremerhaven.HiertreffenTraditionund

Avantgardeaufeinander.Dasversprichtinspirierendeunddamitunver-

zichtbareImpulsefürKulturundWirtschaft,dieeingemeinsamesZiel

haben:besteQualitätundzufriedeneKunden!

JÉRÉMIE RHORER UNd LE CERCLE dE L’HARMONIE

DerjungeDirigentJérémieRho-

reristvonderfranzösischenKri-

tikzurEntdeckungdesJahres

2008gekürtworden.Woimmer

erauftritt,bescheinigtmanihm

Theatersinn,subtileMusikalität

undhervorragendeshandwerk-

lichesKönnen.Rhorer,1973in

Parisgeboren,studierteCem-

balo,TheorieundKompositionamConservatoireNationalSupé-

rieurdeParis.FrühwurdeerAssistentvonMarcMinkowskiund

WilliamChristie.2005rieferzusammenmitdemViolinisten

JulienChauvinLeCercledel’HarmonieinsLeben,einOrches-

ter,dasaufhistorischenInstrumentenmusiziertundsichder

Periodedesausgehenden18.Jahrhundertswidmet.DasJahr

2008standunterdemEindruckdesgefeiertenDebütsbeim

FestivalvonAix-en-Provence,woRhorerauchmitdemPrix

GabrielDussurgetgeehrtwurde,deranherausragendejunge

Mozart-Interpretenverliehenwird.

CHŒUR LES ÉLÉMENTS

Der1997insLebengerufeneKammerchorLesÉlémentsunter

derLeitungseinesGründersJoëlSuhubietteisteinEnsemble,

dasausprofessionellenSängerninwechselnderBesetzung

besteht.InnerhalbwenigerJahrehatersichalseinerderwich-

tigstenChöreFrankreichsetabliertunderhieltzumBeispiel

2006beidenVictoiresdelaMusiqueClassiquedieAuszeich-

nung»EnsembledesJahres«.

dER MYTHOS dER TREUEpROBE

»Così fan tutte«, eine der drei großen da ponte-Opern, heißt im Untertitel »die Schule der Lie-benden« und der Komponist bezeichnet sie als ein »dramma giocoso«, eine »komische Oper«. HatteMozart1786mit»LenozzediFigaro«noch

die Utopie einer wieder funktionierenden Gesell-

schaft gezeigt, wenn man sich verzeihen kann,

und hatte er 1787 mit »Don Giovanni« die nicht

mehrheilbareErschütterungdesSozialengezeigt,

soschrieber»Cosìfantutte«1789ineinerZeit,in

derfürihnzunehmendallesdunklerwurde.»Esist

alleskaltfürmich–eiskalt«undesistdieZeitder

Geldbettelbriefe an den Logenbruder Johann Mi-

chaelPuchberg.

Bis heute ist das geniale Werk eine Provokation

für das damals sich gerade einrichtende Bürger-

tum geblieben: Der Philosoph Alfonso wettet mit

seinen beiden Freunden Ferrando und Guglielmo,

dass ihreVerlobtenDorabellaundFiordiligi ihnen

in kürzester Zeit untreu würden, sobald sie nicht

dawären.DieseSituationwirdnunvondenMän-

nernsimuliert. IndenerstenKritikenstand»das

albernsteZeugderWelt«und»einelendesDing,

dasalleWeiberherabsetzt«.DochdieMusikzeigt

ganzandere,tiefexistentielleundbeunruhigende

Erfahrungen,diediejungenCharakterein»Così«

durchmachen,weilsiesichnämlichwirklichnach

endlosenTreuebekundungenindieneuenMänner

verlieben. Und diese Musik zeigt einen Einfalls-

24|25

fR 28. AUG I 19.30 UHR I KAT. dStadttheaterBremerhaven

COSÌ fAN TUTTELE CERCLE dE L’HARMONIECORNELIA GöTz Fiordigili RENATA pOKUpICDorabella STEfANO fERRARI Ferrando ANdREAS WOLf Guglielmo RICCARdO NOVARO DonAlfonso CLAIRE dEBONO DespinaCHŒUR LES ÉLÉMENTSJÉRÉMIE RHORER DirigentW.A.Mozart:»Cosìfantutte«KV588(konzertant)

reichtumundeineKraft,dieineinerkonzertantenAufführungvielleichtviel

deutlicherwerdenkannalsineinerInszenierung,diesichinihrerInterpreta-

tionjafestlegenmuss.

Die Musik gewordenen psychologischen Feinheiten, mit denen Mozart die

»Möglichkeit von Liebe auf Dauer in dieser Welt« (Leo Karl Gerhartz) dar-

stellt,sindvonfastnichtvorstellbareminnovativemFormen-undInstrumenta-

tionsreichtum:»Mozartsvielleichtextremstes,sicherradikalstesWerkmusste

dem19.JahrhundertundvielenZeitgenossenfremdbleiben«(StefanKunze).

Heutestehenwirimmerwiederebensostaunendwiefassungslosvordersee-

lischenTiefenschärfedieserMusik.

Ute Schalz-Laurenze

28

08

COSÌ fAN TUTTE

Page 15: Musikfest Bremen 2009 Magazin

dEE dEE BRIdGEWATER

DeeDeeBridgewaterwurde1950alsDeniseGarrettinMemphis,

Tennessee,ineineüberausmusikalischeFamiliegeboren.Ihre

MutterwarSängerin,ihrVaterMusiklehrerundTrompeter.Schon

alsTeenagertratsieinlokalenClubsalsSoul-undJazzsängerin

auf.WährendeinerRussland-TourneelerntesiedenTrompeter

CecilBridgewaterkennen,densie1970heiratete.Erbrachte

dasGesangstalentzurThadJones/MelLewisBigBand,inder

erselbstspielte.HierfeierteDeeDeeBridgewatererstegrößere

Erfolge,bissie1974ihrerstesAlbum»AfroBlue«untereige-

nemNamenaufnehmenkonnte.SchonindieseZeitfälltauch

derBeginnihrerKarrierealsSchauspielerin.1986zogsienach

Parisum,wosieihrenzweitenEhemannkennenlernte,aber

denNamenBridgewaterbeibehielt.Währendihrer15Jahrein

EuropastiegderRufundRuhmderSängerinregelrechtkome-

tenhaftindenHimmel.MittlerweileistsiezumdrittenMalver-

heiratetundlebtinzwischenwiederindenUSA.DieSängerin

istMuttervondreiKindern.ImLaufeihreKarrierewurdeDee

DeeBridgewaterbisherachtmalfürdenGrammynominiert

undgewannihnschließlichzweimal.1999wurdesiezurUN-

BotschafterinderErnährungs-undLandwirtschaftsorganisa-

tion(FAO)ernannt.

VISIONEN IN MUSIK – VISIONEN IN GLAS:

dEE dEE BRIdGEWATER AUS dEN USA –dIE »fIRST LAdY dES JAzz«

FRERICHSGLASistmitseinerüber130-jährigenUnternehmensgeschichte

inderNord-RegionzwischenBremen–Hamburg–Hannoveralskom-

petenterundinnovativerFlachglasveredelerverwurzelt.DieFörderung

kulturellerundgesellschaftlicherZielegehörtdabeizurUnternehmens-

philosophie.

EbensofacettenreichwiedasRepertoirederJazzsängerinundzweima-

ligenGrammy-GewinnerinDEEDEEBRIDGEWATERistdasProduktspek-

trumdesUnternehmens.

VonderIsolierglasproduktionübersehrunterschiedlicheVerfahrender

GlasveredelungundOberflächenbeschichtungbiszurKunststoffverede-

lungbietetFRERICHSGLASanspruchsvolleundästhetischeLösungenfür

diemoderneGlasarchitekturimFassaden-undIndoorbereich.

EsbedarfeinersensiblenFeinabstimmung,umWünschederArchitekten

undBauherrenmitdentechnischenMöglichkeitenderUmsetzunginEin-

klangzubringen–ebensowiesichdieSängerinmitLeidenschaftund

PerfektionimmerwiederaufsNeuemusikalischenundkünstlerischen

Herausforderungenstellt.

DasUmsetzenneuerIdeenausGlas,dieMenschenerfreuenundbegeis-

tern,verbindetdieVISIONENvonFRERICHSGLASmitdemCharmeund

derexpressivenPersönlichkeitderdiesjährigenKünstlerinDeeDee

Bridgewater,»FirstLadydesJazz«.

26|27

Als dee dee Bridgewater vor etwas mehr als zwei Jahren ihr Album »Red Earth« veröffentlichte, war das sicherlich für den einen oder anderen fan der oftmals als »legitime Nachfolgerin der Jazzlegende Ella fitzgerald« gefeierten Sängerin

eine Überraschung. Hier lässt sich die Scat-Spe-zialistin nämlich nicht wie sonst üblich von ei-ner Combo oder gar von einem großen Orchester begleiten. Bei diesem Album gibt es zwar auch ein normales Begleittrio aus piano, Bass und

Schlagzeug, musikalisch definiert wird es aber von Balafon- und Kora-Klängen, also den traditi-onellen Instrumenten Westafrikas.

dEE dEE BRIdGEWATER INTERpRETIERT STANdARdS VON BILLIE BIS ELLA

DiegroßeDamedesJazzhatsichalsoaufSpurensuchenachdenWurzeln

vonJazzundBluesinAfrikabegeben.DeeDeeBridgewater istkeineswegs

dieerste,aberihreAuseinandersetzungmitafrikanischenWurzelnundame-

rikanischem Jazz ist erstaunlich gelungen. Schon ihre vorletzte CD hatte

angedeutet,dasssichdieSängerinaufeinerSuchenachneuenHerausforde-

rungenbefand,denndahattesieausschließlichfranzösischeChansonsvon

»Lamer«biszu»Lavieenrose«interpretiert.DabeiwarDeeDeeBridgewater

einstunteretwasanderenZielenangetreten,denn1992definiertesieihreAb-

sichtennochso:»MeinZielistes,dieTraditioneinerElla[Fitzgerald],einer

Sarah[Vaughan]weiterzuführen,aucheinerBillie[Holiday].Unddazugreife

ichStandardsauf,dieneuarrangiertsindundmirdieMöglichkeitgeben,ihnen

meineigenesGesichtzuverleihen«.VieleihrerAlbenseit1974befassensich

intensivmitderJazztradition,legensieneuaus,behandelngeradezuexemp-

larischdasRepertoirederJazzstandards.NebenihrerKarrierealsSängerin

hatDeeDeeBridgewaterfastvonAnfanganauchalsSchauspieleringearbei-

tet.Schoninden70erJahrenspieltesieamBroadway,bevorsiesichinden

80erninParisniederließundhiersowieinLondonriesigeErfolgeals»Lady

Day«ineinemMusicalüberdasLebenvonBillieHolidayfeierte.

InihremMusikfest-Konzertwirddie»versiertesteSängerindesJazzderGe-

genwart«zweiunterschiedlicheAspekteanbieten:Zumeinendurchforstet

sieihrgesamtesSchaffen,zumanderensingtsieAusschnitteausihreraktu-

ellenHommageandienachwievorvielleichtgrößteJazzsängerinüberhaupt,

anBillieHoliday!

Christian Emigholz

SA 29. AUG I 20 UHR I KAT. d DieGlocke

dEE dEE BRIdGEWATER & BANdSongsvonBillieHolidaysowieweitereJazz-Standards

29

08

Page 16: Musikfest Bremen 2009 Magazin

HARRY VAN dER KAMp

Der niederländische Bassist

Harry van der Kamp ist einer

der international bedeutends-

tenInterpretenfürAlteMusik.

Auf europäischen und ameri-

kanischenBühnensanger30

Opernrollen von Monteverdi

bis Mozart und im modernen

Bereich. Weit über 100 CD-

EinspielungenbelegenvanderKampsexpressiveGesangs-

kunstinOper,Oratorium,MonologundSolokantate.Mitdem

GesualdoConsortAmsterdamsowiealsProfessorfürGesang

anderBremerHochschulefürKünstetritterfürdiemusik-

wissenschaftlicheErforschungderMusikum1600einund

leitetMeisterklassenanvieleneuropäischenAkademien.

28|29

SA 29. AUG I 18 UHR I KAT. fSt.GeorgskircheSengwarden

SWEELINCK – dER AMSTERdAMER ORpHEUSGESUALdO CONSORT AMSTERdAMHARRY VAN dER KAMp Leitung

VokalwerkevonJ.P.Sweelinck

29

08

dES NIEdERLäNdISCHEN MEISTERS

DenndieQualitätunddieInnovationskraftderMo-

tetten,Chansons,KantatenundLiederSweelincks

stehendenenseinerInstrumentalwerkeinnichts

nach.DerambitioniertesteZyklusmitChorwerken

ist die Vertonung aller Psalmtexte, die Sweelinck

über viele Jahre hinweg bis zu seinem Tod in Ar-

beithielt.Bedauerlicherweisegingenvieledieser

Werkeverloren.DasGesualdoConsortAmsterdam

wirdjedochmitvierBearbeitungenandieFleißar-

beit erinnern und mit einem Ausschnitt aus dem

letzten, dem vierten Buch der Psalmen, zudem

eine der reifsten Vokalkompositionen Sweelincks

interpretieren.

Dass der berühmteste Tonsetzer des Frühbarock

in den Niederlanden nicht nur für kirchliche An-

lässe zu komponieren verstand, zeigen zudem

AuszügeausdensäkularenSammlungenwieden

»GuirlandadeMadrigali«,den»RimesFrançoises

et Italiennes« und natürlich aus dem frühen

Zyklus»BuchderChansons«,dasSweelinck1594

herausgab. Der »Orpheus aus Amsterdam« fand

für jedeFormderLiebedenrichtigenTon, fürdie

himmlischewiedieweltliche.

Stephan Cartier

–Beim Namen Jan pieterzoon Sweelinck schwingt vor allem ein Instrument in Resonanz mit: die Orgel. der Ruf als Lehrer des seit spätestens 1581 an der

Oude Kerk in Amsterdam wirkenden Organisten war so groß, dass Schüler aus vielen Ländern Europas den Weg in die politisch durchaus unsicheren Niederlande suchten, um bei Sweelinck zu studieren. zu den späterhin be-rühmtesten Eleven Sweelincks gehörten Heinrich Scheidemann und Samuel Scheidt. Wegen dieser musikpädagogischen Höchstleistung verlieh der Mu-sikschriftsteller und Komponist Johann Mattheson noch mehr als 100 Jahre später Sweelinck den etwas ironischen Titel, ein »Orgelmacher« gewesen zu sein. Auch diesem »typischen« Sweelinck werden Harry van der Kamp und sein Gesualdo Consort Gehör verschaffen. der Kern des programms ge-hört aber dem heute eher unbekannten, oder besser gesagt: unterrepräsen-tierten Vokalwerk des Jan pieterzoon Sweelinck. Und auch für diese vokale Seite des Komponisten hatten die zeitgenossen einen Ehrennamen parat:

»Orpheus von Amsterdam«.

GESUALdO CONSORT AMSTERdAM

Carlo Gesualdo da Venosa (ca. 1561-1613) ist der Na-

mensgeber des Vokalensembles, das Harry van der

Kamp 1984 gründete. Das gesamte Madrigalœuvre

des16.und17.JahrhundertsgehörtzumfestenReper-

toiredesGesualdoConsort,dasinseinenProgrammen

auch immer wieder Verbindungen zu späteren Epo-

chen aufzeigt, wie z. B. in der Gegenüberstellung von

GesualdoundStrawinskyoderMonteverdiundHindemith.DerzeiterarbeitetdasEnsemble

die Gesamtaufnahme aller Vokalwerke Sweelincks. Die bereits vorliegende Einspielung der

weltlichenWerkewurdeerstkürzlichmitdemrenommiertenEdisonClassicalMusicAward

ausgezeichnet.

GEISTLICHE UNd WELTLICHE VOKALMUSIK

Page 17: Musikfest Bremen 2009 Magazin

WIE dIE STAdT – SO dAS MUSIKfEST

WährenddesMusikfestwirdBremenzueinereinzigengroßenBühneder

Vielfalt.WiedieStadt–sodasFestderMusik.Traditionellundmodern,

RaumfürRaritäten,aberauchfürdasLiebgewonnene.DerNordenhat

seineganzeigeneArt,Festezufeiern.EineganzeRegionistGastgeber

füreinFestival,dasseinenfestenPlatzimKalenderderMusikliebhaber

hat.MitdemMusikfestmachtBremeningutemSinnevonsichreden.

SolcheBotschafterbrauchenStadtundLand.

WirfreuenunssehraufdeninspirierendenFunkendesMusikfestBremen

undwünschendenKünstlernundallenBesucherinnenundBesuchern

vielErfolg,FreudeundunvergesslicheTageanderWeser.

drei russische Komponisten – also drei Mal ty-pisch russische Musik? Wohl kaum. dagegen

spricht schon der Titel von Igor Strawinskys »Sui-te italienne«. Strawinsky, der große Meister des Neoklassizismus, hatte 1920 mit seinem Büh-nenstück »pulcinella« nach Motiven Giovanni Battista pergolesis eine beschwingte parodie ba-rocker Glückseligkeit abgeliefert. Angesichts des großen Erfolges schuf der Komponist mehrere Varianten des Stoffes für kleinere Besetzungen, darunter auch 1932 und 1933 jeweils eine »Suite italienne«, die einige der ursprünglich 22 Musiknummern des Tanzwerks zusammenfass-ten. für die fassung, die an diesem Abend zu

hören sein wird, komponierte er sechs Stücke für Violine und Klavier um. Strawinsky verstand es hierbei, durch die spezielle Klangwirkung der Be-setzung die Kerngedanken seiner Orchesterkom-position neu und überraschend zu deuten. Auch Sergej Prokofjew, von Strawinsky stilistisch

stark beeinflusst und ebenso wie dieser ein Hei-

matflüchtling aus dem bolschewistischen Russ-

land,suchtenachuniversellen,vonNationalismen

freienmusikalischenAusdrucksformen.Daranän-

derteauchseineRückkehrAnfangder30erJahre

indieSowjetunionnichts.DassseineersteSonate

für Violine und Klavier ein sehr melancholisches

Werkist,war jedochdemschlechtengesundheit-

lichenZustanddesKomponistengeschuldet,we-

nigerdemKlischeederewigtraurigenrussischen

Seele.ZehnJahrehatteProkofjewfürdasWerkbe-

nötigt,bevores1947aufgeführtwerdenkonnte.Im

erstenSatz,sohatteerselbstgefordert,solleman

»denWindübereinenFriedhof«wehenhören.

