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Stärkung der Almen in Schutzgebieten Nachhaltiges Almmanagement in Schutzgebieten

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Stärkung der Almen in Schutzgebieten

Nachhaltiges Almmanagement in Schutzgebieten

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ALMEN UND ALMWEIDEN

Für viele von uns haben Almen heute eine große Bedeutung als Erholungsräume. Ihr ursprünglicher Sinn war es jedoch die Ernährung der Bevölkerung zu sichern. Während auf den Flächen der Heimhöfe Getreide angebaut wurde, bildeten die Almweiden die Futtergrundlage für das Vieh.Heute gibt es auf den Almen immer weniger Vieh. Gründe sind die zunehmende Intensivierung von Grünlandflächen in den Talräumen einerseits und die Stilllegung vieler kleiner Landwirtschaften andererseits. Die Folge ist die Extensivierung und Auflassung von Almweiden und -wiesen und eine zunehmende Verwaldung und Verbuschung. Dies führt zu einem hohen Verlust naturschutzfachlich wertvoller Flächen und der Artenvielfalt.

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ALPA steht für “Nachhaltiges Almmanagement in Schutzgebieten”. Das übergeordnete Ziel von ALPA ist es Almbauern in einer umweltverträglichen und nachhaltigen Bewirtschaftung zu unterstützen.

Im Rahmen des Projektes werden folgende Schwerpunkte bearbeitet:

• umweltschonende Wasserver- und Abwasserentsorgung

• zeitgemäße Energieversorgung• Maßnahmen zur Verbesserung der Almweiden

Tourismuslenkung auf Almen• Erfahrungsaustausch von Almbewirtschaftern

Dieses Projekt wird von der Europäischen Union aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung im Rahmen des Förderprogrammes Interreg Ziel 3 für europäische territoriale Zusammenarbeit Slowenien - Österreich 2007 - 2013 konfinanziert. ALPA wurde gemeinsam mit Partnern aus Slowenien, Kärnten und der Steiermark initiiert.

Die Projektpartner aus Slowenien sind das Institut für Naturschutz der Republik Slowenien, welches als LEAD-Partner die Leitung des Projektes übernommen hat, sowie der Nationalpark Tirglav und die Gemeinde Zreče.Zu den österreichischen Partnern zählen das Amt der Kärntner Landesregierung, der Biosphärenpark Nockberge, der Naturpark Zirbitzkogel-Grebenzen und der Naturpark Almenland.

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Die Zusammenarbeit und der Austausch zwischen den unterschiedlichen Institutionen und Beteiligten ist für den Erfolg von Projekten wesentlich.

Institut für Naturschutz der Republik Slowenien (ZRSVN):: Das Institut für Naturschutz der Republik Slowenien hat aufgrund der gesetzlichen Vorgabe die Aufgabe Zielsetzungen des Naturschutzes in Slowenien umzusetzten. Die ZRSVN hat im Rahmen des Projektes die Funktion des Lead-Partners übernommen.

Der Triglav Nationalpark (TNP) liegt in den Julischen Alpen im Nordwesten Sloweniens, an der Grenze zu Italien und Österreich, und hat eine Größe von 83.807 ha. 1908 wurde erstmals vorgeschlagen, die Triglav-Region nachhaltiger zu schützen. Im Jahr 1924 dann wurde zunächst ein 1.400 ha großes Tal als „Alpiner Schutzpark“ ausgewiesen, der 1961 etwas vergrößert wurde und den Namen Nationalpark bekam. Seit 1981 gibt es den Nationalpark in der heutigen Größe und Form.

