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Stahlwerk Thüringen GmbH Nachhaltigkeit und Umweltmanagement www.stahlwerk-thueringen.de

Nachhaltigkeit und Umweltmanagement · HE-Träger, UNP- und UPE-Profile sowie Stahlschwellen. Der Vertrieb der Produkte erfolgt weltweit durch die eigene Verkaufsor-ganisation CSN

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Stahlwerk Thüringen GmbH

Nachhaltigkeit und

Umweltmanagement

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Seit 140 Jahren, mit der Gründung der Maximilianshütte, ist Unterwellenborn traditioneller Standort der Eisen- und Stahlproduktion in Thüringen.

Am 1. Juli 1992 wurde auf dem Boden der ehemaligen Maxhütte Unterwellen-born die Stahlwerk Thüringen GmbH (SWT) gegründet. Gleichzeitig begann die umfassende Modernisierung des Stahlstandortes Unterwellenborn.

Das neue Elektrostahlwerk mit Strang-gießanlage wurde 1995 in Betrieb ge-nommen. Die Modernisierung wichtiger Anlagen der Walzstraße und der Adjus-tage folgte 2002. Die Entstaubungsan-lage im Elektrostahlwerk wurde 2006 modernisiert und im Jahr 2009 wurde die Abproduktedeponie erweitert. Die letzte größere Modernisierung war im Jahr 2010/11 Aufbau und Inbe-triebnahme des neuen Vorgerüstes in der Walzstraße.

Seit Februar 2012 gehört die SWT GmbH zum brasilianischen Stahlkon-zern CSN (Companhia Siderúrgica Nacional).

CSN ist ein international bedeutender Stahlkonzern, zu dem neben Stahlwer-ken auch Eisenerzminen, Zement-werke, Elektrizitätswerke und Trans-port-Infrastrukturen, wie Eisenbahnen und Häfen, gehören.

Zur Produktpalette der Stahlwerk Thüringen GmbH gehören IPE- und HE-Träger, UNP- und UPE-Profile sowie Stahlschwellen.

Der Vertrieb der Produkte erfolgt weltweit durch die eigene Verkaufsor-ganisation CSN Steel Sections.

Die Stahlwerk Thüringen GmbH be-schäftigt derzeit rund 700 Mitarbeiter.

Das Unternehmen verfügt über ein zertifiziertes integriertes Management-system, das auf die hohen Qualitätsan-sprüche seiner Kunden, ein hohes Ni-veau der Arbeitssicherheit und die Be-achtung der Umwelt ausgerichtet ist.

Für vorbildliches arbeitsmarktpolitisches und soziales Engagement erhielt das Unternehmen mehrfach das Arbeits-platzsiegel der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD) „Arbeit plus“.

Im November 2002 wurde der Stahl-werk Thüringen GmbH der „Thüringer Staatspreis für Qualität“ verliehen.

In den Jahren 2005 und 2012 errang das Unternehmen den Thüringer Arbeitsschutzpreis „Johannes Bube“.

Die Stahlwerk Thüringen GmbH

Über der Stranggießanlage steigt Dampf auf

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Die Stahlwerk Thüringen GmbH ist dem Prinzip der „nachhaltigen Ent-wicklung“ verpflichtet und stellt sich dieser Herausforderung erfolgreich.

Ziel ist es, die wirtschaftlichen und so-zialen Bedingungen zu verbessern und die natürliche Lebensgrundlage für künftige Generationen langfristig zu sichern. Nur so ist eine dauerhafte Entwicklung möglich.

Die Stahlwerk Thüringen GmbH ar-beitet als erster metallurgischer Betrieb Deutschlands seit 2000 mit einem in-tegrierten Managementsystem, das die Bausteine Qualitätsmanagement (DIN ISO 9001:2008), Umweltmanagement (DIN ISO 14001:2004) und Arbeits-sicherheit (BS OHSAS 18001:2007) in sich vereint.

