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Namibia, Ongos, Biosphere Expedition Namibia, Botswana Selfdrive Safari Südafrika mit dem Camper von Capetown nach Durban

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Namibia, Ongos, Biosphere Expedition

Namibia, Botswana Selfdrive Safari

Südafrika mit dem Camper von Capetown nach Durban

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Die in rot aufgezeigten Routen sind mittels des diGPS Gerätes auf der Nikon D-300 Kamera erfasst worden. Es handelt sich um die ef-fektiv zurückgelegten Wege zu Land, zu Wasser und in der Luft.

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Donnerstag 8.9.2011

Vorbereitung, Gepäck Checken, Autounfall, Abflug

Alles schon seit Tagen gepackt fuhr ich zum Flughafen

ohne Zwischenfälle. Parkhaus Nr. 1 stand auf der Ta-

fel. Nach mehrmaligem Umrunden der 3 Geschosse

fand ich dann endlich eine Lücke. Nachdem ich alle un-

sere Habseligkeiten auf das Wägelchen gewuchtet hat-

te machte ich mich auf den Weg zum Lift. Schnell noch

einen Zettel abreissen, in die Hosentasche stecken, nur

für den Fall dass ich in der Aufregung das Parkge-

schoss vergessen sollte. Mit den Liften zum Check In.

Gekonnt checkte ich selber ein. Gab dann mein Gepäck

ab, den Golfsack nach einmaligem Fragen beim Cargo.

So nun machte ich mich auf den Weg zu meinem Auto.

Den Zettel als Hilfe lief ich zum Parkhaus Nr. 2; 3. Ge-

schoss. Der Weg kam mir länger vor als vorher. Na was

soll’s, es stand ja auf dem Abreiszettel wo mein Wagen

auf mich wartet. Ziellos irrte ich im 3. Geschoss umher,

mein oranges Auto ist nicht hier. Ich fand es nicht. O.k.

was hatten wir gelernt als Kinder - fange nochmals am

Anfang an, nur keine Panik aufkommen lassen. So doof

bin ich doch eigentlich normalerweise nicht, oder. Lan-

ger Weg zurück nochmals zum Check In. Dort lief ich

nun denselben Weg den ich schon mal in der Gegenrich-

tung benutzt hatte. Und siehe da das Parkhaus Nr. 1 ist

angeschrieben. Auf meinem abgerissenen Zettel steht

aber immer noch die Nr. 2. Egal ich fuhr ins dritte Ge-

schoss und siehe da mein Auto wartet auf mich. Glück

gehabt. Hat sich wohl einer einen kleinen Scherz er-

laubt mit den falschen Zetteln. Wie auch immer, ich

fuhr nun ganz ruhig zu Mami und Papi Lang um ein wun-

derbares Mittagessen, bei welchem auch Sibylle, mit-

ten aus ihrem Zügelstress und Flora zu Gast waren, zu

geniessen. Wir hatten ein paar wunderbare Stunden um

Neuigkeiten auszutauschen. Mario besuchte in dieser

Zeit seine Eltern. So gegen 14 Uhr fuhr ich dann nach

Hause um noch so dies und das zu erledigen. Just vor

dem Velo Plus in Wetzikon wurde ich einmal gut durch-

geschüttelt - begleitet von einem heftigen Knall. Mein

Auto wurde gerade von einem grauen Subaru von hinten

geküsst. Es dampft und qualmt und mein erster Gedan-

ke war Schei…. Mit Weste und Pannendreieck stieg ich

aus und beschaute mir den Schaden.

Der Mercedesfahrer vor mir kam wie von der Tarantel

gestochen sofort aus seinem Auto gehüpft. Ich hatte

vorne noch einen Abstand von 20 cm - also nichts pas-

siert. Er steigt ein und verduftete. In der Zwischen-

zeit steigt die Subarufahrerin leicht aufgelöst aus. Uns

ist beiden nichts passiert also alles halb so schlimm.

Wir fuhren beide auf den Gehsteig, wobei ich zuerst

noch meine Anhängevorrichtung aus ihrem Wagen reis-

sen musste. Nachdem wir dann das Unfallprotokoll fast

vollständig ausgefüllt hatten traf dann der TCS ein,

welcher ihr Auto dann abschleppte. Ich fuhr nach Hau-

se wo Mario alles Weitere (Versicherung, Autowerk-

statt usw.) in die Wege leitete.

Na, jetzt kann ja nichts mehr schief gehen. Mit dem

Zug fahren wir ohne Zwischenfälle zum Flughafen und

sind nun am Warten.

So habe ich vor dem Abflug Zeit meinen ersten Eintrag

ins Tagebuch zu machen.

* * * * *

Freitag 9.9.2011

Flug Zwischenstopp in Johannesburg,

Hotel Safari Court, Windhoek, Namibia,

Koordinaten: -22.59767, 17.08257

Unser Flug verlief ohne Verspätung und sonstige Be-

sonderheiten. Pünktlich um 09:15 sind wir bei strahlen-

dem Sonnenschein und angenehmen 20° in Johannes-

burg gelandet. Abgesehen davon dass ein gestresster

Vater sein Kleinkind pausenlos brüllend durch die Gänge

tragen musste. So hatten wir alle etwas davon, erst ge-

gen den Morgen gab‘s dann Ruhe. Nun sitzen wir mit

Blick auf die Rollfelder des Flughafens Johannesburg

bei einem zweiten Frühstück, 2x egg Benedict bestellt

- bekommen haben wir 1x egg Benedict und 1x

scrambled egg mit Lachs anstelle von Benedict - dazu

feinen Cappuccino und Kaffee. War beides trotzdem

gut. Auch die Preise lassen sich sehen. Zahlen wir doch

für die Eier nur je Fr. 5.- und auch der Kaffee kostet

nur Fr. 2.20. Im Vergleich zu unseren letzten Ferien in

Norwegen ist es hier billig. In den diversen Shops hät-

te ich einen Kaftan hier kaufen können (und nicht ganz

Zürich dafür abklappern müssen) mit allerlei bunten af-

rikanischen Mustern. Auch langärmlige Herrenhemden

hat es hier wunderschön Bunte zu kaufen. Auf dem

Rückflug haben wir ja dann Zeit um einkaufen zu gehen.

Aber das wird noch 11 Wochen dauern bis wir wieder

hier sind. Fast pünktlich kommen wir in den Flieger

nach Windhoek in Namibia. Die Kapitänin hatte leichte

Verspätung wurde uns mitgeteilt. Ca. eine halbe Stunde

Verspätung haben wir bei der luftlöcherreichen Lan-

dung. Die Erteilung unserer Arbeitsvisa ist nur eine

Formsache und geht problemlos von statten. Nun war-

ten wir auf unser Gepäck aber es kommt nicht. Mario,

schon leicht nervös, läuft hierhin und dorthin. Denn es

hat hier in Windhoek 2 Bänder auf denen die Gepäcke

kommen könnten. Aber es dauert. Irgendwann behaup-

tet einer, dies seien nun alle Gepäckstücke. Es stehen

aber noch sehr viele Leute aus unserem Flieger da und

warten. Dann es war doch nicht der letzte Container

und nun kommen auch noch unsere Gepäckstücke voll-

ständig an. Nun noch durch den Zoll. Aber halt gewisse

Gepäckstücke müssen noch durchleuchtet werden. Das

Golfbag und der Computer nicht, der Rest schon. Wir

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sind draussen aber unser Fahrer ist nicht da. Wieder-

um kommt leichte Aufregung auf. Mario telefoniert der

Agentur wo den unser Fahrer sei. Ja - der wartet auf

sie - nein wir sehen ihn nicht. Mario geht mal am Schal-

ter Geld wechseln und schon spricht mich ein Schwar-

zer an. Ob wir von der Asco abgeholt werden möchten.

Ja!!!! Alles halb so schlimm. Wir sind die letzten

Schweizer dieses Busses. Alle anderen warten schon

seit längerem im gut geheizten Bus an der Sonne. Unser

Gepäck wird noch hinten obendrauf geworfen und schon

kann es los gehen. Nach ca. 30 km Fahrt auf welcher

wir schon unsere ersten Giraffen sehen, müssen die un-

tersten Gepäckstücke ausgeladen werden. Beim öffnen

der Hecktür fliegt schon mal unser Golfbag durch die

Gegend. Wir werden als letzte ausgeladen, wir kamen ja

auch als Letzte.

Im Safari Court Hotel erhalten wir ein Zimmer mit

Blick auf den Pool. Balkone gibt es hier nicht. Heute es-

sen wir im Biergarten. Fisch grilliert, Gemüse/Salat und

Pommes. Alles sehr gut. Müde gehen wir um 20 Uhr

schlafen, wobei Mario noch die SMS nach Hause macht.

Ich musste doch noch ein paar Stunden Schlaf nachho-

len die Mario wie üblich schon im Flieger genossen hat.

* * * * *

Samstag 10.9.2011

Akklimatisation

Hotel Safari Court, Windhoek,

Koordinaten: -22.59767, 17.08257

8.30 Uhr Morgenessen. Wir essen als einzige draussen.

Wunderbar sonnig und warm mit Blick auf den Pool. Da-

nach packen wir alles um für die nächsten 12 Tage,

denn das Golfbag und alles was noch reingeht bleiben

im Hotel. Mario geht in dieser Zeit noch Geld wechseln

und Wasser holen. Danach legen wir uns an den Pool.

Ich lese nochmals die Bedienungsanleitung der Video-

kamera und probiere sie im Hotelgarten aus. Ein biss-

chen Schwimmen, Lesen, Essen, Schlafen und schon ist

der Tag zu Ende. Nach der Dusche ein Bier im Biergar-

ten und dann essen wir (Fisch/Reis/Gemüse, Steak Kar-

toffeln/Gemüse) in unserem Hotel wiederum als einzige

draussen bei herrlichem Wetter. Nun noch schnell das

Tagebuch ergänzen und schon liegen wir wieder in den

Federn den Morgen geht es schon früh wieder raus.

* * * * *

Sonntag 11.9.2011

Besammlung Biosphere Expedition, Transfer zur

Ongos Farm, Central Khomas Highland

Koordinaten: -22.456377, 16.984342

Tagwache 6 Uhr. Das Morgenessen konnte mit einiger

Verspätung auch Kaffee und Tee bieten. Die Morgen-

mannschaft war noch nicht ganz wach und fit. Wir wur-

den um 8 Uhr abgeholt um zur Casa Piccolo gefahren zu

werden, wo wir dann um 8.30 Uhr von Kristina (Biologin)

und Jenny (Tierärztin) von Biosphere Expedition abge-

holt wurden.