Gemeinde Zreče ist eine Gemeinde in der Region Spodnja Štajerska in Slowenien. In der aus 27 Ortschaften und Weilern bestehenden Gesamtgemeinde leben 6600 Menschen. Der Hauptort Zreče allein hat 2895 Einwohner und ist aufgrund bekannt seiner Thermen bekannt. Die Kuranlagen zählt zu den größten in Slowenien

Der Biosphärenpark Nockberge liegt im Süden von Österreich, im Bundesland Kärnten und erstreckt sich zwischen dem Liesertal von Eisentratten nach Radenthein im Westen, von Bad Kleinkirchheim und Patergassen im Süden und über die Ebene Reichenau bis zur Turracher Höhe und Innerkrems im Norden. Der Biosphärenpark umfasst vier Gemeinden.

Kärnten rühmt sich aufgrund seiner Lage im Herzen Europas mit einer vielfältigen Geschichte. Sowohl Kriege, Katastrophen und Wirtschaftskrisen als auch das Bestreben der Bevölkerung nach Freiheit und Aufschwung haben das Bundesland bedeutend gestaltet. Das Land Kärnten ist einer der Projektpartner.

Der Naturpark Zirbitzkogel-Grebenzen, der im Oberen Murtal im Bundesland Steiermark an der Grenze zu Kärnten liegt, wurde im Jahr 1983 gegründet. In den zehn Gemeinden innerhalb des Naturparks leben etwa 9000 Einwohner. Die Aufgaben und Schwerpunkte des Naturparks Zirbitzkogel-Grebenzen beruhen auf vier Säulen: Schutz, Erholung, Bildung und Regionalentwicklung.

Der Naturpark Almenland liegt 40 km nördlich von Graz. Die Landschaft ist geprägt von Wiesen, Weiden und ausgedehnten Almgebieten, welche von Felswänden und Schluchten unterbrochen werden. Der Naturpark Almenland umfasst 13 Gemeinden und erstreckt sich im Osten vom Rabenwald bis zur Bärenschützklamm im Westen.

PROJEKTPARTNER

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PROJEKTGEBIETE

Sowohl in Slowenien als auch in Österreich ist man mit ähnlichen Problemen auf Almen konfrontiert: Auflassung der Bewirtschaftung auf der einen und zu intensive Nutzung auf der anderen Seite. Es handelt sich dabei um zwei gegensätzliche Situationen, die jedoch beide zur Verschlechterung der Futterqualität führen. Eine gute Futterqualität bildet die Grundlage für eine gute, traditionelle Almbewirtschaftung. Beiden Problemen kann man mit einem nachhaltigen Almmanagement entgegenwirken, in dem man die Almen im Einklang mit den natürlichen Gegebenheiten der einzelnen Gebiete bewirtschaftet.

Projektgebiete: • Biosphärenpark Nockberge• Villacher Alpe• Jenkalm• Karawanken: Javornikalm, Kvadnikalm, Kobovnikalm,

Kosmaticaalm • Naturpark Zirbitzkogel-Grebenzen • Naturpark Almenland• Triglav Nationalpark • Pohorske Planje • Korošicaalm

SLOVENIJA

AVSTRIJA

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BIOSPHÄRENPARK NOCKBERGE Der Biosphärenpark Nockberge erhielt am 11. Juli 2012 die UNESCO Auszeichnung zum Biosphärenpark.

Der rund 485 Quadratkilometer große Biosphärenpark erstreckt sich über die Gemeinden Bad Kleinkirchheim, Krems in Kärnten, Radenthein und Ebene Reichenau. Land- und Forstwirtschaft sowie der Tourismus bilden die Lebensgrundlagen in den Gemeinden. In Radenthein spielt außerdem der Bergbau nach wie vor eine große Rolle. Durch die Gliederung in Natur-, Pflege- und Entwicklungszonen kann auf die Bedürfnisse der Bauern, Bäuerinnen gut eingegangen werden. Im Pilotgebiet stellt die Verwaldung und die Verbuschung von Almflächen ein großes Problem dar, dem wird mit Revitalisierungsmaßnahmen entgegengewirkt. Ein zentrales Thema im Pilotgebiet ist die zeitgemäße Wasserver- und Abwasserentsorgung sowie die Energieversorgung auf Almhütten. Durch die Einfürhung eines Biosphärenpark Zertifikates werden vorbildlich geführte Almen ausgezeichnet. Andere Almen sollen durch dieses Zertifikat zur Verbesserung ihres Standards angeregt werden.

