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Das Fachjournal 3 | 2015 NACHHALTIG BAUEN Zürich/Thurgau Wegweisend: Minergie-ECO Wohnüberbauung Rautistrasse in Zürich Zukunft: Gesund und ökologisch bauen lernen Eindrucksvoll: Massivholzbau in Hombrechtikon Beispielhaft: Minergie-A Wohnüberbauung in Mönchaltorf Ein Produkt der Gerber Media, Zürich

NACHHALTIG BAUEN - Effingermedien AG...Labor für nachhaltiges Bauen Labor für nachhaltiges Bauen Das House of Natural Resources ist ein Leuchtturmprojekt für das Bauen mit Laub-holz

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Page 1: NACHHALTIG BAUEN - Effingermedien AG...Labor für nachhaltiges Bauen Labor für nachhaltiges Bauen Das House of Natural Resources ist ein Leuchtturmprojekt für das Bauen mit Laub-holz

Das Fachjournal 3 | 2015

N A C H H A L T I G

BAUENZürich/Thurgau

Wegweisend: Minergie-ECO Wohnüberbauung Rautistrasse in Zürich

Zukunft: Gesund und ökologisch bauen lernen

Eindrucksvoll: Massivholzbau in Hombrechtikon

Beispielhaft: Minergie-A Wohnüberbauung in Mönchaltorf

Ein Produkt der Gerber Media, Zürich

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Helios Ventilatoren AG Publireportage

Der neue EcoVent Verso von HeliosKompaktes dezentrales Lüftungsgerät mit Wärmerückgewinnung und Mehrwert

Eine kontrollierte Wohnraum-lüftung mit Wärmerückgewin-nung (KWL) ist in modernenEin- und Mehrfamilienhäusernkaum noch wegzudenken. Egal,ob im Neubau oder der Sanie-rung verbessern lüftungstech-nische Massnahmen nicht nur

das Wohnraumklima, sondern auch die Energie-bilanz. Um eine Lüftungsanlage zu realisieren,wenn nur geringer Platz zur Verfügung steht,bieten sich insbesondere dezentrale Lösungenan. Mit dieser Anforderung im Blick, präsen-tierte der Lüftungsspezialist Helios Ventilatorenauf der diesjährigen ISH in Frankfurt/Main zumersten Mal den EcoVent Verso – ein dezentralesLüftungsgerät mit Wärmerückgewinnung undMehrwert.

Funktionsweise des EcoVent Verso:Wärmerückgewinnung im ReversierbetriebDie Wärmerückgewinnung des EcoVent Versoerfolgt im Reversierbetrieb, das heisst Zu- undAbluftphasen wechseln sich ab. In der Abluft-phase nimmt der Keramik-Wärmespeicher dieWärme der Raumluft auf und speichert diese. Imanschliessenden Zuluftbetrieb wird die frischeAussenluft durch den Keramikspeicher geleitetund übernimmt dessen Wärme, so dass die fri-sche Luft vorgewärmt in den Wohnraum strömt.Dabei bilden mindestens zwei Geräte eine funk-tionsfähige Einheit, indem sie in ihrer Betriebs-art phasenversetzt arbeiten. Je nach Luftbedarfder Wohneinheit werden mehrere Lüftungsgerä-te installiert und mithilfe der intelligenten Steue-rung aufeinander abgestimmt.

Einzigartige Software für die einfacheInbetriebnahme und KonfigurationDie Steuerung des EcoVent Verso erfolgt intuitivüber das LED-Bedienelement. Die beiden Tas-

ter regulieren fünf Lüftungsstufen unddrei Betriebsarten (Reversierbetriebmit Wärmerückgewinnung, Querlüftungund Zuluftbetrieb). Alternativ zur Inbe-triebnahme des Lüftungsgeräts über dieTaster, kann die dezentrale Lüftung dankder innovativen Software «HELIOSEcoVent Verso» via USB-Anschluss

auch mit PC oder Laptop verbunden werden. DieKonfiguration der Geräte wird damit zum Kinder-spiel. Ein weiterer Vorteil des EcoVent Verso ist,dass alle eingestellten Werte auf dem PC bzw.Laptop gespeichert und bei Bedarf wieder auf dieSteuereinheit übertragen werden können. Gera-de bei grösseren Objekten mit identischen Wohn-einheiten und identischer Gerätezahl spart dieseMöglichkeit nicht nur Zeit, sondern bares Geld.

Hybridlüftung in perfektionierter FormAuch in Verbindung mit Abluftsystemen nach DIN18017-3, wie dem Helios ultraSilence® ELS oderdem MiniVent®M1, macht der EcoVent Verso einegute Figur. Über die innovative Steuerung und einErweiterungsmodul werden die Funktionen derAbluftgeräte und des EcoVent Verso gekoppeltund verbinden sich zu einer echten Hybridlüf-tung. So schaltet der EcoVent Verso beispiels-weise automatisch auf Zuluftbetrieb, sobald einAbluftgerät aktiv wird und gewährleistet eineausgeglichene Luftbilanz.

Installiert in wenigen SchrittenSobald die Kernlochbohrungen angebracht wur-den, erfolgt die Montage in wenigen Handgrif-fen. Zuerst wird die Wandeinbauhülse mittelsder im Lieferumfang enthaltenen Keile in derKernbohrung ausgerichtet und fixiert sowie dieAussenblende auf die fertige Fassade montiert.Nach Abschluss der Bau- bzw. Renovierungsar-beiten wird die Lüftereinheit in die Wandhülseeingeschoben und elektrisch angeschlossen.Abschliessend ist die Innenblende mühelos ohneWerkzeug aufsteckbar oder kann alternativ ander Wand verschraubt werden.

Highlights EcoVent Verso_Kompakte Abmessungen für den Aussenwand-Einbau bei minimalem Platzbedarf._Sparsamer EC-Ventilator für maximale Ener-gieeffizienz._Komfortable Steuerung, kombinierbar mit Ab-luftsystemen für den hybriden Lüftungsbetrieb._Einfache Inbetriebnahme durch Anschluss desBedienelements an PC oder Laptop._ Innenblende in mehrfach prämiertem Designpassend zu den Helios Abluftlösungen ultra-Silence® ELS und MiniVent® M1. ❰

Der neue EcoVent Versobietet eine effiziente undwirtschaftliche Lüftungs-lösung immer dann, wenngeringer Platzbedarfdies erfordert.

Dank der innovativenSteuerung des Eco-VentVerso kann das Bedien-element ganz einfach perUSB mit PC oder Laptopverbunden werden – füreine besonders komfor-table Inbetriebnahme.

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Inhalt

Fachbeiträge

3 Editorial AndréOdermatt, Stadtrat ZürichVorsteher des Hochbaudepartements

22 MINERGIE setzt auf bessere BauqualitätDr.Ruedi Kriesi, Vize-Präsident Verein Minergie

36 Gesund und ökologisch bauen lernenNadine Koppa, Geschäftsstelle eco-bau

58 Heizen mit Holz – von der Wohnraumfeuerungbis zum HolzheizkraftwerkMichael Tibisch, Leiter KommunikationHolzenergie Schweiz

Objektvorstellungen

4 Labor nachhaltiges Bauen ETH Zürich

12 Minergie-P EFH Ahorn, Zezikon

16 Umnutzung von der Scheune zum Passivhaus,Uesslingen

25 Minergie-ECO Wohnüberbauung Rautistrasse, Zürich

32 Massivholzbau Fuchs, Hombrechtikon

40 Minergie-P/-A Wohnüberbauung Blumenberg,Hombrechtikon

50 Minergie-P-ECO Reiheneinfamilienhäuser Weidblick,Knonau

54 Sanierung Haus Justinus im Standard MINERGIE, Zürich

65 Minergie-A Wohnüberbauung Bruggächer, Mönchaltorf

74 Minergie-P Wohnüberbaung Winkelstrasse, Laupen ZH

Rubriken

73/80 Innovationen

78/79 Swissbau aktuell

81 Redaktionelle Partner / führende Unternehmen

Nachhaltig Bauen | 3 | 2015 1

Impressum

HerausgeberGerber MediaRütihofstrasse 9, 8049 ZürichTelefon 044 341 16 41www.gerbermedia.ch

Grafik/Layout/DruckEffingerhof AGStorchengasse 15, 5200 Bruggwww.effingerhof.ch

RedaktionGerber MediaAnita Bucher, Carmen Nagel Eschrich, Robert Schützwww.gerbermedia.ch

GastautorenAndré Odermatt, StadtratVorsteher des Hochbaudepartements

Dr. Ruedi KriesiVize-Präsident Verein Minergie

Nadine KoppaVerein eco-bau

Michael TibischHolzenergie Schweiz

FotosAtelier für FotografieRené Rötheli, 5400 Badenwww.rrphoto.ch

Gedruckt auf FSC Papier (Rohstoff: Frischfasern ausnachhaltiger Forstwirtschaft), Bleichung: efc

Rechte: Copyrights bei Gerber Media, 8049 Zürich

Nachdruck, auch auszugsweise, bedarf derausdrücklichen Genehmigung des Verlages

Einzelverkaufspreis: CHF 14.–Jahresabo (3 Ausgaben): CHF 35.–

Titelbild:Minergie-ECO Wohnüberbauung Rautistrasse ZürichStadt Zürich, Amt für Hochbauten

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Rückbau.Eberhard

www.eberhard.ch

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Editorial

Nachhaltig Bauen | 3 | 2015 3

In dieser Ausgabe von «Nachhaltig Bauen»wird Ihnen die Wohnsiedlung Rautistrasse derStadt Zürich vorgestellt. Darüber freue ichmich, ist diese Wohnsiedlung doch ein gutesBeispiel der städtischen Baukultur.Mit der Rautistrasse konnten wir viele Prin-zipien der städtischen Wohn-, Raum- undEnergiepolitik konkret umsetzen: Die Wohn-siedlung setzt städtebauliche Akzente und istein Paradebeispiel für die Verdichtung nach In-nen – heute gibt es auf dem Grundstück mehrals doppelt so viele Wohnungen als früher.Die grünen Wiesen und Bäume rund um dieWohnsiedlung sind erhalten geblieben. Wir ha-ben mehr preisgünstige Wohnungen, vor allemfür Familien, geschaffen. Und: Bei der Rau-tistrasse sind viele Vorgaben der 2000-Watt-Gesellschaft erreicht worden. Entstanden sindgünstige, flächen- und energieeffiziente Woh-nungen aus gesunden und ökologischen Ma-terialien.Selbstverständlich stehen in Zeiten ange-spannter städtischer Haushalte auch dieKosten im Fokus des öffentlichen Interesses.Regelmässig wird die Stadt Zürich mit demVorwurf konfrontiert, sie baue zu teuer unddas liege – unter anderem – auch an den An-forderungen der 2000-Watt-Gesellschaft. DieVorgaben würden Projekte bis zu 16 Prozentverteuern, war kürzlich im Tages-Anzeiger zulesen. Solche Zahlen sind, zumindest was diestädtischen Bauten angeht, realitätsfremd undes ist mir ein grosses Anliegen, die Thematik

etwas differenzierter zu betrachten. Denn dieAnforderungen an Energieeffizienz und an dieReduktion der Grauen Energie gehen Hand inHand mit den Kriterien wirtschaftlichen Bau-ens: Kompakte Gebäudeformen, eine sinn-volle Geschossigkeit, Flächeneffizienz, ein an-gemessener Fensteranteil und der sparsameUmgang mit Raum sind die wichtigsten Hebel,um wirtschaftlich und ökologisch überzeu-gende Projekte zu realisieren. Bauen für die2000-Watt-Gesellschaft muss also nicht teuersein, aber gut durchdacht und professionellausgeführt.Im Hochbaudepartement der Stadt Zürichentwickeln wir unsere Projekte nach denGrundsätzen der 2000-Watt-Gesellschaft. DieWohnsiedlung Rautistrasse ist eine von 53städtischen Wohnsiedlungen – die 2000-Watt-Gesellschaft wollen wir langfristig über dasgesamte Portfolio der städtischen Bauten er-reichen. Dank dieser umfassenden Sichtweisekönnen wir auf Stärken und Schwächen dereinzelnen Projekte eingehen und bei einemBau auch mal auf bestimmte energetischeMassnahmen verzichten, ohne das Gesamtzielaus den Augen zu verlieren.Ich bin überzeugt, dass die Vision der 2000-Watt-Gesellschaft nur im Rahmen eines um-fassenden Nachhaltigkeitsverständnisses um-setzbar ist. Kostengünstiges Bauen bildet eineRahmenbedingung dazu, umwelt- und ener-giegerechtes Bauen eine Chance. Die Wohn-siedlung Rautistrasse ist ein Beispiel dafür. ❰

Die Chancen der 2000-Watt-Gesellschaft

André Odermatt, Stadtrat ZürichVorsteher des Hochbaudepartements

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Labor für nachhaltiges Bauen

Labor fürnachhaltiges Bauen

Das House of Natural Resources ist ein

Leuchtturmprojekt für das Bauen mit Laub-

holz. Das Bürogebäude auf dem Campus

Hönggerberg wurde im Juni nach eineinhalb

Jahren Bauzeit feierlich eingeweiht. Der

ETH Zürich dient es auch als Forschungs-

labor für nachhaltiges Bauen. Deshalb wird

es für die Forschenden jetzt erst richtig

spannend.

4 Nachhaltig Bauen | 3 | 2015

Selten erregen Bürogebäude viel Aufsehen.Ganz anders beim House of Natural Resour-ces (HoNR): Ein einfacher Skelettbau ermög-licht es, den Grundriss flexibel zu gestalten,bei dem die Innen- und Aussenwände belie-

big angeordnet werden können. TransparenteFassaden und seine fugenlose Aussenhüllemachen es zusätzlich zu einem angenehmenArbeitsort. Doch das HoNR ist nicht nur eininnovatives Bürogebäude, sondern dient derETH Zürich zugleich als Forschungslabor fürnachhaltiges Bauen mit Laubholz.Sechs Professorinnen und Professoren aus denInstituten für Baustatik und Konstruktion, fürBaustoffe sowie für Technologie in der Archi-tektur waren mit ihren Forschungsgruppenam Bau des Hauses beteiligt und haben ihreForschungsprojekte direkt am Bau realisiert.Doch mit der Einweihung ist ihre Arbeit nochlange nicht abgeschlossen. Gemeinsam wollensie nun die von ihnen entwickelten Technolo-gien über einen längeren Zeitraum testen undso herausfinden, wo die Vorteile und Schwach-stellen liegen. ETH-Präsident Lino Guzzella

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ETH Zürich

Nachhaltig Bauen | 3 | 2015 5

zum speziellen Neubau: «Das House of NaturalResources ist ein schönes Beispiel für gelebteInterdisziplinarität. Es zeigt, wie der einheimi-sche Rohstoff Holz nachhaltig und technischraffiniert eingesetzt werden kann.»

Solarmodule bewegen sichEin Versuchsfeld ist die Fassade des Gebäu-des. An einem Teil der Gebäudehülle habendie Wissenschaftler eine adaptive Solarfassa-de montiert, die Strom gewinnt und hilft, denEnergiebedarf für das Heizen und Kühlen desGebäudes zu regulieren. Die Fassade bestehtaus beweglichen Modulen aus Dünnschicht-Solarzellen, die sich mittels druckluftgesteu-erten Antrieben bewegen lassen. Dank diesenAktuatoren richten sich die Solarzellen amSonnenstand aus, passen sich aber auch anden Wärme- und Lichtbedarf des Hauses undinsbesondere dem Verhalten der Nutzer an.Zusätzlich stellen die Wissenschaftler ein Sys-tem vor, mit dem Solarmodule auf Dächerndem Sonnenstand nachgeführt werden können.Dieses Nachführungssystem wird mit speziel-len zweiteiligen Holzlamellen angetrieben. DieWissenschaftler nutzen dabei die Eigenschaftdes Holzes, dass es bei Änderung der relati-ven Luftfeuchte quilt oder schwindet. Dazuwerden zwei Holzschichten mit unterschied-licher Faserorientierung aufeinander geklebt.Verändert sich die Luftfeuchte, verbiegen sichdie Schichten entsprechend und es entstehtein bewegliches Holzelement. Da die relativeLuftfeuchte an sonnigen Tagen abnimmt undam späteren Nachmittag und nachts ansteigt,können die Holz-Doppelschichten als eine Artnatürlicher Motor zur Solarmodulnachführungeingesetzt werden.

Die Wissenschaftler haben ausserdem neuarti-ge Oberflächenbeschichtungen für die Holzfas-saden entwickelt, die verbesserten UV-Schutzbieten und wasserabweisende Eigenschaftenaufweisen. Sie sollen nun am Gebäude auf ihreWitterungsbeständigkeit getestet werden.

Weltneuheiten aus Schweizer HolzNicht nur die neuen Technologien, auch dieBauweise des HoNR ist einzigartig. So kambeim Bau eine Weltneuheit zum Einsatz: eineHolz-Beton-Verbunddecke mit Buchenholz ausSchweizer Wäldern. Eine rund vier Zentimeterstarke Buchenholz-Furnierplatte dient sowohlals Schalungselement als auch als Armierungund ist gleichzeitig eine attraktive Oberfläche.Diese neue Verbunddecke hat ähnlich guteTrageigenschaften wie Stahlbetondecken, diemeistverbauten Tragelemente in der Schweiz.

Fotos: ETH Zürich/Marco Carocari

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6 Nachhaltig Bauen | 3 | 2015

Labor für nachhaltiges Bauen ETH Zürich

Einzigartig ist auch die Dachkonstruktion miteiner Buchenholzdecke, bei der Holzlamellenkreuzweise angeordnet wurden. So werden dieLasten wie bei einer Betondecke in zwei Rich-tungen verteilt.Auch die Rahmenkonstruktion im HoNR be-steht aus Schweizer Holz. Die Stützen beste-hen zu 100 Prozent aus Eschenholz, die Trägersind aus Esche und Fichte zusammengesetzt,um die Festigkeit zu erhöhen. Zudem sind alleTräger mit einem Kabel, das im Innern durchdas Holz verläuft, vorgespannt. Die Träger zen-trieren sich dadurch selber, und die gesamteTragkonstruktion ist besonders verformbar,was sie deutlich erdbebensicherer macht.

Überwachen wie das Holz arbeitetDie ETH-Wissenschaftler haben im HoNR einumfangreiches Monitoringsystem installiert, mitdem sie erfassen, wie sich das Gebäude überdie Jahre verändert: Sie messen regelmässigdie Feuchtigkeit in der Holz-Rahmen-Konst-ruktion und zeichnen Verformungen mit mithil-fe eines Tachymeters auf. Spezielle Sensorenmessen die relative Verschiebung zwischenHolz und Beton in der Verbunddecke. Bereitswährend des Baus haben die Wissenschaftlermit einem dichten Sensornetzwerk überwacht,wie sich die Tragstruktur verhält. Mit 16 Kraft-messdosen haben sie zudem die Vorspannkraftin jedem einzelnen Spannkabel gemessen.

BauherrschaftETH ZürichInfrastrukturbereichImmobilien8092 Zürich

Architekt / BauleitungMEYER MOSER LANZARCHITEKTEN AGHaus «zum Till»Oberdorfstrasse 158001 ZürichTel. 044 253 71 00www.mmlarchitekten.ch

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Knotenbereich des vorgespannten Holzrahmens. Fassade mit Verankerung der Vorspannkabel.Laubholzstütze mitBeschleunigungs- undNeigungssensoren.

Weitere InformationenETH ZürichProf. Andrea FrangiInstitut für Baustatik und KonstruktionTelefon +41 44 633 26 [email protected]

ETH ZürichFranziska SchmidMedienstelleTelefon +41 44 632 41 [email protected]

Wie sich die neuen Technologien bewähren,soll auch der Alltag zeigen. «Wir werden ge-nau dokumentieren, wie die Nutzer mit demGebäude zufrieden sind», erklärt ProjektleiterAndrea Frangi, Professor für Holzbau am Ins-titut für Baustatik und Konstruktion der ETHZürich. Er erhofft sich von den Erkenntnissendes Projekts auch Impulse für die SchweizerHolzverarbeitungsindustrie. Frangi sieht imHolzbau grosses Potenzial für die Schweiz.Der Anteil an Laubbäumen nimmt im Schwei-zer Wald als Folge der Klimaerwärmung zu.«Schweizer Holz hat viel Potenzial. Wir hoffen,dass Unternehmen dies erkennen und unsereAnsätze weiterverfolgen.» ❰

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Nachhaltig Bauen | 3 | 2015 7

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8 Nachhaltig Bauen | 3 | 2015

Elektrizitätswerke des Kantons Zürich

Wärme aus regionalem Holz

EKZ bauen in Bubikon neuen Wärme-verbund in Rekordzeit

Für die Energiestadt Bubikon haben die Elektrizitätswerke des Kantons Zürich (EKZ)

einen neuen Fernwärmeverbund in der Hälfte der üblichen Planungs- und Bauzeit in Betrieb

genommen. Der Verbund verfügt über eine Holzschnitzel- und Gasfeuerung und versorgt

künftig rund 10 Liegenschaften mit umweltfreundlicher Wärme aus regionalem Holz.

Anlage erfolgte Ende 2014. Nach abschliessen-den Umgebungsarbeiten an und um die Heiz-zentrale erscheint das Gebäude nun in vollemGlanz.

Wärmeversorgung ist langfristigsichergestelltDie Gemeinde Bubikon hatte den Wärme-verbund im Rahmen ihres Engagement alsEnergiestadt ausgeschrieben und suchte be-wusst einen Contractor für die Realisierungdes Wärmeverbunds. Der technische Betriebder Anlage sollte langfristig garantiert und sodie Wärmeversorgung sichergestellt werden.Der Verbund besteht heute aus einer Holz-schnitzel- und Gasfeuerung und versorgt neunöffentliche Gebäude mit umweltfreundlicherWärme, darunter Liegenschaften der BubikerSchulen und der Gemeindeverwaltung, derFeuerwehr sowie ein Alters- und Seniorenzen-trum. In absehbarer Zeit soll noch das geplan-te Kirchgemeindehaus der reformierten Kirchedazukommen.

Energie aus regionalem HolzDie Wärme wird hauptsächlich aus Holzschnit-zeln produziert und soll mindestens 80 Prozentdes Jahresenergiebedarfs von 1,3 Mio. kWh/Jahr liefern. Die Holzschnitzel stammen über-wiegend aus der Region. So bleibt die Wert-schöpfung in der Gemeinde und die Umweltwird gleichzeitig geschont. Die Holzschnit-zelheizung hat mittels Holzbrennkessel eineLeistung von 550 kW. Zusätzlich kommt für dieSpitzenlastdeckung während den kalten Mona-ten sowie für die Sommermonate eine Gashei-zung von 400 kW zum Einsatz.