Dapasstes indieDramaturgiedesAbends,dass

dasKlaviertrioa-Mollop.50PjotrTschaikowskys

alsmusikalischesTotendenkmalfürseinenFreund

undFördererNikolaiRubinsteingedachtwar.Das

Stück gehört zu den Perlen des kammermusika-

lischenRepertoires.EsverbindetdasTschaikowsky

eigene Pathos mit einem Anflug dessen, was die

ZeitgenossendesKomponistenunter»russischer

Klassik«verstanden–unddarindochvielmehreine

einmaligeSynthesewesteuropäischerundslawi-

scherTraditionerlebte.DerzweiteSatzglänztals

funkelnderVariationsrauscheinesThemasinzwölf

Metamorphosen.

Stephan Cartier

30|31

SO 30. AUG I 20 UHR I KAT. dDieGlocke

JANINE JANSEN & fRIENdSJANINE JANSENViolineBORIS ANdRIANOV VioloncelloITAMAR GOLAN KlavierI.Strawinsky:Suiteitalienne

S.Prokofjew:SonatefürViolineundKlavierNr.1f-Mollop.80

P.I.Tschaikowsky:Klaviertrioa-Mollop.50

JANINE JANSEN & fRIENdS

JANINE JANSEN

Nur wenige Violinistinnen ihrer Klasse sind gleichermaßen

alsSolistinwieauchalsEnsemblespielerinsoerfolgreichwie

Janine Jansen. Die Niederländerin stieg 1997 nach ihrem

Debüt im Amsterdamer Concertgebouw wie ein Komet am

KonzerthimmelaufundhatseitdieserZeiteinSpielniveauder

Sonderklasseerreicht.DiemitvielenPreisenausgezeichnete

JansenspielteineStradivariausdemJahr1727.

BORIS ANdRIANOV

Boris Andrianov, 1976 in eine Moskauer Musikerfamilie ge-

boren, war mit 22 Jahren preisgekrönter Teilnehmer des 11.

InternationalenTschaikowsky-WettbewerbssowiedesRostro-

powitsch-Wettbewerbs.DiversePreisebeiweitereninternatio-

nalenWettbewerbenfolgtenundseitdemarbeitetermitvielen

renommiertenPartnernundunteranderemmitsoberühmten

KomponistenwieKrzysztofPendereckizusammen.

ITAMAR GOLAN

DergebürtigeLitauerItamarGolanhateineimwahrstenWort-

sinn internationaleBiographie.SeineElternemigriertennach

Israel,erselbststudiertespäter indenUSA.AlsKammermu-

siker arbeitete er mit vielen anderen namhaften Künstlern

wieTabeaZimmermannoderShlomoMintzzusammen.Golan

unterrichtetaberauch:AlsProfessorlehrteerbis1994ander

ManhattanSchoolofMusicundistderzeitamKonservatorium

inParistätig.

30

08

Page 18: Musikfest Bremen 2009 Magazin

WAR REQUIEMBenjamin Brittens »War Requiem«, das wohl be-kannteste Werk des britischen Komponisten und erklärten pazifisten, entstand für die Wiederein-weihung der Kathedrale von Coventry, die zusam-men mit der Stadt in der Nacht vom 14. zum 15. November 1941 von der deutschen Luftwaffe na-hezu vollständig zerstört worden war. IndemWerkwirddertraditionellelateinischeText

derMissaproDefunctismitGedichtenvonWilfried

Owen kombiniert – Werke jenes bekannten eng-

lischenAntikriegslyrikers,der imApril1917beim

Trommelfeuer im Grabenkrieg einen psychischen

Zusammenbrucherlittundam4.November1918

wenige Tage vor dem Waffenstillstand im Alter

von 25 Jahren fiel. »Was ich schreibe«, so Brit-

ten, »wird wohl eines meiner wichtigsten Stücke

GEdENKKONzERT zUM 70. JAHRESTAG dES AUSBRUCHS dES 2. WELTKRIEGS

32|33

BREMER pHILHARMONIKER

Die Bremer Philharmoniker sind nicht nur eines der ältesten

Berufsorchester Deutschlands. Mit einem Repertoire von

großer Sinfonik, Oper oder Kammermusik bis hin zu »Cross-

over-Projekten« mit Jazz, Klezmer und HipHop ist es auch

einesdervielseitigstenOrchester.InnerhalbderSpielzeitsind

die Bremer Philharmoniker mit rund 175 Opernvorstellungen

im Theater Bremen und 24 Philharmonischen Konzerten im

BremerKonzerthaus»DieGlocke«,dazurund30Sonder-,Fa-

milien-undKammerkonzertenundzahlreichenProjektenzur

Förderung von Kindern und Jugendlichen nahezu täglich in

derHansestadtzuerleben.

dI 01. SEpT I 20 UHR I EINHEITSpREIS 15,- EURSt.PetriDom

WAR REQUIEM – GEdENKKONzERT zUM 70. JAHRESTAG dES AUSBRUCHS dES 2. WELTKRIEGS BREMER pHILHARMONIKERSUSANNE BERNHARd Sopran THOMAS COOLEY Tenor THOMAS E. BAUER Bariton

TSCHECHISCHER pHILHARMONISCHER CHOR BRNOTöLzER KNABENCHORMARKUS pOSCHNER Dirigent

B.Britten:WarRequiemop.66

TSCHECHISCHER pHILHARMONISCHER CHOR BRNO

DerTschechischePhilharmonischeChorBrnowurde1990gegründetundgehörtheutezuden

bestenundmeistgefragtenprofessionellenChörenEuropas.DasEnsemblearbeitetmitallen

tschechischen und vielen ausländischen Orchestern zusammen. Partner am Pult waren Diri-

gentenwieJiríBelohlávek,SirCharlesMackerras,SirRogerNorrington,BertranddeBilly,Zubin

Mehta,NikolausHarnoncourtundKurtMasur.

TöLzER KNABENCHOR

Der Tölzer Knabenchor, 1956 von dem Dirigenten und Gesangspädagogen Prof. Gerhard

Schmidt-Gaden in Bad Tölz gegründet, gehört heute zu den renommiertesten Knabenchören

weltweit.DiebreitemusikalischePalettedesChoresumfasstVokalmusikausdemMittelalter

bisindieModerne,wobeiVolksliederebensozumRepertoirezählenwiekunstvolleMadrigale

undMotetten.

MARKUS pOSCHNER

MarkusPoschner,1971 inMünchengeboren, istGewinnerdes

DeutschenDirigentenpreises2004undwurdedamitvomDeut-

schen Musikrat und der Deutschen Orchestervereinigung mit

einem der wichtigsten internationalen Dirigentenpreise ausge-

zeichnet.2005wurdeerErsterKapellmeisteranderKomischen

Oper Berlin, seit der Saison 2007/2008 ist er Bremer General-

musikdirektor.MarkusPoschnerstehtfüreinegrenzüberschrei-

tende Arbeit zwischen Tradition und Moderne, überzeugt als

FachmannfürdasklassischeundromantischeRepertoireund

istzudemeinexzellenterJazz-Pianist.

werden.DiesegroßartigeLyrik,vollerHassaufdie

Zerstörungswut, bildet eine Art Kommentar zum

Requiem«. Auf der Titelseite der Partitur finden

sichalsMottodieZeilenOwens:»MeinThemaist

derKriegunddasLeiddesKrieges.DiePoesieliegt

im Leid... Alles, was ein Dichter heute tun kann,

ist:warnen«.AuchBrittenwolltemitseinem»War

Requiem«vordemLeidundderSinnlosigkeitdes

Kriegeswarnen,weshalberdasStück–eineSyn-

thesevonOratoriumundLiederzyklus–auch im

AndenkenandieMillionenTotenkomponierteund

jeglicheTranszendierungvermied.Inseinerforma-

lenDispositionweistdasWerkdreiverschiedene

Ebenenauf:ImVordergrundstehensichzweiSol-

daten gegenüber (ein Engländer und ein Deut-

scher),dieindenWortenOwensvondenGräueln

desKriegesberichten.»DieGedichte«,soBritten

ineinemBriefandenBaritonDietrichFischer-Dies-

kau,derauchdieUraufführungmitgestaltete,»wer-

denfürTenorundBaritongesetzt,zurBegleitung

einesKammerorchesters,dasmittenunterdenan-

derenInstrumentalistensitzt.Sieerforderneinen

Gesang von äußerster Schönheit, Intensität und

Ernsthaftigkeit«.DieAusführungdereigentlichen

Totenmesse, inderenritualisiertemAusdruckder

TrauerzugleicheineliturgischeBitteumErlösung

mitschwingt, übernehmen Sopranistin, Chor und

großesSinfonieorchester.Scheinbarwieausdem

Hintergrundhervortretenderklingtschließlichdie

atmosphärischeMusikvonOrgelundKnabenchor,

welchemitgewisseremotionalerDistanzderHoff-

nungaufeinebessereWeltklanglichenAusdruck

verleiht.

Harald Hodeige

01

09

präsentiertvom

Page 19: Musikfest Bremen 2009 Magazin

dI 01. SEpT I 20 UHR I KAT. fSt.LaurentiusKircheLangförden

MICHELANGELOGESUALdO CONSORT AMSTERdAMHARRY VAN dER KAMp Leitung

GeistlicheMusikausderSixtina:WerkevonG.P.daPalestrina,O.diLassou.a.

Vier Jahre benötigte Michelangelo Buonarroti, um das deckengewölbe der Sixtinischen Kapelle im Vatikan mit seinen fresken zur biblischen Genesis

zu schmücken. So entstand ein Gesamtkunstwerk, das Ewigkeitswert be-sitzt. das künstlerische programm der Sixtina mit seinen zu Ikonen der Re-naissancekunst gewordenen Bildern wie der Vertreibung Adams und Evas aus dem paradies oder der missglückten Berührung Gottes und Adams hat

bildende Künstler auf Jahrhunderte hin inspiriert – und ebenso Musiker zu großen Kompositionen angeregt. das programm »Michelangelo« des Ge-sualdo Consort Amsterdam versammelt einen bildmächtigen Reigen von Motetten und Messevertonungen, deren Motive eng mit Michelangelos Bild-kompositionen verbunden sind.DiesgiltbesondersfürdieVertonungvonSonettenundanderenGedichten

desMaler-Genies.DennMichelangeloließseineKreativitätinmehrerenMe-

diensprechen.JacquesArcadeltgehörtzudenMusikernimUmfeldderbei-

denpäpstlichenHofkapellen»Sixtina«und»Julia«,diesichdieserauchvon

weltlichenFreudensprechendenTexteannahmen.NebenzweiMotettennach

MichelangelosGedichtenwirdauchdasKyrieseinerMissa»AveReginacoelo-

rum«zuhörensein.MitMotettenundeinerFassungderLamentationiJeremi-

aeProphetaevonConstanzoFestaundAndreasDeSilvastehenweitereWerke

prominenterMusikeraufdemProgramm,diezuBeginndes16.Jahrhunderts

dasrömischeMusiklebenentscheidendprägten.BezeichnendistdieKunst

dieserKomponisten,diebiblischenThemenineinemausgefallenenundteil-

weiseextremornamentiertenMusikstilzuvertonen.ZudembegleitenWerke

derbeidenStarsjenerZeit,OrlandodiLassoundGiovanniPierluigidaPalestrina,

diesenmusikalischenWandelgangdurchdieSixtinischeKapelle.

Stephan Cartier

präsentiertvonder

01

09

34|35

GESUALdO CONSORT AMSTERdAM

Sie haben das 16. und 17. Jahrhundert im Griff – musikalisch versteht sich. Das Gesualdo

ConsortAmsterdamkannvonsichbehaupten,dengesamtenBestandderüberliefertenMa-

drigalejenerEpochenzubeherrschen.Auch»großformatige«Werkewiedie»Lamentationi

JeremiaeProphetae«Emiliode‘CavalierisoderMessenundKantatenandererKomponisten

jenerZeitgehörenzumfestenRepertoiredesGesualdoConsort.EinVierteljahrhundertdes

gemeinsamen Musizierens hat aus den Musikern eines der namhaftesten Vokalensembles

EuropasfürAlteMusikgemacht.EbensowieihrNamenspatron,derNeapolitanerCarloGesu-

aldodaVenosa(ca.1561–1613),versuchensie,durchKontrasteinihrenProgrammenden

AusdrucksraumderMusikzuerweitern.

HARRY VAN dER KAMp

InseinenvielenRollendesBass-Solisten,Ensemblesängers

und schließlich auch Chorleiters ist Harry van der Kamp

hinreichend als Vollblutmusiker ausgewiesen. Da nimmt es

nichtWunder,dasserseit1994alsProfessorfürGesangan

derHochschulefürKünsteinBremenauchpädagogischtä-

tig ist. Zehn Jahre zuvor gründete er das Gesualdo Consort

Amsterdam.HiervorwiederumwarHarryvanderKampüber

viele Jahre Mitglied berühmter Ensembles wie der Cappella

Amsterdam und dem Nederlands Kamerkoor. Van der Kamp

brillierteinmehrals30OpernrollenundseineArbeitführte

ihnmitDirigentenwieNikolausHarnoncourt,JohnEliotGar-

diner und Ton Koopman zusammen. Sein Schaffen spiegelt

sichaufmehrals100CD-Einspielungenwider.

MICHELANGELOGEISTLICHE MUSIK

AUS dER SIXTINA

Page 20: Musikfest Bremen 2009 Magazin

JÉRÉMIE RHORER UNd LE CERCLE dE L’HARMONIE

2005 gründete der junge Komponist und Dirigent Jérémie Rhorer, ausgebildet bei Marc

MinkowskiundWilliamChristie,mitbefreundetenMusikerkollegendasaufhistorischenIns-

trumentenmusizierendeOrchesterLeCercledel’Harmonie.SeitseinerGründungwurdedas

EnsemblezuzahlreichenFestivalseingeladen,darunterinBeaune,Deauville,Amsterdamund

zumChaise-DieuFestivalinderAuvergne.HinzukamenAuftritteanbedeutendenBühnenwie

demThéâtredesChamps-ÉlyséesundderOpéraComiqueinParis,demThéâtreduCapitolein

ToulouseunddemTheateranderWien.

RICHARd BRUNEL

AusgebildetanderÉcoleduCentreDramatiqueNationaledeSaint-Etienne,hatRichardBrunel

seinHandwerkbeiRegie-GrößenwieRobertWilson,LudovicLagarde,AlainFrançonundPeter

Steinvervollkommnet.ZuseinenMusiktheaterprojektenderletztenJahrezählen»DerJa-

sager/DerNeinsager«vonBrecht/Weillund»InThePenalColony«vonPhilipGlassanderOpéra

NationaldeLyonsowie»AlbertHerring«vonBenjaminBrittenanderOpéradeRouenundder

OpéraComiqueParis.

präsentiertvon

L’INfEdELTÀdELUSA

Große Jubiläen von Komponisten bieten die willkommene Gelegenheit, Werke in den Mittel-punkt zu rücken, die eben nicht seit jeher schon zum gängigen Repertoire zählen, sondern ei-ner Wiederentdeckung harren. Joseph Haydns »L’infedeltà delusa« zählt ohne zweifel zu die-ser Gruppe der entdeckenswerten Raritäten und man kann nur hoffen, dass das Haydn-Jahr 2009 diesem Juwel des komödiantischen Musikthea-ters des 18. Jahrhunderts zu einer neuen Blüte verhilft. Während heute unumstritten ist, dass Haydn mit seiner Instrumentalmusik Bahnbre-chendes schuf, fallen seine 24 Bühnenwerke zumeist unter den Tisch – und das, obwohl er als langjähriger Kapellmeister der fürsten Esterházy

auch als Intendant für gleich zwei Opernhäuser zuständig war.»L’infedeltàdelusa«–»Liebemachterfinderisch«

hatmandenTiteldieserOperpassenderweiseüber-

setzt, wörtlich heißt er »Die vereitelte Untreue«

–istdieersteOperHaydns,dievollständigerhal-

ten ist. Er komponierte sie im Auftrag von Fürst

NikolausEsterházyalsGeschenkfüreinfestliches

Ereignis:Am26.Juli1773galtesdenNamenstag

derverwitwetenFürstinMariaAnnaLouiseEster-

házyzufeiern,derGattindes1762verstorbenen

FürstenPaulAnton,derHaydnam1.Mai1761als

VizekapellmeisternachEisenstadtengagierthatte.

LeidersindvonderPremierekeinerlei»Publikums-

stimmen« bekannt, aber als nur wenige Wochen

späterimSeptember1773KaiserinMariaTheresia

ihren Besuch auf Schloss Esterháza ankündigte,

setzteHaydn,derzuerstanseineOper»Acide«ge-

dachthatte, imletztenMomentdoch»L’infedeltà

delusa«an.NachderAufführungfielderberühmte

Ausspruch von Maria Theresia: »Wenn ich gute

Opernhörenwill,geheichnachEsterháza«.Kein

MI 02. SEpT I fR 04. SEpT I 19.30 UHR I KAT. dOldenburgischesStaatstheater

L’INfEdELTÀ dELUSA LE CERCLE dE L’HARMONIECLAIRE dEBONO Vespina INA KRINGELBORN Sandrina JULIAN pRÉGARdIEN Nencio IAIN pATON Filippo

THOMAS TATzL Nanni

JÉRÉMIE RHORER DirigentRICHARd BRUNEL Regie

J.Haydn:»L’infedeltàdelusa«(»Liebemachterfi­nderisch«)Hob.XXVIII:5

BurlettapermusicainzweiAkten

(KoproduktionAcadémieeuropéennedemusique/Festivald’Aix-en-Provence,

OpéraToulonProvenceMéditerranée,GrandThéâtredeLuxembourg,OpéradeLille

undMusikfestBremen)

32|33

02/0409

Wunder,dassdieKaiserinGefallenanderOperfand,dennanderimFlorentiner

BauernmilieuangesiedeltendeftigenBurleskeüberzeugensowohldaswitzige

LibrettovonMarcoColtellini,derauchMozarts»Lafintasemplice«verfasst

hatte,alsauchdiespritzig-geistreicheMusikHaydns.

ZumInhalt:Die jungeBäuerinVespina liebtdenreichenBauernNencio,der

seinerseitsaufgrundeinesverlockendenErbesdasBauernmädchenSandrina

heiratenwill.SandrinawiederumaberliebtVespinasBruderNanniundmöchte

ihngegendenWillenihresVatersheiraten.DieschlaueVespinaspinntdarauf

hineinNetzvonIntrigen,schlüpftinzahlreicheRollenunderreicht,dasses

statteinerausGeldgiergeplantenZweckheiratletztlichzueinerDoppelhoch-

zeitausLiebekommt.