Nach einer Fahrt aus Windhoek raus an den Katatura

Slums vorbei zum Eingangstor der Ongos Farm (100

qkm gross), weiter am Farmhaus vorbei bis zu unserer

Loge. Ein wunderschön romantisches, offenes Gebäude,

Lapa genannt, mit viel Holz und einem riesigen Stroh-

dach.

Zuerst erhielten wir eine Einführung in den Zeltunter-

künften welche sehr komfortabel sind. Grosse Betten

mit Moskitonetz, Dusche, WC, Toilette und Lavabo. Al-

les schön dekoriert mit Holzstämmen.

Eine halbe Stunde später beginnt schon unsere Einfüh-

rung in die kommenden Tätigkeiten. Auf der Karte wird

uns das ganze Gebiet erklärt und die diversen Markie-

rungspunkte beschrieben. Kaffee/Tee/Kleingebäck und

Wasser stehen immer zu unserer Verfügung. Nun wer-

den uns alle Regeln erklärt. Das Nutella und die Erd-

nussbutter sind Privatbesitz von Jenny und Kristina.

Gegen 16 Uhr kommt dann der Farmbesitzer Ulf Tub-

besing um uns noch weitere interessante Begebenhei-

ten zu erklären. Dies alles auf Englisch. So schlafe ich

zwischendurch mal ein um dann voller Elan wieder zuzu-

hören. Nach einer Dusche essen wir sehr gut zu Abend.

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Abendessen gibt es pünktlich um 18.30 Uhr sonst ist

der Koch beleidigt. Die Küche ist absolut tabu für uns.

Heute gibt es gebratene Steaks von der Elenantilope,

Poulet, Sparribs, alles liebevoll auf dem offenen Feuer

gebraten, dazu Kartoffelstock mit Knoblauch versetzt,

Rübligemüse, Salat und Maiskolben, zum Dessert eine

Bananendelikatesse. Gut gefüllt hören und sehen wir

von Krisitina nun noch einige Beispiele den Arbeiten die

hier gemacht werden.

Während des ganzen Tages schaut Kristina immer wie-

der zu ihrem Chamäleon welches sie mit abgefahrenem

Schwanz gefunden hat. Dieses wird nun von ihr verarz-

tet und wieder aufgepäppelt.

Um 20.30 Uhr gehen wir mit Taschenlampe ausgerüstet

durch den Busch zu unserem Zelt. Wir schauen ange-

spannt, ob wir vielleicht die schwarze Mamba die bei

unserem Zelt schon mehrmals gesichtet wurde auch zu

sehen kriegen. Bis jetzt noch nicht – und eigentlich wol-

len wir sie auch nicht unbedingt sehen. Wir sitzen nun

noch gemütlich auf unserer Veranda mit Blick auf ein

vertrocknetes Flussbeet. Die Grillen zirpen und

manchmal raschelt es irgendwo, aber sonst ist absolute

Ruhe. Sternenhimmel und fast Vollmond.

* * * * *

Montag 12.9.2011

Einführung, Fahrtraining

Volontariat bei Biosphere Expedition,

6.30 Uhr Tagwache. Wir haben trotz der verschiede-

nen Geräusche sehr gut geschlafen. Wir machen unsere

Kräftigungsübungen und essen dann um 7 Uhr mit der

ganzen Gruppe zu Morgen. Es ist 11 Grad warm und fast

alle sitzen zitternd und noch nicht ganz wach am Tisch.

Worauf ich dann eine Videoaufnahmen von allen am

Tisch machen will. Dies wird mir nur erlaubt wenn ich

Jenny und Kristina eine Massage anbiete - mach ich

doch gerne. Um 7:45 Uhr lernen wir mit Matt unsere

Autos (Landrover Defender) näher kennen.

Zuerst müssen wir alle Sachen checken die auf einer

Liste aufgeführt sind. Wagenheber mit Zubehör,

Druckluftmesser, Apotheke, Feuerlöscher, Besen,

Druckluftpumpe, Handschuhe. Danach dürfen wir einen

Reifen wechseln, was bei diesen Fahrzeugen nicht ganz

so einfach ist. Gesagt getan wir schaffen es alle. Mario

hat sich bei dieser Arbeit einen riesen Schranz in die

Hose gerissen, welcher ich dann über den Mittag wie-

der zusammen nähte. 2 Stunden sind schon vergangen

und wir haben Kaffeepause. Nun werden uns alle Da-

tenblätter erklärt und wie wir diese auf unseren Trips

durchs Gelände auszufüllen haben. Mittagessen um

12:30 Uhr. Danach dürfen 4 kräftige Männer und ich

die 2 Dachzelte von den Wagen demontieren. Dies ge-

lingt uns dann nach einigem Würgen an verrosteten

Schrauben doch noch. Verschwitz nehmen wir eine Du-

sche denn wir haben nun frei bis 15 Uhr. Nach der Ru-

hepause haben wir Fahrtraining im Gelände. Mario,

Jenny und ich teilen uns einen Wagen. Mario fährt als

erster wunderbar den Berg rauf und runter. Wir sehen

auf unserem Trip 5 Warzenschweine, Paviane und eine

grosse Gruppe Mangusten. Auch ich mache einige Fahr-

versuche wobei mir immer wieder der 4. statt der 2.

Gang reinfällt. Ist ja auch nicht so einfach links zu

schalten. Wieder zurück nach einem Kaffee noch ein

bisschen ruhen und dann Abendessen. Davor fange ich

noch eine Fliege, halb lebendig, für das Chamäleon wel-

ches diese nach einigem sträuben dann isst. Dieses Mal

bekommen wir Oryxantilopenenintopf mit Reis und Sa-

lat. Alles sehr gut gewürzt aber ein bisschen zäh. Nun

haben wir nach einem kurzen Blick auf den roten, wun-

derschönen Vollmond noch eine Weiterbildung über die

Tiere Afrikas.

Danach machen wir in der Gruppe verschiedene Deh-

nungsübungen. Den jeder hat da und dort doch ein klei-

nes Zipperlein das behandelt werden möchte. Wir ha-

ben noch dies und das zu diskutieren und bewegen und

dann alle in die Federn.

* * * * *

Dienstag 13.9.2011

Leopardenfalle versetzen, Fallen scharf machen

Volontariat bei Biosphere Expedition

Temperatur heute früh im Zelt: 7 Grad. Nach dem

Frühstück geht es um 7:30 Uhr schon los. Mit 2 Autos

und 10 Leuten gehen wir heute eine Falle versetzen.

Zuerst müssen alle Dornenstämme entfernt werden mit

welchen man einen Kral gebildet hat, so dass die Falle

vor einem Dornenrondell steht als einzigem Eingang.

Hinter der Falle wird dann in den Kral Gammelfleisch

aufgehängt oder reingelegt. Das Tier darf das Fleisch

riechen aber nicht essen. Denn wenn es narkotisiert

wird muss es nüchtern sein. Mit 6 Mann/Frau tragen

wir das schwere Gestell auf den einen Wagen. Wir fah-

ren an einen anderen geeigneten Ort an welchem es

schattig ist damit die gefangenen Tiere sich nicht

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Tagebuch südliches Afrika: Namibia / Botswana / Südafrika 8.9.2011 – 26.11.2011 Seite 10

überhitzen. Dort wird dann die Falle aufgestellt und

wiederum wird mit Dornengebüsch ein Kral gebildet.

Dies durften wir nun tun. Mit Handschuhen und Mache-

ten ausgerüstet geht es Büsche fällen. Bei dieser Hitze

eine anstrengende Tätigkeit. Alle von uns haben ir-

gendwo Dornen stecken die entfernt werden müssen.

Doch am Schluss haben wir es geschafft. Die Falle auf-

gestellt, das Fleisch platziert und die Falle scharf ge-

macht sowie die Kamera platziert.

Verschwitzt und müde fahren wir wieder zum Camp um

dort unseren Lunch den wir am Morgen gerichtet hat-

ten zu verzehren. Noch ein Kaffee und dann bis 14:30

Uhr Pause. Um 15 Uhr fahren dann Mario, Dorothea,

Jesaia - ein einheimischer Tracker - und ich zu drei

Fallen an welchen wir das mitgebrachte Gammelfleisch

(Zebrarippen) platzieren müssen. Die Fallen sind scharf

zu machen und die installierten Kameras sind mit neuen

Speicherkarten auszurüsten. Bergauf und ab auf sehr

wackeligen, schiefen und steilen Strassen suchen wir

per GPS und Karte unseren Weg zu den Fallen. Auf un-

serem 4stündigen Weg hin und zurück sehen wir ca. 10

Giraffen, Warzenschweine, Springböcke, Oryxantilo-

pen, Gnus, Bergzebras, Elenantilopen, eine Trappe, ein

Hase, viele Perlhühner und Paviane. Auf dem Rückweg

kann ich dann endlich hinten oben auf dem Auto sitzen

und die Aussicht geniessen. Dorothea hat das GPS nun

auch fast begriffen, sodass wir uns nicht mehr verfah-

ren sollten. Um 19:02 Uhr waren wir dann zum Abend-

essen wieder zurück. Pizzas mit Salat und rote Grüze

mit Eis zum Dessert. Danach wie versprochen verpasste

ich Jenny und Kristina eine je halbstündige Massage

auf dem Esstisch. Hat beiden sehr gut getan und ich

war dann gut Bettmüde. Noch schnell eine Dusche im

Kalten, dann ab ins Bett um noch Tagebuch zu schrei-

ben.

* * * * *

Mittwoch 14.9.2011

Gamecount auf den Fusstrack, mit Peilsender auf Leo-

pardensuche

Volontariat bei Biosphere Expedition

5 Grad beim Aufstehen. Noch unter den Decken ma-

chen wir unsere Bauchübungen um danach leicht aufge-

wärmt auch noch die Liegestützen zu machen. 6:30 Uhr

nehmen wir unseren ersten Kaffee am Kamin. Heute

werden wir zu Fuss unterwegs sein. 7:30 werden wir

von Matt an eine Stelle gefahren an der wir (Dorothea,

Mario und ich) dann losmarschieren. Mitten im Nirwana

beginnt unser Fusstrack. Auf dem GPS und der Karte

haben wir eine gerade Strecke, Luftlinie von 3.8 km,

die wir durch den Busch laufen müssen. So gut es das

Gelände zulässt müssen wir auf dieser Linie gehen bis

zum Punkt 009 der angegeben ist. Während des Lau-

fens müssen wir im Winkel von 180 Grad alle Tiere die

wir sehen zählen und die Art bestimmen, die Distanz

von der ersten Sichtung bis zum Tier messen, die Koor-

dinaten auf denen wir stehen aufschreiben und noch

bestimmen ob es männliche, weibliche oder junge Tiere

sind. Auf unserem Weg, für den wir dann 3 Std. 36 Min.

bei effektiven 5 km brauchen, sehen wir mehrere War-

zenschweine, Kudus, Springböcke und allerlei Vögel.