Innerhalb nur eines Jahres nach Vertragsun-terzeichnung haben die EKZ im Rahmen einesEnergiecontractings die komplette Planungund den Bau der Heizzentrale und der Fern-leitungen abgewickelt. Einen Wärmeverbundinnert eines Jahres zu realisieren, ist dabeieher ungewöhnlich. In der Regel brauchenProjekte dieser Dimension doppelt so lang. MitFlexibilität und dank langjähriger Erfahrungkonnte der Zeitwunsch der Gemeinde Bubikonerfüllt werden. Sämtliche Investitionen sowiedas Risiko beim Bau und Betrieb der Anlagetragen dabei die EKZ. Die Inbetriebnahme der

Zahlen und Fakten rund um den Wärmeverbund BubikonHeizleistung Holzschnitzelkessel: 550 kWHeizleistung Gaskessel: 400 kWAnzahl versorgte Gebäude: 10 (zurzeit 9)Heizbedarf: 1,3 Mio. kWh/JahrInbetriebnahme: November 2014

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Nachhaltig Bauen | 3 | 2015 9

Publireportage

Die Heizzentrale des Wärmeverbunds befindetsich in einem von den EKZ errichteten Gebäu-de. Im Erdgeschoss befindet sich die eigent-liche Heizzentrale mit Holzfeuerungs- undGaskessel, Speicher und Schaltschränken. ImUntergeschoss liegen nebst dem Hydraulik-raum mit der Lüftungsanlage auch der 160 m3

grosse Silo. Dort lagern die Holzschnitzel, dievia Schacht direkt von aussen zugeführt wer-den. Über eine Förderschnecke werden dieHolzschnitzel in den Brennkessel transpor-tiert, wo schlussendlich die Wärme erzeugtund mittels Fernleitungen an die verschiede-nen Gebäude verteilt wird. Dort befinden sichwiederum Übergabestationen, die die Wärmefür die Verteilung aufbereiten. ❰

Weitere InformationenElektrizitätswerke des Kantons ZürichEnergiecontractingÜberlandstrasse 2, 8953 DietikonTelefon 058 359 53 53E-Mail: [email protected]/contracting

Energiecontracting:Versorgungssicherheit mit wenig Risiko

Das EKZ Energiecontracting garantiertdem Kunden dank Fernüberwachung in-klusive 24-Stunden-Pikettdienst einennachhaltigen und störungsfreien Betriebseiner Anlage. Die benötigte Wärme oderKälte bezieht er zu einem vertraglich fest-gelegten Preis. Das finanzielle und techni-sche Risiko für Bau, Betrieb und Unterhalttragen die EKZ. So profitiert der Kundeohne eigene Investitionen von einer Ver-sorgungs- und Betriebssicherheit zu lang-fristig kalkulierbaren Wärme- und Kälte-kosten. Zudem steigert er die Attraktivitätseiner Liegenschaft durch den Einsatzerneuerbarer Energien und einer hohenWerterhaltung der Installationen. Mit über800 bestehenden Contracting-Anlagenund jährlich über 150 GWh umweltfreund-lich produzierter Heizenergie erfüllendie EKZ Kundenbedürfnisse und helfen,rund 35000 Tonnen CO2 pro Jahr einzu-sparen.

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10 Nachhaltig Bauen | 3 | 2015

Energieeffizientes Bauen

Drei Fragen an Thomas MetzlerArchitekt und Inhaber der Bauatelier Metzler GmbH, 8500 Frauenfeld

Herr Metzler, seit Jahren prägen Sie das Bildvon gestalterisch ausdruckstarken Gebäudenin Verbindung mit Energieeffizienz. Wo liegendie besonderen Herausforderungen bei derUmsetzung dieser Konzepte?Energieeffiziente Bauweise ist aus meinerSicht ein wichtiger Bestandteil guter Archi-tektur. Diese Haltung sollte selbstverständlichsein. Die masslose Energieverschwendung im20. und 21.Jahrhundert bewirkte, dass langeZeit kaum auf Energieeffizienz geachtet wurde.Wir wissen, dass diese Einstellung nicht mehrtragbar ist.Seit den 1990er-Jahren wissen wir einigesmehr über energieeffizientes Bauen, ich erin-nere an die Entwicklung des Passivhausprin-zips durch den Physiker Hermann Feist. Heutesind wir also technisch in der Lage, äusserstenergieeffiziente Häuser zu bauen. Da wir indiesem Bereich inzwischen grosse Erfahrunghaben, wissen wir, auf was wir achten müs-sen. Wir denken und entwerfen dabei nicht alsreine Techniker, sondern als Architekten undGestalter.Der römische Architekt Vitruv hat die dreiHauptanforderungen an die Architektur bereitsim 1.Jahrhundert nach Christus formuliert:Firmitas (Festigkeit), Utilitas (Nützlichkeit) undVenustas (Schönheit).Diese Prinzipien haben bis heute Gültigkeit.Wir Architekten sind auch der Schönheitverpflichtet; Energieeffizienz ist dabei keinWiderspruch, sondern gehört zur Nützlichkeit.Energieeffizienz und gute Gestaltung zusam-menzubringen setzt natürlich voraus, dass derArchitekt in beiden Disziplinen sattelfest ist.

Gibt es neue Erkenntnisse oder Trends in Be-zug auf energieeffizientes Bauen?Hochenergieeffiziente Gebäude können aufeinfache Art mehr Energie produzieren als sieerzeugen, das Energiesparhaus wird so zumPlusenergiehaus. Dies ist bei kleinen Neubau-ten problemlos möglich. Schwieriger wird esbei grossen Überbauungen und bei Umbauten.Hier liegen die Herausforderungen, auch in An-betracht der Menge an Gebäuden. Wir habendie Herausforderungen bereits bei mehreren

Bauatelier Metzler GmbH

Umbauten angenommen und zum Beispielmit dem Mehrfamilienhaus von Thomas Har-degger in Oberengstringen ZH bewiesen, dassPlusenergie-Umbauten auch in Kernzonenmöglich sind. Die Prinzipien sind dabei eigent-lich gleich wie bei Neubauten. Natürlich mussjedes Projekt individuell betreffend Machbar-keit und Wirtschaftlichkeit überprüft werden.

Wie stehen die Chancen der Architekten undBauherrschaften, sich in diesem Wirrwarrvon Vorschriften, Normen, Politik, Denkmal-schutz usw. überhaupt noch zurechtzufinden?Gibt es da zuverlässige Orientierungshilfen?Das ist in der Tat nicht einfach. Wichtig ist,dass die Bauherrschaft von Beginn weg ganzklar die Ziele bezüglich Energiestandard vor-gibt. Diese Ziele sollen durchaus ambitioniertsein und Architekten und Planer herausfor-dern, gute Lösungen zu entwickeln. Was dieOrientierung von Architekten und Planern an-belangt, ist zu sagen, dass die Ansprüche anuns Baufachleute betreffend Energieeffizienzschon seit vielen Jahren auf dem Tisch liegen.Wer sich bis jetzt nicht darum gekümmert undsich diesbezüglich nicht weitergebildet hat,kann die Bauherrschaft auch nicht kompetentberaten. ❰

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Nachhaltig Bauen | 3 | 2015 11

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12 Nachhaltig Bauen | 3 | 2015

EFH Familie Ahorn Zezikon

Knick in der Optik?Von Carmen Nagel Eschrich

Nein, ganz und gar nicht – denn an diesem

Einfamilienhaus gibt es tatsächlich wenig

rechte Winkel! Das ökologische Heim

nimmt nachhaltig Linien und Terrain aus

der bestehenden Topografie auf. Architekt

Thomas Metzler und sein Team beweisen,

dass ein Passivhaus keineswegs in die

langweilige «Box-Architektur» gehören

muss.

Wenn schon grün, dann richtig grün!Das Grundstück liegt in oberster Reihe desWohnquartiers und distanziert sich somit einwenig vom Trubel weiter unten. Oben ange-kommen, sieht man vom Gebäude wenig; esnimmt sich zurück, lässt der Natur den Vor-rang. Sensibel fügt sich das Volumen in dieLandschaft, wild wuchert eine grüne Wieseauf dem Dach: Konsequent, selbstbewusst undmutig entschied sich die Bauherrschaft gegenSedimentsamen auf dünner Torfschicht, son-dern für ein «richtig» grünes Dach. Dank in-tensiver Begrünung muss gelegentlich gemähtwerden, denn hier darf eine richtige Wiesespriessen. Dadurch wird wertvoller Lebens-raum für Insekten und Kleintiere und gleich-zeitig eine ehrliche Ausgleichsfläche zur über-bauten Grundfläche geschaffen. Das begrünteDach bedeutet zusätzliche Masse und somiteinen hervorragenden Wärme-Kälte-Puffer fürdie Bewohner – nicht schlecht, wenn man be-denkt, dass sich im Vergleich dazu ein dunklesBitumendach schon mal auf 60°C aufheizenkann ...

Cleverer Grundriss für HanglageGeschickt nutzte der Planer die Hangsituationund schlug die Wohnetage auf Eingangsniveauvor. Die Idee gefiel: Die Nordfassade empfängteinen mit praktischem Carport unter schräggeschnittenem Dach, und zwei runde Ober-lichter stechen durch und werfen Tageslichtauf den Hauszugang. Hinter der Eingangs-türe liegt die «schief» geschreinerte Garde-robe, die gleichzeitig die Rückwand zur Kü-che bildet. Parallel dazu führt die geradlinige,schlichte Treppe in das Untergeschoss. DerWohn-Ess-Bereich grenzt über die gesamteSüdfassade mit einer Länge von knapp 11 man die L-förmige Küche, und auf der gesam-ten Breite lädt ein Balkon zu sonnigen Stun-den. Eine Ostterrasse bietet herrlichen Früh-stücksplatz – kurzum: Dieses Haus sammeltin jeder Himmelsrichtung Sonnenstrahlen. Dasdiagonale Dach mit seinen unterschiedlichenNeigungen sorgt für Individualität und schafftextravagante Räume.

Zuerst sah es danach aus, als könnte man nichtviel auf dem verwinkelten Grundstück von etwa600 m2 Fläche bewirken. Tatsächlich handeltees sich um eine Gartenfläche, die von einembestehenden Anwesen abgetrennt wurde – indem alteingesessenen Quartier wurden in denAnfangsjahren grosse Bauparzellen verteilt.Die Bauherrschaft vertraute in dieser nichtganz einfachen Ausgangssituation ganz auf diePlanung und den Erfindergeist des BauateliersMetzler. Bestens beraten wurde man dort auchin Hinblick auf energieeffizientes Bauen – einLeitgedanke, den die Bauherrschaft verfolgte.

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Nachhaltig Bauen | 3 | 2015 13

Wohnbereich im UntergeschossIm Untergeschoss angekommen, empfängtuns das sogenannte «Gartenzimmer», undwie der Name bereits sagt: Es ist die Verbin-dung zum herrlich grünen Aussenraum an derSüdfront. Links und rechts daneben laden zweiGästezimmer zum Verweilen. An der kühlen,tief eingegrabenen Hangseite wurde die Tech-nikstation sowie eine Lagerfläche und ein Badeingerichtet.

Lebendige FarbenDie fröhlichen Farben der Wände und Fussbö-den sollen eine emotionale Verstärkung derexpressiven Architektur schaffen und eine po-sitive Stimmung erzeugen. Deshalb entschiedman sich gegen eintöniges Schwarz und Grau,auch Pastelltöne schienen dem Team zu we-nig aussagekräftig. Für Architekt und DesignerThomas Metzler sind Farben eine Chance – erwagt den Griff zu kräftigen Farben und scheutsich nicht vor klaren Aussagen über diesesMedium. Hier empfahl er eine Farbpalette desArchitekturmeisters Adolf Loos. Die Farbenwurden in vielen Nuancen ausgearbeitet, mitder Bauherrschaft diskutiert sowie bei ver-schiedenen Lichtverhältnissen im Objekt ge-prüft. Grossflächige Farbmuster vor Ort halfen,die Wirkung bei hellem Tageslicht, aber auchin der Abenddämmerung zu studieren. Aus-gangspunkt war das Violett von Adolf Loos; es

Minergie-P

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EFH Familie Ahorn Zezikon Minergie-P

fand bei Fussböden und Wänden Verwendung.In Kombination zu dieser «starken» Farbesteht das sanfte Türkis, beispielsweise wie diePlatten in den Nassbereichen. Auch aussen inder Balkoneinfassung harmoniert es perfektmit dem natürlichen Farbton der Fichtenlatten.

Einfach nur schrägDie Architektur mit ihren Diagonalen war an-spruchsvoll zu entwickeln, unzählige Detailswurden entworfen. Im Resultat verlaufen diehorizontalen Holzlatten der Fassadenscha-lung parallel zum Hang und zur Dachlinie,was mit den «gerade» sitzenden Fensteröff-nungen einen spannenden Kontrast bildet.Sogar die Balkonbrüstung verläuft kreuz undquer; zumindest die filigranen Metallstäbe, dieals Absturzsicherung dienen. Dazu wurde dieökologische Holzständerkonstruktion gross-zügig ausgedämmt, der Standard Mingerie-Pmit Leichtigkeit erreicht. Zusammen mit derPhotovoltaikanlage auf dem Süddach wirdeine positive Energiebilanz erzielt und einezukunftsweisende Landmarke gesetzt. ❰

BauherrschaftMichaela und Edwin AhornAlte Wildernstrasse 11A9556 Zezikon

ArchitektBauatelier Metzler GmbHSchmidgasse 258500 FrauenfeldTel. 052 740 08 81www.bauatelier-metzler.ch

HaustechnikFuchs Aadorf AGKieswerkstrasse 48355 AadorfTel. 052 368 03 03www.fuchs-aadorf.ch

HolzbauEugster HolzbauHauptstrasse 28376 FischingenTel. 071 977 22 33www.eugster-holz.ch

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Von der Scheune zum Passivhaus

Die wunderbareWandlungVon Carmen Nagel Eschrich

Es war einmal eine alte, dunkle Scheune,

die sich mit viel Fleiss und Motivation in

ein herrliches Passivhausheim verwandelte.

Das Bauatelier Metzler vollbrachte diese

unglaubliche Wandlung, zusammen

mit einer motivierten, aufgeschlossenen

Bauherrschaft.

Bereits in den Siebzigerjahren erwarb die en-gagierte Bauherrin das stattliche Anwesen, dergrosse Ökonomieteil blieb lange ungenutzt. Dassollte sich ändern, zumal neuerdings Verdich-tung im ländlichen Raum von den Gemeindensehr forciert und gefördert wird. Es durfte alsoendlich etwas Sinnvolles mit der alten Scheunepassieren, Anregungen holte sich die Bauherr-schaft beim Bauatelier Metzler. Energiepionierund Architekt Thomas Metzler und sein Teamschlugen vier Wohnetagen vor, natürlich imEinklang mit den historischen Wänden undnach neusten energetischen Massstäben.

Historie und NeuzeitSpannend war der Umgangmit der historischenSubstanz; das Haupthaus mit seinem liebevollgepflegten Fachwerk steht unter Denkmal-schutz, ebenso die L-förmige Bruchsteinmau-er der Scheune und deren Gesamtform. Dochdie Natursteinwand alleine erfüllt nicht dieheutigen energetischen Anforderungen. Auchstatischen Ansprüchen von mehreren Wohnge-schossen war sie nicht gewachsen. Hinter dieWand wurde also – losgelöst von der Historie –ein betonierter Tisch gestellt. Er stabilisiert unddient als Auflager für die Holzelemente. Dieneuen, grosszügig ausgedämmten Holzstän-derwände erreichen einen U-Wert von 0,1 undtragen zur kompakten, winddichten Hülle bei;tatsächlich bestätigte ein Blower-Door-Testeine überdurchschnittlich gute Luftdichtigkeitfür diesen Umbau. Dennoch war die Zertifizie-rung nicht ganz einfach, denn die traditionellgrossen Dachüberstände und Balkone ver-ringern die Solargewinne. Deshalb wurde einGrossteil der Fensteröffnungen Richtung Südenund Westen orientiert, um so von der kostenlo-sen Energiequelle Sonne zu profitieren.

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Minergie-P

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Von der Scheune zum Passivhaus

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Minergie-P

BauherrschaftMonika ToppiusOberdorfstrasse 258524 Uesslingen

ArchitektBauatelier Metzler GmbHSchmidgasse 258500 FrauenfeldTel. 052 740 08 81www.bauatelier-metzler.ch

HaustechnikFuchs Aadorf AGKieswerkstrasse 48355 AadorfTel. 052 368 03 03www.fuchs-aadorf.ch

Zellulosedämmungisofloc AGSoorpark9606 BütschwilTel. 071 313 91 00www.isofloc.ch

Moderne Räume für glückliche BewohnerErschlossen wird die umgebaute Scheune vonder Strassenseite. Das Erdgeschoss bleibtunbeheizt; ein Atelier, Lagerfläche und Tech-nikzentrale wurden hier eingerichtet. Über dieplatzsparende Treppe gelangt man vom Entreein das erste Obergeschoss: Der zweigeschos-sigen Wohnung mit modernem Grundriss fehltes an nichts, der 50 m2 grosse Wohnbereichöffnet sich nach Süden, der Balkon mit attrak-tivem Freisitz bildet die perfekte Ergänzung.Natürlich wurde diese Konstruktion nur punk-tuell fixiert, um Wärmebrücken durch Veran-kerungen an der Fassade weitestgehend zuverringern. Auf begrenzende Wände wurde be-wusst verzichtet; so gliedert lediglich der Sani-

tärblock mit Bad, der sich auf den Geschossenwiederholt. Auf der Nordhälfte der rechtecki-gen Grundfläche befindet sich der Koch- undEssbereich. Darüber liegt das Schlafgeschoss,und drei Dachflächenfenster versorgen dreigleich grosse Räume mit reichlich Tageslicht.

Moderne AnlagentechnikFür den Altbau wurde eine Stückholzzentral-heizung eingebaut, ergänzt mit einer Luft-Was-ser-Wärmepumpe. Ausserdem konnte nachAbsprache mit der Denkmalpflege eine Photo-voltaikanlage auf dem Scheunendach instal-liert werden; sie ist auf den Gewinn von 3200kWp ausgerichtet. Natürlich versorgt die Kom-fortlüftung den modernen Umbau mit bestensaufbereiteter Frischluft, und die Minergie-P-Zertifizierung wurde zum Kinderspiel. «Nach-haltige Umbauten sind zukunftsweisend undwerden besonders in Kernzonen mit denk-malgeschützten Objekten immer wichtiger»,so der Architekt. Dabei ist natürlich Finger-spitzengefühl gefragt; es handelt sich um eineGratwanderung auf dem Weg zur Bestandop-timierung. Eine Rolle spielen optimale Hülle,energieeffizienter Betrieb, Erhaltung der histo-rischen Bausubstanz und Eingliederung in diebauliche Umwelt – eine Aufgabe, bei der eineaufgeschlossene, mutige Bauherrschaft, kre-ative und erfahrende Architekten und natür-lich geschickte, sensible Handwerker gefragtsind. ❰

Heim AG HeizsystemeWärmepumpe Modell LWI 1-9 LI16TE

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www.heim-ag.ch

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RubriktitelFlumroc AG

Steinwolle-Dämmungfür hundert Wohnungen

In den letzten Monaten hat die Pensionskasse BVK die Fassade einer Überbauung

an der Rosengartenstrasse in Zürich saniert. Die Bewohner der rund hundert

Mietwohnungen profitieren nun von der starken Wärmedämmung und dem optimalen

Brandschutz mit Flumroc-Steinwolle.

Die Bewohner profitieren nun von der starkenWärmedämmung mit Flumroc-Steinwolle.

20 Nachhaltig Bauen | 3 | 2015

Flumroc-Dämmplatte COMPACT PRODie Fassade der Überbauung wurde mit der Flumroc-DämmplatteCOMPACT PRO gedämmt. Die Vorteile dieser Platte auf einen Blick:

_ Ideal für verputzte Fassaden_Formstabil bei Temperaturveränderungen_Einfache Montage_Bester Brandschutz_Schalldämmend_Diffusionsoffen_Vollständig rezyklierbar

Flumroc All InMit Flumroc All In profitieren Liegenschafts-eigentümer und Bauherrschaften jetzt voneinem Bonus für die Flumroc-DämmplatteCOMPACT PRO. Die hervorragenden Eigen-schaften der Dämmplatte, die einfache Mon-tage und das grosse Know-how der Fachleu-te von Flumroc machen COMPACT PRO zurerstklassigen Wahl für verputzte Aussen-wärmedämmungen. Weitere Informationen:allin.flumroc.ch

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Publireportage

Die Flumroc AG in KürzeFlumroc stellt seit über 60 Jahren in Flums (SG) aus SchweizerGestein Steinwollprodukte her. Anwendungsgebiete sind die Wärme-dämmung sowie der Schall- und Brandschutz. Die landesweit füh-rende Mineralwolleherstellerin gehört zu den grössten Arbeitgebernim Sarganserland. Die Flumroc AG ist Leading Partner des VereinsMinergie.

Flumroc AGPostfach8890 FlumsTel. 081 734 11 11Fax 081 734 12 [email protected]

In fünf Etappen wurde die Fassade der Überbauung erneuert.

Nachhaltig Bauen | 3 | 2015 21

Bei der Sanierung der Fassade der rund 15-jäh-rigen Überbauung hat die Eigentümerin, diePensionskasse BVK, in diesem Frühling mass-gebliche energietechnische Verbesserungenerzielt.

Qualität und ÖkologieIn fünf Sanierungs-Etappen liess die BVK inden letzten Monaten die Fassade mit Flumroc-Wärmeplatten aufdoppeln. Da sich die beste-hende Flumroc-Dämmung noch in einwand-freiem Zustand befand, konnte sie problemlosweiterverwendet werden. Steinwolle ist einNaturprodukt: Im Sommer bleibt es drinnenangenehm kühl, im Winter halten Steinwolle-Dämmplatten die Wärme im Haus. Das senktdie Heizkosten markant. Die Bauherrschaft

Die neue Fassade: qualitativ überzeugendund unterhaltsarm.

wollte eine qualitativ überzeugende und unter-haltsarme Fassade für die nächsten zwanzigJahre. Deshalb – und aus ökologischen Grün-den – entschied sie sich für Steinwolle.

Optimaler BrandschutzDie bereits bestehende mineralische Däm-mung aus Steinwolle blieb erhalten und wur-de mit den Dämmplatten (siehe Kasten) vonFlumroc ergänzt. Das war bautechnisch amsinnvollsten, weil so die Diffusionsfähigkeitdes Mauerwerks beibehalten wird. Zudembietet Steinwolle optimalen Brandschutz in dermehrstöckigen Liegenschaft. Über 1000 GradCelsius beträgt der Schmelzpunkt von Stein-wolle – und selbst dann brennt sie nicht. ❰

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22 Nachhaltig Bauen | 3 | 2015

Anreize zur Bauerneuerung

se. Anfangs der 90er Jahre galten sogenannteEnergiesparbauten noch als unzuverlässig,unkomfortabel, kompliziert zu bedienen undschwer verkäuflich und wurden deshalb nurvon sehr umweltbewussten Bauherrschaftengewählt. Heute stammen Investoren und Nut-zer von Minergie-Häusern aus allen Gesell-schaftsschichten. Die Verbindung von Energiemit Komfort und Wert durch die Marke und diepragmatische Definition der Standards, die sichmit kostengünstigen Massnahmen erreichenlassen, ist eben für viele Leute attraktiv. Nichtnur die Umwelt soll von der Minergie-Technikprofitieren, sondern primär der Nutzer.Dank dem hohen Anteil der Minergie-Bautenam gesamten Neubauvolumen kennen heuteviele Fachleute die entsprechende Bautechnik.Das hat den Kantonen 2008 erlaubt, die Mus-tervorschriften dem Niveau von Minergie an-zunähern. Und jetzt soll das Energieniveau derVorschriften präzis auf die Werte der Minergie-Basis-Standards abgesenkt werden. Allerdingsverlangt auch die neuste Version keine auto-matische Wohnungslüftung – Komfort ist nichtThema der Energiegesetze.

