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Nr. 3 Outdoor · Natur · Abenteuer April 2015 Provinz am Atlantik Nova Scotia RV-Special: Tipps für den Camperurlaub Outdoor-Abenteuer Wandern mit den Grizzlys Der Bärenflüsterer Urlaub in Kanada: Dem Abenteuer auf der Spur Attraktive Freizeit-Lodges & Resorts im ganzen Land Kanada Aktuell: Unbekannte Regionen im Blick © gnohz Der Bärenflüsterer Wandern mit den Grizzlys Outdoor-Abenteuer RV-Special: Tipps für den Camperurlaub Nova Scotia Provinz am Atlantik

MySpotlight Kanada #3 - APR 2015

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Das Magazin für Kanada-Fans: Treffen Sie die Bären Kanadas, erfahren Sie, wie Sie einen Camper-Urlaub planen, entdecken Sie ein tolles Baumhaus-Hotel in BC oder die Atlantikprovinz Nova Scotia, und vieles mehr ...

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  • Nr. 3 Outdoor Natur Abenteuer April 2015

    Provinz am AtlantikNova Scotia

    RV-Special: Tippsfr den Camperurlaub

    Outdoor-Abenteuer

    Wandern mitden Grizzlys

    Der Brenflsterer

    Urlaub in Kanada:Dem Abenteuer

    auf der Spur

    Attraktive Freizeit-Lodges & Resorts

    im ganzen Land

    Kanada Aktuell:Unbekannte Regionen

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    Der Brenflsterer

    Wandern mitden Grizzlys

    Outdoor-AbenteuerRV-Special: Tipps fr den CamperurlaubNova ScotiaProvinz am Atlantik

  • Inhalt dieser Ausgabe

    Whrend in Europa schon ein einziger Br frAufregung sorgt, sind Begegnungen mit denPelztrgern fr viele Bewohner Kanadas keinegroe Sache. Diesen grten an Land leben-den Raubtiere der Erde einmal bei einergefhrten Brenwanderung in freier Wildbahnzu begegnen, kann mchtig Eindruck machen...

    c Der Brenflsterer Gary Zorn und die Grizzlys der Cariboo Mountains 12

    c Die Bren von Churchill 14

    Kanada Das Land der Bren 4

    Leser erzhlen c Eine Aussteigerin erzhlt:

    10 Jahre Bume fllen... 54

    Kanada Spezialc Hotel in den Wipfeln: Free Spirit Spheres 56

    c Stdteportrt: Halifax 60

    c Kanada auf islndisch 66

    Ein Sommer in Nova Scotia 68

    Kulinarisches Kanada:c Sommerzeit?

    Zeit frs Backyard BBQ 70

    Events & Praktische Reisetipps 72

    Reisemarkt 74

    Gewinner des Fotowettbewerbs 75

    Vorschau & Impressum 78

    Entdecken Sie die kanadische Gastfreund-schaft: neue Urlaubsregionen, attraktive Unterknfte, spannende Outdoor-Aktivitten

    Traumhafte Lodges & Resorts 32

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    Outdoor-Abenteuerc Mit dem Camper durch Westkanada 17

    c Camper-Urlaub gut geplant: Interview mit Erwin Heider, camperboerse 22

    c Zum Lachsangeln nach Kanada 24

    Regionen im Fokusc Die Niagara Region 26

    Geschichten & Geschichtec Die Swiss Guides von Golden 28

    70MySpotlight Rezept-Wettb

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    Bekochen Sie uns!

  • haben Sie schon Mal einen Bren in freier Wildbahngesehen? Die meisten von Ihnen werden wohl nochnicht in den Genuss dieser Attraktion gekommen sein.In Kanada lebt eine Vielzahl dieser Tiere, die man beigefhrten Wanderungen, Exkursionen und oft unfrei-

    willig whrend des Camper-Urlaubs antrifft.Grund genug dachten wir, denSympathie trgern einmal ein beson-

    deres Pltzchen in einer Ausgabe von MySpotlight Kanada zu widmen. TreffenSie also die Bren Kanadas, einen Bren-flsterer aus BC und einen Tundra- Buggy-Guide aus Manitoba...

    ... und auch ein Camperurlaub gehrt ein-fach zu Kanada. Aber wie plant man einen solchenUrlaub und was muss man beachten? Antwortendarauf finden Sie in unserem Interview mit dercamperboerse. Dabei haben wir nebenbei aucherfahren: Die meisten Kanada-Einsteiger lieben denWesten. Doch viele Wiederkehrer besuchen auchgerne die Atlantikprovinzen. Grund genug, NovaScotia und seiner Hauptstadt Halifax ebenfalls einkleines Special zu widmen ... und weil der Sommernicht mehr fern ist, finden Sie im kulinarischen Teildiesmal alles ber das Grand Canadian BBQ.

    Einen Brenspabeim Schmkern

    wnscht ...

    ... IhreMySpotlight-Redaktion!

    myspotlightkanada.com

    Editorial

    Liebe Leserinnen, liebe Leser,

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  • Grizzly seine silbrig-weien

    Fellspitzen haben dem Braunbren seinen

    Beinamen beschert.4

    Population: 185.000 200.000 weltweit

    (ca. 20.000 in Kanada)

    Gewicht: 125 350 kg

    Krperlnge: bis 1,8 m

    Lebenserwartung: 20 30 Jahre (in freier Natur)

    Lebensraum: Alaska, Westkanada (ca. 16.000 in BC), Russland, Nordasien, USA, selten in Europa;

    Fell: dunkelbraun, elfenbeinfarben, schwarz;weie Fellspitzen sorgen bei manchen Arten fr die typisch silbrig-graue Optik (grizzled = grauhaarig);

    Grizzly(Ursus arctos horribilus)

  • 5myspotlightkanada.com

    Land der Kontraste

    ie Neugierde ist bei vielen Brenein ausgeprgter Charakterzug.Gerne inspizieren sie alles, was so

    herumliegt. Man knnte ja damit spie-len oder noch besser es fressen!Wenn etwas ihre Aufmerksamkeiterregt, prfen sie gleich, ob es sichlohnt das genauer zu erkunden: Ein paarTouristen, die am anderen Ufer aussicherer Entfernung gebannt durch denZoom ihrer Digitalkameras linsen? Nichtder Rede Wert!

    Whrend im wohlbehteten Europaschon das Auftauchen eines einzigenBren fr groe Aufregung sorgenkann, ist eine solche Begegnung frviele Bewohner Nordamerikas schein-bar keine groe Sache. Von den achtBrenarten dieser Welt leben hierneben dem Eingangs erwhntenBraunbren auch Schwarzbren unddie mchtigen Eisbren, die als diegrten an Land lebenden Raubtiereder Erde gelten. Ihnen und ihren Artge-nossen einmal bei einer gefhrten Brenwanderung in freierWildbahn zu begegnen, kann mchtig Eindruck hinterlassenund wer an der Seite eines geschulten Brenfhrers durchKanadas Wildnis streift, kann viel ber das Leben und dieEigenarten der Tiere lernen.

    Dem Grizzly, oder Ursus arctos horribilus, gefllt es vorallem in British Columbia. Hier, wo schtzungsweise rund16.000 Exemplare leben, ist man mitten im Bear Countryangekommen und findet die Tiere vor allem in der Region

    der Coast & Mountains, aber auch imLandesinnern. Die Glendale Cove imKnight Inlet zieht, wohl wegen ihresleckeren Nahrungsan gebots, einegroe Menge Grizzlys an und riesigeExemplare sind auch in der Nhe vonBella Coola und im Tweedsmuir Provincial Park auf Lachsfang oderdurchstreifen die Cariboo und Chil -cotin Mountains und den Great BearRainforest. Verhltnismig wenigeder scheuen Zeitgenossen leben imWesten Albertas, dem Yukon und denNordwestlichen Territorien. Oft sindes die direkt an der Westkste leben-den Tiere, die durch eine beeindru-ckende Krpergre auffallen: Wiedie Braunbren auf Kodiak Island imbenachbarten US-Bundesstaat Alas-ka, die sich auch durch ihr braunesFell von ihren etwas kleineren, silbrig-grauen Art genossen im Landesinne-ren und in Kanada unterscheiden.

    Dabei ist kleiner im Hinblick aufeinen Grizzly sicher ein relativer Begriff. Sptestens, wennder Ursus horribilus agil durch das Uferbecken sprintet,um einen dicken Lachs an Land zu ziehen, oder einen unan-gemeldeten Besucher im Galopp konfrontiert, erscheint dasgemtliche Wesen der Tiere in einem anderen Licht. Zwargelten Grizzlys nicht als sehr aggressiv, doch wie fast alleLebewesen mgen sie es nicht, wenn man ihnen auf die Pelle rckt. Sie leben zurckgezogen und halten lieberAbstand zu den Menschen, von denen sie im Gegenzug das-selbe erwarten.

    Die an der Kste von Alaska lebendenGrizzlys sind besondersgro. Ihr Pelz ist braun gefrbt.

    Gemchlich trottet die Grizzlymutter am Flussufer entlang. Neugierig folgen ihr ihre Jungenund schnuppern dabei aufgeweckt in der Luft. Es gibt viel zu erkunden! Ab und zu bleibt die Gruppe stehen. Aufgerichtet lassen sich Gerche und Gerusche doch viel besser erkennenund wenn sich die Kleinen auf ihre Hinterbeine stellen, gebannt in die Ferne blicken und die

    Nase noch ein wenig hher in den Wind halten, wirken sie fast schon menschlich.

    von Andrea Hrtlein

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    Die Reise ins Bear Country

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  • 6Daneben wirken die SchwarzbrenKanadas (Ursus americanus) umeiniges agiler. Menschliche Nhescheint sie weniger zu stren,obwohl auch sie den Kontakt liebermeiden. Die exzellenten Klettererbevlkern so gut wie das ganze Landund gelten als ausgesprochen neu-gierig. Oft retten sie sich einfach aufden nchsten Baum, wenn Gefahrdroht. Selbst junge Tiere knnenschon blitzschnell klettern und ihreTurnbungen in luftiger Hhe wirkendann fast akrobatisch. Auch fr dieSchwarzbren spielt die Futtersucheeine bergeordnete Rolle. Dabeisind sie gar nicht whlerisch. Alles,was man fressen kann, kommt aufden Speiseplan: Insekten, Seggen, Grser, Wildblumen,Beeren und Nsse, aber auch Fische oder Muscheln undmanchmal sogar Wild. Bren sind Raubtiere und sie mssenschlielich Krfte sammeln. Bevor der Winter vor der Trsteht, muss das Fettdepot gefllt sein, damit man die Win-terruhe in der kalten Jahreszeit unbeschadet bersteht.

    Fr den entfernten Verwandten, denPolarbren (Ursus maritimus), beginntdann erst der gute Teil des Bren -lebens. Auch dabei dreht sich natrlichalles ums Futter. In den arktischenRegionen Kanadas erlangte in Manito-ba besonders der Ort Churchill in denletzten Jahren weltweite Berhmtheit.Dort versammeln sich die Polarbrenim Herbst, um spter ber die zugefro-rene Hudson Bay zu ihrer bevorzugtenFutterquelle zu gelangen: den Robben.Weil die Polarbren die meiste Zeitihres Lebens auf dem Eis des Arkti-schen Ozeans verbringen, gehren sieim weitesten Sinne sogar zu denMeeres sugetieren. Ihr wasserabwei-sender Pelz und das dicke Fettpolster

    schtzen die talentierten Schwimmer vor Klte und Nsse.Whrend sie jedes Jahr auf das Eis in der Hudson Bay war-ten, treffen auch zahlreiche Touristen in Churchill ein, um dieTiere einmal in freier Wildbahn zu beobachten. Dabei istbesondere Vorsicht geboten! Denn anders als ihre Kollegenim Sden der Nation, sind die Eisbren die man hier trifftstark ausgehungert. Und wen der Hunger plagt, der kannschon ziemlich ungemtlich werden.

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    Wird man von einer Brenbegegnung berrascht, sollte man immer bedenken,dass auch der Br vielleicht gar nicht damitgerechnet hat. Er war mglicherweise gerade einem leckern Duft auf der Spur und hat dabei nicht aufgepasst.

    Im Brenland ist man am sichersten in einergreren Gruppe unterwegs und machtsich deutlich bemerkbar, bevor es zu einerberraschung kommt. Trifft man unerwar-tet auf Meister Petz, raten erfahrene Bren-kenner erst mal, einen khlen Kopf zubewahren.

    Stand your ground! Ruhig bleiben undnie wegrennen, ist damit gemeint. Stattdes-sen sollte man mit beruhigender Stimmesprechen und langsam den Rckzug antre-ten, whrend man das Tier im Auge behlt.

    Verhaltens-Tipps:Achtung Br!