InRichardBrunelsunbeschwerterundkurzweiligerInszenierung,dieimRah-

mendesFestivald’Aix-en-Provence2008ihrePremierefeierte,kommtneben

der mitreißenden musikalischen Umsetzung dank einer stringenten Perso-

nenführung grandios zur Geltung, dass »L’infedeltà delusa« zweifellos ein

HöhepunktinHaydnsvielseitigem,aberimmernochvernachlässigtemOpern-

schaffenist.

Carsten preisler

ENTdECKUNG IM HAYdN-JAHR:

36|37

Page 21: Musikfest Bremen 2009 Magazin

ARBEIT IST UNSERE ARBEIT, KULTUR UNSERE KRAfTQUELLE

QualifizierteArbeitskräfte,moderneInfrastruktur,politischeStabilität

–zweifelloswichtigeFaktoreneinesattraktivenWirtschaftsstandortes.

DochdieQualitäteinerRegionwirdgenausovonAngebotenbestimmt,

dieaußerhalbderArbeitszeitgenutztwerdenkönnen.

EinenStandortganzheitlichzufördern,heißtdaherfürdenArbeitgeber-

verbandNORDMETALLnichtnur,seineMitgliedsunternehmenprofessi-

onellzuberaten,fürFach-undFührungsnachwuchszusorgenunddie

InteressenderWirtschaftgegenüberderPolitikzuvertreten,sondern

auch:ProjekteimKultur-undSozialbereichzuunterstützen.Diestun

wirumfassendinganzNorddeutschlandalsVerbandundmitunseren

Stiftungen.

UndsofreutsichNORDMETALL,auch2009wiedereinbesonderesHighlight

desMusikfestBremenpräsentierenzudürfen:dieCellistinSolGabetta

unddasKammerorchesterBasel.

WirsindgespanntaufdiesesKulturerlebnisundaufdieBegegnung

mitIhnen.

SOL GABETTA

Die Cellistin Sol Gabetta gehört nicht nur zu den aufstre-

benden Topstars ihres Instruments, sondern der gesamten

Klassik-Szene.1981inCordoba,Argentinien,alsTochterfran-

zösisch-russischerElterngeboren,gewannsiediversePreise,

unter anderem beim Tschaikowsky-Wettbewerb in Moskau,

beim ARD-Wettbewerb oder den Natalia-Gutman-Preis Mün-

chen.2007wurdesiefürihreCD»IlprogettoVivaldi«mitdem

»ECHO Klassik« als »Instrumentalistin des Jahres« ausge-

zeichnet.InzwischenlebtsieinderSchweiz,wosieeineige-

nesKammermusikfestivalgegründethat,undistalsDozentin

in Basel tätig. Mit ihrer aktuellen CD »Cantabile«, die Bear-

beitungen italienischer Opernarien für Cello enthält, schaffte

sie es sowohl in die Klassik- als auch in die Pop-Charts. Sol

Gabetta spielt auf einem seltenen Guadagnini-Cello aus dem

Jahr1759.www.nordmetall.de

Wenn das nicht den internationalen Anspruch des Musikfest Bremen doku-mentiert: Ein Schweizer Orchester spielt mit einer argentinischen Solistin in Ostfriesland Kompositionen aus Ungarn und österreich. Während die jun-ge Star-Cellistin Sol Gabetta die künstlerischen Akzente setzen wird, bildet Ungarn den programmatischen Schwerpunkt dieses Konzerts.DerungarischeKomponistLeóWeiner(1885-1960)isttrotzallermodernen

TendenzenstetsdenPrinzipienderTonalitättreugeblieben.Diesgiltauchfür

seinDivertimentoNr.2,das1938zunächstfürStreichquartettentstand.Die

vier Sätze basieren auf Volksliedern, die – im Gegensatz zu vielen anderen

zeitgenössischenWerken,denenmandenEinflussvonVolksmusikzuschreibt

–imCharakterdesWerkesauchdeutlichherauszuhörensind.

DerRuhmLeopoldHofmanns(1738-1793)gründetsichheutevorallemauf

einFlötenkonzert,dasmanlangefüreinWerkvonHaydnhielt. Inden60er

und70erJahrendes18.JahrhundertsgehörteHofmannjedochzudenein-

flussreichstenKomponistenWiens.Erschriebmehrals60Konzerte,darunter

mindestenssechsCellokonzerte,obwohldasVioloncellodamalskeineswegs

eingefragtesSoloinstrumentwar.SeinKonzertinD-Durdarfdeshalbalsechte

Raritätgelten.

Zwischen1761und1765istauchdasKonzertfürVioloncelloundOrchester

Nr.1C-DurvonJosephHaydnentstanden–kurzbevorderKomponistdieStel-

lealsKapellmeisteramHofedesungarischenFürstenEsterházyantrat.Das

Werkgaltlangealsverschollenundwurdeerst1961ineinemNotenarchivin

Pragwiederentdeckt.ZweifellosistdastechnischanspruchsvolleKonzertdas

bedeutendsteWerkausHaydnsfrüherSchaffensphase:Mutetesineinigen

Passagennoch»spätbarock«an,soweistvorallemderSchlusssatz indie

ZeitderWienerKlassikvoraus.

NurzweiWochenbenötigteBélaBartókimSommer1939,umwährendeines

ArbeitsaufenthaltsimBernerOberlandseinDivertimentofürStreichorchester

zukomponieren.DasWerk,indemsichBartókdeutlichaufdieTraditionender

WienerKlassikbezieht,wurdeexplizitfürdasBaslerKammerorchesterund

dessenmusikalischenLeiterPaulSachergeschrieben.

Jochen Brünner

MI 02. SEpT I 20 UHR I KAT. EJohannesaLascoBibliothekEmden

HAYdN HUNGARIAKAMMERORCHESTER BASELSOL GABETTA Violoncello

JULIA SCHRödER Leitung

L.Weiner:DivertimentoNr.2

L.Hofmann:KonzertfürVioloncelloundOrchesterD-Dur

J.Haydn:KonzertfürVioloncelloundOrchesterC-DurHob.VIIb:1

B.Bartók:DivertimentofürStreichorchesterSz113(1939,fürPaulSacherunddas

BaslerKammerorchestergeschrieben)

38|39

HAYdN HUNGARIA

02

09

VERGESSENE SCHäTzE UNd fRÜHE MEISTERWERKE

KAMMERORCHESTER BASEL UNd JULIA SCHRödER

Das 1984 von Absolventen verschiedener Schweizer Musik-

hochschulen gegründete Kammerorchester Basel gehört zu

deninternationalgefragtenKammerorchestern.2008gewann

das Ensemble, dessen Repertoire unterschiedliche program-

matischeSchwerpunktevomBarockbiszurModerneumfasst,

den»ECHOKlassik«inderKategorie»BestesOrchester«.Die

35 Musiker arbeiten mit wechselnden musikalischen Leitern

zusammen.DasMusikfest-KonzertinEmdenwirddieKonzert-

meisterinJuliaSchröderdirigieren.

Page 22: Musikfest Bremen 2009 Magazin

dIE dEUTSCHE KAMMERpHILHARMONIE BREMEN

DieDeutscheKammerphilharmonieBremen,lautTageszei-

tung»DieWelt«einer»dertransparentestenundsensibels-

tenKlangkörper,dieeszurzeitgibt«,isteinesderweltweit

führendenOrchester.GemeinsammitihremKünstlerischen

LeiterPaavoJärvisowierenommiertenGastdirigentenund

internationalgefragtenSolistenistdieFormationregelmäßig

aufbedeutendenFestivalsundKonzertpodienimIn-undAus-

landzuerleben.

OTTO SANdER

OttoSander,geboren1941in

Hannover,giltalseinerderbes-

tenSchauspielerDeutschlands.

SeinerstesEngagementerhielt

erandenDüsseldorferKammer-

spielen,woer1965debütierte.

1968wurdeervonClausPey-

mannandieFreieVolksbühne

Berlinberufen,späterwurdeer

vonPeterSteinandie1970gegründeteBerlinerSchaubühne

amHalleschenUfergeholt.Seit1980gastierterandiversen

Theatern,synchronisiertundspieltfürKino,Fernsehenund

RadioundtrittbeiLesungenauf.

KRISTJAN JäRVI

AlsChefdirigentdesTonkünst-

ler-OrchestersunddesAbsolute

EnsemblesistKristjanJärvifür

seinRepertoirevonderKlassik

bishinzurMusikderGegenwart

bekannt.AlsenergischerAnwalt

derzeitgenössischenMusikhat

er bereits über 60 Urauffüh-

rungendirigiert.InderSaison

2008/2009debütierteJärvi,ArtisticAdviserdesKammeror-

chesterBasel,beidenLondonerPromsmitdemBBCNational

OrchestraofWalessowiebeimSymphonieorchesterdesBR,

beimRSOStuttgart,demOrchestreNationaldeLyonunddem

NHKSymphonyOrchestrainTokio.

pARTNER UNd föRdERER dERMUSIKSTAdT BREMEN

Schonseitmehrals185JahrenistesselbstgestecktesZielundAuf-

gabederSparkasseBremen,neuekulturelleMöglichkeitenzufördern

undInnovationundWagniszubelohnen;diesistdieBasisunsereskul-

turellenEngagements.

EineGrundvoraussetzungfürInnovationistKreativität.DamitKreati-

vitätjedochgedeihenkann,brauchteseinengutbereitetenkulturellen

Boden.

VordiesemHintergrundistesfastschonselbstverständlichundgute

Tradition,dassdieSparkassedieMusikstadtBremenaufintensiveArt

undinallihrenFacettenvonJazzbisKlassiktatkräftigfördert.

DieSpannweiteistgroß:DasMusikfestBremengenausowiedenSommer

inLesmonaoderdenBremerKlavierwettbewerb.AuchdieReihe»spar-

kasseinconcert«–eineKooperationmitNordwestradio–bereichert

mitinternationalrenommiertenInterpretenausJazz,BluesundWorld

MusicdieBremerKulturlandschaft.

SoistdieSparkasseFördererdesMusikfestBremen–vonBeginnan

–undfesterPartnerderDeutschenKammerphilharmonieBremen,die

denmusikalischenRufBremenssoerfolgreichindieweiteWeltträgt.

AufdieseWeisehabensichausSponsoringaktivitätenkreativePart-

nerschaftenmitinnovativenProjektenentwickelt:zumbeiderseitigen

NutzenundzurFreudedesPublikums!

LEONARd BERNSTEINCANdIdE

dO 03. SEpT I 19.30 UHR I KAT. C TheateramGoetheplatz

CANdIdEANdREW STApLES Candide pATRICIA pETIBON Cunegonde KIM CRISWELL OldLadyWEITERE SOLISTENdIE dEUTSCHE KAMMERpHILHARMONIE BREMENCHOR dES THEATER BREMENOTTO SANdER Erzähler

THOMAS KIEMLE SzenischeEinrichtung

KRISTJAN JäRVI Dirigent

L.Bernstein:»Candide«,KomischeOperettein2Akten(halbszenischeAufführung

inenglischerSprachemitdeutschenZwischentextenvonLoriot)

»Wir befinden uns«, schrieb Leonard Bern-stein 1956 in einem Manuskript zu einer fern-sehsendung mit dem Titel »das amerikanische

Musical«, »in einer Situation, die ungefähr der des volkstümlichen musikalischen Theaters in deutschland kurz vor Mozart entspricht. damals,

im Jahre 1750, war die große Attraktion das ›Sing-spiel‹, was nichts anderes war als das ›Annie Get Your Gun‹ jener Tage [...]. Nur durch den Genius Mozart wurde aus dem Singspiel ein Kunstwerk. [...] Wir sind jetzt in der gleichen Situation: alles was wir brauchen, ist unseren Mozart. Von ihm bekämen wir sicher keine ›zauberflöte‹, sondern

etwas Neues, für das ›Oper‹ vielleicht nicht das richtige Wort wäre. Es müsste ein aufregenderes Wort sein für so ein aufregendes Ereignis. Und dieses Ereignis kann jeden Moment eintreten. Es ist beinahe, als wäre dies unser großer Moment in der Musikgeschichte, als gäbe es eine histo-rische Notwendigkeit für unseren Reichtum an schöpferischen Talenten gerade in dieser zeit«. Bernsteins Ausführungen erwiesen sich gerade-

zu als prophetisch, da sich das Musical Anfang

der1950erJahrealseineneueKunstgattungdes

amerikanischenMusiktheatersetablierte–woran

03

09

erselbstmitseiner»WestSideStory«undderzuvorkomponierten»comic

operetta« »Candide« erheblichen Anteil hatte. Über letzteres Werk urteilte

diezeitgenössischeKritik:»Esisteinspektakuläres,opulentesundpikantes

Musical[...]mitgroßemEnsembleundglänzenderMusik«–unddas,obwohl

dieVorlagekeineidealenVoraussetzungenfüreinzugfähigesLibrettoliefer-

te,handeltessichhierbeidochumeineAdaptionvonVoltairesSchelmenro-

man»CandideouL’optimisme«ausdemJahr1759,indem,wiederSatiriker

JohnWellsesausdrückte,»jedeSeiteineinemanderenLandspieltundjeder

AbsatzeinneuesAbenteuerbringt.«BeschriebenwirddasabenteuerlicheLe-

benvonCandideundKunigunde,dievonihremLehrer,demPhilosophenDr.

Pangloss, indemGlaubenerzogenwurden, inderbestenallerWeltenzule-

ben,schließlichwerdenjedochalledreihoffnungslosdesillusioniert.Dessen

ungeachtetsahBernsteininVoltairessatirischenAngriffendieMöglichkeit,

demAmerikaderMcCarthy-ÄraeinenkritischenSpiegelvorzuhaltenunddabei

gleichzeitigeininsichgeschlossenesBühnenwerkzukreieren.Dassdieneu-

enZwischentextevonLoriotdasWerkumeineVielzahlvonhintergründigen

Pointenbereichernwerden,kannalssichergelten.

Harald Hodeige

inKooperationmit

40|41

Page 23: Musikfest Bremen 2009 Magazin

OTTAVIO dANTONE

dO 03. SEpT I 20 UHREINHEITSpREIS 22 EUR (HöRpLäTzE 15 EUR) St.Cyprian-undCorneliuskircheGanderkesee

OTTAVIO dANTONE Orgel

M.Weckmann:Praeambulumind

D.Buxtehude:Komm,HeiligerGeist,HerreGottBuxWV200,Ciacconae-Moll

BuxWV160

J.Krieger:ToccataD-Dur

G.Böhm:Praeludium,FugeundPostludiumg-Moll,VaterunserimHimmelreich

J.Pachelbel:ToccataC-Dur,Ciacconaf-Moll

J.S.Bach:VaterunserimHimmelreichBWV682,PraeludiumundFugeind-Moll

BWV539,AlleinGottinderHöh’seiEhr’BWV663undweitereWerke

42|43

03

09

OTTAVIO dANTONE

ErführtgerndenTaktstock–

aber die Liebe zu den Tasten

lässt Ottavio Dantone immer

wiederinsSolistenfachzurück

wechseln.Studierthateram

MailänderKonservatoriumohne-

hinbeides,dasDirigatwieauch

dasCembalo-undOrgelspiel.Es

warderentscheidendeWende-

punktindererfolgreichenSolistenkarrierefürDantone,1996

dieLeitungderAccademiaBizantinainRavennaübernommen

zuhaben.FortankonzentrierteersichaufdieKarrierealsDiri-

gentundwechselte1999auchinsOpernfach.Unteranderem

leiteteerHändels»Rinaldo«und2007Mozarts»Cosìfantutte«

anderMailänderScala.

VerstärktwidmetesichOttavioDantonewährenddervergan-

genenJahrejedochwiederdemOrgel-unddemCembalospiel.

EristeuropaweitalsSolistbeigroßenFestivalsderAltenMusik

zuhören,womiteranseinefrühenErfolgeanknüpft,diesichin

PreisenfürdiebesteContinuo-BegleitungbeimInternationalen

WettbewerbinParissowiedemGewinndesgroßenBarock-Wett-

bewerbsinBrüggespiegeln.DantonehatauchvielePreisefür

seineEinspielungenerhalten,darunterfürdieCDsmitSonaten

PietroDomenicoParadisissowiedenSonatenfürCembalound

ViolinevonJohannSebastianBach.

Auf Johann Sebastian Bach läuft alles hinaus: das ist die Essenz des Orgel-soloprogramms, das Ottavio dantone zusammengestellt hat. So stehen der Meister aus Eisenach und seine Vorgänger im zentrum dieser Bilanz deut-scher Orgelkunst an der Wende zum 18. Jahrhundert. Sie endet mit einem großen Block von Werken Bachs, doch sie zeigt auch auf beeindruckende Weise den Kontext seiner Orgelrevolution. Matthias Weckmann beispiels-weise gehört zur Vorläufergeneration. In Hamburg wirkte er bis 1674, und seine Werke gehörten zum fundus, mit dem Bach groß wird. Gleiches gilt, auch persönlich, für dietrich Buxtehude, einen der größten Organisten sei-ner zeit, zu dem Bach nach Lübeck pilgerte, um ihm zuzuhören und bei ihm

zu studieren; nur dessen Tochter wollte er nicht heiraten.MitJohannKrieger,JohannPachelbelundGeorgBöhmsinddarüberhinaus

dreiZeitgenossenBachsvertreten,mitdenenersichkompositorischmessen

wird,dennsieentwickelnanihrenjeweiligenWirkungsstätteninNord-und

Süddeutschland ganz eigenständige Œuvres. Die Werke Johann Sebastian

Bachswieetwa»Vaterunser imHimmelreich«BWV682oderdasPraeludi-

umundFugeind-MollBWV539,dieOttavioDantoneausgewählthat,spiegeln

zeitlichpassendzudiesemPanoramaderbarockenOrgelmusikdiewirkungs-

mächtigemittlerePhaseimLebendesKomponisten.

MitdembesonderenAugenmerkaufdenGattungendesPräludiumsmitFuge,

derToccataundCiacconawendetsichDantonedemFelddersäkularenOrgel-

arbeitjenerZeitzu.AlsVariationendesfreienVorspielsludensiedieSolisten

zurImprovisationeinundbefreitensievomstrengenRegelkanonderForma-

lismen.GleichwohlzeigeneinigeChoralbearbeitungenaberebenso,wiedie

OrganistenjenerEpochemitdersonntäglichen»Fronarbeit«umgingenund

mitwelchemErfindungsreichtumsiesichderKompositionauchsolcher»Ge-

brauchswerke«hingaben–alleszurhöherenEhreGottes,wieBach immer

betonte.