Zeitweise quälen wir uns durch das stachelige Dickicht,

an welchem dann unsere Ärmel, Hüte oder Hosen hän-

genbleiben. Lange Ärmel und Hosen und gute Schuhe

sind hier ein Muss. Bergauf- und ab laufen wir mit

Freude unserem Ziel entgegen. Geräusche hören wir

ausser von den Tieren nur noch von uns selbst und ab

und an von einem Flieger. Dies ist Natur pur. Uns allen

dreien gefällt es sehr gut.

Von Zeit zu Zeit bleiben wir einfach stehen um die Na-

tur zu geniessen. Um 12:03 Uhr haben wir unser Ziel

erreicht. Davor mussten wir noch unser Camp durchlau-

fen. So war dann der letzte Teil wieder aus dem Camp

raus der mühsamste. Hatten wir uns doch schon auf ei-

ne kalte Dusche gefreut, die nun noch ein bisschen war-

ten musste.

Wieder zurück geht es zu einem kurzen Lunch und ei-

ner kalten Dusche. Nun haben wir 2 1/2 Stunden frei.

Ab 16:30Uhr machten wir dann unseren nächsten Trip

(Ortung der Tiere mit Peilsender).

2 Leoparden und eine Hyäne sind auf der Ongosfarm

mit einem Halsband ausgestattet. Nach längerem Rum-

fahren konnten wir dann Lucy (Leopard) orten, welche

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Tagebuch südliches Afrika: Namibia / Botswana / Südafrika 8.9.2011 – 26.11.2011 Seite 11

nicht in Bewegung war. An 2 weiteren Punkten konnten

wir sie orten. Somit war unsere Aufgabe erfüllt, konn-

ten wir das Gebiet durch die 3 Peilungen gut einkreisen.

Wir fuhren wieder zum Camp zurück, denn die Drinks

für den Sundowner hatten wir zwar bereitgestellt sind

aber im Wagen nicht mitgekommen. Das Abendessen um

19 Uhr war wieder sehr gut. Gebratene Hähnchen, Kür-

bisgemüse, Salat, Pellkartoffeln und danach ein wun-

derbarer Dessert. Heute hatten wir noch ein paar gute

Diskussionen bis sich dann die ganze Gesellschaft auf-

löste. Noch ein bisschen Sternenhimmel und Ruhe vor

dem Zelt geniessen und dann ab in die Pfanne, Tage-

buch schreiben.

* * * * *

Donnerstag 15.9.2011

Fallen kontrollieren, Umfrage in Katatura, Tierpräsen-

tation

Volontariat bei Biosphere Expedition

10 Grad beim aufstehen kam uns schon leicht tempe-

riert vor. Dorothea, Mario, Matt und ich haben heute

die 4 aktivierten Fallen kontrolliert. Auf dem Weg hin

und zurück sahen wir diverse Oryxantilopen, Klipp-

schleifer, Zebras, Warzenschweine, Gnus, Kuhantilopen

und eine grosse Gruppe Mungos sowie 11 Giraffen.

In den Fallen war nichts. Um 12 Uhr waren wir wieder

zurück im Camp um unseren Lunch zu essen.

Nach einem Mittagsschlaf fuhren wir um 15 Uhr zu den

Slums von Katatura. Dort mussten wir mit Hilfe von Je-

saia rausfinden wie die Katzen und Hunde gehalten

werden, ob sie geimpft sind und gegen was. Der Vorort

von Windhoek ist ca. 1 km von Ongos entfernt. Die

Bäume sind hier bis zum Zaun des Schutzgebietes ab-

geholzt. Die Leute leben hier in zusammengesetzten

Wellblechbuden ohne Wasser oder Toilette. Diese sind

zentral teilweise sehr weit weg. So kommt es das die,

welche am Rand leben einfach in den Busch gehen. Die

Duschen sind aus Brettern und Blachen zusammenge-

setzte Vierecke an der Strasse. Die Kinder können hier

in die Schule gehen sofern die Eltern das Geld für die

Schule und die Uniform aufbringen können. Das können

noch lange nicht alle, bei einem Schulgeld von umge-

rechnet Fr. 15 pro Jahr. Zum Wassertragen werden

schon die kleinsten Kinder geschickt, die sich dann mit

10 Liter Kanister den Berg raufschleppen. Die Leute die

hier leben kommen aus Namibia, aber auch aus Angola

und den anderen umliegenden Ländern mit der Hoff-

nung es gehe ihnen hier besser. Für uns war es interes-

sant und lehrreich mit was viele Menschen auskommen

müssen um zu leben. Die meisten hier hatten trotz den

Umständen ein Lachen im Gesicht. Die Kinder spielen

hier mit alten Autoteilen oder was sonst noch so ent-

sorgt wird. Nach ca. ¾ Std. bekam Dorothea mit dem

Kreislauf Mühe und so machten wir uns wieder auf die

Heimfahrt. Jesaia liessen wir beim Farmhaus raus.

Nach einer Dusche hatten wir noch ca. 30 Minuten Zeit

um die Affen, die wir schon seit Tagen hören konnten,

mit dem Feldstecher zu beobachten. Wir zählten so ca.

6-7 Paviane. Nach dem Abendessen (Oryxsteaks,

Teigwaren mit Tomatensauce, Salat, zum Dessert Waf-

feln mit Honig und Vanilleeis) mussten wir dann unsere

Präsentation eines Tieres machen. Wir hatten den

Strauss als Aufgabe. Ich band mir 2 Kissen um die

Hüfte um dann hinter der Leinwand Schattenspiele zu

machen, was uns etliche Lacher einbrachte. Danach ka-

men die Facts über dieses Tier. Die andere Gruppe

machte mit uns Multipel Choice über das Erdferkel, bei

dem wir zuerst den Namen rausfinden mussten und

dann alle anderen Daten darüber. Es gab bei beiden

Präsentationen einiges zu Lachen hatten wir doch im-

mer mal wieder Mühe mit dem Englisch. So wurde mein

Ostrich schon mal durch mich als Oysters bezeichnet

oder aus der anderen Gruppe wurde aus Termits ein

Terminator. Nach einer Runde Bier die von Stefan und

Renate offeriert wurde gingen wir alle unsere Wege.

* * * * *

Freitag 16.9.2011

Track and Scat zu Fuss, Gamecount mit dem Auto

Volontariat bei Biosphere Expedition

Fast 10 Grad beim Aufstehen. Nach dem Frühstück

richten wir alle unseren Sachen und gehen zu Fuss auf

Spurensuche. Entlang der Strasse (Jesaia, Dorothea,

Mario und ich) suchen wir nach Leopard- und Hyänen-

spuren.

Bevor wir auf der Strasse anfangen wollen merken wir,

dass uns die Blätter in die alles eingetragen werden

muss fehlen. So laufe ich den Weg durch den Busch

wieder zurück und hole diese. Nun kann es los gehen. Es

hat hier so viele Spuren wie auf einer Autobahn. Alles

Mögliche wie Springbock, viele Affenspuren, Schildkrö-

te, Vögel, Strausse usw. Plötzlich sieht Jesaia eine Le-

opardenspur welche wir ausmessen müssen, den Stand-

ort bestimmen und dann den Anfang und das Ende des

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Tagebuch südliches Afrika: Namibia / Botswana / Südafrika 8.9.2011 – 26.11.2011 Seite 12

Tracks suchen. So finden wir plötzlich noch eine 2.

kleinere Spur von einem Jungtier. Wir würden diese

einzelnen Spuren nicht alleine finden bei diesem Gewirr

von alten und neuen Spuren. So laufen wir ca. 6.1 km

über diverse Strassen wieder zum Camp. Gegen 11 Uhr

wird es dann unerträglich heiss zum Laufen. Plötzlich

sehen wir die Köpfe und Hälse von 3 Straussen im Ge-

büsch. Sie haben uns natürlich schon lange bemerkt und

mustern uns nun. Ein Männchen und 2 Weibchen. So ge-

langen wir dann wieder zum Camp um unseren Lunch

einzunehmen.

Nach der Mittagsruhe machen wir uns um 15 Uhr auf

den Weg um Wildtiere aus dem Auto raus zu zählen. Al-

le die im 180 Grad Winkel vor uns sind. Zuerst sehen

wir vereinzelt Oryx und Warzenschweine. Dann aber

geht es Schlag auf Schlag. Viele Giraffen, Zebras,

Oryx, Elenantilope, Warzenschweine, einen Strauss und

diverse Vögel. So können wir vor lauter Aufschreiben

(Uhrzeit, Koordinaten, Art, Winkel, Distanz, Männ-

lich/Weiblich/Kind, Anzahl) nicht die ganze vorgegebe-

ne Strecke abfahren und müssen vorzeitig wenden. Das

Geschlecht der Tiere zu bestimmen ist für uns am

schwersten. Über Funk melden wir, dass wir verspätet

eintreffen, denn wenn wir bis 18 Uhr nicht im Camp

sind ohne Bericht fängt man an uns zu suchen. Auf dem

Weg zurück sehen wir noch einen Adler, 2 Schakale und

diverse Huftiere. Fehlt uns nur noch der Leopard.

Pünktlich auf 19 Uhr sind wir wieder zum Abendessen

zurück. Heute verwöhnt uns der Koch mit Fisch, Chips,

Brokkoli, Salat und Bananensplit.

Kurz nach 20 Uhr sind wir müde und gehen zu unserem

Zelt wo ich noch schreibe und dann müde in die Federn

sinke. Was leider auch nach einer Woche noch lästig

ist, meine Nase ist fast immer verstopft wegen dem

trockenen Klimas. Auch brauche ich Unmengen Creme

für Lippen, Nase usw. Dafür bekommen wir jeden

Abend eine Bettflasche zum Füsse wärmen. Alles in Al-

lem gefällt es uns hier sehr gut. Inmitten der Natur zu

leben macht Spass.

* * * * *

Samstag 17.9.2011

Geburtstag Jenny, Boxcheck am freien Tag

Volontariat bei Biosphere Expedition

Heute ist unser freier Tag und Jenny, unser Expedition

Leader, hat heute Geburtstag. Kristina hat Kuchen or-

ganisiert und wir singen für Jenny noch das Happy

birthday. Sie darf dann noch Hütchen und Pfeife auf-

setzen, was sie grässlich findet.