Der Beitritt der Stahlwerk Thüringen GmbH zu dem „Nachhaltigkeitsabkom-men Thüringen“ ist eine folgerichtige Weiterschreibung unserer Unterneh-mensphilosophie.

Gemeinsam mit anderen deutschen Stahlherstellern arbeitet die Stahlwerk Thüringen GmbH im Rahmen des Bauforum Stahl an einer einheitlichen Umweltproduktdeklaration (UPD) nach ISO 14025.

Die UPD beschreibt die spezifischen Umwelteinflüsse der Formstahl- und Grobblechprodukte in Deutschland und unterstützt die Entwicklung und Realisierung von umweltfreundlichen und nachhaltigen Bauwerken.

Mit zahlreichen Investitionen in moder-ne Technologien, wie der Inbetriebnah-me des neuen Elektrostahlwerkes mit Stranggießanlage 1995 und den Mo-dernisierungen im Walzwerk, wurden wichtige Schritte zur Sicherung von

Arbeitsplätzen und der Reduzierung der Umweltbelastung in unserer Re-gion getan.

Mit diesen modernen Anlagen sind wir in der Lage, unseren Kunden Produkte mit geringer Ressourcenbelastung zur Verfügung zu stellen.

Entscheidungen der Geschäftsführung im Stahlwerk Thüringen berücksichti-gen neben wirtschaftlichen Aspekten immer auch soziale und umweltbezo-gene Gesichtspunkte.

Damit strebt das Unternehmen neben hoher Qualität der Produkte und Dienstleistungen auch Verbesserun-gen für die Region und das gesell-schaftliche Umfeld an.

Stahlwerk Thüringen legt sehr großen Wert auf die Ausbildung von eigenen Fachkräften. Seit 1994 verfügt das Unternehmen über eine eigene Lehr-ausbildung in den Berufen Industrie-mechaniker, Elektroniker und Indu-striekaufmann/-frau.

Seitdem wurden über 120 junge Fach-arbeiter in eine feste Anstellung über-nommen. Jedes Jahr werden zehn Auszubildende eingestellt.

Nachhaltigkeit – Anspruch und Realität

Unser Verwaltungsgebäude, im Vorder-grund einige IPE-Träger

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Nachhaltigkeit durch zielgeführten Umweltschutz und energiebewusstes Wirken

Das Umweltmanagement nach DIN EN ISO 14001 und das Energiemanage-ment nach DIN EN ISO 50001 nehmen im integrierten Managementsystem eine zentrale Stellung ein. Natürlich ist auch das Arbeits- und Gesundheits-schutz-Management nach BS OHSAS 18001 ein wichtiges Element im Themenkomplex Nachhaltigkeit.

Dabei ist die Einhaltung der für das Unternehmen geltenden Rechtsvor-schriften ein entscheidender Eckpfeiler des betrieblichen Umweltschutzes und des Energiemanagments. Entspre-chend nehmen die verschiedenen Betriebsbeauftragten des Unterneh-mens (z.B. Beauftragte für Immissions- und Gewässerschutz, Gefahrstoffe, Gefahrgut, Strahlenschutz, Energie-management etc.) regelmäßig an Wei-terbildungsmaßnahmen teil, um immer

Die Zertifikate der DQS (Deutsche Gesellschaft zur Zertifizierung von Managementsystemen)

auf dem aktuellen Stand der Gesetzge-bung zu sein.

Zur Sicherung der Einhaltung von Rechtsvorschriften hat die Stahlwerk Thüringen GmbH im Jahr 2008 ein webbasiertes Rechtskataster in Zu-sammenarbeit mit der Fa. VISTRA ein-gerichtet und kontinuierlich weiter ent-wickelt. Dort befinden sich die für die einzelnen Verantwortungsbereiche re-levanten Rechtsvorschriften in aktuel-ler Form zur Information und Umset-zung. Flankiert wird dieses Informa-tionssystem durch ein internes Geneh-migungskataster, in welchem alle betriebsrelevanten Genehmigungsun-terlagen aufgelistet und hinterlegt sind. Aufgrund der vorab beschriebenen Systematik im Umgang mit den gelten-den Rechtsvorschriften ist die Basis gelegt, Regelungen einzuhalten und

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die Entwicklung des Unternehmens im Sinne der Nachhaltigkeit zu sichern.