ALMWEIDEN AM DOBRATSCHDie Almflächen liegen an den nordöstlichen Abhängen des Dobratsch Bergstockes zwischen 1.600m und dem Gipfelbereich. Die bewirtschaftete Almfläche der

Villacher Alpe beträgt rund 248ha und liegt zum Teil im Europaschutzgebiet „Villacher Alpe (Dobratsch)“.Es werden zwischen 180 und 220 Stück Vieh - hauptsächlich Rinder, aber auch Pferde und Ponys - aufgetrieben. Die Tiere werden in der Beweidungsdauer von Mitte Juni bis Mitte September von zwei Hirten betreut. Die Weideflächen sind durch die Villacher Alpenstraße hochrangig erschlossen, die innere Erschließung erfolgt durch Güterwege. Die Villacher Alpe wird touristisch genutzt.

Die JENKALM befindet sich an der Grenze zwischen Österreich und Slowenien und liegt nahezu zur Gänze innerhalb des Europaschutzgebietes. Die offene Weidefläche beträgt nur ca. 2,7 ha. Der Großteil der beweideten Fläche befindet sich in den angrenzenden, lückigen Waldbeständen um den Goli Vrh. Die Alm wird derzeit ausschließlich von Schafen beweidet. Aufgrund der zu geringen Bestoßung verbuscht die offene Fläche zunehmend. Geplante Maßnahmen sind die Erarbeitung von Revitalisierungsmaßnahmen sowie die Anpassung an eine ökologische Bewirtschaftsweise.

KARAWANKENIn der Gemeinde Zell/Sele befinden sich - typisch für die Karawanken - mehrere relativ kleine Weidegebiete unterhalb der Waldgrenze. Die Almen werden auf Basis alter Weiderechte vorwiegend von Agrargemeinschaften

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bewirtschaftet. Sie befinden sich jedoch im Eigentum von Großgrundbesitzern. Im Rahmen des ALPA-Projektes wurden drei Almen für die Ausarbeitung von Maßnahmenplänen ausgewählt. Die Javornigalm, die Kobovnigalm und die Kvadnigalm. Die Gesamtfläche der Almen beträgt ca. 125ha.Für die Kobovnik- und Kvadnikalm wurden in der Vergangenheit Wald-Weidetrennungen durchgeführt. Geplante Aktionen im Rahmen des Projektes sind die Ausarbeitung von Revitalisierungsplänen mit den Maßnahmen Schwenden von Zwergsträuchern sowie die Reduzierung von Almampferbeständen.Die Javornikalm hat große Anteile an Waldweide, Ziel ist die Planung von Revitalisierungsmaßnahmen sowie Verhandlungen mit dem Grundbesitzer sowie den zuständigen Behörden über die zukünftige Entwicklung und Bewirtschaftung der Alm.

NATURPARK ZIRBITZKOGEL-GREBENZEN Das Pilotgebiet beinhaltet zwei Almen.

Weite Alm Die Weite Alm ist etwa 450 ha groß und großteils im Privatbesitz. In den Sommermonaten zwischen Mitte Juni und Mitte September weiden hier mehr als 350 Tiere, die täglich von zwei Hirten bewacht werden.Das Gebiet ist groß und gut erreichbar. Auf der Alm

befinden sich zehn aktive Bauernhöfe. Darüberhinaus ist die Alm auch touristisch interessant und gut besucht. Das Gebiet ist für seine Wanderwege und verschiedenen Ausflugsmöglichkeiten, sowie für Kräuter und Milchprodukte und ganz besonders für Wild vom Zirbitz bekannt.