Wir frühstücken erst um 8 Uhr und fahren (John, Do-

rothea, Nikki, Mario und ich) dann den Boxen nach um

zu überprüfen ob was gefangen ist. Die anderen sind

nach Windhoek gefahren. Die 4 Boxen müssen jeden

Tag am Morgen überprüft werden damit die Tiere nicht

zu lange im Käfig sind. Auf dem Weg dorthin sehe ich

eine Katze oder was auch immer davon springen. Danach

von der Höhe aus sehe ich sie nochmals auf einem Fels

sitzen, leider sehr weit weg. Die ersten 2 Boxen sind

leer aber die 3. nicht. Von weitem hören wir es schon

rumpeln. Von allen Seiten schleichen wir uns mit Feld-

stechern an um das Tier nicht noch mehr zu stressen.

John ruft dann irgendwann es sei ein Warzenschwein.

Er geht alleine zur Box um das Tier zu befreien. Dieses

schiesst sofort nach draussen und rennt davon.

Nun müssen wir die Box wieder scharf machen. Zuerst

alle Äste wegräumen um an die Box zu kommen, dann

beide Gatter rauf, fixieren, sichern. Nun steigt John

von der Box runter, diese wird von mir entsichert und

anschliessen alle Äste wieder an ihren Platz gelegt. Nun

noch die letzte Box und dann sind wir fertig. Nun fah-

ren wir kreuz und quer durch die Gegend. Wir sehen

wieder die Giraffen an derselben Stelle, Oryxantilopen,

Springböcke, eine Schlange am Wegrand die so schnell

verschwindet dass wir sie nicht fotografieren können.

Viele Warzenschweine, einige Baboons (Paviane), Eland,

Kuhantilopen (red hartebeest), Kudus, Steinbock

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(Steenbok), Klippspringer, Zebras und Mungos. Und na-

türlich viele verschiedene Vögel, teilweise leider auch

zu schnell zum aufnehmen. So fuhr uns Mario den gan-

zen Tag durchs Gelände. Berg rauf und runter, um

17:30 Uhr sind wir zurück, nehmen einen Kaffee und

gehen dann Duschen.

Nach den Abendessen biete ich dann noch einen

Schnellkurs in Massage an, der von Renate, Stefan,

Jenny und Kristina frequentiert wird. Wobei ich Jenny

und Kristina dann noch je eine halbe Stunde massiere.

Jenny bekommt von uns noch ein Nutella geschenkt

welches Renate und Stefan in Windhoek organisiert

hatten.

* * * * *

Sonntag 18.9.2011

Boxenkontrolle, Track and Scats

Volontariat bei Biosphere Expedition

Heute ist es 11 Grad - also angenehm temperiert zum

aufstehen. Wir haben heute wieder Boxenkontrolle und

Telemetrie auf dem Programm. John, Dorothea, Mario

und ich machen uns mit dem Auto auf den Weg. Wir

finden alle Boxen leer vor. Auf dem Weg sehen wir alle

wohlbekannten Strausse und Giraffen, zahllose War-

zenschweine die mit ihren aufgestellten Schwänzen so-

fort das Weite suchen.

Auch sehen wir in der Ferne auf der Strasse welcher

wir folgen eine Gruppe Paviane davonrennen. Als wir den

Ort erreicht hatten konnten wir nicht einen einzigen

ausmachen, obwohl das Gras hellbeige war und die Af-

fen schwarz. Weiter fahren wir zur Ortung (Tele-

metrie der mit VHF-Halsbändern versehenen Tiere)

verschieden hoch gelegene Orte an. Leider empfangen

wir nur ein Signal in zu langen Abständen von Lucy und

Shandy (beides Leoparden) und können so deren Auf-

enthaltsort nicht genau bestimmen.

Wieder zurück verzehren wir unseren vorbereiteten

Lunch und machen dann ein Mittagsschläfchen. 15:15

Uhr fahren wir zum Ochsenpost um dort Track/Scats

(Fusstritte und Fäkalien) von Leoparden und Hyänen zu

sammeln. Mit Jesaia wandern wir bei einer Affenhitze

der Strasse entlang und finden nichts. Auf halben Weg

geht es Dorothea nicht mehr so gut, sie erträgt die

Hitze schlecht. So setze ich mich mit ihr in den Schat-

ten während Mario und Jesaia den Weg zu Ende gehen

und uns dann mit dem Auto abholen kommen.

Wir machen noch eine kleine Extrafahrt in den Sonnen-

untergang hinein, denn um diese Zeit ist es hier am

schönsten. Die Luft kühlt leicht ab, die Vielfältigkeit

der Gerüche der verschiedenen Pflanzen umschmei-

cheln unsere Nasen. Wieder zurück schnell umziehen

und dann Abendessen (Hühnercurry, Salat, Rübligemü-

se, Sparribs, eingelegte Birnen mit Schlagsahne zum

Dessert). Vor dem Dessert gesellt sich dann noch Ulf

Tubbesing, der Besitzer von Ongos, zu uns und spen-

diert eine Runde. Nach interessanten Gesprächen ver-

lassen wir dann diese gemütliche Runde, denn wir sind

müde. Mario macht noch ein SMS an unsere Lieben und

ich schreibe am Tagebuch. Ins Internet kommt man

hier draussen entweder gar nicht oder nur sehr

schwer. Für ein E-Mail zu senden oder empfangen brau-

chen Jenny und Kristina mindesten eine halbe Stunde.

Und dies auch nur an einem ganz bestimmten Ort beim

Haupthaus.

* * * * *

Montag 19.9.2011

SD Karten in Boxenkameras auswechseln

Leopard in der Falle

Volontariat bei Biosphere Expedition

Nach dem Morgenessen machen wir auf den Weg (Do-

rothea, Mario und ich) um die Kameras mit neuen SD

Cards zu versehen und die alten mitzunehmen. Bei der

2. Kamera stimmte was nicht mit der Einstellung und

wir rufen Kristina an um zu fragen was wir unterneh-

men sollen. Darauf wird uns mitgeteilt, dass sie einen

Leoparden in der Falle haben und jetzt am organisieren

sind. Denn für heute Nachmittag waren 12 Kinder aus

Katatura hierher bestellt worden um die Farm zu be-

trachten. Diese mussten nun auf später vertröstet

werden. Wir machten unsere Tour zu Ende, denn Ulf ist

noch in seiner Tierklinik in Windhoek am Arbeiten. So

fingen die Arbeiten mit dem Leoparden erst nach 15

Uhr an. Nach dem Lunch hatten wir noch ca. 1 1/2

Stunden zum ausruhen.

Mit Kameras und diversen anderen Sachen machten wir

uns mit 3 Autos auf zum Käfig. Ich hatte die Aufgabe

einen kleinen Film über diese Episode zu machen.

Zuerst wurde der Leopard betäubt. Dann mussten wir

ca. 5-8 Minuten warten. Leider war die Dosis zu

schwach, so musste Ulf nochmals nachspritzen. So nach

10 Minuten wurde der Leopard dann zu zweit aus dem

Käfig genommen zum Wagen getragen, auf eine Blache

gelegt und gewogen. 42 kg, 12-18 Monate alt, zu jung

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um schon mit einem Sender versehen zu werden wegen

dem Wachstum. Nun wurde er auf den hinteren Teil

des Wagens gelegt um Blut zu nehmen und eine Infusi-

on zu setzten. Die Augen standen offen, so wurden ihm

Tropfen reingetan und eine Augenklappe aufgesetzt.

Nun musste das ganze Tier von Kristina vermessen und

die Temperatur mehrmals gemessen werden. Unter-

sucht wurde auch ob er irgendwelche Anomalien aufzu-

weisen hatte oder sonst was auf Krankheiten hinwies.

Alles wurde von Nikki aufgeschrieben.

Alle machten zahllose Fotos aus jeder Position oft auch

vor meiner Kamera (was dann Mario nachdem wir wieder

zurück waren den anderen erklärte wie man in Zukunft

zu stehen habe damit alle ihr Foto bekommen können,

nämlich im Kreis und wenn man sich bewegt immer nur

nach hinten, nicht aber zur Seite wie das heute der Fall

war). Nun wurde das Tier von John und Dorothea wie-

der in den Käfig getragen. Ulf übergoss es noch mit

Wasser, der Käfig wurde durch Decken von der Sonne

geschützt und dann geschlossen. Nun spritze Ulf das

Gegenmittel. Wir liessen den Leoparden dann alleine,

denn er wird erst morgen früh raus gelassen, wenn er

wieder voll da ist, sonst würde er von anderen Leopar-

den getötet. Wieder zurück in der Lodge machen wir

uns ans Foto- und Filmanschauen, trinken Kaffee und

verdauen dieses aufregende Ereignis.

* * * * *

Dienstag 20.9.2011

Freilassung des Leoparden

Boxenkontrolle

Kinder von Katatura auf Ongos

Volontariat bei Biosphere Expedition

Heute gefühlte 4-5 Grad ist aber 9 Grad. Kommt uns

heute allen kalt vor. 7:30 Uhr fahren wir zum einge-

sperrten Leoparden. Es werden zuerst alle 3 Autos in

Position gebracht. Einem Wagen wird ein Drahtseil an-

gehängt welches wir gestern positioniert am Käfig hat-

ten. Damit wir sicher sind, müssen alle in den Wagen

sein, Fenster geschlossen, wenn er freigelassen wird.

Jesaia entfernt die Sonnenblache und positioniert die-

se so dass er nicht direkt in den Busch abhauen kann.

Auf das Kommando von Kristina fährt sie rückwärts und

der Leopard schiesst in unsere Richtung und dann

rechts weg davon. Auf dem Video und mit Foto haben

wir alles im Kasten. Beeindruckend.

Nun haben wir heute Boxenkontrolle und machen uns

auf den Weg. Alle drei anderen Boxen sind leer. Wir

sehen auf dem Weg dorthin und wieder zurück eine

Gruppe Red hartebeest (Kuhantilope), 10-15 Eland

(Elenantilopen), 2 Gruppen Bergzebras, schöne Vögel,

Springböcke und Baboons.

Wieder zurück gibt es ein schnelles Mittagessen, denn

wir holen nun die 12 Kinder vom Hilfswerk FHS ab. Das

Hilfswerk nimmt Kinder welche Aidswaisen sind auf und

schult sie, ebenfalls erhalten sie so sicher eine Mahl-

zeit am Tag. In Katatura fahren wir in den Hof der

Schule und besichtigen die Räume (d.h. ein grosser

Raum). Hier geht es zu wie in einem Bienenhaus. Kinder

von 7-16 Jahre bekommen an diversen Tischen entwe-

der Unterricht oder was zu Essen oder sind am Aufga-

ben machen. Eine Lehrerin erklärt uns wie hier was ge-

macht wird, währendem die ausgewählten Kinder schon

gespannt draussen warten. Nach ca. 10 Minuten geht es

dann los. Alle verteilen sich auf die 2 Wagen und wir

gehen mit Ferngläsern und Tierunterlagen auf Safari.

