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Seite 1 Mikronährstoffe und deren Wirkung Copyright FORUM VIA SANITAS Nährstoffempfehlung 1) Prozentsatz der Nährstoffbezugswerte gem. VO (EU) Nr. 1169/2011 Beschreibung Diabetes mellitus Typ 2 Diabetes mellitus Typ 2 ist eine Stoffwechseler- krankung, die auf Insulinresistenz oder Insulinman- gel beruht und durch einen chronischen erhöhten Blutzuckerspiegel gekennzeichnet ist. Das Hormon Insulin, das für die Senkung des Blutzuckerspiegels notwendig ist, wird dabei in den Beta-Zellen der Langerhans’schen Inseln des Pankreas gebildet. Weltweit sind rund 400 Millionen Menschen betrof- fen. Der überwiegende Anteil der Erkrankten ist dem Diabetes mellitus Typ 2 zuzuordnen. Ursachen Hauptursachen des Typ 2 Diabetes stehen größ- tenteils mit dem Lebensstil in Verbindung. Falsche Ernährungsweisen sowie ein Bewegungsmangel füh- ren zu Übergewicht, Adipositas, Bluthochdruck sowie erhöhten Blutfettwerten und begünstigen in weiterer Folge die Entwicklung einer derartigen Stoffwechsel- störung. Symptome Die unmittelbaren Symptome des Diabetes mellitus sind vielfältig und vor allem auf die erhöhte Blut- zuckerkonzentration zurückzuführen. Dazu zählen neben allgemeinen Unbehagen und Krankheitsgefühl auch Durst sowie Harndrang, aber auch Sehstö- rungen, Muskelkrämpfe und Oberbauchbeschwerden können auftreten. Im Vordergrund stehen allerdings die langfristigen Folgeschäden von Diabetes mellitus wie die Mikro- (Erkrankung der kleinen Blutgefäße) und Makroangio- pathie (Erkrankung der großen Gefäße), Neurophatie (Bildung von Sorbitol aus Glukose, schädigen die Neuronen und führen zu Taubheitsgefühl, Schmerzen und Lähmungserscheinungen), Retinopathie und Nephropathie. Spezielle Pflanzenstoffe zur Diabetes Prävention Die Kombination von unterschiedlichen pflanzlichen Extrakten sind dazu in der Lage, im Rahmen einer primären Diabetes Behandlung einer Insulinresistenz, Hyperinsulinämie und Hypoinsulinämie entgegenzu- wirken. Dies kann sowohl unterstützend als auch als Therapie zur Prävention von Diabetes erfolgen. • Bittermelonenextrakt: Die Bittermelone (Momor- dica charantia) zählt zu den Kürbisgewächsen und wird in der Volksmedizin auf Grund seiner gesund- heitsfördernden Wirkung schon seit Jahrhunderten eingesetzt. Neben einem hohen Protein-, Mine- ralstoff- und Kohlenhydratgehalt, besitzt sie einen niedrigen Fettanteil. Außerdem sind sie reich an den Vitaminen A, B1, B2, C sowie an Calcium, Eisen, Kalium, Kupfer und Phosphor. Aus Blättern, Samen und der Frucht wurden die Glykoside Momordin und Charantin isoliert, welche einen günstigen Einfluss auf den Kohlenhydratstoff- und Zuckerstoffwechsel ausüben. Dadurch weist der Extrakt der Bittermelone eine hypoglykämische Wirkung auf (1). Studien konnten zeigen, dass es durch den täglichen Verzehr von Bittermelonenex- trakt möglich ist, den Blutzuckerspiegel von Diabe- tes Typ 2 Patienten zu normalisieren (2). Dokument-ID: 10019182_V1.0/17 Nährstoff-Tipp Orthomolekulare Mikronährstoffkombination Diabetes mellitus Typ 2-Phytotherapie Nährstoffe Tagesdosis % NRV 1 Bittermelonen Extrakt 400,00 mg - Ingwer Extrakt 100,00 mg - Nopalfrucht gemahlen 100,00 mg - Bockshornklee Extrakt 100,00 mg -

