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MAX RAPTOR The Naim magazine Für Kenner des guten Klangs Winter 2011/12 CONNECTION Der moderne NAIT – ein wahrhaft legendärer Verstärker / Antonio Forcione + Sabina Sciubba ‘Meet Me In London’ remastered / Bentleys neuer Continental GT / Der neue Slimline-Streamer ND5 XS / Der SuperUniti definiert All-in-one neu Rockmusik steht bei Naim im Mittelpunkt

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maX raPtor

the naim magazine Für Kenner des guten Klangs Winter 2011/12

CONNECTIONDer moderne NAIT – ein wahrhaft legendärer Verstärker / Antonio Forcione + Sabina Sciubba ‘Meet Me In London’ remastered / Bentleys neuer Continental GT / Der neue Slimline-Streamer ND5 XS / Der SuperUniti defi niert All-in-one neu

Rockmusik steht bei Naim im Mittelpunkt

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WiLLKOMMenDas Jahr 2011 war aus verschiedenen Gründen bedeutsam, nicht zuletzt deshalb, weil es mein 30. Jahr bei Naim ist und das 10. Jahr, seit ich der Geschäftsführer bin.

Dieses denkwürdige Jahr ist der perfekte Anlass, um die vergangenen 30 Jahre Revue passieren zu

lassen und sich mit dem zu befassen, was Naim im Jahr 2012 und danach erwartet. Mehr dazu finden Sie auf Seite 12.

Naim ist seit meinem Einstieg in das Unternehmen einen weiten Weg gegangen. Nicht geändert hat sich aber unsere Überzeugung, dass wir Menschen mit herausragenden Hifi-Produkten etwas bieten, was ihr Leben bereichert. Aus diesem Grund freuen wir uns auf die Zukunft von Naim. Und was für eine Zukunft es wird! Das Jahr 2012 begann für uns mit dem brandneuen ND5 XS und dem SuperUniti. Der ND5 XS ist der erste Netzwerkplayer von Naim, der 24-Bit/192-kHz-Musik streamen kann, und das dazu passende Slimline-Netzteil, das XP5 XS, hebt den ND5 XS und andere digitale Quellen von Naim auf eine noch höhere Stufe. Mehr zu dieser erstaunlichen Streaming-Lösung lesen Sie auf Seite 10. Der SuperUniti ist ein spannender Neuzugang in der Uniti-Familie. Im Hinblick auf Leistung, Funktionalität und Flexibilität setzt er neue Maßstäbe für All-in-one-Streamer – lesen Sie auf Seite 8 einen vollständigen Bericht zu diesem fantastischen Player.

Rockmusik war schon immer meine Leidenschaft, so wie auch die von Naim-Fans weltweit. Jetzt hat das Naim-Label damit begonnen, zusätzlich zu Jazz-, Country- und Folkmusikern auch Rockmusiker zu verpflichten und aufzunehmen. Zwei neue Künstler des Labels Naim Edge, die wir in diesem Jahr vorstellen, sind Max Raptor und Tellison. Auf den Seiten 16–17 erfahren Sie mehr über sie.

Auch wenn wir uns auf das freuen, was die Zukunft für Naim zu bieten hat, vergessen wir nie, wo unsere Ursprünge liegen. Das zeigt das Remastering von Antonio Forciones und Sabina Sciubbas Klassiker Meet Me In London, der bis heute die meistverkaufte Veröffentlichung von Naim ist. Erfahren Sie alles dazu auf den Seiten 18–19.

Seien Sie versichert, dass wir auch 2012 Grenzen ausloten und weiterhin hervorragend klingende Produkte herstellen werden, so wie wir es schon immer getan haben.

04 Naim-News Erfahren sie, was bei Naim in Groß-britannien und dem Rest der Welt los war

06 Fragen Sie den ExpertenPhil Harris von Naim verrät Ihnen, was Sie über hochauflösende Musik wissen müssen

07 Der NAITDie Geschichte des legendären Naim-Vollverstärkers

08 SuperUnitiDas All-in-one-Gerät von Naim setzt neue Maßstäbe

10 ND5 XS + XP5 XSSlimline-Streaming von den jüngsten Zugängen der XS-Serie

11 FraimLiteDer perfekte Standort für Ihre Hi-Fi Geräte

12 Paul StephensonDer Geschäftsführer von Naim lässt 30 Jahre mit dem Unternehmen Revue passieren

15 NaimNetMusik und Licht vereinen sich in diesem beeindruckenden Multiroom-System

16 Max Raptor & Tellison Rockmusik steht bei Naim im Mittelpunkt

18 Meet Me In LondonJonathan Gorse berichtet über die Neuauflage eines Klassikers

20 Naim For BentleyDavid Vivian setzt sich hinter das Steuer des neuen Continental GT

22 Die Zukunft von Hi-Fi Steve Harris von Naim wirft einen Blick in die Zukunft der Audiotechnik

23 Naim Check Giles Chapman spricht mit Lord March, dem Initiator von Glorious Goodwood

24 Die Welt von NaimEin exklusiver Blick hinter die Kulissen von Naim

26 Anlagentipps Mark Raggett von Naim gibt Tipps und Ratschläge für das Anlagen-Setup

27 Lola PerrinKomponistin und Pianistin Lola Perrin lebt den amerikanischen Traum

Paul StePHeNSoN WiLLKOMMen!

„Was sind die Vorteile von hochaufl ösender Musik? ganz einfach – bessere Soundqualität …”

„es wäre also viel zu kurz gegriffen, zu behaupten,

die Cd sei tot.“

„Von penguin eggs des wunder-baren nic Jones kann ich nicht genug bekommen. das album kam 1980 heraus, aber jedes Mal, wenn ich es spiele, fi nd ich’s besser.”

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Streamingplayer ND5 XSIm Jahr 2012 erscheint der neue ND5 XS, der vorrangig als hochwertige und erweiterungsfähige digitale Quelle für die Wiedergabe von Musik über eine drahtgebundene oder drahtlose UPnP™-Verbindung entwickelt wurde. Er ist der erste Netzwerk-Player von Naim, der das Streaming von Musikdaten mit 24 Bit/192 kHz unterstützt. Mit seinem eleganten, schlanken Gehäuse passt er hervorragend zu seinen „Brüdern“ aus der Serie XS.Der ND5 XS bietet außerdem standardmäßig Zugang zu Tausenden von Internetradio-Sendern und, dank optionalem Modul, auch zu DAB/UKW-Sendern. Drei S/PDIF-Digitaleingänge für den Anschluss an Computer und Set-Top-Boxen sowie CD- und DVD-Player sorgen für noch mehr Flexibilität.> Mehr zum Streamingplayer ND5 XS auf den Seiten 10 und 11.

www.naimaudio.com/nd5xs 03

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Naim eDge alS „beSt Small label“ NomiNiert Naim Edge wurde bei den ersten AIM (Association of Independent Music) Awards im November 2011 als „Best Small Label“ nominiert. Damit wird das Naim Label als eines der vier besten kleinen Labels Großbritanniens.

In seiner kurzen Bestehenszeit erntete Naim Edge Anerkennung für so unterschiedliche Acts wie das Country-Soul-Sextett Phantom Limb, die Essex-Band The Milk, die literarischen Rocker Tellison und die Punk-Newcomer Max Raptor sowie die Folksängerin Gwyneth Herbert, die legendären Musiker Jon Thorne & Danny Thompson, die Internetsensation William Fitzsimmons, die schwedischen Post-Rocker Jeniferever, den kalifornischen Pop von AM, den Frat-Bop von Boy Com und den Electropop von Elektralux. Mehr über die Naim-Edge-Künstler Max Raptor und Tellison erfahren Sie auf den Seiten 16–17.

Naim-label-NeWS

30 JaHre bei Naim

Naim NeWS Wer HÄtte daS gedaCHt?

Naims wachsendes Angebot an Streaming-Produkten erntet weiterhin Lob von den weltweit einflussreichsten Hifi- und Technikmagazinen und verhalf Naim 2011 zu einigen Auszeichnungen.

Der NDX eroberte die Medien im Sturm, mit 5-Sterne-Tests von Publikationen wie Hi-Fi Choice, BBC Music Magazine und Jazzwise. Er wurde zudem von Hi-Fi World zum Produkt des Jahres und von What Hi-Fi? Sound & Vision zum besten Musikstreamer in der Preiskategorie ab 2.500 £ gewählt.

Mittlerweile hatte auch der NaimUniti – der jetzt auch hochauflösende Musik mit 24 Bit/192 kHz unterstützt – bei den What Hi-Fi? Awards Erfolg und wurde als bestes Musik-Streamingsystem in der Preiskategorie ab 2.000 £ ausgezeichnet. In der Begründung hieß es: „Egal, welche Musik Sie hören möchten oder in welchem Format diese vorliegt, der Naim spielt sie und er spielt sie wunderbar.“

Diesen Wertschätzungen folgte die Auszeichnung des ND5 XS

zum besten Streamer bei den Hi-Fi Choice Awards. Das Produkt erhielt seltene fünf Punkte in allen Kategorien: Soundqualität, Preis-Leistungs-Verhältnis, Fertigungsqualität und Funktionsumfang. Das Fazit des Magazins lautete: „Die Art, wie der ND5 XS Musik erzeugt, gibt einem ein Gefühl von Lebensfreude.”

Der Nächste war der UnitiQute, der in der Kategorie „Audio-Gerät des Jahres“ bei den Stuff Awards mit dem Prädikat „sehr zu empfehlen“ ausgezeichnet wurde. Das weltweit bestverkaufte Gadget-Magazin sagte: „Der UnitiQute ist ein Streaming-Hifi-System mit einem Sound, für den man (fast) sterben könnte. Er ist nicht billig, aber das ist Genialität selten.“

Zu guter Letzt erhielt der neue SuperUniti die vollen fünf Sterne bei seinen zwei ersten Tests. What Hi-Fi? Sound and Vision beschrieb ihn als „das bisher beste All-in-one-Streamingsystem”, während Stuff den All-in-one-Player mit den Worten „so hervorragend wie Streaming nur sein kann, was sehr hervorragend ist“ beschrieb.

Das Jahr 2011 ist ein Jubiläumsjahr für Naims Geschäftsführer Paul Stephenson, da es gleichzeitig sein 30. Jahr im Unternehmen und sein 10. Jahr als Geschäftsführer des Unternehmens ist. Um den Jahrestags seines Anfangs als Verkaufsleiter im Mai 1981 – kurz nach der Gründung des Unter-nehmens – zu feiern, überraschte die Belegschaft Paul mit einer besonderen Torte, die in der Kantine des Unternehmens präsentiert wurde. Paul führt seine zahlreichen Erfolge bei Naim auf seine Leidenschaft dafür zurück, Musik für zu Hause zu einem lebensbereicherndem Erlebnis zu machen. Erfahren Sie mehr über Pauls 30 Jahre in einem Spezialbericht auf den Seiten 12–14.

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TESTWINNER

auf erfolgSkurS

2011 verkündeten Naim und die aus Amerika stammende britische Komponistin/Pianistin Lola Perrin ein Partnerschaft, um ihre gemeinsame Leidenschaft für Musik, Leistung und erstklassige Hörerlebnisse zu unterstreichen. Naim hat eng mit Lola zusammengearbeitet, um den Naim-Audio-Lola-Perrin-Klavierwettbewerb ins Leben zu rufen, der sich an Klavierschüler aller Altersklassen und aus der ganzen Welt richtet. Auf Seite 27 berichtet Lola von ihrer jüngsten Reise zur „Women in the Arts“-Konferenz 2011 in den USA, an der sie teilnahm, um ihre Arbeit und den Wettbewerb vorzustellen.

Naim verkÜNDet PartNerScHaft mit Der komPoNiStiN uND PiaNiStiN lola PerriN

????????????Teilen Sie uns Ihre Meinung zu Hi-Fi und Musik mit und nehmen Sie an unserer Umfrage

‘The Great Hi-Fi Survey’teil: www.naimaudio.com

/great-hi-fi-survey

www.naimaudio.com/news04

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Treten Sie unserer wachsenden Online-Community von Anhängern und Fans bei und diskutieren Sie über die Hifi-Welt auf:

facebook.com/NaimAudio

@NaimAudio

http://forums.naimaudio.com

Sie können auch unseren Newsletter abonnieren und werden dann vierteljährlich über alle neuesten Entwicklungen und Veranstaltungen von Naim auf dem Laufenden gehalten. Besuchen Sie uns dazu einfach auf www.naimaudio.com/news

PHaNtom limb – tHe PiNeSDas aus Bristol stammende Country-Soul-Sextett Phantom Limb meldet sich 2012 mit ihrem zweiten Album The Pines zurück. Veröffent-lichung voraussichtlich am 13. Februar 2012 bei Naim Edge.

Neil coWleY trio – tHe face of mouNt moleHillDas Neil Cowley Trio veröffentlicht am 23. Januar 2012 sein lang erwartetes viertes Album The Face of Mount Molehill bei Naim Jazz. Danach geht das Trio durch ganz Großbritannien auf Tournee und freut sich auf seinen ersten Auftritt mit den Mount Molehill Strings in der namhaften Queen Elizabeth Hall auf der London Southbank am 15. März 2012.

UK Peter Graham von Grahams Hi-Fi beendete im September einen Wettlauf in Denver, Colorado und ist

nun in allen 50 US-Staaten Marathons gelaufen. Peter ist damit in den letzten 10 Jahren fast 300 Marathons gelaufen und hat dabei Geld für das North London Hospice gesammelt.

China Anfang 2011 präsentierte Naims Verkaufsleiter Doug Graham der Presse und Öffentlichkeit beim Händler

Elegant Music Garden in Guangzhou hochauflösende Musik. Der Besuch war Teil einer erfolgreichen Reise zu Naims Vertriebshändler, Radar, der die Zusammenarbeit mit China zusätzlich stärkte.

Neuseeland Der in Wellington ansässige Händler The Real Music Company feierte im Mai sein 21-jähriges Bestehen,

während der in Nelson ansässige Händler Living Sound im Oktober seinen 20. Jahrestag feierte. Wir gratulieren beiden zu ihren zusammengerechnet 41 Jahren im Naim-Vertrieb! Nach entschlossenen Anstrengungen ist Purehifi aus Christchurch wieder zurück im Geschäft, während sich die Stadt von dem verheerendem Erdbeben im Februar erholt. Purehifi hat Naim-Kunden auch dabei geholfen, ihre bemerkenswert robusten Anlagen aus den zerstörten Häusern zu retten.

Deutschland Auf der HIGH END – Europas größter Hi-Fi-Messe, die jährlich in München stattfindet –

bewunderten unzählige Besucher den neuen Streamingplayer NDX und den Lautsprecher Ovator S-400 am brandneuen, grün-weißen Stand des Naim-Vertriebs Music Line.

Kanada Der Naim-Händler Hi-Fi Centre aus Vancouver führte im November eine Veranstaltung in seinem Geschäft

durch, die an einem Abend über 400 Besucher anlockte. Unter dem Motto „keine CD-Player“ wurden verschiedene Streamingprodukte von Naim vorgestellt, darunter der neue SuperUniti und der ND5 XS.

USA Ein erster Auftritt für Naims

US-Vertrieb, The Sound Organisation, beim Rocky Mountain Audiofest im Oktober 2011 war ein durchschlagender Erfolg und bot noch vor ihrer Markteinführung eine Plattform für die neuen Streamingprodukte SuperUniti und ND5 XS.

Niederlande Steve Hopkins, Naims Kundenserviceleiter, stand den Gästen eines vom Amsterdamer Händler Concerto

veranstalteten, gut besuchten Events für Musikliebhaber im Juli 2011 Rede und Antwort. Gutes Essen und Wein wurden im Freien genossen, während man im Geschäft einer Auswahl von Naim-Systemen lauschen konnte.

WorlD NeWS

Neue albeN

glÜcklicHer kuNDeVielen Dank für die Ausgabe 2010/11 der CONNECTION. Es ist die wahrscheinlich bisher beste Ausgabe mit erstklassigem Design und Inhalt. Jedoch gilt mein größtes Lob der n-Stream-App. Ich habe sie heruntergeladen, auf mein iPhone übertragen und binnen drei Minuten funktionierte sie mit meinem NaimUniti. Und noch viel wichtiger: Sie bietet einen ausgezeichneten Funktionsumfang. Großartiger Klang und Softwareintegration in bester Form. Gratulation!Jon Myles, London, Großbritannien

macHt Weiter SoIch habe meinen Naim-Verstärker und -CD-Player nun schon seit fast fünf Jahren und kann sagen, dass ich mit der Leistung beider Geräte sehr zufrieden bin. Ich benutze sie mit KEF-Q-Lautsprechern, und mein Sound ist unübertroffen. Während diese Aussage nicht sonderlich überraschend ist, wenn man sich die anderen Kommentare in der CONNECTION anschaut, scheint es jedoch nur Lob in Bezug auf Jazz, Klassik und andere „gediegene“ Musikrichtungen zu geben. Nun, vielleicht

kann ich dem Trend gegensteuern, indem ich sage, dass ich mit meinem System tagtäglich Heavy Rock spiele und es ist großartig! Diese Klarheit und Tiefe kann man sonst nur bei viel teureren Systemen hören (nicht dass Naim billig ist), und ich würde jedem, der nach einem „ultimativen“ System sucht, empfehlen, den Naim-Weg zu gehen. Bitte tun Sie sich nicht selbst Unrecht und erwecken den Anschein eines Musiksnobs, denn Naim bietet für jeden Musikliebhaber etwas, unabhängig von dessen Musikgeschmack.Beste Grüße,Nigel Shaw, Großbritannien.

muSik fÜr alleSchon seit 1994 besitze ich Naim-Geräte und habe im Lauf der Zeit auf CDS2/NAC 82/SuperCap/NAP 250 aufgerüstet. Ich habe mich kürzlich dazu entschieden, dieses „Kapital aufzulösen“, um Studienkosten zu begleichen. Nach zahlreichen Überlegungen entschied ich mich für etwas vollkommen anderes – Einzelkomponenten aus der XS-Serie. Und ich muss sagen, ich war von dessen Soundqualität erstaunt. Obwohl es auf

einer bestimmten Ebene nicht so „gut“ ist wie das alte System, gibt dieses XS-System Musik mit Nuancen, Struktur und Form wieder (einiges davon auf eine Art und Weise, die durch das ziemlich hochwertige Olive-System nicht erreicht wird). Das XS-System ist sehr ansprechend und musikalisch und von einem Maßstab, der seinen Status als „Einsteigermodell“ unter den Einzelkomponenten von Naim wider-legt. Und es klingt zu Hause sogar besser als bei der entspannten Vorführung!