Marios Hose reisst schon wieder auf vom Schritt bis

fast zum Knie. Leider sehen wir nicht allzu viele Tiere,

denn es ist definitiv zu heiss dafür. Wir sehen ein paar

Vögel und dann doch noch Springböcke. Am Trocken-

fluss gehen wir dann zu Fuss den Spuren und Fäkalien

nach welche von Jesaia erklärt werden. Nun dürfen die

Kinder selber suchen und bestimmen und haben dies im

Nu raus.

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Wieder zurück in der Lodge warten Gebäck und Ge-

tränke auf die Kinder. Es dürfen alle erzählen welchen

Traumberuf sie haben und wie alt sie sind. Bei uns müs-

sen sie raten aus welchem Land wir kommen. Und dieses

wird ihnen dann auf der Karte gezeigt. Danach singen

sie uns noch vier Lieder vor, drei davon Kirchenlieder.

Nun müssen wir was singen, wobei sich alle zieren. So

stimme ich dann my bonny is over the …. an und siehe

da, fast alle singen mit. Nun bekommen die Kinder noch

jeder eine Tüte mit Schreibmaterial und Blöcken. Noch

ein Foto mit allen und schon werden sie von Kristina und

Jenny wieder nach Hause gefahren.

Wir gehen nun Duschen, ich trenne eine Hosenlasche ab

und nähe diese mit Sternchenfaden auf den Schranz,

mal schauen wie lange es diesmal hält. Danach Tagebuch

und Fotos sortieren. Nun geniessen wir den Sonnen-

untergang vor dem Zelt begleitet von den Geräuschen

der Natur.

Es gibt ein richtig deutsches Abendessen, Sauerkraut,

Knödel, Randensalat und Zebrarollbraten (zäh) mit Sau-

ce, danach Schoggiglace auf frischer Ananas. Jeder

darf dann erzählen welches die 2 besten Minuten die-

ses Aufenthaltes hier waren. Bei den meisten hatte es

etwas mit dem Leoparden zu tun. Nicht bei uns, wir

können keine 2 Minuten Sequenzen als beste erzählen.

Uns gefällt der ganze Aufenthalt sehr gut. Mit allen

Herausforderungen denen wir uns stellen müssen.

* * * * *

Mittwoch 21.9.2011

Boxenkontrolle und Tierzählung vom Auto aus

Volontariat bei Biosphere Expedition

Schon wieder 9 Grad heute, es fühlt sich etwas wärmer

an. Nach dem Frühstück haben wir wieder Boxenkon-

trolle und Telemetrie. Wir finden alle 3 Boxen leer. Die

vierte, in der der Leopard war, ist zurzeit geschlossen,

denn sie muss geputzt und neu installiert werden. Auf

unserer Fahrt sehen wir die Giraffen nur aus der Fer-

ne, Kuhantilopen, Warzenschweine, Springböcke usw.

aus der Nähe.

Wieder im Camp zurück essen wir den vorbereiteten

Lunch, ruhen aus und machen uns um 15 Uhr für die

Zählung der Tiere vom Auto aus auf den Weg. Wir ha-

ben heute die Bergroute. Am Anfang sehen wir von ei-

nem einzigen Standort aus 2 Gruppen Zebras und ca. 15

Kuhantilopen.

Danach scheint die Landschaft fast leer zu sein. Aber

diese Bergroute ist wunderschön wildromantisch. Über

den Grat in Täler hinunter und wieder den Berg rauf

schlängelt sich diese ruppige Strasse durch die Land-

schaft. In der Ferne sehen wir die Zivilisation (Katatu-

ra und Windhoek). Wir werden auf unserer vorgegebe-

nen Strecke von vielen bunten Vögeln begleitet. Kaum

sind wir am Ende angelangt sehen wir doch schon die

ersten Oryx. Den Berg hinunter finden wir wiederum

das Kudu mit dem gebrochenen Vorderbein, welches ich

nun auch noch filmen kann. Das letzte Mal war es im

Unterholz versteckt. Wir sind wie jeden Tag als letzte

zurück. Fahren wir am Abend doch sehr gerne noch eine

Extrastrecke, den das Licht und die Stimmung sind von

17-19 Uhr einfach grandios. Die Temperaturen werden

erträglich, das Licht ist rötlich-warm und die Tiere

kommen aus ihren Verstecken wieder raus. Wir können

Suricate (Scharrtiere) beim Spielen betrachten, Sand-

hühner mit ihren Jungen davon rennen sehen und vieles

mehr.

Nach einer kurzen Dusche gibt’s schon Abendessen

(Hörnliauflauf, 3 versch. Salat, Cranberry (sehr, sehr

sauer) in Schlagsahne. Jenny präsentiert uns nun noch

die verschiedenen Projekte von Biosphere. Von Wölfen

über Wale, Schildkröten, Luchse, Pumas, Tauchen usw..

alles sehr interessant. Wir überlegen uns alle schon un-

seren nächsten Trip mit Biosphere. Nach einigen Fra-

gen gehen wir zum Zelt. Die anderen machen heute

noch eine Nachtsafari von 2 Stunden. Sie sehen Ratten,

Springböcke usw. Wir haben uns nicht dazugesellt denn

wir werden in den nächsten 3 Wochen noch genug ge-

führte Nachtsafaris haben.

* * * * *

Donnerstag 22.9.2011

Track and Scats, Erdferkel in der Falle, Aufräumen,

Sundowner auf dem Elefanthill

Volontariat bei Biosphere Expedition

8.5 Grad kalt. Ab 7:30 Uhr laufen Jesaia, Mario und ich

während 2 ½ Stunden eine vorgegebene Rundstrecke ab

um Fusstritte und Fäkalien zu sammeln.

Wir kommen heute zügig voran. Leider finden wir nur

Hyänenspuren und deren Fäkalien. Die Leoparden schei-

nen anderorts zu sein. Plötzlich schiesst ein Straus-

senmännchen von links aus dem Busch auf die Strasse.

Dort rennt es von uns mit Riesenschritten (2.5m lang)

auf der Strasse weg. Wir reissen sofort die Kameras

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Tagebuch südliches Afrika: Namibia / Botswana / Südafrika 8.9.2011 – 26.11.2011 Seite 16

rauf und erwischen ihn noch beim Laufen in der Ferne.

Mit einer kurzen Rast verläuft unser Weg ansonsten

ereignislos. Über Funk erfahren wir, dass die andere

Gruppe in der einen Falle ein Erdferkel (nachtaktiv) ge-

funden habe. Zuerst sollen wir alle dorthin fahren, dann

wird dies aber von Kristina abgeblasen. Sie sollen es

schnellstmöglich freilassen, denn die Sonne ist für die-

ses Tier absolut ungesund für Haut und Augen. Wir ha-

ben in dieser Zeit das Camp erreicht, trinken Kaffee,

schauen die ausgewechselten Fotosticks an und schrei-

ben Tagebuch.

Heute bekommen wir wieder einmal einen frischen

Lunch. 4 verschiedene Salate, Käse und Brot. Ab 15 Uhr

dürfen wir alle Geräte und die Autos putzen. Sie sind

besenrein, denn staubfrei wäre hier nicht möglich. Nun

packen wir unsere Koffer.

Bevor wir noch duschen konnten wurde durchs Camp

gerufen „in 10 Minuten geht es ab zum Sundowner“.

Wir alle sind bereit, ausser John, dieser scheint dies

nicht gehört zu haben. Stefan geht mal rufen, nichts

tut sich. Er kommt zurück und gemeinsam versuchen

wir es jetzt vor dem richtigen Zelt. Nach dreimaligem

rufen bekommen wir dann eine Antwort aus dem

Duschbereich, er brauche noch 5 Minuten. Schon leicht

verspätet fährt uns Kristina mit einem Affenzahn

durch die Gegend. Das Staubwischen war für die Katze.

Wir sind noch auf der Suche nach den halbzahmen

Nashörnern welche sich uns leider nicht zeigen, auch

auf rufen passiert nichts. So fahren wir den

Elephanthill hinauf. Oben angekommen, gerade noch

rechtzeitig, nimmt sich jeder ein Getränk aus der Kühl-

box um auf unseren letzten Abend anzustossen.

Mario schiesst noch ein Foto von uns allen. Nun genies-

sen wir die grandiose Aussicht auf ganz Ongos, Katatu-

ra, Windhoek und die umliegende Landschaft und die

Berge.

Durch die immer kühler werdende Nacht fahren wir zu-

rück. Geniessen noch die letzten Stachelbüsche die an

uns vorbeipeitschen.

Abendessen Kudusteaks, Hühnerteile und Sparribs ge-

grillt, Salat, Rösti und zum Dessert eine Megaportion

wunderbares Tiramisu. Nun wechseln wir ans Lagerfeu-

er wo sich noch Ulf zu uns gesellt und lassen bei Ge-

sprächen diesen interessanten Aufenthalt Revue pas-

sieren.

* * * * *

Freitag 23.9.2011

Abschied von Ongos und Biosphere Expedition

Hotel Safari Court, Windhoek

Koordinaten: -22.59767, 17.08257

6:30 Uhr Tagwache. Es ist kühl aber nicht kalt. Werden

uns sehr wahrscheinlich schon daran gewöhnt haben.

Noch das letzte in die Koffer und dann diese durch den

Sandweg ziehend zum Haupthaus.

Das Morgenessen nehmen wir zuerst zu dritt ein, denn

Niki, Renate, Stefan und John haben noch die Boxen

von 6 Uhr an kontrolliert und waren dann so gegen 8:30

Uhr wieder zurück. Schnell nochmals zurück zum Zelt,

Zähne putzen und die Gummischlange ein letztes Mal

verschieben. Diese wurden vor den Zelten und im

Haupthaus platziert um die Affen fern zu halten. Die

Schlangen mussten aber mehrmals täglich umplatziert

werden, denn so dumm sind die Affen wiederum auch

nicht. Wir durften auch keinerlei Esswaren in den Zel-

ten aufbewahren, denn dies hätte die Affen dazu ver-

leitet einzubrechen.