Manuelle Fensterlüftung stattautomatischer Wohnungslüftung?Auch im Westen nichts Neues!Dass mit Wärmedämmung und dichten Fens-tern die Raumheizung reduziert werden kann,war schon vor Einführung der ersten Minergie-Standards 1996 gut bekannt. Um den Energie-verbrauch tief zu halten wird in solchen Woh-nungen oft wenig gelüftet – mit dem Erfolg,dass es darin oft schlecht riecht.Der von Minergie gewählte Ausweg zum Wi-derspruch zwischen tiefem Energieverbrauch

Mit 35000 zertifizierten Bauten Ende 2014 hatMinergie den Schweizer Bauwirtschaft in ei-nem Mass beeinflusst, wie es noch kein ande-res freiwilliges Instrument erreicht hat:_Der Anteil der zertifizierten Minergie-Bautenam gesamten Neubauvolumen ist mit etwa35% sehr hoch._Durch den tieferen Verbrauch der insge-samt 35000 Minergie-Häuser werden in derSchweiz jährlich 150 Mio. Tonnen Heizöläqui-valent gespart._Minergie-Bauten kosten etwas mehr als we-niger komfortable Bauten. Das bedeutet etwa6000 zusätzliche Arbeitsplätze in der Schwei-zer Bauwirtschaft._Heute wohnen bereits 400000 Personen in ei-nem Minergie-Haus und profitieren von derguten Luftqualität und dem guten Schall-schutz, etwa 5% der Schweizer Bevölkerung.

Die wichtigste Wirkung von Minergie ist aberdas positive Bild von energieeffizienter Bauwei-

MINERGIE setzt auf bessere Bauqualitätund Anreize zur BauerneuerungVon Dr. Ruedi Kriesi, Vize-Präsident Verein Minergie

Seit der Gründung 1998 steht Minergie für tiefen Energieverbrauch, mehr Komfort und

Wirtschaftlichkeit. Diese Verbindung der Nutzen für die Anwender einerseits und für die

Umwelt anderseits war bisher ein Erfolgskonzept und soll es weiterhin sein – im Neubau

werden Komfort und Wert künftig aber noch stärker in den Vordergrund treten.

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Nachhaltig Bauen | 3 | 2015 23

Geschäftsstelle MINERGIE

und frischer Luft war die Wohnungslüftung mitWärmerückgewinnung. Diese gewährleistetkontinuierlich gute Luftqualität und benötigtdank der Wärmerückgewinnung trotzdem we-nig Energie.Nun gibt es immer wieder Bauherren, diewollen bauen «wie Minergie, nur ohne auto-matische Lüftung». Das ist aber etwa wie ein5-Stern-Hotel ohne Küche. Auch das Hoch-bauamt eines Westschweizer Kantons bauteine neue Schule ohne automatische Lüftung,obwohl er sich verpflichtet hat, nur noch nachMinergie zu bauen. Er behauptet deshalb, die-ser Bau sei sogar besser als Minergie, weilSimulationen zeigen würden, dass der Ener-gieverbrauch tiefer sei – dass der Gehalt anCO2 in der Raumluft (für einen Schulraum eineindeutiges Mass für die Luftqualität) gegenEnde jeder Lektion die Normen fast um einenFaktor 2 übersteigt, die Zimmer zu Beginnjeder Lektion kalt sind und Lebensqualitäthalt ein zentraler Teil ist von Minergie, wirdübersehen.Dieses Hochbauamt argumentiert zudem, manmüsse die Schüler zu korrektem Fensterlüftenerziehen, eine automatische Lüftung sei schäd-lich für deren Entwicklung zu sozialer Verant-wortung. Viele Anwender der Fensterlüftungin Wohnungen werden beipflichten, notabeneimmer noch die Mehrheit der Bevölkerung!Aber erstens sind die Probleme hinlänglichbekannt: Wer ist zuständig für das Fensterbe-dienen, wenn der Lehrer sich nicht kümmert;wann ist genug gelüftet, wenn es dem einenzu warm, dem anderen längst zu kalt ist undsich die Nasen längst an die abgestandene Luftgewöhnt haben; und wer schliesst nach derletzten Lektion das offen gelassene Fenster?Und zweitens stellt doch auch niemand ältereFortschritte der Haustechnik in Frage, z.B. dieautomatisch geregelte Raumtemperatur durchdie Zentralheizung, obwohl auch sie eine Formder Bevormundung darstellt. Die Relevanz der«neuen» Lösung aus der Westschweiz hält sichalso in Grenzen.

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24 Nachhaltig Bauen | 3 | 2015

Anreize zur Bauerneuerung Geschäftsstelle MINERGIE

Systematische Qualitätskontrolle durch einneues Minergie Qualitätssystem MQSBaumängel kosten gemäss einer Studie derETH den Schweizer jährlich 1,6 MilliardenFranken oder etwa 8% der Wohnbauinves-titionen. Das ist nicht nur viel Geld, dahinterverstecken sich auch viele unerfreuliche Um-triebe. Minergie wird künftig mit dem MinergieQualitätssystem MQS einen neuen Schwer-punkt zur Senkung der Fehlerquote an Hülleund Haustechnik legen. Als Resultat werdenweniger Ärger der Bauherrschaften und einebessere Einhaltung des Energieverbrauchs imBetrieb erwartet.Das Minergie Qualitätssystem MQS wird zuden Minergie-relevanten Bauteilen Bauhülleund Haustechnik in verschiedenen BauphasenAusführungsbelege und Inbetriebnahmeproto-kolle verlangen, die in einem Ordner abgelegtwerden. Einige Zertifizierungsstellen habendies bereits bisher stichprobenweise gemacht.Diese Ansätze werden nun mit MQS systema-tisiert. Die Zertifizierungsstelle stellt das de-finitive Minergie-Zertifikat erst aus, wenn einMQS-Beauftragter die Vollständigkeit und Kor-rektheit der abgelegten Dokumente bestätigthat. Der Ordner ist am Ende eine wichtige Hilfe

für den Bauherrn. Neben dem Minergie-Zerti-fikat findet er darin die Bedienungs- und War-tungsanleitungen für die Haustechnik, aberauch die Qualität der eingesetzten Produkteim Hinblick auf ev. spätere Reparaturen.Das System beruht auf bestehenden Baunor-men und von diesen ohnehin vorgesehenenDokumenten, fordert diese aber systematischein. Das zugrundeliegende Prinzip der vomAusführungsprozess unabhängigen Qualitäts-kontrolle ist am Bau unüblich, in vielen ande-ren Branchen aber selbstverständlich. Anderswären komplizierte Geräte mit hoher Zuverläs-sigkeit, wie Verkehrsflugzeuge, undenkbar.

Bauerneuerung in Etappen mit einfachenSystemlösungenMinergie war bisher sehr erfolgreich in neuenBauten, aber Eigentümer bestehender Bautenfühlten sich wenig angesprochen. Zur Verbes-serung werden zwei neue Instrumente entwi-ckelt, die auf den typischen Eigentümer desSchweizer Gebäudeparks ausgerichtet werden.Dieser verfügt über einen oder wenige Wohn-bauten oder auch nur über einen Hausanteil,besitzt also keine professionelle Bauequipe.Entsprechend macht er ungern einen umfas-senden Umbau, sondern zieht Sanierungen inüberschaubaren Etappen vor. Deshalb wird einprovisorisches Minergie-Zertifikat neu bereitsanhand eines Sanierungskonzepts erteilt. Die-ses kann darauf in mehreren Etappen, verteiltüber maximal zehn Jahre, ausgeführt werden.Mit einem neuen Angebot an Standardlösun-gen soll ihm zudem eine Vorgehenshilfe gebo-ten werden. Je nach Gebäudezustand, even-tuell beeinflusst durch frühere Renovationen,wird er eine Variante mit stärkeren Massnah-men an der Gebäudehülle oder eher mit an-spruchsvollerer Haustechnik wählen.Eine weitere Massnahme im Sanierungs-bereich ist das Pilotprojekt «Minergie-Eigen-tümerkorporation». Erneuerungswillige Haus-besitzer sollen animiert werden, Massnahmenzur Bestandesveränderung als Gruppe zuplanen und allenfalls auch gemeinsam um-zusetzen. MINERGIE will dazu die organisa-torischen Grundlagen zur professionellen Ab-wicklung bereitstellen. Der Fokus des Projektsliegt hier nicht auf der Technik der Energie-Massnahmen, sondern auf der Motivation undAnleitung von Eigentümern mit vergleichbarenZielsetzungen. Mit diesen neuen Instrumentensoll Minergie weiterhin zu einer prosperieren-den Bauwirtschaft beitragen. ❰

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Wohnüberbauung Rautistrasse Zürich

Verlorene Eckenan der RautistrasseVon Anita Bucher

An der Zürcher Rautistrasse wurde im

Frühling 2015 ein Wohnprojekt mit sieben

Gebäuden fertig gestellt und bezogen. Damit

entstand in der Stadt Zürich in zwei Baue-

tappen wertvoller und nachhaltiger Wohn-

raum für Familien.

Minergie-ECO

Nachhaltig Bauen | 3 | 2015 25

Die sieben Baukörper mit ihren fehlendenEcken und den speziellen schräg gestell-ten Klappfenstern wirken futuristisch. In derFarbgebung sind sie angenehm zurückhaltendgestaltet. Sie wirken daher vor allem im Kont-rast mit der naturnah gestalteten grünen Um-gebung. Die Anordnung der Gebäude erscheintrein zufällig, fast wie hingestreut. Aber natür-lich wurde hier gar nichts dem Zufall über-lassen.

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26 Nachhaltig Bauen | 3 | 2015

Wohnüberbauung Rautistrasse Zürich

Ein idealer Platz für FamilienwohnungenDas ruhig gelegene Grundstück befindet sichin unmittelbarer Nähe des Waldes und derSportanlage Buchlern. Mit der Nähe zu denSchulanlagen war es geradezu prädestiniertfür den Familienwohnungsbau. 2005 als dieStadt Zürich den entsprechenden Architektur-wettbewerb lanciert hatte, war die Schaffungeines grösseren Angebotes an Familienwoh-nungen eine der zentralen Zielsetzungen fürein neues Projekt. Damit wollte man dem seitJahren statt findenden Wegzug von Familienmit Kindern entgegen wirken.

Die sieben neuen Gebäude an der Rautistrassesind Ersatzneubauten für eine Reihe zweige-schossige Häuserzeilen aus den 40er Jahren.Diese waren sowohl bautechnisch als auchenergetisch stark in die Jahre gekommen. Mitdem Neubau-Projekt konnte deutlich mehrWohnraum generiert werden als bis anhin. Sobefinden sich heute 104 Wohnungen auf demAreal, zuvor waren es bloss 47.

Attraktive Bebauung mit DurchblickenAus dem Wettbewerb ging die Arbeitsgemein-schaft UNDEND GmbH und Sand, Zürich alsSieger hervor. Mit ihrem Projekt «SUR» hat-te sie die zentralen Themen wie preiswerterWohnungsbau, hohe Gebrauchstauglichkeit fürFamilien und hohe Lebensqualität in der Um-gebungsgestaltung am besten aufgenommen.Die sieben Bauten wurden so auf dem Grund-stück verteilt, dass eine grosszügige Garten-landschaft mit bestehenden Baumgruppenerhalten werden konnte.Die schlanken, unterschiedlich ausgerichtetenHäuser lassen je nach Standpunkt immer wie-der neue Durchblicke zu. Der serielle Haustypist einfach aufgebaut. Zwei dreiseitig orien-tierte, helle Wohnungen je Stockwerk umfas-sen ein natürlich belichtetes Treppenhaus. Einfrei zuteilbares Zimmer pro Geschoss erlaubtePlanungsfreiheit in der Verteilung der gross-zügig ausgelegten 3½-, 4½- und 5½-Zimmer-Wohnungen. Sämtliche Wohnungen sind roll-stuhlgängig erschlossen und verfügen auchüber Nasszellen, welche die Abmessungen desbehindertengerechten Wohnungsbaus erfüllen.

Energiekonzept und BauökologieMit den kompakten Baukörpern und der gutgedämmten Gebäudehülle besteht lediglichnoch ein geringer Energiebedarf zur Behei-

Sonnerie

90

Wandstk. oberh. Fenster+124mmDaemmung

90

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80

80

90

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Girhaldenstrasse

Rautistrasse

Stampfenbrunnenstrasse

N

S

O

W

SituationsplanRot: 1.Staffel, Vermietung:September/Oktober 2014Blau: 2.Staffel, Vermietung:Dezember 2014/Januar 2015Orange: Kunst und Bau«Around The Corner»

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Nachhaltig Bauen | 3 | 2015 27

Minergie-ECO

zung. Dieser wird mit Erdwärme gedeckt. DieWärmeversorgung erfolgt für jedes Haus übereine im Untergeschoss angeordnete Erdson-den-Wärmepumpe. Mittels Niedertemperatur-Fussbodenheizung und Einzelraumregulierungkönnen die Bewohnerinnen und Bewohner diegewünschte Raumtemperatur individuell ein-stellen.Jedes Haus ist mit einer zentralen kontrollier-ten Lüftung, die alle Wohnungen erschliesst,ausgestattet. So konnte zusammen mit derentsprechenden Gebäudetechnik der Minergie-ECO-Standard erreicht werden.Die Materialwahl erfolgte nach bauökologi-schen Grundsätzen. Auf eine gute Ressour-ceneffizienz wurde viel Wert gelegt. Die bau-ökologischen Vorgaben galten aber nicht nurfür den Neubau sondern auch für den Abbruchder bisherigen Bebauung: Hier konnten ganze97% des Materials einem Recyclingprozess zu-geführt werden!Die Energiestadt Zürich hat sich bereits 2004 –also vier Jahre vor der Abstimmung zur2000-Watt-Gesellschaft – grosse Ziele gesetzthinsichtlich Energiekonzept und Nachhaltigkeitbei Neubauten. Der Gebäudestandard Miner-gie-ECO wurde damals schon verfolgt, ob-wohl der Labelzusatz ECO erst im Jahre 2006marktreif war.

Kinder gestalteten den Spielplatz mitIn der Umgebungsgestaltung nahmman Rück-sicht auf den vorhandenen Baumbestand be-stehend aus heimischen Baumarten wie Hain-buche, Föhre undPlatane. Die Erschliessung derNeubauten an leichter Hanglage erfolgte aufspielerische Art und Weise mit Zugangswegen,welche das Grundstück locker in unterschied-licher Dichte überziehen. Das zu diesem Zweckverwendete Plattenmuster verläuft gleichzeitigauch auf den Feuerwehrzufahrten, welche alsklar begrenzte Rampen in Erscheinung tretenund in Schotterrasen ausgebildet sind.In den flacheren Partien des Hanges, in unmit-telbarer Nähe der Gebäude wurden Rasenflä-chen angelegt, die zum Spielen einladen. In dieEntwicklung des neuen Abenteuer-Spielplat-zes und die Beschaffung der entsprechendenSpielgeräte waren absolute Experten invol-viert. Diese fand nämlich in Abstimmung mitden Kindern der Siedlung Rautistrasse statt.

Kunst am Bau rundet das Projekt abBleibt noch die Frage: Wo finden sich denn jetzteigentlich die «abgesägten» Ecken der sieben

Zürich baut für die 2000-Watt-GesellschaftNach dem Bekenntnis zur 2000-Watt-Gesellschaft ihrer Stimmbür-ger im Jahr 2008 hat die Stadt Zürich drei ihrer Gebäudeportfolios(Schulhäuser, Alterszentren und Wohnsiedlungen) hinsichtlich derErreichbarkeit der 2000-Watt-Ziele untersucht. Dabei wurden auchsoziale und wirtschaftliche Rahmenbedingungen berücksichtigt. DieErgebnisse der drei Studien zeigen, dass die gebäudespezifischenZiele der 2000-Watt-Gesellschaft mit dem heutigen Stand von Tech-nik und Wissen erreichbar sind. Dies gilt nicht nur für Neubauten:Mittels energetischer Sanierungen lässt sich auch in bestehendenBauten ein ressourcenschonender Betrieb ermöglichen. Jedes Bau-projekt wird individuell auf sein Potenzial, die 2000-Watt-Ziele zuerreichen, analysiert.

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Wohnüberbauung Rautistrasse Zürich Minergie-ECO

Bauten wieder? Der iranisch-schweizerischeKünstler Navid Tschopp hat mit seinem Pro-jekt: «Around the Corner» auf die fehlendenEcken der Gebäudearchitektur reagiert. SeinKunstprojekt umfasst neun Betonelemen-te, die auf dem ganzen Grundstück verstreutsind. Erst bei genauerem Hinsehen werden dieverlorenen Ecken der Wohnhäuser erkennbar.Besonders sympathisch an dieser Kunstinstal-lation: Sie darf und soll genutzt werden.Seit dem Herbst 2014 bzw. Frühling 2015 sinddie Gebäude an der Rautistrasse bezogen undLeben ist eingekehrt. Fast könnte man verges-sen, dass es lange nicht gut ausgesehen hattefür das Projekt. Vom Wettbewerbsgewinn biszur rechtskräftigen Baubewilligung hatte esfünf Jahre gedauert. Zwei Bundesgerichts-entscheide waren notwendig. Heute kann mansich hier an der Rautistrasse gar nichts mehranderes vorstellen. Die Kinder der Überbauunghaben ihr neues Territorium längst erobert.Kinderlachen erklingt, wenn die verlorenenEcken von Navid Tschopp bespielt, erklettert,als Sitzgelegenheit oder als Verstecke genutztwerden – genauso wie er sich das vorgestellthatte. ❰

EigentümerinStadt Zürich, Liegen-schaftenverwaltungVertreten durch Stadt ZürichAmt für HochbautenAmtshaus IIILindenhofstrasse 218021 Zürichwww.stadt-zuerich.ch/hochbau

ArchitektUNDEND Architektur AGSchöntalstrasse 218004 ZürichTel. 043 322 20 10www.undend.ch

FassadenplanerEmmer PfenningerPartner AGWeidenstrasse 134142 MünchensteinTel. 061 416 96 96www.eppag.ch

BauingenieurEmch+Berger AG ZürichEggbühlstrasse 148052 ZürichTel. 044 389 91 11www.zuerich.emchberger.ch

HLK-IngenieurGruenberg + Partner AGNordstrasse 318021 ZürichTel. 044 360 16 16www.gruenberg-partner.ch

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Nachhaltig Bauen | 3 | 2015 29

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30 Nachhaltig Bauen | 3 | 2015

Meyer Burger AG

Die modernste PV-Fassadeder Schweiz

An der Südfassade des CSEM Forschungszentrums in Neuenburg wurde eine Solarfassade

mit neuster Meyer Burger Photovoltaik-Technologie installiert. Punkto Leistung und

Ästhetik setzt Meyer Burger neue Massstäbe mit einer intelligenten Kombination

fortschrittlicher PV-Technologien wie der hocheffizienten Solarzellen-Beschichtungs-

technologie «Heterojunction (HJT)» und der innovativen Solarzellen-Verbindungstechnolo-

gien SWCT. Diese moderne, stromproduzierende Photovoltaik-Fassade ist das Resultat

einer langjährigen Zusammenarbeit zwischen dem Forschungs- und Entwicklungsinstitut

EPFL, dem PV-Center des CSEM und Meyer Burger.

Die Meyer Burger Gruppe und das CSEM habenmit Unterstützung des Bundesamtes für Ener-gie und des Kantons Neuenburg ihre führendePosition in der Schweiz mit technologischenInnovationen im Bereich Photovoltaik ausge-baut und gestärkt. Die Solarfassade mit neus-ter Photovoltaik-Technologie ist das Ergebniseiner langjährigen Partnerschaft zwischen denForschungsinstituten und dem Technologieun-ternehmen.Gemeinsam nahmen die Stadt Neuenburg,das Energieversorgungsunternehmen Viteosund das CSEM die Solarfassade in Betrieb, die

während einer rund 18 monatigen Projektdau-er an der Südfassade des CSEM Gebäudes ander Rue Maladière 33 in Neuenburg realisiertwurde. Die Fassade wurde vor der Firma Viteosund der Stadt Neuenburg finanziert. Die Anlageüberzeugt durch das architektonische Erschei-nungsbild und das filigrane Moduldesign. Dieseneuste Generation von Solarmodulen produ-ziert sowohl über die Vorder- wie auch Rück-seite des Moduls Elektrizität aus direkter undindirekter Sonneneinstrahlung (Reflektion). Dieoptimale Kombination der HJT Solarzellen undSolarzellenverbindungstechnologie SWCT er-

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Nachhaltig Bauen | 3 | 2015 31

Technischer Fachbeitrag

möglicht einen industrieführenden Modulwir-kungsgrad und garantiert auch bei sehr hohenUmgebungstemperaturen maximale Energie-erträge. Die Stromverbinder zwischen den Zel-len sind unsichtbar und ergeben dadurch aufeiner Gesamtfläche von 633 m2 ein äussersthomogenes Erscheinungsbild.Die neue Solartechnologie eignet sich für denEinsatz von verschiedensten Anwendungen.Sowohl im Hinblick auf die Steigerung derEnergieerträge, in unterschiedlichsten klima-tischen Gebieten, als auch bei der Integrationim und am Gebäude. Diese Solarsysteme las-

sen sich als Baumaterial perfekt in die For-mensprache der Gebäude integrieren.Meyer Burger bietet auf dem Schweizer Markterfolgreich wirtschaftliche Solarsysteme fürdie Gebäudeintegration sowie innovative Hy-bridlösungen für die Gebäudetechnik an. Diefortschrittlichen und hocheffizienten Tech-nologien wie Heterojunction und SmartWire-Technologien werden ins bewährte Produkts-ortiment einfliessen und sind für SchweizerKunden ab Mitte 2016 erhältlich. ❰

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Fokus Energie AG

Durch und durch echtVon Carmen Nagel Eschrich

Echt, beständig, massiv – so präsentiert

sich das neue Massivholzhaus einer sechs-

köpfigen Familie. Der Bauherr ist zugleich

Planer dieses ökologischen Eigenheims –

Michael Fuchs mit seinem Team der Fokus

Energie AG setzte auf Massivholz ohne Leim.

Baut ein Fachkundiger wie der Architekt Mi-chael Fuchs sein eigenes Haus, so werdenmanchmal mutig Wege beschritten, die un-konventionell erscheinen können. Tatsächlichhatte er sehr konkrete Vorstellungen vom ge-sunden, energieeffizienten Gebäude: AnstattWände aus Stein und Styropor, sollte es einschadstofffreies, natürliches Haus werden, fürdas die Familie sogar ihr bisheriges Minergie-P-Haus verliess. Holz erfüllte alle Kriterien –

der CO2-neutrale, natürliche Baustoff, der inder Schweiz in grossen Mengen täglich nach-wächst. Doch sollte dieses herrlich atmungs-aktive Material nicht durch Leim «verdorben»werden, Kompromisse wurden nicht geduldet.