Der wichtigste Grund, das System behalten zu wollen, ist, dass ich mit meiner Frau und meiner jüngeren Tochter (16) das erste Mal seit Jahren im selben Raum saß und wir zusammen Musik hörten. Allein dafür hat sich die Systemverkleinerung gelohnt!

Wir hatten eine Freundin meiner Tochter zu Besuch, die noch nie zuvor eine LP gesehen, geschweige denn gehört hatte. „Sie klingen besser als CDs, oder?“, fragte sie. Es war mir ein Vergnügen, sie Musik auswählen zu lassen.

Es machte solchen Spaß. Vielen Dank und meine besten Wünsche für die spannende Zukunft des Unternehmens.Name und Anschrift vorenthalten

briefe

NAIM COMMUNITY

Naim-label-eNtDeckuNg tHe milk uNterZeicHNeN WicHtigeN NeueN vertragDie britische Soulsensation The Milk, die 2011 ihre Single (All I Wanted Was) Danger/Dynamite bei Naim Edge veröffentlichten, haben einen wichtigen Vertrag mit dem brandneuen Sony-Label Sign of the Times unterzeichnet, einem Gemeinschaftsprojekt von Sony Music UK und XIX Entertainment unter der Leitung von Dougie Bruce, der bereits Künstler wie Adele, Lily Allen, MGMT und Aloe Blacc verpflichtete. Ihre neue Single B-Roads ist nun im Handel und Anfang 2012 gehen sie auf ihre Großbritannien-Tour.Halten Sie also 2012 Ausschau nach den Jungs. Sie werden wahrscheinlich noch viel mehr von ihnen sehen und hören, und vergessen Sie nicht, dass Naim ihnen zum Durchbruch verholfen hat!

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[email protected] 05

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iNterface Fragen Sie den experten

Was ist hochauflösende Musik?Es gibt keine allgemein anerkannte Definition des Begriffs. Aber wir haben uns alle an Musik in CD-Qualität gewöhnt, also 16 Bit/44,1 kHz. Das heißt, jede Audiodatei mit einer Samplingfrequenz von mindestens 48 kHz oder einer Bit-Tiefe von mehr als 16 Bit kann als „hochauflösend“ bezeichnet werden.

Was sind die Vorteile der Hochauflösung?Die Antwort ist ganz einfach: bessere Klangqualität. Da die Samplingfrequenz zunimmt, nimmt auch die maximal reproduzierbare Frequenz einer Wellenform zu. Die Töne werden wahrscheinlich nicht einmal das (theoretische) Frequenzmaximum von 22 kHz bei der CD-Wiedergabe übersteigen, dafür aber die Obertöne, die der Musik „Gefühl“ verleihen – und zwar bei weitem!

Gilt in diesem Fall „je höher die Zahlen, desto besser die Qualität“ in Bezug auf die Bit-Tiefe und die Samplingfrequenz?Wenn die Bit-Tiefe (16 bis 24 Bit) einer unkomprimierten Audiodatei zunimmt, nimmt der potentielle Dynamikumfang des aufgenommenen Signals ebenfalls zu – dies ist der Unterschied zwischen den lautesten und den leisesten Klängen, die aufgenommen werden können. Bei einer 16-Bit-Quelle beträgt der theoretische Dynamikumfang 96 dB, wobei der theoretische Dynamikumfang bei einer 24-Bit-Quelle bei 144 dB liegt. Sie haben wahrscheinlich gemerkt, dass ich häufiger das Wort „theoretisch“ verwende. Nun, der Grund dafür ist, dass hier viel mehr im Spiel ist als nur die Bit-Tiefe der abgespielten Dateien. Es ist möglich, dass der komplette Dynamikumfang einer 24-Bit-Aufnahme aufgrund physischer Einschränkungen der Hardware

im Aufnahmestudio oder bei der Wiedergabe nicht nutzbar ist. Ebenso erfordern die Herstellungs- und Mischstufen des Aufnahmeprozesses in der Regel das Durchlaufen eines Prozessors namens „Kompressor“, der die Lautstärke der leiseren Musikabschnitte erhöht und die der lauteren Musikabschnitte reduziert, so dass man die Lautstärke nicht ständig anpassen muss, um die abgespielte Musik in einer angenehmen Lautstärke zu hören. Bedenken Sie auch, dass eine Audiodatei mit 24 Bit/192 kHz nicht zwangsläufig auf Quelldaten hinweist, die ebenfalls über diese Bandbreite oder diesen Dynamikumfang verfügten. Eine 24-Bit/192-kHz-Datei lässt sich auch aus einer 16/44,1-Quelle, also aus CD-Daten, erzeugen; die hochauflösende Datei kann sich dabei tatsächlich schlimmer anhören als das Original mit 16 Bit/44,1 kHz. Versteifen Sie sich daher nicht nur auf große Zahlen, denn sie stehen nicht immer gleich für bessere Qualität.

Bei Naim betrachten wir 24-Bit-Dateien grundsätzlich als erheblichen Fortschritt gegenüber 16-Bit-Dateien, und wir würden einer 24-Bit/44,1-kHz-Version den Vorzug über eine 16-Bit/96-kHz-

Version derselben Musik geben.

Welche Dateitypen gibt es und welche sind die besten?Unkomprimierte Dateiformate bieten unserer Erfahrung nach die beste Klangqualität – also WAV oder AIFF. Sogenannte „verlustfreie“ Formate wie FLAC und ALAC können aus mathematischer Sicht so extrahiert werden, dass sie die gleichen Rohdaten bieten wie ihre unkomprimierten Artgenossen. Aber da sie zum Entpacken generell erheblich mehr Prozessorleistung erfordern, ist ihr Nachteil in der Regel ein erhöhtes Grundrauschen bei der

Wiedergabe, da die Hardware mehr beansprucht wird und dies zusätzliche Störsignale erzeugt. Die Unterschiede sind jedoch sehr klein – viele Menschen hören sie nicht einmal – machen Sie sich also deshalb keine Sorgen, wenn Sie Ihre Lieblingsmusik als FLAC-Datei erhalten. Verlustbehaftet komprimierte Dateien wie AAC und MP3 sollten aber generell gemieden werden, wenn die Klangqualität wichtig ist.

Wo finde ich hochauflösende Musik in guter Qualität?Der Downloadshop von Naim Label auf der Website www.naimlabel.com bietet ein breites Spektrum an tollen hochauflösenden Aufnahmen einschließlich der neuen 24-Bit/192-kHz-Neuauflage des Klassikers Meet Me In London, über den auf den Seiten 18–19 berichtet wird.

Es sei noch darauf hingewiesen, dass im Netz einige gefälschte Websites existieren, die behaupten, hochauflösende Musik anzubieten, die jedoch keine ist. Achten Sie deshalb darauf, wo Sie Ihre Musik herunterladen.

l Der Naim DAC wurde im Mai für die Nutzung mit dem NDX überarbeitet. Das Update ermöglichte auch die Wiedergabe von FLAC-Dateien von einem USB-Stick an den vorderen und hinteren USB-Ports des DAC.

l Der HDX und der UnitiServe sowie deren SSD-Versionen bekamen im vergangenen Jahr zwei wichtige Updates. Version 1.5 vom April bot Fehlerbehebung und einen neuen Desktop-Client, während Version 1.6 vom Oktober zusätzlich Internetradio und automatische Datensicherung mit Hilfe von Network Attached Storage (NAS) bot.

l NDX, NaimUniti und UnitiQute wurden im Einklang mit ND5 XS und SuperUniti für die Unterstützung von 24-Bit/192-kHz-Musik und ALAC (bis zu 24 Bit/96 kHz) aufgerüstet. Die Überarbeitung von NaimUniti und UnitiQute umfasste auch einen Wecker. Das Update muss durch einen Händler durchgeführt werden, da es den Austausch einer Platine und ein Software-

Update erfordert. Alle ab dem 1. Juli 2011 erworbenen NDX-Player können bis zum 29. Februar 2012 kostenlos auf den aktuellen Stand aufgerüstet werden. Neu hergestellte NaimUniti- und UnitiQute-Player werden je nach Kundenwunsch mit oder ohne die neuen Funktionen ausgeliefert. Ein Software-Update (Version 3.9), das man von unserer Website herunterladen kann, ist ebenfalls erhältlich; es bietet zusätzliche Features und beim NaimUniti und UnitiQute einen Wecker.

l Im Mai wurden alle mit Internetradio ausgestatteten Produkte von Naim durch Naim’s Choice ergänzt. Diese automatisch eingefügte Auflistung zeigt die beliebtesten Internetradio-Sender von Naim an, einschließlich einem exklusiven 320-kb-AAC-Stream von Radio Paradise.

l Naims maßgeschneiderte, kostenlose Apps für das iPhone, den iPod touch und das iPad wurden ebenfalls aktualisiert. Im März erschien n-Serve 2.0

(für Naim-Serverprodukte) auf dem Markt; es ist iPad-kompatibel, unterstützt die Anzeige von Coverabbildungen und verfügt über erweiterte Metadaten. Im Juli kam auch eine vollständige Playlisten-Funktion hinzu. n-Stream (für Naim-Streamer) bekam zwei Updates: Das erste umfasst weitere Sprachen neben English und unterstützt die Systemautomatisierung bei der Verwendung eines Naim-Netzwerk-Players mit einem Naim-Vorverstärker oder dem DAC. Im Rahmen des zweiten Updates im April kam n-Stream 2.0 heraus, mit dem das App iPad-kompatibel wurde und die Anzeige von Coverabbildungen beim Scrollen unterstützt.Einige Software-Updates können auf der Naim-Website unter der unten genannten Adresse heruntergeladen werden, wir empfehlen Ihnen jedoch immer, sich zunächst an Ihren Naim-Händler zu wenden.

HocHauflöSeNDe muSikFragen und antworten

Phil Harris vom Technischen Support bei Naim gibt Antworten auf häufig

gestellte Fragen zum Thema hochauflösendes Audio

Hochauflösende Musik finden Sie unter www.naimlabel.com

eiNe ZuSammeNfaSSuNg Der ProDukt-uPDateS voN 2011

Die maßgeschneiderten iOS-Apps von Naim sind nun mit dem iPad kompatibel.

www.naimaudio.com/updates06

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bei seiner Einführung im Jahre 1983 war der erste Vollverstärker von Naim ein sonderbares, Schuhkarton-förmiges Modell, das wunderbar

zum damals unkonventionellen Status des Unternehmens passte. Die Frage von der Presse, wie viel Watt der Verstärker an Leistung bringt, beantwortete Naim-Gründer Julian Vereker nur mit einem kurzen „genug“.

Der kleine NAIT war kein leistungsstarker Verstärker im konventionellen Sinne. Genau wie der kleine NAD 3020 brachte er es auf weniger als 20 Watt Leistung, konnte bei Bedarf jedoch große Leistungsspitzen verarbeiten, was im Hinblick auf die Musikqualität ein viel wichtigerer Faktor ist. Es hat sich erwiesen, dass es mehr als nur „beeindruckende“ technische Daten braucht, um richtig gute Musik zu machen.

Der Außenseiter NAIT ist unter musikbegeisterten Audioliebhabern verdienterweise sehr populär geworden und blieb dies auch für mehrere Jahrzehnte, ohne dass erhebliche oder grundlegende Änderungen an der Konstruktion vorgenommen wurden. Im Jahre 1993

erschien der NAIT 3 mit einem flachen Gehäuse in voller Breite und, als 3R-Variante, sogar mit Fernbedienung. Es gab keinen NAIT 4, deshalb hieß die nächste Serie NAIT 5 und kam im Jahr 2000 auf den Markt – wieder in voller Breite aber mit flachem Gehäuse und dreigeteilter Front. Diese Änderungen wurden 2007 mit der Einführung des umfangreich ausgestatteten SUPERNAIT und 2008 mit der Einführung des NAIT XS verbunden.

Der heutige NAIT spiegelt nicht nur die seit der Einführung des ursprünglichen NAIT erfolgten technologischen, technischen und materialbezogenen Änderungen wider, sondern auch die Fortschritte in der Hifi-Technik selbst. CDs kamen etwa zur selben Zeit auf den Markt wie der erste NAIT, die Idee jedoch, digitale Daten von einem Abspielgerät über einen Digitaleingang direkt an einen Verstärker zu koppeln, lag noch in ferner Zukunft. Der bahnbrechende SUPERNAIT zählte zu den ersten Verstärkern, die über Digitaleingänge mit hochwertigen integrierten D/A-Wandlern verfügten – obwohl sich diese fantastische Variante vom ursprünglichen NAIT abhebt.

Der NAIT XS ist trotz seiner raffinierten Ergonomie und Optik sowie seiner starken 60 Watt/8 Ohm (90 Watt/4 Ohm) pro Kanal wieder näher am Original.

Überzeugung und Bekenntnis zur musikalischen Botschaft zählten zu den wichtigsten Leistungsmerkmalen, dank denen sich der Original-NAIT in den 80er Jahren von der Masse und den Vergleichsprodukten abhob. Auch über drei Jahrzehnte später zeichnen sie die Nachfolger des NAIT aus. Der NAIT XS verfügt über mehr Raffinesse und Leistungsfähigkeit als das Original – wovon man zu Recht ausgehen dürfte –, aber seine glänzende Leistung zeugt noch immer von demselben ungestümen Drang, dem Streben nach der Seele der Musik, der schon den Klang des ersten NAIT ausmachte.

Trotz allem gibt es jedoch absolut nichts, was den Besitzer eines NAIT der frühen Generationen daran hindern könnte, seine Anlage auf den Stand des 21. Jahrhunderts zu bringen, indem er den Verstärker mit einer modernen Quelle wie dem HDX oder ND5 XS verbindet.

tHe Nait naiM-HiStOrie

eiNe frage Der balaNceEine der hervorstechendsten Eigenschaften des Original-NAIT war sein sehr eigener Balance-Regler. Anders als die heutigen – oder sogar die damaligen – Regler war er keiner, der den Lautstärkepegel je nach Rotationsrichtung von links nach rechts bewegte und eine Mittelstellung hatte. Stattdessen passte der Regler die Lautstärke des linken Kanals mit einem Spielraum von 3 dB an den rechten an. Das Fehlen der Mittelstellung bedeutete, dass die Einstellung ausschließlich durch das Gehör stattfinden musste.

aNatomie eiNer legeNDe Wenn es je einen wahrhaft legendären naim-Verstärker gab, ist der nait wohl der beste Kandidat für den titel Oben: Der heutige,

hochmoderne NAIT XS und der legendäre

Original-NAIT im „Chrome Bumper“-Design

Upgrade path Besitzer des

Original-NAIT hatten kaum Gelegenheit, ihren Kauf aufzurüsten, was auf heutige NAIT-Kunden nicht mehr zutrifft. Wenn Sie im Besitz eines NAIT XS oder SUPERNAIT sind, können Sie dessen Klangqualität steigern, indem Sie ihn durch ein Netzteil des Typs SuperCap, HiCap oder FlatCap XS ergänzen oder mit einer Endstufe des Typs NAP 155 XS oder NAP 200 aufrüsten. Jeder NAIT lässt sich zudem mit einem Power-Line-Netzkabel oder einem Hi-Line-Signalkabel von Naim aufwerten.

www.naimaudio.com/naitxs 07

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SuPeruNiti neU 2012

all-in-one-Audioplayer haben einen neuen Maßstab: Naims SuperUniti. Dieser Vorzeige-Neuzugang in der mehrfach ausgezeichneten Uniti-Palette bietet die

ultimative Kombination aus Funktionen und Leistung und füllt sogar große Räume mit Musik – so leise oder so laut, wie sie wollen.

Der neue SuperUniti vereint die größten Stärken dreier Naim-Produkte: Die Leistungsfähigkeit des Vollverstärkers SUPERNAIT, die Flexibilität des All-in-one-Players UnitiQute und die hochwertige Digital-Analog-Wandlung des Naim DAC. Darüber hinaus bietet er zahlreiche eigene Extras.

Der SuperUniti ist das erste Naim-Produkt, das hochauflösende Musik mit 24 Bit/192 kHz abspielen kann – die neue Generation digitaler Musikdateien, die die Qualität von CDs (16 Bit/44,1 kHz) weit hinter sich lassen. Naims Netzwerkprodukte unterstützen bereits Dateien, die mit 24 Bit/96 kHz CDs übertreffen, aber dieser Neuzugang legt die Messlatte noch höher. Wenn Sie Musik voller Details, Klangstärke und Gefühl suchen, sollten Sie sich einmal hochauflösende Titel anhören. Solche äußerst hochwertigen Downloads sind zur Zeit noch relativ selten; aber bis ihre Verfügbarkeit zunimmt, können SuperUniti-Nutzer das Streaming einer wachsenden Auswahl an anderen Musikformaten genießen – einschließlich, erstmals, Apple Lossless. Das ist ideal, wenn Sie Ihre CD-Sammlung in diesem Format auf Apple iTunes übertragen.

Nutzern eines NaimUniti, UnitiQute oder NDX wird es möglich sein, ihre Streaming-Boards durch die neue Generation ersetzen zu lassen – und so die Kompatibilität mit höherauflösenden Musikdateien

und die verbesserte Apple-Integration zu genießen. Neu hergestellte NaimUniti- und UnitiQute-Player werden je nach Kundenwunsch mit oder ohne Zusatzfunktion erhältlich sein. Beim NDX ist das neue Board seit November 2011 Standard.

Übrigens: Im Gegensatz zu vielen anderen Produkten unterstützen Naims Netzwerkplayer unabhängig von Format oder Bitrate die unterbrechungsfreie Wiedergabe gestreamter Musikdateien. Das heißt, der SuperUniti spielt alle aufeinanderfolgenden Titel eines Albums ohne ungewollte Pausen ab. Dies ist entscheidend für eine Vielzahl zusammenhängender Aufnahmen, von Opern- über Konzeptalben bis hin zu Live-Musik. Man sollte meinen, diese Funktion sei selbstverständlich, doch es überrascht, wie viele Musiksysteme sie nicht bieten und dadurch Lücken in der Wiedergabe verursachen.