Wir haben dann alle unsere Getränke bezahlt und das

Trinkgeld für die Bediensteten abgegeben. Anschlies-

sen wurden alle Gepäckstücke im Wagen verstaut. Jen-

ny und Kristina fuhren uns wieder nach Windhoek in die

Casa Piccolo. Dort trennten sich alle unsere Wege. Wir

fuhren mit dem Taxi zum Hotel Safari Court und konn-

ten sofort unser Zimmer beziehen. Mario versuchte

noch unsere Wäsche abzugeben, dies war aber leider

schon zu spät, denn übers Wochenende wird nicht ge-

waschen. So mache ich mich dann ans Socken und sons-

tiges im Lavabo waschen, den Rest geben wir am Mon-

tag in die Wäscherei und hoffen, dass es dann am

Abend wie versprochen fertig ist. In der Zwischenzeit

lädt Mario unsere zahlreichen Mails runter. Wir tele-

fonieren nach Hause, was von der Lodge aus nur mit

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Tagebuch südliches Afrika: Namibia / Botswana / Südafrika 8.9.2011 – 26.11.2011 Seite 17

Natel möglich gewesen wäre und dies auch nicht immer

gut.

Nachdem wir nun den gröbsten Staub von uns und allen

unseren Utensilien entfernt hatten, fuhren wir mit dem

Hotelbus um 17 Uhr in die Stadt. Wir waren nun schon

leicht hungrig, haben wir doch das Mittagessen ausge-

lassen. Im Biergarten Le Gourmet tranken wir unser

erstes frischgezapftes Bier seit 2 Wochen (Ca-

melthorn, eine Brauerei die am 8.8.2008 gegründet

wurde) - war wunderbar. Als Vorspeise einen Teller mit

gebratenem Gemüse dazu Tzaziki, einen Thaicurry

(sauscharf aber gut) für mich, ein T-Bone Steak (500g)

mit Pommes und gebratenen Zwiebeln mit Kräuterbut-

ter für Mario. Gut gesättigt spazierten wir noch durch

ein Einkaufszentrum zum nächsten Taxistand.

Nun war es erst 19:30 Uhr und wir sortierten, löschten,

speicherten noch unsere Fotos und Filme, danach noch

das Tagebuch aktualisiert. Begleitet wird nun unsere

Nacht von Musik aus der Ferne, Autos und allerlei Ge-

räuschen, die wir so überhaupt nicht vermisst hatten

im Busch von Ongos.

* * * * *

Samstag 24.9.2011

Einkaufen und in Windhoek flanieren

Hotel Safari Court, Windhoek

Trotz vielen Geräuschen haben wir gut geschlafen. Am

Morgen waren die Temperaturen auch schon sehr ange-

nehm. Wieder als einzige konnten wir draussen mit

Blick in den Hotelgarten unser Morgenessen einnehmen.

Mario lud noch die Fotos auf die Homepage runter.

Um 9 Uhr nahmen wir den Hotelbus in die City um ein-

kaufen zu gehen. Gestern hatten wir schon ein Ge-

schäft ausgemacht, welches alles an Safarikleidern zu

bieten hat. So fanden wir dann auch eine Hose für Ma-

rio und ich habe mir noch eine gelbe Langarmbluse mit

abnehmbaren Ärmeln gekauft. Danach brauchten wir

noch Trinkwasser, eine Haarbürste, eine kleine Son-

nencrème, eine Namibiakarte welche wir zu Hause ver-

gessen haben und für meinen Fersensporn die von Rena-

te (Apothekerin) empfohlenen Bromelainkapseln. Denn

schon seit längerem habe ich wieder starke Schmerzen

beim Gehen. Die bisherigen schmerz-/und entzün-

dungshemmenden Mittel haben nicht sehr viel gebracht

obwohl ich diese nun seit längere Zeit eingenommen

hatte. So genug über Zipperleins.

Während die Hosen gekürzt wurden machten wir eine

Kaffeepause. Beide bestellten wir einen Cappuccino,

wobei mir dann sofort Jesaia in den Sinn kam „hatte er

doch von Kristina gehört wie gut dieser Cappuccino

doch gewesen sei. Da er aber nicht wusste was dies ist,

bestellte er einen bei nächster Gelegenheit und war

bitter enttäuscht das dies ja nur ein Kaffee gewesen

sei, er habe sich etwas ganz besonders gutes zum Es-

sen vorgestellt“. Gemütlich konnten wir vom Kaffee aus

die Leute beobachten welche an uns vorüberschlender-

ten. Mit den gekürzten Hosen liefen wir nun noch ein

bisschen in Windhoek herum und gingen noch in eine al-

te Brauerei welche jetzt als Souvenirladen benutzt

wurde. Ich habe mir dort einen Schmuck aus Knochen

gekauft und fast hätten wir noch einen wunderschönen

geschnitzten Tisch mit Elefanten und anderen Tieren

verziert gekauft. War uns aber mit den 1,20x2m zu

gross zum mitnehmen.

Im Restaurant Balalaika nahmen wir dann unseren Lunch

(Sushi für mich, eine Cesarsalat mit Crevetten für Ma-

rio) ein. Hier werden wir morgen Abend nochmals essen

gehen. Die Menukarte sieht vielversprechend aus (und

es gibt das herrliche Camelthornbeer). Wieder mit dem

Hotelbus zurück, ein Nickerchen gemacht, danach ein

bisschen Kleiderwaschen und Telefonieren und schon

ist wieder Abend. Im Hotelbiergarten essen wie noch

einen Vegiteller und ein Brathähnchen, begleitet von

den beiden letzen auffindbaren Flaschen Camelthorn

Helles.

* * * * *

Sonntag 25.9.2011

Relaxen

Hotel Safari Court Windhoek

8 Uhr Morgenessen, heute drinnen den das Wetter ist

zum ersten Mal richtig bewölkt aber nach wie vor herr-

lich warm. Als wir in unser Zimmer wollten stand davor

der Wagen des Zimmermädchen so nahmen wir an sie

sei bei uns am Arbeiten. Rufend öffnen wir die Türe,

niemand hier. Es war nicht abgeschlossen. Wir sind nun

seit ca. 20 Minuten im Zimmer und da kommt sie dann

schon wieder. Soviel zum Abschliessen der Zimmer.

Wir werden in Zukunft die Wertsachen wirklich ein-

schliessen. Wir wurden schon von diversen Leuten dar-

auf hingewiesen, dass hier in Windhoek geklaut wird

wie die Raben. Hoffen wir es trifft uns diesmal nicht.

Ich mache danach noch einen weiteren Teil der Wä-

sche, denn hier trocknet alles innert Kürze. Mario ist

noch am Computer am arbeiten.

Danach legen wir uns an den Pool, lesen, schwimmen, es-

sen was Kleines, spielen Karten und haben um 17 Uhr

genug. Nochmals nach Hause telefonieren, duschen und

dann ab in die Stadt. Wir essen nochmals im Restaurant

Balalaika sehr gut zu Abend. Zur Vorspeise Sushi, dann

Filet mit Gänseleber für Mario, Pizza Parma für mich.

Wir werden vom Lehrling bedient der auch treffend

angeschrieben ist (please do not kill me). Zum ersten

Bier bekommen wir als Apèro Oliven und gelbe Erbsen,

welche uns dann die Lehrtochter zeigt wie wir diese

schälen müssen. Sinnvollerweise hat sie sich dann die

selbstgeschälte Erbse gleich selber in den Mund ge-

steckt.

Mit dem Taxi wieder zum Hotel zurück. Tagebuch

schreiben, denn heute schliessen wir den 1. Teil unter

dem Titel Ongos ab. Morgen bekommen wir unseren

Wagen, haben ein Fahrtraining und fahren dann am

Dienstag ab zu unserer 3 wöchigen Rundtour. Davor

werden wir noch einkaufen gehen. Trinken und Essen

für den Lunch am Nachmittag.

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Montag 26.9.2011

Übernahme des Toyota Hilux 4x4 Double Cab

Fahrtraining

Hotel Safari Court, Windhoek

Koordinaten: -22.59767, 17.08257

Nach dem Morgenessen warten wir um 8:30 Uhr auf

den ASCO Shuttle - aber er kommt nicht. Wir haben ja

eine SIM Karte von Namibia in meinem Natel und rufen

an. Ja, er sei auf dem Weg. So gegen 9 Uhr taucht er

dann auf (der Weg vom Hotel zur ASCO ist 5 Minuten).

Aber wir denken er hat eine Entschuldigung, waren

doch während wir warteten höchstes Militär von Zim-

babwe und Namibia in unserem Hotel stationiert. Der

eine war ein 4 Stern- General. Sie fuhren dann so ge-

gen 8:45 Uhr mit Blaulicht aus der Anlage. Kurz darauf

hörten wir von weitem Salutsalven und Musik.

So erreichten wir dann um 9:05 Uhr ASCO, den Auto-

vermieter. Uns wurde der ganze Wagen, ein Toyota Hi-

lux 4x4 Double Cab mit allem Zubehör erklärt. Danach

hatten wir noch endlos Formulare zu lesen und zu un-

terschreiben. Gegen 10:30 Uhr verliessen wir vollge-

tankt ASCO. Zum Einkaufen gelangten wir mit dem GPS

dann zum Spar der alles zu bieten hat was das Herz

begehrte. Wir deckten uns mit 25 Liter Wasser, Cola,

Käse, Trockenfleisch, Pumpernickel, Shortbread usw.

ein. Zurück im Hotel machten wir uns einen Lunch und

fuhren dann zum Treffpunkt zum Offroad Training.

Nach diversen Erklärungen fuhr dann ich zum ersten

Mal mit diesem Wagen auf der linken Seite zu einer

Probierpiste. Dort fuhren wir rauf, runter, durch Sand

über alle möglichen Rumpelpisten. Nach 2 Stunden fuh-

ren wir bei Regen (dem einzigen während der ganzen

Safari) wieder zum Hotel. Nun packen wir alle unsere

Habseligkeiten in der richtigen Reihenfolge ein, sodass

wir dann auf unserer 3-wöchigen Tour nur so wenig wie

möglich Gepäck auf die Lodges nehmen müssen. Wir

freuen uns nun auf unser nächstes Abendteuer.

In der Stadt werden wir heute im Le Gourmet zu

Abend essen. Gamesteak auf Käsespätzli für mich,

Ochsenschwanz mit Sauce und Reis für Mario. Alles

wunderbar gekocht.

* * * * *

Dienstag 27.9.2011

Beginn der Selbstfahrer Rundreise durch Namibia und

Botswana, Versteinerte Dinosaurierspuren in Otjihae-

namaparero

Ongava Lodge

Koordinaten: -19.33312, 15.87218

8:30 Uhr verlassen wir nach einem guten Morgenessen

Windhoek. Wir haben unser Auto rüttelsicher geladen.