Um das Engagement der Stahlwerk Thüringen GmbH zum nachhaltigen und umwelt- und energiebewussten Wirken zu präsentieren und zu doku-mentieren, trat die Stahlwerk Thürin-gen GmbH im August 2009 dem „Nachhaltigkeitsabkommen Thüringen (NAThüringen) 2009 - 2011“ bei. Das NAThüringen wurde, selbstverständ-lich unter Mitgliedschaft der Stahlwerk Thüringen GmbH, für den Zeitraum 2012 - 2014 verlängert. In diesem Ab-kommen stellen sich die Mitglieder, bestehend aus der Landesregierung und der Thüringer Wirtschaft, freiwillig das Ziel, ein hohes Niveau an Ressour-censchonung, Energieeffizienz sowie Umwelt- und Klimaschutz zu erreichen.

Kernpunkte sind die Einführung von umweltverträglichen, ressourcenscho-nenden sowie energieeffizienten Tech-nologien und Anlagen sowie die Ver-wertung von Reststoffen. Ein dichtes Informations- und Dialognetz zwischen Landesregierung, Verwaltung und Wirtschaft soll zur Verbesserung der Nachhaltigkeit beitragen.

Die Stahlwerk Thüringen GmbH ar-beitet seit der Gründung des Unterneh-mens intensiv daran, den Produktions-prozess hinsichtlich Stoff- und Energie-einsatz zu optimieren und in die jeweils beste verfügbare Technik zu investie-ren. Durch diese langjährige gezielte Arbeit ist es unter anderem gelungen, zu den in unserer Branche (Elektro-stahlerzeugung unlegierter Profilstäh-le) führenden Unternehmen hinsicht-lich der Reduzierung der Emission von Kohlendioxid zu zählen. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.

Stahlträger der verschiedensten Abmes-sungen werden im Stahlwerk Thüringen hergestellt, hier HE-Träger bei der Verla-dung

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Nachhaltigkeit im Produktionsprozess

Recyclingmaterial Schrott

Im Stahlwerk Thüringen wird fast ausschließlich Recyclingschrott zur Herstellung von Formstahl verwendet. Der anfallende Eigenschrott (Separa-tions- und Saueisen) liegt unter 1,5 % und wird in den Produktionsprozess zurückgeführt.

Stahlschrott ist unser Hauptrohstoff

Entstaubung

Durch den Einsatz einer modernen Stahlwerks-Entstaubungsanlage für die Ofenabgase mit Herdofenkoksein-blasung werden Emissionen deutlich minimiert.

Gewinnung von Zink aus Filterstaub

Stäube aus der Stahlwerks-Entstau-bung werden wie Primärstoffe für die Zinkproduktion nutzbar gemacht.

Schlackenverwertung

Die Elektroofenschlacke wird aufberei-tet und in der Bauindustrie, unter an-derem für den Straßenbau, verwendet.

Brennersystem Elektroofen

Durch den Einsatz modernster Brenner

zur Unterstützung des Schmelzprozes-ses ist es möglich, Gas, Sauerstoff und Energie zu sparen.

Einsatz von Zunder in Baustoffindustrie

Der anfallende Zunder wird ebenfalls in der Bauindustrie verwertet.

Vormaterial

Die Geometrie (endabmessungsnahe Form, so genannte Beam Blanks) und verschiedene Größen des Vorma-terials führen zu einem geringeren Stromverbrauch im Walzwerk.