Naims Innovationskraft setzt sich mit der einzigartigen Lautstärkeregelung des SuperUniti fort. Bei der Lautstärkeregelung einer Hifi-Komponente geht es um viel mehr als nur darum, wie laut Sie Ihre Musik hören möchten – ihre Konstruktion kann sich sowohl auf die Benutzerfreundlichkeit als auch auf den Klang auswirken. Analoge Lautstärkeregler haben den Ruf, die beste Klangqualität zu bieten, während die digitalen Ausführungen größere Flexibilität aufweisen. Naim hat das beste aus beiden Welten herausgepickt und eine neue, leistungsstarke analoge Lautstärkeregelung mit digitaler Steuerung entwickelt. Erstmals im SuperUniti integriert, nutzt Naims maßgeschneiderte neue Lautstärkeregelung diskrete Widerstände und hochwertige elektronische Schalter, die den bei Rundfunk- und Abhöranlagen verwendeten ähnlich sind.

der SuperUniti kombiniert die Stärken dreier klassischer naim-produkte und hebt das all-in-one-Musik- streaming dank zahlreicher extras auf eine neue Stufe in Sachen Leistung, Funktionalität und FlexibilitätSoNic SuPerHero

Der SuperUniti nutzt außerdem Naims S/PDIF-Jitter-freie Wandlerkonstruktion, die erstmals beim Naim DAC verwendet wurde. Jitter kann sich negativ auf die Wiedergabequalität digitaler Dateien auswirken, doch zu viele moderne Hifi-Produkte gehen dieses Problem nicht richtig an. Die Technik von Naim beseitigt diesen klanglichen Nachteil durch Verwendung eines einfachen, aber effektiven Puffersystems. Der Puffer speichert eingehende Daten und taktet sie mithilfe präziser Fixfrequenz-Oszillatoren neu, bevor sie an die Wandler-Chips übertragen werden. Auf diese Weise sind Daten, die an den Wandler übertragen werden, vollständig von S/ PDIF-Jitter isoliert.

Die Wandler-Chips sind die gleichen hochwertigen PCM1791A-Modelle von Burr-Brown, die im NDX und HDX zum Einsatz kommen. Ein äußerst leistungsstarker SHARC-Chipsatz mit maßgeschneiderter, Naim-eigener Software übernimmt die digitale Filterung und sorgt so für höchste Klangqualität.

Matthieu Guilloux, leitender Ingenieur beim SuperUniti-Projekt, spricht über die Heraus-forderungen, die bei der Entwicklung von Naims bestem All-in-one-Player zu bewältigen waren.

„Wir sollten ein Produkt entwickeln, dessen Qualität und Leistung Einzelgeräte nahezu übertreffen würden, das aber die Vielseitigkeit und die hochmodernen Funktionen eines All-in-one-Produkts

aufweisen sollte. Um dies zu schaffen, nutzten wir das umfangreiche Forschungswissen und Know-how, das wir aus vorherigen Produkten wie dem Naim DAC, NDX und SUPERNAIT gewonnen

hatten, und fügten einige innovative Funktionen hinzu, um mit dem SuperUniti ein All-in-one-Gerät zu schaffen, das Maßstäbe setzt.“

„Wenn alle für das Streaming notwendigen Komponenten in ein einziges Gerät gequetscht werden, kann das viele Störsignale erzeugen, was die Klangqualität stark beeinträchtigt. Deshalb haben wir die Schaltungstopologie optimiert, um den empfindlichen Signalweg von den störenden Komponenten zu isolieren und so

überragende Klangqualität zu gewährleisten.“

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SticHWort uPNP™ Naims Streaming-Geräte verwenden das Netzwerkprotokoll UPnP™ (Universal Plug ’n’ Play), das es ihnen ermöglicht, Musikdateien auf dem Heimnetzwerk zu erkennen und mit anderen UPnP™-kompatiblen Geräten zu kommunizieren.

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Upgrade path Hochleistungsantenne WA5 Angesichts einer ganzen Welt von Musik, die Naims Netzwerkprodukte drahtlos zur

Verfügung stellen, sollten Sie die bestmögliche Verbindung zu Ihrem Heimnetzwerk sicherstellen. Die Antenne WA2, die bei allen WLAN-fähigen Produkten von Naim Standard ist, leistet hierbei hervorragende Arbeit; wenn Sie jedoch kabellos in andere, von Ihrem Internet-Router weit entfernte Räume streamen möchten, brauchen Sie möglicherweise zusätzliche Verstärkung. Hier kommt die WA5 ins Spiel, eine Hochleistungsantenne, die die WA2 ersetzen kann und mehr als den doppelten Verstärkungsfaktor (5 dB) bietet. Es ist ein cleveres, einfaches Upgrade, das für ein starkes Signal und unterbrechungsfreie Musik sorgt.

der SuperUniti kombiniert die Stärken dreier klassischer naim-produkte und hebt das all-in-one-Musik- streaming dank zahlreicher extras auf eine neue Stufe in Sachen Leistung, Funktionalität und Flexibilität

Nach all der Technik kommen wir nun wieder zum Grundsätzlichen und überlegen, wie der SuperUniti in verschiedene Wohnsituationen und Anlagen passen könnte. In nur wenigen Minuten ist der SuperUniti an ein paar Lautsprecher und ein Heimnetzwerk (drahtgebunden oder über WLAN) angeschlossen, wodurch man eine vortreffliche Streaminglösung erhält, komplett mit DAB und UKW sowie Zugriff auf über 17.000 Webradiosender. Naim’s Choice ist eine Auswahl höherwertiger Webradiosender, auf die Sie schnell und bequem zugreifen können. Dies ist aber nur der Anfang: Seine außergewöhnlichen Anschlussmöglichkeiten machen den SuperUniti zum Herzstück Ihrer Home-Entertainment-Anlage.

Das System verfügt über nicht weniger als zehn Eingänge für externe Quellen; sechs davon sind digital. Ob es nun die liebsten analogen oder digitalen Quellen sind, von CD- oder DVD-Playern über Laptops oder MP3-Player – sie alle können von der Leistungsfähigkeit des SuperUniti profitieren. Auch Ihrem Fernseher können Sie neue Klangqualität verleihen, indem Sie ihn direkt oder über den Receiver

an den SuperUniti anschließen.Ein AV-Bypass mit Verstärkungsfaktor 1 ermöglicht

die Nutzung des SuperUniti in Verbindung mit einem Mehrkanal-Receiver, der das Ganze mit Surroundsound – einschließlich modernem hochauflösendem Filmton – ergänzt.

Ein vorderseitiger Anschluss für Kopfhörer erlaubt es Ihnen auch, den hervorragenden Klang ganz für sich zu behalten.

Ein vorderseitiger USB-Anschluss unterstützt die Wiedergabe von Musik auf USB-Sticks und ermöglicht Ihnen das Aufladen Ihres iPods oder iPhones. Dank Apple-Authentifizierung wird die Musik auf tragbaren Apple-Geräten digital übertragen, was für optimalen Klang sorgt, und die Steuerfunktion des SuperUniti ermöglicht das Navigieren der Titel am OLED-Display des Naim-Players oder mit der Fernbedienung.

Der SuperUniti bietet eine Leistung von 80 Watt pro Kanal, d. h., er ist mit einer Vielzahl an Lautsprechern kompatibel – und dank eines entsprechenden Stereoausgangs können Sie die

Basswiedergabe durch Einsatz eines Subwoofers verbessern. Wenn Sie große Räume bzw. Lautsprecher hohe Lautstärken bevorzugen, können Sie den SuperUniti dank Vorstufenausgang mit einer externen Endstufe ergänzen.

Egal, womit Sie ihn kombinieren, der SuperUniti kann über die mitgelieferte Fernbedienung, aber auch über die kürzlich aktualisierte n-Stream-App für das iPhone, das iPad oder den iPod touch bedient werden, was das Erlebnis noch ansprechender und greifbarer macht. Durchsuchen Sie komfortabel Ihre Musiksammlung (komplett mit Coverabbildungen und Zusatzinformationen) oder entdecken Sie neue Radiosender, während Sie Ihre Musik genießen.

Diese Mischung aus Funktionalität, Flexibilität und Leistung verleiht dem SuperUniti seinen Status als Vorzeigegerät. Sie müssen sich aber nicht auf uns allein verlassen: Laut What HiFi? Sound and Vision (Dezember 2011) ist der mit fünf Sternen bewertete SuperUniti nicht nur „der beste Uniti bislang“, sondern „das bis dato beste All-in-one-Streamingsystem“.

new PRODUCT

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StreamiNgPlaYer ND5 XSDer ND5 XS ist der jüngste Zuwachs der erstklassigen und eleganten XS-Serie von Naim. Dieser mit dem viel gelobten NDX verwandte Streamingplayer verfügt über eine gleichermaßen umfassende Ausstattung wie sein „großer Bruder“, und seine Ausgangsleistung lässt sich ebenfalls aufrüsten. Er spielt UPnP™-Audiostreams, Webradio und iPod- oder iPhone-Musik, aber auch Dateien von USB-Sticks ab. Drei hochauflösende S/PDIF-Digitaleingänge machen ihn so vielseitig und zum Herzstück eines jeden Hifi-Systems. Über Ethernet oder WLAN und UPnP™ streamt er Dateien mit bis zu 24 Bit/192 kHz von NAS-Geräten, PCs oder Macs und ist mit allen gängigen digitalen Formaten wie WAV, FLAC, AIFF, Apple Lossless und MP3 kompatibel.

In technischer Hinsicht orientiert sich der ND5 XS an den Schaltungen und Komponenten der überaus erfolgreichen Modelle NDX und DAC und vereint diese im schlanken Gehäuse der XS-Serie. Neben dem innovativen, SHARC-Chip-basierten Puffer mit Fixfrequenz-Oszillatoren kommen

16-faches Oversampling und Naim-eigene digitale Filter-Algorithmen zum Einsatz. Seine drei S/PDIF-Digitaleingänge unterstützen Verbindungen von Computern, Satelliten-Receivern und CD-Playern. Die Entwicklung dieses Players begann vor sieben Jahren, als Naims Ingenieure mit der Suche nach einer Schaltungstopologie für Streamingquellen begannen, die der Leistung der besten CD-Player von Naim entsprechen sollten. Außerdem musste die Topologie skalierbar sein, damit das Unternehmen Player mit unterschiedlichen Leistungsstufen und einem wiedererkennbaren Klangcharakter herstellen konnte. Die unterschiedlichen Performancestufen werden nicht allein durch die Verwendung besserer Komponenten erreicht, sondern oft auch durch die Verwendung von Methoden zur Reduktion der

ND5 XS + XP5 XS die xS-Serie MaCHt den SprUng inS JaHr 2012

Upgrade pathFür noch höhere Klangqualität kann der

ND5 XS durch Einsatz eines externen Netzteils (XP5 XS, XPS oder 555 PS) oder Ergänzung mit dem Naim DAC aufgerüstet werden.

StreamliNeDnaims neuer Streamingplayer und das passende netzteil in schlankem gewand machen ihre Musikanlage für das 21. Jahrhundert fi t

Perfekte PartNerAlle Komponenten der XS-Serie von Naim wurden so entwickelt, dass sie sich harmonisch und sinnvoll ergänzen. Angesichts dessen wäre der ideale Verstärker für den ND5 XS und das XP5 XS entweder der Vollverstärker NAIT XS oder die Vor-End-Kombination aus NAC 152 XS und NAP 155 XS. Um dem System den letzten XS-Schliff zu geben, könnte man die NAC 152 XS mit einem Netzteil des Typs FlatCap XS ergänzen. Dadurch erhält man eine musikalische Darstellung mit großartiger Tiefe, Flüssigkeit und Glaubwürdigkeit. Die Verringerung des Grundrauschens durch das externe Netzteil vermittelt einem das Gefühl, dass man nicht die Aufnahme einer Darbietung, sondern eine echte Darbietung hört. Die zusätzliche Dynamik verleiht der Musik mehr Lebhaftigkeit und Vitalität, so dass man spürt, dass die Musiker mit Herz und Seele spielen. Das tun gute Musiker fast immer, doch ist dies bei manchen Hifi-Systemen schwer zu erkennen.

Die neusten Produkte der XS-Serie von Naim: der ND5 XS und XP5 XS

Fertigungszeit und dadurch zur Steigerung der Produktivität. Der ND5 XS und der teurere NDX haben viele Komponenten gemeinsam, beispielsweise die Optokoppler in der Wandlerschaltung. Hier hätten durch die Verwendung günstigerer Bauteile Kosten reduziert

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Anders als beim XPS und 555 PS, den bis dato einzigen Netzteil-Upgrades für die oben genannten Produkte, verfügt das XP5 XS über ein schmales Gehäuse, damit es optisch mit dem ND5 XS, anderen Komponenten der XS-Serie und dem Naim DAC harmoniert. Es bietet einen zusätzlichen und wichtigen Grad an Isolierung von der Netzstromversorgung und verbessert somit die musikalische Darbietung durch Reduktion des Grundrauschens. So werden aus jeder Aufnahme mehr Feinheit, größere dynamische Kontraste und mehr Detailreichtum herausgearbeitet. Die Verwendung des XP5 XS hebt eine Naim-Quellkomponente wie den ND5 XS auf ein neues klangliches Niveau.

NetZteil XP5 XSNaim befolgt schon immer den Grundsatz, dass die Qualität der Stromversorgung für die Klangqualität jeder Komponente von entscheidender Bedeutung ist. Beim XP5 XS handelt es sich um eine externe Stromversorgung, die noch mehr aus den Streamingplayern ND5 XS und NDX, dem Naim DAC und dem Festplattenspieler/Musikserver HDX herausholt. Es dient als kostengünstigere Alternative zum Netzteil XPS und ist auch mit Naims CD-Spielern CDX2 und CDS3 sowie den älteren Modellen CDS2 und CDX kompatibel.

Die Topologie des XP5 XS hat vieles mit der des XPS gemein, wobei die wichtigsten Unterschiede in seinem speziell entwickelten Ringkerntransformator, den Gleichrichtern und den Kühlkörpern liegen. Im Laufe der Entwicklung des XP5 XS probierten die Ingenieure von Naim mehrere verschiedene Schaltungslayouts, Materialien und Komponenten aus und führten Hörtests durch, um deren Einfluss auf die Klangqualität zu testen. Ein Beispiel für die Testergebnisse ist die Verwendung neuer, keramischer Kühlkörper mit niedrigerer Kapazität. Die keramischen Kühlkörper bieten höhere Leistung als ihre Aluminium- und Glimmergegenstücke und machen die beim XP5 XS verwendeten erschwinglicheren Epoxidharz-Regler wieder wett.

eiN PaSSeNDer lautSPrecHerAls perfekte Vervollständigung einer XS-Anlage empfehlen wir den Naim-Lautsprecher Ovator S-400. Trotz ihrer gediegenen Optik bietet die Konstruktion bahnbrechende Technik in Form der BMR-Chassistechnologie (Balanced Mode Radiator). Dieser moderne Treiber gibt das gesamte Audiospektrum von 700 Hz bis weit über den für Menschen hörbaren Bereich hinaus wieder. Das heißt, es konnte auf eine Frequenzweiche mitten im kritischen Stimmbereich verzichtet werden, was einer Beeinträchtigung der Klangqualität vorbeugt. Die Ovator S-400, ein erstklassiger Lautsprecher mit ausgeglichenem und breitbandigem Klang, ist sowohl in technischer als auch musikalischer Hinsicht die ideale Partnerin für das oben vorgeschlagene System. Praktischerweise ist sie auch ein optisch äußerst elegantes Möbelstück.

rackSYStem fraimliteDas Anfang 2011 eingeführte FraimLite ist ein attraktives Hifi-Racksystem, das für Naim-Einstiegskomponenten optimiert wurde. Die Konstruktion ist dem ursprünglichen, teureren Fraim entlehnt, das als Grundlage zur Entwicklung und Bewertung jedes neuen Naim-Produkts dient.

Das FraimLite bietet eine stabile und ebene Plattform, die die Komponenten vor Vibrationen schützt, die die Klangqualität mindern. Die dreibeinige Bauweise reduziert Vibrationen, verhindert Wackelbewegungen und muss im Laufe der Zeit nicht nachgestellt werden. Für eine einfachere Montage und die Schaffung einer erschwinglicheren Variante wurde bei der Konstruktion des FraimLite auf die zusätzliche Entkopplung verzichtet, die durch die Glasplatte des Fraim geboten wird.

Das FraimLite ist in unterschiedlichen Oberflächen erhältlich, um verschiedenen Geschmäckern etwas zu bieten, und auch die Seitenteile sind in verschiedenen Ausführungen und Höhen erhältlich, um die Kombination mit allen Naim-Komponenten zu ermöglichen. Die Regalböden werden im gleichen, präzise arbeitenden Holzverarbeitungsbetrieb hergestellt wie die Gehäuse der Ovator Lautsprecher, sodass die Einheitlichkeit von Gestalt und Farbton gewährleistet ist. Bei Bedarf kann das FraimLite nach und nach mit Fraim-Ebenen aufgerüstet werden.

werden können, jedoch zeigten mehrere Stunden im Hörraum Leistungseinbußen auf, die als unvertretbar erachtet wurden. Jede potentielle Veränderung an der Konstruktion wird im Hörraum sorgfältig beurteilt, und die endgültige Entscheidung treffen die Ingenieure immer im Hörtest.

Der ND5 XS umfasst ein Webradio – die wichtigste Quelle, durch die der Musikliebhaber von heute neue Musik entdecken kann – das von vTuners Fünf-Sterne-Service unterstützt wird. Sender lassen sich nach Genre, Standort oder einfach nach Namen suchen. Neue Sender werden automatisch zur durchsuchbaren Datenbank hinzugefügt. Über Naims spezielle vTuner-Website http://myradio.naimaudio.com können Nutzer eigene Favoriten oder weniger übliche Feeds zum Menü „Hinzugefügte Sender“ hinzufügen. Einloggen kann man sich mit der MAC-Adresse des Geräts. Der ND5 XS bietet außerdem Naim’s Choice, eine Auswahl von Sendern, die hohe Klangqualität bieten, beispielsweise Radio Paradise, das mit 320 kbit/s streamt.

ND5-XS-Besitzer können ein iPhone oder einen iPod über die an der Vorderseite befindliche USB-Buchse anschließen, um ihre gespeicherten Musikdateien, Podcasts oder Hörbücher über das Display anzuwählen und abzuspielen. Die USB-Buchse ermöglicht zudem die Wiedergabe von auf USB-Sticks gespeicherter Musik, beispielsweise hochauflösende WAV- oder FLAC-Dateien. Der ND5 XS lässt sich über die frontseitigen Tasten, die mitgelieferte Fernbedienung oder ein iPhone, iPod touch oder iPad und das n-Stream-App steuern. Sie können auch das optionale UKW/DAB-Modul wählen, um ihrer Auswahl terrestrische Radiosender hinzuzufügen.