Stephan Cartier

OTTAVIO dANTONE AN dER ARp-SCHNITGER-ORGEL IN GANdERKESEE

Page 24: Musikfest Bremen 2009 Magazin

franz Schubert ist 1797 in einer Wiener Vorstadt als Sohn eines kaiser-treuen und frommen Schulmeisters und einer Köchin geboren. Er wuchs im Unterschied zum 1770 geborenen Beethoven, dessen geistiges Umfeld die Ideale der Revolution waren, direkt in die Restauration hinein: der Wiener

Kongress 1814 und die Karlsbader Beschlüsse 1819 besiegelten eine er-barmungslose diktatur in Wien unter dem fürsten Metternich. 1822 schwer krank, hatte Schubert am 31.3.1824 an seinen freund Leopold Kuppelwie-ser geschrieben: »... ich fühle mich als den unglücklichsten, elendsten Menschen auf der Welt. Jede Nacht, die ich schlafen geh’, hoffe ich nicht mehr zu erwachen und jeder Morgen kündet mir nur den gestrigen Gram«. In diesem Jahr schrieb er die Sonate für Arpeggione und Klavier. das Arpeg-gione hatte der Instrumentenbauer Georg Stauffer 1823 gebaut und es wä-re wohl vergessen worden, gäbe es nicht Schuberts Werk, das heute meist mit der Bratsche oder dem Cello gespielt wird. das Arpeggione verbindet die Spielweise des Cellos mit form, Stimmung und Bünden der Gitarre. Es blieb ein Unikum seiner zeit. 1890hatteder61-jährigeJohannesBrahmsgegenüberClaraSchumannan-

gekündigt,nichtmehrzukomponieren,sicherauchalsFolgegesamtgesell-

schaftlicherEnttäuschung.Dochdannlernteer1891RichardMühlfeld,den

Soloklarinettisten der Meininger Hofkapelle kennen und es entstanden in

kürzesterZeitzweiKlarinettensonaten,einKlarinettentrioundeinKlarinet-

tenquintett.MitdenbeidenKlarinettensonatenop.120endetdasInstrumen-

talschaffenvonBrahms:auchhierwiederdiemeisterlicheMetamorphoseder

traditionellenSonatensatzformunddieindiemusikalischeZukunftweisende

Variationstechnik.

»Bitte setzen Sie sich dieser Musik aus, wann

immer Sie ihr begegnen«, sagte der Komponist

WolfgangRihminBezugaufdieMusikvonDmitri

Schostakowitsch. Der russische Komponist, des-

senLebenwievieleandereindieMühlendersozia-

listischenÄsthetikwärtergeriet,warimmerwieder

Repressionenausgesetzt.1960wieder1.Sekretär

des sowjetischen Komponistenverbandes, ge-

langteerzuRuhmundEhren–aberalseingebro-

chenerMann.AngesichtsdesElendsseinesVolkes

bezeichneteerseine15Sinfonienals»Grabdenk-

mäler«.Alser1975kurzvorseinemToddieBrat-

schen-Sonate schrieb, ist der Widerspruch der

Linken zwischen dem Ideal des Sozialismus und

der Realität der sowjetischen Staaten besonders

krass und der Komponist todkrank: »Ich befinde

mich jetzt im Krankenhaus«, schreibt er an den

polnischenKomponistenKrzysztofMeyer.»Ichha-

beÄrgermitmeinemHerzenundmitdenLungen.

MeinerechteHandschreibtnurmitgroßerMühe...

Obgleichessehrschwierigwar,habeichdieSonate

für Bratsche und Klavier doch zu Ende geschrie-

ben«. Lew Arnschtam 1977 über das Werk: »Das

isteineSonateüberdasLebenundzumRuhmdes

Lebens.Derletzte,derdritteSatzhatinseinerge-

spannt-eigensinnigen Lyrik in Schostakowitschs

ganzem übrigen Schaffen nichts Vergleichbares

aufzuweisen«.Ute Schalz-Laurenze

RECITAL MIT ANTOINE TAMESTIT

ANTOINE TAMESTIT

AntoineTamestitwurde1979

geborenundstudiertebeiJean

SulemamPariserConservatoire,

anderYaleUniversity(USA)bei

JesseLevineunddemTokyo

StringQuartetundbeiTabeaZim-

mermanninBerlin.Erwurdemit

denwichtigsteninternationalen

Preisenausgezeichnet,zuletzt

imJanuar2008mitdemCreditSuisseYoungArtistAward.Inner-

halbwenigerJahreisterzueinemdergefragtestenSolistensei-

nesInstrumentsgeworden.ImvergangenenJahrwurdeerim

RahmendesMusikfestBremenzumFörderpreisträgerDeutsch-

landfunkernannt.TamestitsRepertoirereichtvomBarockbis

zuzeitgenössischenWerken.SeinbesonderesInteressefürdie

MusikunsererZeithatzuBegegnungenmitvielenKomponis-

tengeführtsowiezudiversenUraufführungenundErsteinspie-

lungenzeitgenössischerWerke.SeitOktober2007isterProfes-

soranderKölnerMusikhochschule.DerMusikerspieltdieViola

»Mahler«vonAntonioStradivari,Cremona1672,dieihmvonder

Habisreutinger-StiftungzurVerfügunggestelltwird.

SO 06. SEpT I 20 UHR I KAT. EDieGlocke

föRdERpREISTRäGER dEUTSCHLANdfUNK 2008ANTOINE TAMESTIT Viola

MARKUS HAdULLA Klavier

F.Schubert:SonatefürArpeggioneundKlaviera-MollD821

J.Brahms:SonatefürViolaundKlavierf-Mollop.120Nr.1

D.Schostakowitsch:SonatefürViolaundKlavierC-Durop.147

44|45

06

09

MARKUS HAdULLA

DerinKölngeborenePianistMarkusHadullabegannseinStudiumindergemeinsamenLied-

klassevonMitsukoShiraiundHartmutHöllinKarlsruhe.DemPreisfürdenbestenLiedpianis-

tenbeimVII.InternationalenHugo-Wolf-WettbewerbinStuttgart1994folgteeineEinladungvon

DietrichFischer-DieskauindessenBerlinerLiedklasse.MitdemBratscherAntoineTamestitver-

bindetihneinejahrelanggewachsenePartnerschaft,die2005zurAuszeichnunginderReihe

»RisingStars«derEuropeanConcertHallOrganization(ECHO)durchdieCitédelaMusiqueParis

geführthat.MarkusHadullaistDozentanderHochschulefürMusikBerlin»HannsEisler«und

unterrichteteineLiedklasseanderHochschulefürMusikKarlsruhe.

Page 25: Musikfest Bremen 2009 Magazin

Mit seinem biblischen Oratorium »Saul«, in dessen zentrum die Selbstzerstörung des israelitischen Kö-nigs aufgrund seiner tiefen seelischen zerrüttung steht, schuf Georg friedrich Händel ein musika-lisches Seelendrama, das hinsichtlich seiner Strin-genz und musikalischen Vielfalt in der Geschichte der Oratoriengattung wohl einzigartig ist. Dasvom23.Julibis27.September1738innur67Ta-

genkomponiertedreiaktigeWerknacheinemLibretto

vonCharlesJennens,derdenansichschlichtenBibel-

textausdemAltenTestamenteinerbemerkenswerten

Dramatisierungunterzog,wurdeam16.Januar1739

im King’s Theatre am Haymarket in Anwesenheit

des Königshauses unter Händels Leitung mit groß-

em Erfolg uraufgeführt. An diesem Erfolg hatte die

ungewöhnliche Orchesterbesetzung einen nicht zu

unterschätzendenAnteil:SofügteHändeldemkon-

ventionellen Theaterorchester Instrumente bei, von

denendermitihmbefreundeteRechtsanwaltJames

Harrismeinte,eswären»alteInstrumente,wiesiein

der Zeit von König David verwendet wurden«. Auch

KatherineKnatchbull,JamesHarris’Halbschwester,

wussteschonvorderErstaufführungzuberichten,sie

hättevonHändelerfahren,dasserin»Saul«einneues

G. f. HäNdEL

SAULInstrumentverwendenwerde,»eineArtTrompete«von»siebenoderachtFußLän-

ge«,die»sichwieeinFernglaszusammenschiebenlässt,sodassesaufdreiFuß

verkürztwird,oderaufvolleLängeausgezogenwerdenkann,ganznachBelieben

desSpielers«.Beidiesen»biblischen«Instrumentenhandeltessicheinerseitsum

dieimfrühen18.JahrhundertinEnglandausderModegekommenen»sackbuts«:

VorläuferheutigerPosaunen,diemeistdreifachinderKombinationmitTrompeten-

EnsembleundKesselpaukenauftretenundvonHändelzurCharakterisierungeiner

festlichenoderkriegerischenSzenerieeingesetztwerden.Andererseitsführteder

KomponistdasvonHarrisals»tubalcains«bezeichneteCarillonein,einGlocken-

spielvonzweibisdreiOktaven,dasamAnfangdesWerkesDavidsFreudeüberden

SiegüberdiePhilisterausdrückensoll.

Dass sich Händel weiterhin, zumindest für die Erstaufführung des Werkes, die

größtenverfügbarenKesselpauken»ofHisMajesty’sStores«imTowerausgelie-

henhat–Pauken,dieunterdemHerzogvonMarlborough1709inderSchlachtvon

Malplaquet verwendet worden sein sollen und laut zeitgenössischen Berichten

übereinenbeeindruckendenKlangverfügten–dürftezudemungewöhnlichenEr-

folgdesWerkesebenfallsnichtunerheblichbeigetragenhaben.

Harald Hodeige

SEELISCHE ABGRÜNdEEINES KöNIGS

AKAdEMIE fÜR ALTE MUSIK BERLIN

Gegründetindenfrühen80erJahreninOst-Berlin,hat

sichdieAkademiefürAlteMusikBerlinindenletztenJah-

renandieWeltspitzederKammerorchestergespielt.Das

EnsemblegastiertregelmäßigindenmusikalischenZen-

trenEuropaswieParis,Amsterdam,Wien,Zürich,London

undBrüssel.Tourneenführtenbislanginfastalleeuropä-

ischenLändersowieindieUSA,denNahenOsten,nachJapanundSüdostasien.Weitübereine

MillionverkaufteTonträger,vondenenzahlreicheProduktionenmitinternationalenSchallplat-

tenpreisenausgezeichnetwurden,bürgenfürdenWeltruhmdesAusnahmeensembles.

CAppELLA AMSTERdAM

DieCappellaAmsterdamentwickeltesichunterderLeitungvon

DanielReussinnerhalbderletztenJahrezueinemderführenden

KammerchöresowohlaufdemGebietderAltenMusikalsauchim

BereichderModerne.DieFormation,diebeizahlreichenOpern-

ProduktionenvonPurcellbisTanDunmitwirkte,arbeitetmit

renommiertenOrchestern,InstrumentalensemblesundChören

zusammenundtratunteranderemaufFestivalsinTurin,Nantes,

Brüssel,Lissabon,TokioundBerlinauf.

dANIEL REUSS

DanielReuss,1961indenNiederlandengeboren,übernahm1990dieLeitungderCappellaAms-

terdam,dieerzueinemdergefragtestenKammerchörederNiederlandeformte.Von1995bis

2000leiteteReuss,dessenRepertoirevomMittelalterbiszurGegenwartreicht,denFachbereich

ChorleitunganderMusikhochschuleinAmsterdam.DarüberhinauswirderregelmäßigalsGast-

dirigentvonKammerorchesternundVokalensembles(u.a.NiederländischerRundfunkchor,Colle-

giumVocaleGent,Balthasar-Neumann-Chor,SWR-Vokalensemble)inganzEuropaeingeladen.

46|47

SO 06. SEpT I 20 UHR I KAT. dDomzuVerden

SAULAKAdEMIE fÜR ALTE MUSIK BERLIN JOANNE LUNN Merab ffLUR WYNN Michal ROBIN BLAzE David

THOMAS WALKER Jonathan MATTIJS VAN dE WOERd Saul

CAppELLA AMSTERdAMdANIEL REUSS Dirigent

G.F.Händel:»Saul«HWV53,OratoriumindreiAkten(inenglischerSprache)

06

09präsentiertvon

Page 26: Musikfest Bremen 2009 Magazin

Mit seiner Ballade »die erste Walpurgisnacht« schuf Johann Wolfgang von Goethe im August 1799 – zehn Jahre bevor felix Mendelssohn Bartholdy das Licht der Welt erblickte – eine mil-de Satire auf den kirchlichen Aberglauben. Im zentrum stehen heidnische Bräuche, die durch Verwendung von feuer und Teufelsmasken den

»christlichen Wächtern« Angst einjagen und die »Bekehrer« auf diese Weise auf distanz halten.ObwohlGoethedieBalladevonAnfanganalsMa-

terialfüreineChorkantatevorgesehenhatte,dau-

erteesmehrals30Jahre,bisdasVorhabenindie

Tat umgesetzt werden konnte. Eigentlich hatte

der Dichter für diese Aufgabe seinen Freund Carl

FriedrichZeltervorgesehen.Deraberkonnte»die

Luftnichtfinden,diedurchdasGanzeweht«,und

entschied, »es soll lieber noch liegen bleiben«.

ZeltersSchülerFelixMendelssohnBartholdynahm

dasProjekterstkurzvordessenTod1831wieder

inAngriff.»WasmichseiteinigenWochenfastaus-

schließlich beschäftigt, ist die Musik zu dem Ge-

dichtvonEur.Exzellenz,welchesdieersteWalpur-

gisnachtheißt«,schriebderKomponistausRom

anGoethe.»IchwillesmitOrchesterbegleitungals

eineArtgroßerKantatekomponieren.(...)Ichweiß

nicht, ob mirs gelingen wird, aber ich fühle, wie

groß die Aufgabe ist und mit welcher Sammlung

undEhrfurcht ichsieangreifenmuß.«DieUrauf-

führung im Januar 1833 in Berlin erlebte Goethe

nicht mehr. Zehn Jahre später überarbeitete der

KomponistdasWerknocheinmalgrundlegend,so

dassesimFebruar1844inLeipzigzueinerzwei-

ten Uraufführung kam. »Die Walpurgisnacht ist

eines der seltenen Großwerke, in denen Humor,

Geist,MajestätundAnmutuntrennbarmiteinander

verflochtensind«,schreibtMendelssohn-Biograph

EricWerner,derdasWerkalsbedeutendsteswelt-

lichesOratoriumdes19.Jahrhundertsbezeichnet.

Zur Einstimmung auf das Hauptwerk des Abends

stehtmitder»Schottischen«SinfonieNr.3a-Moll

op.56einesderpopulärstenWerkeMendelssohn

BartholdysaufdemProgramm.SeinenBeinamen

hatdasWerkaufgrundderatmosphärischenFär-

bungundderfolkloristischenBezüge.ErsteSkiz-

zenentstandenunmittelbarnachderEngland-und

Schottlandreise des Komponisten im Jahr 1829,

abererst1842vollendeteerdasWerk.

Jochen Brünner

dIE KBC BANK dEUTSCHLANd AG pRäSENTIERT EIN STARKES dUO – pHILIppE HERREWEGHE UNd fELIX MENdELSSOHN BARTHOLdY

EsistunseinegroßeFreude,mitIhnenindiesemJahreinenganzbeson-

derenGeburtstagfeiernzukönnen:Vor200JahrenwurdedergroßeKom-

ponist,PianistundDirigentFelixMendelssohnBartholdyinHamburggebo-

ren.SehrfrühzeigtesichseinaußergewöhnlichesTalentundalshätteer

geahnt,dassihmnureinekurzeSchaffenszeitgegebensei,komponierte

erbereitsalsElfjährigerfast60LiederundKlaviersonaten.

BereitsinseinerJugendzeitlernteerauchdieGeistesgrößenseinerEpo-

chekennenunddaheristesnichtverwunderlich,dasseineBalladeseines

väterlichenFreundesGoethedieInspirationsquellefür»DieErsteWal-

purgisnacht«op.60ist.ImpressionenseinerzahlreichenReisendurch

ganzEuropaverarbeiteteerebenfallsinseinenWerkenundsoatmetdie

SinfonieNr.3a-Mollop.56dieWeitedesschottischenHochlandes.

Herauszuhebenistauch,dassersichderTraditionverbundenfühlteund

WerkevonBach,HändelodergarMozartzurWiederaufführungbrachte.

DerTraditionverpflichtetistauchunserHaus,dasseit1863dasBank-

geschäftbetreibtundderKreisschließtsichdamit,dassderVatervon

FelixMendelssohnBartholdyeinangesehenerBankierwar.

WirfreuenunsmitIhnenaufeineinzigartigesKonzertunterderLeitung

vonPhilippeHerreweghe,dessenNameseitvielenJahrenfürhöchste

internationaleQualitätstehtunddereingerngesehenerGastander

Weserist.

bankingforbusiness

KBCBankDeutschlandAG.Zentrale.Wachtstraße16.28195Bremen.Telefon(0421)3684-0.Fax(0421)3684-473

Internet:www.kbcbank.de.e-mail:[email protected]

ORCHESTRE dES CHAMpS-ÉLYSÉES

DenhistorischenRadiusseinerAktivitätenerweiterteHerreweghe1991mitderGründungdes

sowohl inParisalsauchinBrüsselansässigenOrchestredesChamps-Élysées.Ursprünglich

konzentrierte es sich auf französische Musik des 18. und 19. Jahrhunderts in historischen

Spielweisen,mittlerweilereichtdasSpektrumbiszuBrucknerundMahler.

COLLEGIUM VOCALE GENT UNd CORO dELL’ACCAdEMIA CHIGIANA

DasCollegiumVocaleGentwurde1970aufInitiativeHerreweghesgegründetundgenießtvor

allemaufdemGebietderBarockmusikmitzahlreichenpreisgekröntenEinspielungeneinenex-

zellentenRuf.SeinRepertoirereichtvonderChorpolyphoniederRenaissancebiszurMusikder

zweitenHälftedes20.Jahrhunderts.UmauchgroßangelegtenWerkenderKlassikundRoman-

tikbessergerechtzuwerdenundSängervoneuropäischemFormatheranzubilden,kooperiert

dasCollegiumVocaleGentseitdiesemJahrmitdemChorderAccademiaChigianainSiena,einer

derrenommiertestenMusikakademienItaliens.