Heißeinsatz

Durch einen hohen Anteil von Heißein-satz der Beam Blanks ist ein schnelle-res und gassparendes Arbeiten am Stoßofen möglich.

Gasumstellung Stoßofen

Die Umstellung von Stadtgas auf Erd-gas hatte eine positive Wirkung auf den Energieverbrauch und die CO -Emis-2

sion.

Entstaubung Gerüste

Eine Entstaubungsanlage an der Tan-dem-Gerüstgruppe sorgt für eine Minderbelastung durch Staub in den Werkhallen.

Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU)

Durch Gründung eines eigenen EVU konnte das Transportaufkommen wieder zu einem größeren Teil auf die Schienenwege verlagert werden.

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Umweltmanagement

Um die von den technologischen An-lagen der Stahlwerk Thüringen GmbH ausgehenden Staubemissionen und die daraus folgenden Staubimmissio-nen im Umfeld des Werkes weiter zu reduzieren, hatte sich das Unterneh-men im Jahr 2004 entschlossen, die vorhandene Entstaubungsanlage des Elektrostahlwerkes umfassend zu er-neuern und in die beste verfügbare Technik zu investieren. Die Modernisie-rung wurde im Oktober 2006 abge-schlossen.

Im Zuge dessen wurden zwei neue Filterreihen errichtet, wodurch sich aufgrund der installierten technischen Ausführung die bisherige Filterfläche auf 24.000 m² verdoppelte. Weiterhin

wurden eine um das Dreifache vergrö-ßerte Mischkammer, ein drittes Saug-zuggebläse und ein vergrößerter Abzugskamin installiert. Die zugehöri-gen Rohrleitungen wurden in ihrer Dimension entsprechend angepasst.

Die neue Herdofenkoks-Einblasan-lage ermöglicht es, gesetzliche Dioxin- und Furan-Grenzwerte stabil um eine Zehnerpotenz zu unterschreiten.

Der Staubemissionswert konnte durch die erweiterte Filterfläche von durch-schnittlich 3,5 mg/Nm³ auf stabil <1 mg/Nm³ reduziert werden und unter-schreitet somit den gesetzlichen Grenzwert von 5 mg/Nm³ deutlich. An einer weiteren Optimierung wird kontinuierlich gearbeitet.

Entstaubungsanlage - Vergleich 2003 - 2011(Jahresmittelwert Staubkonzentration)

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Der Umschlag der heißen Elektroofen-schlacke in die Transportmulden, mit denen die Schlacke anschließend auf die Industriehalde SWT verbracht wird, fand bis zum Jahr 2008 im Freien statt. Um auch die hiervon ausgehenden Staubemissionen zu mindern, wurde der Bereich des Vorplatzes Clean Pit im Jahr 2008 dreiseitig geschlossen und mit einer großvolumigen Dachhaube versehen. Damit konnten die Staubim-missionen in den angrenzenden Be-reichen des Stahlwerkes deutlich reduziert werden. Im Jahr 2012 sollen zur Reduzierung der Staubemissionen im Bereich Restschlackebox des Gieß-betriebes sowohl bautechnische als auch prozessorganisatorische Ände-rungen für den Umschlag der Pfannen-ofenschlacke umgesetzt werden.

Die auf das Gelände der Industriehalde SWT verbrachten Elektro- und Pfan-nenofenschlacken werden dort zwischengelagert, um anschließend mittels Separationsanlage aufbereitet

zu werden. Über Magnetscheidung werden Stahlreste aus den Schlacken entfernt und wieder im Elektroofen eingesetzt. Auf der Grundlage des Kreislaufwirtschaft- und Abfallgesetzes (KrW-/AbfG) verbessert die Stahlwerk Thüringen GmbH kontinuierlich die Verwertung ihrer Abprodukte.