    Entspannungmuss sein!

    Wellness la Grizzly...

    Juhu ein Leckerbissen!Erstaunlich leicht

    fischen sich Grizzlys Lachse aus dem Wasser.

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    Schwarzbren leben fast berall in Kanada. Sie sind besonders

    agile Zeitgenossen und gute Kletterer.

    Population: 630.000 725.000 weltweit

    Gewicht: bis 280 kg

    Krperlnge: 1,5 1,8 m

    Lebenserwartung: 25 Jahre (in freier Natur)

    Lebensraum: ganz Alaska und Kanada (auer PrinceEdward Island, viele US-Staaten, Teile von Mexico;

    Fell: schwarz, blauschwarz, braun, elfenbeinfarben; Acht seiner 16 Unterarten leben in British Columbia;der Kermodebr ist vielleicht der Interessanteste vonallen. Ihn gibt es nur in British Columbia. Meist ist erschwarz, manchmal auch wei. Die weien Tierenennt man Spirit Bear.

    Amerikanischer Schwarzbr(Ursus americanus)

  • 8Population: 20.000 25.000 weltweit

    Gewicht: 350 600 kg, selten auch bis zu 800 kg

    Krperlnge: 1,8 2,7 m

    Lebenserwartung: 25 30 Jahre (in freier Natur)

    Lebensraum: Nrdliche Polarregion/Arktis (aufSpitzbergen und dem Franz-Josef-Land, nrdlichesSibirien, Wrangelinsel, Grnland und im westlichenund nrdlichen Alaska; in Kanada vor allem auf denarktischen Inseln, entlang der Hudson Bay und ander Nordkste der Labrador-Halbinsel)

    Fell: wei, gelblich wei

    Eisbr (Ursus maritimus)

    Eisbren findet man nur in arktischen Regionen.Wenn sie im Herbst an der Hudson Bay eintreffen, sind siemeist ganz schn hungrig ...

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  • Die Grizzlys im Khutzeymateen Valley, British ColumbiaSeit 30 Jahren bietet Jenn Broom mit Ocean Light IIAdventures Erkundungstouren direkt an der KsteBCs an. Auf den gefhrten Exkursionen kann mangemeinsam mit ihrer Crew an der pittoresken KsteWale, aber auch die mchtigen Grizzlys beobachten. Vonden fnf Abenteuer-Trips des Outfitters in ganz unter-schiedliche Kstenregionen von BC ist uns besondersdie Tour ins Khutzeymateen Valley aufgefallen.

    An der nrdlichen Kste der Provinz gelegen, gilt die-ses einzigartige Gebiet als der letzte intakte Ksten-regenwald der Erde. Das ganz besonders gemigteKlima des Fjords und der Flussmndung bietet denGrizzlys einen idealen Lebensraum. Innerhalb Kana-das gilt das Khutzeymateen Valley deshalb als einesder wichtigsten Kstenreservate der Provinz, miteiner Population von ca. 60 Tieren. Der Zugang istbesonders reglementiert. Nur zwei Outfitter habeneine Lizenz fr Fhrungen in das Tal und so drfen

    nicht einmal 200 Perso-nen im Jahr das Khut-zeymateen Valley betre-ten. Dafr ist die Erfah-rug umso intensiver underhielt von NationalGeographic bereits 2004die Auszeichnung Oneof the Greatest Tripsof 2004.

    Die 44.000 Hektar desKhutzeymateen werdendominiert von dichtenFichtenwldern, Regen-wald, tiefen Fjorden undschroffen Gipfeln. Ander Wasserscheide des

    Khutzeymateen River und an den benachbarten Uferndes Larch und Cedar Creek finden die Grizzlys ein ide-ales Jagdgebiet und ihre Leibspeise: Lachs. Sie teilensich das Gebiet unter anderem mit Schwarzbren,Wlfen, Bergziegen, Nerzen und Bibern.

    Derzeit betreuen BC Parks und die ansssigen FirstNations das Khutzeymateen Valley gemeinsam undzwei First Nation Rangers sorgen besonders dafr,dass sich Besucher bei Brenbegegnungen an dieoffiziellen Regeln halten. Dieser Aufgabe widmet sichBC Parks seit 20 Jahren und erhlt so das Tal alseinen Ort, an dem die Grizzlys in Ruhe leben knnen.Die kleinen Besuchergrppchen scheinen sie dabeinicht weiter zu stren.

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    Schon so mancher musste sich da mit einem gezieltenSprung in ein parkendes Auto am Straenrand retten. Wiegut, dass whrend der Brensaison in Churchill so gut wieniemand sein Fahrzeug abschliet.

    Eisbrenbeobachtungstouren sind oft auf kleine Teilnehmer -zahlen beschrnkt oder finden gleich mit Hilfe motorisierterAussichtsplattformen statt. Und besonders aggressive Zeit-genossen mssen dann schon mal einsitzen: im Polar BearJail von Churchill.

    Ihre auergewhnliche Kraft sicherte den Bren schon fr-her den Respekt der Menschen und machte sie zum Gegen-stand zahlreicher Mythen und Sagen. Oft schriebenbesonders die indigenen Vlker ihnen lebensspendendeoder heilende Qualitten, bermenschliche Weisheit undauerordentliche Strke zu. Wenn er auf seinen beidenHinterbeinen steht und sogar geht, erscheint der Br tat-schlich fast wie ein Verwandter des Menschen. Sogar dieGermanen sahen in ihm den Knig der Tiere und glaubten,dass ein besonders tapferer Krieger nach seinem Tod als Brwieder auferstehen wrde. Auch heute haben die Tiere ihrefaszinierende Wirkung noch lange nicht verloren. Mit einerseltsamen Mischung aus Sympathie, ein wenig Angst undRespekt betrachten wir sie, und wer in der kanadischenWildnis einmal einem richtigen Bren begegnet und ihneine Weile beobachtet, wird sicher nicht nur wegen seinerbeachtlichen Krpergre noch lange beeindruckt sein.

    Ab in den Brenknastvon Churchill!Auffllige und aggressive Zeitgenossen kommen in Churchill in Verwahrung. Wenndie Hudson Bay zugefroren ist und die Brenweiter wandern, werden die teils tonnen -schweren Tiere narkotisiert und mit dem Heli ausgeflogen.

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    4www.oceanlight2.bc.ca

    4www.pc.gc.ca

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    Sparringspartner:Eisbren sind Einzelgnger nur Mtter sind gemein-sam mit ihren Jungen unterwegs. Eigentlich haben Eisbren gar kein so ausgeprgtes Territorialverhalten ihre Reviere berschneiden sich daher und wenn dasNahrungsangebot gro ist, jagen oft mehrere Tiere imgleichen Bereich. Whrend sie auf das Zufrieren desMeeres warten, zeigen dann auch ausgewachsene Eis-bren-Mnner ein oft erstaunlich tolerantes Verhaltenuntereinander. Ihre Kmpfe gleichen dann eher impo-santen Kampfspielen. Man nennt das auch Sparring.

    Krftemessen in der Tundra nahe Churchilll. Die beiden Eisbren wollen es wissen und kmpfenspielerisch.

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    itten in British Columbia, am Rand der CaribooMountains, liegt das kleine 300-Seelendorf Likely indem er gemeinsam mit seiner Frau Peggy Ecotours-

    BC fhrt. Bear Country nennt man diese Region, dennBren gibt es hier einfach berall. Dass man morgens aufdem Rasen vorm Haus ber die Hinterlassenschaften einesGrizzlys stolpert, ist keine Seltenheit. Und zur morgend-lichen Stunde, zu der es Gary in den Wald zieht, und in derAbenddmmerung, lassen sich die eindrucksvollen Tieream besten beobachten.

    Schnell wei man, warum er sich Brenflsterer nennt.Ruhig und angenehm klingt seine tiefe Stimme. Wenn ervon seiner Liebe zur Natur und seinem Respekt fr die Tierespricht, knnte man ihm endlos zuhren. Tatschlich hatihn ein ehemaliger Gast so getauft: Als den beiden vor Jah-ren auf einer Wanderung ein scheinbar wenig gut gelaunterGrizzly ber den Weg lief, war es zum Ausweichen bereitszu spt. So begann Gary leise mit dem Bren zu sprechenund trat vorsichtig den Rckzug an. Was er genau sagte ist

    nicht berliefert, doch dasimposante Tier verschwandbald wieder im Unterholz. Alsder erschrockene Begleiterseine Sprache wieder fand,war sein Urteil gefllt: Youare a Bear Whisperer! Seit-dem trgt der heute weihaa-rige Kanadier diesen Spitz -namen stolz und hat ihn sich sogar als Markenzeichenschtzen lassen.

    Wenn Gary Zorn im Sommer das Haus verlsst, ist es rund um die Pyna-tee-ah Lodge noch dunkel. Mit seinem deutschen Schferhund geht er fast tglich morgens um 5 Uhr los, um der Natur beim Aufwachen zuzusehen.

    Selten allerdings wird es derart brenzlig, wenn man mitGary auf Brenwanderung geht. Dazu kennt er die Tiere derUmgebung zu gut und auch sie scheinen zu spren, mitwem sie es zu tun haben. Welches Tier man besser meidet,merkt er sofort. Es ist eine Frage der Krpersprache,erklrt er: Jeder Br hat seine eigene Art, sich mitzutei-len. Besonders jungen Tieren geht man besser aus demWeg und knurrt und schnappt ein Br, oder hpft er gar aufseinen Vorderpfoten herum und wedelt mit den Pranken,will er, dass man verduftet. Er blufft dann, weil er selbstein wenig unsicher ist, erklrt Gary. Nimmt er eine breit-beinige Position ein und blickt mit gesenktem Kopf vonunten, sendet er ein eindeutiges Warnsignal. Dann hat mansein Territorium verletzt und bekommt bald ein ernsthaftesProblem. Hchste Zeit, den Rckzug anzutreten. Gary lstsolche seltenen Situationen, indem sich langsam entferntund mit seiner leisen Stimme auf den Bren einredet. DasWichtigste dabei: Niemals in Panik verfallen!

    Es gab eine Brin, Aggy, die wirklich immer sehr aggressivwar, erzhlt Gary. Jedesmal griff sie das Boot an, wennman sie passieren wollte und selbst tiefes Wasser konntesie nie davon anhalten. Wenn ich neben dem Boot durchden Fluss watete, musste ich mich oft ins sichere Bootschwingen. Sie wollte einfach niemanden in ihrem Fischre-vier dulden. Aber auch wenn einer freundlich gesinnt ist,merkt es der Kenner sofort: Big Albert lebte viele Jahre anunserem Fluss. Er war einer der grten und ltesten Brender Gegend und sa regelmig mit uns an der selbenFangstelle. Aggressiv war er nie. Gerne knipsen lsst sichauch Teddy, der als besonders fotogen gilt, wenn erneben dem Booten der Gruppe herluft.

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    Bear WhispererBesuch beim

    Wandern mit den Grizzlys

    Besuch beimBear Whisperer

    Wandern mit den Grizzlys

    von Andrea Hrtlein, Fotos: Ecotours-BC

    Special | Kanadas Bren

  • 13myspotlightkanada.com

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    Seit gut 35 Jahren beobachtet Gary die Grizzlys der CaribooMountains und kennt viele mit Namen. Als erster in Bri-tish Columbia erhielt er eine Grizzly Bear Viewing License.Seine Erfahrung hat Ecotours-BC das Qualittssiegel Cana-dian Signature Experience eingebracht und trgt stetsdazu bei, dass der Brenflsterer seine menschlichenSchtzlinge immer heil zurckbringt. Immerhin geht manbei ihm nicht im Schutz einer Plattform auf Beobachtung,sondern wandert mitten durch den Wald! Darauf legt Garygroen Wert. Seine Gste sollen die Natur so erleben, wieer selbst und dabei lernen, welche Schtze sie birgt. ImWald zhlt nicht, was man sehen will, sondern, was mansehen kann, sagt er. Es gibt unendlich viel zu entdecken,und besonders, wer Bren beobachten will, msse lernen,wie sie zu sein ein Teil der Natur. Wie das geht, wollen wirwissen. Das ist einfach, schmunzelt Gary. Lassen Sieeine kleine Gruppe still in einem Raum sitzen. Dann ist dasWichtigste schon gelernt. Auch in der Natur gibt es keinenLrm. Man beobachtet, liest Spuren, deutet und interpre-tiert seine Umgebung. Alles hier erzhlt eine Geschichte.

