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5/2009 Schützenfest Neustadt Juni 2009 Hört, Bürger, hört...! Neustadt feiert seine fünfte Jahreszeit +++ Die besten Beiträge aus dem Mitmachportal der Leine-Zeitung +++ Foto: Köster

myheimat Spezial: Schützenfest Neustadt 2009

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Das myheimat-Sonderheft über Tradition und Gegenwart des Schützfests in Neustadt am Rübenberge.

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5/2009SchützenfestNeustadt

Juni 2009

Hört, Bürger, hört...! Neustadt feiert seine fünfte Jahreszeit

+++ Die besten Beiträge aus dem Mitmachportal der Leine-Zeitung +++

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Wir vertreten das NeustädterSchützenfest auf myheimat.de

Andrea Grams

Andreas Knigge

AndreasRabe

Andreas Tanke

AnkeOlm

AxelFenske

Christian Hencke

DietmarFienemann

DunjaBlümel

Florian Krippner

FrankNößler

FredGottwald

HaraldBaumann

HaraldLadwig

HarryLohmann

HerbertFeuerkiesel

JensBlümel

JörgBaumann

JörgEckert

JörgHasse

Kim Jasmin Kraus

LarsKöster

LisaBaumann

Magdalena Rozanska

MarcoBehrmann

MichaelMparsakidis

Mustafa Erkan

OlafHorl

RobertKemmerich

SabineKayka

SilviaBlümel

StefanRode

Susanne Hibbe

SwenKuno

Kai Bahe

Thomas Schendel

Thomas Woller

UdoFeist

Ulf Hassel-bring-Hibbe

Volkervom Hofe

Verlag: MH Niedersachsen GmbH & Co. KG, Am Wall-hof 1, 31535 Neustadt am Rübenberge (zugleich auch ladungsfähige Anschrift sämtlicher im Impressum genannter Personen); Verantwortliche Redakteure: Peter Taubald, Clemens Wlokas; Gestaltung: Siegfried Borgaes; Verantwortlich für den Anzeigenteil: Holger Hadeler; Druck: Werbeagentur D´facto, Michael Mpar-sakidis, Rundeel 15, 31535 Neustadt

ImpressumNeustädter Schützen schreiben über ihr Fest.

Frederic Henze05032/96 43 [email protected]/profil/6140

Robin Jantos05032/96 43 [email protected]/profil/5409Redaktion

Jörg Frase05032/96 43 [email protected]

Redaktion

Kim Jasmin Kraus05032/96 43 [email protected]/profil/17151Anzeigen

myheimat.de ist das Mitmachpor-tal der Leine-Zeitung. Mehr als 600 Neustädter schreiben dort über die Themen, die sie bewegen. Für dieses Magazin haben Mitglieder der Neustädter Schützengesellschaft über Geschichte und Gegenwart des traditionsreichen Fests geschrieben. Ein besonderer Dank geht an Jens Blü-mel, Jörg und Harald Baumann, Ulf Hasselbring-Hibbe, Dankwart Müller und Heinz-Ulrich Hetebrügge für die Texte sowie an das Fotostudio Köster und das Kaufhaus Hibbe für starke Bilder. Auf www.myheimat.de/ gruppe/2145 finden Sie sämtliche Texte und Fotos zum Thema.

Mitmachen!Anmelden auf

www.myheimat.de/gruppe/2145

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Freitag, 12. Juni7.15 Uhr Einladung durch die Bärenmusik zum Schützenfest16 Uhr Weckruf an der Alten Wache und Abmarsch der Kinder zum Kinderschützenfest mit Spielmannszug16 Uhr Festplatz Kinderschützenfest (Freibad)22 Uhr Zapfenstreich an der Alten Wache, Zapfenstreichparty im Festzelt

Sonnabend, 13. Juni4 Uhr Wecken durch Neustädter Spiel- und Musikzüge unter der Leitung des Tambourmajors Matthias Clausing; Antreten der Kompanien bei ihren Hauptleuten:6.15 Uhr 1. Kompanie Hauptmann T. Fehlig, Ludwig-Kaufholz-Weg 146.45 Uhr 2. Kompanie Hauptmann H. Plinke, Marktstraße 31 6.45 Uhr 3. Kompanie Hauptmann H.-E. Hergt, Landwehr 296.45 Uhr 4. Kompanie Kommandeur H.-U. Gewetzki, Landwehr 28 a6.00 Uhr Jägercorps Jägerhauptmann Höhn, Humboldtweg 66.45 Uhr Antreten des Turn- und Sportvereins, Clubheim, Lindenstraße 508.15 Uhr Abmarsch des Bataillons von der Lindenstraße9.30 Uhr Beisammensein der Kompanien im VZ Leinepark, der Turnerinnen und Turner im Festzelt14 Uhr Herrenessen im Bürgersaal18 Uhr Einmarsch vom Rondell/Festplatz21 Uhr Schützenfest-Party im Festzelt

Sonntag, 14. Juni8.45 Uhr Stellung des Bataillons in der Lindenstraße9 Uhr Abmarsch des Bataillons, anschließend Kompanie-Biertrinken11.15 Uhr Veranstaltung der Show- und Musikzüge im Bürgersaal11.30 Uhr Festessen mit Damen im Festzelt ( Einlass 11 Uhr )13 Uhr Bekanntgabe des Schützenkönigs im Festzelt13.30 Uhr Bärenmusik bringt den Schützenkönig nach Hause16.15 Uhr Treffen der Kranzdamen am Alten Rathaus, Ratsherren-Saal17 Uhr Proklamation des Schützenkönigs und Verteilung der Gewinne, anschließend Festumzug mit den Kranzdamen durch die Stadt und zu-rück zum Festplatz21 Uhr Schlagernacht im Festzelt

2009Das Programm für das Schützenfest

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Interview

ist den Bürgerinnen und Bürgern in der Stadt die Spannung und Vorfreude auf die bevorstehende Schützenfestzeit deutlich anzumerken. Gespräche über die kommen-den Ereignisse, wechselseitige Neckereien zwischen den Angehörigen verschiedener Kompanien und das ein oder andere Kom-panielied sind in den Lokalitäten zu ver-nehmen. Man ist stolz auf dieses traditions-reiche Fest, dessen Wurzeln sich bis in das 15. Jahrhundert zurückverfolgen lassen.Zur damaligen Zeit oblag die Verteidigung ihrer Heimatstadt den Bürgern selbst. Aus diesem Grund wurden die wehrfähigen Männer von Zeit zu Zeit durch die Obrig-keit zu Waffenübungen einberufen. Wett-kämpfe, das sogenannte Scheibenschießen, wurden durchgeführt. Aus diesen Waffenü-bungen entwickelte sich das bereits im 15. Jahrhundert sehr beliebte Schützenwesen.