Die aufbereitete Elektroofenschlacke wird als Ersatzbaustoff wieder in den Stoffkreislauf eingebracht (z. B. für Straßen- und Wegebau). Die Verwer-tungsquote beträgt ca. 90 %. Der Rest (Überkorn) wird auf der Abproduktede-ponie gelagert.

Für die verbesserte Verwertung der Pfannenofenschlacke werden Verbes-serungen in der Schlackebehandlung getestet (Schockkühlverfahren) und bei Erfolg das Behandlungsverfahren entsprechend umgestellt. Der Ver-suchszeitraum erstreckt sich auf 2011 – 2013.

Um die langfristige Entsorgungssicher-

Entstaubung ElektrostahlwerkAltanlage teilfertige Neuanlage fertige Neuanlage

AbproduktedeponieZustand vor Baubeginn Einbau mineralische Dichtung fast fertiger 1. Bauabschnitt

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heit (ca. 50 Jahre) für die metallurgi-schen Abprodukte der Stahlwerk Thüringen GmbH zu gewährleisten, wurde nach Abschluss des Planfest-stellungsverfahrens im Jahr 2008 die Errichtung der neuen Abproduktedepo-nie SWT im Frühjahr 2009 begonnen. Die Abproduktedeponie entspricht der Deponieklasse 1 und wurde mit den entsprechenden umweltrelevanten Sicherungsmaßnahmen (z. B. Minerali-sche Dichtung) errichtet. Die Inbetrieb-nahme erfolgte 2010.

Das Unternehmen unterliegt unter anderem der europäischen REACh-Verordnung zur Registrierung (Regi-stration), Bewertung (Evaluation), Zu-lassung (Authorisation) und Beschrän-kung chemischer Stoffe (Restriction of Chemicals). In diesem Zusammen-hang hat das Stahlwerk Thüringen die relevanten Stoffe sowohl vor- als auch registriert und ist bei den selbst hergestellten Stoffen den entsprechen-den Fachkonsortien beigetreten. Für die Elektro- und Pfannenofenschlacke ist dies das „REACh-Ferrous Slag-Consortium (RFSC)“. Das Äquivalent für unseren Stoff Zunder ist die „Iron Platform“.

Die Stahlwerk Thüringen GmbH ist sich ihrer Verantwortung als Direkteinleiter des anfallenden industriellen Abwas-sers in einen natürlichen Vorfluter stets bewusst. Der Gewässerschutz nimmt deshalb einen hohen Stellenwert ein. Deshalb hat das Unternehmen im Jahr 2003 freiwillig ein zusätzliches Abwas-serrückhaltebecken kurz vor dem Einleitort errichtet. Dieses Abwasser-rückhaltebecken wurde mit modernster Öldetektions- und Absaugtechnik sowie einer pH-Wert-Stabilisierung ausgestattet. Die Überwachung der typischen Abwasserparameter erfolgt permanent über Messtechnik.

Die Abwasserbehandlungsanlage

Die Abproduktedeponie (von Süden)

Auf der Kaltsägenanlage werden die Träger nach Kundenwunsch zugeschnitten

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Die Stahlwerk Thüringen GmbH ist ein energieintensives Unternehmen. Ohne den hohen Einsatz von Elektroenergie und Erdgas wären unsere Produkte nicht herstellbar. Deshalb war und ist energiebewusstes Denken und Wirken ohnehin ein wichtiger Bestandteil der Unternehmensstrategie. Das Energie-management wurde im Jahr 2011 mit der Einführung und Einhaltung der DIN EN ISO 50001 als Ziel des Unterneh-mens auf eine neue Stufe gestellt.

Seit Bestehen der Stahlwerk Thüringen GmbH wurden verschiedenste techni-sche und technologische Neuerungen eingeführt, die erhebliche Energieein-sparungen mit sich brachten.