    Sptestens, wenn im Frhjahr die Bren aus ihrer Winter -ruhe erwachen und aus den Bergen in die tiefer gelegenenRegionen wandern, um sich frs Erste amfrisch sprieenden Gras zu strken, wirdes sehr spannend. Im Sommer schwr-men sie wieder zurck in die hherenBergregionen. Dann heit es auch fr dieGste der Pyna-tee-ah Lodge: Aufstehenmit den Vgeln! Sobald es dmmert,fhrt Gary die kleinen Gruppen an. Mit vonder Partie: sein treuer Schferhund. Mitseinem ausgeprgten Geruchssinn merkter oft viel schneller, wenn es brenzlig wirdund warnt seinen Herrn. Bren sind ge -fhrlich, sagt Gary und darum muss manihnen mit grtem Respekt begegnen.

    Dicke Lachse sind fr die Tiere ein ganz besonderer Lecker-bissen, denn sie liefern das Fettpolster fr die Winterruhe.Im Herbst zur Lachswanderung kommen die Pelztrger des-halb zurck an die Ufer des Fraser und Quesnel River undvon Booten aus kann man sie gut beobachten. Die Men-schen scheinen sie dann oft gar nicht sonderlich zu stren.Das Futter ist wichtiger und es wird auf keinen Fall geteilt!Lustige Szenen beobachtet man da, die selbst dem versier-ten Brenflsterer ein amsiertes Lcheln entlocken.

    Das Leben in der Natur und mit den Bren ist fr Gary einePassion, die er nicht missen will. Auf-gewachsen ist er auf einer kleinenRanch in British Columbia und vomeher urbanen Erbe seiner Vorfahren seine Groeltern waren im ErstenWeltkrieg aus Berlin emigriert istihm rein gar nichts anzumerken. EinLeben in der Grostadt unter vielenMenschen? Unvorstellbar! Da wrdeich nie reinpassen. Wenn ich hier imWald auf eine Spur stoe, ist es mitgrter Wahrscheinlichkeit meineeigene. Die habe ich dann wohl imVorjahr hinterlassen.

    Alles in der Natur erzhlt

    eine Geschichte.

    ... aus der Sprache der Indianerbedeutet soviel wie the land of dancing rainbows. Man kann esauch mit big river twisting ber -setzen. Die Pyna-tee-ah Lodge von Ecotours-BC liegt westlich des CaribooMountains Provincial Park im kleinen Ort Likely, einem 300-Seelen-Dorf an der Flussmndung des Quesnel River.Auf dem RV-Parkplatz der Lodge knnen Camper-Reisendeihre Gefhrte abstellen und fr zwei bis drei Tage mit demCariboo Mountain Bear Whisperer Gary Zorn die Bren imriesigen Gebiet der Cariboo Mountains besuchen.

    Seine Frau Peggy kmmert sich um die Lodge, in der zwlfGste in sechs gemtlichen Zimmern Unterkunft finden undauch kulinarisch rundum verwhnt werden: Die Kochknstedes Kchenchefs begeistern nicht nur die Gste. Auch diebeiden Besitzer sprechen mit Begeisterung von seiner coun-try-style Gourmet-Cuisine, bei der alles hausgemacht istund frisch zubereitet wird. Vom traditionellen Turkey, berfrischen Lachs, besonders in der Saison, und leckere Bar -becues mit Steaks und Ribs. Ein spezielles Geheimrezept ist das Drunken Chicken, das in einer Gewrzpanade bereiner Dose Bier gerstet wird, whrend das Bier langsamverdampft. Frisches Obst, Sandwiches und jede MengeSelbstgebackenes stehen auf dem Menplan. Und das Frh-stck? Es klingt verdchtig Englisch. Danach gefragt, lachtPeggy: Die kanadische Kche ist eben doch aus Europaimportiert.

    Ecotours-BC ist eines von ca. 180 Unternehmen mit demLabel Canadian Signature Experience. Dieses Prdikat derCanadian Tourism Commission erhalten nur einzigartigeTourismus-Angebote in Kanada.

    Pyna-tee-ah...

    4www.ecotours-bc.com

  • b sie den Tundra Buggy schon entdeckt haben, der imHerbst regelmig Touristen in die eisige Klte rundum Churchill entfhrt? Die Szene ist fast typisch fr

    einen Herbsttag an der Hudson Bay und es sind gerade sol-che Begegnungen, die Doug Ross, Interpretive Guide beiFrontiers North Adventures, am meisten faszinieren, wenner die Besucher zu den Bren begleitet. Seit 2006 arbeitetder ehemalige Direktor des Zoos im Assiniboine Park schonals Fhrer fr das Familienunternehmen in Churchill.Immer wieder ist er hellauf begeistert von der Natur Nord-Manitobas und von den Eisbren. Vor allem, wenn die Tie-re aus ganz groer Entfernung daherkommen, ist es einbesonderes Erlebnis. Und wegen ihrer unermesslichenNeugier scheint es oft, als wren in Churchill gar nicht dieBren die Attraktion, sondern dieMenschen. Nicht selten kommen ein-zelne Tiere ganz in die Nhe der Bug-gys und werfen, auf ihren Hinterbei-nen stehend, einen neugierigen Blickauf die riesigen Fahrzeuge. Drinnenhalten die Besucher den Atem anund blicken fasziniert zu rck. KlickKlick es wird geknipst, was dasZeug hlt: Beweise sammeln!Obwohl die gerumigen Tundra Bug-gys auerordentlich sicher sind, ver-

    Bis zum Horizont sieht man nur Wei. Schnee und Eis soweit das Augereicht. Ein paar Ben fegen das pulvrige Wei durch die klirrend kalte Luftan der Hudson Bay. Da tauchen in weiter Ferne ein paar kleine Punkte auf,und werden langsam grer. Es ist eine Eisbrenmutter mit ihren Jungen.

    sprt so mancher in der gut geheizten Kabine und auf derPlattform vielleicht ein leichtes Kribbeln, angesichts dermchtigen Tiere.

    Doug, der frher schon fr Parks Canada, Alberta Parks unddie City of Winnipeg als Naturfhrer gearbeitet hat, lebteigentlich in der Hauptstadt. Doch Churchill besucht erregelmig. Das Leben und die Gewohnheiten der Eisbrenfaszinieren ihn. Nie wird er mde, sie zu beobachten undden Besuchern sein umfassendes Wissen ber die Natur zuvermitteln. Begeistert erzhlt er uns von der Vielfalt der ver-schiedenen kosysteme dem Ozean, der Tundra, riesigenFlussmndungen und nordischen Wldern. Mit dem Tun-dra Buggy lassen sich viele dieser Naturspektakel an der

    Flussmndung und den Ufern der Hud-son Bay nahe Churchill beobachten.

    Die riesigen Fahrzeuge sind so gut wiejeder Herausforderung gewachsen.Selbst bei extremen Minusgraden funk-tionieren sie tadellos und lassen sich aufunwegsamstem Gebiet manvrieren.Erst krzlich waren wir bei einer gefhl-ten Temperatur von 50C auf einer Nor-thern Lights Tour, erzhlt Doug begei-stert. Uns frstelt. Dennoch: Aurora

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    von ChurchillDie BrenEisbren hautnah erleben

    Die Brenvon Churchill

    Eisbren hautnah erleben

    von Andrea Hrtlein, Fotos: Frontiers North

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    Abenteuer verbindet: Gste lassen gemeinsamden ereignisreichen Tag ausklingen.

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    Die Faszination des Nordens wird beiFrontiers North Adventures in derChurchill Wildlife Management Area inManitoba, ganz gro geschrieben: Diegrte Eisbrenpopulation der Regionum Churchill, das auergewhnlicheTierleben, weite, offene Landschaftenund die besonderen Menschen, diemit ihren Bruchen und ihrer Kulturdie Atmosphre in Nord-Manitobaprgen, gehren dazu. Die Begeiste-rung fr das Land steht den BesitzernMerv, Lynda und John Gunter undihren Guides und Fahrern auf der Stirngeschrieben. Ein authentisches Erleb-nis mchte man schaffen an das sich

    die Besucher noch lange erinnern. DasFamilienunternehmen ist seit 1987aktiv und berzeugt mit seinem beson-deren Angebot Gste aus aller Welt.Seit 2014 ist Sohn John Prsident undCEO des Unternehmens.

    Mit den ansssigen Gemeinden arbei-tet man bei Frontiers North ebensoeng zusammen, wie mit vielen ande-ren Partnern, wie z. B. POLAR BEARSINTERNATIONAL. Seit 2000 sponsortFrontiers North Adventures die Orga-nisation, die als eine der wichtigstenInstitutionen weltweit gilt, wenn es umden Schutz und Erhalt der Eis bren

    geht. Auch mit Manitoba Conservationund Parks Canada pflegt man engeKooperationen.

    Whrend im Herbst vor allem die Eisbrenbeobachtung mit der TundraBuggy Lodge einem einzigartigenzughnlichen Gefhrt, mit dem mandirekt zu den Eisbren reist Besucheranzieht, kann man im Sommer hier mitden Belugawalen schwimmen. Tourenwie die Arctic Explorer Exkursion fh-ren Gste auf den Spuren der FranklinExpedition durch raue Tundra, zu riesi-gen Gletschern und dem Spektakel desNordlichts.

    Frontiers North Adventures

    Borealis leuchtet im Winter fast nirgendsso spektakulr, wie in Churchill. Undschlielich gilt immer noch: Es gibt keinschlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung!

    Auf das Phnomen der im Herbst stetsgeffneten Pkws in Churchill angespro-chen lacht er. Ja, das stimmt. Die meis-ten Autos werden whrend der Bren -saison nicht abgeschlossen, damit manbei Bedarf schnell in Sicherheit kommt.Doch so ungemein gefhrlich ist dasLeben in Churchill eigentlich gar nicht.Vom einen Ende der Stadt zum anderensind es hchstens 10 Minuten und dieMenschen hier haben sich an das Phno-men gewhnt und sich arrangiert, erklrt unser Guide. Istman in einer greren Gruppe unterwegs, schtzt er dieEisbren-Gefahr eher klein ein und das Polar Bear WatchProgramm von Churchill ist ebenso vorbildlich, wie die Vor-schriften auf einer Tour von Frontiers North streng sind.Schlielich waren die Bren ja lange vor den Menschenhier. Dass sie bei ihren Wanderung an die Bay irgendwannpltzlich eine Siedlung hier antrafen, haben sie mit Gelas-senheit und der blichen Neugierde quittiert ganz nachdem Motto: Mal sehen, ob etwas Essbares dabei ist! Dasist natrlich auch der Grund, warum sie ausgerechnet hier-her kommen: Sie suchen nach Nahrung und finden sie aufder zugefrorenen Hudson Bay: Robben.

    Dass das Salzwasser der Bay berhaupt zufriert, liegt anden besonderen Naturgegebenheiten vor Ort. Wir erfahren,dass vor allem die groen Strme, die im Norden Manito-bas ins Meer flieen, dafr verantwortlich sind. Ihr Wasservermischt sich mit der gegen den Uhrzeigersinn flieendenMeeresstrmung. So verdnnt gefriert das Salzwasserbei der Eisesklte. Und dann haben die Polarbren ihrengroen Moment, fr den sie extra vom sdwestlichen Uferder Hudson Bay aus hier angereist sind. Technisch gese-hen wechseln sie, wenn sie das Eis betreten, sogar die Pro-

    vinz, denn die Gewsser der Hudson Baygehren zu Nunavut.

    Weil ihre Zeiten auf dem Eis aber wegendes vernderten Klimas krzer werden,wird auch das Nahrungsangebot knapper.Es gibt weniger Eisbren. Doug erinnertsich: 2012 habe man in Churchill kaum Eis-brenbabys gesichtet, sagt er. Doch in denletzten beiden Jahren gab es wieder mehrNachwuchs. Aber Zwillinge oder Drillingesind seltener geworden. Oft sieht man nurnoch ein Junges in Begleitung der Mutter.

    Bis es Mitte Oktober endlich wieder soweitist und die Bren und mit ihnen die Touris-

    ten an die Hudson Bay kommen, wird Doug in Churchill aufSommertouren gehen. Auch dann hat die auergewhn -liche Natur viel zu bieten. Viele Gste kommen fters: ImSommer besuchen sie die Belugas der Bay. Um die 3.500dieser Tiere gibt es hier. Im Herbst kommen etliche Reisen-de zurck, um die Bren zu sehen. Doug erzhlt uns vonAustraliern, die wahre Brenfans sind. Wenn sie zur Eisb-ren-Beobachtung eintreffen, haben sie bereits die Grizzlysvon British Columbia besucht. Und deutsche Gste liebenvor allem die unendliche Weite der Landschaft. So etwashaben sie zu Hause noch nie gesehen, schmunzelt Doug der diese Begeisterung ganz uneingeschrnkt teilt.

    Doug Ross und seine Kolleginnen & Kollegenaus aller Welt fhren Gstevon Frontiers North inManitoba auf spannendeExkursionen.