Auf den Leim gegangen?Was bedeutet Massivholzbau eigentlich? Mandenkt an rustikale Blockhäuser, bei denen run-de Holzstämme geschichtet werden. Moderne,hochpräzise Geräte ermöglichen heute jedochdie Erstellung von Vollholzelementen. Durchdas Schichten der einzelnen Brettlagen wirdder unerwünschte Nebeneffekt, das Quellenund Schwinden von Holz in Gebäuden, weni-ger problematisch. Herkömmlich werden dieeinzelnen Bretterlagen verleimt, was natürlichPoren verschliesst und die Diffusionsoffenheitvermindert – so wird der natürliche Baustoffseiner besten Eigenschaften beraubt. MichaelFuchs setzte hingegen auf gesunde Raumluft,

32 Nachhaltig Bauen | 3 | 2015

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Nachhaltig Bauen | 3 | 2015 33

Massivholzbau in Hombrechtikon

die nicht mit komplizierter Technik ins Hausin-nere befördert werden sollte: «Die unbehan-delten Holzlagen versperren sich durch Hart-holzdübel gegenseitig zu statisch perfekten,steifen Wand-, Decken- oder Dachelementen.Wir überlassen dem Holz die Arbeit des Lei-mes und können es so gleichzeitig atmungsak-tiv belassen!» Doch die leimfreie Konstruktionhört nicht bei den Wand- und Deckenelemen-ten auf, sogar die Küche und die Türen wur-den auf einzigartige Weise dank innovativemSchreiner ohne Klebstoffe gebaut! Natürlichwurde auch der Parkettboden traditionell mitNut und Feder verlegt, also wieder ohne Leim.

Atmungsaktiv und natürlichDer Planer entwarf das Haus für seine sechs-köpfige Familie ausschliesslich aus Holz: «DasHolz dient auch als Wärmespeicher und über-trifft ein modernes Haus in Massivbauweise inpuncto Wohlbefinden und Umweltschutz beiWeitem, sowohl in der Produktion als auchin der Entsorgung», so der Planer. Die 21 cmstarke Holzwand wurde innen nicht behandelt.Die inneren Trennwände wurden mit Lehm ver-putzt, der fantastische Klimaregulator bietetSpeichermasse für den Holzbau. Nach aussengleicht eine teils verputzte, teils verschalte20 cm starke Holzfaserdämmplatte zusätzlichTemperaturspitzen aus. Da das Gebäude fürden Planer natürlich auch ein Studienobjektdarstellt, erhöhte er die Holzwandstärke imDachgeschoss auf stolze 36 cm, darauf 12 cmDämmung – es sollen Trägheit und Tempera-turschwankungen bei unterschiedlichen Wand-stärken überprüft werden. Die Holzelementenehmen selbstverständlich Feuchtigkeit aufund geben sie im genau richtigen Mass wiederab, hier gibt es keine Dampfsperrfolien oderLeimschichten – in Kombination mit reichlichDämmung der ideale Schutz gegen Schimmel-bildung.

HaustechnikNatürlich wird hier in der kalten Jahreszeit –unschwer zu erraten – mit Holz geheizt. JedesGeschoss erhielt einen wassergeführten Ofen.Dieses Warmwasser speist die Fussbodenhei-

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34 Nachhaltig Bauen | 3 | 2015

Fokus Energie AG Massivholzbau in Hombrechtikon

BauherrschaftFamilie FuchsGheistrasse 508634 Hombrechtikon

ArchitektFokus Energie AGGheistrasse 508634 HombrechtikonTel. 055 264 12 15www.fokus-energie.ch

MassivholzbauWalter Küng AGChilcherlistrasse 76055 Alpnach DorfTel. 041 672 76 76www.kueng-holz.ch

Schreinereiund KüchenbauLindauer AGFrauholzstrasse 456422 SteinenTel. 041 832 16 34www.lindauerag.ch

SpeicherofenTonwerk Lausen AGHauptstrasse 744415 LausenTel. 061 927 95 55www.tonwerk-ag.com

FensterGebr. Scheiwiller AGKapplerstrasse 519642 Ebnat-KappelTel. 071 992 66 88www.scheiwillerag.ch

zung der Bäder sowie die Wandflächenheizungder Zimmer. Ein Wärmepumpenboiler bereitetdas Warmwasser zum Verbrauch auf. Um füralle Optionen gewappnet zu sein, könnte auchdas im Aushub eingebettete Erdregister unter-stützend für die Wärmepumpe herangezogenwerden. Die Photovoltaikanlage auf dem Dacherwirtschaftet mit etwa 16 kWp weit mehr alszum täglichen Bedarf notwendig wäre. Dankdieser Überdimensionierung kann die Anlageauch die Elektromobilität abdecken und zu-künftigen Anforderungen gerecht werden: Wirddas Einfamilienhaus einmal in drei separateWohnungen aufgeteilt, reicht der kostenloseStrom noch immer für alle.

Eine Lösung – viele VorteileEin Haus aus Massivholz ist neben grosser Erd-bebensicherheit auch noch äusserst resistentim Brandfall: In einem Versuch in Österreichwurde ein Feuer entzündet, der Raum dane-ben mit einer 10 cm starken Massivholzwandabgeschirmt. Erstaunlicherweise erwärmtesich dort die Temperatur nur um 9,5 Grad.Eine Betonwand hingegen brennt zwar nicht,gibt die Hitze aber um ein Vielfaches schnel-ler weiter. Die hohen Temperaturen führen zurSelbstentzündung der umliegenden Materiali-en, der Brand breitet sich umso schneller aus.Doch nicht nur dieser Gedanke allein lässt ei-nem im Holzhaus friedlich schlafen: denn wervon unbehandeltem Holz umgeben schläft, er-holt sich erwiesenermassen besser. Das Herzkommt pro Nacht mit über 3000 Herzschlägenweniger aus. Nachforschungen haben erge-ben, dass Kinder in einem Holzschulhaus leis-tungs- und aufnahmefähiger sind als in Glas-

und Betonbauten. «Wieso nicht diese positivenEffekte an einem Ort nutzen, an dem man soviel Zeit verbringt wie im eigenen Zuhause?»,gibt Michael Fuchs, Geschäftsführer der FokusEnergie AG, zu bedenken. Mutig entschied ersich gegen eine Zertifizierung – er wollte ein-fach ein in sich stimmiges Gesamtpaket, unddas ist sehr gelungen! ❰

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Nachhaltig Bauen | 3 | 2015 35

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36 Nachhaltig Bauen | 3 | 2015

Verein eco-bau

Gesund und ökologisch bauen lernenDie Nachfrage nach gesunden und ökologischen Gebäuden wächst. Oft fehlen aber

die Fachleute, also Planerinnen und Architekten, die die Bauherrschaften vom

Anfang bis zum Schluss in ihren Projekten beraten und kompetent begleiten können.

Dem will der Verein eco-bau durch einen neuen Lehrgang entgegenwirken.

Beschaffungskosten als Zeichen des Wohl-stands.Das hat sich mittlerweile enorm gewandelt.Distanzen sind kein Hindernis mehr. VieleMaterialien lassen sich im fernen Auslandoft günstiger herstellen als in der Schweiz.Hightech- und Nano-Materialien erobern denMarkt. Ja, es besteht ein eigentliches Überan-gebot an Materialien. Das bereitet den Archi-tekten neue Probleme, bietet aber auch Mög-lichkeiten.

Umwelt?Wenn Einschränkungen bei der Materialwahlwegfallen, führt das zu Neuentdeckungen undExperimenten. Oft entstehen dabei neue Lö-sungen, gelegentlich gelangt man dabei auchauf Irrwege. So kommt es, dass für hiesigeWitterungsverhältnisse ungeeignete Materia-

Die Materialwahl beeinflusst den Ausdruckeines Gebäudes ganz wesentlich. Das Mate-rial der Fassade verleiht ihm sein Gesicht. Esist mehr als nur Regen- oder Sonnenschutz,es repräsentiert das Gebäude im Kontext derStadt. Hier hat der Architekt, die Planerin dieMöglichkeit, den Entwurf durch kluge Ent-scheidungen zu unterstützen. Gerade deshalbwill man sich nicht einschränken lassen, etwadurch Nachhaltigkeitskriterien und Labels.Aber schränken sie wirklich ein?In der Vergangenheit wurde mit dem gebaut,was in der näheren Umgebung zur Verfügungstand. Dazu gehörten etwa Naturstein, Holzund Lehm. Ganze Dörfer und Städte erhieltenso, als Folge der regionalen Herkunft der Bau-materialien, ihr einheitliches Erscheinungs-bild. Überregionale Materialien waren selteneBesonderheiten und galten wegen der hohen

Die WohnsiedlungHaldematt in Mellingenumfasst 12 Reihenhäuserin 4 Wohneinheiten. Siewurde nach dem StandardMinergie-A-Eco gebaut.Bauherrschaft: Konsor-tium Haldematt, Baden;Architekten: Zulauf &Schmidlin, Baden;Bild: Felix Wey,Fotostudio Baden

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Nachhaltig Bauen | 3 | 2015 37

lien technisch so weit aufbereitet werden, bissie passen. Es wird Naturstein aus Brasiliennach China transportiert und dort weiter-verarbeitet, um schliesslich in Berlin die Fas-sade eines Gebäudes zu bekleiden. Das Mate-rial geht auf Reisen ...Damit wird auch klar, dass der ökologischeFussabdruck, den die Baumaterialien heutehinterlassen, nicht unterschätzt werden darf.Die langen Transportwege schaden der Um-welt und verschlingen oft unnötig viel nichterneuerbare Energie. Das verschlechtert dieÖkobilanz.

Gesundheit?Neben der Umwelt können Materialien auchdie Gesundheit und das Wohlbefinden derNutzenden direkt beeinflussen. Belasten siedie Raumluft mit Bioziden, Formaldehyd oderLösemitteln, können sie im schlimmsten Fallkrank machen. Auch wenn Architekten undPlanerinnen heute oft als Generalisten wirkenmüssen, sind sie in den meisten Fällen dochkeine Gesundheits- oder Chemieexperten.Um das Grundlagenwissen zum gesunden undökologischen Bauen bei den am Bau Beteilig-ten zu erweitern, hat der Verein eco-bau einenneuen Lehrgang lanciert. Er vermittelt in vierKurstagen einen Überblick über die Konzepteund Werkzeuge des nachhaltigen Bauens. DerLehrgang richtet sich an professionelle Bau-herren, Architektinnen und Architekten, Fach-planende und Bauleitende.

Integrale Planung und Standardsfür nachhaltiges BauenIm Grundmodul 1 lernen die Teilnehmenden,wie eine gesamtheitliche Sichtweise auf denPlanungs- und Bauprozess in nachhaltigenProjekten zu bewerkstelligen ist. Sie erfahren,wie integrales Planen sie bei der Steuerung,der Strukturierung und der Qualitätssicherungunterstützt . Ein Überblick über die verschie-denen Standards und Werkzeuge zum nach-

Gesund und ökologisch bauen lernen

haltigen Bauen hilft ihnen, sich in der frühenProjektphase zu orientieren, den richtigen Wegzu finden und die Zielvorgaben effizient umzu-setzen.

Gesundes InnenraumklimaIm Grundmodul 2 wird der Stellenwert ver-mittelt, den ein gesundes Innenraumklima fürunser Wohlbefinden hat. Dies gilt es bei derProjektierung und Ausführung von Neu- undUmbauten im Auge zu behalten. Es wird aufbiologische, chemische und physikalischeFaktoren eingegangen, die das Innenraum-klima beeinflussen. Hierzu gehören etwaSchimmelpilze, Formaldehyd und Lösemittel,aber genauso die Versorgung mit Tageslicht,der Schutz vor Strahlung und vor Lärm. ZurVertiefung wird erörtert, wie diese Faktorenim Planungsablauf integriert und überwachtwerden können.

Ökologisches MaterialkonzeptIm Grundmodul 3 geht es darum, mit denPlanungsinstrumenten zu arbeiten, die einenbei der Auswahl ökologischer und gesunderMaterialien unterstützen. Die Teilnehmendenlernen, sie phasengerecht anzuwenden. Dabeiwerden die wesentlichen ökologischen Aspektebeleuchtet, die es im Auge zu behalten gilt.Dazu gehört etwa der effiziente Ressourcen-einsatz bei möglichst geringen Umwelteinwir-

Weitere InformationenDie Grundmodule des eco-bau-Lehrgangs starten im März 2016,die Aufbaumodule in der zweiten Jahreshälfte 2016. Die Anmel-dung zu den Grundmodulen ist ab Januar 2016 via die SIA-Websitein der Rubrik «Form» möglich. Die Module können einzeln oder alskompletter Lehrgang belegt werden. Mitglieder von eco-bau undSIA erhalten Vergünstigungen.Weitere Informationen zum Lehrgang sind unter www.eco-bau.chzu finden. Die Kursleiterin, Nadine Koppa, gibt gerne Auskunft ([email protected]).

Nadine Koppa ist Archi-tektin mit Spezialisierungim Bereich ökologischesBauen. Sie arbeitet für dieGeschäftsstelle eco-bauund ist dort zuständig fürden neuen Lehrgang.

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38 Nachhaltig Bauen | 3 | 2015

Verein eco-bau Gesund und ökologisch bauen lernen

Wird das gesunde undökologische Bauen richtigangepackt, schränkt esdie Gestaltungsfreiheitkaum ein. Innenansichtaus WohnsiedlungHaldematt, Mellingen;Bild: Felix Wey,Fotostudio Baden

kungen über den ganzen Lebenszyklus einesGebäudes. Zudem werden gesundheitlich re-levante Aspekte wie der Schadstoffgehalt unddie Schadstoffemissionen von Materialien be-handelt.

Optimierung der Planung nacheco-bau-KriterienAnhand von praktischen Beispielen aus demTeilnehmerkreis werden im Grundmodul 4Projekte als Praxisarbeit nach den Kriterienvon eco-bau optimiert. Dabei geht es unteranderem um folgende Fragen: Wie könnenGrundriss und statisches Konzept optimiertwerden? Lässt sich die Tageslichtnutzung ver-bessern? Kann das Materialkonzept gemässECO-BKP verfeinert werden?

Ergänzend zu den Grundmodulen werden dreiAufbaumodule zu folgenden Themen angebo-ten:_Bauökologie (graue Energie, Eco-Produkteund Materiallabels usw.)_Gesundheit (Tageslicht/Kunstlicht, sommer-licher Wärmeschutz, Radon/Elektrosmog,Schadstoffe usw.)_Nachhaltiges Bauen (SNBS, Vertiefung Miner-gie-Eco, nachhaltige Umgebungsgestaltung,Rückbau/Entsorgung, Controlling eco-bauusw.)

Sie dienen gleichzeitig auch der Auffrischungeinzelner Themenschwerpunkte.Als Referenten im Lehrgang wirken erfahreneArchitekten und Spezialisten des ökologischenBauens und der nachhaltigen Entwicklung. Sievermitteln ihr Wissen anhand von Vorträgen,Praxisbeispielen und Übungen.

Die Nachfrage ist daDer Markt für gesundes und ökologischesBauen ist da und er wächst. Was häufig fehlt,sind die Fachleute, die sich in diesem Gebietauskennen. Das führt dazu, dass sich Bau-herrschaften, die gerne umwelt- und men-schenverträglich bauen würden, abschreckenlassen, weil es ihnen schon bei der Projek-tierung an Unterstützung durch Architektenund Planerinnen fehlt. Deshalb befürchtensie Mehrkosten durch Spezialkonstruktionen,Zertifizierung und Experten-Honorare. Es liegtalso an den Baufachleuten, sich weiterzubildenund auf dem Markt zu positionieren. Der eco-bau-Lehrgang hilft ihnen dabei. ❰

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Nachhaltig Bauen | 3 | 2015 39

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Passivhaus Überbauung Blumenberg

Sieben auf einenStreich

Gleich sieben Passivhäuser erstellte die

arento ag in Hombrechtikon kürzlich, sieben

Landmarken der nachhaltigen Baukultur!

Tatsächlich wünschte sich der Landeigen-

tümer eine energetisch sinnvolle Über-

bauung, am Immobilienmarkt fanden die

nach Minergie-A bzw. -P zertifizierten

Wohneinheiten rasch dankbare Abnehmer.

Die Landbesitzer luden verschiedene Planerein, um Vorschläge zur Überbauung der etwa5400 m2 grossen Bauparzelle zu sammeln. Ob-wohl manche Mitbewerber günstiger anboten,entschieden sie sich für die nachhaltige Lö-sung der arento ag – hier bietet der erfahreneEnergiepionier aufschlussreiche Konzepte inPunkto Nachhaltigkeit: «Wir wollen mit un-serem Handeln das umweltfreundliche Bauenfördern, den Bewohnern eine gesunde Umge-bung schaffen und mit einem hohen Qualitäts-standard ein Maximum an Wert garantieren»,so die Geschäftsführer Franz Schnider undMatthias Sauter zur Firmenphilosophie.

Für jeden etwasIn diesem Sinne wurden vier Doppeleinfami-lienhäuser und drei freistehende Einfamilien-häuser mit maximaler Privatsphäre entworfen,alle profitieren von spannenden Ausblicken indie Berge und in Richtung Zürichsee. Natürlichsind sie äusserst ökonomisch im Energiever-brauch und man setzte auf ausgewählt öko-logische Materialien. Auf privatem Freiraumsollte niemand verzichten müssen; grosse ge-deckte Terrassen oder Balkone bieten sicht-geschützten Aussenraum. Clever positioniertspendet er im Sommer Schatten, erlaubt je-doch der tiefen Wintersonne Einzug in diefreundlichen Wohnräume. Die Gebäude sindohne gegenseitige Verschattung angeordnet,die weitläufigen Grundrisse erfüllen moderneAnsprüche an Licht, Sonne und Grosszügigkeitbei gleichzeitig absolut minimierter Verkehrs-fläche. Mit dem optimierten Projekt entwickel-te die arento ag ein Verkaufsdossier und such-te nach Interessenten – die sich rasch fanden.Entsprechend der Kundenwünsche wurden dieEntwürfe angepasst, jeder sollte sein individu-elles Traumhaus bekommen.

Zahlreiche BegegnungszonenAls perfekte Ergänzung für die nachhaltigeSiedlung durfte eine Stichstrasse erstellt wer-den; sie bietet Begegnungszone und Spielbe-reich für die Kinder. Unter zwei grossen, altenNussbäumen steht zusätzlicher, öffentlicherAussenraum zur Verfügung. Die wohl spek-takulärste Bereicherung der Überbauungdürften die Schwimmteiche sein: Sie wurdeneigens für die Überbauung angelegt, an dengrosszügig bemessenen Schwimmbereichgrenzt das bepflanzte Biotop im perfekten Fa-milienparadies.

Hybrid – das Beste von allemDie arento ag setzte auf Hybridbauweise, dieVorteile aus dem Massivbau mit denen des vor-fabrizierten Holzbaus vereint. Hier bildet einökologisches Holzgerüst die Hülle, zwischenden Ständern wurde grosszügig Dämmungeingebracht. Tatsächlich entschied man sichfür den bauphysikalisch attraktiven Dämmstoff

40 Nachhaltig Bauen | 3 | 2015

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Nachhaltig Bauen | 3 | 2015 41

Minergie-P/-A

Zellulose. Eine Dämmung, die vor 20 Jahrenzum ersten Mal in Flocken eingebracht wurde,vermag überschüssige Feuchtigkeit aufzuneh-men, kann aber auch wieder rasch austrock-nen. Zellulose hat sich bewährt und bietet einegünstige, schnell einzubauende Lösung. Umdie Wärmebrücken der Holzständer nach aus-sen zu minimieren, wurden Holzweichfaser-platten montiert. Die Fassaden erhielten danneinen diffusionsoffenen, mineralischen Aus-senputz in warmen Grauton. Nebenbautenwie Carports oder Terrassenwände bilden miteiner vorvergrauten Lärchenschalung einenharmonischen Kontrast. Die Innenwände mitSumpfkalk- oder Lehmverputz garantieren

«gesundes» und behagliches Wohnen, Gerü-che und Schadstoffe aus der Luft werden indieser Schicht absorbiert. Der Sockel bzw. derKeller, die Geschossdecken sowie der Technik/Installationskern hingegen wurden massiv er-stellt, diese Gebäudeteile nehmen passivsolareEnergieerträge, die über die Fenster und dieAbwärme der Haushaltgeräte sowie der Be-wohner gewonnen werden optimal auf undbeugen einer Überhitzung zuverlässig vor.

Zertifizierte StandardsAlle Gebäude wurden im Minergie-P, einessogar im Standard Minergie-A zertifiziert undausgeführt. Beheizt werden sie mit Wärme-

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42 Nachhaltig Bauen | 3 | 2015

Passivhaus Überbauung Blumenberg Minergie-P/-A

pumpen, die nötige Energie dafür liefert je-weils eine Erdsonde; damit wird in den Kom-paktgeräten Wasser zum Heizen und für denVerbrauch erwärmt. Dank dem «free cooling»können die Häuser im Sommer sehr energie-effizient passiv gekühlt werden. Bei einigenGebäuden wurden bereits Photovoltaikanlageninstalliert, dank zusätzlicher Leerrohre könnenSolaranlagen nachgerüstet werden. Photovol-taikpaneele werten die Gebäude spielend zumNull- oder Plusenergiehaus auf – mit Möglich-keiten wie diesen werden die Bewohner noch

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Nachhaltig Bauen | 3 | 2015 43

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44 Nachhaltig Bauen | 3 | 2015

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Wärmepumpen – Alles im grünen BereichWer den Bau eines Hauses oder dessen Modernisierung ins Auge fasst, muss sichmit den verschiedensten Themen befassen. Gut möglich, dass da die Frage nach einemgeeigneten Wärmesystem im ersten Moment unattraktiv erscheint. Wer aber aufNachhaltigkeit setzen und gleichzeitig die anfallenden Betriebskosten im Auge behaltenwill, ist gut beraten, auf modernste Wärmetechnik zu vertrauen.

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Nachhaltig Bauen | 3 | 2015 45

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extrem laufruhig arbeiten. Dabei wurde der Fo-kus auf das Design nicht ausser Acht gelassen– im Gegenteil. Das Innenteil der WPL 130 ACbesticht durch ein elegantes Äusseres und ist,wie auch das Aussenteil, der attraktive Tisch-Lamellen-Verdampfer, aus massiven Materia-lien gefertigt, was eine hohe Lebensdauer mitsich bringt.