Energiemanagement

Der Elektrolichtbogenofen ist der größte Elektroenergieverbraucher (über 100 MVA)

So führte im Elektrostahlwerk die Er-neuerung der Einblastechnik am Gleich-stromlichtbogenofen zu einer Senkung des Gesamtenergieverbrauches. Mit Hilfe des Abgasanalysesystems wird die Prozessführung am Lichtbogenofen weiter optimiert. An der Strang-gießanlage wurde in den letzten Jahren der Erdgasverbrauch durch Erhöhung der Verteilerstandzeiten und durch Ein-satz von Rieselmasse zur Verteileraus-kleidung minimiert.

Im Walzwerk führen die Erneuerung der Anlagen und Maschinen sowie der Einsatz von frequenzgeregelten Antrie-ben zu einer Senkung des Gesamtener-gieverbrauches. In der Hydraulikstation H1b konnte durch Pumpenaustausch und erneuerte Ventiltechnik ein deutlich besserer Wirkungsgrad der Anlage er-reicht werden.

Im Jahr 2012 läuft im Rahmen einer Kooperation mit einem Anlagenerrichter ein Forschungsvorhaben für ein Wär-merückgewinnungssystem aus dem Ab-gas des Elektrolichtbogenofens. Als weitere Energiesparmaßnahme ist die Umrüstung der Verbrennungsluftanlage am Stoßofen auf Frequenzumrichter beauftragt.

Die Auditierung unseres Energiemana-gementsystems nach DIN EN ISO 50001 wurde durch die Deutsche Ge-sellschaft zur Zertifizierung von Mana-gementsystemen, kurz DQS, für das Unternehmen erfolgreich abgeschlos-sen. Damit verpflichtet sich das Unter-nehmen zu einer eigenen Energiepolitik.

Die Umsetzung erfolgt durch die sys-tematische Analyse und Bewertung des Energieverbrauches, die Aufzeichnung und Darstellung der Energieströme, die

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Planung, Vorbereitung und Realisie-rung von Energiesparmaßnahmen sowie die regelmäßige Bewertung und Aktualisierung der Ergebnisse.

Der zu diesem Zweck berufene Ener-giebeauftragte berichtet quartalsweise über Energiemanagementaktivitäten.

Im Rahmen der Energiepolitik wird die Stahlwerk Thüringen GmbH die rele-vanten Gesetze und staatlichen Regu-lierungen einhalten, die Belegschaft aktiv in die Umsetzung der Energiepoli-tik einbeziehen und energieeffiziente Lösungen und Vorschläge sorgfältig prüfen und beurteilen.

Die langfristigen Ziele der Stahlwerk Thüringen GmbH sind, Energieträger so effizient wie möglich zu nutzen, die Treibhausgasemissionen, die bei der Stahlerzeugung im Elektrostahlwerk und im Stoßofen des Walzwerks entstehen, so gering wie möglich zu halten sowie ein hohes Ausbringen und einen geringen Fehleranteil in der Produktion zur Minimierung von un-nötigem Energieeinsatz zu erreichen.

Sicherung der Kontaminationsfreiheit von Formstahllieferungen

Durch folgende Maßnahmen wird sichergestellt, dass alle Produkte und Nebenprodukte der Stahlwerk Thürin-gen GmbH frei von radioaktiver Kontamination sind:

• Vertragliche Vereinbarungen mit den Lieferanten von Schrott, Legie-rungen und Zuschlagstoffen, dass diese nicht kontaminiert sind.

• Kontrolle der gesamten eingehen-den Stoffe auf Radioaktivität.

• Überprüfung aller Stahlprofile und Nebenprodukte hinsichtlich radio-aktiver Kontamination.

Für die Detektion radioaktiver Substan-zen stehen Stahlwerk Thüringen mo-derne und effiziente Messanlagen zur Verfügung.

Im Rahmen des Managementsystems wird eine lückenlose Überwachung

aller ein- und ausgehenden Stoffe or-ganisiert und dokumentiert.