Aus der Stadt raus sehen wir als erstes Warzen-

schweine und danach von der Ferne etwas wippendes,

einen Strauss, ein Weibchen. Die Landschaft wechselt

sich mit Bergen und riesigen Ebenen ab. Diese Weite

erinnert uns an Australien. Nach und nach werden die

Termitenhügel immer grösser und spitzer. Wechseln

sich in den Farben von beige über ocker zu grau. Stein-

böcke laufen neben unserem Auto her. Monteirotokos

fliegen über unsere Köpfe. Ein Sekretärvogel sucht,

sobald wir angehalten haben, das Weite. Wir fahren an

vielen Farmen mit deutschen Namen vorbei, wie Frie-

densberg, Teufelsberg usw. auch afrikanische Namen

kommen hier vor wie Otjihaenamaparero bei welcher

sich Dinosaurierspuren anschauen lassen. Wir fahren

durch ein Tor das wieder verschlossen werden muss bis

zum nächsten Tor auf dem die Preise für die Besichti-

gung der Dinospuren und das Übernachten auf dem

Camping angeschrieben sind. Wir hupen einmal kurz,

denn auch dies steht auf einer Tafel wenn man einge-

lassen werden will. Nach einigen Minuten kommt uns

schlurfend eine weisse (Deutsche) Frau entgegen mit

Unterlagen und Geldbeutel. Über das Tor hinweg be-

zahlen wir unsere 40 Namibadollar, bekommen ein Blatt

und uns wird der Weg erklärt. Wir laufen zu einem an-

deren Tor treten ein und laufen weiter. Wir passieren

zuerst den Camping auf welchem wir von 2 Hunden be-

grüsst werden. Weiter geht’s den weissen Pfeilen nach

zu den Dinospuren.

Sie sind deutlich als Versteinerungen im Fels zu erken-

nen. Wieder zurück schauen wir uns an einem andren

Ort noch die kleineren Spuren an. Kurz vor dem Errei-

chen dieser Spuren schlängelt sich eine dünne Schlange

vor unseren Füssen in ein Versteck. Leider war ich auch

diesen Mal zu langsam um sie zu filmen. Nach einem

kurzen Picknick fahren wir weiter Richtung Etosha. Nur

sehr wenige Autos kreuzen unseren Weg. Dafür sehen

wir immer wieder Rinder- und Ziegenherden welche

entweder von Schwarzen und/oder Hunden bewacht

werden. Um 17 Uhr erreichen wir unsere Ongava Loge,

passieren das Haupttor und fahren noch 9 km bis zur

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Loge. Dort werden wir von 3 Angestellten schon erwar-

tet. Unser Gepäck wird geschultert, denn der Weg hin-

auf ist steil. Wir bekommen Erfrischungstüchlein ge-

reicht und laufen dann hoch zum Haupthaus. Ein phäno-

menaler Ausblick auf die Landschaft und auf ein Was-

serloch unter uns erwartet uns. Bei einem gekühlten

Fruchtdrink füllen wir die Anmeldung aus. Während

dem erklärt uns Simon alles über die Lodge. Wir wer-

den in Zimmer Nr. 14 geführt.

Ein Haus mit Blick auf die Landschaft, Terrasse, das

Zimmer riesig, Aussen- und Innendusche mit Blick auf

das Gamereservat. Wir duschen natürlich als erstes

draussen, einfach genial. Nun sitzen wir bei einem Bier

auf der Terrasse schauen den Giraffen, Vögeln und wer

weiss noch was alles kommt zu. Es kamen noch 2 Scha-

kale, 2 Zebras, 2 Giraffen die zusammen balzten und 3

Breitmaulnashörner zum Trinken ans Wasserloch. So

wurde unser gutes Nachtessen (Hühnerleberterrine,

Hühnchen, Oryx dazu Sauce, Kartoffeln, Blumenkohl,

Rüebli und Kohlgemüse, Dessert Apfel gedünstet) im-

mer wieder unterbrochen. Das machte uns aber nichts

aus, wir geniessen die schöne Aussicht auf die Wildtie-

re.

Zurück in unserer Unterkunft hat Mario einen weiteren

Mitbewohner in unserem Zimmer entdeckt, ein kleines

Mäuschen. Wir lassen es rumlaufen, schliessen aber

vorsichtshalber die Koffer zu. Sonst kommt es dann ev.

noch mit uns auf Reisen.

* * * * *

Mittwoch 28.9.2011

Im Etosha National Park unterwegs

Mushara Lodge (A, F)

Koordinaten : -18.81221, 17.1194

Das Morgenessen mit Blick aufs Wasserloch war sehr

gut. Auch der Kaffee war besser als bisher. 7:45 Uhr

prüfen wir alle Reifen am Auto und lassen sie auf 1.9

bar runter. Alle Scheiben werden geputzt, Öl und Was-

ser kontrolliert. Dieses Prozedere werden wir nun je-

den Morgen wiederholen, damit unser Wagen so pan-

nenfrei wie möglich fährt. Wir fahren zum Gate des

Etosha Nationalparks, lassen uns registrieren und fah-

ren in den Park. Schon am ersten Wasserloch sehen wir

viele Zebras und Springböcke. Danach wechseln sich

dann auf der ganzen Fahrt, Streifengnus, Gnus, Zebras,

Springböcke, Kuhantilopen, Steinböcke, Oryx, Giraffen,

viele verschiedene Vögel, teilweise bunt schillernd,

Erdhörnchen, und Schwarzgesichts-Impala ab. Wir

kommen aus dem schauen, fotografieren und filmen

nicht mehr raus. Es ist einfach wunderbar diese Viel-

falt der Tiere hier in Etosha. Wir sind leider nicht im-

mer ganz alleine. So müssen wir uns ab und an einen

Platz zum schauen warten bis jemand geht.

Auf dem Campingplatz von Halali nehmen wir unseren

Lunch unter den Blicken zahlreicher grünirisierender

Trauerdrongos (Vögel) ein. Am Schluss fütterten wir

sie dann mit den Apfelkernengehäuse (Bütschgi). Die

Landschaft ist teilweise verbrannt vom Feuer welches

an gewissen Stellen immer noch am modern ist. Ansons-

ten ist die Etoshapfanne welche in der Mitte noch

Wasser hat faszinierend. In der Ferne sehen wir Spie-

gelungen und viele Wasservögel. Auch einzelne Elefan-

ten sehen wir schon, doch noch nicht zu viele wie wir

deren Kot zu sehen bekommen. Gegen Abend machten

wir dann unseren letzten Abstecher zum Riedfountain

Wasserloch. Und siehe da, Elefanten, eine ganze Fami-

lie begibt sich just als wir das Loch erreichten ins

Wasser.

Leider mussten wir hier schon in der zweiten Reihe

stehen. Wir konnten aber trotzdem sehr viel sehen.

Nach diversem Umrangieren hatten wir einen guten

Platz. Ich kletterte auf die Rückbank damit wir beide

auf der gleichen Seite aufnehmen konnten. Den Ober-

körper zum Auto raus machte ich wunderbar viele Auf-

nahmen. Aussteigen darf man im Etosha nur an ganz

wenigen Orten. Plötzlich während des Filmens und Fo-

tografierens sehen wir im Hintergrund Löwen, ein

Weibchen und ein Männchen. Die Elefanten wurden

teilweise nervös, hatten sie doch auch Jungtiere dabei.

Mit dem Superfeldstecher von Yvonne machte ich dann

im Hintergrund am Schluss noch 6 Jungtiere, ein Weib-

chen und ein weiteres Männchen aus. Eine 2. Elefanten-

gruppe erreichte das Wasserloch in dieser Zeit. Nun

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trieb die erste Gruppe die Löwen davon. Diese blieben

aber immer noch in der Gegend.

Unser Wecker macht sich plötzlich selbständig und läu-

tet wie verrückt, die Leute um uns herum schauten uns

schon komisch an, denn ausser den Tieren waren sonst

keine Geräusche zu hören. Megapeinlich, bis ich dann

endlich den Knopf zum abstellen gefunden habe dauer-

te es ein Weilchen. Sorry-sorry nach allen Seiten.

Es war schon 18 Uhr vorbei und der Park hat bis 19 Uhr

offen. So mussten wir leider dieses Schauspiel verlas-

sen. Zügig führen wir zum Eingang und dann noch ca. 15

Minuten bis zur Mushara Loge welche auch wieder einen

wunderbaren Eindruck macht.

Heute bekommen wir ein romantisches Abendessen

draussen unter Bäumen mit Grillfleisch und diversen

anderen Leckereien (div. Salate, Gulaschsuppe,

Elandsteak, Springbockossobucchi, Pouletschenkel, Rü-

ebli-, Kohl-, Kürbisgemüse, Griesstocki, Tomatensauce,

Pfeffersauce alles warm gehalten in Gusseisentöpfen

auf dem Feuer.

* * * * *

Donnerstag 29.9.2011

In den Norden von Namibia zur angolanischen Grenze

Hakusembe River Lodge bei Rundu

Koordinaten : -17.85068, 19.67133

Um 6:30 Uhr frühstücken wir draussen in Begleitung

von vielen verschiedenen bunten Vögeln. Wir reinigen

und kontrollieren alles am Auto und weiter geht’s. Heu-

te fahren wir durch schöne Landschaften mit vielen

schmucken Kralen links und rechts der Strasse. Das

bunte Treiben der Leute gefällt uns sehr gut. An der

Strasse werden frisch gefangene und geräucherte Fi-

sche verkauft, „frisches“ Fleisch, aufgehängt an einem

Gestell und vieles mehr was die Vegetation so zu bieten

hat. Auch haben wir eine Strohhütte mit Parabolanten-

ne gesehen, da fragt man sich wo denn die Steckdose

ist für den TV. Auch haben wir heute unsere erste Er-

fahrung mit dem Fahren im tiefen Sand gemacht.

Mario hat dies souverän gemeistert. 40 km auf einer

Sandpiste mitten durch die Vegetation. Wir mussten

die Luft aus der Reifen auf unter 1.5 bar raus lassen,

dann ging es noch besser. Den Lunch haben wir mitten

auf der Strasse zu uns genommen unter einem Baum,

begleitet von unzähligen Fliegen die sich in unseren

Körperöffnungen verkriechen wollten. So waren wir

sehr schnell mit dem Essen fertig. Trotzdem kamen

dann doch noch 2 Autos angebraust, die ersten auf die-

ser Sandstrecke, Arbeiter vom Department of Forrest.

Sie fuhren dann netterweise langsam an uns vorbei, so

dass unsere Sandwiches nicht noch mehr verstaubt

wurden. Bevor man den Kofferraum öffnet muss man

das gröbste zuerst abbeselen sonst haben wir alles auf

und in unserem Gepäck. Tiere haben wir nicht sehr viele

gesehen ausser Kühen, Geissen, Hühner und 2 Damara

Kirkdikdik, diese noch auf dem Hotelgelände.