IN PROGRESS

daS ideaLe raCKSYSteM fraimlite

new PRODUCTS

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Paul StePHeNSoN interVieW ZUM JUBiLÄUM

Was haben Sie gemacht, bevor Sie für das junge Unternehmen tätig wurden, das Naim in den 70er Jahren war?„Ich will nicht sagen, dass ich eine verlorene Seele war, aber ich stamme aus der nordenglischen Arbeiterklasse und wollte tatsächlich ein Rockstar werden. Dies war jedoch unmöglich, da ich weder gut genug singen noch ein Instrument spielen konnte, obwohl dies manche Bands nicht aufhält. Aber ich wollte diesen Lebensstil führen und ich liebte Rockmusik. Da mich das College nirgends hinbrachte, entschied ich mich gegen eine Fortführung meiner Ausbildung und reiste mit meiner damaligen Freundin nach Indien. Wir blieben dort eine ganze Weile und kehrten dann schließlich wieder nach Bristol zurück – ohne Job. Es gab da ein Hifi-Geschäft namens Radfords mit einem Studio darüber. Ich dachte mir, es gibt vielleicht Arbeit in dem Studio; es gab keine, aber sie brauchten jemanden für den Hifi-Bereich. Ich nahm die Stelle an, da die Arbeit mit Musik zu tun hatte und die Miete bezahlen würde. Recht schnell fand ich mich unter den Top-Verkäufern wieder und wurde zur Führungskraft befördert. Radfords wollte in ganz Großbritannien neue Filialen eröffnen und ich eröffnete für sie die erste in Windsor. Teil des Jobs im Einzelhandel war die Auswahl der Marken, die man anbieten wollte, und inzwischen war ich mit Leuten wie Charlie Brennan von Linn befreundet. Er erzählte mir von diesen Verrückten, die in Salisbury Verstärker bauten und empfahl mir, die mal zu besuchen. Freunde von mir zeigten auch schon Interesse an Naim, also fuhr ich nach Salisbury und traf mich mit Julian Vereker (dem Gründer von Naim). Ich sagte ihm, bei Naim ginge es nur um die Technik und dass niemand in diesem Unternehmen etwas von Produktvermarktung oder vom Umgang mit Einzelhändlern verstehe. Ich sagte, es wären alles nur arrogante Ingenieure und dass das Unternehmen ohne meine Hilfe nicht wachsen könne. Er antwortete mir,

dass er gerne ein arroganter Ingenieur sei und dass ihm viel Spaß entginge, wenn er jemanden einstellen würde, um seine Verkaufstätigkeit zu übernehmen. Nichtsdestotrotz bat er mich, ihm eine Bewerbung zu schicken, und machte mir ein Angebot, von dem er sicher war, dass ich es ablehnen würde. Es beinhaltete ein erbärmliches Gehalt und ein gar nicht attraktives „Paket“: Mein Firmenwagen war beispielsweise ein Morris Marina. Trotzdem überraschte ich ihn, indem ich das Angebot annahm.

Als ich ankam, setzte er sich mit mir in die Werkstatt auf den Boden und sagte, ich sollte selbst eine Hifi-Anlage bauen, also verbrachte ich meine ersten Tage bei Naim – etwa drei Monate – damit, eine NAC 32 mit SNAPS und eine NAP 250 zusammenzubauen und zu lernen, wie man einen LP12-Plattenspieler von Linn einstellte. Dies war eine wertvolle Erfahrung: Ich konnte einem Händler nun nicht nur erklären, was es zur Herstellung eines Naim-Verstärkers brauchte, weil ich es schon selbst gemacht hatte, ich konnte einen LP12 nun wahrscheinlich besser einstellen als die

meisten Geschäfte, die ich aufsuchte. Ich war in der Lage, in jedem Hifi-Laden für tollen Sound zu sorgen, und habe mir so das Vertrauen und den Respekt der Händler verdient. Innerhalb kurzer Zeit habe ich den Umsatz von Naim verdoppelt, was bedeutete, dass Julian aus meinem Firmenwagen einen Jaguar machen musste, dies hatte er mir versprochen, wenn ich meine Ziele erreichen würde. Es war der erste von vielen Jaguars. Irgendwann später hatten wir einen ganzen Fuhrpark von denen vor dem Werk stehen. Julian war stolz darauf und seiner war natürlich immer der schnellste (bevor er Naim gründete, war Vereker erfolgreicher Rennfahrer).

Das waren wunderbare, herausfordernde, inspirierende Zeiten. Wir glaubten, dass eine gute Musikanlage das Leben der Leute bereicherte und dass unsere Arbeit dazu diente, wichtige Beziehungen mit unseren Kunden aufzubauen. Wir hatten das Gefühl, in anderer Leute Leben etwas Positives zu bewirken. Es waren außergewöhnliche Zeiten der großen Überzeugung und Entdeckungen. Es gab den Linn

Paul StePHeNSoN 30 JaHre bei Naim

Vor über 30 Jahren verließ paul Stephenson den industriellen nordosten englands und machte sich auf eine für junge Männer typische Suche nach Spaß in der rock’n’roll-Szene mitsamt dem dazugehörigen glamourösen Leben. Seine Suche brachte ihn schließlich zur eher nüchternen, jedoch nicht weniger aufregenden position eines geschäftsführers des berühmtesten audioherstellers in großbritannien

Paul Stephenson: Ich werde oft gefragt, ob Naim denselben Weg gegangen wäre, wenn Julian noch leben würde. Die ehrliche Antwort ist, dass keiner von uns weiß,

was vielleicht passiert wäre. Aber ich bin sicher, dass er von der vernetzten Hifi-Technik und von der Zukunft von Naim genauso begeistert wäre, wie es der Rest von uns ist. Das Unternehmen wurde 1985 erstmals mit dem „Queen’s Award for Export“ ausgezeichnet, und vor einem Jahr erhielten wir diesen Award ein zweites Mal. Man kann also sagen, dass wir damals etwas richtig gemacht haben und dass wir jetzt offenbar auch das Richtige tun. Unabhängig davon, wie die Fakten stehen, sind wir stolz darauf, diese Ehre in der – in globaler Hinsicht – relativ kurzen Geschichte des Unternehmens zweimal bekommen zu haben.

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Sondek – einen wirklich tollen Plattenspieler – und wundervolle Musik auf Vinyl zum Genießen. Man konnte wirklich viel bewirken mit ein paar Veränderungen an seiner Musikanlage. Es war wirklich aufregend. Ich erinnere mich, wie ich bis Mitternacht in der Fabrik saß und darauf wartete, dass ein Ingenieur seine Arbeit am Layout einer Schaltplatte beendete, und wie ich danach gleich zu Julian fuhr, um mir das anzuhören. Wenn es sich wirklich großartig anhörte, fuhren wir noch in der selben Nacht von Salisbury nach Glasgow, damit es die Leute bei Linn auch hören konnten. Es waren bemerkenswerte, sofort erkennbare Unterschiede. Dennoch war es keine Revolution – auch wenn es manchmal so schien.

Eines der wichtigsten Dinge, die wir aus diesen Tagen lernten, ist, dass es jedem möglich ist, eine

fantastisch klingende Phonostufe zu bauen. Die Schwierigkeit bestand darin, sie einige hundert oder tausend Male zu replizieren. Dies erforderte wirklich gute Fertigungskompetenz – in die Julian gern investierte. Hifi war damals nicht dasselbe wie heute: Wenn man drei Vorverstärker von Hersteller ‚X‘ kaufte, war es höchst unwahrscheinlich, dass sie sich alle gleich anhörten oder auch nur ähnlich. Ich erinnere mich, wie ich da sitzen und mir Einzelteile anhören musste, bevor sie in unsere Verstärker eingebaut wurden und wie ich sogar Verbindungskabel und Transistoren anhören musste, um die Einheitlichkeit innerhalb unserer Produktpalette zu gewährleisten.

Ich denke man kann getrost sagen, dass Hifi zu dieser Zeit wirklich in war. Man kaufte sich ein Haus oder eine Wohnung, dann ein Bett und als nächstes ein

Hifi-System. Wir haben die Phase durchgemacht, als es eine Menge guter Hifi-Systeme gab. Die Leute haben Geräte entwickelt, die besser, lauter, schlanker, glänzender, besser zu steuern, kleiner, größer waren, aber noch immer gibt es nur wenige Marken, die es schaffen, die Seele der Musik wirklich einzufangen, und ich denke, Naim ist eine davon.

Ich bin immer noch nicht sicher, ob die CD-Qualität dem bestem Plattenspieler in jeder Hinsicht das Wasser reichen kann – da ist irgendwas, was mich stört. Ich denke, als Naim sagte „Dies ist nicht Perfect Sound Forever [Werbespruch aus der Anfangszeit der Audio-CD]“, waren wir ehrlich, aber in geschäftlicher Hinsicht tat es weh. Die Branche schlug aus der CD-Welle nicht so viel Kapital, wie sie es hätte tun können. Wir dürfen bei der Streaming-Technik, die offenbar den nächsten Schritt auf dem digitalen Weg darstellt, nicht den gleichen Fehler machen. Bisher spricht alles dafür, dass die Chancen sehr hoch sind, dass das Streaming um einiges erfolgreicher sein wird als die CD. Mit Ausgangsmaterial in wirklich hoher Auflösung bietet sich uns eine gute Gelegenheit, Audioliebhabern ein deutlich vielversprechenderes Musikerlebnis und besseren Sound für zu Hause zu bieten, als dies CDs jemals schaffen konnten. Während wir lernen, mit diesen neuen Techniken umzugehen – wir haben sie noch nicht perfektioniert, aber wir machen große Schritte nach vorn –, bietet sich die Chance, einige enorme Fortschritte in der qualitativ hochwertigen Musikwiedergabe zu machen.

Dank der Arbeit, die vor allem Apple geleistet hat, um den Vorgang des Kopierens und Speicherns von Musik auf dem eigenen Computer verständlich zu machen (unsere Branche hätte das mit ihren Verbänden oder einer Hifi-Messe nicht geschafft), haben Steve Jobs & Co. unserer Branche einen massiven Aufschwung verschafft. Hifi könnte sogar wieder modern werden. Es gibt große Unternehmen, die auf dem Konzept des Streamings aufbauen – wie z. B. Sonos –, weil es ein Angebot ist, auf das sich die Konsumenten verlassen können und das sie attraktiv finden. Unsere Händler müssen das verstehen und in der Lage sein, die Kunden zu bedienen, die auf die nächste Stufe des Streamings steigen wollen. Es ist eine wunderbare Gelegenheit. Im Moment geht das vielleicht ein wenig unter, weil die Euro-Zone in Schwierigkeiten ist und so weiter, aber Naims Wachstum in den letzten Jahren war angesichts der Konjunkturflaute und dem sehr harten Marktumfeld phänomenal.

Zugegebenermaßen haben wir weniger Konkurrenz: Heutzutage stellen nicht mehr sehr viele Firmen Hifi-Produkte auf dem gleichen qualitativen Niveau wie wir

Paul StePHeNSoN 30 JaHre bei Naim

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Paul lässt seine 30 Jahre bei Naim Audio Revue passieren

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Paul StePHeNSoN interVieW ZUM JUBiLÄUM

30 JaHre im iN- uND auSlaND

her. Es gibt heutzutage weniger Firmen, die CD-Player herstellen, wo geht man also hin, wenn man einen wirklich hochwertigen CD-Player kaufen will? Zu einem Naim-Händler. Unsere Uniti-Produkte haben Tausende neuer Kunden für unsere Marke gewonnen. Und einige dieser neuen Kunden haben, von dem Uniti-Angebot fasziniert, ganze CD555-Anlagen und mehr von uns gekauft.

Unser Interesse am Digitalen wurde dadurch geweckt, dass Julian und Roy [Roy George, heute technischer Leiter bei Naim] unseren ersten CD-Player herstellten. Im Laufe der Jahre entwickelten wir ein sehr gutes Verständnis für die Vorgänge im digitalen Bereich und bis vor, sagen wir, einem Jahrzehnt, machten CD-Player fast 40% unseres Geschäfts aus. Man musste kein Genie oder Hellseher sein, um zu erkennen, dass sich die Lage ändern würde und CDs schließlich gefährdet sein würden.

Bevor dies passierte, standen wir jedoch vor einer anderen Herausforderung, als Julian von seiner Reise in die USA zurückkehrte und er mir ganz ruhig mitteilte, dass er an inoperablem Krebs erkrankt war und nur noch ein paar Monate zu leben hatte. Während ich also mit dem Verlust des charismatischen Ingenieurs, der mich eingestellt hatte, und ein sehr guter und geschätzter Freund geworden war, fertig werden musste, musste ich mich auch darauf vorbereiten, das Unternehmen zu leiten, für das ich so lange Zeit gearbeitet habe. Julians Vorstellung von Geschäftsführung war sehr eigen und nicht ganz „lehrbuchkonform“. Beispielsweise hatte er wenig Zeit, sich mit Microsoft, Apple oder deren Produkten auseinanderzusetzen, weshalb unsere Computer-Infrastruktur ziemlich ad hoc und unkonventionell war. Diese wieder in Ordnung zu bringen – oder besser gesagt, auszuwechseln – war eine der ersten großen Investitionen, die ich tätigen musste.

Vor acht oder neuen Jahren begannen wir mit der Entwicklung des Servers, der der HDX werden sollte. Es war eine gute Einführung zu all den – für uns – neuen Problemen, auf die wir in der Welt der digitalen Speicherung und Wiedergabe stoßen würden. Als wir einen Server an der Hand hatten, war der am schnellsten wachsende Marktsektor Custom Installation und Multiroom. Es hat mich zunächst nicht besonders interessiert – Hintergrundmusik mit komprimierten Dateien, lange Kabel und Störsignale. Aber dann erfuhr ich von der StreamNet-Technik der amerikanischen Firma NetStreams, mit der wir uns zusammenschlossen und die uns den Anstoß für unser NaimNet gab. Unser

einziges Verkaufsargument war Qualität, unkomprimierte Musik auf Naim-Standard, die mittels UPnP™, zusätzlich zu TCP/IP, bei Ihnen zu Hause in alle Räume verteilt werden kann. Dann haben wir uns All-in-one-Systeme angeschaut und einer unserer Ingenieure fragte, warum wir nicht einen UPnP™-Streamer in das Design integrieren. Also taten wir das und nannten das NaimUniti, ein fantastisches Produkt und eines, das viele neue Musikliebhaber zu Naim brachte. Ich denke das Phänomen „vernetzte Hifi-Technik“ wird nun kräftig an Bedeutung gewinnen und eine enorme Entwicklung durchmachen; in Bezug auf die Verbraucheraufklärung gibt es dennoch viel zu tun. Es geht nicht nur darum, CD-Inhalte auf den Laptop zu übertragen. Die Menschen müssen zum Beispiel das Speichern und Sichern verstehen, was in der Hifi-Welt bislang kein Thema war. Deshalb müssen die traditionellen Hifi-Händler in diesen neuen Disziplinen geschult werden, sodass sie dies Ihren Kunden sicher erklären und die Kunden entsprechend beraten können. So etwas passiert nicht über Nacht, aber es wird definitiv eine große Sache und aufregend.

Heutzutage ändert sich alles drastisch. Wo sind zum Beispiel die Plattenläden, die wir früher aufsuchten? Zum Glück gibt es das Internetradio, sage ich da. Ich denke, das ist eine tolle Sache. Ich habe in den vergangenen zwei Jahren aufgrund des Internetradios mehr Musik gekauft als in den sechs oder sieben Jahren davor. Es ist eine wunderbare Möglichkeit, neue Musik zu entdecken.“

Kürzlich fusionierte Naim mit dem französischen Lautsprecherspezialisten Focal. Denn, so Stephenson, „die Welt verändert sich und das Wesen von Audioprodukten ändert sich ebenfalls, denn die Produkte werden weitaus raffinierter.“ Um künftige Herausforderungen – wie es sie auch in anderen Branchen, beispielsweise in der Automobilindustrie gibt – meistern zu können, schien es naheliegend, dass der Zusammenschluss zweier solcher offensichtlich synergetischen Marken für alle Beteiligten und die Hifi-Szene im Allgemeinen von Vorteil wäre.

Naim bleibt wie Focal ein selbstständiges Unternehmen, wobei die speziell gegründete Holding-Gesellschaft Focal & Co., in dessen Vorstand Paul Stephenson nun sitzt, sich sorgfältig um die Interessen des Geschäftes kümmert, das in den letzten 30 Jahren „eine Motivation für ihn war, morgens aufzustehen“.

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1983: Paul Stephenson und Julian Vereker 1992: Europäische Händlerkonferenz 2005: Der CD-Spieler CD555 kommt auf den Markt

2010: Paul erhält den „Queen’s Award for Export“ von Seiner Königlichen Hoheit, dem Herzog von Kent

„Ich kenne Paul seit etwa 25 Jahren und es hat mich sehr beeindruckt, in welche Richtung er Naim in den letzten Jahren gelenkt hat, insbe-sondere in Bezug auf neue Technologien.

Was ich am meisten schätze, ist, dass er in all den Jahren niemals von Naims Klangidealen abwich.“Andreas Kayser – Music Line (Naim-Vertrieb Deutschland)

„Paul und ich trafen uns das erste Mal 1987, als ich mit der Hoffnung nach Großbritannien kam, den Vertrieb für Naim in Neuseeland aufbauen zu können. Wer konnte ahnen, dass das Unternehmen unter Pauls Leitung auf den heutigen Stand anwachsen würde und dass wir in 25 Jahren die Bilder unserer Enkelkinder austauschen würden!“Chris Murphy – NADist (Naim-Vertrieb Neuseeland)

„Ich traf Paul das erste Mal vor 30 Jahren, als er uns in Schottland besuchte. Wir hatten am Abend ein paar Drinks zusammen und unterhielten uns über Hifi. Ich war beeindruckt von seinem Enthusiasmus und seiner Vision für das Unternehmen. Ich werde nie vergessen, dass er beschloss, am nächsten Morgen um 5:30 zu joggen, nur der Milchmann war um diese Zeit schon wach!“Robert Ritchie – Robert Ritchie Hi-Fi (Naim-Vertrieb Montrose, Schottland)

“Ich habe war bereits für Julian Vertriebshändler bei Naim, als ich Paul Stephenson das erste Mal traf. Er war jung, aber fest entschlossen, Naim auf dem Export-Markt nach vorn zu bringen. Nun bin ich im Ruhestand, kann auf unsere Zeit zurückblicken und sehe, dass er der Einzige war, der Naim nach Julians Tod übernehmen konnte, und auch der Beste, um das Unternehmen in das 21. Jahrhundert zu führen.“Jean Bouix – Chektone (Naim-Vertrieb Schweiz – Manager 1979–2011)

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tagsüber ist Claire Bakers Haus im noblen Viertel Charlton Park in Cheltenham ein wunderschönes Einfamilienhaus, bei Nacht verwandelt es sich jedoch in etwas ganz Besonderes – eine magische Mischung aus Musik und Licht, die es zum perfekten

Ort für jede Party macht. Claires Ehemann Paul ist Vorsitzender des Cheltenham Town Football Club und das Paar empfängt oft Gäste. Der atemberaubende Einsatz moderner Technologie, die durch eine intelligente NaimNet-Anlage gesteuert wird, garantiert einen unvergesslichen Abend für jeden Gast.