Um zu erreichen, das keine radioakti-ven Stoffe in den Produktionsprozess gelangen, werden im Eingangsbereich der Stahlwerk Thüringen GmbH insbe-sondere alle Schrottlieferungen geprüft durch:

• eine stationäre Messanlage für alle Lieferungen per LKW.

• eine stationäre Messanlage für sämtliche Waggonanlieferungen.

• eine zusätzliche unabhängige Überprüfung mittels Detektoren in den Greifern beim Umschlag auf dem Schrottplatz.

Der Vorwärmofen des Walzwerkes wird mit Erdgas beheizt

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Zur Absicherung der Kontaminations-freiheit aller durch SWT ausgelieferten Stahlprofile wird jede Charge am Pfannenofen (LF) anhand von Proben mittels NaI-Detektor an einem bleiab-geschirmten Messplatz auf Radioakti-vität geprüft.

Vervollständigt wird die Überwachung der ausgehenden Stoffströme durch die Prüfung der im Unternehmen an-fallenden Nebenprodukte Schlacken und Filterstäube hinsichtlich radioakti-ver Kontamination.

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Umweltbewusstes Logistikmanagement im Stahlwerk Thüringen

Mit einer Gesamttransportleistung von ca. 3 Mio t, aufgeteilt je zur Hälfte Materialeingang (Schrott, Zuschlag-stoffe, Ersatzteile) und Lieferungen/ Ausgang (Formstahl, Zunder, Reststof-fe) stellt die Logistik einen wichtigen Faktor im Umweltmanagement der Stahlwerk Thüringen GmbH dar.

Erfolgreiches Umweltmanagement be-inhaltet Transportvermeidung, Opti-mierung von Transportentfernungen und Orientierung auf umweltfreundli-che Transportmittel.

SWT hat in den letzten Jahren konse-quent Logistikprojekte vorangetrieben und erfolgreich abgeschlossen.

Ergebnisse dazu sind:

• Ca. 90 % der eingehenden Schrott-transporte werden aus einer Ent-fernung von weniger als 250 km bezogen.

• Ca. 55 % der Schrotttransporte er-folgen per Bahnlogistik.

• SWT hat 2001 ein eigenes Eisen-bahnverkehrsunternehmen (EVU) gegründet, um Schrotttransporte auf der Schiene aufrecht zu erhalten (ca. 450.000 t pro Jahr).

Ein Zug mit Stahlschrott wird zum Stahlwerk Thüringen gefahren

• SWT produziert Formstahl kunden-auftragsorientiert; dies spart um-weltbeeinflussende Umschlags- und Transportprozesse.

• Formstahlversand erfolgt zu ca. 70 % als direkte Kundenbelieferung aus der Versandhalle des Walzwerkes per Bahnlogistik.

• 75 % der Formstahltransporte ge-hen nach Deutschland bzw. in an Deutschland grenzende Länder (kurze Transportwege).

• Das Layout der Produktionsanlagen ist logistisch optimiert. Vom Stahl-werk bis Walzwerk/Versandhalle er-folgen alle Materialbewegungen durch elektrisch betriebene Kräne oder fest installierte Rollgänge.

• Zwei Drittel der EVU-Verkehre sind bidirektional (Schrott - Formstahl - Logistik), dies vermeidet Leerfahr-ten.

• Alle im SWT eingesetzten Lokomoti-ven wurden mit modernster Moto-rentechnik ausgerüstet, was den Verbrauch an Dieselkraftstoff/Mo-torenöl als auch die Lärm- und Emissionsbelastung senkt.

Fertig gewalzte Träger auf der Fahrt zum Kunden

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Der jährlich durchgeführte Tag der Gesundheit und die Teilnahme am Arbeitssicherheitswettbewerb GESiM der französischen Stahlindustrie sind wichtige Ergänzungen zum Sicher-heitsmanagement in unserem Unter-nehmen. Die wiederholten Auszeich-nungen mit dem GESiM - Preis und dem Thüringer Arbeitsschutzpreis „Johannes Bube“ unterstreichen unser hohes Engagement für Gesundheit und Arbeitssicherheit.