48|49

VON HEIdNISCHEN BRäUCHEN UNdSCHOTTISCHEM HOCHMOOR

MO 07. SEpT I 20 UHR I KAT. BDieGlocke

dIE ERSTE WALpURGISNACHTORCHESTRE dES CHAMpS-ÉLYSÉESANNA zANdER AltMAXIMILIAN SCHMITT TenorfLORIAN BOESCH BaritonMATTHEW BROOK BassCOLLEGIUM VOCALE GENT CORO dELL’ACCAdEMIA CHIGIANA pHILIppE HERREWEGHE Dirigent

F.MendelssohnBartholdy:SinfonieNr.3a-Mollop.56»Schottische«,

»DieErsteWalpurgisnacht«op.60

pHILIppE HERREWEGHE

Philippe Herreweghe,

Jahrgang 1947, absol-

vierte an der Universi-

tät seiner Heimatstadt

Gent ein Studium der

MedizinundderPsych-

iatrie und studierte

parallelamKonservatoriumKlavier,CembaloundOrgel.Schon

1970hatteerdasCollegiumVocalegegründet,mitdemerauf

Einladung von Nikolaus Harnoncourt und Gustav Leonhardt

andergemeinsamenGesamteinspielungallerBach-Kantaten

mitwirkte. 1977 rief Herreweghe die Chapelle Royale ins Le-

ben,mitderersichaufdieInterpretationfranzösischerMusik

des17.und18.Jahrhundertsspezialisierte.

07

09

dIE ERSTE WALpURGISNACHT

Page 27: Musikfest Bremen 2009 Magazin

EpOCA BAROCCA

SiesindSpezialistenfürdasAusgefallene,fürdasVergessene

einergroßenMusikepoche.SergioAzzolini,AlessandroPiqué,

Christoph Lehmann und Margarete Adorf bürgen sowohl als

Interpreten wie auch als Musikwissenschaftler für außerge-

wöhnlicheKonzerte,dieAlteMusikauforiginalenInstrumen-

ten des Barock und in authentischen Programmzusammen-

stellungen näher bringen. Dabei mischen die vier Musiker

Repertoire-PerlenmitWerken,derenKomponistenzuihrerZeit

hochberühmtwaren,jedochnachihremTodinVergessenheit

gerieten.DasEnsembleEpocaBaroccawurde1994gegründet

undwarseitdembeivielenwichtigeneuropäischenFestivals

zuGast,darunterbeidenAmicidellaMusicadiFirenze,beiden

BodenseeFestspielenoderdemRheingauMusikFestival.

SILVIA VAJENTE

DieausArezzostammendeSängerinpasstinvielerleiHinsicht

zumEnsembleEpocaBarocca,mitdemsiehäufi­gzusammen-

arbeitet. Zum einen besitzt Silvia Vajente, die am Konserva-

toriuminBolognastudierte,eingroßesFaiblefürdieZeitdes

Barock, das sie durch zusätzliche Studien bei Jill Feldmann

und Gloria Banditelli professionalisiert hat. Zum anderen ist

sie Musikwissenschaftlerin mit Freude an historischen Ent-

deckungenundalsOboistinzudemnocheineausgezeichnete

Instrumentalistin.SilviaVajenteüberzeugteaufvieleninterna-

tionalenBühnensowohlalskammermusikalischeSolistinwie

auchalsProtagonistinbeigroßenOpernproduktionen.

dI 08. SEpT I 18.30 UHR I 22 EUR (ERM. 19 EUR)JagdschlossClemenswerth,Sögel

CLEMENS AUGUST UNd dIE MUSIK SEINER EpOCHE EpOCA BAROCCASILVIA VAJENTE Sopran

KammerkantatenundSonatenvonA.Lotti,J.Chr.Pez,F.Mancini,A.Stradella,

Chr.SchaffrathundG.F.Händel

50|51

Ein Bayer in Köln – das war Clemens August. Als Kurfürst und Erzbischof der Rheinmetropole wurde der aus dem bayrischen Herzogsgeschlecht stammende Mann zu einem der einflussreichsten Kirchenpotentaten sei-ner zeit. denn nur ein Bischofsamt war dem weltgewandten und feinsin-nigen Kirchenfürsten nicht genug: Am Ende seines Lebens war er Herzog von Westfalen, Bischof von Münster, paderborn, Hildesheim und Osnabrück, schließlich auch Hochmeister des deutschen Ordens. Trotz dieser vielen Ver-pflichtungen, die seinen Hang zur weltlichen Macht erkennen lassen, blieb Clemens August zeitlebens ein freund und förderer der schönen Künste. Er

beschäftigte Maler, Architekten und eben auch Musiker an seinen Höfen. An der Grenze zwischen Barock und Rokoko stehend, spiegelte sich in seinem Musikgeschmack ein epochaler Übergang. Dieszeigtsichauch indemProgramm,dasEpocaBaroccaals»Hofkonzert«

zusammengestellt hat. Es vereint Komponisten, die zu jener Zeit ganz en

vogue waren, auch wenn man ihre Namen – mit Ausnahme derer Christoph

Schaffraths und natürlich Georg Friedrich Händels – heute kaum noch kennt

oder erst seit kurzer Zeit beginnt, sie wieder zu entdecken. Das Konzert ver-

deutlichtauch,wiesichfranzösischerunditalienischerStilandenFürstenhö-

fenDeutschlands in jenerZeit,dererstenHälftedes18.Jahrhunderts,einen

WettkampfumdieGunstdesPublikumslieferten.AntonioLotti,FrancescoMan-

ciniundAlessandroStradellabezeugendieVorliebeClemensAugustsfürletz-

teren.JohannChristophPezals»Lullyst«vertrittdiefranzösischeLinie,und

SchaffrathundHändelwiederumstehenfürŒuvres,dieganz individuellvon

beidenQuellenprofitierten.

DieumsichtigeMischungvonKantatenundinstrumentalenWerkengibtzudem

einenrundenBlicküberdaskammermusikalischeTimbreamHofedes»Herr-

schersüberfünfKirchen«,wieZeitgenossendenumtriebigenClemensAugust

nannten.

Stephan Cartier

08

09

EIN KURfÜRST ALS föRdERER dER SCHöNEN KÜNSTE

präsentiertvon

Page 28: Musikfest Bremen 2009 Magazin

SIEMENS pRäSENTIERT pHILIppE JAROUSSKY

SiemensisteinerdergrößtenArbeitgeberinderRegionBremen.Seit

über100JahrentragendieSiemensNiederlassunginBremenunddie

mitihrverbundenenUnternehmennachhaltigdazubei,dieHansestadt

BremenalsWirtschaftsstandortundinternationaleHandelsdrehscheibe

zustärken.

SiemensbietetseinenKundenalszuverlässigerPartnervorOrtinnova-

tiveProdukteundindividuelleLösungenderElektrotechnikundElektro-

nikindenGeschäftsfeldernIndustry,EnergyundHealthcareauseiner

Hand.DieNähezuunserenKundenspieltdabeifürunsindergesamten

RegioneineentscheidendeRolle.

EngagementfürdieRegionbegrenztsichbeiSiemensabernichtnurauf

diewirtschaftlicheEntwicklungdesStandorts.Auchinzahlreichengesell-

schaftlichen,kulturellenundsozialenProjektenübernehmenwirunter-

nehmerischeVerantwortungundleistenunserenBeitragfürBremen.

AlsSponsordererstenStundedesMusikfestesBremenfreuenwiruns

besonders,im20.JubiläumsjahrdieseerfolgreicheunderstklassigeKon-

zertveranstaltunginbewährterTraditionundPartnerschaftunterstüt-

zenzukönnen.DiesesJahrhabenwirunsfüreinenaußergewöhnlichen

KünstlerderinternationalenMusikeliteentschieden–denfranzösischen

CountertenorundECHOKlassikPreisträger2008–PhilippeJaroussky

unddasEnsembleConcertoMelante.ErlebenSiemitunseinenaußer-

gewöhnlichenKonzertabend!

Es sind die brillanten Höhen, die in diesem Kon-zert den Ton angeben. die Kunst des Counterte-nors ist es, so hoch wie eine frauenstimme zu sin-gen; aber nicht wie sie zu klingen. der üblichen

Stimmlageneinteilung entrückt, ist er ein stimm-liches phänomen. Ursprünglich als Kompromiss in jenen zeiten gefunden, in denen frauen nicht auf der Bühne oder gar in der Kirche tragende partien

singen durften, entwickelte sich der Countertenor später zu einem eigenen Genre, als die musika-lische Emanzipation so weit gediehen war, dass es bereits streitbare primadonnen gab.

pHILIppE JAROUSSKY

Der Countertenor ist eine tra-

ditionsreiche Profession, doch

während der Klassik und Ro-

mantikgerietdieseKunstaußer

Mode. Die historische Auffüh-

rungspraxis unserer Tage ließ

sie jedoch wieder aufblühen.

ZumkleinenKreisderStarsdie-

sersoanspruchsvollenStimm-

lagezähltder30JahrejungeFranzosePhilippeJaroussky.Erst

imvergangenenJahrerhielterdenECHOKlassikPreis.Obwohl

der Großteil seines Repertoires naturgemäß aus der Renais-

sance und dem Barock stammt, gehört Philippe Jarousskys

Augenmerk auch der modernen Musik, die den Countertenor

als Protagonisten wieder entdeckte. Gemeinsam mit dem

PianistenJérômeDucroshatPhilippeJarousskyerfolgreiche

Programme mit Stücken aus dem 19. und 20. Jahrhundert

zusammengestellt.SeinFavoritalsKomponistbeiKonzerten

undfürCD-AufnahmenbleibtjedochAntonioVivaldi.

CONCERTO MELANTE

NochweitausjüngeralsderSolistdesAbendsistdasEnsem-

ble»ConcertoMelante«.DieGruppeauserfahrenenMusikern

derBerlinerBarockSolistenhatsicherstimvergangenenJahr

konstituiert.DieachtMitgliederverstehensichnichtalsKon-

kurrenzzumeigenenUr-Ensemble,sondernsehen inderZu-

sammenstellung als »Concerto Melante« die Möglichkeit, in

dieserkleinerenBesetzungandereWerkederAltenMusikfür

sichunddasPublikumzuentdecken.Dazugehörenvorallem

dieKompositionenGeorgFriedrichTelemanns.DieZuneigung

zudiesemKomponistenisteng:AusdenSilbenseinesNamens

liehsichdieGruppe»Melante«denihrenalsAnagramm.

09

09

52|53

MI 09. SEpT I 20 UHR I KAT. EUnserLiebenFrauenKircheBremen

BAROCKE SCHäTzEpHILIppE JAROUSSKY Countertenor

CONCERTO MELANTEG.B.Bononcini:Siediamarilli

A.Vivaldi:KonzertfürStreicherundBassocontinuog-mollRV156

N.Porpora:Cantata»Perdono,amataNice«

A.Scarlatti:Ombretaciteesole

D.Gallo:»LaFollia«fürStreicherundBassocontinuog-Moll

A.Vivaldi:Cessate,omaicessate

Vor allem in Italien stand diese wortwörtlich hohe

KunstganzhochimKurs.Hierschwangensichdie

Komponisten im Barock zu immer gewagteren Ka-

priolenfürdiemännlicheStimmeauf–undfanden

darüber zu ganz eindringlichen Werken. Philippe

Jaroussky und Concerto Melante warten mit kom-

positorischen Perlen auf, wobei sie Kantaten und

SonatenbekannterKomponistenwieAntonioVivaldi

und Alessandro Scarlatti mit Werken solcher Ton-

setzerkombinieren,dieHeldenihrerEpochewaren,

aber heute fast vergessen sind. Nicola Antonio

Porpora beispielsweise galt damals nicht nur als

BAROCKEWENN ENGEL

SINGEN

SCHäTzE

bedeutendsterGesangslehrer,sondernerschaffteesauch,mitseinenOpern

undseinemUnternehmergeistGeorgFriedrichHändelinLondonaufdasÄrgste

Konkurrenzzumachen.AlsVertreterderOperaseriagehörterzudemzuden

Impulsgebern der Oper seiner Zeit. Seine Arien und Kantaten wie etwa »Per-

dono,amataNice«zähltenzudenBravourstückendesGenres.

London war auch für den Italiener Giovanni Battista Bononcini eine wichtige

Karrierestation–bisihneinPlagiatsvorwurfausEnglandvertrieb.SeineVokal-

werke galten als Krönung der kunstvollen weltlichen Kantate – von denen er

immerhin300schrieb.EineProgrammrarität ist,dassausgerechnetvonden

fürihreInstrumentalwerkesohochgerühmtenKomponistenVivaldiundScar-

latti an diesem Abend vokale Werke im Zentrum stehen. Der Stimmwechsel

bleibtMottodiesesaußergewöhnlichenProgramms.

Stephan Cartier

Page 29: Musikfest Bremen 2009 Magazin

Johann Sebastian Bach (1685-1750) war 1723 städtischer Musikdirektor, d.h. Kantor der Kirchen St. Thomas und St. Nikolai in Leipzig geworden, eine Stelle, die er trotz erheblicher Konflikte mit Kollegen und Obrigkeiten bis zu seinem Tode beibehalten hat. zu seinen Aufgaben gehörte die sonntägliche

Neukomposition von Kantaten für den Gottesdienst. Ein schier unvorstell-barer Aufwand, den Bach in fünf vollständig erhaltenen Kantatenjahrgän-gen erledigte, d.h. er sorgte Sonntag für Sonntag und an festtagen für 60 (!) Kantatenaufführungen pro Jahr. In der Kantate wurde das Evangelium ebenso vertont wie ausgelegt – so die Auffassung der lutherischen Kirchen-musik. In Bezug auf ihre funktion bilden die Kantatenkompositionen Bachs

den »großartigen geistes- und musikgeschichtlichen Versuch, den Gottes-dienst in Musik zu setzen« (Oskar Söhngen).GeorgFriedrichHändel,wieJohannSebastianBach1685geboren,studierte

zunächsteinmalnachdemWunschseinesVatersJura,aberdieLiebezurMu-

sikwarnichtzuunterdrücken.Erschrieb,gerade19Jahrealt,fürHamburg

mitbeispiellosemErfolg»Almira«.DieBeschäftigungmitdergeliebtenOper

führteihninderenUrsprungslandItalien.BeiderUraufführungvon»Aggripi-

na«1709inVenedigzeigendieEreignisserechtgut,wiebeliebtHändelwar

und–mehrnoch–wiezutiefstitalienischerkomponierte.Ineinemzeitge-

nössischenBerichtheißtes:»SoofteinekleinePausevorfiel,schriendieZu-

schauer»VivailcaroSassone!«-Eslebederliebe

Sachse! - nebst anderen Ausdrücken ihres Bey-

falls, die so ausschweifend waren, dass ich ihrer

nichtgedenkendarf«.Ab1712versuchteerinLon-

don,alsUnternehmerdie»operaseria«durchzu-

setzenmit ihrerbeispiellosenGesangskunstdes

Bel Canto. Händels Arien gehen jedoch weit über

das konventionelle Affektenschema hinaus. 1723

entstand»GiulioCesare«und1738»Xerxes«.Das

darausstammendeLargo»Ombramai«wurdeund

blieb weltberühmt, auch als die Oper bis zu ihrer

Wiederentdeckung 1924 nahezu vergessen war.

AuchHändelsConcertigrossimitihrentypischen

WechselnvonSoliundTuttisinditalienischerPro-

venienz, Händel hatte mit Arcangelo Corelli den

»Erfinder«derGattungkennengelernt.

Ute Schalz-Laurenze

SKANdINAVIENS BAROCKMUSIK-ELITE

fR 11. SEpT I 20 UHR I KAT. EJohanneskircheTostedt

CONCERTO COpENHAGENANNE SOfIE VON OTTER Mezzosopran

LARS ULRIK MORTENSEN Leitung

J.S.Bach:»GeistundSeelewirdverwirret«BWV35,Sinfoniaaus»Weinen,klagen,

sorgen,zagen«BWV12,Ariaaus»WiderstehedochderSünde«BWV54,Ariaaus

»SchläfertalleSorgenkummer«BWV197

G.F.Händel:ConcertoGrossoop.3Nr.2undNr.5undArienaus»GiulioCesare«,

»Agrippina«und»Xerxes«

54|55

ANNE SOfIE VON OTTER

DieSchwedinAnneSofievonOtterwirdalseinedervielseitigs-

tenGesangskünstlerinnenderGegenwartgefeiertundgiltals

führendeMezzosopranistinihrerGeneration.InStockholmund

Londonausgebildet,führtesieihrerstesfestesEngagement

andasOpernhausBasel,vonwoaussie ihre internationale

Karrierestartete.DerDurchbruchgelangihrmitderInterpretation

desOktavianinStrauss’»Rosenkavalier«,densieandenwelt-

weitführendenOpernhäusernsang.KaumeineSängerinunserer

TageverfügtinderOperwieimKonzertübereinsovielfältiges

Repertoire:ObWeill,Schubert,Händel,Bizet,Mozart,JohnDowland,AbbaoderElvisCostello,

AnneSofievonOtterüberzeugtmitMusikalitätundAuthentizität–dafürwurdesie2006mit

demMusikfest-PreisBremenausgezeichnet.

CONCERTO COpENHAGEN UNd LARS ULRIK MORTENSEN

Das1991durchdänischeundschwedischeMusikergegründeteConcertoCopenhagen,auch

liebevoll»CoCo«genannt,giltalsdasführendeBarockorchesterSkandinaviens.Insbesondere

nachdemderbekannteCembalistLarsUlrikMortensen1999dieKünstlerischeLeitungüber-

nahm,gelangesdemEnsemble,durcheineunkonventionelleProgrammgestaltungaufsich

aufmerksamzumachen.

präsentiertvon

11

09

Page 30: Musikfest Bremen 2009 Magazin

Als Heinrich VIII. sich zur Reformation der Kirche seines Landes entschloss, trieben ihn vielerlei Motive – nicht nur der Wunsch nach Scheidung von seiner damaligen frau Katharina von Aragon. Allzu tiefe theologische Überzeugung

steckte jedoch nicht hinter der Trennung von Rom, so dass die eigentliche Umgestaltung der katholischen Gottesdienstordnung hin zu einer originär anglikanischen sich über mehr als 120 Jahre hinzog. Eine der wichtigsten Neuerungen des anglikanischen Gottesdienstes und seiner musikalischen Umrahmung wurde der Choral Evensong, eine liturgische zusammenstellung

unterschiedlicher Gattungen von Anthems, Hymnen und auch größerer Kom-positionen wie etwa einem Magnifikat zu einer Art Messe. Auch die Gemeinde war gehalten, hierin einzustimmen.Der»ChoralEvensong«,denStephenCleoburyundderChoirofKing'sCollege

für den Konzertabend zusammengestellt haben, ist in jeder Hinsicht etwas

Besonderes.DennmitderAuswahlderelfWerke,dievonChristopherTyeüber

BenjaminBrittenbiszuJonathanHarveyreicht,beginntdieses»Abendlied«in

derSpätrenaissanceundendetinderzeitgenössischenPostmoderne.