Oberbergeralm Die Oberbergeralm ist kleiner und etwa 12 ha groß. Sie wird zwischen 1. Juni und 1. September beweidet. Da nur etwa zehn Tiere auf der Alm weiden, kommt der Hirte nur zwei Mal wöchentlich.Auf der Alm befinden sich zehn Bauernhöfe, die großteils biologisch wirtschaften. Im Almgebiet trifft man oft auf Wanderer und Kräutersammler, es besteht auch die Möglichkeit, eine Berghütte zu mieten.

NATURPARK ALMENLANDDer Naturpark Almenland liegt in der Oststeiermark und umfasst 3000 ha Weideland in einer Seehöhe zwischen 1000 und 1600 m.Der Naturpark Almenland repräsentiert mit seinen zahlreichen Gemeinschafts- und Privatalmen eines der größten zusammenhängenden Almgebiete Zentraleuropas.

Im Naturpark Almenland findet sich eine Vielfalt an Pflanzen-

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und Tierarten mit gutem Erhaltungszustand.Eine der Schwierigkeiten ist die Verbuschung und Verwaldung einzelner Almflächen, was die Vielfalt der Arten und Habitate im Naturpark gefährdet. Neben Pferden und Schafen weiden im Naturpark Almenland auch 4.000 Almochsen. Das hochqualitative Rindfleisch, welches unter der Marke »Almo« geschützt ist, wird in der gesamten touristischen Region erfolgreich vermarktet.Der Naturpark Almenland ist ein beliebtes Erholungsgebiet, welches auf der Schönheit und der besonderen Charakteristik der Almenkultur basiert.

KOROŠICADie Alm Korošica liegt östlich des Loiblpasses an der österreischisch-slowenischen Grenze. Sie erstreckt sich auf einer Seehöhe zwischen 1.400 und 1.700 m.

Die Almweiden auf der Korošica sind durch Waldrodungen entstanden und wurden bis heute aufgrund einer an die extremen Bedingungen angepassten Almbewirtschaftung erhalten. Durch die besondere Bewirtschaftungsform hat sich auf den Almen eine besonders hohe Artenvielfalt entwickelt. Auf der Korošicaalm überwiegen Weideflächen mit Borstgrasrasen (Nardus stricta), die durch Blüten der Arnika (Arnica montana), des Enzians (Gentiana pannonica), des Weißen Germes (Veratrum album), der Türkenbund-

Lilie (Lilium martagon), des Blutwurzes (Potentilla erecta) und zahlreicher Orchideen, wie z.B. Weiße Hörwurz (Pseudorchis albida), Steineralpen-Kohlröschen (Nigritella lithopolitanica) und Mücken-Händelwurz (Gymnadenia conopsea) geschmückt werden. Die artenreichen Wiesen sind Lebensraum zahlreicher Tiere. Auf den Weideflächen finden sich viele Insekten, unter den Vögeln ist die Ringdrossel (Turdus torquatus) ein regelmäßiger Gast, auf den Fichtenstämmen klopfen Fichtenkreuzschnäbel (Loxia curvirostra), aus dem Wald hört man die durchdringenden Laute des Tannenhähers (Nucifraga caryocatactes), zur Klangkulisse der Alm trägt maßgebend auch die Heckenbraunelle (Prunella modularis) bei, am Himmel kreisen Vogelscharen der Alpendohle (Pyrrhocorax graculus) und Kolkraben (Corvus corax). Mit etwas Glück entdeckt man auch einen Steinadler (Aquila chrysaetos), der über die Almweiden segelt und nach Nahrung Ausschau hält. Auf den höher gelegenen Abschnitten der Alm wachsen Bergkiefern (Pinus mugo) und Alpenrosen (Rhododendron hirsutum), wo auch das Birkhuhn (Tetrao tertix) lebt. Häufig vorkommende Reptilien sind Kreuzotter (Vipera berus) und Blindschleiche (Anguis fragilis). Auf den Schutthalden halten sich Gämse (Rupicapra rupicapra) mit ihren Jungen auf.