Das optische Prunkstück des Hauses ist eine beleuchtete Treppe aus Stahl und Glas, die durch das britische Spezialunternehmen für architekt-onische Metallarbeiten Canal Engineering maßgeschneidert und durch den Projektleiter Jae McCarthy und dessen Team von Insight2Light mit der Beleuchtung weiter den Kundenwünschen entsprechend angepasst wurde. Die weitläufige Treppe führt vom Esszimmer zu einer Galerie und einer Dachterrasse, wodurch sie von Dinnerpartys bis hin zu großen Zusammenkünften für alles ins Spiel kommt.

Dank der NaimNet-Integration ertönt qualitativ hochwertige Musik aus dem oberen und unteren Ende der Treppe und weht hinaus auf die Terrasse. Sie wird durch die Beleuchtung – auch in den Fußleisten der Zimmer – begleitet, die je nach Stimmung, Jahreszeit und sogar Soundtrack geändert werden kann.

Jae erklärt: „Claire kann mit Farben spielen – sie kann einen ‚blauen‘ Tag oder einen ‚roten‘ Look haben, vielleicht grün für St. Patrick’s Day verwenden oder die Farben für jeden Anlass passend mischen. Die Treppe enthält 16 Sets kundenspezifischer RGB-LEDs. Die Familie kann sie in jeder gewünschten Farbe beleuchten und sich zur Musik ‚bewegen‘ lassen.“

Es ist offensichtlich, dass Jae bei der Entwicklung und Umsetzung der faszinierenden Anlage und der einzigartigen Verwirklichung von Claires Beleuchtungsträumen viel Spaß hatte. Anfängliche Gespräche über ein Lutron-gesteuertes Beleuchtungssystem wurden bald durch ein das ganze Haus umfassendes Audio- und Video-Projekt ergänzt, in dem NaimNet als Herzstück verwendet wird, da es laut Jae „aufgrund der großartigen Klangqualität ganz einfach am besten für Musik geeignet ist“.

Das Haus verfügt nun über sieben ‚Musikbereiche‘, die durch NaimNet-Verstärker versorgt werden. Die Musik kann über die beinahe unsichtbaren Lautsprecher in der Decke genossen werden.

„Wir lieben es. Es ist solch eine Freude, überall wo man will, Musik zu haben“, erklärt Claire. „Und die Klangqualität ist fantastisch. Ich habe nie daran geglaubt, dass es so gut werden würde, wie Jae versprochen hat, doch das ist es – genauer gesagt ist es sogar noch besser!“

Claire erklärt, dass der Musikgeschmack mit drei Kindern im Alter von 15 bis 21 Jahren im Haus „sehr unterschiedlich“ ist, daher wurden viele verschiedene Titel auf den NS01-Musikserver im Herzen der NaimNet-Anlage geladen. Jeder kann seine eigene Lieblingsmusik in jeweils unterschiedlichen Bereichen hören oder für Partys zur Wiedergabe im gesamten Haus schalten.

Ihr Ehemann Paul ist ebenfalls sehr daran interessiert, in jedem Zimmer über ein Radio zu verfügen, die alle dank des UKW/DAB-Tuners

StairWaY to HeaveN

NNT01 von NaimNet durch die Anlage perfekt synchronisiert werden.„Die Anlage ist so grandios steuerbar“, fügt Claire hinzu. „Und sie ist

maßgeschneidert – sie ist genau so, wie wir sie wollten.“Die Familie kann die Musik in einem oder in allen Zimmern von

einem der fünf NaimNet-fähigen, im Haus verteilten Touchscreens aus durchsuchen, auswählen und steuern. Die Touchscreens ermöglichen auch die Steuerung der gesamten Farbpalette für die atemberaubende Beleuchtung und stellen eine Schnittstelle mit den Überwachungs-kameras und der Türverriegelungsanlage des Hauses dar.

Darüber hinaus sind drei Fernseher in das System eingebunden, die Zugriff auf zahlreiche Fernsehsendungen und Filme aus zwei geschickt verborgenen Sky+HD-Boxen und einem TV/Video-Server von Apple haben.

Und das war noch nicht alles. Jae und sein Team haben das

gesamte Haus verkabelt, sodass die Infrastruktur besteht, um bei Bedarf ohne Weiteres zusätzliche NaimNet-Musik- und AV-Bereiche einzurichten.

Selbst diese grandiose Treppe könnte musikalisch aufgerüstet werden – eine kleine Anpassung würde dazu führen, dass die Farben genau zum Rhythmus jedes Lieds pulsieren würden. Die nahtlose Systemintegration von NaimNet macht all dies in ausgezeichneter Qualität möglich.

Claire ist jedoch jetzt schon begeistert, ihren Traum verwirklicht zu haben: „Jae hat versprochen, dass das Projekt unser Haus zu einem unglaublichen Ort machen würde, und er hatte Recht. Die Musik und Beleuchtung meiner NaimNet-Anlage haben dieses Haus verwandelt – die Menschen finden es so toll. Jeder verliebt sich darin. Es ist einfach genial.“

eine faszinierende naimnet-anlage vereint Musik und Licht und begeistert sowohl Freunde als auch Familie im Haus von Claire Baker in Cheltenham

Fünf NaimNet-fähige Touchscreens im Haus ermöglichen die Auswahl und Steuerung der Musik in einem

oder allen Zimmern

„Die Musik und Beleuchtung meiner NaimNet-Anlage haben dieses Haus verwandelt – jeder verliebt sich darin. Es ist einfach genial.“

NaimNet inStaLLatiOn

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rockmusik ist schon lange eines der Lieblings-genres für Naim-Liebhaber weltweit, jetzt hat Naim jedoch zum ersten Mal begonnen, neben den vielen Soul-, Country- und Folkmusikern

auch Rockmusiker beim hauseigenen Label unter Vertrag zu nehmen und Aufnahmen zu produzieren. Weil das Laben vielen neuen Talenten den Durchbruch verschaffen konnte, wurde es im November bei den AIM Awards (der Preisverleihung der Association of Independent Music) in London für die Auszeichnung Best Small Label nominiert.

Zwei aufregende neue Künstler, die Naim Edge 2012 promotet, sind Tellison und Max Raptor.

maX raPtor – PortraitSDiese Veröffentlichung ist mit seinen nationalen Themen des Niedergangs Großbritanniens, der Besessenheit von Reality-Shows und unsere Ausnutzung durch Politiker und Manager ein Minialbum unserer Zeit. Man fühlt, dass die Mitglieder von Max Raptor, wenn sie nicht gerade proben würden, ihr Lager vor St Paul’s Cathedral aufschlagen würden und dass ihre Proteste nicht gerade friedlich wären. Wil Ray, der Leadsänger, faucht mehr, als dass er über die Ungerechtigkeiten unserer Zeit singt. Im Gegensatz zu vielen anderen Post-Punk-Bands sind sie

jedoch musikalisch großartig und textlich begabt, und der Sound befindet sich insgesamt in derselben Sphäre wie The Clash und ist um einiges härter als The Stranglers, die sie vergangenes Jahr auf Tournee unterstützt haben. Der Rest der Band besteht aus J. B. Willcox (Gitarre), Matt Stevenson (Schlagzeug) und Tom Garret (Bass).

Die Zeitschrift CONNECTION traf sich mit Wil, während sich die Band darauf vorbereitete, eine Dezember-Tournee zu starten, um für ihr aktuellstes Album bei Naim Edge Werbung zu machen.

Das aktuelle Album wurde mit Pro-Tools digital in den Londoner Fortress Studios in aufgenommen und auf einem Neve-V1-Mischpult gemischt. Der Band hat das gesamte Erlebnis offensichtlich Freude gemacht: „Reißzwecken und Büroklammern haben einige der

Knöpfe gedrückt gehalten. Diese alten Neve-Mischpulte haben einen ganz besonderen Sound und natürlich auch eine Historie. Wie viele Drinks wurden darauf verschüttet? Und wie viele Bandstreits hat es miterlebt?“

In Bezug auf den Sound strebte die Band einen rotzigen Klang an. „Nicht in der Art einer Garagenband, sondern etwas, das an Live-Auftritte erinnert. Wir wollten etwas, das unsere Live-Shows widerspiegelt, einen dreckigen, aber großen Sound.“

Es hat etwa neun Monate gedauert, das Album zu schreiben, und Wil sagt dazu: „Wir wollten, dass unser erstes Album die Probleme der Gesellschaft aufzeichnet und so einen direkten Einblick in ein Wohnzimmer, eine Schule oder eine Arbeitsstätte bietet – in kleinen Momentaufnahmen“.

maX raPtor uND telliSoN bei Naim

Die Band zeigt ein erstaunliches theologisches Wissen und behauptet, dass sich ihr Name von Maximón, dem Sexgott der Maja, ableitet. Dessen Legende besagt, dass er mit allen Frauen eines bestimmten Dorfes in Guatemala geschlafen habe, während deren Männer auf den Feldern gearbeitet haben. Die Einheimischen errichten Maximón-Statuen aus Pappmaché mit einem Hut auf dem Kopf, Zigaretten im Mund und Rum und Bier zu seinen Füßen. Besucher werden dazu aufgefordert, der Maximón-Statue Zigaretten und Bier als Geschenk zu bringen – von Weihrauch kann hier abgesehen werden, da die Band das Zeug nicht anrühren wird..

Das neue Album von Max Raptor ist ein Minialbum unserer Zeit

Die Band zeigt ein erstaunliches theologisches Wissen und behauptet, dass sich ihr Name von Maximón, dem Sexgott der Maja, ableitet. Dessen Legende besagt, dass er mit allen Frauen eines bestimmten Dorfes in Guatemala geschlafen habe, während deren Männer auf den Feldern gearbeitet haben. Die Einheimischen errichten Maximón-Statuen aus Pappmaché mit einem Hut auf dem Kopf, Zigaretten im Mund und Rum und Bier zu seinen Füßen. Besucher werden dazu aufgefordert, der Maximón-Statue Zigaretten und Bier als Geschenk zu bringen – von Weihrauch kann hier abgesehen werden, da die Band das Zeug nicht anrühren wird..

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In Bezug auf Einflüsse nennt Wil „in musikalischer Hinsicht alles, was glaubwürdig ist – jede Band, die den Eindruck erweckt, dass sie wirklich an das glauben, was sie machen, kommt auf der Bühne immer rüber.“

„Wir lassen uns auch sehr von dem Land inspirieren, in dem wir leben. Es passiert immer etwas, egal ob es unsere eigenen Erlebnisse sind oder Dinge, die wir gesehen oder gehört haben. Es gibt viele Bands, die wir uns anhören und mögen, wir versuchen jedoch, nicht wie ‚X‘ zu klingen oder wie ‚Y‘ zu sein.“

Die Band beginnt beim Schreiben ihres nächsten Albums mit den Gitarrenparts und anschließend webt Wil den Text darum und baut Geschichten und Themen aus aktuellen Ereignissen ein. Es gibt Hinweise darauf, dass bestimmte Figuren ihres ersten Albums auf dem nächsten auch wieder auftauchen. „Ich würde das Leben von Bruce aus unserem Lied Carolina gerne erweitern und sehen, was aus ihm wird. Natürlich wird es noch mehr große Riffs geben und vielleicht scheinen mehr Punk-Einflüsse durch“, sagt Wil.

telliSoN – tHe WageS of fear Von Zeit zu Zeit erscheint ein Album, das einem das Gefühl gibt, man müsste eigentlich in einem Studentenzimmer aufwachen, das Hemd der vergangenen Nacht tragen, nach Schisch Kebab stinken und sich fragen, wer zum Teufel das wunderschöne Wesen neben einem ist. The Wages of Fear von Tellison ist so ein Album. Es ist ein großartig erarbeitetes Werk, das neben epischen Klangteppichen wie in Horses auch große Feinfühligkeit und subtile Wechselspiele wie in Tell It To Thebes aufweist, in dem ein eindringlicher und hymnischer Refrain durch die einfachen Synthesizer- und Gitarrenmotive dazwischen akzentuiert wird.

Für die vier Bandmitglieder, die in Oxford und Cambridge studiert haben, sind seit ihrem Debütalbum Contact! Contact! vier lange Jahre vergangen – ein Zeitraum, der selbst Kate Bush in Verlegenheit bringen würde. Die Band besteht aus Stephen Davison (Gesang/Gitarre), Peter Phillips (Gitarre/Gesang), Andrew Tickell (Bass) und Henry Danowski (Schlagzeug). Stephen gab

im Gespräch mit CONNECTION das Gefühl vieler moderner Bands wieder und sagte, dass „Tellison derzeit irgendwie in der Luft hängt. Wir befinden uns an einem Punkt, an dem wir mit einigem Erfolg im Vereinigten Königreich auf Tournee gehen können und unsere Musik in Fernsehshows wie The Inbetweeners gespielt wird, zwischen den Tourneen müssen wird jedoch zu unseren Hauptberufen zurückkehren, um die Miete zahlen zu können“. Kassettenrekorder haben der Musik nie geschadet, das illegale Herunterladen ist jedoch eine viel ernstere Bedrohung für aufkommende Musiker.

The Wages of Fear wurde Anfang dieses Jahres in einem schottischen Herrenhaus aufgenommen, das früher den Besitzern der Glenmorangie-Brennerei gehörte. Nachdem sie drei Wochen wie Gutsherren außerhalb von Peebles verbracht hatten, begab sich die Band in das Studio im Keller des Hauses von Schlagzeuger Henry Danowski, wo das Album fertiggestellt wurde. Daher sind in den Aufnahmen versteckt knarzende Dielen, bellende Hunde, schlagende Uhren und andere Elemente des heutigen Lebens gehört werden. Dies bereichert und vertieft das Hörerlebnis, das an Trinity Sessions der Cowboy Junkies erinnert, in vieler Hinsicht. Die Band entschied sich darüber hinaus dazu, einige Titel – wie Get on und Collarbone – gemeinsam am Stück aufzunehmen, um das Gefühl einer Live-Show einzufangen. Tell It To Thebes enthält interessante Produktionseffekte. Zunächst wurden alle Atemgeräusche von Stephen entfernt, um dem Lied ein Gefühl des Erstickens zu geben. Darüber hinaus wollte die Band einen schlagzeugähnlichen Sound

schaffen, der dem von Queen in We Will Rock You ähnelt. Dafür stampften sie mit den Füßen, fügten Schlagzeug-Samples hinzu und nahmen das Geräusch verschiedener Haushaltsgegenstände auf, die sie fallen ließen, um die Schlagzeug-Tonspur zu unterstützen.

Dies ist ein Rock-Album, dass den Spagat zwischen zugänglich und intellektuell schafft. Der übergeordnete Handlungsbogen der Lieder ist biographisch und deckt Themen wie die Schwierigkeiten, unter Vertrag genommen zu werden, die richtigen Entscheidungen im Leben zu treffen, seine Ziele zu erreichen und die wahre Liebe zu finden ab. Frontmann Stephen Davison erklärt: „Viele der aufgenommenen Liedtexte gehen darum, wie es sich angefühlt hat, nach der Veröffentlichung des Debütalbums Contact! Contact! Teil von Tellison zu sein. Wir hatten das Gefühl, einer Sache sehr nahe zu kommen, sie dann aber doch nur kurz zu berühren und wieder zu scheitern“. Der Titel bezieht sich auf die Unzufriedenheit, eine Arbeit auszuführen, die einem keine Freude bereitet und bei der man das Gefühl hat, sein Leben zu vergeuden – was einen daran hindert, seine Situation zu ändern, ist Angst.

Klirrende Gitarren, poetische Liedtexte, großartig erarbeitete Melodien und die Gefühle und Stimmungen der Jugend, die mit nur einem Hauch des Wehmuts und der Weisheit des fortgeschrittenen Alters ausgedrückt werden – was will man mehr?

Wer ist übrigens dieses wundschöne Wesen neben mir und warum liegen Reste von Schisch Kebab in meinem Bett?

Max Raptor – Portraits

Diese und alle anderen Alben von Naim Label können nun unter www.naimlabel.com erworben werden

Tellison – The Wages of Fear

maX raPtor + telliSoN naiM edge

Seit der Veröffentlichung des letzten Albums von Tellison, die in Oxbridge studiert haben, sind vier lange Jahre vergangen

new RELEASES

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meet me iN loNDoN naiM LaBeL

loNDoN calliNg

Hauptbild: Antonio und Sabina bei

der ursprünglichen Aufnahme im

Jahr 1997

Rechts: Antonio und Tony Platt in den Strongroom

Studios im Jahr 2011

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aNtoNio forcioNe & SabiNa Sciubba meet me iN loNDoN iN 24 bit/192 kHZ Neu aufgelegtFalls Sie Naim-Besitzer sind, ist die Chance gering, dass dieses Album an Ihnen vorbeigegangen ist, wenn Sie sich das vergangene Jahrzehnt lang nicht als blinder Passagier auf der Internationalen Raumstation verkrochen haben. Dieses 1997 veröffentlichte Album ist das bis heute meistgekaufte Album von Naim und daher die nächstliegende Wahl für eine neues Mastering in 24 Bit/192 kHz.

Das Album wurde nach seiner Veröffentlichung als eines der Alben mit dem besten Klang aller Zeiten gefeiert und durch niemand geringeren als Julian Vereker, dem Gründer von Naim, persönlich für das CD-Format mit 16 Bit/44,1 kHz gemastert. Musikalisch bleibt Antonio einer der wahrhaft besten Gitarristen der Welt und steht auf einer Ebene mit Leuten wie Carlos Santana und David Gilmour. Seine Partnerin in diesem Unterfangen, Sabina Sciubba, hypnotisiert geradezu mit der emotionalen Intensität ihres Gesangs und verströmt Heiterkeit, Traurigkeit und Wärme in höchstem Maße. Dies sind somit die Kronjuwelen des Musikarchivs von Naim und Simon Drake, Geschäftsführer des Naim-Labels, erklärte: „Dieses gesamte Projekt soll es Menschen ermöglichen, dieses Album so zu hören, wie es im Studio klang, als es im Herbst 1997 aufgenommen wurde“. In gewisser Weise ist dies eine greifbare Veranschaulichung des Aufwands, der nötig ist, um analoge Aufnahmen in 24 Bit/96 kHz wiederherzustellen, und es ist das erste Mal, dass Naim Musik in dieser Qualität veröffentlicht hat. Alle anderen Titel der Download-Bibliothek von Naim werden in höchstens 24 Bit/96 kHz angeboten. Dies ist zwar einer CD bereits stark überlegen, mit einer Abtastrate von 192 kHz verspricht diese neue Aufnahme jedoch, etwas ganz Besonderes zu werden.