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Mikronährstoffe und deren WirkungCopyright FORUM VIA SANITAS

Nährstoffempfehlung

1) Prozentsatz der Nährstoffbezugswerte gem. VO (EU) Nr. 1169/2011

Beschreibung

Diabetes mellitus Typ 2

Diabetes mellitus Typ 2 ist eine Stoffwechseler-krankung, die auf Insulinresistenz oder Insulinman-gel beruht und durch einen chronischen erhöhten Blutzuckerspiegel gekennzeichnet ist. Das Hormon Insulin, das für die Senkung des Blutzuckerspiegels notwendig ist, wird dabei in den Beta-Zellen der Langerhans’schen Inseln des Pankreas gebildet. Weltweit sind rund 400 Millionen Menschen betrof-fen. Der überwiegende Anteil der Erkrankten ist dem Diabetes mellitus Typ 2 zuzuordnen.

Ursachen

Hauptursachen des Typ 2 Diabetes stehen größ-tenteils mit dem Lebensstil in Verbindung. Falsche Ernährungsweisen sowie ein Bewegungsmangel füh-ren zu Übergewicht, Adipositas, Bluthochdruck sowie erhöhten Blutfettwerten und begünstigen in weiterer Folge die Entwicklung einer derartigen Stoffwechsel-störung.

Symptome

Die unmittelbaren Symptome des Diabetes mellitus sind vielfältig und vor allem auf die erhöhte Blut-zuckerkonzentration zurückzuführen. Dazu zählen neben allgemeinen Unbehagen und Krankheitsgefühl auch Durst sowie Harndrang, aber auch Sehstö-rungen, Muskelkrämpfe und Oberbauchbeschwerden können auftreten.

Im Vordergrund stehen allerdings die langfristigen Folgeschäden von Diabetes mellitus wie die Mikro-

(Erkrankung der kleinen Blutgefäße) und Makroangio-pathie (Erkrankung der großen Gefäße), Neurophatie (Bildung von Sorbitol aus Glukose, schädigen die Neuronen und führen zu Taubheitsgefühl, Schmerzen und Lähmungserscheinungen), Retinopathie und Nephropathie.

Spezielle Pfl anzenstoffe zur Diabetes Prävention

DieKombinationvonunterschiedlichenpflanzlichenExtrakten sind dazu in der Lage, im Rahmen einer primären Diabetes Behandlung einer Insulinresistenz, Hyperinsulinämie und Hypoinsulinämie entgegenzu-wirken. Dies kann sowohl unterstützend als auch als Therapie zur Prävention von Diabetes erfolgen.

• Bittermelonenextrakt: Die Bittermelone (Momor- dica charantia) zählt zu den Kürbisgewächsen und wird in der Volksmedizin auf Grund seiner gesund- heitsfördernden Wirkung schon seit Jahrhunderten eingesetzt. Neben einem hohen Protein-, Mine- ralstoff- und Kohlenhydratgehalt, besitzt sie einen niedrigen Fettanteil. Außerdem sind sie reich an den Vitaminen A, B1, B2, C sowie an Calcium, Eisen, Kalium, Kupfer und Phosphor.

Aus Blättern, Samen und der Frucht wurden die Glykoside Momordin und Charantin isoliert, welche einengünstigenEinflussaufdenKohlenhydratstoff- und Zuckerstoffwechsel ausüben. Dadurch weist der Extrakt der Bittermelone eine hypoglykämische Wirkung auf (1). Studien konnten zeigen, dass es durch den täglichen Verzehr von Bittermelonenex- trakt möglich ist, den Blutzuckerspiegel von Diabe- tes Typ 2 Patienten zu normalisieren (2).