POHORSKE PLANJEDas Pilotgebiet Pohorske planje erstreckt sich auf dem

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Hochland des westlichen Pohor und umfasst sechs Almen: Kope, Črni vrh, Lovrenška jezera, Mulejev vrh, Ostruščica und Volovica. Die Gebiete sind Überreste von Weiden und Wiesen, welche durch Waldrodungen entstanden sind. Aufgrund der Nutzungsauflassung wachsen die Hochebenen heute zu.Charakteristisch für die Hochebenen sind artenreiche Borstgrasrasen (Nardus stricta) mit Arnika (Arnica montana), Enzian (Gentiana pannonica), Weißem Germer (Veratrum album), Türkenbund-Lilie (Lilium martagon), Bärtiger Glockenblume (Campanula barbata), Blutwurz (Potentilla erecta) usw. Auf den steileren Abschnitten überwiegen Zwergsträucher mit Heidelbeer- und Preiselbeerheiden. Die Almweiden sind wichtige Lebensräume und Nahrungshabitate vieler Tierarten - Wild, Vögel, Schmetterlinge, Amphibien. Typische Vertreter der an artenreiche Weideflächen gebundenen Tierarten sind das Auerhuhn (Tetrao urogallus) und der Hochmoorbläuling (Vaccinia optilete).

NATIONALPARK TRIGLAVDas Pilotgebiet umfasst fünf Almen.

Die Alm Govnač befindet sich am Rande des Hochgebirgs-Plateaus Komna, unter den Riffen des unteren Bohinjer Gebirges auf einer Meereshöhe von 1500 m. Das breite

Weidegebiet umfasst ca. 100 Hektar. Die Weidesaison dauert je nach Wetterverhältnissen zwei Monate. Die Alm wird nach einigen Ruhejahren von einem Landwirt aus Bohinjska Bistrica wieder belebt. Die Alm ist stark mit Berg-Kiefer überwuchert, Schwendungen sind notwendig. Ein Problem hier ist auch die Versorgung mit Trinkwasser und die verkommene landwirtschaftliche Infrastruktur, die für den Wiederaufbau benötigt wird.

Die Alm Planino V Lazu befindet sich auf dem Gebiet des ehemaligen Seegletschers, auf 1560 m, im Herzen des Gebirges von Bohinj. Das breite Weidegebiet umfasst ca. 120 ha. Die Weidesaison dauert je nach Wetterverhältnissen zwei Monate. Auf der Alm werden traditionell Käse und Hüttenkäse hergestellt. Die Alm stellt ein bemerkenswertes kulturelles Erbe dar.

Die Alm Velo polje befindet sich im Herzen der Julischen Alpen, dem Gebiet des ehemaligen Seegletschers, auf 1700 m. Das breite Weidegebiet umfasst ca. 250 Hektar und umfasst neben der Alm Velo polje auch Malo polje und die Alm unter dem Gipfel Mišelj vrh. Auf der Alm weiden heimische Rinderherden der Rasse “cikasto govedo”. Die Weidesaison dauert zwei Monate, je nach Wetterverhältnissen. Hier werden traditioneller Käse und Topfen hergestellt.

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Die Alm Dedno polje befindet sich im Herzen des Gebirges von Bohinj, in einer Höhe von 1.560 m. Das Weidengebiet umfasst neben Dedno polje auch die Alm Pri jezeru, die Alm Ovčarija und die Alm Viševnik. Auf der Alm gibt es sehr gut erhaltene Gebäude, diese stellen ein wertvolles Kulturerbe dar. Die Almhütten stehen am Rand des Beckens, was der Hirtensiedlung eine seltene runde Form erteilte. In der Vergangenheit wurden hier traditionell Käse und Topfen hergestellt.

Die Alm Goreljek befindet sich am Rande des Plateaus von Pokljuka, auf einer Meereshöhe von 1260 m. Die Alm gliedert sich in den oberen und unteren Goreljek. Das Weidegebiet umfasst ca. 200 Hektar. Auf der Alm Goreljek befindet sich die größte Feriensiedlung des Nationalparks Triglav.