DigitaliSieruNg Der maSterbÄNDerDas ursprüngliche Album wurde analog auf einem Ampex-Tonband mit 24 Spuren und ohne Dolby-Rauschunterdrückung bei September Sound in Twickenham aufgenommen. Zur Sicherstellung der ultimativen Übertragungsqualität für dieses Projekt beauftragte Naim den legendären Produzenten Tony Platt, dessen Lebenslauf einem Who’s Who der Musikbranche gleicht: McCartney, The Rolling Stones, AC/DC und Led Zeppelin, um nur einige zu nennen. Die analogen Masterbänder wurden zum Zeitpunkt, als dieser Artikel geschrieben wurde, in den Strongroom Studios in London in digitale WAV-Dateien mit 24 Bit umgewandelt. Strongroom ist Teil des Konzerns Air Studios und eines der besten verfügbaren Studios mit

Weltklassetechnik und -anlagen. Musiker wie Dido, David Gray, James Taylor, Kaiser Chiefs und Snow Patrol haben dort Alben aufgenommen.

Glücklicherweise stellte sich heraus, dass die Masterbänder in gutem Zustand waren und nicht im Ofen gebacken werden mussten, um Feuchtigkeit zu entfernen – ein Problem, unter dem alte Bänder leiden können.

Das Verfahren, bei dem WAV-Dateien in einer 24-Bit-Auflösung bei 192 kHz in Pro-Tools aufgenommen wurden, begann mit dem Abspielen der Masterbänder auf einem analogen Studer-A800-Tonbandgerät. Das A800 gilt weltweit als eines der zuverlässigsten und genausten 2-Zoll-Spulentonbandgeräte, die je gebaut wurden. Es ist auch ein imposantes Gerät, das wie ein altmodischer senkrechter Herd geformt, jedoch zweimal so groß und mit VU-Metern ausgestattet ist. Dies ist genau die Art Tonbandgerät, die Isambard Kingdom Brunel möglicherweise gebaut hätte, wenn er nicht mit Dampfschiffen und der Great Western Railway beschäftigt gewesen wäre.

Die Signale aus dem Studer wurden in einen Analog-Digital-Wandler und ein D-Control-ES-Mischpult von Digidesign geleitet. Dieses hochmoderne Mischpult ist vollständig mit Pro-Tools ausgestattet und ermöglicht so die Steuerung der durchzuführenden Aufnahme entweder über das Mischpult oder Pro-Tools selbst. Nachdem die Sounddateien als WAV-Mehrspurdateien in 24 Bit/192 kHz in Pro-Tools aufgenommen wurden, wurden sie auf einer Festplatte gespeichert.

Im nächsten Schritt werden die digitalen Dateien wieder in analoge Daten umgewandelt, um sie auf einem analogen Neve-Mischpult mischen zu können. Man könnte sich fragen, warum man nicht einfach die analogen Masterbänder über das Neve-Pult mischt und das ganze A/D- und D/A-Wandeln vermeidet. Angesichts ihres Alters von 14 Jahren ist man jedoch davon ausgegangen, dass sie das für die Mischung erforderliche wiederholte Abspielen nicht überlebt hätten. Die Herstellung und Mischung einer analogen Kopie der Masterbänder hätte zusätzliches Tonbandrauschen zur Folge gehabt, das bei einer Wiedergabe mit 24 Bit/192 kHz deutlich zu hören gewesen wäre. Eine ausschließlich digitale Mischung mit dem Digidesign-Mischpult hätte bedeutet, bestimmte Plug-ins zu verwenden, die nur bei 16 Bit oder 24 Bit/44,1 kHz funktionieren, und dafür wäre eine Umwandlung des digitalen Signals in ein niedrigeres Signal erforderlich gewesen. Keine dieser anderen Optionen wurde aus klangqualitativer Sicht als wünschenswert angesehen.

Für die Mischung wurde das Neve-Mischpult gewählt, da Neve seit 1961 in der Niederlassung in Lancashire die wohl besten Mischpulte der Welt herstellt. Nach Abschluss der Überarbeitung des Albums wird das daraus entstandene neue Master mit einem qualitativ sehr hochwertigen Zweikanal-D/A-Wandler mit 192 kHz, dem Apogee Symphony, wieder in digitale Daten mit 24 Bit/192 kHz umgewandelt. Der Apogee wurde durch Tony Platt speziell aufgrund seiner außergewöhnlichen Qualität gewählt.

Da ich daran gewöhnt bin, das Album auf CD über meine mittelgroße Naim-Anlage zu hören, war es spannend, das Original in den Strongroom Studios über die Dynaudio-BM15A-Monitore abzuspielen. Was mich besonders beeindruckt hat, war der deutliche Zugewinn an Offenheit, Klarheit und Räumlichkeit. Antonios Gitarre hatte mehr Attack und die Tonansätze wurden nicht leicht abgeschwächt, wie es der Fall ist, wenn ich die CD abspiele. Es fühlte sich wirklich so an, als hätte ich das Album davor nur durch Vorhänge hindurch gehört. Naim ist bestrebt, das Album exklusiv über naimlabel.com als hochauflösendes Download anzubieten, sodass jeder hören kann, wie es im Regieraum bei Strongroom klang.

Das letzte Wort sollte vielleicht der Techniker Tony Platt haben: „Ziel dieses Prozesses war immer, das Wesen der ursprünglichen Sessions von Antonio und Sabina so getreu wie möglich zu erfassen. Großartige Sessions wie diese verdienen nicht weniger“.

Meet Me In London ist jetzt zum Download erhältlich. Um aktuelle Neuigkeiten zu diesem Album und anderen Aufnahmen vom Naim-Label zu erhalten, besuchen sie unsere Website und abonnieren Sie unseren E-Mail-Newsletter.

Jonathan gorse berichtet aus den Strongroom Studios London über das remastern eines Klassikers in der höchsten aufl ösung, die naim je veröffentlicht hat

Der begiNN Der HoHeN auflöSuNgSeit dem Aufkommen der CD, dem ersten in 16 Bit/44,1 kHz kodierten Digitalformat für die breite

Masse, ist die Qualität des digitalen Klangs ein Streitpunkt in bestimmten Kreisen. Von Anfang an bezweifelten viele Audio-Enthusiasten, dass CDs einen besseren Klang als analoge Formate bieten, und kamen in manchen Fällen zu dem Schluss, dass dies nicht der

Fall sei. Mit Aufkommen des MP3-Formats und der Einführung des iPod und anderer ähnlicher Geräte wurde es offensichtlich, dass die breite Öffentlichkeit sich von Qualität weg und hin zu Bequemlichkeit bewegte. Das Aufkommen von hochauflösenden Musikdownloads, die über einen Internetzugang mit hoher Bandbreite vertrieben werden, stellt den Beginn eines neuen Zeitalters dar, in dem bessere Qualität und Bequemlichkeit miteinander vereinbar sind.

Weitere Informationen zu hochauflösendem Audio finden Sie auf Seite 6.

www.naimlabel.com

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Sehen Sie sich auf der Website von Naim Label einen exklusiven Dokumentarfilm über die Neuauflage von Meet Me In London an.

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muSik iN beWeguNg

coNtiNeNtal gt naiM FOr BentLeY

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Mit nichts außer seinen Lieblings-Cds bewaffnet machte david Vivian im fantastischen neuen Bentley Continental gt eine Spritztour, um dessen erstklassige naim-for-Bentley-audioanlage auf die probe zu stellen

Stellen Sie sich diese nicht gerade alltägliche Szene vor: Sie sind gerade aus dem außergewöhnlichen Continental GT von Bentley gestiegen, der 135.000 Pfund wert ist. Es dürfte kaum überraschen, dass Sie sich gut fühlen. Sie fühlen sich

aus vielen Gründen gut, von denen der seidige, dumpfe Schlag, mit dem sich die Tür schließt, nur der letzte ist. Die kräftige, metallblaue Präsenz, die Ihren unmittelbaren Sichtbereich ausfüllt, sieht herrlich aus, während das abnehmende Nachmittagslicht einen düsteren, herbstlichen Mantel über die einsamen walisischen Hänge senkt. Und noch bevor Sie weggehen, wollen Sie bereits wieder einsteigen, da es draußen nun mal kalt ist und der fachmännisch gestaltete Innenraum des GT seinen glücklichen Insassen einen warmen Hauch des Wohlbefindens beschert, sogar noch bevor sie Gelegenheit haben, die Klimaanlage anzuschalten. Dies wird durch die Handwerker von Bentley erreicht, die luxuriöse Furniere, mit glänzenden Metallgeschmeiden verzierte Armaturenbretter und Türen sowie die unglaublich bequemen Sitze schaffen.

Vor allem fühlen Sie sich jedoch gut, weil Ihre Stimmung – körperlich und geistig – gerade durch die beste In-Car-Audioanlage der Welt gehoben wurde. Sie kennen inzwischen die sorgfältige Entwicklungsarbeit, die umfassenden Prüfungen und die Liebe zum Detail, mit denen die erstklassige Naim-for-Bentley-Anlage überhäuft wurde, die im Falle des Continental Coupés Class-D-Verstärkung mit 1.500 Watt, 15 Kanälen und hochmoderner Elektronik für die digitale Signalverarbeitung bietet. Wie klingt es jedoch im Vergleich zu den besten Stereoanlagen für zu Hause?

Als Auto- und Hifi-Journalist habe ich mich jahrelang gefragt, ob ich je ein Auto fahren würde, dessen In-Car-System den ausgesprochen teuren Anlagen gleich- oder auch nur nahekommen kann, die ich Glückspilz regelmäßig in meinem Wohnzimmer habe. Und die In-Car-Systeme befand ich ohne Ausnahme für unzulänglich. Kann der durch Naim ausgestattete GT all dies ändern? Es gab nur eine Möglichkeit, dies herauszufinden: eine Fahrt nach Nord-Wales im neuen 2012er Continental GT mit nichts im Gepäck als einer Handvoll CDs.

Alte Gewohnheiten lassen sich nur schwer ablegen, und trotz der Fülle an Klang-Einstellungsoptionen der leistungsstarken digitalen Signalverarbeitung habe ich die meisten CDs mit der Klangeinstellung für Audio-Enthusiasten angehört. Als der Bentley leise aus Whitstable und auf die Autobahn M2 fuhr, war mein erster Eindruck der eines so stabilen und sicheren Klangbilds, dass man ihm seine Kreditkarte anvertrauen würde. Der Klang war eher füllig als ’analytisch und sowohl entspannend als auch ausgewogen. Und die stabile, präzise Basswiedergabe erschien mir sofort korrekt und ausbalanciert. Die meisten Systeme, die das Problem der niederfrequenten Reifengeräusche

anzugehen versuchen, schaffen es entweder nicht, die Geräusche ordentlich zu kompensieren, oder versuchen, sie mit fetter Basswiedergabe zu übertönen. Im GT werden die unteren Oktaven jedoch mit zufriedenstellender Kraft, Ausgewogenheit, Schnelligkeit und Stimmigkeit wiedergegeben.

Es ist egal, ob man Marcus Miller oder Stanley Clarke (oder Hank Marvin) mag, die Kraft und die Ausdrucksstärke der Musik wird ansatzlos und rhythmisch präzise wiedergegeben. Die Wirkung hat etwas Beruhigendes, und man kann sich dazu leicht entspannen. Genau wie beim Bentley. Die Höhen sind ebenfalls hervorragend gelungen und zeichnen sich durch gut aufgelöste Klangfarben und Timbres aus.

Der sehr leistungsstarke Class-D-Verstärker kann völlig verzerrungs-frei Trommelfell gefährdende Schalldruckpegel erzeugen. In einem Auto, das so leise und gut gedämpft ist wie der GT, geht es jedoch vor allem um die Stabilität und die Kontrolle, die der Musikwiedergabe Schwung und Glaubwürdigkeit verleihen. Dies beruht teilweise auf der ausgezeichneten Bassqualität und kann am besten mit etwas Lautem (nun ja, Gutem) und Energischem geschätzt werden. Ich habe Musik von Steve Vai mitgenommen, nur für den Fall, dass ich bis in die frühen Morgenstunden fahre. Ich konnte trotzdem nicht widerstehen, mitten am Nachmittag die extrem virtuose Saitenakrobatik kurz laut aufzudrehen. Und man hört wirklich alles: die Produktionstricks, das unglaubliche technische Können von Vai und die schiere Wucht des Sounds. Der Klang ist so aggressiv, wie er sein sollte, und dabei immer noch fokussiert.

Herzzerreißende Streichinstrumente werden gleichermaßen geschickt wiedergegeben, egal ob sie von einem Klassiksender, einer CD oder dem iPod stammen. Hier glänzt die außergewöhnliche Mittelton-Klarheit der Anlage und hält das emotionale Herzstück der Musik am Leben. Ganz gleich, was Sie abspielen wollen, der Klang ist ausgewogen, musikalisch ehrlich, einfach anzuhören und letztendlich erfüllend.

Man will einfach nur weiter zuhören, was ein gutes Zeichen ist. Die Kombination Naim/Bentley scheint also alles zu haben. So wie eine Naim-Anlage für zu Hause hat auch die Naim-for-Bentley-Anlage eine besondere Wiedergabequalität mit Tempo, Dynamik und rhythmischer Vitalität, sie klingt aber auch natürlich, ausgeglichen und entspannt. Das System reagiert auf die subtilsten Nuancen und sein Bass ist warm, wuchtig und lebendig, auch bei den tiefsten Tönen. Die Darbietung eines Stücks ist aus einem Guss, besticht jedoch auch dann durch wunderbare Detailtreue und Auflösung, wenn sie leise gespielt wird.

Um die Frage nun also zu beantworten: Hat die Musik des Bentley nach 600 Meilen mit der Musik der besten Hausstereoanlagen gleichgezogen? Absolut. Ich wollte wirklich nicht mehr aussteigen. muSik iN beWeguNg

Der neue bentley continental gt ist die perfekte verbindung aus Supercar-Performance und

handgefertigtem luxus

www.naimaudio.com/naim-for-bentley 21

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tHe future of Hi-fi naiM OF tOdaY & tOMOrrOW

1. Plattenfirmen scheinen davon überzeugt zu sein, dass es nach 2012 mit Ausnahme von Sondereditionen keine CDs mehr gibt, und Schallplatten sind heutzutage ein echter Nischenmarkt. Wird es andere Tonträgerformen geben oder sind die Tage der physischen Medien endgültig vorbei?Das einzige moderne physische Medium, das tatsächlich noch länger in Gebrauch sein wird, ist die Blu-Ray. Live-Konzerte und dergleichen sind für dieses Format immer noch brauchbar, obwohl die meisten AV-Anlagen für zu Hause das wahre Potential der ursprünglichen Aufnahme nicht wirklich zeigen werden. Andererseits hören sich die Menschen zurzeit noch CDs an und werden dies noch etwas länger tun, als einige in der Branche angedeutet haben. Wir wissen dies, da die Kunden immer noch CD-Spieler von uns kaufen, obwohl wir modernere Quellen eingeführt haben, die sie in Betracht ziehen könnten. Es wäre also viel zu kurz gegriffen, zu behaupten, die CD sei tot.

2. Schallplatten haben weitergelebt, nachdem sie 1983 durch die CD „getötet“ wurden. Denken Sie, dass sie weiterhin erfolgreich sein werden? Können Sie sich vorstellen, dass wir in 100 Jahren immer noch Schallplattenspieler in unseren Anlagen haben werden?Ich denke, dass durch den Generationswechsel in 100 Jahren keine Menschen mehr leben werden, die sich für Schallplatten und CDs interessieren. Sie werden nur noch Liebhaber- und Museumsobjekte sein. Da Schallplatten mit einem relativ geringen technologischen Aufwand verbunden sind, ist es für einige Nischenunternehmen einfacher, diese

am Leben zu halten und ein paar Hundert Einheiten auf Bestellung herzustellen. Innerhalb dieses Zeitraums würde ich mindestens eine bahnbrechende Änderung der Kerntechnologie und wahrscheinlich etwa drei weitere Generationen von Technologien zum Speichern und Abspielen von Musik erwarten.

3. Es sieht so aus, als wären Downloads die unmittelbare Zukunft der Musik. Gibt es für Plattenfirmen eine Möglichkeit, das Bestehende aufzuwerten, abgesehen natürlich von Aufnahmen mit einer höheren Auflösung?Eines der wichtigsten Dinge, die digitalen Downloads fehlen, ist der Faktor Besitzerstolz. Bei physischen Medien hat der Musiker Zeit und Aufwand in Heftchen, das Cover und die Verpackung gesteckt, um das Album zu ergänzen. Um dies zurückzugewinnen, muss das digitale Äquivalent reicher an Metadaten und Extras sein. Damit dies geschieht, müssen jedoch Vereinbarungen zu Metadaten-Erweiterungen auf Branchenebene geschlossen werden, was in der Vergangenheit nie einfach war.

Falls es doch geschieht, denke ich, dass Services wie Apple iTunes mit geschlossenen Formaten den Takt angeben werden und der Rest der Branche seine Systeme anpassen wird, um gleichwertige Eigenschaften zu bieten.

4. Es sieht so aus, als wären Festplatten das Medium der Zukunft – zumindest auf kurze Sicht. Gibt es eine zuverlässigere, erschwinglichere Alternative für diese betagte, unzuverlässige Technologie – jetzt oder in absehbarer Zeit?

In Bezug auf das reine Speichervolumen ist das Gigabyite-Kosten-Verhältnis der magnetischen Speicherung immer noch nicht zu übertreffen. Für dedizierte Systeme wie eine Stereoanlage werden vollständige Festkörperlaufwerke langsam tragbar und in den nächsten fünf Jahren eine kostengünstige Lösung.

Mit zunehmender Internetbandbreite für Verbraucher eröffnen sich auch neue Möglichkeiten, Musik abzuspielen und zu speichern. Dienste wie Spotify Premium sind ein konkretes Beispiel hierfür.