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46 Nachhaltig Bauen | 3 | 2015

Meyer Burger AG

Leistungsstarkes PV-Systemmit neuster Solartechnologiefür die Migros

Die Genossenschaft Migros Aare hat bei Meyer Burger die Installation der schweizweit

ersten bifazialen, hocheffizienten und integrierten Solarsystemanlage unter Verwendung

der neusten Generation der Solarzellen-Beschichtungstechnologie Heterojunction (HJT)

und der Solarzellen-Verbindungstechnologie SWCT in Auftrag gegeben. Mit diesem

strategisch wichtigen Pionierprojekt leisten Meyer Burger und die Genossenschaft Migros

Aare einen bedeutenden Beitrag zum erklärten Ziel, die Energiewende in der Schweiz

aktiv voranzutreiben. Gleichzeitig unterstreicht das Projekt, dass erneuerbare Energie-

technologien und der heutige Technologiestand der Photovoltaik eine bedeutende Rolle in

der erfolgreichen Umsetzung der Energiestrategie 2050 einnehmen werden.

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Nachhaltig Bauen | 3 | 2015 47

Meyer Burger übernimmt imRahmen des Projekts mit derGenossenschaft Migros Aaredie Planung, Herstellung undInstallation der hochleistungs-fähigen Photovoltaikanlage.Meyer Burger stellt in diesenWochen rund 2500 hochef-fiziente Photovoltaikmoduleauf Meyer Burger High-TechEquipment in Thun her undwird die Anlage bis Ende Jahrzusammen mit lokalen Instal-lationspartnern auf dem Dachder Betriebszentrale in Schön-

bühl (BE), Schweiz, installieren. Das so entste-hende Solarkraftwerk wird jährlich bis zu ca.900 MWh sauberen Sonnenstrom produzieren.Das ist weit mehr als der gesamte Stromver-brauch des Gurtenparks inklusive Gurten Fes-tival. Die Genossenschaft Migros Aare wird diegewonnene, erneuerbare Elektrizität aus Son-nenlicht direkt im Gebäude verwenden.

Das Herzstück der Photovol-taikanlage bilden 500 hoch-effiziente und hochleistungs-fähige bifaziale Heterojunction(HJT)/SmartWire Technology(SWCT)-Module. Diese neusteGeneration von Solarmodulenproduziert sowohl über dieVorder- wie auch Rückseitedes Moduls Elektrizität ausdirekter und indirekter (Re-flektion) Sonneneinstrahlung.Die intelligente Kombinationder Heterojunctiontechnolo-gie mit hoher Effizienz, auchbei hohen Temperaturen, mitden bifazialen Modulen undder angepassten Modulauf-stellung ermöglicht deutlichgesteigerte Energieerträge imVergleich zu herkömmlichenPV-Systemen.

Technischer Fachbeitrag

Statement Heinz RüediLeiter Expansion, Planung undEntwicklung der Migros Aare

«Es freut uns sehr, innerhalb unsererPhotovoltaik Strategie dieses reine‹Schweizerprojekt› zusammen mitMeyer Burger realisieren zu können.Die Technologieentwicklung in derSolarbranche interessiert uns sehr,daher ist es uns wichtig diesesäusserst innovative Projekt direktzu unterstützen.»

Statement Peter PauliCEO der Meyer Burger

«Für Meyer Burger ist dies ein weitererstrategisch wichtiger Meilenstein inunserem Bestreben, Photovoltaik aktivals eine verfügbare, zuverlässige,erneuerbare, leistungsfähige undindustrieerprobte Energietechnologiesowie den Technologiewandel voran-zutreiben. Wir sind stolz, damit aucheinen wichtigen Beitrag zur Umsetzungder Energiewende für die Schweiz undeiner nachhaltigen Energiepolitikfür spätere Generationen zu leisten.Es freut uns besonders, dass wir diesesinnovative Projekt mit einem umsich-tigen Partner wie der GenossenschaftMigros Aare, der den Energiewandelgezielt umsetzt, realisieren dürfen.»

Genossenschaft Migros Aare

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48 Nachhaltig Bauen | 3 | 2015

Meyer Burger AG Technischer Fachbeitrag

Meyer Burger AGSchorenstrasse 393645 Gwatt (Thun)www.meyerburger.com

Meyer Burger bietet auf dem Schweizermarkterfolgreich wirtschaftliche Solarsysteme fürdie Gebäudeintegration sowie innovative Hy-bridlösungen für die Gebäudetechnik an. Diefortschrittlichen und hocheffizienten Tech-nologien wie Heterojunction und SmartWireConnection Technologien werden ins bewähr-te Meyer Burger Produktsortiment einfliessenund sind für Schweizer Kunden ab Mitte 2016erhältlich. ❰

Bifaciale HJT SWCT Module

Flachdachsystem Südwest

Flachdachsystem Ost-West

Situationsplander Betriebszentrale Schönbühl

SmartWire Connection Technologie (SWCT):Die SmartWire Connection Technologie ist die kos-teneffizienteste Methode der Zellverbindung mittelseiner Folien-Draht Elektrode, anstelle der üblichenZellverbinder. Ein wesentlicher Leistungsgewinn wirderzielt und gleichzeitig der negative Einfluss mögli-cher Microcracks auf ein Minimum reduziert.

_Höhere Leistung im Modul_Weniger Silber in der Zellproduktion_Erhöhung des Produktions Yield durchdie Folien-Draht Elektrode

Die neuen Technologien im ÜberblickHeterojunction Technologie (HJT):Die Silizium Heterojunction Technologie bestehtaus ultra-dünnen amorphen Siliziumschichten, diebeidseitig auf einen monokristallinen Siliziumwafergelegt werden. Der erreichte Wirkungsgrad ist hoch;zur Herstellung werden nur wenige Schritte benötigt.Die HJT Zellen können industriell hergestellt werdenund bieten dank ihres ausgezeichneten Temperatur-verhaltens Rekord-Energieerträge.

_Hohe Lichtausbeute und hervorragendePassivierungseigenschaften durch a-Si_Optimaler Temperaturkoeffizient_Wirkungsgrade von mehr als 24% möglich

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Nachhaltig Bauen | 3 | 2015 49

BE Netz AG Technischer Fachbeitrag

Solarenergie mit anspruchsvollerArchitektur perfekt vereint

Die zwei Reihen-Einfamilienhäuser Weidblick in Knonau zeigen auf, wie geschickt

und filigran die Sonnenenergie gesamtheitlich in die Architektur integriert werden kann.

Die hohen Ansprüche des Architekten konnten durch handwerkliches Geschick und

mit bewährten Standardprodukten erfüllt werden.

Die ganzflächig integrierten Photovoltaik-Anlagen auf den Reihen-Einfamilienhäusernzeigen auf, dass mit herkömmlichen Modulenanspruchsvolle Lösungen realisierbar sind. Anden Rändern und auf die Vordächer installierteBE Netz sogenannte Blindmodule, welche diegleiche Oberfläche und Materialisierung wiedie aktiven Module aufweisen, jedoch keineSolarzellen enthalten.

DoppelfunktionDie Module wurden als Dachhaut eingebaut undübernehmen so eine Doppelfunktion: Einer-seits dienen sie als Kraftwerk und andererseitsübernehmen sie die Funktion der Dachein-deckung. Mit demMegaSlate®Solardachsystemkönnen beliebige Dachflächen vollständig mitintegrierten Solarmodulen belegt werden.Die individuellen Lösungen zeigen die HäuserWeidblick auf.

Ökologischer BauDie energieeffiziente Architektur vereint sichmit einer ökologischen Bauweise im Miner-gie-P-Eco Standard. Die Photovoltaik-Anlagenmachen die Häuser gar zu Plusenergie-Häu-sern. Durch die Verwendung von natürlichenund schadstoffarmen Baustoffen genügen dieGebäude höchsten ökologischen und baubiolo-gischen Kriterien.

FazitDie Vielfalt der Standardkomponenten auf demMarkt garantiert eine ästhetische und wirt-schaftliche Solararchitektur. Daher empfiehltes sich, dass der Architekt und der Solarex-perte schon in einer frühen Planungsphasezusammenarbeiten. Wir freuen uns auf IhrenKontakt. ❰

BE Netz AGIndustriestrasse 4, 6030 Ebikon LUTel. 041 319 00 00www.benetz.ch

Bilder: BE Netz

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50 Nachhaltig Bauen | 3 | 2015

Reiheneinfamilienhäuser Weidblick Knonau

So viel Strom wie nurmöglich produzierenVon Anita Bucher

Den Eigenstrombedarf herzustellen ist nicht

genug, meint diese Bauherrschaft. Auf den

Dächern ihrer sechs Häuser produziert sie

nahezu das Doppelte. Beim ganzen Bau war

Nachhaltigkeit das leitende Thema. Dazu

kommt die formschöne Architektur, die

spannende, sich zur Aussicht und zur Sonne

öffnende, Räume generiert. Wie ein Fächer

schmiegen sich die Häuser an den Hang.

«Die Auffächerung war nicht anders als ein lo-gischer Schritt», erzählt Bauherr Sven Moos-berger. Hätten wir hier normale Reihenein-familienhäuser gebaut, wären die äusserenEcken schlicht im Gelände versunken.» Durchdie Fächerung passen sich die Häuser vollum-fänglich dem Hang an. Dennoch hätte sich der

Bauherr nicht träumen lassen, welchen Auf-wand diese Idee nach sich ziehen würde. Zwargeneriert der Fächer spannende, trapezförmi-ge Grundrisse, aber die Ausführung auf demBau mit diesen ungewöhnlichen Winkeln warsehr anspruchsvoll. «Ich weiss bis heute nicht,was uns das mehr gekostet hat», lacht Moos-berger. Und so, wie er das sagt, will er es auchnicht wissen. Hauptsache die Bauherrschaft isthappy mit dem Endprodukt. Und das ist hierabsolut der Fall.

Auf jeden Fall ein HolzbauMoosberger, der mit seiner Familie auf demangrenzenden Grundstück in Knonau lebt,suchte gezielt ein Investitionsprojekt in derNähe. «Es war eine der letzten Baulandreser-ven in Knonau», erzählt er. Dass es ein Holz-bau werden würde, war für ihn schon früh klar.«Holz ist ein nachhaltiger Rohstoff und stehtfür mich auch für Komfort und Wohnqualität.Ausserdem gefällt mir Holz sehr gut.» Das

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Nachhaltig Bauen | 3 | 2015 51

Mingergie-P-ECO

Architekturbüro kämpfen für architektur undseinen Inhaber kannte er bereits. «Ich wusstesofort, dass ich das Projekt mit Beat Kämp-fen umsetzen möchte», erzählt Moosberger,«und dass es bei ihm in guten Händen seinwürde.» Nicht ganz so klar war jedoch, wiedas Projekt auf dem steilen Hang auszusehenhatte. Verschiedene Möglichkeiten, wie etwaeine Terrassensiedlung wurden geprüft undwieder verworfen. Die geltende Bauordnungschränkte die Möglichkeiten ziemlich starkein. So wurden beispielsweise Steildächer alsVorgabe verlangt. Schliesslich gaben Moosber-ger und Kämpfen ein Projekt ein und erhieltendie Bewilligung. Und dann wurde in Knonau dieBauordnung geändert: Ein Glücksfall. Spontanprojektierten die beiden um.

Zwei Häuserzeilen mit modernemErscheinungsbildEntstanden sind, eingebettet in den Hang zweiHäuserzeile mit je drei Reiheneinfamilien-häusern. Darunter verborgen liegt die Tief-garage. Die Bauten wurden so gesetzt, dasssie sich nicht gegenseitig beschatten können.Gebäudehöhen und Grenzabstände ergabensich durch die geltenden Vorgaben. Konstruktivsind die beiden Häuserzeilen, wie von Moos-berger gewünscht, ab der betonierten Boden-platte ein Holzbau. Verwendet wurde dazu Holzaus der Umgebung. Der Holzcharakter ist bisins Innere der Häuser zu sehen. So wurdenbeispielsweise die Decken und die Tragkonst-ruktion im Treppenauge sichtbar belassen.Die grosszügigen Einfamilienhäuser bietenje circa 180 m2 Wohnfläche, 5½ Zimmer unddazu je drei private Aussenplätze. Auf jedemGeschoss gibt es eine Terrasse. Die grösstedavon ist die Dachterrasse. Hier, wo man amlängsten die Sonne geniessen kann, laden rund30 m2 zum Draussen Verweilen ein.Offene Umgebung sorgt für Rundum-WeitblickSeit kurzem sind nun die Bauarbeiten beendetund die ersten Häuser bezogen. Ein einzigessteht noch zum Verkauf. Was noch fehlt, ist die

Bepflanzung der Gärten. Hier will sich Moos-berger einen Bubentraum erfüllen: «Ich möch-te das Privatgrundstück mit der Landwirtschaftverbinden.» Magerwiesen und Obstbäume solles geben. Und auf keinen Fall Abgrenzungen,wie etwa Hecken, denn: «Ohne Hecken ist esso, als gehöre einem alles was man sieht.Diesen Gedanken finde ich schön.» Für dieBewohner der kleinen Siedlung gibt es einengemeinschaftlichen Spielplatz und einen Aus-senraum zum gemeinsamen Grillieren, Kaffeetrinken oder Verweilen. Der gedeckte Sitzplatzverfügt über ein ganz besonderes Dach.

Ein sonnenklares EnergiekonzeptDieses ist nämlich gänzlich mit transparentenSonnenkollektoren in Form von Glasröhrenbelegt. Die gelieferte Sonnenwärme wird für

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Reiheneinfamilienhäuser Weidblick Knonau Minergie-P-ECO

das Brauchwarmwasser und als Heizungs-unterstützung in den sechs Häusern genutzt.An der Entwicklung des Gesamtenergiekon-zeptes hat Moosberger aktiv mitgearbeitet.Denn diese Sache liegt ihm, der sich beruf-lich mit Software zur energetischen Gebäude-optimierung befasst, besonders am Herzen.Nach dem Ausschlussverfahren wurden aller-lei Möglichkeiten, wie etwa Erdsonden, Erd-register oder Luft-Wasser-Wärmetauscherausdiskutiert. Die Hanglage mit Grundwasser-vorkommen machte vieles davon unmöglich.«Am Ende war der Fall sonnenklar», erzähltMoosberger. Wieder einmal war er beim Holzangekommen. Die gewählte Lösung: Eine zent-rale Pelletheizung, in einem der Tiefgarage an-gegliederten Raum. Von hier aus werden diesechs Häuser durch Fernwärmeleitungen mitWärme versorgt. Und Bauherr Moosberger,der ja gleich nebenan wohnt, war so überzeugtvon der Lösung, dass er sein Einfamilienhausauch gleich daran anschliessen liess.

Strom vom DachAuf den leicht abfallenden Dächern – so bil-den sie ideale Voraussetzungen für möglichsthohe Erträge – befinden sich ertragsstarkeFotovoltaikmodule, formschön ins Dach integ-riert. Hier ist das Büro kämpfen für architekturseit Jahren eins der führenden in der Schweiz.Seine ästhetisch ansprechende Lösungenentwickelt Beat Kämpfen immer mit solarenElementen, die vollumfänglich in die Gebäu-dehülle integriert sind. «Aufgeständerte oderaufgesetzte Anlagen finden Sie bei uns nicht»teilt das Büro auf Anfrage mit.Für Moosberger war nebst der Ästhetik vorallem die Leistung ein grosses Thema. Erentschied sich nicht für möglichst günstige,sondern für möglichst leistungsfähige Kol-lektoren. Deshalb produziert die installiereFotovoltaikanlage nun etwa das Doppelte derLeistung davon, was die sechs Häuser fürihren Betrieb benötigen. Damit ist Moosbergersehr zufrieden: «Vielen Leuten reicht es wennsie so viel produzieren wie sie benötigen. Aberich persönlich finde: Jedes Gebäude hat dieAufgabe so viel wie möglich zu produzieren.Und jeder von uns hat die Aufgabe so wenigStrom wie möglich zu verbrauchen.» Dem istnichts mehr hinzuzufügen. Wo er recht hat, hater recht. ❰

BauherrschaftSven MoosbergerAlpenblickstrasse 18934 Knonau

Architektkämpfen für architektur agBadenerstrasse 5718048 ZürichTel. 044 344 46 20www.kaempfen.com

BauingenieurPeter EichenbergerHornbergweg 68932 MettmenstettenTel. 044 767 14 43

HolzbauingenieurHector Egger Holzbau AGSteinackerweg 184901 LangenthalTel. 062 919 07 07www.hector-egger.ch

HLS-IngenieurHein HaldimannKüferweg 98912 ObfeldenTel. 044 761 44 53

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Nachhaltig Bauen | 3 | 2015 53

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54 Nachhaltig Bauen | 3 | 2015

Sanierung Haus Justinus

Ein über 100-jährigesHaus erreicht denMinergie-StandardVon Anita Bucher

Wie saniert man eine herrschaftliche Villa,

die unter Denkmalschutz steht? Architekt

Beat Kämpfen wählte eine kombinierte

Lösung aus Dämmung und dem Einbau von

leistungsfähiger Haustechnik. Damit erreicht

das Studentenhaus Justinus jetzt sogar

den Minergie-Standard.

Zuoberst am Zürichberg steht das Haus Justi-nus. Von hier aus hat man eine herrliche Sichtauf die Stadt. Das imposante Gebäude mitBaujahr 1907 beherbergte ursprünglich herr-schaftliche Wohnungen und ist heute ein Stu-dentenhaus, das Hochschulstudierenden ausEntwicklungs- und Schwellenländern währendihres Studiums in Zürich Wohnraum, inklusivediverser Gemeinschaftsräume anbietet. Rund75 Zimmer werden günstig an die Studieren-den vermietet. Das Gebäude war in der Ver-gangenheit immer wieder umgebaut worden,letztmals in den 80er-Jahren. Jetzt drängtesich eine grössere Sanierung auf.

Das Haus Justinus überschreitet diegeltende AusnutzungszifferEin Abbruch der alten Villa kam aus verschie-denen Gründen nicht in Frage. Zum einensteht die Liegenschaft bereits seit Längeremunter Denkmalschutz, zum anderen hätte einNeubau nie mehr in diesen Dimensionen ge-baut werden dürfen. Das Haus Justinus über-schreitet die heute geltende Ausnutzungsziffernämlich um rund 120%. Somit kamen Verän-derungen des Volumens oder der äusserenGestaltung aus rechtlichen und ökonomischenGründen nicht in Frage. 2010 begann der Ver-ein Justinus die für die Finanzierung notwen-digen Rückstellungen zu machen. 2012 beauf-tragte er das Büro kämpfen für Architektur mitder Sanierung. Dieses machte als erstes eineBestandsaufnahme.

Wo kann überhaupt nachgedämmt werden?Die Fassaden mit dem über 100-jährigen Ver-putz waren sowohl bautechnisch als auchenergetisch in einem guten Zustand. Eine äus-sere Wärmedämmung kam deshalb aus öko-nomischen und ästhetischen Gründen (Denk-malschutz) nicht in Frage. Die Aussenwändeauf der Innenseite zu dämmen war aus bau-physikalischen Gründen und auch wegen des

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Nachhaltig Bauen | 3 | 2015 55

Platzverlustes in den sowieso schon kleinenZimmern kein Thema. Grosses Potential orteteArchitekt Beat Kämpfen hingegen beim Dachund bei den Kellerdecken. «Bei Sanierungs-aufgaben gilt es immer, die richtigen Kompro-misse zwischen der energetischen Verbesse-rung der Gebäudehülle und der Erneuerungder Gebäudetechnik zu treffen», erklärt er.Seine Strategie war deshalb: Zusätzliche Wär-medämmung, wo möglich und wirksam undKompensation der Energieverluste wegen un-gedämmter Aussenwände mit entsprechendleistungsfähiger Haustechnik.

Sanierung im Einklang mit demDenkmalschutzFür das Justinus-Haus hiess das: In einerersten Bauetappe wurde im Winter 2013/2014die Gebäudehülle wo möglich verbessert. Dieriesigen verwinkelten Dachflächen wurden mitrund 20 cm Steinwolle und Weichfaserplat-ten gedämmt. Die Dachhöhe liegt jetzt rund13 cm höher als vorher. Die Lukarnen sind mit4 cm hocheffizientem Dämmmaterial (Aerogel)von aussen nachgedämmt worden. Die Erkerwurden mit demselben Material in derselbenDicke, jedoch von innen nachgedämmt. Auchdie Kellerdecken wurden von unten gegen diebeheizten Räume gedämmt.Gleichzeitig wurden im Herbst 2013 alle Fens-ter ersetzt. Die neuen, dreifachverglastenHolzfenster verfügen im Gegensatz zu den inden 80er-Jahren eingesetzten wieder über einSprossenkreuz. Damals sind die Oberlichterdem Einbau von Blechkisten für die Rolllädenzum Opfer gefallen. Kämpfen eliminierte mitden Rollläden gleichzeitig die Wärmebrücken

Standard Minergie

über den Fenstern und montierte wiederumFensterläden, wie sie ursprünglich gewesenwaren. Dadurch konnten auch die Oberlichterüber den Fenstern wieder hergestellt werden.Diese Massnahmen wurden von der Denkmal-pflege sehr begrüsst und steigerten wohl auchdie Bereitschaft für Kompromisse in anderenBereichen.Zuerst aber zum Ergebnis der bereits umge-setzten Massnahmen: Tatsächlich konnte da-mit der Einkauf von Energie fast um den Faktorfünf reduziert werden.

Weg von fossilen Brennstoffen …Geheizt wurde im Justinus-Haus zuerst mitKohle, dann mit Erdöl und zum Schluss mitErdgas. Mit der Sanierung wünschte sich dieStiftung nun eine neue Heizlösung ohne jeg-liche fossile Brennstoffe. Also wurden in derzweiten Bauetappe im Herbst 2014 fünf Erd-sonden mit je 380 Meter Tiefe gebohrt. Was aufden ersten Blick überdimensioniert scheint,klärt sich, wenn man sich den grossen Ener-giebedarf des Hauses und seiner Bewohnervor Augen führt. Schliesslich wohnen hier 80Studierende. Die grösste Herausforderung hin-sichtlich neuer Gebäudetechnik ist der hoheWarmwasserbedarf. Im Heizungsraum stehtdarum ein 3000 Liter-Warmwasser-Speicher.Unterstützt werden die installierten Wärme-pumpen von rund 75 Quadratmetern unver-glasten Sonnenkollektoren, die auf der Süd-und Südostseite ins Dach des Justinus-Hausesintegriert wurden. Diese fügen sich als matt-schwarzes Band unterhalb des Dachgiebelsgut in die Architektur des Gebäudes ein. Auchdie Denkmalpflege war damit einverstanden,

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56 Nachhaltig Bauen | 3 | 2015

Sanierung Haus Justinus Standard Minergie

schliesslich erhielt sie im Gegenzug dazu, dieursprünglichen architektonischen Merkmale,wie Fensterläden und Fenstersprossen, die derModernisierung in den 80er-Jahren zum Opfergefallen waren, wieder zurück.