    4www.frontiersnorth.com

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  • Eine der schnsten Arten Kanada zu erkunden sind Wohnmobiltouren. Wer nur zwei bis drei Wochen Zeit hat, kann wunderbare Eindru cke auf einer Reise durch Westkanada sammeln. Man ubernachtet in Provinzparks, Nationalparks oder

    Provincial Recreational Areas, verbringt traumhafte Abende am Lagerfeuer, durchfhrt endlose Wlder, mchtige Gebirgslandschaften, wustenartige Gebiete

    und fruchtbare Obst- und Weingegenden. Unvergessliche Momente haben wir auf einer 14-tgigen Tour durch British Columbia und Alberta erlebt.

    Altes Land Sonne, Sommer,Schnee & Eis

    Mit dem Wohnmobil durch Westkanada

    Wie sich herausstellt, war es eine guteIdee, im Juni zu fahren. Es ist noch Vorsai-son, aber alle Campingpltze, Reise-, Info-und Outdoor-Zentren haben schon geff-net. Insgesamt sind wenige Reisendeunterwegs, und so stehen die Chancengut, die wilde Welt Kanadas ungestrt zuerleben und vielleicht ein wenig von demGefhl der einst einsamen Trapperzeitnachzuempfinden. Campingpltze sindreichlich vorhanden und meist ohne Vorre-servierung zu bekommen. Nur das Wetterkann noch Kapriolen schlagen. Whrend am Pazifik und imSden Sommerwetter herrscht, sind in den Bergen Winter-einbrche mit Schnee, Sturm und Eis keine Seltenheit.

    Wir starten in Vancouver bei milden Sommertemperaturenund nehmen den Trans-Canada Highway No. 1 Richtung

    Osten. Am Sasquatch Provincial Park naheHarrison Hot Springs schlagen wir unsererstes Lager auf.

    Wer bisher nur in Europa campen war,muss sich in Kanada neu orientieren.Sobald man eine Ortschaft fern der groenMetropolen verlsst, beginnt die Wildnis.Durch dichten Wald fahren wir eine gewun-dene Strae 13 Kilometer bis zum kleinenHicks Lake, wo versteckt zwischen denBumen die Stellpltze liegen. Auer uns

    ist niemand da! Ein wenig fremd fhlt sich das schon an. Inder Dmmerung kommt schlielich der Ranger, bringtBrennholz, erzhlt, wo sich die Schwarzbren aufhaltenund kassiert die Gebhr. Es ist schon dunkel, als wir es unsim Wagen gemtlich machen. Drauen regnet es und diesaftige Natur dampft.

    Sobald man eineOrtschaft

    fern dergroen Metropolen

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    von Sibylle Kautz-Freimuth

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  • Das erste Ziel ist der Fraser River Canyon, laut Reisefhrereine der landschaftlich schnsten Strecken in BritishColumbia. Der Fraser River, der im Mount Robson ProvincialPark entspringt, ist mit 1.375 Kilometern der lngste Flussder Provinz. Am Hllentor, der schmalsten Stelle des Flus-ses, machen wir Halt (siehe Hells Gate Infokasten S. 20).Das Wasserspektakel mit der Gondel zu berqueren ist schonaufregend. Ein absolutes Highlight ist aber eine Wildwas-sertour tief im Fraser Canyon. Von Mitte Juli bis Septemberwerden solche Tagestouren von Yale aus angeboten.

    WEITER IM NORDEN NDERT SICH DIE LANDSCHAFTWildsalbei und Kiefern sumen die Strae, es wird kargund trockener und einsam. Von Clearwater fhrt eineStrae nach Norden zum Wells Gray Provincial Park. Biszum Sdzipfel des Clearwater Lake, wo ein Campingplatzdirekt am See liegt, dauert es fast zwei Stunden. Auf derFahrt begegnen wir keinem Menschen. Ab und zu haltenwir an. Da taucht pltzlich am Straenrand wenige Metervor uns eine Schwarzbrin mit ihrem Jungen auf. Die bei-den kmmern sich nicht um uns. Als sie weiterziehen,atmen wir erleichtert auf und sind doch froh ber dieseBegegnung. Es lohnt sich sehr, ein oder zwei Tage zu blei-ben und die Gegend vom Wasser aus zu erkunden. Mankann ein Kanu oder Kajak mieten oder gefhrte Touren mitbernachtung buchen.

    Inzwischen haben wir unseren Rhythmus gefunden: Frh-morgens geht es los zum nchsten Ziel. So kommt manmittags an, findet leicht einen schnen Stellplatz und hatden Rest des Tages, um etwas zu unternehmen.

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    DER WASSERFALLPARK WELLS GRAY PROVINCIAL PARK, BCNicht nur die groen Nationalparks beher -bergen auergewhnliche Naturphnomeneund wilde Tiere und bieten tolle Outdoor-Mg-lichkeiten. Auch in vielen Provinzparks heites kanadisches Abenteuer pur. Oft sind Provinzparks deutlich weniger besucht, dieAusstattung ist meist sehr einfach ideal frWohnmobilfahrer, die Wasser und Stromimmer dabei haben. Ein Geheimtipp ist derWells Gray Provincial Park bei Clearwater,einer kleinen Gemeinde ca. 125 Kilometernrdlich von Kamloops. Hier gibt es 39 Was-serflle. Besonders spektakulr: die HelmckenFalls. Und ebenfalls sehenswert: die DawsonFalls. ber 200 Kilometer Wege laden zumWandern ein, auf mehr als 100 Seen knnenAngler ihr Glck versuchen. Man kann Kanusund Kajaks mieten, Radfahren, Reiten undBackcountry Campen (nur mit Erlaubnis). Rechts: Canyon nahe Spahats Falls im WellsGray Provincial Park.

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    4www.wellsgreypark.info

  • Oben: Der mysterise MedicineLake im Jasper National Park inAlberta galt bei den Indianernals verwunschen. Rechts: In derganzen Provinz sieht man Dickhornschafe durch die Natur streifen. Unten: Athabathca Falls.

    19myspotlightkanada.com

    Nach weiteren 300 Kilometern erreichen wir den JasperNationalpark. Schon im Juni ist hier einiges los, und es gibtVieles zu erkunden. Manche Bergseen wie z.B. der MedicineLake lassen sich lassen sich mit dem Auto anfahren, anderenur zu Fu erreichen. Herrlich zum Beispiel ist der Five LakesHike, eine 2-Stunden-Wanderung durch Wald und Tundra zufnf versteckten Seen. Tatschlich gibt es ein fast 1.000 Kilo -meter umfassendes System an Wanderwegen, auerdemspezielle Trails fr Radler, Reiter und Backcountry-Aktive.

    Es ist hier fast unmglich, nicht wenigstens einen Schwarz-bren zu sehen und auch Elche, Wapitis oder Bergziegenund Dickhornschafe begegnen uns. Ganz zu schweigen vonChipmunks und anderen vorwitzigen Hrnchen. SogarBerg lwen und Grizzlys sind anzutreffen.

    Mittendrin liegt Jasper, eine lebendige kleine Stadt mit rund5.000 Einwohnern, die als charmant aber etwas exzentrischgilt. Von hier fahren wir auf den berhmten Icefields Park-way, die wohl schnste Gebirgsstrae der kanadischenRockies. Auf 2.000 Metern Hhe fhrt der Scenic Bywaybis Banff. Wir passieren Gletscherfelder und Seen, in denensich die schneebedeckten Berggipfel spiegeln und bestau-nen den mchtigen Athabasca River und die AthabascaFalls. Nach der halben Strecke erreichen wir SaskatchewanRiver Crossing. Frher kamen Pelzhndler und Reisende andiesen Ort, um den Saskatchewan River zu berqueren.Heute kann man hier tanken und sich mit neuem Proviantversorgen.

    Auf dem nahe gelegenen idyllischen Thompson CreekCampground bleiben wir ber Nacht.

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    Sibylle Kautz-Freimuth

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    Eine spektakulre Aussicht auf den sd-wrts donnernden Fraser River hat manam Hells Gate im sdlichen Teil des FraserCanyon. Dort verengt sich der Flussabrupt, was dazu fhrt, dass die Wasser-massen mit immenser Strmung durch dieEnge strudeln. Im Juni sind das pro Minuterund 800 Millionen Liter. Der Fluss entws-sert ein Gebiet von rund 230.000 Quadrat-kilometern, etwa zwei Dritteln der FlcheDeutschlands. Zur Schneeschmelze steigter noch einmal krftig an. Die Gondeln derHells Gate Airtram berqueren das Hl-lentor und bringen die staunenden Besu-cher hinab zum anderen Ufer des Canyons.

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    Die Campwarte, ein lteres Prchen, das in einer Htte aufdem einfachen Platz wohnt, berichten uns, dass kurz zuvoreine Grizzlybrin mit zwei Jungen durch das Camp gezogenist. Auer uns hat nur noch ein Kanadier sein Zelt aufge-schlagen. Ein verschmitzter Weltenbummler im mittlerenAlter, mit Schweizer Vorfahren, aber wenig Geld. Er ist miteinem kleinen Auto schon eine Weile unterwegs, hren wir.Wohin er mchte, bekommen wir nicht heraus. Vielleichtwei er es selbst nicht genau.

    Nahtlos geht unsere Reise in den Banff Nationalpark ber,der mit ebenso fantastischen Aussichten und Aktivittenaufwartet. Durch tiefen Schnee stapfen wir zu einer Platt-form mit Blick auf den trkisfarbenen, noch gefrorenen Pey-to Lake. Wir verlassen den Park in Richtung Radium HotSprings. Es wird zunehmend wrmer und die Stadt begrtuns mit ungewohnten 25 Grad Celsius. Je nher wir demOkanagon kommen, desto heier wird es. An den Straenbieten zahlreiche Obst- und Weinhndler ihre Waren an.Der Sommer hat uns wieder und als wir Vancouver errei-chen, lassen wir die Reise mit Blick auf den Sonnenunter-gang am Spanish Banks Strand ausklingen.

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    Wer ganz besonders schne Seitenvon British Columbia kennenlernenwill und ein Auto zur Verfgunghat, kann sich fantastische Anregun-gen im dem englischsprachigen Reisefhrer Scenic Driving British Columbia holen.

    Auf 286 Seiten prsentiert der in der Gegend vonVancouver geborene Autor Scott Pick 26 herrlicheFahrrouten der Provinz. Und da kennt er sich aus.Jede freie Minute verbringt er mit Outdoor-Aktivi t -ten im Nordwesten Kanadas, filmt und fotografiertund sammelt Ideen fur Reisetipps. Die Touren -vorschlge sind nach Regionen gegliedert, was sehr praktisch ist, wenn man mit dem Wohnmobil in eine neue Gegend kommt und da die schnenStrecken fahren mchte. berzeugend ist auch dieDarstellung. Jede Tour ist fr den raschen berblickzuerst knapp zusammengefasst. Dann folgt einegenauere Beschreibung mit gut beschrifteter Karten -bersicht, die eine problemlose Orientierung erlaubt.Fazit: Obwohl das Buch schon im Jahr 2000 auf -gelegt wurde, ist es auch heute noch ein toller Reise begleiter mit vielen ntzlichen Tipps.

    Scott Pick: Scenic Driving British Columbia. (Falcon Guides Scenic Driving) Globe Pequot Press (Juni 2000). In Englisch. ISBN-10: 1560449586, ISBN-13: 978-1560449584

    BUCHTIPPSCENIC DRIVING BRITISHCOLUMBIA

    Touristenattraktion: Glacier Skywalk, Jasper National Park, 27.7.2014.

    4www.env.gov.bc.ca

    4www.albertaparks.ca

    4www.pc.gc.ca

    4www.hikejasper.com

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  • Wer an einen Urlaub in Kanada denkt, wird mit Sicherheit schnell auf die Idee kommen, das riesige Land einmal mit dem Wohnmobil zuerkunden. Wir sprachen mit Erwin Heider, dem Chef der camperboersein Mnchen darber, was bei der Planung das Wichtigste ist!

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    MSK: Herr Heider, sind Sie selbst einbegeisterter Camper-Urlauber?

    Erwin Heider: Ja, das knnte mansagen. Zwar passt es sicher nicht fr

    jedes Reiseziel, aber ein Camper-Urlaub isteine ganz besondere Art zu reisen. Vor allem,

    wenn man ein so weites und vielfltiges Land wieKanada oder die USA besucht. Ich selbst war bereits in beiden Lndern und auch in Australien, Neuseeland undsogar Sdfrankreich so unterwegs.

    MSK: Wie lautet die erste Frage, die Camper-NeulingeIhnen stellen?

    Heider: Die meisten sorgen sich anfangs vor allem, dass siedie groen Fahrzeuge vielleicht nicht manvrieren knnen.Da man zum Beispiel in Kanada und den USA auch Camperber 3,5 Tonnen mit dem normalen Fhrerschein fahrendarf, ist diese Frage natrlich berechtigt.