5. Welchen Einfluss haben Ihrer Meinung nach Cloud Computing und Cloud Storage auf die Hifi-Branche?Cloud Computing befindet sich derzeit noch in den Kinderschuhen und wird in seiner grundlegendsten Form als Möglichkeit angesehen, über eine externe Kopie seiner Musiksammlung, typischerweise in Form komprimierter Kaufdateien, zu verfügen. Ich vermute, dass es für Stereoanlagen langfristig entscheidend ist, diese auf Cloud Computing und sozialen Netzwerken beruhenden Dienste direkt zu integrieren. Vielleicht möchte ich Musik abonnieren, die einige meiner Freunde anhören, Lieblings-DJs oder sogar einen Titel, den ein Musiker als sein aktuelles oder bestes Lied angegeben hat. Die Möglichkeiten sind endlos, es definiert jedoch neu, wie Musiker entdeckt werden und wie Verbraucher neue Musik entdecken.

Zu den Dingen, die das Cloud Computing für den Audio-Enthusiasten derzeit noch unpraktikabel machen, zählt, dass die übliche Internetverbindung zu Hause nicht über die notwendige Bandbreite verfügt, um qualitativ hochwertiges Streaming in verlustfreier Qualität zu ermöglichen. Bei etwa 800 MB pro Album würde die Verwendung innerhalb eines Monats die Höchstrate der Richtlinien zur fairen Nutzung der meisten Internetanbieter weit überschreiten.

all-iN-oNe-StereoaNlageDie All-in-one-Player der Uniti-Serie von Naim machen Hifi-Technik einfacher und unkomplizierter, bieten jedoch immer noch ausgesprochen hohe Klangqualität. Sie werden an das Stromnetz angeschlossen, an Lautsprecher angeschlossen und das war’s: Damit erhalten Sie in nur zwei Schritten eine voll funktionsfähige Stereoanlage. Die Uniti-Familie besteht aus dem NaimUniti, dem UnitiQute und dem All-in-one-Player SuperUniti sowie dem kompakten Festplattenspieler/Musikserver UnitiServe. Sie lassen sich einfach installieren und, wenn Sie in Ihrem Haus einen WLAN-Router haben, vernetzen, um eine Multiroom-Anlage zu bilden.

Die ZukuNft voN eiNZelkomPoNeNteNEs sieht so aus, als würden Einzelkomponenten auf unbestimmte Zeit die erste Wahl des echten Musikliebhabers bleiben. Die hochspezialisierten, dedizierten Hifi-Komponenten von Naim bieten die bestmögliche Klangqualität. Das Sortiment an digitalen Einzelkomponenten von Naim umfasst den Netzwerkplayer NDX und seinen kleinen Bruder, den Slimline-Netzwerkplayer ND5 XS, den Digital-Analog-Wandler DAC und den Festplattenspieler/Musikserver HDX. Diese preisgekrönten Produkte können in Ihre bestehende Anlage integriert werden und befördern sie so endgültig in das 21. Jahrhundert.

der zukunftsorientierte Softwareentwickler Steve Harris von naim spricht über

Musik-downloads, Festplatten und Cloud Computing

Der klaNg DeS fortScHrittS

www.naimaudio.com/future-of-hi-fi 22

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lorD marcH naiM CHeCK

eines Morgens vor zwei Jahren begann ein Arbeiter, an der Beschilderung am Goodwood Park Hotel zu arbeiten. Auf den neuen Schildern stand einfach „Goodwood Hotel“. Das protzige Logo der Hotelkette wurde entfernt. Lord March und das

Landgut Goodwood hatten die vollständige Leitung des Hotels übernommen. „Diese Weihnachten wird ein weiterer Teil der Zimmer renoviert, damit sie eine einheitliche Erscheinung haben. Das war zuvor nicht der Fall, nun machen wir alles“, erklärt er.

Der erste Herzog von Richmond kaufte Goodwood 1697. Er wurde durch die Jagdflächen und die idyllische Landschaft von Sussex Downs angezogen. Heute muss Lord March, sein Nachkomme, jedoch die enormen Besucherzahlen in Schach halten, die Goodwood dank der guten Bewirtschaftung anzieht.

Seit 1802 kommen Besucher zuhauf, um sich an den Pferderennen hier zu erfreuen, obwohl sowohl das Festival of Speed als auch das Goodwood Revival – die im Park vor Goodwood House bzw. auf dem ehemaligen Goodwood-Autodrom stattfinden – Opfer ihres eigenen Erfolgs geworden sind. Der Teilnehmerzahl muss nun begrenzt werden, da der Andrang zu diesen einzigartigen Feiern des Motorsports und der Autokultur jeden Sommer so groß ist.

Jeden September wird auf der ehrwürdigen Rennbahn das Revival des historischen Automotorsports veranstaltet. Die Planungsverordnungen würden mehr erlauben, Lord March will es sich jedoch mit den Nachbarn nicht verscherzen. Vielleicht wissen sie nicht einmal, dass Lord March den umweltfreundlichen Motorsport unterstützt, was sich alljährlich im FoSTECH (Festival of Speed Technology) widerspiegelt, einem Festival, welches das Interesse an einer Zukunft mit reduziertem Kohlenstoffausstoß wecken soll.

„Goodwood muss zum Überleben Einkommen erzeugen“, erklärt er. „Dies jedoch auf eine Weise, die es nicht zerstört. Wir beschäftigen inzwischen 550 Menschen, die auf die Veranstaltungen und das Landgut aufgeteilt sind.“

Vor einem Jahrzehnt erstellte die Familie einen Plan für

Nachhaltigkeit und 2004 erreichte das Gut den Status eines vollständig biologischen Landwirtschaftsbetriebs – der größte im britischen Tiefland.

„Meine Mutter hat sich schon immer für Biolebensmittel interessiert. In den 1960er Jahren war das alles noch ziemlich neu, nun ist es jedoch normale Kost, die man im Supermarkt kaufen kann. Daher schien es durchaus angemessen, dass wir hier ein bedeutendes Lebensmittelunternehmen aufbauen“, erklärt Lord March.

Die Verfahren hängen vor einer sorgfältigen Fruchtfolge ab. Ackerland bietet biologische Futterpflanzen, mit denen die Nutztiere von Goodwood im Winter ernährt werden. Im Gegenzug liefern die Tiere biologisches Fleisch für die eigenen Restaurants von Goodwood, wobei pro Jahr 10.000 Würste und 50.000 Hamburger daraus hergestellt und vor Ort verkauft werden. Die Herde Milchkühe war die erste in Großbritannien, die zu einhundert Prozent mit biologischem Futter aus dem eigenen Landwirtschaftsbetrieb ernährt wurden und immer noch vollständig biologisch ist. Die Milch dieser Kühe wird überall auf Goodwood verwendet und auch außerhalb des Betriebes verkauft sowie den eigenen Käsereien von Goodwood geliefert.

Doch bemerken die Besucher der Veranstaltungen überhaupt den positiven Kreislauf?

„Ja, ich denke, dass die Menschen, die hierherkommen, es tatsächlich merken“, so Lord March. „Die Landschaft allein erfüllt einen

schon mit Spannung.“In seltenen Augenblicken der Freizeit zieht er sich in die kleine

Bibliothek von Goodwood House zurück, einer wunderschönen Enklave aus dem 18. Jahrhundert, die ihm auch als Arbeitszimmer dient. Seit einigen Jahren ist er der stolze Besitzer eines SUPERNAIT-Verstärkers von Naim. Der Eindringling muss sich jedoch auch hier an die Tradition anpassen.

„Der Verstärker ist in einer alten Orgel versteckt und die Lautsprecher befinden sich zwischen den Büchern selbst“, erklärt er. „Da alle vier Wände durch Bücher verdeckt sind, ist die Akustik wirklich gut.“

„Seit Courtney Love im Sommer hier war, beschäftige ich mich ein bisschen mit ihrer Musik“, erklärt er weiter. „Ich besitze eine umfassende und abwechslungsreiche Sammlung und mein Mac ist an den SUPERNAIT angeschlossen, damit ich meine Bibliothek – also meine Musiksammlung – durchsuchen kann. Als Letztes habe ich Bob Dylan gehört, den ich sehr mag.“

Lord March beschäftigt sich beinahe zwanghaft mit der Struktur der Gebäude von Goodwood, so auch bei den ehemaligen Hundestallungen, die vor Kurzem in ein Clubhaus für die Mitglieder umgestaltet wurden. „Das ursprüngliche Gebäude wurde in den vergangenen 100 Jahren verunstaltet, daher mussten wir die georgianische Inneneinrichtung wiederherstellen.“

in goodwood hallen die Klänge von Motoren und Musik wider, aber giles Chapman entdeckte, dass das Landgut noch viel mehr hergibt

Lord March (ganz oben) hat das Goodwood Festival of Speed (links) zu einem Mekka für Liebhaber gemacht, während der Hofladen des Anwesens (oben) die biologischen Erzeugnisse des Anwesens präsentiert

faSt fooD

www.goodwood.co.uk 23

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komPeteNZZeNtrale – verDraHteN fÜr guteN klaNgIn der Verdrahtungsabteilung ist immer was los. Die fachkundigen Verdrahtungstechniker von Naim fertigen das gesamte Produktangebot von Hand, einschließlich dem neuen Kompaktplayer SuperUniti und dem Netzwerkplayer ND5 XS sowie älteren Naim-Produkte wie dem CD555 und der NAP 500. Audrey Blyth, eine der beiden Teamleiterinnen der Abteilung, arbeitet seit 2000 bei Naim und ist eine der erfahrensten Verdrahtungstechnikerinnen des Unternehmens. Sie erklärt: „Es dauert Jahre, bis jemand die Fähigkeiten

PlaNet Naim Hinter den KULiSSen

Die kaNtiNe

DaS Werk

Unser berühmter gesellschaftlicher Mittelpunkt und Brainstorming-Ort.Heute (wie an jedem tag) steht Musik auf der Speisekarte. Und das essen ist auch nicht schlecht

Audrey und Vanessa sind Teamleiterinnen der Abteilung Verdrahtung und haben in ihrer Zeit bei Naim viele entscheidende Veränderungen beobachtet

falls es eine Sache gibt, die alle bei Naim verbindet, ist es die Leidenschaft für großartige Musik. Und das, was einer Fressorgie in der Kantine noch am nächsten kommt, ist der unersättliche Hunger nach neuem Material. „Was

hörst du zurzeit?“ Man braucht die Frage mittlerweile fast gar nicht mehr zu

stellen, und über den Gesprächen sind auch schon mal warme Gerichte kalt geworden. Es ist ein Thema, das den Nutzern des Naim-Forums nicht unbekannt sein dürfte (derzeit in seiner siebten Auflage mit beinahe 15.000 Posts). Hier nun also einige ausgewählte Empfehlungen aus der Naim-Kantine.

mark bonner (kundendienst): Ich höre zurzeit das unglaubliche neue Album von Martin Simpson, Purpose + Grace. Es ist eine Mischung aus Traditionals und selbstverfassten Liedern mit einer hypnotisierenden Coverversion von Springsteens Brothers Under the Bridge. Auf dem Album sind auch ein paar sehr beeindruckende Gastmusiker zu hören, zum Beispiel Richard Thompson, June Tabor, Dick Gaughan, Fay Hield und Andy Cutting – unglaublich! Außerdem kann ich nicht genug von Penguin Eggs des wunderbaren Nic Jones bekommen. Das Album kam 1980 heraus, aber jedes Mal, wenn ich es spiele, find ich’s besser.

Phil Harris (technischer Support):Collected von Massive Attack wegen der Lieder Butterfly Caught und Inertia Creeps. Mir gefallen der Drive und die Kraft dahinter. Space Night, Volume III, CD 1 – Yenelik (Part II) – dies ist ein unglaublicher Titel zum Vorführen und bietet sich an, um zu testen, ob die Lautsprecher eine ordentliche Basswiedergabe beherrschen; der Track hat einen tollen Basspart.einen tollen Basspart.

alison esposti (marketingleiterin):Ich habe einen alten Favoriten, eine CD-Compilation mit dem Titel My House in Montmartre. Sie enthält Tracks von Daft Punk, Phoenix, Stardust und Air. Ich liebe französische Housemusik, und jedes Mal, wenn ich diese CD auflege, hebt sie meine Stimmung. Samstagmorgens drehe ich meine alte, aus Serie-x-Komponenten bestehende Anlage auf, öffne die Wohnzimmertür und genieße den Sound des Wochenendes, der durch das Haus strömt.

mark bonner (kundendienst): Traditionals und selbstverfassten Liedern mit einer hypnotisierenden Coverversion von Springsteens sehr beeindruckende Gastmusiker zu hören, zum Beispiel Richard Thompson, June Tabor, Dick Gaughan, Fay Hield und Andy Cutting – unglaublich! Außerdem kann ich nicht genug von Penguin Eggs

ian marshall (vertrieb großbritannien):Ich höre grad gern Stab Me von Legions of Crows. Ein geniales, finsteres Doom-Metal-Album, das ein Muss für alle Fans alternativer Musik ist. Darüber hinaus ist es meine eigene Band, das sind also schon mal zwei Gründe, sich die Musik anzuhören!

die ganze Welt von naim lebt von der Leidenschaft für Musik, design und Kreativität, aber dies ist der Ort, an dem alle Fäden zusammenlaufen

Steve Sells (chefentwickler):Ich höre zurzeit James Blake von James Blake. Ich finde es musikalisch anders, klar, einfach und interessant. Und in Bezug auf den Klang, nun, sagen wir einfach, dass die CD Frequenzextreme aufweist …

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hat, die man als guter Verdrahter bei Naim braucht. Und nur die kompetentesten und erfahrensten Techniker können die Produkte im gehobenen Bereich des Sortiments bauen. Für den CD555 benötigen unsere besten Verdrahter beispielsweise mehr als sechs Stunden konzentrierter Bauzeit.“

Jeder einzelne Aspekt eines Naim-Produkts wurde auf seine Auswirkung auf die Klangqualität überprüft. Diese Philosophie ist nirgendwo offensichtlicher als bei der Verdrahtung, erklärt Vanessa Saywell (Teamleiterin Verdrahtung). „Sorgfalt und Genauigkeit sind von größter Bedeutung. Beim Zusammenbau dieser Produkte müssen wir sicherstellen, dass jedes Bauteil und jeder Draht in Übereinstimmung mit einer Originalkopie des Produkts, die wir als Muster verwenden, korrekt angeordnet und perfekt verlegt ist.

Dies geht bis zum exakten Anbringungsort jedes einzelnen Kabelbinders im Produkt“, erklärt sie.

Vanessa begann 1993 bei Naim zu arbeiten, zunächst acht Monate lang in der Platinenabteilung, bevor sie in die Verdrahtungsabteilung wechselte, in der sie heute noch ist. Vanessa kommentiert die Veränderungen, die sie in ihren 18 Jahren bei Naim beobachtet hat, wie folgt: „Die Abteilung ist erheblich angewachsen und wir müssen inzwischen ein viel umfassenderes Produktsortiment zusammenbauen.

Die neue Technologie hatte auch einen erheblichen Einfluss. Wie bauen nun Festplattenspieler und Server, Netzwerkplayer und All-in-on-Player. Eine Sache, die sich jedoch nicht geändert hat, ist die Gewissenhaftigkeit und die Sorgfalt, die wir bei allem anwenden. Das wird sich nie ändern.“

1 Wie lautet der Name der Frau, die neben Julian

Vereker entscheidend an der Entwicklung von

Naim Audio mitgewirkt hat?

2 Wie lautet der Name des ersten Musikers,

dessen CD durch das Naim-Label veröffentlicht

wurde?

3 Welche Funktion hatten die zwei in die ersten

Vorstufen (d. h. NAC 62/NAC 72) eingebauten

322-Platinen?

4 Wie hieß der erste Naim-CD-Player mit

integrierter Stromversorgung?

5 Welche Art Unternehmen befand sich auf dem

aktuellen Standort der Fabrik/Büros und dem

Großteil des Parkplatzes vor der Erweiterung des

Standorts im Jahr 1994?

6 Welches Highend-Unternehmen, das sich

damals hauptsächlich mit der Entwicklung von

Plattenspielern beschäftigte, arbeitete in den

Entwicklungsjahren mit Naim zusammen?

7 Wie hieß die Tochtergesellschaft von Naim, die

Julian Vereker in Amerika gegründet hat?

8 Bei welchem Einzelhandelskonzern arbeitete der

aktuelle Geschäftsführer Paul Stephenson, bevor er

1981 zu Naim Audio kam?

9 Die aktuelle Fabrik hat eine große Kantine.

Welche Funktion hatte jedoch der Raum, der

früher etwa zwei Drittel dieser Fläche einnahm?

10 Die SBL-Lautsprecher von Naim sind in der

Highend-Welt legendär. Wofür stehen jedoch die

Buchstaben SBL?

11 In welcher Art Autos fuhr Julian vor der

Gründung von Naim gern Rennen?

Und eine leichte Frage zum Schluss …

12 2010 gewann Naim den Queen’s Award for

Enterprise. Welches Mitglied der königlichen

Familie überreichte dem Unternehmen diese

Auszeichnung bei einem Besuch der Fabrik?

Naim auf tour

DaS QuiZ

Unsere Leidenschaft für Klang und unsere Vision für die Zukunft von Stereoanlagen sind im Sommer 2011 auf reisen gegangen, als wir auf fünf „Summer Sounds: On Stream“-Veranstaltungen in ganz großbritannien unsere digitalprodukte präsentierten

Park iNN HeatHroW – 17. august Die erste Veranstaltung der Reihe war ein großer Erfolg. Alle waren in heller Aufregung, als wir der Welt den All-in-one-Player SuperUniti vorgestellt haben. Die Besucher erfuhren von den vernetzbaren Audiolösungen von Naim und konnten mit den Experten der Forschungs- und Entwicklungsabteilung sprechen.

cottoNS Hotel & SPa, kNutSforD – 24. augustAufbauend auf dem Erfolg der ersten Veranstaltung standen wir diesmal vor einer anderen Herausforderung, da wir dafür sorgen mussten, dass auch in kleineren Räumen alles funktioniert. Wir haben es ausgiebigen Hörtests geschafft und konnten sicherstellen, dass alles genauso war, wie es sollte, und die Lautsprecher OvatorS-400 richtig platziert waren.

tHorPe Park Hotel & SPa, leeDS – 31. augustNach einer langen Fahrt von Salisbury nach Leeds mussten wir uns wirklich anstrengen und alles schnell aufbauen, um rechtzeitig fertig zu werden. Mit etwas Muskelkraft und Feinarbeit beim Setup konnten wir im Hauptvorführraum einen wirklich guten Sound erzeugen.

StoNeHouSe court Hotel, StrouD – 8. SeptemberStonehouse Court Hotel, ein Herrenhaus des 11. Jahrhunderts in wunderschöner Umgebung, bot den idealen Hintergrund für unsere Veranstaltung in den Midlands. Wir erfuhren von der Gespenstergeschichte von John Henry – dem Butler, der angeblich im mittleren Turm herumgeistert. Daher beschlossen wir, nach der Show auf Geisterjagd zu gehen, aber natürlich konnten wir den Geist nicht ausfindig machen!