Dokument-ID: 10019182_V1.0/17

Nährstoff-Tipp

Orthomolekulare MikronährstoffkombinationDiabetes mellitus Typ 2-Phytotherapie

Nährstoffe Tagesdosis % NRV1

Bittermelonen Extrakt 400,00 mg -Ingwer Extrakt 100,00 mg -Nopalfrucht gemahlen 100,00 mg -Bockshornklee Extrakt 100,00 mg -

1) Prozentsatz der Nährstoffbezugswerte gem. VO (EU) Nr. 1169/2011

(Erkrankung der kleinen Blutgefäße) und Makroangio-pathie (Erkrankung der großen Gefäße), Neurophatie (Bildung von Sorbitol aus Glukose, schädigen die

(Erkrankung der kleinen Blutgefäße) und Makroangio-pathie (Erkrankung der großen Gefäße), Neurophatie

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• Ingwerextrakt: In der traditionellen Chinesischen MedizinzähltIngwer(Zingiberofficinale)zueinem der wichtigsten Heilmittel. Laut neuersten Studi- en kann der Ingwerextrakt aber auch Diabetes ohne die zusätzliche Gabe von Insulin positiv ent- gegenwirken (3). Das liegt vor allem daran, dass die Gingerole aus Ingwer die Zuckeraufnahme der Mus- kelzellen verbessern und so den Blutzucker in einer gesunden Balance halten.

Durch die tägliche Einnahme von Ingwer Extrakten verbessertensichbeinicht-insulin-pflichtigenTyp 2-Diabetikern sowohl die Werte von Blutserum- Glukose, HbA1c und Insulin sowie die Insulinresi- stenz im Vergleich zu Placebo deutlich (3, 4). Durch die Einnahme von Ingwer kommt es somit zu einer signifikantenundbeachtlichenVerbesserungdes glykämischen Index (3,4).

• Nopalfrucht: Der Feigenkaktus Nopal ist reich an Eisen, Kalium, Calcium, Magnesium, Aminosäuren, Vitaminen, Harzen, Carotinen und Tanninen. Der hohe Anteil an Kohlenhydratfasern bewirkt im Magen eine gelartige Aufquellung, die sowohl den Gastrointestinal Trakt schützen als auch die Absorp- tion von Zucker und Fetten aus der Nahrung redu- zieren kann.

In einer Studie wurden festgestellt, dass Nopal bei Diabetikern sowohl die Serumglucose- als auch die Insulinkonzentrationensignifikantreduzierte(5). Diese akut blutzuckersenkenden Effekte wurden nur bei Diabetikern, nicht jedoch bei gesunden Proban- den beobachtet.

• Bockshornklee: Die Samen des Bockshornklee (Trigonella Foenum Graecum) können entweder als GewürzundpflanzlichesHeilmitteleingesetzt werden.ZudenwertvollenInhaltsstoffenderPflanze zählen die Vitamine A, B6 und C, Magnesium, Calci- um und Eisen sowie verschiedene Proteine. Mehre- re Studien konnten zeigen, dass sich die Inhalts- stoffe positiv auf die Behandlung von Diabetes auswirken. Dies gilt insbesondere für 4-Hydroxy- Isoleucin, das in Bockshornklee in einer hohen Konzentration enthalten ist (6).

Die Inhaltsstoffe von Bockshornklee sind in der Lage, den Blutzuckerwert zu reduzieren ohne dabei den normalen Insulinhaushalt zu beeinträchtigen. Damit eignet sich Bockshornklee für alle Patienten, die an Diabetes mellitus Typ 2 oder einer Diabetes- vorstufe leiden.

• Portulak: Portulak (Portulaca oleracea L.) ist ein Blattgemüse, das einen nussig-salzigen Geschmack hat. Es wird in der Traditionellen Chinesischen Me- dizinalsHeilpflanzeeingesetzt.Portulakistreichan Vitamin C und gesunden ungesättigten Fettsäuren. Er enthält die Vitamine A, B und E, diverse Mine- ralstoffe sowie Alkaloide, Flavonoide, Glutaminsäu- re,Saponineundβ-Sitosterol(einSterin).Neuere klinische Studie bestätigen auch positive Effekte von Portulak auf den Blutzuckerspiegel bei Erwachsenen mit Typ-2-Diabetes (7).