... aber das Erdreich soll nicht auskühlenDie Wärme der Kollektoren wird mittels einerWärmepumpe direkt zum Heizen und zur Auf-bereitung des Brauchwarmwassers genutzt.Im Sommer, wenn zu viel Wärme anfällt wirdsie den fünf Erdsonden zugeführt. So kannverhindert werden dass das Erdreich über dieJahre auskühlt. «Das Abkühlen von Erdsondenwird unterschätzt», so Beat Kämpfen: «Neues-te Studien zeigen, dass der Wirkungsgrad vonErdsonden, wenn sie in einem dichten Feldangeordnet sind, wie es hier beim Justinus-Haus der Fall ist, nach 15 bis 20 Jahren deut-lich abnimmt.» Denn: «Der Begriff Erdwärmeist eigentlich irreführend. Nur etwa 10 Prozentder Wärme stammt aus dem Erdinneren, beiden restlichen 90 Prozent handelt es sich umgespeicherte Sonnenenergie!» Beim Justinus-Haus wird deshalb die überschüssige Som-merwärme zur Regeneration des Erdreichseingesetzt.

Wohin mit den Lüftungsrohren?Als letzte Massnahme stand im Frühling 2015der Einbau einer leistungsfähigen Komfortlüf-tung mit Wärmerückgewinnung auf dem Pro-gramm: die wohl grösste Herausforderung derganzen Bauzeit. Enge Platzverhältnisse für Ge-räte, schwierige Kanalführungen und Überra-schungen bei den Deckendurchbrüchen in dembereits mehrfach umgebauten Haus waren dieHauptschwierigkeiten. Eine intensive Zusam-menarbeit aller Beteiligten war gefragt, um

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eine optimale Leitungsführung mit minimals-ten baulichen Eingriffen zu gewährleisten.Insgesamt vier Lüftungsgeräte versorgen dasGebäude heute mit Frischluft. Die Aussenluftwird über neue Öffnungen an der Südwest-Fassade angesaugt, dieFortluft über Dach ausgeblasen. In der Näheder Nassräume wurden pro Hausseite zweineue Steigkanäle eingezogen. Von da aus wirddie Zuluft geschossweise in den bestehendenabgehängten Decken geführt und in die Zim-mer eingeblasen. An der Korridordecke sindSchalldämpfer und Verteilbox montiert.In den Nassräumen, in der Küche und in denKorridoren wird Luft abgesaugt. Im Wärmetau-scher wird ihr die Wärme entzogen währenddie Abluft übers Dach weggeblasen wird. Mitder Wärme wird die angesogene Frischluftvorgeheizt. Diese wird angenehm temperierterneut den Wohnräumen zugeführt.

Das Justinus-Haus erhält das Minergie-LabelMit der Kombination der verschiedenen ergrif-fenen Massnahmen und der Komfortlüftung mitWärmerückgewinnung erreicht das Justinus-Haus heute den Minergie-Standard für Altbau-ten. Das Beispiel zeigt: Energetische Sanierungund Denkmalschutz sind kein Widerspruch parexellence, aber: «Beim Dämmen von bestehen-den Häusern muss man den richtigen Kompro-miss finden.» Beat Kämpfen ist dies beim HausJustinus bestens gelungen. ❰

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Nachhaltig Bauen | 3 | 2015 57

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58 Nachhaltig Bauen | 3 | 2015

Systemüberblick Holzfeuerungen

Heizen mit Holz – von der Wohnraum-feuerung bis zum Holzheizkraftwerk

Die Erzeugung von Wärme und Strom aus der CO2-neutralen und lokal nachwachsenden

Ressource Holz ist nicht einfach eine alternative Energiequelle für überzeugte

Hobbyökologen, sondern eine ausgereifte Technologie mit vielfältigen, bedarfsgerechten

Angeboten und nicht zuletzt eine wichtige Stütze der Energiewende.

Holzenergie hat viele GesichterDie Energiegewinnung aus Holz hat sich in denletzten Jahrzehnten enorm weiterentwickeltund sich den anspruchsvollen Bedürfnissenund Anforderungen der heutigen Zeit ange-passt. Emissionsarme Kleinfeuerungsanlagenund Holzpelletkessel bieten gebäudebezogeneEinzellösungen, hocheffiziente Holzheizwerkeversorgen ganze Dörfer mit Heiz- und Brauch-warmwasser, wobei sie mittels Kraftkopplunggleichzeitig auch noch Strom produzieren kön-nen. Für die Abdeckung des schwankendenWärmebedarfs im Sommer und Winter oderzwischen Spitzenzeiten haben sich verschie-dene Lösungen etabliert. Im kleineren undmittleren Gebäudebereich ermöglicht etwa dieKombination mit einer Sonnenkollektoranlagesowie einem Wärmespeicher eine optimaleErgänzung der beiden Energiequellen. Fern-wärmenetze verfügen oft über unterschiedlichdimensionierte Holzschnitzelkessel, um sie beiVoll- und Teillast möglichst effizient betreibenzu können. Im Folgenden werden die unter-schiedlichen Brennstoffsortimente sowie ver-schiedene Anlagen und Systeme zusammen-fassend vorgestellt.

Die Brennstoffsortimente

StückholzStückholz lodert in der wohligen Feuerstelleim Wohnraum oder beheizt den Stückholz-kessel der Zentralheizung im Keller. Stückholzist in Form von Rugeln und Spälten in Längenvon 100, 50, 33 oder 25 cm beim örtlichenForstbetrieb, bei Landwirten oder Forstunter-nehmungen erhältlich. Es muss trocken, dasheisst ein bis zwei Jahre gelagert sein. Wersich für Stückholz entscheidet, braucht zudemgenügend Platz für die Brennstofflagerung.

HolzpelletsPellets werden durch die Verpressung von na-turbelassenen, trockenen Hobel- oder Säge-spänen hergestellt. Sie verfügen über einenhohen Energiegehalt von rund 5 kWh/kg, so-mit entsprechen zwei Kilo Pellets etwa einemLiter Heizöl. Aufgrund der hohen Dichte von650 kg/m3 brauchen Pellets relativ wenig La-gerraum, was kostengünstige Lösungen auchunter baulich engen Verhältnissen erlaubt.Weitere Vorteile sind eine hohe Standardisie-rung sowie ein geringer Wartungsaufwand derAnlagen.

HolzschnitzelIn der Schweiz kommen vorwiegend Holz-schnitzel aus dem Wald zum Einsatz. Eshandelt sich um bis 50 mm lange, gehackteHolzstückchen aus Rinde, Ästen und Zweigen.Je nach Herkunft und Lagerung variiert derFeuchtigkeitsgehalt und damit der Heizwertdes Brennstoffs. Holzschnitzel sind günstig imPreis, lokal verfügbar und auch für sehr grosseAnlagen geeignet.

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Nachhaltig Bauen | 3 | 2015 59

Holzenergie Schweiz

Wohnraumfeuerungen –vielseitig und für jeden Zweck

CheminéeofenDie moderne Antwort auf den herkömmlichenHolzofen: Er wird im Raum aufgestellt und aneine Abgasleitung angeschlossen. Der Marktbietet ausgesprochen formschöne Lösungen,die als «Stilobjekt» perfekt in jedes Interieurpassen und Stimmung, Wohlbefinden und Wär-me in den Raum bringen – mit Speicherfunkti-on gar stundenlang.

Geschlossenes CheminéeMittels Glasscheibe lassen sich Cheminéesals geschlossene Feuerstellen betreiben, wo-durch ein sauberer Abbrand sowie eine hoheHeizleistung erzielt werden können. ModerneCheminées heizen nicht allein durch Wärme-strahlung, sondern durch zirkulierende Luft,die sich erwärmt und in einen oder mehrereRäume geführt wird. In Minergie-Häusern sindSpeichercheminées zu empfehlen, die einekleinere, aber ausgewogenere und längereWärmeabgabe gewährleisten.

SpeicherofenDer Speicherofen – im Volksmund oft Kachel-ofen genannt – ist ein handwerklich gebauterOfen, der die Wärme in einer grossen Spei-chermasse speichert. Das sorgt für ein aus-gesprochen gutes und gesundes Raumklima.Mit der Integration eines wasserführendenWärmetauschers kann der Speicherofen zumHeizkessel einer Zentralheizung werden.

HolzherdDer moderne Holzherd – oft mit einem her-kömmlichen Elektroherd kombiniert – kanngleichzeitig die Koch- sowie die Heizfunktio-nen übernehmen. Oft werden in den HolzherdWärmetauscher integriert, die einen Energie-speicher laden. Dies geschieht häufig in Kom-bination mit einem Speicherofen.

PelletofenDer Pelletofen dient der Heizung eines einzel-nen Raums und wird mit Pellets betrieben. Ge-genüber dem Cheminéeofen bietet er den Vor-teil, dass er automatisch über mehrere Tagebetrieben werden kann. Dafür ist das Flam-menbild etwas weniger romantisch als jeneseiner Feuerstelle mit Stückholz.

Zentralheizung fürEin- und Mehrfamilienhäuser

StückholzkesselDer Stückholzkessel dient einer Holzzentral-heizung und wird im Heizungskeller platziert.Er wird von Hand beschickt, verfügt über eineraffinierte Regelung und wird sowohl für dieHeizung als auch für die Brauchwassererwär-mung eingesetzt.

PelletkesselEin moderner Pelletkessel kommt als Wär-meerzeuger einer Zentralheizung zum Einsatzund kann automatisch betrieben werden. Denndie Pellets – gepresstes, naturbelassenes Sä-gemehl – gelangen automatisch vom Vorrats-raum in den Kessel.

SchnitzelkesselDie kleinsten Holzschnitzelfeuerungen weiseneine bis auf 5 kW regelbare Kesselleistung aufund eignen sich damit für grössere Ein- undMehrfamilienhäuser sowie für kleinere Gewer-bebetriebe. Häufig werden auch benachbarteGebäude an eine Klein-Schnitzelfeuerung an-geschlossen. Als äusserst ökologische Varian-te bietet sich auch hier die Warmwasseraufbe-reitung mittels Sonnenenergie an.

Autor Michael TibischLeiter Kommunikation,Holzenergie Schweiz

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Systemüberblick Holzfeuerungen Holzenergie Schweiz

Holzheizzentralen werdenheute in allen Leistungs-bereichen gebaut. Grund-lage des Erfolgs ist einesorgfältige und realistischePlanung mit optimiertenBauprozessen. Die notwen-digen Produkte sind in aus-gereifter Technologie amMarkt verfügbar. Heizzent-ralen können ein einzelnesGrossobjekt beheizen oderauch gleich einen ganzenWärmeverbund mit Energieversorgen. Für die auto-

matische Beschickung von Holzheizzentralenkommen Pellets oder Holzschnitzel zum Zug,die per Kipplastwagen oder per Pumpsilo-wagen angeliefert werden können. Bei Holz-schnitzeln ist der Containerlastwagen, bei Pel-lets der Pumpwagen eher die Regel. In beidenFällen ist bereits in der Planung eine bequemerreichbare Zufahrt vorzusehen (auch wennSilowagen mit pneumatischer Förderung nichtunmittelbar an den Silo fahren müssen).

Erfahrene Planer zuziehenDer Einbezug eines erfahrenen Planers mitausgewiesener Erfahrung sowie das frühzei-tige Beiziehen des Kesselherstellers sind beiGrossanlagen unbedingt zu empfehlen. Pla-ner- und Herstelleradressen finden Sie unterwww.holzenergie.ch.

Unter Umständen kann die Wärmeversorgungauch an einen Energie-Contractor delegiertwerden, der Planung, Bau, Betrieb und Unter-halt einer Holzheizung übernimmt. Die Vorteileliegen auf der Hand: Keine Investitionen dankVorfinanzierung durch den Contractor, Ent-lastung von der Verantwortung für Bau undBetrieb der Heizanlage sowie ein vertraglichgarantierter Wärmepreis.

Weitsichtig planenIm Rahmen der Planung einer Holzheizzent-rale muss abgeklärt werden, ob in unmittel-barer Nähe mögliche weitere Wärmebezügervorhanden sind. Steht neben dem geplantenSchulhaus demnächst auch der Bau einerWohnsiedlung an? Dann kann es wirtschaft-lich sein, auch diese Verbraucher mit einemNahwärmenetz in die Heizzentrale einzubin-den. Speziell die Gemeinden sind hier auf-gefordert, im Rahmen ihrer Raumplanung inihren Bauzonen Energierichtpläne für die Nah-und Fernwärmeversorgung zu erstellen.

Der Entscheid für eine Holzenergieanlage soll-te im Ablauf der Bauplanung möglichst früherfolgen. Wichtig ist, den Brennstoffbedarfsowie die lokale Verfügbarkeit des gewähltenHolzsortiments frühzeitig zu ermitteln. In bau-licher Hinsicht ist auf eine gute Zufahrt zumPellets- oder Holzschnitzellager zu achten.Ausserdem sollte die Distanz zwischen Lagerund Heizraum möglichst kurz sein. ❰

QM HolzheizwerkeHolzheizungsanlagen sind langfristige Vor-haben mit hohem Investitionsbedarf undlangen Abschreibungszeiten. Entsprechendhoch sind die Anforderungen an das Projekt.Ein integraler Bestandteil des Projektmana-gements ist QM Holzheizwerke, dargelegtin Form eines Q-Plans und die Prüfung derWirtschaftlichkeit, etwa mit einem Busi-nessplan. Sie bieten Gewähr, dass Anlagengebaut werden, die bei niedrigen Investiti-onskosten eine hohe Auslastung erreichenund erfolgreich betrieben werden können.

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Qualitätssiegel von Holzenergie SchweizDieses Zertifikat trennt die Spreu vom Wei-zen: Die mit dem Qualitätssiegel von Holz-energie Schweiz ausgezeichneten Produktewurden nach strengen Richtlinien geprüft.Basis der Prüfungen bilden die europäi-schen Normen für feste Brennstoffe. DasZertifikat wird unter Erfüllung hoher lufthy-gienischer, energetischer und sicherheits-technischer Anforderungen vergeben, dieüber den aktuellen gesetzlichen Erforder-nissen liegen. Schenken Sie nur ProduktenIhr Vertrauen, die über diese Zertifizierungverfügen!

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Nachhaltig Bauen | 3 | 2015 61

Halle 1.2Stand D73

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62 Nachhaltig Bauen | 3 | 2015

RubriktitelEberhard Bau AG

Rückbau und BaugrubenaushubBaustelle Zentrum Friesenberg

Um die Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft unddie Grundsätze des verdichteten Bauens zuerreichen, stellt die FGZ den Bau von Reihen-einfamilienhäusern ein und realisiert 2010 mitder Siedlung Grünmatt eine erste Mehrfami-lienhausüberbauung. Die nächste Neubausied-lung ist das Zentrum Friesenberg. Zur Reali-sierung kommt das Projekt «Emma» welches

Die Familienheim-Genossenschaft Zürich (FGZ) realisiert bis 2019 zwischen

der Schweighof- und der Arbentalstrasse eine zukunftweisende Wohn- und Geschäfts-

überbauung. Die Eberhard Bau AG steht seit Dezember 2014 für den Rückbau

und den Baugrubenaushub im Einsatz.

2012 den Architekturwettbewerb für sich ent-scheiden konnte. In zwei Etappen werden bis2019 sieben Mehrfamilienhäuser (MFH), dreiAtelierhäuser, ein Restaurant und das CoopLadenzentrum ersetzt. Es entstehen 110 neueWohnungen nach Minergie-P-ECO-Standardmit Dachflächen die sich sehr gut für die Ge-winnung von Strom durch Photovoltaik eignen.Für die Eberhard Bau AG starten die Rückbau-arbeiten bereits im Dezember 2014. Um Platzfür das Coop-Provisorium zu schaffen, mussin einer Voretappe ein MFH weichen. Ab April2015 läuft der Rückbau der Bauetappe I, derdrei MFH, ein Atelierhaus und das Genossen-schaftszentrum umfasst.Das vorbildliche Urban-Mining-Konzept derEberhard Unternehmungen beginnt mit derDekontamination der Liegenschaften. Schad-stoffe wie Asbest oder PCB-haltige Bauteilekönnen so aus dem Baustoffkreislauf elimi-niert werden. Auf der Baustelle Zentrum Frie-senberg laufen diese Arbeiten direkt über denBauherrn. In einem zweiten Schritt erfolgt dieEntfernung aller nicht mineralischen Baustoffein den Gebäuden. Die sorgfältig getrenntenMaterialien gelangen in die Wiederverwertungoder werden einer fachgerechten Entsorgungzugeführt. Für den eigentlichen Rückbau derausgekernten Bausubstanz kommt ein 50-Ton-nen-Bagger mit einem kräftigen Betonbeisserzum Einsatz. Beton- und Mischabbruch ge-langen getrennt ins BaustoffRecyclingZenter«Ebirec» in Rümlang und werden dort gebro-chen, gesiebt, von Fremdstoffen befreit undnach Qualität und Korngrösse getrennt in Siloseingelagert.Die Arbeiten für die Baugrubenumschliessunglaufen Hand in Hand mit den letzten Rückbau-arbeiten und dem Baugrubenaushub. Entlangder Schweighofstrasse bohrt die Ghelma AG

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Nachhaltig Bauen | 3 | 2015 63

Spezialtiefbau als Subunternehmer eine über-schnittene und rückverankerte Pfahlwandmit einem Durchmesser von 1000 mm. DasDrehbohrgerät erstellt 315 Pfähle mit einerGesamtlänge von 2850 m. Für die Sicherungder Böschungen an der Arbentalstrasse sindrund 660 m2 Nagelwand zu erstellen. Die ver-wendeten 206 m3 Recycling-Spritzbeton C und1600 m3 Pfahlbeton werden im Ebirec herge-stellt und die Wahrscheinlichkeit ist gross, dassein Teil der von dieser Baustelle abgeführtenBauschuttmassen wieder als Recyclingbetonauf die Baustelle zurückkommt.Für die fertige Baugrube der Gesamtüberbau-ung sind rund 26400 m3 lehmhaltiger Bodenabzuführen. Damit der Aushub nicht umgela-gert werden muss, kommt ein Long-Reach-Bagger zum Einsatz. Mit einer Reichweite von18 m kann der 60 t schwere Bagger eine Flächevon 1000 m2 abdecken, ohne den Standort zuwechseln. Während der Sommerwochen habendie Eberhard Bau AG neben dem Long-Reachauch noch zwei 30-Tonnen-Bagger, ein Baggerin der 15-Tonnen-Klasse, zwei Minibagger undeinen grossen Radlader im Einsatz.Für die Fundation der Gebäude sind 600 Nieder-druckinjektionspfähle mit einer aufsummier-ten Länge von 15800 m zu bohren. Ebenfallsbei Eberhard im Werkvertrag sind 179 Erd-sonden mit einer Gesamtlänge von 44750 m.Jedes der 115 Bohrlöcher der Bauetappe I ist250 m tief und enthält zwei Schlauchschlaufenfür die Wasserzirkulation. Das fertige Erdson-denfeld liefert Energie für das Anergienetz. DieFamilienheim-Genossenschaft Zürich realisiertseit 2011 etappenweise eine Anergie-Ringlei-tung und nutzt dafür vor allem die Abwärmevon benachbarten Grossbetrieben.Als Abschluss der Bauetappe I ist bis EndeJahr in der 4600 m2 grossen Baugrube noch460 m3 Recycling-Magerbeton einzubauen. ImDezember 2015 startet der Baumeister mitden Hochbauarbeiten. Der Rückbau und derBaugrubenaushub der Bauetappe II werdenvoraussichtlich 2017 ausgeführt. ❰

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Eberhard Bau AGSteinackerstrasse 56, CH-8302 KlotenTelefon +41 43 211 22 10, Fax +41 43 211 22 [email protected], www.eberhard.ch Q

UA

LITY

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64 Nachhaltig Bauen | 3 | 2015

EgoKiefer AG, Fenster und TürenSchöntalstrasse 2, 9450 AltstättenTel. 071 757 33 33, Fax 071 757 35 [email protected], egokiefer.ch

Kunststoff-Fenster individuell gestaltenEgoKiefer Kunststoff-Fenster AS1® mit Farb- und Dekorfolienfür die individuelle Innen- und Aussenraumgestaltung

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schiebetüren innen wie aussen individuellgestaltet werden.

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Die EgoKiefer AG – Schweizer MarktführerEgoKiefer ist die Nr.1 im Schweizer Fenster-und Türenmarkt und ist ein Leading Brand derAFG Arbonia-Forster-Holding AG. In Europazählt EgoKiefer zu den führenden Unterneh-men der Branche und beschäftigt rund 900Mitarbeitende. Als integrierter Gesamtanbieterentwickelt, produziert, verkauft und montiertEgoKiefer Fenstersysteme in den Werkstof-fen Kunststoff, Kunststoff/Aluminium, Holzund Holz/Aluminium sowie Türen für den Aus-senbereich. Der Hauptsitz befindet sich in Alt-stätten im St.Galler Rheintal, wo das Unter-nehmen 1932 gegründet worden ist. EgoKieferist in allen Regionen der Schweiz präsent undaktiv: Das Verkaufsnetz umfasst 12 Vertriebs-standorte. Hinzu kommt ein national tätigerFensterTürenService mit mehr als 90 Mitar-beitenden sowie über 350 Fachpartnern in derganzen Schweiz. Für weitere Informationen:egokiefer.ch

EgoKieferKunden können ausrund 20 verschiedenenFarb- und Dekorfolienauswählen.

Ob Anthrazit-Grau oderGolden Oak, zahlreicheGestaltungsmöglichkeitenmit EgoKiefer Kunststoff-Fenstern.

Oberfläche schmutzabstossend und pflege-leicht. Alles Eigenschaften, die man an einemKunststoff-Fenster schätzt.EgoKiefer Kunststoff-Fenster sehen aber nichtnur schön aus und lassen sich individuell ge-stalten, sie bieten auch eine Top-Wärmedämm-leistung. Das EgoKiefer AllStar AS1® ist mit demexklusiven EgoKiefer HochleistungsisolierglasEgoVerre® ausgestattet und bietet einenWärme-dämmwert von Ug 0,4 W/m2 K. Das verbessertdie Wärmedämmung um bis zu zehn Prozent.Die MINERGIE®- und MINERGIE-P® zertifizier-ten Fenster können auch in Niedrigenergiehäu-ser und Passivhäuser eingebaut werden. ❰

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Wohnüberbauung Bruggächer Mönchaltorf

Eine Pionierleistungfür nachhaltiges Bauenim Kanton ZürichVon Robert Schütz

Die Fertigstellung erfolgte bereits im

Frühjahr 2014. Noch immer gilt die Über-

bauung am Rande von Mönchaltorf als

grosses Vorbild. Immerhin war das Brugg-

ächer-Projekt im Kanton Zürich ein Vorreiter

in Sachen Minergie-A und gilt somit in

der Region als wegweisendes Beispiel für

nachhaltiges Bauen.