    MSK: Was antworten Sie darauf?

    Heider: Es ist sicher eine kleine Heraus forderung, ein bersieben Meter langes Fahrzeug zu steuern. Aber man mussbedenken, dass man damit ja nicht in die verkehrsreichenInnenstdte fhrt. Es geht vor allem ber Land und meistsind die Straen entsprechend breit und besonders inden USA gerade. Wenn es eng wird, zum Beispiel an derTankstelle oder beim Einparken, braucht es eben ein wenigTeamarbeit beim Einweisen, um das Gefhrt sicher zumanvrieren. Wer unwegsame Touren plant, sollte aber eingelndegngiges Fahrzeug mit Allrad-Antrieb auswhlen.

    MSK: Was ist das Wichtigste bei der Planung?

    Heider: Man sollte rechtzeitig damit anfangen und schonvorher eine gute Vorstellung ber sein Budget haben. EinCamperurlaub gehrt nicht in die Kategorie billig undneben den Kosten fr das Fahrzeug fllt natrlich noch eini-ges an vom Flug, ber Sightseeing bis zur Verpflegung.Das Benzin nicht zu vergessen, das mit dem Teils hohenVerbrauch der Fahrzeuge und nicht mehr ganz billigenSpritpreisen in Nordamerika durchaus eine Ausgabe dar-stellt. Nicht selten variiert auch der Preis fr die Fahrzeug-buchung, je nachdem, wo und wann man seinen Camperabholt und zurckgibt. Es knnen Einweggebhren oder

    ie oft bei sehr weitlufigen und weit ent-fernten Urlaubszielen mchte man auchbei einer Kanadareise mglichst viel ent-

    decken, seine Zeit optimal nutzen und in dergroartigen Natur seine Freiheit genieen. Gerneerzhlen Camperreisende spter mit leuchtendenAugen von den Abenden am Lagerfeuer und denspannenden Erlebnissen in der Wildnis, Besuchen inNationalparks, Wanderungen in einsamer Natur und inspektakulrer Bergkulisse oder vielleicht auch derBegegnung mit einem Grizzly, Bison oder Elch.

    SO PLANEN SIE RICHTIG!Bis man seinen Camper-Urlaub antreten kann, gibt esviel zu klren. Wer sich die Angebote von Camperver-mietungen ansieht, merkt schnell: Die Idee, eben malein Wohnmobil zu mieten und, wie mit einem Miet-Pkw,munter drauf loszufahren, ist reichlich naiv. Bei einemCamper-Urlaub ist eine detaillierte Planung das A&O,wei Erwin Heider, Chef der camperboerse in Mnchen.Er spricht aus Erfahrung. Seit 2001 bietet das seit vielen

    Jahren zu den Marktfh-rern zhlende Online-Buchungsportal die Mg-lichkeit, Fahrzeuge aufder ganzen Welt vorab zureservieren.

    Dass dies bei einem solchberatungsintensiven The-ma berhaupt klappt,liegt vor allem an demumfassenden Informa-

    tionsangebot, das die camperboerse schon seit ihrerEinfhrung vor 14 Jahren bietet. Jedes Land istanders, und auch die Anbieter unterscheiden sich oftdeutlich voneinander, sagt Heider. Das beginnt bei derallgemeinen Abwicklung, betrifft Fragen zur Versiche-rung und natrlich die Preisgestaltung, die in Lndernwie Kanada einem sehr komplizierten System unter-liegt. Daher sei es wichtig, immer transparent, verstnd-lich und serviceorientiert zu informieren, so der Reise -spezialist. Eine der gefragtesten Funktionen ist deshalbauf camperboerse.de der Online-Kalkulator, mit demsich die verschiedensten Reise- und Campermodellevergleichen lassen. Wir haben Erwin Heider gefragt,welche Tipps er vor allem Einsteigern ans Herz legt.

    Der Ruf der FreiheitUrlaub mit dem Camper

    WInterview: Andrea Hrtlein

    Moderne Camper-Ausstattunglsst wenig Wnsche offen.

  • Kosten fr Transfers entstehen, die manebenfalls einplanen muss. Es ist deshalbauch wichtig, seine Route im Voraus sogut es geht festzulegen. Dann kann manzum Beispiel ein Vorab-Meilenpaket nut-zen. Denn in Nordamerika muss manauch fr die gefahrenen Kilometer be zah -len, was man vor Ort bei der Fahrzeugrckgabe, oder,meist etwas gnstiger, durch eine Vorabbuchung von Meilenpaketen bei der Fahrzeugbuchung machen kann.

    MSK: Was wre Ihr Tipp, um zu sparen?

    Heider: So frh wie mglich buchen, dann kann man ambesten die Frhbucher-Rabatte nutzen. Meist gibt es dieseAngebote schon fast ein Jahr im Voraus und zumindest,wer es sich zeitlich erlauben kann, sollte das nutzen.

    MSK: Das Campen liegt ja scheinbar sehr im Trend undimmer wieder hrt man auch von den sogenannten Luxus-Campern. Wie ist Ihre Erfahrung?

    Heider: Ja, die Beliebtheit fr diese Urlaubsform nimmtzu auch in Europa. Ein Luxus-Segment gibt es tatschlichund es wird auch gerne genutzt, allerdings ist dieses spe-zielle Angebot klein und fein. Meist wird dennoch mehr aufden Preis geachtet und man whlt den Camper nach denpersnlichen Anforderungen oder denen der Strecke. Fami-lien nehmen schon mal ein greres Fahrzeug und auchPaare leisten sich gerne den kleinen Luxus, etwas mehrRaum und Bewegungsfreiheit und dabei meist auch einfestes Bett zu haben, das man nicht tglich umbauen muss.

    MSK: Wie luft denn die Vermietung vor Ort ab?

    Heider: Es kommt auf das Zielland an. In Kanada ist es zumBeispiel Vorschrift, dass man sein Fahrzeug nach einemLangstreckenflug nicht am Tag der Ankunft bernehmendarf. Erst am nchsten Tag, nach einer bernachtung, findetdie Fahrzeugbergabe statt und beinhaltet dann eine sehrumfangreiche technische Einweisung nicht nur, was dasFahren selbst betrifft. Auch die Bedienung der technischenGerte, wie zum Beispiel der Klimaanlage, oder der Gertein der Kche, der Gasflasche und auch der Abwassertanks,gehrt dazu. Bei der Rckgabe wird das Fahrzeug ebenfallsnoch einmal genau inspiziert. Dafr muss man bei der Planung gengend Zeit einkalkulieren.

    MSK: Muss man sich um spezielle Versicherungen kmmern?

    Heider: Reist man in die USA, em -pfiehlt sich schon allein wegen der ofthorrend hohen Schadensforderungeneine Haftpflicht-Zusatzversicherung.

    Bei der camperboerse ist diese bei einer Buchung in dieUSA immer mit vorgesehen und im Preis inklusive. Kana -dische Anbieter haben dagegen meist schon eine Haft-pflichtversicherung mit ausreichender Deckung im Preiseingeschlossen. Man sollte vielleicht ber eine Zusatz -versicherung nachdenken, die den Selbstbehalt der ent -haltenen Kaskoversicherung fr Schden am Mietfahrzeugabdeckt. Diese Zusatzoption bietet die camperboerse zurBuchung in allen Zielgebieten an.

    MSK: Welche Reiseziele in Kanada favorisieren Ihre Kunden?

    Heider: Fr Neulinge stehen ganz klar British Columbia undAlberta an der Spitze. Die stlichen Provinzen Kanadaswerden dagegen oft und gerne von Wiederkehrern bevor-zugt.

    MSK: Was ist Ihr wichtigster Rat an Camper-Novizen?

    Heider: Nehmen Sie sich nicht zuviel vor, auch wenn esschwer fllt. Planen Sie Zeit fr Wanderungen und Erkun-dungstouren ein. Bei einem dreiwchigen Urlaub empfehleich im Durchschnitt maximal 200 Kilometer am Tag. So hatman das Meiste von seinem Urlaub. Bei Stopps auf einemder vielen Campgrounds kann man auerdem wunderbarinteressante Menschen kennenlernen und die oft recht pas-sabel ausgestatteten Sanitreinrichtungen nutzen.

    MSK: Und wie orientieren Sie sich bei Ihren Camper-Touren?

    Heider: Heutzutage haben einige Fahrzeuge schon einNavigationssystem an Bord oder der Vermieter bietet dieZubuchung eines GPS mit an. Immer fter bringen Kundeninzwischen auch ihr eigenes GPS mit. Ich persnlich sitzeaber lieber mit der Landkarte am Lagerfeuer und planemeine Strecke fr den nchsten Tag mit Hilfe eines Reise-fhrers. Das ist fr mich die spannendste Art, ein tollesUrlaubsland zu entdecken.

    MSK: Herr Heider, wir danken Ihnen fr dieses Gesprch. T

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    Land & Leute...... lernt man bei einer Campertour am besten kennen zum Bespiel beim Stopp auf einem der vielen Campgrounds der Nation.Wertvolle Tipps zur Reiseplanungfinden Sie auch hier:

    Camper-Stopp am Crowsnest Pass in den Rocky Mountains vonAlberta (o.). Schneefeste Fahrzeuge braucht man hier nicht nur im Winter: Auch Mitte Mai liegt hier noch Schnee (u. 17. Mai 2012).

    4www.camperboerse.de

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    Outdoor-Abenteuer

    Der RiesenfangLachse angeln in Kanada

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    nter Sportfischern ist kaum eine Art so beliebt wieder Lachs und das hat gute Grnde: Von den gro-en Meeresbewohnern bis hin zu ihren kleineren

    Swasserverwandten, den Forellen, gehrt die Familie derSalmoniden ausschlielich zu den Raubfischen. Mit blitz-schnellen Reflexen ausgestattet, kmpfen sie meist bis aufsLetzte, wenn man sie an der Angel hat. Wegen ihrer Kraft,ihres Kampfgeistes und vor allem wegen ihres hervorra-genden Fleischs werden sie hoch geschtzt.

    Beim Lachsfischen ist Kanada mit seinen sehr weitlufigenKstengebieten am Atlantik und Pazifik gleich doppeltgesegnet. Doch mehr als 9.000 Kilometer trennen die bei-den Ozeane und diese Strecke zurckzu legen, wre zeitrau-bend. Der praktische Angler muss sich also entscheiden.Schlielich will er seinen Haken ja so oft und so lange wiemglich im Wasser haben.

    ATLANTISCHER WILDLACHS EINE SELTENHEITKanadas malerische Atlantikkste ist geprgt von den sanf-ten Hgelketten der Appalachen, prchtigen nordischenWldern und kristallklaren Flssen und Bchen. Fr Euro-per liegt sie deutlich nher, als der Pazifik. Der kommer-zielle Lachsfang im Atlantik ist reguliert und unterliegt auf-grund schwindender Bestnde starken Einschrnkungen.Atlantiklachs gilt laut WWF als potenziell gefhrdet dieFischerei ist deshalb seit 1985 durch den Fisheries Actgeregelt. Als privater Angler kann man aber trotzdem in den

    Genuss von echtem atlantischen Wildlachs kommen wennman es schafft, das Tier selbst zu fangen.

    In Qubec und den maritimen Provinzen New Brunswick,Nova Scotia und auf Prince Edward Island bieten viele Fh-rer whrend der Laichsaison Exkursionen zum Fliegen -fischen. Dabei watet man entweder zu seichten Stellen undStromschnellen in den Fluss, oder angelt in tiefem Wasserund in den Canyons vom Kanu aus. Die Chancen stehenhier hervorragend, einen groen Atlantiklachs zu fangen.Und zugleich erlebt man ein echtes Abenteuer! Resorts wiedas Camp Bonaventure auf Qubecs nordstlicher Gasp-Halbinsel oder die Restigouche River Lodge in Mann Moun-tain in New Brunswick bieten Zugang zu den unberhrtenFlssen im Landesinneren und haben neben luxurisenAngelexkursionen auch Wanderungen und andere Aktivit-ten im Programm, mit denen man die herrliche Landschaftam Ende eines Angeltages genieen kann.

    Wegen der kleinen Lachspopulation ist das Hochseeangeln,das Fischen mit Downriggern und das Trolling, bei demman eine oder mehrere Angelruten durch das Wasser zieht,hier jedoch durch die Fischfangregulation untersagt.