HiltoN DartforD briDge – 15. SeptemberZum Schluss wurde der Netzwerkplayer ND5 XS gleichzeitig in Dartford und auf der Top Audio Show in Mailand eingeführt. Die letzte Veranstaltung war eine Gelegenheit für uns, über eine erfolgreiche Tour nachzudenken, bei der die Kunden von den bahnbrechenden neuen Digitalprodukten von Naim erfahren haben und einen Einblick erhielten, was in Zukunft von Naim zu erwarten ist.

Von oben (im Uhrzeigersinn): Vertriebsleiter Doug Graham moderiert in Leeds; das Naim-Team macht eine Pause in Knutsford; das gruselige Stonehouse Court Hotel; Aufbau in Knutsford

QUIZ-Antworten: 1. Shirley Clarke, 2. Gary Boyle, 3. Phono-Stufe für MM-Tonabnehmer, 4. CDI, 5. Zementwerk, 6. Linn Products, 7. Naim Audio North America oder NANA, 8. Radford Hi-Fi, 9. Vorführraum, 10. Separate Box Loudspeaker, 11. Minis, 12. Seine Königliche Hoheit der Herzog von Kent.

paul gell (Vertrieb UK) testet ihr Wissen über naim

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back to baSicS anLagentippS

um eine Naim-Anlage so aufzubauen, dass sie die bestmögliche Klangqualität liefert, muss man vor allem seinen gesunden Menschenverstand einsetzen. Es nicht zu tun

wäre so, als würde man einen Sportwagen der Spitzenklasse kaufen, ihn mit gebrauchen Reifen ausstatten, den Tank mit Petroleum füllen und dann erwarten, dass man das 24-Stunden-Rennen von Le Mans gewinnen könnte.

Wir haben Mark Raggett, Naims Vertriebsleiter für den Norden Großbritanniens und erstklassiger Fachmann im Bereich Anlageninstallation, um einige Tipps gebeten …

Ich muss mehr Geräte anschließen, als ich Netzsteckdosen habe. Was ist die beste Lösung: eine Verteilerleiste?Die beste Lösung ist es, Ihren Elektriker zu bitten, weitere qualitativ hochwertige Steckdosen für Sie zu installieren. Die meisten in Baumärkten erhältlichen Verteilerleisten sind für eine Verwendung mit Audio-anlagen nicht geeignet. Fragen Sie Ihren Naim-Händler, was er empfiehlt. Es ist bestimmt nicht das erste Mal, dass man ihm diese Frage stellt.

Was halten Sie von speziellen Netzprodukten mit vergoldeten Kontakten, für die in der Hifi-Presse geworben wird?Wir hören uns jede Komponente an, die wir mit unseren Produkten liefern, wir haben jedoch nicht jeden getunten Stecker, jede mit Rhodium beschichtete Sicherung und jedes Zubehörteil ausprobiert, das es gibt. Einige davon könnten gut sein. Probieren Sie sie also ruhig aus. Stellen Sie jedoch zunächst sicher, dass sie alle in Ihrer Region geltenden Sicherheits-anforderungen erfüllen.

Die Netzkabel und Anschlussstecker von Naim scheinen im Vergleich zu einigen der klobigen Kabeln, die in Hifi-Fachzeit-

schriften beworben werden, sehr „gewöhnlich“ zu sein.Wir suchen die Standardnetzkabel, die wir mit den Geräten liefern, sorgfältig bei spezialisierten Kabel-herstellern aus. Es wäre sinnlos, wenn wir etwas anderes täten. Wir prüfen und testen sie regelmäßig, um sicherzustellen, dass wir die Kabel verwenden, die für den Zweck am besten geeignet sind und eine gute Performance bieten. Darüber hinaus fertigen wir das von uns selbst entwickelte Netzkabel Power-Line, das zur Verbesserung aller Aspekte des Klangs anstelle des Standardnetzkabels verwendet werden kann.

Sollte man spezielle Hifi-Racks verwenden oder reichen normale Racks aus?Wenn Sie wollen, dass Ihre Anlage ihr klangliches Potenzial voll ausschöpft, sind Hifi-Racks wichtig. Diese Racks – wie das Naim Fraim – wurden entwickelt, um Mikrofonie vorzubeugen und so Vibrationen zu minimieren, die den Klang der Komponenten beeinträchtigen. Wir sind sehr bemüht, diesen Vibrationen in unseren Produkten entgegenzu-wirken: Warum also all diese Bemühungen vergeuden?

Die Verlegung der Kabel ist wichtig. Wir schaffen

gerne separate Gerätetürme für das ‚Hirn‘ und die ‚Muskeln‘ – wobei die ‚Muskeln‘ durch das Stromnetz betriebene Geräte wie Netzteile, Leistungsverstärker und Digital-Analog-Wandler sind und das ‚Hirn‘ empfindlichere Geräte wie Vorverstärker und CD-Spieler. Naims digitale Streamingplayer verwischen diese Grenze leicht. Wenn sie mit einer externen Stromquelle verwendet werden, sollte man sie in den ‚Hirn‘-Turm stellen; falls sie jedoch als Standalone-Gerät verwendet werden, beziehen sie Strom über den internen Transformator und gehören in den ‚Muskel‘-Turm.

Diese Anordnung der Komponenten macht es einfacher, Ihre Kabel so zweckmäßig wie möglich zu verlegen. In einer idealen Welt verlaufen all Ihre Kabel von Punkt A zu Punkt B und berühren unterwegs nichts, weder die Wand, noch den Boden, das Geräterack oder andere Kabel. Dies sind alles potenzielle Quellen mechanischer oder elektronischer Verzerrungen und Störungen. Wir glauben, dass die Beseitigung dieser Störfaktoren wesentlich dazu beiträgt, den absolut besten Klang aus einer Naim-Anlage herauszuholen.

Es ist es wert, alle Kabel so anzuordnen, dass sie nicht unter Zug stehen. Sie sollten beispielsweise nicht verdreht sein oder mechanisch belastet werden, sodass ihre DIN- oder Mehrpolstecker richtig ausgerichtet sind.

Was ist mit Kabelführungen, die man am Rack anbringen kann?Dies sind üblicherweise Universallösungen, die mit Naim-Anlagen nicht allzu gut funktionieren, insbesondere, wenn Sie anschließend Komponenten zu Ihrer Anlage hinzufügen.

Ganz ehrlich, wenn Sie ein wenig Zeit und Aufwand investieren, Ihre Kabel gut zu verlegen, kriegen Sie es besser hin und sparen sich die Kosten.

Naim- anlagen-SetupHinweise und tipps, wie die das meiste aus ihrer Musik herausholen

Mark Raggett fing 1983 bei Naim an und verdiente seine Sporen in verschiedenen technischen Funktionen in der Platinen- und der Verdrahtungsabteilung sowie

bei der Qualitätskontrolle und beim Kundendienst, bevor er das Unternehmen 1988 für eine kurze Auszeit bei Chord Company verließ. 1993 kehrte Mark zu Naim zurück und wurde 1995 Serviceleiter. 2005 wurde er zu

Naims Vertriebsleiter für den Norden Großbritanniens ernannt und nimmt seitdem seine umfangreichen

Kenntnisse und Erfahrungen mit auf Tour

Oben: Mark Ragget installiert eine Anlage im Vorführraum von Naim

eXPerteNmeiNuNgAlastair Gardner eröffnete im Jahr 1993 Signals in Ipswich und verwirklichte damit seinen Kindheitstraum, ein Hifi-Unternehmen zu gründen. Seit 2003 verkauft er Naim-Produkte und hat sich ein enzyklopädisches Wissen zur Installation von Anlagen angeeignet.„Das Setup ist unglaublich wichtig. Alle Hinweise und Tipps auf dieser Seite werden Ihnen dabei helfen, die bestmögliche Klangqualität aus Ihrer Naim-Anlage herauszuholen. Ihre Installation profitiert jedoch immer von der Aufmerksamkeit eines Fachhändlers mit umfassendem Wissen und Erfahrung. Erst kürzlich begab

ich mich zum Haus eines Kunden, um ein neues XPS in seiner Anlage zu installieren. Es gab einige (zumindest für mich) offensichtliche Probleme, beispielsweise die Spikes eines Fraim, die sich in den Holzboden bohrten, und eine billige Netzleiste mit einem Lämpchen drin. Ich haben seine Anlage auseinandergenommen und mit meinem Wissen und meiner Erfahrung von Grund auf neu aufgebaut. Der Unterschied war enorm und als Folge konnte der Kunde seine Musik auf einem ganz neuen Niveau genießen.“> Einen Naim-Händler in Ihrer Nähe finden Sie auf der unten genannten Naim-Website.

www.naimaudio.com/find-a-retailer26

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Hinweise und tipps, wie die das meiste aus ihrer Musik herausholen

VerÖFFentLiCHt von naim audio Limited, Southampton road, Salisbury, england Sp1 2Ln, +44 (0) 1722 426600, [email protected]. COpYrigHt naim 2011. Obwohl wir uns um die richtigkeit der informationen in dieser Zeitschrift zum Zeitpunkt der drucklegung bemüht haben, behält sich naim das recht vor, die Spezifi kationen seiner produkte und dienstleistungen jederzeit zu ändern. UpnptM ist eine Handelsmarke des Upnp-Forums. ipod, ipad, iphone und Mac sind in den USa und anderen Ländern eingetragene Handelsmarken von apple inc. rückseite: Stonehenge (Shutterstock).

10. November, 1. Tag der Konferenz! Es geht direkt los. Ich nehme den Pendelbus des Campus zum J.C. Penny Centre, wo ich mich mit Dr. Barbara Harbach treffe, die in den Monaten zuvor mein Angebot angenommen hat, einen Vortrag auf der Konferenz zu halten. Am Morgen darf ich mir vier Abhandlungen zum Thema bildende Künste anhören, nach dem Mittagessen acht zu Themen von Kunst bis Poesie. Die Romanautorin Jane Goddard erzählt eine fröhliche Geschichte darüber, wie sie sich selbst verlegt. Jennifer Tappenden erklärt die Entwicklung ihrer einzigartigen Poesiepresse. Ich bin verblüfft über all diese Geschichten von Frauen, die Möglichkeiten finden, ihre Kunst nach außen zu tragen. Ich beschließe, meinen eigenen Vortrag zu ändern. Statt über meine eigenen Selbstveröffentlichungen zu sprechen, werde ich die Klavier-Suite analys-ieren, die ich spiele. Ich schnappe mir die Komponistin Beth Denisch für ein Interview – International Piano hat mich beauftragt, einen Artikel über die Welt des Klaviers in Missouri und NYC zu schreiben. Beth erzählt mir, was beim Komponieren in ihr vorgeht, wie sie dabei an die Zuhörer und die Interpreten denkt und darauf bedacht ist, die Musik mit der Welt um sie herum in Einklang zu bringen. Nach dem Abendessen besuche ich das Abendkonzert und höre mit das Stück Freeing the Caged Bird von Harbach an, ein Stück für ein kleines Ensemble, Erzähler und Projektion. Wow. Harbach hat in der Musikform etwas ganz Neues geschaffen. Dies ist wie ein Vortrag, der durch eine Komposition gehalten wird, es ist jedoch nicht akademisch. Ich denke, dass dies eine der kultiviertesten Kompo-sitionen der vergangenen 100 Jahre sein muss.

11. November, 2. Tag der Konferenz. Ich begebe mich in das Music Building und übe ein paar Stunden auf einem großen Steinway. Dadurch verpasse ich leider einen Teil der Konferenz, aber was sein muss, muss sein. Die Abhandlungen, die ich mir heute anhöre, behandeln die Themen bildende Künste, Filmproduktion und Bildhauerei. Die Arbeiten von Sara Paula Hoffman bringen mich im Hörsaal zum Schluchzen. Ihre Gemälde enthalten entpersonalisierte, aber dennoch sehr persönliche fotographische Familienporträts, und ich sehe etwas von meiner eigenen Familie in ihren Arbeiten. Dies löst in mir eine unglaubliche Traurigkeit für meine verlorene Kindheit aus. Ich fühle mich durch Saras Präsentation verändert – etwas, was ich wahrscheinlich irgendwann in eine neue Komposition einbringen werde. Monika

Herzig und ihr Trio führen ein Jazz-Konzert von Komponistinnen auf, die in den 1880er Jahren geboren wurden. Ich höre eine Geschichte über Dorothy Tipton, die ihren Namen in Billy ändert und sich als Mann verkleidet, um voranzukommen – und dies so überzeugend, dass sie letztendlich eine Frau heiratet. Ich denke an meine alten Pläne von vor einigen Jahren, mir den Schnurrbart von Salvador Dali auf das Gesicht und meine Werbefotos zu malen, da ich überzeugt war, die Musik-industrie würde mich aufgrund meines Geschlechts ignorieren.

12. November, 3. Tag der Konferenz. Ich interviewe so viele Menschen, wie ich kann, und frage sie nach ihrem künstlerischen Schaffen und dem Überwinden von Hindernissen. Bevor ich meinen Vortrag halte, begibt sich Dr. Robin Moore mit ihrem Trio auf die Bühne und führt ihre Freiheitsmusik vor. Die Musik ist dynamisch und politisch und als Dr. Moore die Bühne verlässt, mache ich mit ihr Witze, wie schwer es ist, nach so einer Auf-führung als nächste an der Reihe zu sein. Trotzdem bin ich jetzt dran, also betrete ich die Bühne. Ich spiele gut, höre hin und wieder jemanden auf-

atmen und hinterher sagt man mir, dass meine Werke wie eine Kombination aus Debussy und Strawinsky klingen. Zwei meiner Lieblings-komponisten – darüber freue ich mich.

13. November. Heute habe ich ein Treffen in der University of Central Missouri. Ich bin früh dran, daher erlaubt der Verwalter es mir freundlicherweise, 20 Minuten lang im Vortragssaal zu üben, während ich warte. Ich mache mir Sorgen darüber, ob ich für mein Konzert in New York morgen in Form bin. Anschließend treffe ich mich mit Dr. Mia Hynes, Leiterin für Klavierstudien, und zwei ihrer Studenten. Sie versucht herauszufinden, warum Pianisten vor einem Musikstudium keine Werke aufführen, die nach 1917 komponiert wurden. Wenn sie dann mit ihrem Studium an der Musikhochschule beginnen, haben sie also überhaupt keine Erfahrung mit dem moderneren Repertoire. Sie glaubt, dass den Pianisten der Bezug zu dieser Musik fehlt, und will herausfinden, welche Werke nicht wahr-genommen werden. Dann kommt James Cockman III an. Er war der erste Pianist der Welt, der meine Werke gespielt und gelehrt hat und bereits 2008 Kontakt mit mir aufnahm. Er hat eines meiner Klavierbücher als

Gastherausgeber betreut, und als mir bewusst wurde, dass ich in die Nähe von Kansas kommen würde, wo er wohnt, habe ich mich bei ihm gemeldet. Ich habe nicht viel Zeit und wir hetzen zu einem Übungssaal, damit er mir mein Stück vorspielen kann, ein unglaubliches Gefühl. Seine Frau Erin hilft mir dabei, ihn zu seiner Arbeit als Konzernpianist und Erzieher zu interviewen sowie dazu, wie er meine Kompositionen wahrnimmt. Ich habe das Gefühl, als wären wir eine Familie, und dabei kenne ich sie erst seit etwa 50 Minuten. Seltsam. Die Verbindung zwischen uns ist keine persönliche, sondern eine künstlerische, und es ist eine wunderbare Form des menschlichen Zusammenwirkens.

14. November. Ich bin erst vor einigen Stunden in New York angekommen, aber es ist schon fast wieder Zeit zu gehen. Heute besuche ich die Mannes New School of Music, die Juilliard School of Music, die Steinhard School of Music der New York University, das Columbia University Music Department und schließlich die Manhattan School of Music. Ich treffe mich mit Meistern des modernen Repertoires und Meistern der Musik von Frauen. Mir wird ein paar Mal gesagt, dass das, was ich mache, sehr unge-wöhnlich ist: ein neues Klavierrepertoire und einen Klavierwettbewerb persönlich zu übergeben! Ich höre, wie einige Studenten ihre Klavier-stunden besprechen. Ein junger Mann stolpert aus seinem Kurs in den Gang und sieht so aus, als hätte er Sport getrieben. Er ist außer Atem. „So sollte es sein“, sagt er. „Ich verbringe eine Woche damit, das zu perfektion-ieren, worum es bei dem Stück geht, und es in mein Spiel einfließen zu lassen. Dann zeige ich es meinem Lehrer, der mir erklärt, dass wir an den Anfang zurückkehren und ganz neu beginnen müssen.“ Ich überlege, ihn um ein Interview zu bitten, habe aber keine Zeit mehr. Ich renne wie verrückt zu der sehr noblen, cremefarbenen Wohnung, in der ich ein durch Julia Warr organisiertes und von Künstlern, Tänzern und Filmproduzenten besuchtes Privatkonzert gebe. Selbst der Sohn des mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichneten Komponisten Henry Brant ist anwesend. Wir haben einen Blick auf den bezaubernden Hudson River, in der Ferne glänzen Brücken, und die Nachtlichter von New York spiegeln sich im Klavier wieder, während ich spiele. Ich frage mich, ob es noch besser werden kann.

eiN amerikaNiScHer traumdie in amerika geborene und in London ansässige Komponistin Lola perrin begann im alter von vier Jahren, Klavier zu spielen. im november 2011 überquerte Lola den atlantik, um an der Konferenz Women in the arts in St. Louis teilzunehmen und Werbung für ihre Klavierbücher und -wettbewerbe zu machen. Für COnneCtiOn berichtet sie von ihrer reise

lola PerriN artiSt in reSidenCe

Von oben: die glänzenden Lichter von NYC; die Komponistin Beth Denisch mit Dr. Barbara Harbach; Dr Mia Hynes mit Lola Perrin

Herzig und ihr Trio führen ein Jazz-Konzert von Komponistinnen auf, die

3. Tag der Konferenz. Ich interviewe so viele Menschen,

www.naimaudio.com/lolaperrin 27

Page 28: Naim Connection v13 ab REPRO DE - music-line.biz · maX raPtor CONNECTIONthe naim magazine Für Kenner des guten Klangs Winter 2011/12 Der moderne NAIT – ein wahrhaft legendärer

In Deutschland/Österreichmusic line vertriebs gmbHHainbuchenweg 14-1821224 RpsengartenDeutschlandTelefon +49 (0)4105 77050Telefax +49 (0) 4105 [email protected]

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