Minergie-A

Einer muss immer den Anfang machen. ImKanton Zürich war es die Allreal Generalunter-nehmung AG als Bauherr der ÜberbauungBruggächer in Mönchaltorf, die den Planernein klares Konzept für mehr Nachhaltigkeitdiktierte. Die Zielvorgaben schrieben unteranderem vor, die Auflagen des 2011 lanciertenStandards Minergie-A zu erfüllen. Die AllrealGeneralunternehmung AG, die das Baulandvon einer Erbengemeinschaft erwarb, be-stimmte hier als Bauherrschaft und General-unternehmung gleichermassen den Weg zueiner richtungsweisenden Wohnüberbauung.Das im Nordwesten von Mönchaltorf gelegene

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Wohnüberbauung Bruggächer Mönchaltorf

Grundstück wird nordöstlich begrenzt durchden Aabach und wird an der südwestlichenSeite von der schwach befahrenen Seestras-se flankiert. Auf diesem Gelände galt es, neunGebäude in lockerer Gruppierung so zu plat-zieren, dass bei gleichzeitiger Verdichtung einMaximum an Raum zwischen den einzelnenGebäuden entsteht.Die Planung und Projektoptimierung entstandin enger Zusammenarbeit mit dem LuzernerArchitekturbüro TGS Architekten AG. Dieseshat dabei die Lage und den Zuschnitt des Bau-grundes optimal für die Anordnung der Gebäu-de genutzt. Das Ziel: In der Gesamtheit solltedie Anlage eine fast dörfliche Atmosphäre bie-ten. Hierzu hat man insgesamt neun Gebäudederart geschickt und versetzt angeordnet, dasssich in der Mitte eine Art Dorfplatz ergibt. Undzu einem romantischen Dorf gehören selbst-verständlich auch grosszügige Grünflächenund ausreichender Baumbestand. Auch dieserWunsch wurde erfüllt. Der Architekt AndreasLeu, vom Luzerner Architekturbüro TGS Archi-tekten AG, der in Mönchaltorf aufgewachsenist, verkündet zudem stolz: «Die bestehendenKirschbäume sind ein wichtiger Bestandteildes neuen Aussenraumkonzeptes.»Die umliegenden Gebäudeformationen glie-dern sich in jeweils drei Stockwerke. Jede Eta-ge wiederrum bietet Raum für zwei Wohnun-gen. Die wenigen Attikawohnungen erstreckensich hingegen über ein gesamtes Stockwerk.Insgesamt entstanden durch diese clevereAufteilung der Häuser und den geschicktenZuschnitt der Grundrisse fünfzig neue Eigen-tumswohnungen. Die Grössen von 3½ bis 5½Zimmer erfüllen die unterschiedlichsten Be-dürfnisse und bieten allen zeitgemässenKomfort. Die Wohneinheiten im Dachgeschossverfügen aufgrund der Schrägen stellenweiseüber eine Höhe von bis zu 4,70 Meter. Zusätz-lich wurden für die Anwohner 75 eigene Park-plätze geschaffen. Was will man mehr?

Architektonische Besonderheitenschaffen AbwechslungWas den Entwurf besonders spannend macht,sind die Dachformen, die sich aus einem Sat-tel- und einem Pultdach zusammensetzen,die jeweils in einem Winkel von neunzig Gradzueinander stehen, wodurch eine geradlinigeHäuserfront im Stil des üblichen Allerleis ver-mieden wurde. Der Architekt erklärt diesenGriff in die planerische Trickkiste wie folgt:«Das Wechselspiel der teilweise abgedreh-

ten Dachflächen ergibt ein eigenes Geprägeder Wohnüberbauung und korrespondiert mitder markanten Dachform der benachbarten‹Siedlung am Aabach› des Architekten RolandG. Leu.»Auch bei der Anordnung der Balkone, die inunterschiedliche Richtungen weisen, gehen diePlaner eigene Wege. So ergibt sich aus jederWohnung eine völlig neue Perspektive, und dienötige Privatsphäre bleibt bewahrt. Als wei-tere Besonderheit fällt sogleich die Fassademit ihrer Schindelverkleidung auf, die, wie esder Architekt formuliert, mit ihren erdfarbe-nen Tönen das zurückhaltende Zusammen-spiel der Neubauten und das Umgebungsgrünunterstützt. Weiter fügt er hinzu: «Indem dieFassadenverkleidung dreissig Zentimeterüber dem Boden endet, erscheint das Grünals zusammenhängende Fläche, auf dem dieBaukörper zu schwimmen scheinen.» Dochdie Swisspearl® Fassadenschindeln von derEternit Schweiz haben auch eine ganz prakti-sche Funktion.

Die Swisspearl® Fassade ist Teildes Energiekonzepts«Mit einer optimal gedämmten Swisspearl®

Fassade von der Eternit Schweiz lassen sichder Energieverbrauch und damit die Heiz-kosten langfristig senken. Diese sind zudemim Unterhalt ausserordentlich wirtschaft-lich, denn sie brauchen keine regelmässigenPflegeanstriche», so jedenfalls argumentiertder Hersteller und nennt im gleichen Atemzuggleich eine ganz Reihe von Vorteilen für dieAllzweckwaffe gegen Wind und Wetter. Weiterheisst es: «Selbst grosse Temperaturdifferen-zen von Sommer bis Winter lassen eine richtiggedämmte Fassade unbeeindruckt.» Soweitdas Werbeversprechen.Ganz sicher haben die Planer und Ingenieurehier erst nach objektiver Prüfung exakt dierichtige Entscheidung getroffen. Für ein opti-males Ergebnis hat die Allreal Generalunter-nehmung AG bereits in der Bauprojektphasedie Bauphysiker Stegmeier Akustik & Bauphy-sik GmbH und weitere Spezialisten hinzuge-zogen. Der Architekt ist der Bauherrschaft fürdiese Entscheidung noch heute dankbar undgesteht: «Durch eine frühe Zusammenarbeitmit der Bauphysiker Steigmeier Akustik &Bauphysik GmbH konnte in intensiver Zusam-menarbeit bereits im Stadium der Baueinga-be die Konstruktion und die Ausrichtung derBaukörper überprüft und verbessert werden.

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Minergie-A

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68 Nachhaltig Bauen | 3 | 2015

Wohnüberbauung Bruggächer Mönchaltorf

Bauherrschaft /TotalunternehmerAllreal General-unternehmung AGEggbühlstrasse 158050 ZürichTel. 044 319 11 11www.allreal.ch

ArchitektTGS Architekten AGZentralstrasse 38A6003 LuzernTel. 041 226 36 66www.tgsarchitekten.ch

BauingenieurJäger Partner AGRäffelstrasse 328045 ZürichTel. 044 711 80 11www.jpbi.ch

HLKS-IngenieurPlanungsbüroRoman Böni GmbHAarauerstrasse 205036 OberentfeldenTel. 062 723 56 79www.team-boeni.ch

Akustik / BauphysikSteigmeier Akustik +Bauphysik GmbHBäderstrasse 255400 BadenTel. 056 225 10 30www.steigmeier-ab.ch

FensterEgoKiefer AGSchöntalstrasse 29450 Altstätten SGTel. 071 757 33 33www.egokiefer.ch

Somit hielt sich der zusätzliche Aufwand beider Ausführungsplanung für uns als Architek-ten in Grenzen.»

Intelligentes Energiekonzept sichertden Standard Minergie-AFür die positive Energiebilanz ist neben deräusseren Gebäudehülle, die zunächst den Ver-lust von erzeugter Energie vermeidet, aucheine nachhaltige und intelligente Energiever-sorgung mit möglichst regenerativen Ressour-cen entscheidend. Doch mehr noch: «Miner-gie-A bedeutet mehr als nur die Deckung desWärmebedarfs mit erneuerbaren Energien. Esist der neue High-End-Standard für Nullener-gie-Häuser», betont der Leiter der MinergieAgentur Bau, Professor Armin Binz, in einer In-formationsschrift, welche die ehrgeizigen Zieledes 2011 etablierten Standards beschreibt. Als

wichtigste Forderung wird hier genannt: «EinMinergie-A-Haus hat in der Energiebilanzmindestens eine schwarze Null.» Gemeintist damit, dass der Aufwand für Raumwärme,Wassererwärmung und Lufterneuerung sowiefür die Klimatisierung vollständig durch erneu-erbare Energien gedeckt wird. Hierzu zählensowohl Sonnenenergie und Biomasse als auchErdwärme und die Aussenluft.

Das intelligente Zusammenspiel vonTechniken bringt den ErfolgBei der Wohnüberbauung Bruggächer ge-lang das Erreichen des Minergie-A-Standardsebenfalls durch ein geschicktes Zusammen-spiel unterschiedlicher Techniken. Zunächsterzeugt eine Wärmepumpe, die durch eineErdsonde gespeist wird, die nötige Energie fürHeizung und Warmwasser. Zusätzlich sorgteine Photovoltaik-Anlage, die auf den Schräg-dächern installiert ist, für 125 kWh/m2/JahrStrom. Somit wird eindeutig mehr Strom er-zeugt, als tatsächlich benötigt wird. Fazit: DasPlus ist erreicht.Lohnt sich dieser ganze Aufwand? Die Ant-wort ist leicht gefunden: Die Investition in denMinergie-A-Standard ist eine Investition in dieZukunft. Wir schonen damit unsere Umwelt,und auch wirtschaftlich macht die Entschei-dung für eine energieeffiziente Zukunft Sinn.Denn sind die Energiekosten bei null, wirdauch der Wiederverkaufswert einer Immobiliepositiv beeinflusst. Das Bauen mit dem LabelMinergie-A ist somit für alle ein Gewinn. ❰

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Nachhaltig Bauen | 3 | 2015 69

RubriktitelMinergie-A

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70 Nachhaltig Bauen | 3 | 2015

National und internationalausgezeichnet

Jedes Jahr werden zahlreiche Bauobjekte mit nationalen und internationalen

Solarpreisen prämiert, die mit zukunftsweisenden, integrierten Solar- oder Hybrid-

systemen der Meyer Burger AG ausgerüstet sind. Auch dieses Jahr wurden etliche

Bauobjekte mit dem Schweizer Solarpreis ausgezeichnet, die mit bewährter Meyer Burger

Solartechnologie ausgerüstet sind. Wir gratulieren den ausgezeichneten Meyer Burger

Installationspartnern und Bauherren zu diesen preisgekrönten Meisterwerken.

Massnahmen entgegennehmen. Mit seinenvier PV-Anlagen erzeugt der Verein jährlich35700 kWh Sonnenstrom.In der Kategorie «Energieanlagen» sind dreivon fünf Projekten mit Meyer Burger Solar-systemen ausgerüstet. Das «Hôtel des Asso-ciations», welches in der ISOS-Schutzzoneder Stadt Neuchâtel liegt, wurde vollflächigmit einer dachintegrierten MegaSlate® Anlagesaniert. Dadurch wird der historische Charak-ter des Gebäudes gewahrt. Beim UnterwerkSteghof der städtischen ElektrizitätswerkeLuzern (ewl) wurde die 617 m2 grosse, perfektintegrierte PV-Anlage als «Kunst am Bau»gestaltet. Beim dritten, in dieser Kategorieausgezeichneten Projekt, dem Solardach inder Ortsbild-Schutzzone B der Stadt Luzern,konnten die hohen Anforderungen des Denk-malschutzes dank dachbündig integrierterSpezialmodule und filigran konzipierter Dach-fenster, erfüllt werden.In der Kategorie «Plusenergiebau» wurde einProjekt mit massgefertigten Meyer BurgerModulen sogar mit dem 1.Preis ausgezeichnet.Der 364 m2 grosse Neubau der Familie Sieberin Sörenberg wurde mit einer 52 kW starkenPhotovoltaik-Anlage bestückt. Das traditionellgeformte Walmdach ist architektonisch, ästhe-tisch und technisch optimal gestaltet und ge-neriert jährlich 43800 kWh Strom. Das perfektgedämmte Wohn- und Geschäftshaus benötigtjährlich 9000 kWh Energie. Zusammen mitdem CO2-freien Elektro-Renault werden ledi-glich 10400 kWh Energie benötigt. Deshalbkann jährlich ein Stromüberschuss von 33400kWh ins Netz eingespiesen werden, was einerEigenenergieversorgung von sage und schrei-be 486% entspricht. Ebenfalls in dieser Kate-

Der «Schweizer Solarpreis» feiert dieses seinJahr 25-jähriges Jubiläum. Jährlich wird in derSchweiz der Solarpreis in unterschiedlichstenKategorien vergeben. Ausgezeichnet werdenPersönlichkeiten, Institutionen, Neubautenund Sanierungen, die im Zusammenhang mitSolaranlagen stehen. Im Weiteren wurden die-ses Jahr auch der HEV-Schweiz-Sondersolar-preis, ein Norman Foster Solar Award sowiedrei Solarpreise für PlusEnergieBauten (PEB)vergeben.Meyer Burger freut sich, unter den Gewinnernzahlreiche Installationspartner zu entdecken.So wurde in der Kategorie «Persönlichkeiten»Christian Hassler ausgezeichnet, der seit Jah-ren erfolgreiche Solarprojekte, unter anderemmit Meyer Burger Systemen, realisiert. In derKategorie «Institutionen» durften die Pfadi-abteilung und der Heimverein Falkenstein denSolarpreis für sein langjähriges Engagementzur nachhaltigen Umsetzung energetischer

Meyer Burger AG

Unterwerk Steghof derstädtischen Elektrizitäts-werke, Luzern

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Nachhaltig Bauen | 3 | 2015 71

Solarpreis 2015

QU

ALI

TY

oben links: Hôtel des Associations, Neuchâtel

oben rechts: Neubau Famlie Sieber, Sörenberg

links: Solardach in der Ortsbild-Schutzzone B, Luzern

oben: Vierseitige PV-Anlage Pfadiheim Weiermatt, Köniz

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72 Nachhaltig Bauen | 3 | 2015

Meyer Burger AG Solarpreis 2015

Übersicht Solarpreisgewinner 2015 mit Meyer Burger Produkten:

Neubauten Reka-Feriendorf, 3914 Blatten bei Naters VS

Sanierungen Solares Weingut Davaz, 7306 Fläsch/GR

PEB-Solarpreis 486%-PlusEnergieBau Sieber,6174 Sörenberg LU

Energieanlagen Hôtel des Associations, 2000 Neuenburg NE

Energieanlagen Solares ewl-Unterwerk Steghof,6005 Luzern LU

Energieanlagen-Diplom Solardach in Ortsbild-Schutzzone,6003 Luzern LU

PEB-Diplom 173%-PEB-EFH Beutler Caduff,3600 Thun BE

Institutionen Pfadi und Heimverein Falkenstein,3098 Köniz BE

Persönlichkeiten Christian Hassler, alpiner Solarpionier,7433 Donat GR

Weingut Davaz, Fläsch

Reka-Feriendorf, Blatten bei Naters

gorie wurde das sanierte Einfamilienhaus derFamilie Beutler Caduff mit einem Diplom aus-gezeichnet.In der Kategorie «Sanierungen» wurde dasWeingut Davaz in Fläsch prämiert. Die gesam-te Anlage fügt sich schlicht und unaufdringlichin die Weinberge ein. Das auf drei Dachflächenintegrierte MegaSlate® Solardachsystem er-zeugt jährlich 66100 kWh Energie und decktdamit 46% des Gesamtenergiebedarfs desWeinguts ab.Besonders erfreulich ist, dass in der Kategorie«Neubauten» das Reka-Feriendorf in Blattenbei Naters mit einer Hybridanlage gewonnenhat. Auf sieben von neun Dächern wurden Hy-bridkollektoren aus Thun installiert, die jähr-lich gleichzeitig 135100 kWh Strom und rund280000 kWh Wärme produzieren. Die thermi-sche Energie dient zur Aufladung des saisona-len Geothermiespeichers. Insgesamt weist dasFeriendorf mit seinen sieben Wohnbauten, demdazugehörenden Hallenbad sowie dem Restau-rant, einen Gesamtenergiebedarf von jährlich791800 kWh auf. Dieser kann zu 65% durchEigenproduktion gedeckt werden. Der fehlendeEnergiebedarf von 280600 kWh wird durch dasTrinkwasserkraftwerk in Blatten bereitgestellt.Der Betrieb des Reka-Feriendorfes läuft somitCO2-frei. ❰

www.meyerburger.comwww.solaragentur.ch

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Nachhaltig Bauen | 3 | 2015 73

Das Bauatelier Metzler hat für das umgebaute Minergie-P-ECO-Mehr-familienhaus Hardegger in Oberengstringen den Schweizer Solarpreisfür Plusenergiebauten erhalten! Thomas Metzler durfte am Dienstag,29.September, gemeinsammit der Bauherrschaft den Preis im PalexpoGenf in Anwesenheit des ehemaligen Bundesrates Adolf Ogi, von PaulKalkhofen vom Architekturbüro Norman Foster, von Gallus Cadonau,Geschäftsführer der Solar Agentur Schweiz, und anderen Persönlich-keiten entgegennehmen.

Auch die Europäische Auszeichnung«Das Mehrfamilienhaus Hardegger ist das innovativste und nachhaltigsteHaus im Kanton Zürich», sagt Gallus Cadonau. Zudem steht das Haus mitder vollflächig integrierten Photovoltaikanlage in der Kernzone. Speziellan dem Gebäude sei auch, dass zum ersten Mal bei einer Plusenergie-sanierung an einem Mehrfamilienhaus sowohl die Süd- als auch dieNorddachfläche zur Stromerzeugung genutzt werde. Daher ist das Hausauch mit dem Europäischen Solarpreis ausgezeichnet worden.Das aus den 50er-Jahren stammende Gebäude wurde 2013/2014 umge-baut und ist schweizweit eines der ersten MFH-Umbauten, welches denanspruchsvollen Minergie-P-ECO-Standard erfüllt. Ausserdem ermög-licht die grosszügige Photovoltaikanlage, dass der gesamte Energie-bedarf der Liegenschaft eine positive Energiebilanz von 130% aufweist.

Weitere InfosWir informieren Sie gerne mehr zum ThemaPlusenergie- und Passivhaus. Thomas Metzlerfreut sich auf Ihre Kontaktaufnahme.

Siehe auch: www.bauatelier-metzler.ch

Bauatelier Metzler –Schweizer und Europäischer Solarpreis 2015

I N N O V A T I O N E NInnovationen +++ Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen

Vollflächig dämmen – mit SteinwolleDer Brandriegel trennt die Brandabschnitte ei-nes Gebäude in der Fassade. Gemäss VKF, demVerband Kantonaler Feuerversicherungen, sindbrennbare Materialien in mehrgeschossigenFassaden ohne diese «Fire Wall» nicht zulässig.Einerseits sind Brandriegel in einer brennba-ren Umgebung notwendig, um Brandabschnittekonsequent voneinander zu trennen, anderer-seits sind sie sehr aufwändig – in der Planung,in der Devisierung und in der Ausführung. Dennfür die Montage braucht es auf der Baustelleeine eigentliche Werkstatt zum Ausmessen undZuschneiden, zum Einpassen und Dübeln res-pektive Kleben. Schliesslich bedingt die Kons-truktion lückenlose Kontrollen, um die Qualitätzu sichern. Dass Architekten und Fassaden-planer einfachere Lösungen suchen, ist nahe-liegend und verständlich.Mit einer vollflächigen Dämmung aus Stein-wolle erübrigen sich Brandriegel. Denn Stein-wolle ist unbrennbar. Und damit reduziert sichder Aufwand in der Planung und Ausschreibung,

Ein Musterbeispieleiner verputzten Aussen-wärmedämmung mitCOMPACT PRO: Das neueBürohaus der Flumroc AGim Sarganserland.

vor allem auch auf der Baustelle. Die homogeneDämmschicht hat zudem bauphysikalische Vor-teile: Die Dampfdiffusion bleibt über die ganzeFassadenfläche gleich, ebenso wie die Dämm-wirkung. Es entstehen keine Wärmebrücken.Flumroc bietet mit den Dämmplatten COMPACTPRO eine ALL-IN-Lösung für verputzte Fassa-den: Wärmedämmung, Brandschutz, Schall-schutz, Ökologie und Formstabilität sind da-mit garantiert – ohne Kompromisse. DennCOMPACT PRO bringt in allen fünf Kriterienmessbare und dokumentierte Spitzenwerte.Für verputzte Aussenwärmedämmungen istCOMPACT PRO die erste Wahl.Weitere Infos finden sich in der Fachbroschü-re «Verputzte Aussenwärmedämmung» unterwww.flumroc.ch/compactpro. Auf dieser Web-site sind auch die Adressen der Flumroc-Bera-ter verfügbar.

Auskunft für Medien: Rolf Messer, Flumroc AG,[email protected], Tel. 081 734 13 04 ❰

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74 Nachhaltig Bauen | 3 | 2015

Wohnüberbauung Laupen ZH

«Wenn schon,dann bauen wir etwasNachhaltiges»Von Anita Bucher

Die beiden Minergie-P-Mehrfamilienhäuser

im zürcherischen Laupen fallen vor allem

wegen ihrer Form mit kreisähnlichen

Grundrissen auf. Dahinter stehen wohlüber-

legte architektonische Entscheidungen und

der Wunsch nach möglichst kompakten

Baukörpern.

«Wenn wir schon neu bauen, dann machen wiretwas energetisch Fortschrittliches», sagtesich der Besitzer der AG Spörri & Co. «Dennalte energiefressende Liegenschaften habenwir schliesslich schon genug.» Damit war

das Ziel für die beiden Neubauten auf diesemwunderschönen Grundstück in Laupen ZH be-reits früh gesetzt: Der Minergie-P-Standardsollte erreicht werden.

Architektur, die gefällt und in dieLandschaft passtGeplant waren Mehrfamilienhäuser mit Miet-wohnungen und da deren Grundstück unmit-telbar an das selbst bewohnte Einfamilienhausder Familie angrenzt, war eine ästhetischschöne Lösung gefragt.Das Projekt des Architekturbüro SRT Archi-tekten aus Zürich besteht aus zwei modernenaber unaufdringlichen Baukörpern, die sichgut ins gewachsene Terrain eingliedern. IhrePlatzierung im Norden des Grundstückes er-

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Nachhaltig Bauen | 3 | 2015 75

Minergie-P

gab sich durch den einzuhaltenden Gewässer-schutzabstand zum Bach und dem idyllischenWili-Weiher im Westen. Die Hauptfassaden derbeiden Gebäude sind nach Süden und Westenausgerichtet und werden so ideal besonnt.

Kompakter Bau mit wenig Energieverlusten«Der ideale Baukörper für energiebewusstesBauen wäre eigentlich eine Kugel», führt Pro-jektleiter Pascal Tschirren aus. Bei der Ent-wicklung seiner beiden Bauten orientierte ersich denn auch an diesem Ideal. Die beidendaraus resultierenden Gebäude sind zwar nichtrund, orientieren sich im Grundriss aber deut-lich an der idealen Kreisform, was durch ihrekompakte Form zu einem guten Verhältnis zwi-schen Energiebezugsfläche und Fassadenflä-che führte. Erschlossen werden die zwei Häu-ser je durch ein innen liegendes Treppenhausmit Personenlift. Von hier aus führen überallsich öffnende Winkel gegen aussen.

Mietwohnung mit viel PrivatsphäreEin rein funktioneller Bau mit zahlreichenüber-und nebeneinander gestapelten Balko-nen kam für die Besitzer nicht in Frage. Zielwar ein nicht alltägliches aber ansprechendesProjekt mit spannenden Grundrissen und vielPrivatsphäre für die Bewohner.In zwei Baukörpern entstanden so elf gross-zügige 3½- bis 4½-Zimmer-Wohnungen miteinem hohen Ausbaustandard, selbstverständ-lich behindertengerecht.Im Süden wie auch im Westen hat man Aus-blick in die Weite der Glarner Alpen, westlichliegt der idyllische, unter Naturschutz stehen-de Weiher direkt vor dem sicher eingezäunten,grosszügigen Grundstück. «Auf jedem der elfAussensplätze/Balkone soll man das Gefühlbekommen, man sei für sich und habe keineunmittelbaren Nachbarn», beschreiben Ar-chitekt und Bauherrschaft ihre Idee. Die Um-

setzung dieses Zieles scheint gelungen, denndie Rückmeldungen der bereits eingezogenenMieter sind durchwegs positiv.