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Jens BlümelBeitragsgruppe:

Schützenfest Neustadt

Das Neustädter Schützenfest ist mehr als der sportliche Wettkampf mit dem Kleinka-libergewehr auf der 100-Meter-Schießbahn.Kein Vereinsklüngel, keine regelmäßigen Terminbindungen, keine finanziellen Ver-pflichtungen. Einzigartig in seiner Struktur wird das größte Volksfest im Neustädter Land getragen von der Begeisterung der mitwirkenden Bürgerinnen und Bürger.Einmal im Jahr lebt die Neustädter Bürger-schaft die fünfte Jahreszeit ihrer Heimat-stadt. Von Mai bis Mitte Juni befindet sich Neustadt am Rübenberge „Im Scheiten“. Lange bevor die Schießbahnen an der Sut-torfer Straße in Betrieb genommen werden,

Das Schützenfest, welches immer noch tra-ditionell gefeiert wird, entstand. Heute wie vor 500 Jahren wetteifern die Schützen um den von Herzog Erich I. gestifteten sil-bernen Schützenvogel.Das Neustädter Schützenfest überdauert schon fünf bewegte Jahrhunderte, gerade weil die traditionellen Strukturen gewahrt bleiben, zugleich aber den kulturellen Ent-wicklungen moderner Zeiten Rechnung ge-

Das Neustädter Schützenfest: Tradition im modernen

Tradition

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Diskussion

tragen wird. Heute haben Frauen, Männer und Kinder gleichsam die Möglichkeit, sich in die vielschichtigen Facetten des Festes einzubringen, um historischen Traditionen erfolgreich modernes Leben zu geben.An den vier Wochenenden vor dem Fest werden der Schießstand und das Schützen-haus zum Treffpunkt für Jung und Alt. Jede der vier Bürgerkompanien, das Jägercorps, sowie die „V. Kompanie“, bestehend aus den Mitgliedern des TSV Neustadt, veran-stalten jeweils ihren Übungstag am Schüt-zenhaus. Offen für alle Interessierten, steht weniger die Schießkunst im Vordergrund als die Geselligkeit zwischen Bürgerschaft, sprich Familien, Freunden und Bekannten: Freundschaften werden vertieft und neue Kontakte und Bekanntschaften gewonnen. Dies alles unter der historischen Prämisse: „Ohne Ansehen der Person!“

Wenn schließlich am Freitagvormittag auf dem Neustädter Wochenmarkt die Bären-musik ihre Trommeln und Hörner erklin-gen lässt und der Ausrufer mit den Worten: “Hört Bürger hört...!“ zum bevorstehenden Fest läd, ist es endlich soweit: Neustadts fünfte Jahreszeit strebt ihrem Höhepunkt entgegen.Das Festwochenende ist eingeläutet. Be-reits 16 Uhr treffen sich die Kinder zu ih-rem Nachmittag auf dem Kirchplatz. Unter klingendem Spiel marschieren die jüngsten Bürgerinnen und Bürger zum Festplatz. Kaffee, Kuchen, Eiscreme und andere Le-ckereien stimmen nun auch Mama, Papa, Oma und Opa endgültig auf das begin-nende Fest ein. Während die Bärenmusik scheinbar un-ermüdlich durch die Stadt zieht, drehen sich die Fahrgeschäfte auf dem Festplatz

an diesem Nachmittag zum halben Preis.Pünktlich um 22 Uhr bläst die Bärenmusik vor der Alten Wache auf dem Kirchplatz, unter begeistertem Jubel Hunderter Bür-gerinnen und Bürgern den traditionellen Zapfenstreich.Damit ist das Festwochenende offiziell er-öffnet.Schon an diesem Freitgabend füllt sich das Festzelt auf dem Schützenplatz mit gut ge-launten Besuchern und die Musik endet erst weit nach Mitternacht.Neustadt feiert sein einzigartiges Schützen-fest.

Jens Blümelist auf myheimat.de zu finden unter:www.myheimat.de/profil/19862/

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Outfit

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Kinderschützenfest

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werden die Kids vor der Alten Wache von Leutnant Klaus Hibbe und Marco Behr-mann erwartet.Diese stürmen zu Hunderten den Kirch-platz und lassen sich auch durch schlechtes Wetter die Laune nicht verderben. Wenn das Zeichen zum Abmarsch gegeben wird, folgen aufgeregte Kinder, begleitet von

Mama, Papa, Oma und Opa, dem TSV-Spielmanns-zug zum Fest-platz. Ziel sind aber nicht Au-toscooter, Berg-und-Talbahn und Losbude, sondern das benachbarte Freibad.Dort ist der Bade-betrieb an diesem Tag eingestellt, und die Liege-wiese ist in eine Spielwiese mit

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Jens BlümelBeitragsgruppe:

Schützenfest Neustadt

Der Freitag vor dem Fest gehört nicht nur der Bärenmusik, auch Neustadts Kinder rü-sten sich für ihren Nachmittag. Ab 16 Uhr

verschiedensten Attraktionen umgewan-delt. Hüpfburgen, Schminkstände und viele andere Spielgeräte sind für die heranstür-menden Kinder aufgebaut.Auch für das leibliche Wohl der Jüngsten ist gesorgt: Die freiwilligen Helfer des TSV Neustadt sowie der Kompanieführungs-gruppen verteilen kostenlos Getränke und Eiscreme.Zudem gibt es Kaffee und Kuchen zu gün-stigen Preisen. Während die Kids herum-tollen, stimmen sich die Großen auf die kommenden Festtage ein.Pünktlich um 18 Uhr endet die Veranstal-tung im Freibad.Nun lädt der Festplatz zu einem Bummel ein. An diesem Nachmittag der kleinen Bürger drehen sich die Fahrgeschäfte zum halben Preis.