    AUF IN DEN WESTEN: DER PAZIFIKAnders an der Pazifikkste British Columbias, mit ihrenschroffen Gebirgen, dichten, dunstumnebelten Zedernregen-wldern, dem weiten Meer und den vielen Flssen. Hier

    Fr den naturbegeisterten Profi-Angler und auch frAnfnger gibt es kaum etwas Spannenderes, als einenriesigen Fisch am Haken zu haben. Ihn aus dem Wasserzu ziehen, alleine um ihn zu fotografieren oder denleckeren Fang vielleicht doch mit Freunden zum Dinnerzu verspeisen, ist den mhevollen Kampf wert.

    von Natasha Jervis

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  • myspotlightkanada.com

    Am Pazifik... ... gibt es eine Vielzahl von Lachsarten,z.B. den Chinook (o.). Fischfangmethodenreichen vom Fliegenfischen bis zum Hoch-seeangeln und Trolling. Auch das Angelnauf riesigen Heilbutt, pazifischen Taschen-krebs, Kabeljau und anderen Meeres -spezialitten der Region ist mglich.

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    wimmelt es nur so vor Lachsen. Fnf verschiedene Artenleben in der Region: der Knigslachs, Rot- und Silberlachs,der Buckellachs und der Hundslachs, von denen jeder seinebesonderen Eigenschaften hat und anders schmeckt.

    HAIDA GWAII DAS PARADIES DER LACHSEAm Pazifik knnen es beim Lachsfischen nur wenige Ortemit den artenreichen Gewssern und Buchten von HaidaGwaii aufnehmen. Das frhere Queen Charlotte Islands istdie angestammte Heimat der Haida. Das faszinierende indi-gene Volk ist unter anderem bekannt fr seine Kanus. IhreEinbume Boote aus einem einzigen Stamm geschnitzt stellten die Indianer aus den riesigen Rotzedern der Inselnher. Bis zu 20 Meter lang waren sie und fassten gut 50 Per-sonen. Mit ihnen bezwangen die Haida das turbulente Meerund gelangten zum Handeln sogar die Kste hinunter, bisnach Kalifornien. An den Ufern von Haida Gwaii stehennoch heute ihre massiven Langhuser und Totempfhle wielange verlassene Wachposten. Sie erzhlen von den Intri-gen und groen Seekmpfen lange vor der Ankunft derEuroper, die in den 1860er Jahren auch die Windpocken-epidemie auf die Insel brachten. Die Bevlkerung der Haidawurde hierdurch stark dezimiert und das Volk war gezwun-gen, sich in einige kleine Drfer zurckzuziehen.

    Schon immer verehrten die Haida die Lachse ihrer Gews-ser als spirituelle Wchter. Ihr nahrhaftes und im berflussvorhandenes Fleisch war ein Grundnahrungsmittel und

    whrend der Lachswanderung im Frhjahr, wenn sich dieTiere die Flsse hinaufarbeiteten, wurden sie gefangen undgeruchert. Eine Nahrungsquelle, die das ganze Jahr reich-te. Heute lebt die Kultur der Haida glcklicherweise wiederauf und ihre Tnze, Musik und Maskenzeremonien sind eineinzigartiges Erlebnis fr Insel-Besucher. Man sollte sie sichkeinesfalls entgehen lassen.

    Resorts wie die Peregrine Lodge in Naden Harbour oderLangara Fishing Adventures auf Langara Island bietendirekt am Meer Touren und Unterknfte an, die von uerstluxuris bis zum typischen Fishing-Lodge-Erlebnis reichen.Eine Vielzahl von Fischfangmethoden gibt es hier vomFliegenfischen whrend der Lachsmigration, bis zum Hochseeangeln und Trolling. Auch das Angeln auf riesigen Heilbutt, pazifischen Taschenkrebs, Kabeljau und andereMeeres spezialitten der Region ist mglich.

    Jede der beiden kanadischen Ksten hat ihren Charme undbietet zahllose Angel abenteuer. Das Lachsfischen zhlt seitjeher zu den Beliebtesten. Wer hier loszieht, wird nicht sel-ten in einen aufregenden Kampf verwickelt. Wenn man sichmit Kanadas wildestem (und leckerstem) Sportfisch anlegt.ist Willenskraft und Ausdauer gefragt. Um die Ausrstungmuss man sich bei den meisten Lodges und Resorts nichtkmmern. Angelruten und Blinker sind im Preis inbegriffenoder knnen gemietet werden. Auch Angelnovizen brau-chen fr ihr Abenteuer also kein schweres Gepck.

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    4www.salmoneye.net

    Am Atlantik...... sind die Fischfangregulationen wegen der kleinen Lachspopulation streng geregelt,vor allem fr den kommerziellen Fischfang.Das Hochseeangeln, das Fischen mit Down-riggern und das Trolling sind hier verboten.Oben: Ein Atlantiklachs wird nach dem Fangvom Angler wieder freigelassen.

    4www.flyfishingatlanticsalmon.com

    4www.campbonaventure.com

  • r kanadische Verhltnisse milde Winter, angenehmesFrhjahrs- und Herbstwetter und relativ warme Som-mer sorgen dafr, dass es sich in der begehrten Region

    im Sden Ontarios gut leben lsst. Sattgrne Laubwlder,spitze, dunkle Tannen, sanfte Hgel oder von Pferdewiesen,ckern und riesigen Weingebieten gezeichnetes Flachlandprgen die Region und besonders die Nordhlfte Niagarasist von endlosen Flusslufen durchzogen. Dort dominiertauch eine uralte Gesteinsformation Natur und Klima, undmanifestiert sich in den gigantischen Wasserfllen der Nia-gara Falls: das Niagara Escarpment.

    Die steil abfallende, uralte Felsformation gilt als UNESCOWorld Biosphere Reserve und besteht aus einer geologi-schen Formation des Silur. Sie sorgt fr das besondereMikroklima, das die Flora, Fauna und Tierwelt des nrd-lichen Niagara prgt. Zwischen Niagara-on-the-Lake undGrimsby findet man deshalb eines der fruchtbarsten Wein-baugebiete Kanadas.

    Gute Ertrge bei der Trauben-, Obst und Gemseernte sindauch wegen der fetten Bden der Regionfast immer garantiert. Im Norden, am Uferdes Lake Ontario, sind St. Catharines,zusammen mit Grimsby, Thorold undWest Lincoln groe Anziehungspunkte. Inder Innenstadt von St. Catharines reihensich Lden neben Pubs, Bars und Restau-rants und auf lndlichen Routen entdecktman die bekannten Weingter von TwentyValley. Ihnen entspringen die besonderenTropfen des Niagara Escarpment.

    Dem adretten Niagara-on-the-Lake schreibtman oft zu, die hbscheste Stadt in Ontario

    zu sein. Es blickt auf eine lange Tradition zurck und die Alt-stadt lsst sich auf Spaziergngen gut erkunden. In stdti-scher Atmosphre bewundert man die alten Gebude derQueen Street, oder lsst sich mit einer Pferdekutsche durchdie Stadt chauffieren. Im nahen Niagara Falls besucht mandie Wasserflle (siehe Kasten!) und fast nirgends kund-schaftet man die kulinarischen Leckereien und das Wein -angebot Niagaras so gut aus, wie hier: Die Weingter um Nia-gara-on-the-Lake gehren zu den besten Kanadas.

    Whrend die einen noch schlemmen, genieen die anderndie Natur. Outdoorfreunden bietet der Bruce Trail die Gele-genheit zum Wandern, Mountainbiken oder Reiten. Er birgtviele Highlights: Sdlich der kleinen Ortschaft Jordan, inder Balls Falls Conservation Area, entdeckt man auf ihmzum Beispiel einen ebenfalls sehr beachtlichen Wasserfall,der es immerhin auf 2/3 der Hhe der Niagaraflle bringt.

    Auch an der Sdseite der Landbrcke, am Lake Erie, findetman neben attraktiven Strnden viele Weingter, auf de renflachen Feldern die Trauben nicht nur von der langen Saison,

    sondern auch vom warmen Sommerprofitieren. Diese Weine sind bekanntfr ihre Vollmundigkeit und bereitender kulinarische Szene Sd-Niagaraseinen wrdigen Rahmen.

    Die kleine sdliche Hafenstadt PortColborne groartig zum Angeln aufGlasaugenbarsch, Lachs oder Forelle strahlt typisches Kstenflair aus.Sandstrnde des Lake Erie mit klang-vollen Namen wie Crystal Beach,Crescent Beach oder Pleasant Beachladen zu entspannten Stunden ein

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    Die vollmundigen Weine Niagaras gehrenzu den besten Kanadas.

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    NiagaraLieblichesF

    Regionen im Fokus

    Umgeben von den Wassermassen der groen Seen, Erie und Ontario, liegt die Niagara-Region und besticht mit langenUfern, Sandstrnden und einer lieblichen Landschaft.von Andrea Hrtlein

  • Ein Wochenende in Niagara FallsDie Niagaraflle sind zwar nicht die hchsten, aber ganzsicher die imposantesten Wasserflle Kanadas. Wir befin-den uns im Drehrestaurant des Skylon Tower und lassendie Flle an uns vorbeiziehen, whrend wir unser Mittages-sen genieen.

    Die Aussicht von oben ist grandios und wir haben eine guteStunde Zeit, das Schauspiel auf uns wirken zu lassen, wh-rend wir unser dreigngiges Men verspeisen. Einen Tischsollte man hier allerdings vorher reservieren!

    Noch am Vormittag hatten wir uns bei einer Bootstour mitHornblower Niagara Cruises nass spritzen lassen. Wersnicht ganz so feucht-frhlich mag, kann sich auf den neuenBooten von Hornblower hinter Glaswnden schtzen unddie Kraft der Flle im Trockenen erleben.

    Ein Spaziergang vorbei an den Gartenanlagen auf der kana-dischen Seite der Niagara Falls brachte uns nach der Boots-tour zum Table Rock Welcome Centre, wo wir ber dieJourney Behind The Falls die Wasserflle auch von hin-ten bewundern konnten.

    Nach dem Mittagessen schauen wir uns im benachbartenIMAX Kino sogar noch den Film ber die Geschichte derNiagaraflle an, in dem die wagemutigen Abenteurer vor-gestellt werden, die das Naturwunder auf Drahtseilen ber-quert haben oder in Fssern in die Tiefe gestrzt sind.Abends sehen wir uns die Beleuchtung der Flle bei einemAbendessen im Edgewater Restaurant, im Elements on theFalls oder im Fallsview Buffet Restaurant an.

    Den zweiten Tag in Niagara Falls reservieren wir fr einenTagesausflug entlang des Niagara Parkway.

    Wir planen einen Besuch im Botanischen Garten und beider Blumenuhr genauso wie eine Fahrt mit der Seilbahnber den Niagara Whirlpool. Besonders freuen wir uns aufeinen Besuch in einem der Weingter entlang der Streckeund in der gepflegten Kleinstadt Niagara-on-the-Lake amUfer des Ontariosees mit ihren viktorianischen Villen undden netten Lden entlang der Hauptstrae.

    und zwischen dem geschichtstrchtigen Fort Erie undWainfleet fhrt die Niagaras South Coast Arts & CultureRoute vorbei an Knstlerstudios, Galerien, Antiquittenl-den, Museen und zahlreichen anderen kulturellen Hotspots.

    Whrend an der Kste besonders die Hafen- und Strand -atmosphre besticht, bieten zentral gelegene Orte, wie dieaus fnf Drfern bestehende Gemeinde Pelham, grnesLand soweit das Auge reicht. Zwischen Bergen und Hgelnliegt das Stckchen Erde, das die Kanadier freundlich Hor-se Country nennen. Auf den rtlichen Farmen ernten vieleAnwohner ihre Gemse- und Obsteinkufe selbst. Etwasweiter sdlich findet in Welland im Sommer auf dem OldWelland Canal eine der schnsten KulturveranstaltungenKanadas statt: Das Illumin Aqua mit Konzerten auf einerschwimmenden Bhne.

    berhaupt feiert man in Niagara gerne und oft. Das FortErie Friendship Festival, die Canal Days, das MarshvilleHeritage Festival, den Wainfleet Fall Fair und natrlich dasNiagara Food oder Wine Festival sind dafr der besteBeweis.

    Sogar ein altes Torfmoor die Wainfleet Conservation Areaand Bog findet man im Sdwesten Ontarios. Das Natur-schutzgebiet ist nicht nur ein Eldorado fr Wanderer undFotogafen, hier wird es vor allem fr Natur- und Vogelbeob-achter spannend. Viele Vogelarten und zahllose Schmetter-linge kann man observieren.

    Und unser Fazit? Outdoorfreunde, die auch den Gaumen-freuden dieser Welt nicht abgeneigt sind und ihre Tage inder Natur gerne mit etwas Entspannung oder Kultur anrei-chern mchten, werden Niagara fr seine Vielfalt lieben.Sogar Golfbegeisterte werden hier glcklich.

    von Monika Fuchs

    myspotlightkanada.com

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    Oben: Besuch eines Giganten! Die Comfort Maple in North Pelham sollder grte Zucker ahorn Kanadas sein. Dermchtige Baum ist ca. 500 Jahre alt.