Für vorbildliches arbeitsmarktpoliti-sches und soziales Engagement erhielt das Unternehmen 1999, 2000, 2001 und 2007 das Arbeitsplatzsiegel der evangelischen Kirche Deutschlands (EKD) „Arbeit plus“.

Nachhaltigkeit beim Personal

Die Stahlwerk Thüringen GmbH legt seit ihrer Gründung größten Wert auf die Ausbildung und Sicherheit ihrer Mitarbeiter.

Deshalb fördern wir seit Bestehen un-serer Gesellschaft die Ausbildung des eigenen Fachpersonals.

Durch die Berufsausbildung, gemein-sam mit qualifizierten Partnern durch-geführt, konnten bisher über 120 hoch qualifizierte und motivierte neue Mit-arbeiter in das Team der Stahlwerk Thüringen GmbH einsteigen.

Weiterhin unterstützen wir die interne Aufstiegsfortbildung zu Meistern, Tech-nikern und höheren Bildungsabschlüs-sen organisatorisch und finanziell.

Auch die Unterstützung von Direktstu-denten mit einem Betriebs-Zuschuss und die Zusammenarbeit mit Hoch-schulen und Universitäten werden zur Fachkräftegewinnung genutzt.

In unserem Unternehmen sind gegen-wärtig nur Mitarbeiter mit einer abge-schlossenen Berufs- bzw. Fach- und Hochschulausbildung tätig.

Neben der Qualifizierung der Mitarbei-ter nehmen Gesundheitsschutz und Ar-beitssicherheit einen wichtigen Platz in der Unternehmensphilosophie ein.

Durch den Betriebsarzt werden regel-mäßig arbeitsmedizinische Vorsorge-untersuchungen durchgeführt, es laufen zahlreiche organisatorische Maßnahmen wie Hauptsicherheitsaus-schuss und die Arbeit der Sicherheits-beauftragten.

Um für den Ernstfall gerüstet zu sein, finden regelmäßige Weiterbildungen für unsere Ersthelfer und unsere betriebliche Löschgruppe statt.

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Regionale Einbindung und soziales Engagement

Die Stahlwerk Thüringen GmbH hat von Beginn an großen Wert auf den intensiven und direkten Kontakt zu den Bürgern und deren Vertretern der umliegenden Gemeinden und den zuständigen Behörden gelegt.

Jährlich besuchen weit mehr als 2500 Interessenten unser Werk und beschei-nigen uns den hohen Stellenwert, den wir einer nachhaltigen Entwicklung geben.

Damit hat sich gerade für unser Unternehmen in der Region Unterwel-lenborn das Image und das Vertrauen außerordentlich positiv entwickelt.

Das soziale Engagement der Stahl-werk Thüringen GmbH nimmt einen wichtigen Platz in der Gestaltung des gesellschaftlichen Lebens in den umliegenden Gemeinden, aber auch darüber hinaus in der Region des Landkreises ein.

Als Förderer verschiedener Vereine mit kultureller oder sportlicher Zielsetzung trägt das Unternehmen mit dazu bei, das Leben der Bürger in der Region bunter und abwechslungsreicher zu machen.

Blick auf das Gelände der Stahlwerk Thüringen GmbH von Nordwesten, auf der linken Bildseite ein Teil von Unterwellenborn und auf der rechten Bildseite ein Teil von Kamsdorf

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So finden Sie uns:

Stahlwerk Thüringen GmbHKronacher Straße 607333 Unterwellenborn

Tel. 03671 - 4550 0Fax 03671 - 4550 7107Mail [email protected] www.stahlwerk-thueringen.de

Bilder: Archiv Stahlwerk Thüringen GmbH

Druck und Verarbeitung: SDC Satz+Druck Centrum Saalfeld GmbH