Der musikalische Gang durch die Jahrhunderte verdeutlicht die liturgische

EmanzipationderanglikanischenKirchenmusikbesondersdurchdieWerkevon

KomponistenwieChristopherTyeundThomasTallis,dienochin»katholischen

Zeiten«großgewordenwaren. In ihnenspiegeltsichdiestilistischeTradition

deraltenGottesdienstordnung,diedurchVerzierungenundOrnamentegeprägt

waren,währendsichdieanglikanischeKirchenmusikimspäterenGangdurch

EinfachheitundklareStrukturenauszuzeichnenversuchte.

Wie sehr sich Liturgie und musikalische Stilistik in den folgenden Jahr-

hunderten erneut voneinander emanzipierten, wird sich dann im Credo der

g-Moll-Messe Ralph Vaughan Williams’ oder durch »A Hymn to the Virgin«

BenjaminBrittenszeigen–auchMusikistnichtvorReformationsicher.

Stephan Cartier

LEGENdäR: dIE BRITISCHE TRAdITION dES CHORGESANGS

CHOIR Of KING’S COLLEGE

HiermachtdieTraditiondenTon;und

beidesindvonbemerkenswerterQua-

lität.DerChoirofKing'sCollegeaus

CambridgekannseineGeschichteauf

KönigHeinrichVI.zurückführen,der

dasEnsembleimJahr1441einrichten

ließ,umdiemusikalischeVersorgung

seinerKapelleanderUniversitätCam-

bridgezusichern.EineAufgabe,diederChorauchheutenochtagtäglichversieht.Zwarhaben

sichdieorganisatorischeStrukturdesEnsemblesunddieextremenLeistungsanforderungen

andieMitgliederdesChoresseitseinerGründungkaumverändert,aberdennochistmanmit

derZeitgegangen.ZurenormenPopularitätdesChoirofKing'sCollegeträgtzumBeispielseit

einemJahrhundertdieRundfunkübertragungihresFestivalofNineLessonsandCarolsanHei-

ligabendbei,diefürvieleMillionenMenschenebenfallsschonTraditionist.

STEpHEN CLEOBURY

Der61-JährigeleitetdenChordesKing‘sCollegeseit1982undistzugleichChefdesOrches-

tersundChoresderUniversitätsgesellschaftzuCambridge.BegonnenhatteCleoburyseine

KarrierealsOrganistanderKircheSt.Matthew's,Northampton,bevorerandieWestminster

AbbeynachLondonkamundhierzumMusikdirektoravancierte.CleoburysWirkenalsLeiter

desChoirofKing'sCollegeistprogrammatischgeprägtvonderZusammenführungalterund

zeitgenössischerMusik.

56|57

SA 12. SEpT I 20 UHR I KAT. fAlexanderkircheWildeshausen

A CHORAL EVENSONGCHOIR Of KING’S COLLEGE/CAMBRIdGESTEpHEN CLEOBURY Leitung

WerkevonT.Tallis,C.Tye,W.Byrd,B.Britten,R.VaughanWilliams,

J.Harveyu.a.

präsentiertvon

12

09

Page 31: Musikfest Bremen 2009 Magazin

NORdMETALL pRäSENTIERTVLAdIMIR ASHKENAzY

DerbeeindruckendemusikalischeWerdegangVladimirAshkenazyslässt

sichinzweiPhasenunterteilen.NachdemzweitenPreisbeimChopin-

Wettbewerb1955inWarschau,demGewinndesConcoursReineElisabeth

1956inBrüsselundschließlichdesTschaikowsky-Wettbewerbs1962

inMoskauavancierteerzueinemderwichtigstenPianistenderzweiten

Hälftedes20.Jahrhunderts.AlsfüreinKonzertAnfangder1970erJahre

derDirigentüberraschendausfiel,übernahmAshkenazydieLeitung–

undstartetesoseineLaufbahnamPult.HelferwarDanielBarenboim,

dersichalsErsatzmannansKlaviersetzte.ObwohldieerstenKritiken

»miserabel«ausfielen,wieAshkenazyspäteroffenbekannte,ließder

RussenichtlockerundkannheutealsweltweitgefragterDirigentauf

einenichtmindererfolgreichezweiteKarrierezurückblicken.

WirvonNORDMETALLfreuenuns,mitdiesemfaszinierendenDirigenten

unddemihmbestensvertrautenPhilharmoniaOrchestra,komplettiert

vondergroßartigenPianistinHélèneGrimaud,denglanzvollenSchluss-

punktdes20.MusikfestBremenzusetzen.DerOffenheit,Flexibilität,

EnergieundBeharrlichkeitVladimirAshkenazysfühlenwirunsverbun-

den.DieseEigenschaftensindauchfürdieUnternehmenderMetall-und

ElektroindustrieobersteMaxime,dennStillstandistineinemsichstän-

digwandelndenMarktundenkbar.KulturelleVielfaltisthiereinwichtiger

Impulsgeber,umdurchneuePerspektivenundSichtweisendieeigene

WeltoffenheitundMotivationfürInnovationenzustärken.Daheristes

unsalsArbeitgeberverbandderMetall-undElektroindustrievorOrtein

besonderesAnliegen,mitderUnterstützungdesMusikfestBremendie

LebensqualitätinunsererRegionzusteigernunddieWettbewerbsfähig-

keitdesStandorteszustärken!

www.nordmetall.de

58|59

SA 12. SEpT I 20 UHR I KAT. ADieGlocke

ABSCHLUSSKONzERTpHILHARMONIA ORCHESTRA LONdONHÉLÈNE GRIMAUd Klavier

VLAdIMIR ASHKENAzY Dirigent

S.Rachmaninow:KlavierkonzertNr.2c-Mollop.18

D.Schostakowitsch:SinfonieNr.8c-Mollop.65

pHILHARMONIA ORCHESTRA LONdON

DerRangeinesEnglischenNationalorchestersistzwarnichtoffiziellvergeben–obwohldoch

geradeimVereinigtenKönigreichdieFreudeanTitelnsehrausgeprägtist.AberwenneinKlang-

körperAnspruchhieraufhätte,dannwäreeszweifellosdasPhilharmoniaOrchestraLondon.Seit

mehrals60JahrenstehtdasOrchestermitseinemGründungsdatum1945symptomatischfür

einenNeuanfangdesOrchesterwesensinEnglandnachdemZweitenWeltkrieg.

HÉLÈNE GRIMAUd

SieverkörpertwiekeinezweitePianistinihrerGenerationdieVerbindungmusikalischerBrillanz

mittieferphilosophischerAusdeutungderWerke.HélèneGrimaudgehörtspätestensseitdem

Jahr2000,alssieihrDebütmitdemBostonSymphonyOrchestragab,zurWeltspitzeinihrem

Fach.IhrWegdorthinführtesiebereitskurznachdemDiplom1986durchdierenommiertes-

tenKonzertsäle.SeitGrimaudihreersteCD–schonvordemStudienabschluss!–unterande-

remmitRachmaninowszweiterKlaviersonatebestritt,verbindetsieeineinnigeBeziehungzu

demrussischenKomponisten.

VLAdIMIR ASHKENAzY

EristeinMannmitzweiKarrieren:VladimirAshkenazy

begannalsPianistmitaußergewöhnlichemTalentund

ebensolchenErfolgenundbrilliertebiszumBeginnder

70erJahrealsSolist.DanachentwickeltesichAshke-

nazyzusehendszumgefragtenDirigenten.Sowarer

musikalischerLeiterdesRoyalPhilharmonicOrchestra,

desDSOBerlinundderTschechischenPhilharmoniker.

NebenseinenderzeitigenChefpositionenbeimNHKSymphonyOrchestraundbeimEuropean

UnionYouthOrchestrapflegtervorallemeineengeBeziehungzumPhilharmoniaOrchestra,

dessenEhrendirigenterauchist.

12

09

ABSCHLUSSKONzERT

das zweite Klavierkonzert Sergej Rachmaninows bedurfte nicht unbedingt der schmachtenden Blicke Marilyn Monroes, die sich im Kinoklassi-ker »das verflixte siebte Jahr« werbewirksam zu dessen Klängen räkelt – geschadet hat es der po-pularität des Werks aber keinesfalls. Das Stück, das im Jahr 1901 seine Uraufführung

erlebte,fesseltdurchseineKlangwuchtundseine

großenmelodischenErfindungen.Diesistumsobe-

merkenswerter,alsdasKonzertdieFruchtbeson-

ders schwerer Jahre im Schaffen Rachmaninows

ist.VierJahrezuvorwarRachmaninows1.Sinfonie

beim Publikum und bei der Kritik durchgefallen,

und so plagten das bis dahin erfolgsverwöhnte

WunderkindgrößteSelbstzweifel.ErstdieBehand-

lungdurcheinenNeurologenundHypnotiseurhalf

Rachmaninow, seine künstlerische Blockade zu

überwinden. So entstand eines der beliebtesten

Klavierkonzerte des 20. Jahrhunderts. Schon die

wuchtigenAnfangsakkorde,diewieGlockengeläut

klingen,zeigenan,dasshiereinKomponistvormu-

sikalischenIdeenundSpielfreudeüberfloss.Dass

er das Werk schlussendlich seinem Nervenarzt

widmete,sprichtzudemfürRachmaninowsFähig-

keitzurSelbstbescheidung.

Weniger von psychischen Zweifeln als vielmehr

durchdieexistenzielleBedrohungseinesLebens

durch den kulturpolitischen Apparat der UdSSR

geplagt, bewegte sich Dmitri Schostakowitsch

40JahrespäteraufähnlichschweremBodenwie

Rachmaninow.DievonStalingeforderteNäheder

KunstzudenBelangenunddemKunstverständnis

derarbeitendenBevölkerungbeschwerteSchosta-

kowitsch,undsoistdieachteSinfonieTeildieser

Auseinandersetzung.Siestehtheutenochimmer

– zu Unrecht – im Schatten ihrer Vorgängerin,

der »Leningrader Sinfonie«, die avancierter vom

Leid des russischen Volkes während des Zwei-

ten Weltkrieges erzählt. Mit diesem Idiom drohte

SchostakowitschjedochinUngnadebeidenMacht-

habernzufallen,undsokomponierteer1943mit

der achten Sinfonie ein stilistisch eingängigeres

Monument gegen den Krieg. Dieses ästhetische

ZugeständnishabenihmmancheKritikerübelge-

nommen.AusdemZugeständnisdesKomponisten

resultiertejedocheinWerkvonhoherEmotionali-

tätundgroßerImpressionskraft.

Stephan Cartier

Page 32: Musikfest Bremen 2009 Magazin

JULIA HÜLSMANN TRIO

Siezähltzudenorigi-

nellsten Jazz-Pianis-

tinnen Deutschlands:

Julia Hülsmann. Die

Wahl-Berlinerinarbei-

tetseitvielenJahren

mit Bassist Marc

MuellbauerundDrummerHeinrichKöbberlingzusammenund

ihreVertrautheitkommtimZusammenspielüberzeugendzum

Ausdruck. In ihrem aktuellen Programm »The End of a Sum-

mer«machensiedieVerwandlungunddenSchmerz,dender

Abschied vom Sommer hervorruft, musikalisch erlebbar: Mit

fi­ligranenKlanglandschaften,derenleiseMelancholienie ins

Sentimentale kippt, und die so pur und schnörkellos daher-

kommen,dassgeradedarindieKraftquelleliegt!

ARRANGEMENTS zUM INSEL-MUSIKfESTIMGALERIE-UNDKÜNSTLERHAUSSPIEKEROOG

»INSEL-MUSIKfEST« KOMpAKTdO 17. - SO 20. SEpTEMBER 2009

Kombi-TicketInsel-Musikfest(17.-20.09.09),

3Übernachtungen,3xFrühstückundMittagsbuffet

PreisproPersonimDZ:ab317Euro*

ATELIERzEIT »INSEL-MUSIKfEST«MI 16. - MO 21. SEpTEMBER 2009

Kombi-TicketInsel-Musikfest(17.-20.09.09),Teilnahme

an3OffenenAteliers(3x3Std.gemäßaktuellem

Kursprogramm),5Übernachtungen,5xFrühstückund

Mittagsbuffet,einexklusives4-Gang-Menü

PreisproPersonimDZ:ab626Euro*

»INSEL-MUSIKfEST« fÜR fREUNdEdO 17. - SO 20. SEpTEMBER 2009

Kombi-TicketInsel-Musikfest(17.-20.09.09)

3Übernachtungenim4-Bett-Appartement,3xFrühstück

undMittagsbuffet

PreisproPersonim4-Bett-Appartement:ab265Euro*

*VerlängerungsnachtaufAnfrage

Service-Telefon:0421-46044440

www.kuenstlerhaus-spiekeroog.de

NEUE HORIzONTE ...AufderostfriesischenInselSpiekerooglassensichneueHorizonteleicht

erschließen.Dieautofreie,grüneNordseeperleerlaubtWeitblick,befreit

denGeistundbeflügeltihn.SeitEröffnungdesGalerie-undKünstler-

hausesSpiekeroogimJuni2007werdenKünstlerundKunstinteressierte

inrund385KreativkursenproJahraktiv.Malerei,Bildhauerei,Fotografie,

Schmuckgestaltung,Druckgrafik,Keramikusw.–auf2.500qmbefinden

sichdieschönenKünsteuntereinemDach.Angeleitetvonerfahrenen

Dozenten,staunenhiervieleüberihreigenesKönnen.Wersicherstein-

malausprobierenmöchte,kannalleWorkshop-Angebotenachmittags

fürdreiStundenals»OffenesAtelier«buchen.JungeKünstlersindim

Kinder-Atelierwillkommen.

Mit120VeranstaltungenproJahristdasGalerie-undKünstlerhaus

Spiekeroog auch Bühne eines facettenreichen Kulturprogramms.

Konzerte,Jazzfestivals,Lesungen,TalkrundenoderTheaterauffüh-

rungensindeinErlebnisfürKopfundSinne.

DieüberdreiEbenengehendeGalerieistmitjährlichrund20Ausstellun-

genzeitgenössischerKunstHerzstückdeskreativenDomizils.Nichtnur

inKunstundKultureröffnetdasGalerie-undKünstlerhausSpiekeroog

neueHorizonte.InWeiterbildungsseminarenzuLebensthemenwieBewe-

gung,Entspannung,Ernährungetc.spürenInteressierteimCampusam

MeerinnereKraftquellenfürdenAlltagauf.

AuchdieBusiness-WeltweißdieVorzügederentspannten,kleinenInsel-

idyllezuschätzen.IndenmodernausgestattetenRäumlichkeitenim

ForumdesKünstlerhausessindTagungsgästewillkommen.

Service-Telefon: 0421 - 460 44 440www.kuenstlerhaus-spiekeroog.de

SEBASTIAN KNAUER & MARTINA GEdECK

Pianist Sebastian Knauer und Schauspielerin Martina Gedeck

erzählen in ihrem Wort-Musik-Programm »Auf Flügeln des

Gesanges« die Verbindung zwischen Felix Mendelssohn Bart-

holdyundJennyLindnach.ImJahr1844warenderKomponist

unddieschwedischeOpernsängerineinandererstmalsbegeg-

net.DieLindhatMendelssohndurchausnichtnuralsKünstler

vergöttert, sondern nach eigener Aussage auch geliebt. Ob der

Komponist,der fürdieals»schwedischeNachtigall«gefeierte

Sängerin die Sopranpartie seines Oratoriums »Elias« schrieb,

dieseGefühleerwiderthat,istnichtgesichert.BriefeundZeitdokumentebelegenjedoch,dass

zwischenbeideneineengeSeelenverwandtschaftbestandenhat.Davonausgehendzeichnet

dasProgrammauchdievonrastloserundkräftezehrenderTätigkeitgeprägtenletztenLebens-

jahreMendelssohnsnach,der1847nachzweiGehirn-

schlägen unerwartet verstarb. Musikalisch umrahmt

werdendieErinnerungenJennyLindsvonKlavierwer-

kenMendelssohns,u.a.denpopulären»Liedernohne

Worte« und den »Variations sérieuses«. Ein Abend,

dersoleichtist,dasserimNuverfliegt...

fAzIL SAY

Spielen, komponieren, impro-

visieren – Multi-Talent Fazil

Say unterwirft sich keinen

Zwängen. Der 1970 in Ankara

geborene Musikfest-Preisträ-

ger 2008 zählt zu den vielsei-

tigsten Künstlern der Gegen-

wart. Als Solist präsentiert er

faszinierende Programme, die

Elemente aus Klassik, Jazz und der osmanischen Musiktra-

ditionzueinervölligeigenenArchitekturverbinden.Seinebe-

eindruckendemusikalischeBandbreite,dievomBarocküber

dieWienerKlassikbiszuJazzimprovisationenundtürkischer

Folklore reicht, wird er mit Werken von Bach, Beethoven,

Janácek und einer Eigenkomposition einmal mehr unter Be-

weisstellen.

60|61

dO 17. SEpT BIS SO 20. SEpT verschiedeneSpielstättenundPreise

INSEL-MUSIKfEST SpIEKEROOGEinMusikfestaufderInselrundumdasGalerie-undKünstlerhausSpiekeroogProgrammübersicht:siehenächsteSeite

17-20

09

das 20. Musikfest Bremen lässt sich Seeluft um die Nase wehen! Nach dem dreiwöchigen Konzert-marathon in Bremen und im Nordwesten gönnt es sich Erholung und macht vom 17.-20. September mit einem Insel-Musikfest Station auf Spieker-oog. die Vorzüge der Insel – unberührte Natur,

weite Strände und Wattlandschaften – lassen sich dann entspannt und harmonisch mit hoch-karätig besetzten Konzerten verbinden. Seien Sie dabei!

ˆ

Page 33: Musikfest Bremen 2009 Magazin

BerlinerPhilharmonikerundECHOKlassik-Preisträgerhatdazu

beigetragen,dieOboeausdemSchattendaseindesOrchester-

grabens herauszuführen und ihr einen wichtigen Platz in der

Solo-Konzertliteraturzurückzuerobern.

pAQUITO d’RIVERA

Er ist einer der bedeutendsten

lateinamerikanischen Musiker

und Komponisten: der kuba-

nischeSaxofonistundKlarinet-

tist Paquito D‘Rivera. Wie kein

anderer hat er einerseits sin-

fonischeKlassikmitdemJazz

undandererseitsdenJazzmit

RockundderMusikKubasund

Brasiliens verbunden. 1967 legte er mit der Jazz-Rock-Salsa-

Formation »Irakere« den Grundstein zu seiner Karriere. Bis

heutegiltsievielenKritikernals»wichtigstekubanischeBand

derletzten50Jahre«.ErlebenSieeinelebendige,vitaleLegen-

dedesinternationalenJazzmiteinemQuintettdesOrchestre

NationaldeJazzLuxembourg!

fRANCK TORTILLER QUARTET

Vibraphon- undMarimba-SpielerFranckTortillerwurde

einem internationalen Publikum bekannt, als er 1993

indasViennaArtOrchestravonMathiasRüeggeintrat.