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Freitag drehen sich die Fahrgeschäfte zum halben Preis

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Kommandeur

Von der II. zur IV.: Gewetzki ist dieses Jahr der Kommandeur

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Jens BlümelBeitragsgruppe:

Schützenfest Neustadt

Das Amt des Kommandeurs des Neustädter Schützenbataillons wechselt jährlich zwi-schen den Hauptmännern der vier Bürger-kompanien. Der Kommandeur leitet die Ge-schicke der Schützengesellschaft sowie die Organisation und das Schützenfest selbst für das laufende Jahr.Anlässlich der Kommandeursübergabe im Januar übernahm der Hauptmann der IV. Kompanie, Hans-Ullrich Gewetzki, dieses Amt für das Jahr 2009. Der 48-jährige Di-plomingeneur ist Vater von zwei Kindern und wohnt mit seiner Lebensgefährtin in der westlichen Kernstadt. Gewetzki hat den Beruf des Werkzeugma-chers erlernt, bevor er in Neustadt sein Abi-tur baute. Nach der schulischen Ausbildung

leistete er seinen Wehr-dienst bei einem Panzer-bataillon. Nach der Bun-deswehrzeit absolvierte Hans-Ullrich Gewetzki erfolgreich sein Studium zum Maschinenbauin-geneur. Aktuell ist er als verantwortlicher Leiter eines mittelständischen Maschinenbauunterneh-mens in Hannover tätig.Schon als sechsjähriger Knirps marschierte er ganz in weiß gekleidet als Turner beim Schützenfest mit aus. Gewetzki hielt den Turnern die Treue, bis er vor nunmehr 18 Jahren in das Offizier-scorps der Neustädter Schützengesellschaft ge-wählt wurde. Gewetzki wurde als jüngster Leutnant der II. Kompanie zugeordnet, bis er, inzwischen zum Stabshauptmann aufge-rückt, 2007 die Führung der IV. Kompanie vom scheidenden Hauptmann Werner Voß verantwortlich übernahm.Zwei Jahre Zeit verblieben Hauptmann Gewetzki, um sich im Hauptmannskreis,

dem obersten Führungsgremium des Neu-städter Schützenbataillons, auf sein erstes Kommandeursjahr vorzubereiten.

Jens Blümelist auf myheimat.de zu finden unter:www.myheimat.de/profil/19862/

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Veteranos

TSV Neustadt

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TSV-Jugend

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spielmannszüge

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BurgdorfBurgdorfBurgdorf

wird. Es wird mit Kleinkalibergewehren ge-schossen, stehend aufgelegt. Das Schießen beginnt bereits vier Wochen vor dem Schüt-zenfest. Vier Scheiben werden voneinander unterschieden.

Bürgerscheibe: Gewertet wird der beste Einzelschuss aus nur einem Satz (bestehend aus vier Schüssen).

Magistratsscheibe: Gewertet wird der be-ste Einzelschuss aus beliebig vielen Sätzen.

Ringscheibe: Gewertet wird das Ergebnis eines Satzes, beliebig viele Sätze sind mög-lich, die Auswahl der geschossenen Ringe ist maßgebend.

Jugendscheibe: Für Jugendliche bis 18 Jahre, die Wertung erfolgt wie bei der Ring-scheibe.Für alle Wettbewerbe sind zwischen 20 bis 40 Preise ausgesetzt. Sie bestehen aus sil-bernen Ess- und Teelöffeln.Auf die Bürgerscheibe darf nur ein Satz von jedem Bürger abgegeben werden. Der Schütze muss den Satz vorher beim Schrei-ber anmelden und während des Schießens

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Harald BaumannBeitragsgruppe:

Schützenfest Neustadt

Der wichtigste Teil des Schützenfests ist das Scheibenschießen. Dort ist der ursprüng-liche Sinn des Fests, einmal im Jahr von den wehrfähigen Männern der Stadt den Nach-weis zu fordern, dass sie im Gebrauch der Waffe genügend eingeübt sind, noch deut-lich sichtbar. Auch wenn schon seit Generationen nicht mehr zur Verteidigung der Stadt aufgerufen wird, so erfüllt der sportliche Wettkampf des Scheibenschießens einen wichtigen Zweck: die Schaffung von Gemeinsam-keiten, die Verfolgung eines gemeinsamen Ziels, darüber hinaus die Stärkung der Zu-sammengehörigkeit der Bürger.In der Schießhalle stehen für das Schei-benschießen sechs Stände zur Verfügung, von denen auf die sich in 100 Metern Ent-fernung befindenden Scheiben geschossen

einen Zylinder oder Hut tragen. Für die Auswertung der einzelnen Schüsse werden die kleinen Knöpfe verwendet, das sind Pa-pierscheiben, die in der Mitte der Scheibe befestigt sind. Nach einem Treffer abgelöst werden und durch eine Schlitz in einen ver-schlossenen Kasten verwahrt werden. Diese kleinen Scheiben sind nummeriert und wer-den nach dem offiziellen Schießen mit einer Messvorrichtung ausgewertet. Derjenige der den kleinsten Teiler (die Entfernung des Einschusses von der Mitte der Scheibe) auf die Bürgerscheibe schießt, ist Schützenkö-nig. Die Bekanntgabe des Schützenkönigs erfolgt am Sonntag beim Essen mit Damen und ist der absolute Höhepunkt des Schüt-zenfests.Quelle: Chronik der Schützenfeste in der Stadt Neustadt am Rübenberge von 1993.

Harald Baumannist auf myheimat.de zu finden unter:www.myheimat.de/profil/19034/

Das Schießen auf Scheiben: So wird ausgewertetKönigsscheibe von 1995. Kommandeur Hans-Ullrich Gewetzki beim Einschießen.