    Links: Die Balls Falls Conservation Areaund Peninsula Ridge Estates Winery inBeams ville.

  • Zwischen 1899 und 1954 beschftigte die C.P.R. annhernd 35 Schweizer Bergfhrerin den Selkirk undRocky Mountains.

    Ed Feuz Jr. (o.)gehrte bereits der zweiten Generation der Swiss Guides inKanada an, die zu Beginn des 20.Jahrhunderts mit ihren Familiennach Golden reisten. Mit ihm kamenseine Brder Ernst und Walter.

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    Geschichten & Geschichte

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  • GipfelstrmerSchweizer erobern dieRockies: Die Geschichteder Swiss Guides

    Dieser Tage sind, wie der Bund meldet, wie-der mehrere junge Oberlnder Bergfhrer mitihren Frauen nach Kanada abgereist, wo sievon der Canadian-Pacific-Bahn im Glacier -house angesiedelt werden. Das las man 1912in der Zeitschrift Alpina des Schweizer Alpen-Clubs. Die Rede war von einer Gruppe jungerBerg fhrer, die gemeinsam mit ihren Familienin ein neues Leben aufbrachen.

    Ihnen waren schon andere vorausgereist, mit der Aufgabe,die kanadischen Rocky Mountains touristisch zu erschlieen.

    Wie so oft war es auch in Kanada der technische Fortschritt,der das Leben mageblich verndern sollte. 3.000 KilometerBahnstrecke baute die Canadian Pacific Railway (C.P.R.)damals vom Pazifik zum Atlantik und stie in BritishColumbia auf das Hindernis der Rocky Mountains. DieseBerge zu berwinden war teuer und alternative Einnahme-quellen waren deshalb gefragt. Die undurchdringlicheRegion der Rockies schien ideal als touristische Attraktion.So wurde das kleine rtchen Golden seit der Erffnungder Bahnlinie im Jahr 1885 zu einer der bekanntesten Halte-stellen British Columbias avanciert zum Ausgangspunktvieler Exkursionen. Mit dem groen Vorbild der europi-schen Alpen konnten es die Rockies allemal aufnehmen undzogen immer mehr Besucher an. Doch daraus ergab sich einProblem: Wie sollte man die Sicherheit der Ausflgler ge -whrleisten? Oft wanderten sie alleine in die Wildnis und eskam Mangels ausgebildeter Bergfhrer zu Unfllen aller Art.

    Dass man ausgerechnet Schweizer Bergfhrer importie-ren sollte, ist womglich den ersten Alpinisten der Regiongeschuldet. Besonders die Englnder zog es auf die Gipfelvon BC unter ihnen Edward Whymper, dem im Jahr 1865schon die Erstbesteigung des Matterhorns gelungen war.Auch in Kanada wollte er nicht auf das Know-how seinerSchweizer Bergfhrer verzichten. So fand sich 1897 in sei-nem Gefolge auch der junge Peter Sarbach, der mit seinerschmucken Tracht in Kanada viel Aufmerksamkeit erregte.Das und seine Expertise fielen bei der C.P.R. bald positiv auf.Schon zwei Jahre spter entschied man sich, die erstenSchweizer fr die Sommersaison in Golden anzuheuern:Christian Haesler Sr. und Eduard Feuz Sr. reisten den langenWeg aus Interlaken, nach BC zunchst als Saisonarbei-ter. Bald folgten ihnen weitere Mnner und um die lang-wierige Pendelei der Schweizer zu beenden, entstand naheGolden ein kleines Dorf mit dem vielsagenden NamenEdelwei Village. In den sechs Chalets sollten dieSchweizer Familien, von denen das Alpina-Magazin 1912stolz berichtete, ein dauerhaftes Zuhause finden.

    Das Edelweiss Village

    von Andrea Hrlein

    Lange Reisen zwischen Kanada und der Schweiz und dieTrennung von ihren Familien waren fr die Swiss Guides derzweiten Generation eine groe Anstrengung. So beschlossdie C.P.R. den Bau einer pittoresken Schweizer Kolonie in Gol-den: das Edelweiss Village. Es beherbergte sechs Chaletsdie recht unpraktisch zwei Kilometer westlich der Stadt aneinem Hang lagen. 1912 waren sie bezugsfertig. Doch dieHuser hatten wenig hnlichkeit mit einem echten SchweizerAlpen-Chalet und mit der Zeit zogen einige der Familien nachGolden. Walter Feuz und seinen Nachkommen ist es zu ver-danken, dass die Huser bis heute erhalten sind.

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  • Von Golden, Calgary und Lake Louise aus erschlossen dieMnner in den ersten Jahren die unerforschten Gebirgszgeder Selkirk und der Rocky Mountains. Spektakulre Bestei-gungen gehen auf ihr Konto, so die Erstbesteigung deskanadischen Matterhorns, Mount Assiniboine.

    Immer wieder traten auch Shne in die Fustapfen ihrerVter. Der bekannteste unter ihnen: Syd Feuz. Der erstekanadisch-schweizerische Bergfhrer wurde 1922 in Goldengeboren und wuchs in Edelweiss auf. Von klein an begleiteteer seinen Vater beim Skifahren, Klettern und Wandern undbegann seine Bergfhrer-Karriere bereits mit 16 Jahren. Alsdas Projekt Swiss Guides 1954 Mangels Nachwuchs end-ete, sollte ihn das nicht st-ren. Schon bald vernderteeine weitere Innovation denTourismus Westkanadas.

    Denn die Schweizer hattenbereits frh einen neuen alpi-nen Sport importiert: dasSkifahren. Als in den 1960erndas Heli-Skiing in Mode kam,war Syd Feuz einer der ers -ten professionellen SkifhrerKanadas. 30 Jahre arbeiteteer fr Purcell Helicopter Ski-ing Ltd. und seine Exkursio-nen auf den damals nochunerschlossenen Victoria Gla-cier und in die Region um Lake Louise sind legendr. DerSki-Tourismus war geboren ein neues Bettigungsfeld frdie Schweizer, die mit ihrer Erfahrung und ihrem Ski-Diplom in Nordamerika willkommen waren. Als Pionierdes Heli-Skiing galt aber ein sterreicher: Hans Gmoser.

    Heli-Skiing: Ein Schweizer Original

    Als letzter Schweizer Original-Bergfhrergilt Rudi Gertsch (r.), der Besitzer von PurcellHeli-Skiing in Golden. Mit seinem Sohn Jeff (l.)und dem 12-kpfigen Team bewirtet er Gste,die im ber 2.000 Quadratkilometer groenTerrain der Interior Ranges von British Colum-bia einmalige Abfahrten erleben wollen. ImSommer gibt es gefhrte Heli-Wanderungen.

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    Er heuerte fr sein Unternehmen fast nur Schweizer an, dieman bald mit einem Augenzwinkern die Schweizer Mafianannte. Ihr gehrte neben Peter Schlunegger, Sepp Rennerund Herb Bleuer auch der junge Rudi Gertsch an, der 1966

    nach BC gekommen war,um in Banff als Ski-Bergfh-rer zu arbeiten.

    An die damals ersten Heli-Ski-Touren erinnert sich derheutige Besitzer von PurcellHeli-Skiing noch gut. Wh-rend er mit seinem sympa-thischen Schweizer Dialektdavon erzhlt, fllt sich imHintergrund der Frhstcks-raum mit aufgeregten Ski-Gsten: Damals, in den60ern, waren viele Gebieteso unerschlossen wir mus-sten alles selbst entdecken.

    Jedes Mal wenn es rausging, wusste keiner, was kommt.

    Es war es vor allem die einzigartige Weite und Einsamkeit,an die sich Rudi erinnert und die ihn bis heute fasziniert.Denn immer noch liegt ein riesiges Skigebiet vor der Tr, indem man so gut wie keine Spuren hinterlsst auch wenndie technischen Mglichkeiten heute viel besser sind. Heu-te passen gut neun Personen in einen Heli kein Vergleichzu frher, erzhlt Rudi. Eine solche Gruppe htte mandamals mit mehreren Flgen transportieren mssen.

    Mit dem Hubschrauber begleiten die drei Skifhrer desFamilienunternehmens die Gste oft auf 3.000 Meter, woimmer Schnee liegt. Dabei und auch auf den gefhrten Heli-Hikes im Sommer ist Rudi noch immer selbst dabei. Mit ihmunterwegs zu sein, ist fast ein Privileg: Immerhin gilt er alsder letzte original Schweizer, der in Kanada aktiv als Heli-Ski-Fhrer arbeitet. Sein Sohn ist heute als Partner in sei-ne Fustapfen getreten. Auch seine Begeisterung fr dieBergwelt der Rockies ist ungebrochen.

    Mancher behauptet, dass der kanadische Wintersport erstdurch die Swiss Guides aus Golden zu dem geworden ist,was man heute schtzt. Tatschlich hat die Bergsteiger-Kul-tur Kanadas diesen Mnnern viel zu verdanken. Aus ihreralpinen Tradition brachten die Knige der Alpen nicht nursichere Klettertechniken und Skierfahrung mit, sondern und das ist vielleicht das Wichtigste auch eine hohe Wert-schtzung fr die majesttische Bergwelt. Sie klingt nochheute durch, wenn man mit Menschen spricht, die so wieRudi in den Rocky Mountains ihren Lebensmittelpunktgefunden haben.

    In einer Ausstellung im Golden Museum findet man allesber die Geschichte der Canadian Pacific Railway unddie Swiss Guides und erhlt interessante Hintergrund -informationen ber die Entstehung des Ortes, der auchheute noch zentraler Ausgangspunkt fr zahllose Exkur-sionen in die Bergwelt der Rockies ist.

    Besuch imMuseumvon Golden

    4www.tourismgolden.com

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  • Oben: HerrlichesPanorama am Okana-gan Lake. Besondersstlich des Sees liegen

    zahlreiche Golfpltze wie der Harvest Golf Club

    (o.). Links: Im sdlichenAbschnitt der Mountains- and Vin -yards Rundreise streift man Osoyoosmit seinen herrlichen Pfirsichplan -tagen. Danach geht es RichtungNorden, durch Thompson Okanaganzurck nach Kelowna und Golden.

    British Columbia

    Thompson OkanaganRV- und Camperparadies

    Hauptstadt: VictoriaEinwohner: ca. 4,6 Mio. (2014)EW / km2: ca. 4,8Highlights: Vancouver Island, Rocky

    Mountains, Pacific Rim National Park, Haida Gwaii

    Tourismus: www.hellobc.com

    British Columbia 5 FaktenEin ideal ausgebautes Straennetz und eine Vielzahl unterschiedlicher Camping-pltze gibt es in den sieben Nationalparks und in Hunderten von Provinzparks undNaturschutzgebieten, die auerdem auch zu ausfhrlichen Erkundungstouren einladen. Halt machen und kampieren kann man auf jeder Route zum Beispiel auf ausgewiesenen oder auf privaten Campgrounds.

    Alle Regionen British Columbias haben ihren Flair. Einer unserer Favoriten ist dieRegion Thompson Okanagan. Sonnige Tler, satte Wein- und Obstplantagen undfunkelnd blaue Seen und Sandstrnde ziehen Urlauber hier an. Die Campingpltzeim Okanagan sind so zahlreich, dass man eine riesige Auswahl hat und heie Som-mertage sind hier garantiert. Die Aktivitten reichen vom Wandern ber Wildnis -abenteuer bis hin zu Wellness und spannenden Gourmet-Wein exkursionen. Dennhoch dotierte Weine und die regionale Kche ergnzen das Freizeitangebot ideal.

    Whrend Wanderrouten durch bekannte Parks wie den Wells Gray Provincial Parkfhren, laden die Golfpltze in BC zum Schwingen des Golfschlgers ein. Auf derWebsite hellobc.com lassen sich zahlreiche RV-Routen ganz nach individu -ellem Interesse auswhlen. Fr Weingourmets scheint die Mountains &Vineyards Circle Route ideal (r.). Diese 7- bis 10-Tages-Rundreise fhrtber ca. 1.260 Kilometer von Golden und dem Yoho National Park

    ber Radium undFairmont nach Kim-berly und Nelson. Aufder Rckfahrt, RichtungNorden, erreicht man dieOkanagan Orchards andVinyards, bevor es ber Kelownawieder zurck geht nach Golden.

    Grandiose Bergszenarien wech-seln auf dieser Reise mit den grnen Tlern des Okanagan.

    Ein Camping- oder RV-Urlaub in British Columbia ist ein unvergessliches Erlebnis und die Provinz an der WestksteKanadas ist besonders gut auf Camper-Reisende vorbereitet.