AlsLeiterdesfranzösischenOrchestreNationaldeJazz

2005bis2008prägteerdieinternationaleJazz-Szene

nachhaltigmit.MitBassistMatthieuMichel,Perkussio-

nistPatriceHéralundBassistAntoineReiningerbildet

ereinvirtuosesundleichtfüßigesQuartett,dessenÄsthetiksichandenklassischenWertendes

Combo-Jazzorientiert–malpathetischweitausschwingend,malreduziertzurückgenommen,

aberimmermitreißend!

ALBRECHT MAYER & BAROCKENSEMBLE

Wenn Albrecht Mayer Oboe spielt, geraten Zuhörer

undKritikergleichermaßeninsSchwärmen.SeinSpiel

zeichnetsichdurcheinenbesonderswarmenTon,den

amGesangorientiertenPhrasierungenundeinenüber-

wältigenden Facettenreichtum aus, was leicht erklärt,

warumAlbrechtMayerheutezudengefragtestenMu-

sikernaufseinemInstrumentzählt.DerSolo-Oboistder

INSEL-MUSIKfEST SpIEKEROOG

Alle Texte von Carsten preisler

KOMBITICKET fÜR ALLE KONzERTE: 85 €

ˆ

ABENdS

VORMITTAGS

21.30 UHR KünstlerhausJULIA HÜLSMANN TRIO»TheEndofaSummer«

Eintritt: 14 € erm.

19 UHR KünstlerhausMARTINA GEdECK SprecherinSEBASTIAN KNAUER Klavier»AufFlügelndesGesanges«FelixMendelssohnBartholdyunddieSängerinJennyLind

Eintritt: 25 € / 20 € erm.

dO 17. SEpTEMBER

16 UHR SpiekeroogerLeidenschaft&InselzauberMUSIK zUR KAffEE-/TEEzEIT

Eintritt frei

TAGSÜBER

SO 20. SEpTEMBER

10 UHR NeueInselkircheMUSIK IM GOTTESdIENST

17 UHR KünstlerhausALBRECHT MAYER Oboe& BAROCKENSEMBLEWerkevonJ.S.Bachu.a.

Eintritt: 25 € / 20 € erm.

11.30 UHR Kurpark/HausdesGastes»Kogge«KONzERT MIT STUdENTEN dER HOCHSCHULE fÜR KÜNSTE BREMEN

Eintritt frei

21.30 UHR KünstlerhausfRANCK TORTILLER QUARTET»Purple&High«

Eintritt: 14 € erm.

19 UHR KünstlerhausfAzIL SAYKlavierJ.S.Bach:Fantasieg-MollBWV542,W.A.Mozart:KlaviersonateNr.11A-DurKV331,F.Say:»In-sideSerail«,L.Janácek:»Sonate1.X.1905«,L.v.Beethoven:Kla-viersonateNr.17d-Mollop.31/2»DerSturm«

Eintritt: 25 € / 20 € erm.

fR 18. SEpTEMBER

16 UHR SpiekeroogerLeidenschaft&InselzauberMUSIK zUR KAffEE-/TEEzEIT

Eintritt frei

20.30 UHR KünstlerhauspAQUITO d’RIVERA Klarinette/Saxophon& QUINTETT des ORCHESTRE NATIONAL dE JAzz LUXEMBOURG »ATributetoBennyGoodman«

Eintritt: 25 € / 20 € erm.

SA 19. SEpTEMBER

17 UHR NeueInselkircheBAROCKENSEMBLE-KONzERT MIT STUdENTEN dER HOCHSCHULE fÜR KÜNSTE BREMEN

Eintritt frei

16 UHR SpiekeroogerLeidenschaft&InselzauberMUSIK zUR KAffEE-/TEEzEIT

Eintritt frei

ˇ

der Internationale Gesangswettbewerb »Compe-tizione dell’Opera« ist einer der weltweit größ-ten und bedeutendsten Gesangswettbewerbe überhaupt. 1996 noch unter dem Namen »I Ce-stelli – Competizione dell’Opera« in Hamburg ins Leben gerufen, ist er der einzige, der sich allein dem reichen Repertoire der italienischen Oper widmet. Heute international gefeierte Sänger-persönlichkeiten wie Marina Mescheriakova, Ash-ley Holland, Lado Ataneli, Anja Harteros, Latonia Moore, Woo-Kyung Kim und viele andere waren einst finalisten und preisträger des Wettbewerbs

und unterstreichen dessen Rang als eine welt-weit viel beachtete Talentbörse für junge Sänger und Sängerinnen.IndiesemJahrfindetderWettbewerbbereitszum

neunten Mal statt. Erstmals wird er vom Organi-

sator»Competizionedell‘Operae.V.«unddemFo-

rumTiberius-InternationalesForumfürKulturund

WirtschaftDresdengemeinsammitdemInternati-

onalenKulturforumTheaterBremenundderHoch-

schulefürKünsteBremenausgerichtet.Nachrund

umdenErdballdurchgeführtenVorrunden–u.a.in

Barcelona,BuenosAires,Mailand,MexicoCity,Mos-

fR 04. SEpT I dO 10. SEpT I 19.30 UHR I KAT. ETheateramGoetheplatz

ITALIENISCHE OpERNGALABREMER pHILHARMONIKERfINALISTEN dES INTERNATIONALENGESANGSWETTBEWERBS »COMpETIzIONE dELL’OpERA 2009«MARKUS pOSCHNER Dirigent

ProgrammundSolistenwerdenandenVeranstaltungsabendenbekanntgegeben

Veranstalter: Theater Bremen

04/1009

kau,NewYork,Peking,SanFrancisco,Seoul,Singapur,WienundZürich–findet

dasSemifinalevom28.-30.AugusterstmalsimTheaterBremenstatt.Danach

werdendieausgewähltenzehnTeilnehmerfürdasFinaleinderSemperoper

Dresdenbekanntgegeben.Bevorsiesichdortam6.SeptemberdemUrteilder

hochkarätigbesetztenJurystellenmüssen,könnensiesich imFinalisten-

konzertam4.SeptemberimTheateramGoetheplatzaufihregroßeAufgabe

vorbereiten.NachdemVotumderJuryinDresdenpräsentierensichdannam

10.SeptemberdiePreisträgernocheinmalinBremen.

Carsten preisler

62|63

Page 34: Musikfest Bremen 2009 Magazin

Bereits zum 12. Mal werden in diesem Jahr internationale Künst-ler für ihre herausragende musikalische Arbeit mit dem Musik-fest-preis und dem förderpreis deutschlandfunk ausgezeichnet, die ihnen im Rahmen der festlichen Musikfest-Gala in der Oberen Halle des Bremer Rathauses verliehen werden.

das Musikfest Bremen ehrt mit dem Musikfest-preis Künstler, die durch ihr herausragendes

künstlerisches Wirken in der internationalen Musikwelt eigenständige Akzente gesetzt haben und denen das Musikfest maßstäbliche Impulse und kreative Kontinuität verdankt.Mit 25.000,- EUR dotiert – ausgestattet von der

Commerzbank-Stiftung –, zählt der Musikfest-

Preiszudenbedeutendstenundhöchstdotierten

AuszeichnungenfürbesonderekünstlerischeVer-

diensteiminternationalenKonzertleben.Kriterium

fürdieErnennungzumPreisträger istdieausge-

prägteindividuelleGestaltungskraftbeidergrenz-

überschreitenden Darstellung klassischer Musik,

die der Musikwelt dank unumstrittener musika-

lischerQualitätundAusstrahlungnachhaltigneue

Perspektiveneröffnethat.

Der Musikfest-Preis symbolisiert sich in einer

handgegossenen »Orpheus«-Bronze des Bremer

Bildhauers Bernd Altenstein. Bisherige Preisträ-

gerwarenDirigentSirJohnEliotGardiner(1998),

Geiger Gidon Kremer und die Kremerata Baltica

(1999), Schauspieler Klaus Maria Brandauer und

DirigentThomasHengelbrock(2000),Sopranistin

JessyeNorman(2001),DirigentNikolausHarnon-

court (2002), Pianist András Schiff (2003), die

Dirigenten Sir Roger Norrington (2004) und Marc

Minkowski (2005), Mezzosopranistin Anne Sofie

vonOtter(2006),KristjanJärviundseinAbsolute

Ensemble(2007)sowiePianistFazilSay(2008).

dER MUSIKfEST-pREIS WIRd AUSGELOBT VON dER COMMERzBANK-STIfTUNG

DasMusikfestBremenhatsichalseinederbundesweitgrößtenstäd-

tischenVeranstaltungenvorwiegendklassischerMusiketabliert.Die

Vorgehensweise, dabei auch Zeitgenössisches, Jazz, Populärmusik

oder nichtwestliche Musikformen in die Veranstaltungen aufzuneh-

menundmiteinanderzuverbinden,findetmanselten.Zudemerfor-

dertundbefruchteteinesolcheStrategiedasZusammentreffenund

Zusammenspiel von Weltstars mit Debütanten im breiten Spektrum

derMusikveranstaltungen.Dabeisindesoffensichtlichgeradediese

Maßstäbe,mitdenenderGründerundIntendantimmerwiedersein

Zielerreicht,dieunterschiedlichenPräferenzenderMusikfreundein

BremenundmittlerweileindergesamtenNord-West-Regionzutreffen.

Vervollständigt werden diese künstlerische Kreativität und organi-

satorische Tatkraft durch den seit dem Jahr 1998 vergebenen Mu-

sikfest-Preis fürherausragendeSolisten,Ensembles,Orchesterund

Dirigenten,diemitihrerKunstdieprogrammatischeAusrichtungdes

FestesmaßgeblichakzentuiertundzueinerBereicherungundWeiter-

entwicklungdesinternationalenMusiklebensbeigetragenhaben.

Mit der Beteiligung an der Vergabe des Musikfest-Preises durch die

Commerzbank-StiftungbautdieseihreFörderpolitikimBereichKultur

fürdenSektorMusikaus.DasbisherigeEngagementist in jüngster

ZeitvorallemgeprägtvondenUnterstützungenfürdasBachfestin

Leipzig,fürdieJungeDeutschePhilharmonie,fürdieNachwuchsför-

derungderDeutschenStiftungMusiklebensowievonderEtablierung

einesInternationalenCommerzbank-Kammermusikpreises.

Daneben verleiht das Musikfest Bremen im Rah-

men der Musikfest-Gala zusammen mit Deutsch-

landradio den »Förderpreis Deutschlandfunk«

anhochbegabteNachwuchskünstler,diesicham

BeginnihrerKarrierebereitsmit individuellenIn-

terpretationsansätzenempfohlenhaben.DerSach-

preisbietetjungenKünstlerneinepraktischeHil-

festellungfürdieweitereerfolgreicheEtablierung

iminternationalenKulturbetrieb:Als»ArtistinRe-

sidence«realisierensiemitdempreisstiftenden

SenderStudio-AufnahmensowieeineCD-Produkti-

onundwerdeninsnächstfolgendeMusikfestein-

geladen.

Bisherige Preisträger waren Violoncellistin Tanja

Tetzlaff(1998),GitarristAnielloDesiderio(1999),

Geigerin Julia Fischer (2000), das new art saxo-

phonequartet(2001),KlarinettistinNicolaJürgen-

sen (2002), Geiger Sergey Khachatryan (2003),

Pianistin Yu Kosuge (2004), Komponistin Lera

Auerbach(2005),GeigerinPatriciaKopatchinskaja

(2006),PianistKristianBezuidenhout(2007)und

BratschistAntoineTamestit(2008).

Carsten preisler

64|65

Page 35: Musikfest Bremen 2009 Magazin

hotelpartner

kooperationspartner

sponsoren & partner

medienpartner KULTURPARTNER

die kUnst, kUltUr ZU ermÖGliChen!

no one Can Whistle a sYmphonY.it takes an orChestra to plaY it.halFord e. lUCCoCk

Klassische Musik lässt Ihr Herz höher schlagen? Sie fühlen sich

dem Musikfest Bremen verbunden? Sie möchten Ihre Begeiste-

rung durch interessante Einblicke rund um das Festival vertiefen?

Kurzum, Sie möchten sich persönlich engagieren, um das internati-

onale Renommee des Musikfest Bremen zu stärken und damit auch

den Ruf Bremens als Musikstadt? Dann würden wir uns freuen, Sie

in der Musikalischen Gesellschaft begrüßen zu dürfen.

Dahinter verbirgt sich ein Kreis illustrer Musikliebhaber und Kultur-

interessierter, die sich im Jahr 2004 zusammengefunden haben.

Alle Mitglieder eint nicht nur die Begeisterung für das Musikfest

Bremen und sein programmatisches Profil, sondern auch das Ziel,

mit ihrem Engagement das Festival in seiner künstlerischen Aus-

richtung ideell und materiell nachhaltig zu unterstützen. Gezielt

und individuell. Zum Beispiel unsere Aktivitäten zur Förderung jun-

ger Musiker, die Unterstützung beim Ausbau szenischer Produkti-

onen oder die Fortsetzung von Kooperationen mit renommierten

ausländischen Festivals.

Unser dynamisches Beitragssystem – von Piano bis Fortissimo jähr-

lich nach Ihrer Bereitschaft steigerungsfähig und natürlich immer

steuerlich abzugsfähig – ermöglicht Ihnen, aktiv am Geschehen

rund um das Festival teilzunehmen. Sie unterstützen damit eine

Sache, die Ihnen am Herzen liegt. Wir danken Ihnen dafür mit:

privilegien• ein hochwertiges Willkommenspräsent

• Information über das jährliche Programm vor der

offiziellen Veröffentlichung

• Ehrenkarten und vergünstigte Tickets für das Festival

• individuelle und bevorzugte Betreuung und Beratung

beim Ticketkauf

einblicke und erlebnisseBlick hinter die Kulissen von Veranstaltungsorten, exklusive Künst-

lerbegegnungen, Probenbesuche, Kulturreisen, Besuch von Instru-

mentenwerkstätten, Einführungsvorträge, Empfänge, Gala Din-

ners, Premierenfeiern und vieles mehr.

Das macht Freude! Und schafft ganz nebenbei einen persönlichen

Rahmen für interessante Begegnungen und einen anregenden

Gedankenaustausch. Nicht zu vergessen natürlich das gemein-

same Erleben von mitreißenden Interpretationen großer musika-

lischer Meisterwerke durch arrivierte Top-Stars wie verheißungs-

volle Jungtalente.

Beiträge: Piano 1000 Euro I Forte 3000 Euro I Fortissimo 5000 Euro

Informationen erhalten Sie über

Musikalische Gesellschaft –

Freunde und Förderer des Musikfest Bremen

Frau Annette Schneider

Tel. 0421/33 66 77, 0171 / 93 40 057

Fax 0421 / 33 66 880

E-Mail [email protected]

66|67

Page 36: Musikfest Bremen 2009 Magazin

Die Antwortkarte ist bereits weg? Kein Problem:

Weiter oben erfahren Sie, wie Sie per E-Mail oder

telefonisch mit uns in Kontakt treten können.

Eine Komposition aus Musik und Meer. Eine Symphonie unvergesslicher Klänge: Erleben Sie mit der EUROPA exklusive Hauskonzerte auf See und an Land. Hochkarätige Künstler und Weltstars der Klassik präsentieren Ihnen aus nächster Nähe außergewöhnliche Highlights – in Zusammenarbeit mit namhaften Partnern wie z. B. dem ARD-Musikwettbewerb und dem musikfest bremen. Möchten Sie mehr über Kreuzfahrten aus Leiden-schaft erfahren? Dann senden Sie uns die Antwortkarte zu, schicken Sie eine E-Mail an [email protected] oder rufen Sie gebührenfrei an unter 0800 22 55 55 6, Kennwort HL0905109.

www.hlkf.de oder in Ihrem Reisebüro

Page 37: Musikfest Bremen 2009 Magazin

Beruhigend gute Beratung. Seit 1590.Als inhabergeführte Privatbank stehen wir seit mehr als 400 Jahren fürSicherheit und Vertrauen. Profi tieren Sie auch in stürmischen Zeitenvon der Erfahrung und dem Service Deutschlands ältester Privatbank.

Gern stehen wir Ihnen für ein persönliches Gespräch zur Verfügung.

www.berenberg.de

Thomas Müller (0421) 348 75-11Stefan Monsees (0421) 348 75-24Hollerallee 77, 28209 Bremen

Private Banking Investment Banking Asset Management Commercial Banking

Page 38: Musikfest Bremen 2009 Magazin

THALIA

Auch schöne Sätze haben eine Melodie, lassen Sie sich

von Büchern verzaubern!

Page 39: Musikfest Bremen 2009 Magazin

www.staatstheater.de

Oldenburgisches StaatstheaterTheaterwall 2826122 Oldenburg

Kartentelefon: 0441.2225-111

Sinfoniekonzerte Wilhelmshaven

20092010

I24. August 2009

LES MUSICIENS DU LOUVRE-GRENOBLEMarc Minkowski Dirigent /Francesco Corti Cembalo

228. September 2009

GEORGISCHES KAMMERORCHESTER François Leleux Leitung und Oboe

33. November 2009

ÖSTERREICHISCH-UNGARISCHE HAYDN-PHILHARMONIE

Adam Fischer Dirigent /Gábor Boldoczki Trompete

48. Dezember 2009

NORDWESTDEUTSCHE PHILHARMONIESimon Gaudenz Dirigent /Sebastian Manz Klarinette

520. Januar 2010

DIE DEUTSCHE KAMMERPHILHARMONIE BREMEN

Heinz Holliger Dirigent /Christian Tetzlaff Violine

64. Februar 2010

ORCHESTRE DE CHAMBRE DE LAUSANNEChristian Zacharias Leitung und Klavier

710. März 2010

JUNGE DEUTSCHE PHILHARMONIE Sir Roger Norrington Dirigent /Carolin Widmann Violine

822. April 2010

ORQUESTA NACIONAL DE ESPAÑAJosep Pons Dirigent /Katia und Marielle Labèque Klavier

Acht Sinfoniekonzerte in der Stadthalle Wilhelmshaven – erstmals zusammengestellt vom

Musikfest Bremen. Preise Abonnements: 116,00 bis 252,80 , Einzelkarten: 18,10 bis 39,50 (Konzerte 5, 7 und 8 mit TOP-Zuschlag 11,30 ) Karten Service-Center Stadttheater Wilhelmshaven Telefon 0 44 21 / 94 01-15, Internet www.sinfoniekonzerte-wilhelmshaven.de

JETZT

NEUE ABOS

SICHERN!