Die Messvorrichtung.

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II. Kompanie blau/weiße Fliege, weiße Margerite/blaue Kornblume:1. Hauptmann Heiner Plinke, 2. Premierleutnant Klaus Hibbe, 3. Leutnant Gunnar Körber, 4. Kompanievertreter Ingo Babst, 5. Kompanievertreter Michael Pullwitt, 6. Fahnenbegleiter Lars Köster, 7. Fahnenträger Alexander Zache, 8. Fahnenbegleiter Holger Pöschke. Ehrenhauptmänner: Dankwart Müller, Ulrich Temps.

I. Kompanieweiße Fliege, weiße Nelke:

1. Hauptmann Thomas Fehlig, 2. Fähnrich Jens Blümel, 3. Leutnant Lars Hetebrügge, 4. Kompanievertreter Thomas Schendel, 5. Kompanievertreter Volker vom Hofe, 6. Fahnenbegleiter Dirk Schneemann, 7. Fahnen-träger Michael Weist, 8. Fahnenbegleiter Andreas Hillenberg.Ehrenhauptmann Günter Rahlfs.

Kompanien

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III. Kompaniegelbe Fliege, gelbe Rose:

1. Hauptmann Hans-Erich Hergt, 2. Leutnant Ulf Hasselbring-Hibbe, 3. Leutnant Marco Behrmann, 4. Kompanie-vertreter Werner Hesse, 5. Kompanievertreter Helmut Horl, 6. Fahnenbegleiter Jan Florian Krippner, 7. Fahnen-träger Ricco Rex, 8. Fahnenbegleiter Michael Mparsakidis. Ehrenhauptmänner: Waldemar Duda, Heinz-Ulrich Hetebrügge.

IV. Kompanierote Fliege, rote Rose (diesjährige Kommandeurskompanie):1. Hauptmann Hans-Ullrich Gewetzki (diesjähriger Kommandeur), 2. Stabshauptmann Olaf Horl, 3. Leutnant Dirk Wilhelm Rahlfs, 4. Kompanievertreter Carsten Görlich, 5. Kompanievertreter Günter Kutynok, 6. Fahnenbegleiter Rainer Kurtz, 7. Fahnenträger Udo Feist, 8. Fahnenbegleiter Christian Protze. Ehrenhauptmänner: Herward Ladewig, Jochen Bruns, Hans-Jürgen Gläser, Werner Voß.

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Verbundenheit von Turnern und Schützen ist auch dadurch gegeben, dass sich viele Mitglieder der Turner und Schützen aktiv betätigen.Das war auch in der Vergangenheit der Fall, die Schützenkönige Willy Ferlemann (1914), Willy Biermann (1925), Hermann Langreder (1927), Hans Biermann (1963), Wolfgang Harder (1974), Lutz Gläser (1996) und Rico Luiking (2004) waren und sind aktive Sportler der Vereins.Im Jahre 1956 war der Vorsitzende des TSV, Wilhelm Rahlfs, Kommandeur des Schützenbataillons. Zudem errang er in diesem Jahr die Königswürde.Der derzeitige Vorsitzende des Vereins, Heinz-Ulrich Hetebrügge, ist heute Ehren-hauptmann und war vorher aktiver Schüt-zenoffizier und während dieser Zeit viermal Kommandeur des Bataillons. Auch heute noch sind mehrere Offiziere der Schützen-gesellschaft aktive Sportler im TSV.Dadurch ist die Voraussetzung für eine harmonische Zusammenarbeit gegeben.Ferner ist die Bedeutung der Turner daraus zu ersehen, dass der TSV auch als „5. Kom-panie“ des Schützenbataillons bezeichnet wird.Der Marschbefehl des jeweiligen Kom-mandeurs gilt auch für die ganz in weiß

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Jens BlümelBeitragsgruppe:

Schützenfest Neustadt

Der Turn- und Sportverein von 1862 nimmt eine wichtige Funktion im Vereins- und Gesellschaftsleben der Stadt Neustadt am Rübenberge wahr, die sich in den ver-gangenen fast 150 Jahren vielfach bewährt hat. Zahlreiche Verbindungen sind in die-sem langen Zeitraum geschaffen worden, sodass eine Tradition enstand, die bis heu-te lebendig geblieben ist.Der enge Zusammenhang zwischen dem größten Neustädter Verein (mehr als 2600 Mitglieder) und dem Schützenwesen ist bis heute erhalten geblieben. Die Turner des Traditionsvereins TSV marschierten bereits im Jahr 1863, ein Jahr nach der Gründung, als geschlossene Gruppe im damaligen Schützenumzug mit. Auch die Knabenabteilung des Vereins, die 1863 gegründet wurde, ist seither im Schützenbataillon eingegliedert. Die be-geisterte Mitwirkung hat dazu beigetragen, dass die Tradition des Schützenfestes be-wahrt und von Genaration zu Generation weitergegeben werden konnte. Die enge

gekleideten Turner, die zusammen mit der Jugendabteilung einen Marschblock von mehr als 250 Teilnehmern stellen. Auch die musikalischen Einlagen haben eine lan-ge Tradition. Auf einem Gruppenbild, das während des Schützenfestes 1898 aufge-nommen wurde, sind Trommler und Pfeifer als Spielleute zu sehen.Ein eigener Spielmannszug bei den Turnern war also schon damals vorhanden. Heute existiert im Sportverein eine eigene Abtei-lung „Spielmannszug“. Deren drei Züge mit mehr als 150 Spielleuten sind ein fester musikalischer Bestandteil des jährlichen Neustädter Schützenfests.Die gute Zusammenarbeit zwischen dem TSV und der Schützengesellschaft zeigt sich auch durch die weiteren, vielfältigen Aktivitäten. So ist zum Beispiel beim Kin-derschützenfest, freitagnachmittags im Neustädter Schwimmbad die Mitwirkung der Sportler und der Schützen ein Garant für einen harmonischen Ablauf der gesam-ten traditionellen Veranstaltung.