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    Traumhafte Lodges & Resorts32 myspotlightkanada.com

  • Inmitten der Coast Mountains liegt dieBella Coola Mountain Lodge und blicktauf eine lange und ereignisreiche Ge -schichte zurck. Auf zwischen 1895 und1897 schtzt man heute die Erbauungder ersten Gebude durch NorwegischeSiedler.

    In den 1980ern schrieb man in der Lodgevor allem das Lachsfischen gro. Baldaber folgte die Brenbeobachtung alsneue Aktivitt, deren touristisches Po -tenzial der da malige Besitzer der Lodge,Les Koroluk, bald erkannte. Schon inden Anfangszeiten galt seine be sondersvorsichtige Art der Brenbeobachtungvon Booten aus als innovativ.

    Mehrmals wurde die Lodge seit ihremBau renoviert und erweitert. In den Wn-den entdeckte man dabei wertvolleDokumente. Zeitkapseln, die heutetiefen Einblick in die Geschichte des Bel-la Coola Valley geben und unter ande-rem die Ankunft der Norweger in derRegion ca. 1900 dokumentieren. Schonfrh wollte man anscheinend ein Zei-chen fr sptere Generationen setzen.

    Im Jahr 2003 bernahmen Holly Will-gress und Fraser Koroluk die Regie inder Loge, die erneut renoviert mitt-lerweile zu einem Geheimtipp unterWildlife- und Natur-Fans geworden ist.

    Im Brenwaldvon British Columbia

    Die beiden Besitzer und Guides von BellaCoola Mountain Lodge und KynochWest Coast Adventures sind engagiertund best-ausgebildet: Als ehemalige Bio -logen haben beide schon sehr viel Zeitmit der Erkundung der kanadischenWestkste verbracht. Eine Erfahrung,die heute in die gefhrten Touren vonHolly & Fraser einfliet, wenn sie ge -meinsam mit den Gsten die Schnheitund Vielfalt der Natur entdecken.

    Auf den Wildnis-Touren der BC Moun-tain Lodge findet man spannende Gele-genheiten zu Grizzlybren-Beobachtun-gen, aber auch Wanderungen und Eco-Rafting stehen hier fr Aktive auf demProgramm.

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    Bella Coola Mountain Lodge

    4www.bcmountainlodge.com

    Region: Bella Coola Valley, Great Bear Rainforest

    Kategorie: Wilderness Adventures/Eco-Tourism

    Aktivitten: Grizzlybrenbeobachtungen, Wandern, Eco-Rafting

    Kontakt: [email protected]

  • Am Nahatlatch River in British Colum-bia liegt das REO Rafting Resort in einerherrlichen Landschaft stlich desNahatlatch Provincial Park. Man erreichtes von Vancouver aus auf einer Fahrtauf dem Highway 1 Richtung Nordos-ten durch den Fraser Canyon.

    Im Resort warten wilde Stromschnel-len auf Outdoor- und Action-Fans, diesich vom privaten Ufer aus auf wilde

    Rafting-Touren begeben wollen. Spaist hier garantiert fr die ganze Familie:Wenn es in den groen Schlauchboo-ten durch den oft reienden Fluss geht,bleibt bestimmt kein Auge trocken.

    Von den anstrengenden sportlichenAktivitten des Tages kann man sichbei etwas Wellness im heien Jaccuzzierholen oder gleich mal eine ent -spannende und sicher wohlverdienteMassage genieen. Wem die Tages -aktivitten auf einem der vielen Rafting-Trips noch nicht feucht-frhlich ge nugwaren, der strzt sich am Privatstranddes Resorts gleich wieder in die Fluten,bevor er am gemtlichen Lagerfeuergemeinsam mit Freunden zur Ruhekommt und beim leckeren AbendessenStrkung fr den nchsten Tag findet.

    Im REO Rafting Resort bernachtet mandirekt am Fluss in luxurisen Glam-ping-Zelten, die durch individuelle undgemtliche Einrichtung glnzen. In denStandard Cabin Tents herrscht der ein-fache Stil vor, whrend man in derDeluxe Version in den Genuss eineskomfortablen Doppelbetts kommt. Einganz be sonderes Urlaubserlebnis undeine coole Sache auch fr Kids!

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    kein Auge trocken...Hier bleibt

    REO Rafting ResortRegion: Great Bear Rainforest

    Kategorie: Resort/Aktivurlaub/Outdoor & Sport

    Aktivitten: Glamping, Whitewater Rafting

    Kontakt: [email protected]

    4www.reorafting.com

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    Wildwasserrafting in BC

  • Kanadas Natur von ihrer schnsten Seite

    Besuch in den Chilcotin Mountains

    Die Brebners legen groen Wert darauf, dassman der Natur hier mit Respekt be gegnet.Liebevolle De tails zieren ihre Lodge und zeu-gen vom handwerklichen Knnen der Besit-zer, die einen wunderbaren Ort fr Begeg-nung geschaffen haben. Einige Gste besu-chen die Tsuniah Lake Lodge seit 40 Jahrenregelmig. Wie schnell eine Woche vergeht,

    erstaunt auch die Wiederkehrer immer aufs Neue.

    Direkt neben dem Tsylos Park gelegen, ist die Lodge ein idea-ler Startpunkt fr Ausflge zum Chilko Lake. Mit seinen mehrals 360 Metern Tiefe ist er der grte natrliche Hochgebirgs-see der Provinz und ein echtes Juwel des Parks. UnzhligenFischen bietet er Lebensraum und seine Ufer werden voneiner Flle wilder Tiere besucht. Zum Beobachten von Wei-kopfseeadlern, Wlfen oder Grizzlys wird man whrend derLachswanderung im Herbst keinen besseren Ort finden.

    Wer eine einzigartige Naturerfahrung sucht, wird hier nichtenttuscht. Das Resort bietet Raum fr Paare, Familie undgrere Gruppen, die von gut ausgebildeten Mitarbeiternbestens umsorgt werden. Die Anreise muss man nur bis nachVancouver planen danach kmmern sich die Brebners umdie Weiterreise bis zur Lodge.

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    Mitten in den Chilcotin/Coastal Mountains in British Columbia liegt die Tsuniah Lake Lodge, eine knappe Stunde Flugzeit nrdlich von Vancouver. Direkt am Tsuniah Lake bietet das familien-gefhrte Resort seinen Gsten ein umfangreiches All-inclusive-Urlaubsangebot.

    chon der Flug ber die vergletschertenBergketten des Kstengebirges zur Lodgeist ein denkwrdiges Erlebnis, besonders,

    wenn man das Panorama zum ersten Mal er blickt.

    In der Umgebung der Tsuniah Lake Lodge zeigtsich die kanadische Natur von ihrer schnstenSeite. Angeln, Wandern, Kajaken oder Reitenkann man in der herrlich naturbelassenen Regionund auch Mountain bike-Touren gehren zu denHighlights. Ob man Outdoor-Action mag oderlieber die Ruhe sucht, bleibt einem selbst ber-lassen. Bei einer langen Pause auf der Verandader Lodge findet man Entspannung und kann diefaszinierende Aussicht auf die umliegende Naturund Bergwelt genieen.

    Den Brebners gehrt die Tsuniah Lake Lodgeseit 1952. Fr Abenteuerlustige ist sie ein idealer Ort, umeines der letzten echten Wildgebiete British Columbias zuerkunden. Das Tierleben der Region zu beobachten gehrtebenso mit dazu, wie zahlreiche Outdoor-Aktivitten undgroartige Angelmglichkeiten. Zusammen mit der Gast-freundschaft der Besitzer ist das schon fast ein Garant freinen entspannten Urlaub perfekt zum Energie tanken.

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    There are veryfew sure things inlife. Tsuniah LakeLodge happens tobe one of them.

    Traumhafte Lodges & Resorts myspotlightkanada.com 35

    Tsuniah Lake LodgeRegion: Chilcotin/Coastal Mountains

    Kategorie: Lodge/Resort all-inclusive

    Aktivitten: Grizzlybren- /Wildlifebeobachtungen, Naturabenteuer, Angeln, Wandern,Reiten, Kajaken;

    Kontakt: [email protected]

    4www.tsuniahlakelodge.com

  • 13 Kilometer nordwestlich von Whistler liegender kleine Ort Pemberton und die Ranch vonCopper Cayuse. Gefhrte Pferde touren sind dieSpezialitt des Outfitters in British Columbia,der seinen Gsten ein vielfltiges Reitvergngenund spannende Ausritte in die Region verspricht.

    m sogenannten Sea to Sky Corridor von BC kann manmit Copper Cayuse stundenweise Reitausflge unterneh-men, oder halbe und ganze Tage auf dem Rcken eines

    Pferdes die Natur erkunden. Fr berzeugte Pferdenarren undNaturliebhaber eignen sich besonders Mehrtagestouren, diein der Saison von Juni bis Oktober zum Beispiel in die umlie-genden Wildgebiete des Tenquille Lake fhren. Drei Tageund zwei Nchte verbringt man dabei bers Wochenende inder spektakulren Wildnis der Coast Mountain Range.

    Begleitet wird man stets von den erfahrenen Guides derRanch. Und bei Copper Cayuse ist Reiten durchaus keinexklusiver Mnnersport! Auch die Cowgirls dort sindExperten rund ums Pferd und sitzen neben ihren mnnlichenKollegen fest im Sattel. Wenn sie Besucher auf Reitausflgebegleiten, schlagen sie fachmnnisch das Camp auf, sorgenfr leckere Campfire Meals und unterhalten die Gste mitspannenden Geschichten und ihrem breiten Wissen ber diefaszinierende Natur und Tierwelt. Neben leckeren Lagerfeuer-Abendessen warten im Base Camp auch eine heie Duscheund komfortable Schlafpltze in bequemen Zelten.

    Besonders die Liebe zum Pferd verbindet Copper Cayuse mitseinen Gsten. 40 Tiere lebenauf der Ranch und stammenmeist aus der Region umMount Currie, wo sie in freierWildbahn aufgewachsen sind.Ihr zweijhriges Training auf derRanch macht sie fit fr die Aus-ritte in die herausforderndeBergwelt. Und weil jedes davonnatrlich seinen ganz eigenenKopf hat, achtet man bei Cop-per Cayuse immer darauf, dassdas Pferd ideal zum Reiter passt.Einem aufregenden und span-nenden Reiturlaub im herrlichenBritish Columbia steht damitrein gar nichts mehr im Weg.

    Hi Ho! Auf in die Bergweltvon British Columbia!

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    4www.coppercayuseoutfitters.ca

    Copper Cayuse OutfittersRegion: Coastal Mountains

    Kategorie: Ranch/Camps all-inclusive

    Aktivitten: Reiten

    Kontakt: [email protected]

  • ordstlich des Purcell Wilder-ness Conservancy ProvincialPark in British Columbia liegt die

    Basis von RK Heliski. Sportler aus allerWelt entdecken von hier aus seit 1970das Purcell Backcountry auf Ein-, Mehr-tages- oder Wochentouren. Action -ge ladene, individuell zugeschnitteneHeli ski- und Board-Erlebnisse fr Grup-pen und privat gefhrte Touren kannman sich auf Anfrage individuell zu -sammenstellen lassen.

    Skier, Snowboards und Sicherheits -ausrstung sind bei RK Heliski immerinklusive genau wie das Frh-stcksbuffet und die Deluxe-Lunchpakete, die fr Str-

    kung vor und whrend der Abfahrten sorgen.

    Die von der Associationof Canadian MountainGuides (ACMG) zertifizier -ten Be glei ter sorgen fr die Sicherheitder Gste, bieten Informationen undvermitteln jede Menge wertvoller Ski-und Boardtechniken, die eine Abfahrterst so richtig zum Genuss werden las-sen. Auf die Sicherheit legt man bei RKhchsten Wert, wenn es mit dem Bell212, Bell 204 oder dem Astar zu einigender hchs ten Landungspltze der Re -gion geht. Aus bis zu 10.000 Fu Hhestartet man zu perfekten Abfahrten durchWaldgebiete, ber unendliche Gletscherund durch prchtigen Pulverschnee!

    Das RK Heli Plex ist die Basis des Un ternehmens, das als Einziges mittenin einem Skiresort liegt die beste Vor-aussetzung, um das Purcell Backcoun-try per Helicopter zu erreichen.

    Untergebracht ist man in einem derHotels im Panorama Mountain Village,das nur wenige Fuminuten entferntliegt und zahlreiche An nehm lichkeitenbietet. Einen Tag auf der Piste beendetman hier am besten beim Aprs-Skioder bei einem Abendessen im Chop-pers Landing Restaurant des RK HeliPlex. Nchtliche Skifahrten sorgen frnoch mehr sportliche Aktivitt und werdarauf keine Lust hat, kann in den hei-en Wellnessbdern relaxen. Langwei-lig wird es einem hier auch am Endedes Skitags keinesfalls.

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