Page 40: Musikfest Bremen 2009 Magazin

MO 07. SEPT I 20 Uhr I Kat. BDie GlockeDIE ERSTE WALPURGISNACHT

ORCHESTRE DES CHAMPS-ÉLYSÉES

COLLEGIUM VOCALE GENT & SOLISTEN

CORO DELL’ACCADEMIA CHIGIANA

PHILIPPE HERREWEGHE DirigentWerke von F. Mendelssohn Bartholdy

präsentiert von der KBC Bank Deutschland AG

SO 06. SEPT I 20 Uhr I Kat. DDom zu VerdenSAUL

AKADEMIE FÜR ALTE MUSIK BERLIN

CAPPELLA AMSTERDAM & SOLISTEN

DANIEL REUSS DirigentG. F. Händel: »Saul« HWV 53

präsentiert von EWE

FR 04. & DO 10. SEPT I 19.30 Uhr I Kat. ETheater am GoetheplatzFINALISTEN »COMPETIZIONE DELL’OPERA 2009«

BREMER PHILHARMONIKER

MARKUS POSCHNER DirigentVeranstalter: Theater Bremen

DO 17. SEPT bis SO 20. SEPTverschiedene Spielstätten und PreiseINSEL-MUSIKFEST SPIEKEROOG

mit Martina Gedeck & Sebastian Knauer, Fazil Say, Albrecht Mayer & Barockensemble, Paquito D’Rivera, Julia Hülsmann Trio, Franck Tortiller Quartet u. a.

präsentiert vom Galerie-

und Künstlerhaus Spiekeroog

DI 08. SEPT I 18.30 UhrEinheitspreis 22,– (erm. 19,–)Jagdschloss Clemenswerth, SögelCLEMENS AUGUST UND DIE MUSIK SEINER EPOCHE

EPOCA BAROCCA

SILVIA VAJENTE SopranWerke von A. Lotti, Chr. Schaffrath, G. F. Händel u. a.

präsentiert von EWE

SA 12. SEPT I 20 Uhr I Kat. ADie GlockeABSCHLUSSKONZERT

PHILHARMONIA ORCHESTRA LONDON

HÉLÈNE GRIMAUD KlavierVLADIMIR ASHKENAZY DirigentWerke von S. Rachmaninow und D. Schostakowitsch

präsentiert von NORDMETALL

SA 12. SEPT I 20 Uhr I Kat. FAlexanderkirche WildeshausenA CHORAL EVENSONG

CHOIR OF KING’S COLLEGE/CAMBRIDGE

STEPHEN CLEOBURY LeitungWerke von T. Tallis, C. Tye, W. Byrd, B. Britten u. a.

präsentiert von EWE

FR 11. SEPT I 20 Uhr I Kat. EJohanneskirche TostedtCONCERTO COPENHAGEN

ANNE SOFIE VON OTTER MezzosopranLARS ULRIK MORTENSEN LeitungWerke von J. S. Bach und G. F. Händel

präsentiert von EWE

MI 09. SEPT I 20 Uhr I Kat. EUnser Lieben Frauen KircheBAROCKE SCHÄTZE

PHILIPPE JAROUSSKY CountertenorCONCERTO MELANTE

Werke von A. Vivaldi, A. Scarlatti, D. Gallo u. a.präsentiert von Siemens

SA 29. AUG I 18 Uhr I Kat. FSt. Georgskirche SengwardenSWEELINCK – DER AMSTERDAMER ORPHEUS

GESUALDO CONSORT AMSTERDAM

HARRY VAN DER KAMP LeitungVokalwerke von J. P. Sweelinck

DO 03. SEPT I 20 UhrEinheitspreis 22,–/15,– (Hörplätze)St. Cyprian- und Corneliuskirche GanderkeseeOTTAVIO DANTONE OrgelWerke von M. Weckmann, D. Buxtehude, J. S. Bach u. a.

DI 01. SEPT I 20 Uhr I Kat. FSt. Laurentius Kirche LangfördenMICHELANGELO

GESUALDO CONSORT AMSTERDAM

HARRY VAN DER KAMP LeitungWerke von G. P. da Palestrina u. a.

präsentiert von der Bremer Landesbank

DO 03. SEPT I 19.30 Uhr I Kat. CTheater am GoetheplatzCANDIDE

DIE DEUTSCHE KAMMERPHILHARMONIE BREMEN

SOLISTEN I CHOR DES THEATER BREMEN

OTTO SANDER ErzählerKRISTJAN JÄRVI DirigentL. Bernstein: »Candide«

in Kooperation mit dem Theater Bremen und der

Deutschen Kammerphilharmonie Bremen

präsentiert durch Die Sparkasse Bremen

MI 02. & FR 04. SEPT I 19.30 Uhr I Kat. DOldenburgisches StaatstheaterL’INFEDELTÀ DELUSA

LE CERCLE DE L’HARMONIE & SOLISTEN

JÉRÉMIE RHORER DirigentRICHARD BRUNEL RegieJ. Haydn: »L’infedeltà delusa« Hob. XXVIII:5(Eine Produktion der Académie européenne de musique/Festival d’Aix-en-Provence)

präsentiert von EWE

SO 06. SEPT I 20 Uhr I Kat. EDie GlockeFÖRDERPREISTRÄGER DEUTSCHLANDFUNK 2008

ANTOINE TAMESTIT ViolaMARKUS HADULLA KlavierWerke von F. Schubert, J. Brahms undD. Schostakowitsch

MI 02. SEPT I 20 Uhr I Kat. EJohannes a Lasco Bibliothek EmdenHAYDN HUNGARIA

KAMMERORCHESTER BASEL

SOL GABETTA VioloncelloJULIA SCHRÖDER LeitungWerke von L. Weiner, J. Haydn, B. Bartók u. a.

präsentiert von NORDMETALL

SO 30. AUG I 20 Uhr I Kat. DDie GlockeJANINE JANSEN & FRIENDS

JANINE JANSEN ViolineBORIS ANDRIANOV VioloncelloITAMAR GOLAN KlavierWerke von I. Strawinsky, P. I. Tschaikowsky u. a.

präsentiert von swb

DI 01. SEPT I 20 Uhr I Einheitspreis 15,–St. Petri DomGEDENKKONZERT ZUM 70. JAHRESTAG

DES AUSBRUCHS DES 2. WELTKRIEGS

BREMER PHILHARMONIKER

TSCHECHISCHER PHILHARMONISCHER CHOR BRNO

SOLISTEN I TÖLZER KNABENCHOR

MARKUS POSCHNER DirigentB. Britten: War Requiem op. 66

präsentiert vom Weser-Kurier

MI 26. AUG I 20 Uhr I Kat. DDie GlockeLATIN NIGHT

CAREL KRAAYENHOF Y SU SEXTETO CANYENGUE

ABSOLUTE ENSEMBLE

KRISTJAN JÄRVI Dirigent»A Latin Night of Tango, Samba and Salsa«

präsentiert von SIKORA AG

FR 28. AUG I 20 Uhr I Kat. CDie GlockeARCADI VOLODOS KlavierWerke von F. Schubert und F. Liszt

präsentiert von FIDES

FR 28. AUG I 19.30 Uhr I Kat. DStadttheater BremerhavenCOSÌ FAN TUTTE

LE CERCLE DE L’HARMONIE & SOLISTEN

CHŒUR LES ÉLÉMENTS

JÉRÉMIE RHORER DirigentW. A. Mozart: »Così fan tutte« KV 588 (konzertant)

präsentiert von der Lloyd Werft Bremerhaven

DO 27. AUG I 20 Uhr I Kat. FReformierte Kirche, LeerBACH COLLEGIUM JAPAN & SOLISTEN

MASAAKI SUZUKI LeitungWerke von J. S. Bach

präsentiert von EWE

SA 29. AUG I 20 Uhr I Kat. DDie GlockeDEE DEE BRIDGEWATER & BAND

Songs von Billie Holiday und weitere Jazz-Standardspräsentiert von Frerichs Glas

MI 26. AUG I 20 Uhr I Kat. FSchloss OldenburgGAUTIER CAPUÇON VioloncelloJÉRÔME DUCROS KlavierWerke von L. van Beethoven, S. Rachmaninow u. a.

präsentiert von der Bremer Landesbank

DO 27. AUG I 20 Uhr I Kat. DDie GlockeQUATUOR MOSAÏQUES

Werke von J. Haydn und F. Mendelssohn Bartholdyin Zusammenarbeit mit der

Philharmonischen Gesellschaft Bremen

SO 23. AUG & DI 25. AUG I 19.30 Uhr I Kat. AMusical-Theater BremenIDOMENEO, RE DI CRETA

LES MUSICIENS DU LOUVRE-GRENOBLE

SOLISTEN

ESTONIAN PHILHARMONIC CHAMBER CHOIR

MARC MINKOWSKI DirigentOLIVIER PY RegieW. A. Mozart: »Idomeneo, re di Creta« KV 366(Eine Produktion des Festival d’Aix-en-Provence in Koproduktion mit dem Musikfest Bremen und der Internationalen Stiftung Mozarteum Salzburg)

präsentiert von der Bremer Landesbank

GESAMTPROGRAMM DES MUSIKFEST BREMEN 2009

SA 22. AUG I ab 19.30 UhrEinheitspreis 66,– (erm. 48,–)EINE GROSSE NACHTMUSIK

Eröffnungsfest mit diversen Künstlern an sieben Spielstätten rund um den Marktplatz

präsentiert von EWE, BLG, Beck’s und Weser-Kurier

VERANSTALTUNGSORTE

BREMEN UND BREMERHAVEN

DIE GLOCKE

Domsheide 6–8, 28195 Bremen

HAUS DER BÜRGERSCHAFT

Am Markt 20, 28195 Bremen

HAUS SCHÜTTING

Am Markt 13, 28195 Bremen

LANDGERICHT

(Innenhof), Domsheide 16, 28195 Bremen

MUSICAL THEATER BREMEN

Richtweg 7–13, 28195 Bremen

RATHAUS

Obere Halle, Am Markt 21, 28195 Bremen

ST. PETRI DOM

Sandstraße 10–12, 28195 Bremen

THEATER BREMEN:

THEATER AM GOETHEPLATZ

Goetheplatz 1–3, 28203 Bremen

UNSER LIEBEN FRAUEN KIRCHE

Unser Lieben Frauen Kirchhof 27, 28195 Bremen

STADTTHEATER BREMERHAVEN

Theodor-Heuss-Platz, 27568 Bremerhaven

IN DER REGION

ALEXANDERKIRCHE WILDESHAUSEN

Herrlichkeit 6, 27793 Wildeshausen

DOM ZU VERDEN

Domstraße 18, 27283 Verden

EMSLANDMUSEUM SCHLOSS CLEMENSWERTH

49751 Sögel/Emsland

GALERIE- UND KÜNSTLERHAUS SPIEKEROOG

Achter d’Diek 3, 26474 Spiekeroog

JOHANNES A LASCO BIBLIOTHEK EMDEN

Kirchstraße 22, 26721 Emden

JOHANNESKIRCHE TOSTEDT

Himmelsweg 12, 21255 Tostedt

OLDENBURGISCHES STAATSHEATER

Theaterwall 28, 26122 Oldenburg

REFORMIERTE KIRCHE LEER

Reformierter Kirchgang 21, 26789 Leer

ST. LAURENTIUS-KIRCHE LANGFÖRDEN

Lange Straße 27, 49377 Langförden

ST. GEORGSKIRCHE SENGWARDEN

Hauptstraße 20, 26388 Sengwarden

SCHLOSS OLDENBURG

Festsaal, Schlossplatz 1, 26122 Oldenburg

ST. CYPRIAN- UND CORNELIUSKIRCHE GANDERKESEE

Ring 14, 27777 Ganderkesee

Anfahrtsbeschreibungen zu den einzelnen Spielstätten erhalten Sie beim Ticket-Servive in der Glocke oder unter www.musikfest-bremen.de.

TICKETSERVICE MUSIKFEST BREMEN

TICKET-SERVICE IN DER GLOCKE

Domsheide 6–8, 28195 BremenMo-Fr 10–18 Uhr, Sa 10–15 Uhr

TELEFONISCHE KARTENBESTELLUNG

Tel.: 0421/33 66 99

KARTENBESTELLUNG PER E-MAIL

www.musikfest-bremen.de

KARTENBESTELLUNG PER POST

Ticket-Service in der GlockePostfach 10 54 20, 28054 Bremen

KARTEN-RESERVIERUNGEN

Unabhängig von der gewünschten Anzahl von Karten gegen eine Pauschalgebühr von 3 Euro

KARTEN-VERSAND

Für einen Postversand berechnen wir eine Pauschalgebühr von 5 Euro (inkl. Reservierungsgebühr)

Wir akzeptieren Visa und Eurocard!

ABENDKASSE

Eine Stunde vor Konzertbeginn, nur Barzahlung möglich (außer Glocke und Theater Bremen)

WEITERE VORVERKAUFSSTELLEN:

WESER-KURIER/BREMER NACHRICHTEN

Kartenshop im Pressehaus BremenMartinistraße 43, 28195 BremenTel.: 0421/36 36 36und in allen regionalen Zeitungshäusern

TOURIST-INFORMATIONEN DER BTZ

im Hauptbahnhof und am Liebfrauenkirchhof (Obernstr. 1)

BREMER KARTENKONTOR

Zum alten Speicher 9, 28759 Bremen

NORDSEE-ZEITUNG BREMERHAVEN

Obere Bürger 48, 27568 Bremerhaven

BIS BREMERHAVEN TOURISTIK

Obere Bürger 17, 27568 Bremerhaven

EMDER ZEITUNG

Zwischen beiden Märkten 2, 26721 Emden

OSTFRIESEN-ZEITUNG

Mühlenstraße 57, 26789 Leer

TOURIST-INFORMATION OLDENBURG

Kleine Kirchenstraße 10, 26122 Oldenburg

NORDWEST-ZEITUNG

Westerstraße 25, 27793 Wildeshausen

REISE CENTER TOSTEDT

Bahnhofstr. 21, 21255 Tostedt

REISEBÜRO WILMERING

Große Straße 44, 49377 Vechta

VERDENER NACHRICHTEN

Große Straße 132, 27283 Verden

VERDENER ALLER-ZEITUNG

Große Straße 1, 27283 Verden

WILDESHAUSER ZEITUNG

Bahnhofstr. 13, 27793 Wildeshausen

WILHELMSHAVENER ZEITUNG

Parkstraße 8, 26382 Wilhelmshaven

sowie bei allen weiteren CTS- und Nordwest Ticket-Vorverkaufsstellen

SERVICE-HOTLINE DER BREMER TOURISTIK-ZENTRALE

BTZ: 0 18 05/ 10 10 30

PREISLISTE / TICKETS

Preise in Klammern: Ermäßigungen für Schüler, Studenten (bis 30 Jahre), Wehr- und Zivildienstleistende, Azubis, Schwerbehinderte (ab 70 %) und Arbeitslose bei Vorlage eines gültigen Ausweises.

PREISGRUPPE

KATEGORIE A

KATEGORIE B

KATEGORIE C

KATEGORIE D

KATEGORIE E

KATEGORIE F

1

105

85

70

60

45

30 (24)

2

85

70

60

50

40

25 (20)

3

65 (52)

55 (44)

50 (40)

40 (32)

30 (24)

20 (16)

4

50 (40)

40 (32)

35 (28)

25 (20)

20 (16)

5

40 (32)

25 (20)

20 (16)

15 (12)

Die Kartenpreise in Euro verstehen sich inklusive Verkaufs- und Systemgebühr.

IMPRESSUM

Das Magazin erscheint zum MUSIKFEST BREMEN 2009vom 22. August bis 12. September 2009. Alle Angaben sind ohne Gewähr. Programmänderungen bleiben vorbehalten. Das Heft wird zum Preis von EUR 2,50 abgegeben.

HERAUSGEBER Musikfest Bremen GmbHINTENDANZ Prof. Thomas AlbertGESCHÄFTSFÜHRUNG Jörg EhntholtREDAKTION Carsten Preisler Silke Schneidewind

AUTOREN Jochen Brünner, Dr. Stephan Cartier, Christian Emigholz, Dr. Harald Hodeige, Dr. Ulrich Matyl, Carsten Preisler, Ute Schalz-LaurenzeKOORDINATION Carsten Preisler Silke SchneidewindDESIGN kleiner und bold GmbH, BerlinMARKETING Marko TewsSPONSORING Marie TentrupDRUCK Berlin Druck, Achim

BILDNACHWEIS Baltic Youth Philharmonic © Monika Lawrenz, Kristjan Järvi © Peter Rigaud, Fazil Say © Marco Borggreve, Hervé Niquet © Clem Willems, Christophe Coin © Robert Decanchat, Ensemble Baroque de Limoges © Robert Deconchat, Amsterdam Loeki Stardust Quartet © Mirjam Heuker of Hoek, Bertrand Chamayou © Laure Vasconi-Naïve, Carel Kraayenhof und Sexteto Canyengue © Govert de Roos, Olivier Py © Pascal Victor, Marc Minkowski © Philippe Gontier-Naïve, Gautier Capuçon © M. Tammaro/Virgin Classics, Masaaki Suzuki © Marco Borggreve, Arcadi Volodos © Uwe Arens, Jérémie Rhorer © Alix Lavau, Dee Dee Bridgewater © Nicolas Sautier, Janine Jansen © Felix Broede/Decca, Gesualdo Consort Amsterdam © Sjaak Ramakers, Sol Gabetta © Marco Borggreve, Otto Sander © Leonard Zubler, Antoine Tamestit © Eric Larrayadieu-Naïve, Cappella Amsterdam © Marco Borggreve, Philippe Herrreweghe © Michel Garnier, Philippe Jaroussky © Simon Fowler, Anne Sofie von Otter © Mats Bäcker, Choir of King’s College © Andrew Houston, Hélène Grimaud © Mat Hennek/DG, Vladimir Ashkenazy © Sascha Gusow/Decca, Martina Gedeck © Karel Kühne, Frank Tortiller © Mephisto, Albrecht Mayer © Kasskara

76|77

Page 41: Musikfest Bremen 2009 Magazin