-Vorsitzender Heinz-Ullrich Hetebrügge-

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Der TSV als „5. Kompanie“ des Schützenbataillons

Die TSV-Jugendgruppe 1992 mit dem 1. Vorsitzenden Bernd Möller. Der TSV-Spielmannszug unter der Leitung von Willy Ferlemann.

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während des Festzugs des letzten Schüt-zenfests. Die jungen Männer hatten sich als Jäger uniformiert und sich mit zwei Musi-kanten, entgegen jeder militärischer Ord-nung, an die Spitze des Zuges gestellt. Der Brief schließt mit den Worten: „Die jungen Menschen legen es darauf an, die bisherige gute Ordnung zu stören und das mit Fleiß entworfene, von Königlicher Landdrostey genehmigte Schützen-Reglement unkräftig zu machen, um die alte fehlerhafte und un-zweckmäßige Einrichtung wieder einführen zu können.“Im Jahr 1848 wird das Jäger-Corps offiziell in der Marschordnung des Schützenbatalli-ons festgeschrieben. In dieser Erwähnung wird deshalb das offizielle Gründungsjahr des Neustädter Jäger-Corps gesehen. Die jungen, avangardistischen Aufrührer hatten es damit geschafft, die damals herrschende starre Hierarchie aufzubrechen und ein neues, für damalige Verhältnisse modernes Element im Schützenfestablauf zu etablie-ren. Seit dieser Zeit führt das Jäger-Corps die großen Umzüge an beiden Festtagen an. Seine eigenständige Identität hat sich das

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Jens BlümelBeitragsgruppe:

Schützenfest Neustadt

Das Jäger-Corps der Stadt Neustadt am Rü-benberge ist seit mehreren Generationen selbstständiger Bestandteil des Schützen-fests. Unter dem Kommando eines Haupt-mannes stehend, beteiligt sich diese Einheit an der Durchführung des Schützenfests in enger Kooperation mit den Offizieren des Schützenbataillons. Der jeweilige Jäger-hauptmann hat Sitz und Stimme im Offi-ziers-Corps der Schützengesellschaft.Die Tradition des hiesigen Jäger-Corps kann bis ins Jahr 1848 zurückverfolgt werden. Eine Vorform der Jäger war jedoch schon zuvor in Erscheinung getreten. Darüber existiert ein Brief vom 17. August 1844, der von den Offizieren des Schützenba-taillons verfasst und an den Magistrat der Stadt Neustadt gerichtet ist. In diesem Brief berichten die Schützenoffiziere über das undisziplinierte und störende Benehmen von 14 bis 15 jungen, sogenannten Jägern

Jäger-Corps bis in die Gegenwart bewahrt.Mit der sogenannten Jägerlaube haben sie am Schützenhaus ein eigenes Domizil, in welches sie sich während des Fests zum Umtrunk zurückziehen.Diese Entwicklung zeigt, dass das oftmals als starr und unbeweglich bezeichnete Neu-städter Schützenwesen durchaus dazu in der Lage ist, sich modernen Strömungen und dem sich ändernden Zeitgeist anzupassen.

1. Jäger-Hauptmann Matthias Höhn2. Jäger-Oberleutnant Jürgen Rabe3. Jäger-Oberleutnant Dieter RoseFahnengruppe:4. Jäger-Leutnant Frank Florich5. Jäger Hartmut Wagner6. Jäger-Leutnant Frank GöingEhrenjäger-Hauptmann Manfred Molden-hauer, Ehrenjäger-Hauptmann Klaus Ger-dau

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Das Jäger-Corps: Mit jungen Störern fing alles an

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der Einladungen seitens der Schützenge-sellschaft und der Stadt auf die Briefe ge-druckt.Die damaligen Kranzdamen wurden auch Kranzjungfern genannt und mussten dem-entsprechend unverheiratet sein.Genauso war es Brauch, dass bei mehreren Töchtern pro Familie jeweils nur ein Mäd-chen eingeladen werden konnte. All dieses ist heute selbstverständlich nicht mehr von Relevanz.Traditionell treffen sich die Kranzdamen am zweiten Festtag gegen 16 Uhr im Rats-keller der Stadt. Dort werden die jungen Damen durch den zuständigen Kranzda-menleutnant Ulf Hasselbring-Hibbe be-grüßt und in den weiteren Ablauf des Tages eingewiesen. Eine Erfrischung wird gerei-cht und Lose für die spätere Verlosung auf dem Festzelt werden ausgefüllt. 16.30 Uhr wird dann das jährliche Foto aller Kranz-damen gemacht. Früher reichten dazu die Treppenstufen des Ratskellers, heute ist dort zu wenig Platz.In den letzten Jahren wurde der Kirchvor-platz hierfür genutzt, immerhin sind es im Regelfall mehr als 100 hübsche junge Da-men plus Gefolge, die auf ein Foto passen müssen.Nach einem kurzen Marsch durch die Stadt

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Ulf Hasselbring-HibbeBeitragsgruppe:

Schützenfest Neustadt

Was vor vielen Jahren noch als sogenann-te „Ehrenpflicht“ für junge Mädchen ver-standen wurde, ist in heutiger Zeit selbst-verständlich freiwillig und im Ganzen sehr viel ungezwungener und lockerer als vor 160 Jahren.So alt ist die Geschichte der Kranzdamen des Neustädter Schützenfests. Und wenn sich auch einige Sachen im Wandel der Zeit der Moderne angepasst haben, so sind doch die grundlegenden Dinge im Allge-meinen gleich geblieben.Angefangen beim Alter der jungen Damen ist es heute genauso wie damals. Einge-laden werden Mädchen zwischen 15 und 20 Jahren.Früher wurde tatsächlich persönlich ein-geladen, indem ein abgesandter Kompa-nievertreter von Haus zu Haus ging. Dieser arbeitete eine Liste ab, die von dem jewei-ligen Schützenkönig und dessen Familien-angehörigen angefertigt wurde. Dagegen werden heute die Adressen völlig anonym, unter Einhaltung von Datenschutzricht-linien, gefiltert und nach Fertigstellung