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ALMMANAGEMENT

Almweiden stellen einen wichtigen Lebensraum für viele geschützte und gefährdete Arten dar.

Die Entstehung , Erhaltung und Stabilität dieses Lebensraumes ist eng mit dem menschlichen Handeln verbunden. In den höher gelegenen Bereich ist der Futterzuwachs gering und die Böden sind ärmer an Nährstoffen. Für diese Wiesen und Weiden ist nur eine extensive Nutzung verträglich.

Im Projekt werden unterschiedliche Bewirtschaftungsarten von Almen verglichen. Gemeinsam mit den Projektpartnern werden Leitlinien für ein nachhaltiges Almmangement sowie für eine zeitgemäße Wasserver- und Abwasserentsorgung bzw. Energieversorgung ausgearbeitet. Diese bilden die Grundlage für die Erstellung von Almmanagementplänen.

Jede Almweide hat andere Anforderungen an die ökologische Verträglichkeit. Die Art und Intensität der Beweidung muss auf die natürlichen Grundlagen abgestimmt werden. Wichtig ist es, neben den ökologischen

Anforderungen auch die Wirtschaftlichkeit in der Bewirtschaftung nicht ausser Acht zu lassen.

Um für Almen eine nachhaltige Bewirtschaftung zu gewährleisten, werden im Rahmen des Projektes individuelle Almmanagementpläne gemeinsam mit den Almbewirtschaftern erstellt. Die Almbauern werden für eine ökologisch verträgliche Almbewirtschaftung sensibilisiert.

Im Rahmen der Managementpläne wird auf die natürlichen Gegebenheiten und ökologischen Anforderungen sowie auf die Interessen der Almbewirtschafter speziell eingegangen. Almmanagementpläne sind ein wichtiges Instrument zur Sicherung einer nachhaltigen Almwirtschaft.

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Jede Alm ist eine Geschichte für sich. Über einer Seehöhe von 1000 Meter gilt das DU-Wort, es wird jeder gegrüßt - und über 100m gibt es “keine Sünde”, ... Viele von uns besuchen Almen in ihrer Freizeit. Für immer mehr Menschen sind Almen Rückzugsgebiete. Einzelne übersiedeln von der Stadt in Almregionen und tauchen in eine andere Welt ein. Jeder wie er will, ... Almen haben immer die Rolle von Weideflächen gehabt. In unserer Verantwort liegt es, sie einerseits nicht der Verbuschung oder Verwaldung zu überlassen und andererseits nicht so zu strapazieren, dass die natürliche Ressourcen zerstört werden.Wir haben das Wissen, den Willen und dieses Projekt. Mit Sicherheit werden wir mit diesem Projekt nicht alle Probleme lösen können, aber es bildet eine gute Grundlage um Almen auch in Zukunft nachhaltig zu bewirtschaften.

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Projektleitender Parnter des Projektes: Institut für Naturschutz der Republik SlowenienProjektpartner: Triglav Nationalpark, Gemeinde Zreče, Biosphärenpark Nockberge,

Kärntner Landesregierung, Naturpark Zirbitzkogel-Grebenzen, Naturpark Alemenland. Mitfinanziert von: EU, MGRT

Das Projekt wird von Privatpersonen, Gemeinden und Verbänden unterstützt.

Bearbeitung und Gestaltung der Broschüre: Mateja KocjanFotos: Archiv des Projektes ALPA, Tomaž Mihelič (Archiv ZRSVN), Archiv ZRSVN, Archiv TNP,

Archiv Nockberge, Archiv AlmenlandGestaltung und Website: Aleksandra Anzulović

Mai 2013www. projektalpa.si

Die Broschüre wurde im Rahmen des Projektes ALPA erstellt. Das Projekt wird von der Europäischen Union aus dem Europäischen Fonds für Regionalentwicklung,

vom Programm Ziel 3 der Europäischen territorialen Zusammenarbeit,dem operativen Programm Slowenien-Österreich 2007-2013

kofinanziert.