Studienzeigten,dassdiePflanzeinderLageist, die Insulinsensitivität der Körperzellen zu erhöhen und deren Glucoseaufnahme zu steigern (8). Zudem wird die Aufnahme der Glucose aus dem Darm in den Blutkreislauf verlangsamt. Dadurch kommt es nicht nur zur Senkung des Blutglucosespiegels, sondern es wird auch noch die Menge an glykosy- liertem Hämoglobin (HbA1c) gesenkt. Parallel wer den erhöhte Triglycerid- und LDL-Cholesterin-Werte verbessert und der Anteil an gutem HDL-Cholesterin gesteigert.

Praxishinweis

Um oxidativen Stress der Bauchspeicheldrüse zu ver-meiden,solltenmindestens250mgAlpha-Liponsäurezusätzlich substituiert werden.

Anwendungsempfehlung

Dosis und Dauer

Die empfohlene Tagesdosis mit viel Flüssigkeit, auf 2 Einnahmen verteilt zu den Mahlzeiten einnehmen - soweit im Einzelfall nicht anders indiziert. Zur dau-erhaften Einnahme – zur Prävention oder Therapie – unter medizinischer Aufsicht geeignet.

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Mikronährstoffe und deren WirkungCopyright FORUM VIA SANITAS

Anwendungsbereich

1) Diabetes mellitus Typ 22) Hyperinsulinämie3) Insulinresistenz4) Diabetesprävention

Sinnvolle Anwendungskombinationen

• Zur Prävention von Diabetes mellitus Typ 2 mit orthomolekularen Mikronährstoffen siehe Nährstoff- tipp 10019102.

• Zur Therapie von Diabetes mellitus Typ 2 mit orthomolekularen Mikronährstoffen siehe Nährstoff- tipp 10019101.

• Zur gezielten Verstärkung der zuckersenkenden Wirkungen hat sich in der Praxis insbesondere die Alpha Liponsäure bewährt. Alpha-Liponsäure kann bei Diabetes Typ 1 und Typ 2 präventiv und thera- peutisch wertvoll eingesetzt werden. Alpha- Liponsäure ist in der Lage den Blutzuckerspiegel zusenken,dieInsulinempfindlichkeitzuerhöhen und die glykämische Kontrolle zu verbessern. Zudem ist Alpha-Liponsäure als Nahrungsergän- zung dazu in der Lage für eine substantielle Erhö- hung der so genannten antioxidativen Kapazität im Körper zu sorgen.

Wechselwirkungen

Laxantien

Literatur

1) Zänker, KS et al (2003): Sicherheits- und Wirksamkeitsstudie mit einem Extrakt aus Momordica charantia bei Patienten mit Typ 2 Diabetes. Zeitschrift für Phytotherapie. 24,163-69.

2) Inayat U Rahman, et al (2015): Lower hypoglycemic but higher antiatherogenic effects of bitter melon than glibenclamide in type 2 diabetic patients. Nutr J. 14:13.

3) Shidfar F, et al (2015): The effect of ginger (Zingiber officinale) on glycemic markers in patients with type 2 diabetes. J Complement Integr Med. 12(2):165-70.

4) Arablou T, et al (2014): The effect of ginger consumption on glycemic status, lipid profile and some inflammatory markers in patients with type 2 diabetes mellitus. Int J Food Sci Nutr. 65(4):515-20.

5) López-Romero P, et al (2014): The effect of nopal (Opuntia ficus indica) on postprandial blood glucose, incretins, and antioxidant activity in Mexican patients with type 2 diabetes after consumption of two different composition breakfasts. J Acad Nutr Diet. 114(11):1811-8.

6) Gong J, et al (2016): Effect of fenugreek on hyperglycaemia and hyperlipidemia in diabetes and prediabetes: A meta-analysis. J Ethnopharmacol. 194:260-268.

7) Esmaillzadeh A, et al (2015): The effect of purslane seeds on glycemic status and lipid profiles of persons with type 2 diabetes: A randomized controlled cross-over clinical trial. J Res Med Sci. 20(1):47-53.

8) Wainstein J, et al (2016): Purslane Extract and Glucose Homeostasis in Adults with Type 2 Diabetes: A Double-Blind, Placebo-Controlled Clinical Trial of Efficacy and Safety. J Med Food. 19(2):133-40.

Dokument-ID: 10019182_V1.0/17