zum Festplatz beginnt dann wohl einer der spannendsten Abschnitte, die Prokla-mation der Preisträger und die damit ver-bundene Verteilung der Preisträger an die Kranzdamen. Im Regelfall begleiten zwei Mädchen einen Preisträger für eineinhalb bis zwei Stunden. Sind die Herren erst einmal geschmückt, geht es los zum Aus-marsch durch die Stadt. Dieser dauert etwa 30 Minuten und wird jedes Jahr von vielen Zuschauern bewundert und von Vielen als eines der schönsten und wichtigsten Ereig-nisse des gesamten Neustädter Schützen-fests angesehen.Wieder auf dem Festplatz angekommen, geht es dann in das Festzelt, wo sich erst-mal bei erfrischenden Getränken ausgeruht werden kann, denn den weiteren Verlauf gestalten nun die Veranstalter. Eine kurze offizielle Begrüßung, Showprogramm und ein tolles Präsent erwarten nun die Kranz-damen. Nach Ende des offiziellen Pro-gramms klingt der frühe Abend dann lo-cker gegen 19.30 Uhr aus.

Ulf Hasselbring-Hibbeist auf myheimat.de zu finden unter:www.myheimat.de/profil/21513/

Die Kranzdamen schmücken die Preisträger

Die Preisträger werden mit Blumen geschmückt

Festumzug mit Kranzdamen 1912.

Kranzdamen

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Die Neustädter KönigsvaseDie Neustädter Vase ist ein Stück Neustädter Geschichte.Eine kurze Zusammenfassung der Daten, Fakten und Hintergrün-de:

Neustädter Schützenfest 1859:Der Bürgermeister, Amtsassessor Lodemann, gibt für den Lan-desherrn, König Georg V., den besten Schuss ab. Zusätzlich zum üblichen silbernen Löffel wird als Preis für den (Schützen)-König die Neustädter Vase in Auftrag gegeben.

2. Dezember 1859: Die Buckauer Porzellan-Manufaktur (Buckau bei Magdeburg) als Hersteller der Vase sendet die Rechnung über 71,25 Taler an H.C. Pape in Neustadt a. Rbge. und bestätigt darin, den Be-trag vom Senator Stadtländer dankend erhalten zu haben. 71,25 Taler entsprechen nach heutiger Kaufkraft etwa 34.200 Euro.

9. Dezember 1859: Mitteilung an König Georg V. über das vorgesehene Geschenk der Neustädter Schützengesellschaft: die Neustädter Vase.

15. Dezember 1859:Die Neustädter Vase wird dem Hannoverschen Königshaus übergeben, „huldvoll“ entgegengenommen und später bis jetzt im Schloss Marienburg als sogenannter Welfenschatz inventa-risiert.

23. Dezember 1859:Dankschreiben vom Hannoverschen Königshaus an die Neustäd-ter Schützengesellschaft.

Neustädter Schützenfest 1974:Kurzzeitige Rückkehr der Neustädter Vase (Leihgabe) und Vor-stellung beim Herrenessen am Sonnabend, 22. Juni, im Bürger-saal. Danach (Montag) sofortige Rückgabe und Rückführung der Vase zum Schloss Marienburg. Die Initiatoren dieser Aktion sind der damalige Hauptmann Robert Kemmerich und der damalige Fähnrich Günter Rahlfs.

11. Oktober 2005: Die Neustädter Vase wird nach 146 Jahren für die Neustädter

Schützengesellschaft im Schloss Marienburg für insgesamt 9.300 Euro (Zuschlag 7.500 Euro plus 1.800 Euro Courtage) ersteigert und nach sofortiger Anzahlung (ca. 25%) endgültig nach Neu-stadt a. Rbge. zurückgebracht. Teilnehmer an dieser Auktion sind Kommandeur 2005, Hauptmann Werner Voß, Ehrenhauptmann Dankwart Müller und Ehefrau Ingeborg Müller sowie Gudrun Rahlfs (Ehefrau von Ehrenhauptmann Günter Rahlfs).

Nähere Einzelheiten zum Thema und Bilder sind der Chronik der Schützenfeste in der Stadt Neustadt am Rübenberge auf den Seiten 47 - 50 und auf Seite 131 zu entnehmen.

von: Ehptm. Dankwart Müller

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ich damals gewesen bin, ein kleiner Pups. Das sollte sich aber gut acht Jahre später ändern. Ich war damals gerade knapp ein Jahr Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Neustadt und von der Feuerwache an der Lindenstraße aus starten bekanntermaßen sonnabends und sonntags die Ausmärsche. Die Atmosphäre kann man kaum beschrei-ben. Es ist auf jeden Fall beeindruckend, dieses Akustikgemisch aus Gesprächen, Gesängen, Trommeln, Pauken und Trom-peten, und das schöne Bild der befrackten Kompaniemitglieder, der uniformierten Offiziere der Kompanien und der Kostüme der Musikgruppen.Etwas unangenehm war zum damaligen

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Jörg BaumannBeitragsgruppe:

Schützenfest Neustadt

Das Schützenfest Neustadt ist sicher nicht nur für mich das größte kulturelle Ereignis in Neustadt am Rübenberge. 2009 ist das 30., das ich miterlebe. Angefangen hat es im zarten Alter von zehn Jahren. Damals, als frisch Zugezogener aus dem Ruhrpott (Duisburg), war das ja zunächst „gor nüscht“. Denn wenn man die Kirmes in Duisburg kennt, dann sind die paar Fahrgeschäfte im beschaulichen Neustadt für so einen kleinen Knirps, wie

Zeitpunkt (1978) der lange Ausmarsch, der über die Landwehr führte. Im Gegensatz dazu könnte man die heutigen Ausmär-sche sicher auf einem Bein hüpfenderwei-se mit links durchziehen. Scherz beiseite. Aber warum denn? Schließlich macht das Schützenfest Neustadt doch auch Spaß und es gibt immer was zum Lachen oder auch zum Nachdenken. Ich erinnere mich noch an zwei Neustädter Originale, die sicher nicht jeder kannte. Die Rede ist von Puter und von Oma Drehdich. Puter, das war sein Spitzname. Ich kannte ihn nicht anders. Er war höchstens 1,60 Meter groß, von schmächtiger Statur, mit proportional gesehen viel zu großen Ohren

Meine Gedanken zum Schützenfest Neustadt

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31535 Neustadt · Mittelstraße 17Fon 05032/ 90 77 93

Wir wünschen Euch viel Spaßbeim Schützenfest!

