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für Archäologie - Sachsen L A N D E S A M T L A N D E S M U S E U M für Vorgeschichte - Dresden Archäologische Ausgrabungen Ortsumfahrung Grimma B 107 2007 2006 / 1

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für Archäologie - SachsenL A N D E S A M T

L A N D E S M U S E U Mfür Vorgeschichte - Dresden

Archäologische Ausgrabungen

Ortsumfahrung GrimmaB 107

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Ortsumfahrung GrimmaB 107

Der Gesamtplan ve

rdeutlicht die hohe

Befunddichte.

Anlegen eines Profils durch eine Vorratsgrube

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gstädter Straße und

mälernreic taat Sachsenbegleitet das Landesamt für ArchäologieBaumaßnahmen, um die

umentation diesesulturellen Erbes zu

gewährleisten.

Bereits im Herbserfolgte die Pros tion der geplanteOU Grimma zwischenSeeli

d. h. es wurden Suchschnittevon 4 m Breite entlang der Achse der c m langen z ünftigen Straße westlichvon Grimma angelegt.

leinere Bereiche mit archäologisch relevantenVerfärbungen sind iInteresse eines schnellen

Baufortschrittes bereits im Rahmen der Pros tionergraben worden. Die Untersuchung der zwischen

telle erfolgte zwischen Ende März und Ende h

h dem Abtrag desOberbodens im Planum und Profil eingemessen und

umentiert.Die Ergebnisse bestätigen eine Siedlung der Jungbronzezeit (c . Chr.). Ebenfalls

alterlicher Datierung.onnten zahlreiche Befunde

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Die bereits in der älteren Bronzezeit entstandene Lausitzer Kultur fand von der mittleren Bronze- bis in die Eisenzeit große Verbreitung weit über ihre namensgebende Landschaft hinaus. An den Siedlungsplätzen finden sich häufig Keramik sowie Vorrats-und Abfallgruben. Die ebenerdigen Wohnhäuser waren rechteckige Pfostenbauten mit lehmverstrichenenFlechtwänden.Nahrungsgrundlage bildeten Ackerbau(v. a. Getreide und Hülsenfrüchte) und die Viehzucht (v. a. Rind, aber auch Schwein, Schaf, Ziege) sowie Jagd, Fischfang und das Sammeln von Früchten und Honig.Die Töpferei war hoch entwickelt.Die Toten wurden verbrannt und in Urnen beigesetzt, wobei die Beigaben überwiegend aus Tongefäßen verschiedener Art und Anzahl bestanden.

Rekonstruktion einer bronzezeitlichen Siedlung(nach Probst:Deutschland in der Bronzezeit)

Heute sichtbare Spuren derBesiedlung

3für Archäologie - SachsenL A N D E S A M TL A N D E S M U S E U M

für Vorgeschichte - Dresden

Ortsumfahrung GrimmaB 107

Vom Befund zum Fund

Befund 236 im Planum

Befund 236 im Profil

Keram ikfragm ente inFundsituation

Rekonstruiertes Gefäß

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Nach dem Abziehen des Oberbodens mittels Bagger zeigt sich diejungbronzezeitliche Siedlungsgrube zunächst als annähernd rundedunkle Verfärbung im sie umgebenden hellen lehmigen Sand.Einzelne Keramikfragmente bereits an der Oberfläche deuten aufeinen archäologisch relevanten Befund hin, der im Planum geputzt,fotografiert, gezeichnet und eingemessen wird. Im Anschluss daranwird die Grube „geschnitten“, d. h. eine Hälfte entnommen und einProfil angelegt, das ebenfalls fotografiert und im Maßstab 1:20gezeichnet wird. Auf Grund der Keramikansammlung wird einZwischenplanum angelegt.Nach Durchsicht aller in der Siedlungsgrube geborgenen Fundewerden diese gereinigt und mögliche Gefäßkonstruktionendurchgeführt.

0Jungbronzezeit Spätmittelalter

1000 1500 2007

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“PragerG roschen”wurden 1310 -1348 geprägt.

Fürdas Spätm ittelaltertypischeblaugraue Keram ik.

Eiförm igerTopfKonischer Napf Spinnwirtel

TeileinerTerrine

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für Vorgeschichte - Dresden 5Dokum entierterrechtwinkligerG raben m iteinerSchenkel-länge von über20 m .

Das Wagenradm odellistinseinerfiligranen Ausführung in Sachsen bishereinzigartig.

Pfeilspitze,SteinbeilundKlinge sind m öglicherweiseauch spätneolitischen Ursprungs.

Die überwiegende Zahl der vorgefundenen Grubendatiert in die Jungbronzezeit. Es konnten jedoch auchBefunde mittelalterlichen Ursprungs dokumentiert werden.

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Resumeé

Mit den Ausgrabungen wurde eine Fundstelle am Westrand von Grimma alsjungbronzezeitliche Siedlung bestätigt.Aus 266 untersuchten Befunden konnten neben kompletten Gefäßen undGefäßteilen mehrere Steinwerkzeuge (Steinbeil, Pfeilspitze, Klinge) undKeramikfragmente geborgen werden.Sie stehen nun einer wissenschaftlichen Auswertung zur Verfügung und tragendazu bei, unser Wissen über die vorgeschichtliche Siedlungstätigkeit im RaumGrimma zu vervollständigen.

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2007

Danksagung

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Zur Wetterwarte 701109 Dresden

Tel.: 0351/ 89 26 603 www.archsax.sachsen.de

Die archäologische Untersuchung der über 10600 m² großen Flächekürzester Zeit von Ende März bis Ende Mai 2007 realisiert.Hiermit sei allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit gedankt: denVertretern des Straßenbauamtes Döbeln -Torgau, der Eurovia (NL Leipzig) undnatürlich allen Grabungsmitarbeitern.

Yvonne Heine