Massivbau mit minimalsten WärmebrückenDie beiden Gebäude wurden in Massivbauweisemit Kompaktfassade errichtet. Der Dämmperi-meter umhüllt das gesamte Gebäude inklusiveUntergeschoss und Bodenplatte. Die Tiefgara-ge zwischen den beiden Bauten ist konsequentvon deren Gebäudehüllen getrennt. Somit wer-den Wärmebrücken auf ein Minimum reduziert.Aus demselben Grund sind auch Balkone vonder Konstruktion der zwei Häuser losgelöst.

Unterhaltsarme langlebige GebäudehautNicht nur das Energiekonzept auch die Aus-führung der beiden Bauten orientierte sich annachhaltigen Zielen. So wurde beispielsweiseder Aussenverputz mit einem Dickbett-Putz-Verfahren ausgeführt. Mit rund 15 mm wurde

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76 Nachhaltig Bauen | 3 | 2015

Wohnüberbauung Laupen ZH Minergie-P

BauherrschaftSpörri & Co AGWinkelstrasse 198637 LaupenTel. 055 256 10 05

Architekt/BauleitungSRT ARCHITEKTEN AGZürichbergstrasse 988044 ZürichTel. 043 268 85 85www.srt-architekten.ch

BauingenieurSchulthess + Dolder AGRapperswilerstrasse 418620 WetzikonTel. 044 934 30 10www.schulthess-dolder.ch

HLKS-PlanerMD-PLAN GmbHWitzbergstrasse 268330 PfäffikonTel. 044 052 30 60www.md-plan.ch

eine deutlich dickere Putzschicht aufgetragenals die normalerweise üblichen 5–8 mm. DerPutz kommt so ohne Chemikalien aus, kannmehr Feuchtigkeit aufnehmen und es bildensich keine Algen auf der Oberfläche.Auch bei der Ausführung der Vordächer wurdeeine unterhaltsarme Variante bevorzugt. Ausdiesem Grunde entschied sich die Bauherr-schaft für eine Ausführung in Sichtbeton stattHolz.

Erdwärme und SolarkollektorenGeheizt wird über Wärmepumpen mittels Erd-sonden. Pro Gebäude sind je zwei Erdsondenmit einer Tiefe von 200 m resp. 250 m in Be-

Verwaltung und VermietungKünzi Treuhand AGFrau V.SteinerRosswiesenstrasse 29, 8608 BubikonTel. 055 240 26 04

trieb. Die Erdwärme wird mittels Glykol-Was-ser-Medium der Wärmepumpe zugeführt. DieWärmeverteilung erfolgt über eine Fussboden-heizung über welche im Sommer auch Wärmeabgeführt und mittels Wärmetauscher über dieErdsonde ans Erdreich zurückgegeben werdenkann. Das Erdreich wird somit energetisch re-generiert.Sonnenkollektoren auf dem Dach gewinnenbei Sonnenschein Wärme, womit das Brauch-warmwasser aufgeheizt wird. Sofern keinSolarangebot vorhanden ist, wird die Wärmedurch die Wärmepumpe erzeugt.Jede Mietwohnung verfügt über eine eigene,dezentrale Komfortlüftungsanlage mit Wärme-rückgewinnung. Durch eine CO2-Steuerung derLüftungsanlage wird sichergestellt, dass derWohnung jederzeit die richtige Menge anFrischluft zugeführt wird.

Strom sparen und Strom produzierenDurch den Einsatz von LED-Leuchten und ef-fizienten Fluoreszenz-Leuchten in den Allge-meinräumen kann der Stromverbrauch niedriggehalten werden. Zudem wurde bei der Wahlder Einbaugeräte konsequent auf Bestgerätegesetzt.Wer möchte, darf für Elektro-Fahrzeuge sei-nen Tief-Garagenparkplatz mit einer Ladesta-tion ausrüsten lassen.Bei so viel Innovation bleibt eigentlich nur nochdie Frage nach einer eigenen Strom produzie-renden Photovoltaik-Anlage offen. «Genau!»bestätigte auch ein Vertreter der AG Spörri &Co., «wir haben uns diese Frage auch gestellt.Da aber der verfügbare Platz nur noch kleinwäre, sehen wir eine wesentlich effizientereMöglichkeit, stattdessen später auf einem un-serer rund 250 Meter entfernten Gewerbege-bäude (im Perimeter für den zur Zeit ein Richt-projekt/Gestaltungsplan ausgearbeitet wird)eine grosse Dachanlage von bis über 1000 m2

zu realisieren. – Denn wenn wir etwas machen,dann etwas Richtiges.» ❰

Foto: Klaus Hoffmann Fotograf, 8620 Wetzikon

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TOP-WIN Fenster1a hunkeler Interview

Die Welle von Einbrüchen nimmt das

ganze Jahr nie ab. Glücklich die Bauherren

und Mieter, deren Haus oder Wohnung

mit TOP-WIN Fenster mit dem geprüften

Sicherheitspaket ausgerüstet ist. Diese

Fenster bringen jeden Einbrecher schlicht

zur Verzweiflung.

Interview mit Norbert Wicki,Kundenschreiner bei 1a fenster

Herr Wicki. Wann sind Sie vor Ort wenn ein-gebrochen worden ist?Meist bin ich einer der ersten, oft werde ich garschon zusammen mit der Polizei gerufen. DieLeute sind verunsichert und verängstigt undwollen sich möglichst schnell wieder in Sicher-heit fühlen. Dafür hab ich natürlich Verständnisund versuche, so schnell und unkompliziert zuhelfen.

Wie sieht es denn da aus und was können Siemachen?Schlimm sieht das meist aus. Da herrscht einwahnsinniges Durcheinander im Wohnbereich,oft sind ganzen Schränke ausgeräumt und dieBewohner sind sehr verunsichert und traurig.Ja nach Grösse der Beschädigung ersetzenwir den Flügel oder das Glas sofort. Es kommtaber auch vor, dass ein neues Fenster einge-

baut werden muss, dann reparieren wir vorerstmal provisorisch, damit der Einbruchschutzwieder gewährleistet ist.

1a fenster baut aber Fenster, die es Einbre-chern echt schwer machen, oder?Das ist so. Hat ein Bauherr unsere TOP-WINFenster mit der RC2-Klasse nach SN EN 1627eingebaut, hat er richtig in Sicherheit inves-tiert. Früher hiess das übrigens nicht RC2 son-dern WK2 oder Widerstandsklasse 2.

Was ist denn so speziell am TOP-WIN Fensterund am Einbruchschutz RC2?Dank der Klebetechnologie und dem einge-bauten Einbruchschutz mit der zusätzlichenSicherung gegen das Aufhebeln, gegen dasEinschlagen des Glases und das Bewegen desVerschlusses haben wir mit dem TOP-WINRC2 eines der sichersten Holz-Metallfensterauf dem Markt. Das wird in ausgedehnten Testvon anerkannten Fachinstituten geprüft. Und,darauf sind wir stolz, TOP-WIN ist das erste, inder Schweiz geprüfte Fenster nach RC2.

Können denn bestehende Fenster mit Sicher-heitsteilen nachgerüstet werden?Ja, das machen wir oft. Vor allem bei Erdge-schossfenstern ist das zu empfehlen. Wir bau-en dann Sicherheitsbeschläge mit Rollbolzen,abschliessbare Griffe und, wenn gewünscht,auch Sicherheitsglas ein. Fenster mit nur ei-ner Grundsicherheit hat ein Profi-Einbrechernämlich ohne grossen Aufwand in einer halbenMinute offen.

Hat ein Einbrecher schon versucht, ein TOP-WIN Fenster mit RC2 zu öffnen?Versucht ja, geschafft aber nie. In diesen Fäl-len wurde zwar der Rahmen beschädigt, aberdie Einbrecher kamen nicht rein. Ein Beispieldafür war sogar in den Zeitungen: Zwei Apo-theken in Stans wurden von Einbrechern heim-gesucht. Bei einer, eben der mit TOP-WINFenstern, blieb es beim Versuch, die Einbre-cher kamen gar nicht rein. Und bei der zwei-ten, ohne TOP-WIN, wurde dann eben wirklicheingebrochen. ❰

TOP-WIN Fenster bringenEinbrecher zur Verzweiflung

Sichere Fenster mit TraditionDas über 157-jährige Familienunterneh-men baut mit dem TOP-WIN Fenster einesder modernsten Fenster für den Einsatzbei Renovationen und Neubauten. Die um-fassende Produktlinie beinhaltet auch dieTOP-WIN RC2 Fenster, welche speziellgrosse Einbruchsicherheit bieten.

Das Interview führte Heinz Habermacher.Ein Video dazu findet sich auf www.1a-hun-keler.ch oder www.facebook.com/1ahunkeler

1a hunkeler AGBahnhofstrasse 206030 EbikonT 041 444 04 40F 041 444 04 [email protected]

Nachhaltig Bauen | 3 | 2015 77

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Halle 1.1Bauprodukte: Stand 165 Technische Dämmung: Stand C28

78 Nachhaltig Bauen | 3 | 2015

swissbauaktuellALL-IN mit Flumroc-SteinwolleBrandriegel sind beim Einsatz von brennbaren Materialien in mehr-geschossigen Gebäuden Pflicht. Sie trennen die Brandabschnitte kon-sequent voneinander ab und gewährleisten so einen zuverlässigenBrandschutz. Die Planung und Ausführung von Brandriegeln ist aller-dings sehr aufwendig. Um sie zu montieren, braucht es auf der Bau-stelle eine eigentliche Werkstatt für das Ausmessen und Zuschneiden,das Einpassen, Dübeln oder Kleben. Zudem sind lückenlose Kont-rollen für die Qualitätssicherung unerlässlich. Dass Architekten undFassadenplaner einfachere Lösungen suchen, ist naheliegend undverständlich.Mit einer vollflächigen Dämmung aus Steinwolle erübrigen sichBrandriegel. Denn Steinwolle brennt nicht. Damit reduziert sich derAufwand in der Planung, Ausschreibung und auf der Baustelle. Diehomogene Dämmschicht hat zudem bauphysikalische Vorteile: DieDampfdiffusion bleibt über die ganze Fassadenfläche und Wärme-brücken werden verhindert.Für die verputzte Aussenwärmedämmung bietet Flumroc mit COM-PACT PRO eine ALL-IN-Lösung: Wärmedämmung, Brandschutz,Schallschutz, Ökologie und Formstabilität sind garantiert und liefernmessbare und dokumentierbare Spitzenwerte.Bis Ende 2016 bietet Flumroc zudem besonders günstige Konditionenbei der Umsetzung einer Lösung mit COMPACT PRO. Alle Einzelheitenerfahren Sie bei uns an der Swissbau und unter www.flumroc.ch/allin.Überzeugen Sie sich amMessestand der Flumroc AG. Anhand zahlrei-cher Modelle von Dämmlösungen und aufschlussreicher Gesprächemit unseren Fachberatern erfahren Sie, wie Sie noch mehr aus ihrenBauprojekten holen können.

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Das leise Kraftpaket im Schrank:Zehnder ComfoAir SL 330Maximale gestalterische Freiheit dankminimaler AbmessungenDas Kompaktlüftungsgerät Zehnder ComfoAir SL330 eignet sich fürWohnungen, Ein- und Mehrfamilienhäuser. Mit 535×545×1938 mm(inkl. Montagesockel) passt es in Standard-Einbauschränke. EinSchalldämpferpaket für nahezu geräuschlosen Betrieb ist integriert.Hochleistungs-EC-Ventilatoren ermöglichen eine optimale Energie-effizienz von 0,26 Wh/m³ (SFP), gemessen bei 150 bis 180 m³/h und100 Pa externem Druckverlust, was einer elektr. Leistungsaufnahmevon 47 Watt entspricht. Max. werden 350 m³/h Luft bei 240 Pa exter-nen Druck gefördert. Lieferbar mit hygienezertifiziertem Enthalpie-tauscher, sorgt es neben Wärmerückgewinnung auch für angenehmeLuftfeuchtigkeit. Ein Sommerbypass ist Grundausstattung. Alle Inno-vationen aus dem Hause Zehnder gibt es in Halle 1.2 auf Stand A10.

Das neue Komfortlüftungsgerät ZehnderComfoAir SL 330 ist ein echtes Raumwunder:Dank seiner schmalen Abmessung passtes bequem in Standard-Einbauschränke inKüche, Badzimmer oder im Eingangsbereich.Die Wohnungsgestaltung ist keinerleiEinschränkungen unterworfen: Sichtbarbleiben nur die Bedieneinheit unddie Designgitter der Zu- und Abluftventile.

Zehnder Group Schweiz AGMoortalstrasse 3, 5722 GränichenTel. 062 855 11 11www.zehnder-systems.ch

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Seien Sie unser Gast. Halle 1.1, Stand A100Swissbau 2016 Halle 1.2, Stand D73

Nachhaltig Bauen | 3 | 2015 79

swissbauaktuellHeisse InnovationenDie Schmid AG energy solutions kann auf eine lange Tradition zurück-blicken. Als grösster Schweizer Hersteller von Holzfeuerungen hatdas Unternehmen die Entwicklung der modernen Feuerungstechnikaktiv mitgestaltet und zählt heute zu den weltweit führenden Firmender Branche.Auch 2016 ist für den Holzfeuerungspionier ein Jahr der Innovationen.Die neue Stückholzfeuerung Novatronic überzeugt mit neuer Touch-Steuerung sowie automatischer Zündung und Wärmetauscherrei-nigung. Im Bereich Stromerzeugung hat Schmid die Vertretung fürSpanner Holz-Kraft-Anlagen übernommen. Die Weltneuheit für denLeistungsbereich von 10 kW elektrisch und 20 kW thermisch ist daserste Produkt dieser Art, das in Serie produziert wird. Zudem wurdendie bewährten Feuerungstypen UTSK und UTSR überarbeitet. Die neu-en Kesselkonstruktionen mit diversen Neuerungen garantieren besteWirkungsgrade und geringe Emissionen. Im höheren Leistungsbe-reich bis 500 KW ist Schmid der erste Hersteller, welcher erfolgreichnach EN 303-5:2012 geprüft wurde. Schmid erreicht durchgängig diehöchste Kesselklasse 5 und bestätigt damit ihre Technologieführer-schaft im Markt.

Schmid AG, energy solutionsCH-8360 Eschlikonwww.schmid-energy.ch

EgoKieferKunststoff-Hebeschiebetüre XL®2020Die preiswerte AlternativeDer maximale Lichteinfall dieser neuartigen Hebeschiebetüre vermit-telt ein einzigartiges Wohngefühl. Die hochdämmende Mehr-Kam-mer-Profilkonstruktion und Glaseinsätze von bis zu 52 Millimeternsorgen für exzellente Wärmedämmwerte. Flügelhöhen von bis zu 2800Millimetern und ein reduzierter Rahmenanteil erlauben eine XL-Optikund unterstützen die Energiegewinnung – eine ideale Voraussetzungfür MINERGIE-P®-Bauten. Die Kunststoff-Hebeschiebetüre XL®2020ist eine preiswerte Alternative zu Kunststoff/Aluminium-Hebeschiebe-türen XL®2020 und setzt mit den einzigartig schmalen ProfilansichtenAkzente in der modernen Architektur.

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Ein Schwerpunkt an unserem neuen Stand wird die hin-terlüftete Fassade sein. Wir zeigen Ihnen anhand vonmehreren Modellen verschiedenste Möglichkeiten eineroptimierten Gebäudehülle und deren Vorteile. Bauphy-sikalisch ist die hinterlüftete Fassade eine der bestenLösungen. Gedämmt sind die Fassaden-Modelle mitunserem Hochleistungsdämmstoff SAGLAN (030) FA 50Carbolane.

Unser Highlight an der Swissbau sind die neuen, verbes-serten Produkte mit...Alles weitere erfahren Sie bei uns am SAGER Stand. Wirfreuen uns auf Ihren Besuch — lassen Sie sich überra-schen!

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80 Nachhaltig Bauen | 3 | 2015

swissbauaktuell

Swisspearl®- Lebensqualität als oberstes Prinzip.

Wir präsentieren uns zusammenmit der swisspor AG und derPromat AG an einem eindrücklichen Gemeinschaftsstand ander Swissbau 2016. Dieser wurde von den Architekten Cadosch &Zimmermann entworfen und realisiert. Am Stand in der Halle 1kann dieWelt der Gebäudehülle mit einem einzigen Standbesuchumfassend erkundet werden.Zwei versetzte, übereinander gelegte Kuben sind Blickfang desAuftritts. Spannend bekleidet mit Swisspearl® Fassadenplattenin teilweise neuen Oberflächen zeigen sie das ausdrucksstarkeGestaltungspotential mit dem einzigartigenMaterial. ThematischeVitrinen geben den Besuchern auf überraschende Art undWeiseEinblicke in die Produktwelt von swisspor, Promat und Eternit(Schweiz) AG. Ausgewählte Objekte aus der Swisspearl®Garten-und Designkollektion vervollständigen die Erlebniswelt.

Erleben Sie selbst unseren einzigartigen Auftritt an der Swissbau.Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

Eternit (Schweiz) AG | www.swisspearl.ch | Halle 1, Stand C14

Neue Solartechnologie an der SwissbauErstmalig präsentieren wir Ihnen an der Swissbau2016 unser neues HJT und SWCT Produktportfolio

Punkto Leistung und Technologie setzten wir mit einerintelligenten Kombination der hocheffizienten Solarzellen-Beschichtungstechnologie „Heterojunction (HJT)“ undder innovativen Solarzellen-Verbindungstechnologie„SmartWire (SWCT)“ neue Massstäbe.

Besuchen Sie uns am Stand A48 in der Halle 1.1

Geschäftsgründung der ENERGIEKOMPETENZ GmbH in Frauenfeld

ENERGIEKOMPETENZ hat auch einen FirmennamenEin Energiemanager und ein Architekt, ein Lichtplaner sowie Spezia-listen für Haustechnik und für Absaugtechnik bündeln ihr Fachwissenund ihre Erfahrung in der ENERGIEKOMPETENZ GmbH in Frauenfeld.Hinter den Personen stehen als Inhaber der neuen Firma die Unterneh-men FUCHS AADORF AG Absaug- und Haustechnik, die preluce ag fürLichtplanung in Frauenfeld, das Architekturbüro Müller und Heuschermit Sitz in Sulgen und Schaffhausen sowie die RZ EnergiemanagementGmbH in Waldkirch. Die ENERGIEKOMPETENZ GmbH will insbesondereKMU gesamtheitliche Energieoptimierungen aus einer Hand anbieten,sowie wirtschaftliche Massnahmen vorschlagen und deren Umsetzungkompetent begleiten (www.energiekompetenz.ch).Die Betriebsaudits zur Erfassung des Ist-Zustandes bei den Unterneh-men gelten als Energieverbrauchsanalysen und werden vom Bund undden Kantonen mit verschiedenen Programmen gefördert.Die ENERGIEKOMPETENZ GmbH ist auch auf der Liste der Dienstleisterzur Umsetzung des Grossverbrauchermodels für Energieverbrauchs-analysen (EVA) des Kantons Thurgau zu finden.

Weitere Informationen:ENERGIEKOMPETENZ GmbH, Stammeraustrasse 9, 8500 Frauenfeld052 728 43 86, [email protected], www.energiekompetenz.ch

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Zehnder Group Schweiz AG

Das leise Kraftpaket im Schrank:Zehnder ComfoAir SL 330

Mit dem Zehnder ComfoAir SL 330 bietet Zehnder ein Kompaktlüftungsgerät, das

in jeden Standard-Einbauschrank passt, ideal für die platzsparende Installation. Dank effizi-

enter Hochleistungs-EC-Ventilatoren und optimal abgestimmtem Schalldämpferpaket ist es

nicht nur leistungsstark, sondern auch ausgesprochen leise. Für hohe Feuchte-

rückgewinnung ist das Lüftungsgerät zudem auch mit Enthalpietauscher erhältlich.

Ob bei Neubau oder Renovation, das neueZehnder ComfoAir SL330 eignet sich ideal alsplatzsparende Lüftungslösung für Miet- undEigentumswohnungen genauso wie für Ein-und Mehrfamilienhäuser. Mit seinen 535 mmBreite auf 545 mm Tiefe bei einer Höhe von1938 mm (inkl. Montagesockel) passt es be-quem in Standard-Einbauschränke von Küche,Bad oder Eingangsbereich, sichtbar bleibennur die Bedieneinheit und die Designgitter derZu- und Abluftventile. In seinen kompaktenAbmessungen ist das optimal abgestimmteSchalldämpferpaket für nahezu geräuschlo-sen Betrieb bereits integriert. Das Gerät bietetdank Hochleistungs-EC-Ventilatoren eine op-timale Energieeffizienz von 0,26 Wh/m³ (SFP),gemessen bei 150 bis 180 m³/h und 100 Paexternem Druckverlust was einer elektr. Leis-tungsaufnahme von 47 Watt entspricht, alsoextrem sparsam. Es kann mit der Partystufebis zu 350 m³/h Luft bei einem externen Druckvon 240 Pa fördern.Darüber hinaus ist das Zehnder ComfoAirSL330 auch mit dem hygienezertifiziertenZehnder Enthalpietauscher lieferbar, der ne-ben effizienter Wärmerückgewinnung für an-genehme Luftfeuchtigkeit sorgt. An heissenTagen wird über einen automatischen Som-merbypass der Luftstrom am Wärmetauschervorbeigeleitet. So kann ab einer beliebig wähl-baren Temperatur kühlere Nachtluft ungehin-dert in die Wohnräume einströmen und sorgtauch in der warmen Jahreszeit für ein ange-nehmes Wohnraumklima.

Technischer Fachbeitrag

Das neue Komfortlüftungsgerät ZehnderComfoAir SL330 ist ein echtes Raumwunder:Dank seiner schmalen Abmessung passtes bequem in Standard-Einbauschränke inKüche, Badzimmer oder im Eingangsbereich.Die Wohnungsgestaltung ist keinerlei Ein-schränkungen unterworfen: Sichtbar bleibennur die Bedieneinheit und die Designgitterder Zu- und Abluftventile.

Das kompakte und leistungsstarkeKomfortlüftungsgerät ZehnderComfoAir SL330 passt bequemin jeden Standard-Einbauschrankoder platzsparend in Wandnischen.Der integrierte Enthalpietauschermit Feuchterückgewinnung sorgtfür optimale Energieeffizienz,Schalldämpfer für nahezu lautlosenBetrieb. Der modulare Aufbauerleichtert zudem Transport undMontage.

Bildquelle: Zehnder Group Schweiz AG, Gränichen

Zehnder Group Schweiz AGZugerstrasse 162, CH-8820 WädenswilTel. 043 833 20 20, [email protected]

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