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und zu großer Nase. Dazu säumten sein Gebiss maximal 15 Zähne, von denen auch noch einige von „barocker Natur“ waren, um nicht zu sehr ins Detail zu gehen. Wei-terhin hatte er ein Triefauge, so ungefähr wie Karl Dall. Puter lief während der Woche stets mit einem Cordhut und einem viel zu engen und zu kurzen, sehr verschlissenen Sakko durch die Innenstadt. Mit der einen Hand zog er einen kleinen Handwagen, in der anderen Hand hielt er einen Besen. Be-gleitet wurde er immer von einem schwarz-weiß-gescheckten Hund, der sicher ein paar mehr Rassen als üblich in seinen Ge-nen vereinte, aber sehr süß war. Immer, wenn sich die Ausmärsche zum Neustädter Schützenfest in Gang setzten, war Puter da-bei. Und zwar immer vorneweg, mit einem zum Dirigentenstab umgestalteten, dün-nen Ast einer Birke, die als Hausschmuck an vielen Hauseingängen in Neustadt zum Schützenfest zu finden sind. Da fühlte sich

Puter immer in seinem Element. Man sah es ihm an, dass er in solchen Augenblicken glücklich war. Über Oma Drehdich kann ich nicht so viel berichten. Denn diese alte Dame, die heu-te, genau wie Puter, nicht mehr unter uns weilt, tauchte immer nur und mit aller Pünktlichkeit zum Neustädter Schützenfest auf. Manchmal marschierten sie und Puter zusammen vorneweg. Sie tanzte immer sehr beschwingt und drehte sich dabei stets mit einem Lächeln im Gesicht. Ich glaube, auch sie war in solchen Augenblicken einfach nur glücklich.Warum erzähle ich gerade die Geschichten von solch scheinbar unbedeutenden Men-schen? Nun, ganz einfach: Sie sind nur Randerscheinungen, aber auch diese ma-chen das Neustädter Schützenfest aus. Wurden sowohl Puter als auch Oma Dreh-dich oft nur belächelt und verspottet, so haben sie mich doch eines gelehrt, nämlich

dass es egal ist, wer oder was man ist, so-lange man das Glück auch nur für wenige Augenblicke einfangen kann. Und sei es „nur“ beim Neustädter Schützenfest.Zurück zum Schützenfest der Gegenwart: Den jungen oder jung gebliebenen Füh-rungskräften der Schützengesellschaft ist es gelungen, mit vielen positiven Maßnah-men das Neustädter Schützenfest wieder sehr weit nach oben auf die Beliebtheits-skala der Neustädter Bürger zu bringen. Ich kann nur sagen: Schützenfest Neustadt macht Spaß!Diesen Satz verstehe ich sogar als eine Art Werbeslogan. Ich will sagen: Es lohnt sich auf jeden Fall, das Neustädter Schützenfest zu besuchen. Egal wie jung oder alt man ist.

Jörg Baumannist auf myheimat.de zu finden unter:www.myheimat.de/profil/20456/

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Jens BlümelBeitragsgruppe:

Schützenfest Neustadt

Die Bärenmusik, welche bereits 1841 offizi-ell erwähnt wurde, ist ein fester Bestandteil des Neustädter Schützenfests. Zum Beginn des Schützenfests am Freitagvormittag lädt dieser traditionelle Spielmannszug die Neustädter Bürgerinnen und Bürger zum Fest ein. Durch den Ausrufer werden die wehrhaften Bürger mit traditionellem Aus-ruf an die Gewehre gerufen: „Wer will mit genießen nach der Scheibe schießen, der finde sich morgen auf Tambours Ruf beim Badehause ein!“ Nach dem langen Marsch durch die Stadt wird um 22 Uhr unter Teilnahme Hunderter begeisteter Bürger durch die Spielleute der Bärenmusik der Zapfenstreich auf dem Kirchplatz rund um die Alte Wache geblasen. Im Verlauf des Festes werden die großen Umzüge vom Spiel der Bärenmusik angeführt. Auch der neue Schützenkönig wird von diesen Spiel-leuten nach Hause geleitet.Der langjährige Tambourmajor Heiner Dettmering ist zum Synonym für das größ-te Neustädter Volksfest geworden.

Zur Entstehung der Bezeichnung „Bären-musik“ ist in der Schützenfestchronik eine Anekdote niedergeschrieben: Die Bären-musik, vordem Janitscharenkapelle ge-nannt, erhielt ihren heutigen Namen um die vorletzte Jahrhundertwende.August Schrader erzählte vor vielen Jahr-zehnten, wie der Name Bärenmusik auf-kam: „Ich war damals dabei, als der Name Bärenmusik entstand. Es war an einem Spätnachmittag vor dem Schützenfest. Wir Jungen, ich war damals etwa zwölf Jahre alt, hatten die Knüppelmusiker, wie wir sie damals nannten, durch einen Teil der Stadt begleitet und waren nun auf der Landwehr angekommen. Hier standen viele Schaulus-tige an der Straße, auch Erwachsene.Die Trommler und Pfeifer hatten schon ei-nen langen Weg hinter sich, und jedesmal, wenn sie irgendwo ein Ständchen gebracht hatten, war ihnen tüchtig eingeschenkt worden. Deshalb konnte jetzt kaum noch einer von ihnen aufrecht und geradeaus gehen, sie torkelten vielmehr wie benom-men hinter ihrem Tambourmajor einher. Die Zuschauer amüsierten sich natürlich darüber.Plötzlich rief ein Spaßvogel so laut, dass es alle hören konnten: „Nu kieket jück dat mal

an! Dat süht doch genau so ut, as wenn en Bärentrecker mit sienen Bären ankummt!“Alle lachten und es dauerte nicht lange, da hieß die Kapelle die Bärenmusik.“Die Bärenmusik wird heute von Tambour-major Matthias Clausing geleitet und hat sich in den vergangenen Jahren stark ver-jüngt. Wir freuen uns auf ihr Spiel am Frei-tag vor dem Fest!

Jens Blümelist auf myheimat.de zu finden unter:www.myheimat.de/profil/19862/

Bärenmusik 1888.

Tradition wird bei den Wölper Löwen gr0ß geschrieben

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Jörg BaumannBeitragsgruppe:

Schützenfest Neustadt

Ich bin seit 1979 Mitglied bei den Wölper Löwen, dem Drum & Bugle Corps der Frei-willigen Feuerwehr Neustadt. Was sicher nicht so viele Neustädter Bürger wissen ist, dass die Wölper Löwen im Jahr 1962 von aktiven Feuerwehrkameraden als Fanfarenzug der Freiwilligen Feuerwehr Neustadt gegründet wurden. Erst 20 Jahre später, im Jahr 1982, erfolgte die Umstel-lung auf ein Drum & Bugle Corps mit der Namens-umbenennung in Wölper Löwen, einem klaren Bekenntnis zur Historie un-serer Heimatstadt. Tradition wird in un-serem Verein sehr groß geschrieben, und dazu gehört auch die regelmäßige Teilnah-me am Schützenfest in Neustadt. Im Jahr

2011 wird es sich zum 50. Male jähren. Darauf können wir mit Stolz zurückblicken. Denn wir halten Tradition nicht für einen verstaubten Begriff, wie er als solches oft-mals von der jungen Generation missver-standen wird. Im Gegenteil: Die Tradition, die mit dem Neustädter Schützenfest ver-bunden ist, verantwortungsvoll zu pflegen, zu bewahren und an die Nachfolgegenera-tionen weiterzugeben, halten wir für eine wichtige Aufgabe. In den vergangenen fast

50 Jahren ist uns das sehr gut gelungen. Egal, wie alt beziehungsweise jung unsere aktiven Mitglieder sind; sie alle freuen sich jedes Jahr aufs Neue, ein Teil des Neustäd-ter Schützenfests zu sein. Und so soll es bleiben.

Jörg Baumannist auf myheimat.de zu finden unter:www.myheimat.de/profil/20456/

Der Fanfarenzug der Freiwillige Feuerwehr Neustadt im Jahr 1964.

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Die Bärenmusik: So kam sie zu ihrem Namen

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Dirk von Werder ist Redakteur der Lei-ne-Zeitung. Als Gastbeitrag für dieses myheimat-Magazin schildert er seine Eindrücke vom Schützenfest.

Was will der denn hier? Manch Marschierer schaute ein wenig

entsetzt, als sich der Redakteur der Lei-ne-Zeitung beim Neustädter Schüt-zenfest vor zwei Jahren mit Frack und Zylinder in die zweite Kompanie des Schützenausmarschs einreihte. Aus-gerechnet der... nach manch Schützen-meinung zu kritisch mit dem Fest ins Gericht gehende und zu wenig positiv berichtende Redakteur der Leine-Zei-tung. Zugegeben: Ich war überrascht, als mich Ehrenhauptmann Ulrich Temps dazu eingeladen hatte. Ange-nehm überrascht, habe gerne zuge-sagt und bin frohen Herzens mitmar-schiert. Frohen Herzens, aber auch – wie es sich für einen Journalisten ge-hört – kritischen Blickes.

Es hat Spaß gemacht. Spaß gemacht zu erleben, wie engagiert und gut ge-launt die Bürger marschieren; wie be-geistert Hunderte am Straßenrand ste-hen, den Kompanien zuwinken. Spaß gemacht, wie Traditionen gelebt wer-den: die schmissigen Befehle der Of-fiziere, die Heiterkeit in den Mann-schaften, der Gleichschritt im Takt der

Kapellen und das fröhliche Beisam-mensein beim Kompaniebiertrinken.

Das Neustädter Schützenfest lebt seine Traditionen – sei es beim Herren-essen oder dem (man beachte den Un-terschied) Essen mit Damen. Wie gut, dass sich noch keine Gleichstellungs-beauftragte dieser Diskrepanz ange-nommen hat, die jedem/r peinlich auf Geschlechterausgleich bedachten Prin-zipienreiter/in ein Dorn im Auge sein muss. Wie gut auch, dass sich Neu-stadts Frauen (soweit sie Frauen von Schützen sind) noch nicht gegen die-ses Regelwerk aufgelehnt haben, dass sie ihren Männern einmal jährlich den Ausflug in die letzte Bastion der Ge-schlechtertrennung gönnen, und auch den Kater am Morgen danach billigend in Kauf nehmen. Dafür, dass sie die-se Tradition in unsere so nüchtern-be-rechnende Zeit gerettet haben, gebührt der Schützengesellschaft Dank.

Und doch: Es bleibt ein Ausflug, ein Spiel in spielarmer Zeit. Der „Schloss-herr“ spielt schon gar nicht mehr mit: Der Landrat kam noch regelmäßig, am ersten Tag des Schützenfests, um zum Bataillon zu sprechen, der Regionsprä-sident hat Besseres zu tun. Die Schüt-zengesellschaft tut gut daran, sich damit abzufinden; sich den Gegeben-heiten anzupassen.

Schützenfest – in viel zu vielen Stadtteilen Neustadts hat dieses Wort an Reiz verloren. Immer weniger Be-sucher, immer weniger Marschierer, immer weniger Stimmung beim Tanz in immer kleiner werdenden Festzel-ten. Ausnahmen bestätigen nur ein-mal mehr die Regel. Das Schützenfest

der Kernstadt dagegen findet, zumin-dest zu seinen klassischen Höhepunk-ten, sein Publikum. Freuen wir uns da-rüber, wünschen wir den Schützen ein gutes Auge und eine sichere Hand vor den Scheiben und der Stadt ein schö-nes Fest. Ein dreifach Hoch der Tradi-tion!

Ein dreifach Hoch der TraditionEin Blick auf das Fest – von außen und innen

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Dirk von Werder (Mitte), Redakteur der Leine-Zeitung, marschiert als Gast beim Ausmarsch mit. Oheim

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