Nun sitzen wir in der Hakusembe River Loge mit Blick

auf den Kavango River. Träge fliesst hier das Wasser

an uns vorbei. An der gegenüber liegenden Seite, be-

reits auf angolanischem Boden, waschen sich die Leute

oder tränken ihr Vieh. Der Hotelmanager erzählte uns,

es habe dieses Jahr so viel Wasser gehabt, dass die

gesamte Hotelanlage kniehoch unter Wasser stand und

die Hipos im Garten herum wateten. Nun sind sie wie-

der am Anpflanzen und am Aufbau der Gartenanlage.

Während dem ich Tagebuch schreibe läuft Mario kreuz

und quer mit der Kamera herum. Der Sonnenuntergang

kommt langsam näher. Die Stimmung ist wunderschön

und ruhig. Zum Abendessen gibt’s dann Krabbenmeat

mit Crevetten an einer guten Sauce, danach Salate,

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Beefsteak vom Grill wunderbar mit Gemüsegratin, Kar-

toffeln, den Dessert haben wir ausgelassen den die

Portionen war sehr gut berechnet. Währenddessen

fliesst auf dem Fluss so einiges an uns vorüber, Gras,

Holz und etwas rotes was wir sofort mit dem Feldste-

cher in den Augenschein nehmen - 2 leere Cola Büchsen,

einfach romantisch.

* * * * *

Freitag 30.9.2011

Von Westen in den Caprivi Streifen

Divava Okavango Lodge & Spa

Koordinaten: -18.1147, 21.58901

6:30 Tagwache, denn das Frühstück gibt es erst im 7

Uhr. Davor schauen wir noch den verschiedenen Vögeln

zu. Mit Blick auf den Fluss geniessen wir unser Morgen-

essen. Unsere Fahrt führt uns wieder an vielen Dörfern

vorbei auf einer Gravelroad an der angolanischen Gren-

ze entlang bis zu den Popa Falls.

Überall winken uns die Leute zu, denn auch wir sind für

sie eine Attraktion. Hier überholen wir Velos von ver-

schiedenen Grössen. Die armen Leute müssen unseren

Staub schlucken denn die Strassen sind sehr trocken.

Das Leben findet hier auf und an der Strasse statt.

Viele buntgekleidete Leute verschönern die Land-

schaft, die eher grün-grau-beige ist. Hat es mal keine

Leute an der Strasse sehen wir viele bunte Plastiksäcke

die sich in den Bäumen und Sträuchern verfangen ha-

ben, lustig flattern. In Rundu kaufen wir nochmals bei

Spar Wasser und Lunch ein.

Um 12:45 erreichen wir unsere Divava Loge. Die Num-

mer 16 fast am Ende des Weges, ein kleines Haus. In

der Aussendusche kühlen wir uns zuerst ab. Nehmen

dann auf der Terrasse unseren mitgebrachten Lunch

ein. Eine Stunde Pause einen Kaffee und dann wieder on

the road.

Wir besuchen den Mahango National Park. Neben di-

versen bunten Vögeln sehen wir Kudus, Impalas, Zeb-

ras, Elefanten, Kuhantilopen, Warzenschweine und Nil-

pferde. Um 18:10 Uhr verlassen wir als letzte den Park,

den die Dame vom Empfang steht schon mit gepacktem

Rucksack am Tor. Dieses wir hinter uns geschlossen. So

ist auch ab 18 Uhr die einzige Strasse nach Botswana

dann einfach zu. Andere Länder andere Zeiten.

Punkt 19 Uhr sind wir zum Abendessen bereit. Heute

bekommen wir ein Dinner de Luxe. Vom Amuse Bouche

bis zum Dessert (Avocado auf Salatbett, Spargelsuppe,

Meatballs auf Kabis, Oryxsteak mit Gemüse und Trädeli

mit Sauce, Süssgebäck mit Vanillesauce). Toll und voll

laufen wir zu unserem Bett und schreiben noch Tage-

buch und speichern den morgigen Weg auf dem GPS.

* * * * *

Samstag 1.10.2011

Im Caprivi bis zum Mamili National Park

Nkasa Lupala Lodge Koordinaten:

-18.33238, 23.70556

6:30 Uhr Morgenessen, wir fahre danach wieder über

Land durch den Bwabwata National Park im Caprivi Zip-

fel. Auf dem Weg sehen wir einen (1) Elefanten, War-

zenschweine, Steinböcke und viele Vögel.

Mario hält abrupt bei einem Metzger an der Strasse an

und fragt an ob er ein Foto machen dürfe. Dieser er-

laubt dies für 10 Namibadollar. Beim dritten Foto zieht

er dann auch noch den Hut ab. Bei der Ansicht dieses

Fleisches könnte man besten zum Vegetarier mutieren.

Wir bezahlen dann 20 Namibiadollar (Fr. 2.50) denn

diese Aufnahme hat sich gelohnt. Die Gruppe dort wird

nun sicher den ganzen Tag was zu diskutieren haben für

was die Touristen Geld ausgeben. Weiter geht die

Fahrt bis nach Konsole wo wir ein letztes Mal Diesel

tanken und Simone anrufen wegen der Ankunft und den

Strassenverhältnissen. Es sei kein Problem die Holz-

brücke hätten sie gestern neu geflickt und es gebe nur

sehr wenig Sand und keine Wasserdurchfahrt. Guten

Mutes machen wir uns auf den Weg. Bei der Anfahrt

zur ersten Brücke sehen wir schon aus der Ferne einen

anderen Wagen auf der 2. Brücke stehen, in nicht op-

timaler Lage.

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Wir steigen aus und balancieren über die erste

Holzträmmelbrücke zuerst zu Fuss um zu sehen was

passiert ist. Der andere Wagen hängt fest in der Brü-

cke. Die Baumstämme haben sich stark verschoben und

sind teilweise unter dem Auto verkeilt. Nach angereg-

ten Diskussionen wie wir dieses Problem lösen sollen,

fährt Mario mal zuerst über die erste Brücke. Rumplig

aber ohne Probleme fährt er langsam über diese runden

Holzstämme. Nun wird das Abschleppseil montiert und

Mario fährt langsam rückwärts den anderen Wagen

ziehend ein Stück. Es geht noch nicht. Wieder wird

diskutiert und dann versuchen wir es ein zweites Mal

und juhui es hat geklappt. Fast alles habe ich während-

dessen gefilmt. Während den Diskussionen der Männer

filmte ich die vielen Kinder die hier am Baden waren.

Sie waren total von der Digitalkamera fasziniert sodass

ich irgendwann sagen musste nun ist genug. Wir repa-

rierten die 2. Brücke dann am Schluss noch zu zweit

und Mario fuhr auch hier den Wagen souverän rüber.

Auch lief ich die Wasserdurchfahrt zu Fuss ab, ver-

sankt aber teilweise über Knietief im Wasser sodass

wir die Brücke bevorzugten. Wir hatten noch Simone

um Hilfe angerufen und konnten ihn dann aber wieder

stoppen zu kommen. Er kam uns dann entgegen mit der

Entschuldigung es habe leider länger gedauert, denn

Elefanten waren auf der Strasse sodass er warten

musste. Leider waren diese alle schon verschwunden als

wir die Stelle passierten. Wir erreichten das Camp

dann viel später als geplant, assen noch schnell was

kleines, einen Kaffee im Haupthaus, ausfüllen der Un-

terlagen, eine schnelle Dusche und schon ging‘s weiter.

Mit dem zweistöckigen Leichtmetallboot fuhren wir mit

noch einer Gruppe von 7 Deutschen die schmalen Was-

serrinnen entlang. Wir hatten den oberen Stock für

uns, denn unten musste die Reiseleiterin alles auf

Deutsch übersetzen. So genossen wir oben die Ruhe

und die ungetrübte Aussicht. Viele Vögel umschwirrten

uns, Elefanten konnten wir aus der Nähe betrachten,

ein paar Warzenschweine in der Ferne und eine Super-

stimmung während des Sonnenuntergangs.

Nach einem Sundowner wieder zurück in der Loge ge-

nossen wir mit Laura (Lodgebetreiberin, Italienerin aus

Rom) ein interessantes Abendessen draussen bei Ker-

zenlicht. Ich habe nicht gedacht dass ich in Afrika

nochmals zum Italienisch sprechen komme, denn auch

Simone (Lodgebetreiber) (ass am Tisch der deutschen

Gruppe) ist Italiener aber in Westafrika geboren. Das

Abendessen (Tomatensuppe, Kuduragout, Couscous und

Spinat leicht sandig, Nusskuchen), alles liebevoll dekor-

tiert mit frischen Kräutern aus dem Hängekräutergar-

ten (aufgeschnittene 5 Liter Wasserflaschen, am Ver-

schluss aufgehängt) alles sehr dekorativ und gut. Der

Küchenchef persönlich hat das Menü vorgestellt und

die erste Scheibe selbstgebackenen Brotes serviert.

* * * * *

Sonntag 2.10.2011

Gamedrives im Mamili National Park

Nkasa Lupala Lodge

Koordinaten: -18.33238, 23.70556

Nun sitzen wir nach dem Frühstück gemütlich auf dem

windigen Stelzenhaupthaus und geniessen die Aussicht

auf die Wildnis.

Hier ist man völlig abseits von Allem. Die meisten

Elektrosachen werden mit Sonnenenergie betrieben.

Wir haben hier Natelempfang und tagsüber via grosser

Satellitenschüssel sogar Internetanschluss. Ansonsten

können hier alle Tiere durchs Camp laufen was am Tag

kein Problem ist, doch nachts werden wir zum Hochzelt

begleitet gebracht. Für Notfälle haben wir nachts je-

der im Zelt einen Funk über den wir Hilfe anfordern

könnten. Da es hier aber so ruhig ist und man des

Nachbars Körpergräusche hören kann, denke ich, rufen

würde völlig ausreichen. Ich schreibe nun das Tagebuch

nach und werfe immer wieder mal einen Blick nach

draussen um die Tiere nicht zu verpassen. Mücken hat

es zurzeit nicht sehr viele was das Draussensitzen an-

genehmer macht. Die Loge ist erst im August 2011 er-

öffnet worden und sehr schön gestaltet. Mit viel Holz

und allem was die Natur sonst noch zu bieten hat. Un-

sere Zelte sind sehr komfortabel mit einer grossen Du-

sche, WC, Ablageflächen, Kleiderständer und einem

grossen Bett. Eine gedeckte Terrasse mit Aussicht in

die Ferne und ein stetiges Lüftchen zu Kühlung. Um

15:30 begeben wir uns zum Nachmittagstee frisch ge-

duscht und bereit zum Abendgamedrive. Wir sind zu

sechst, ein Ehepaar aus München, die Lodgebetreiber,

ein Tracker und wir zwei. Wir werden von Simone kreuz

und quer durch den Busch gefahren sehen aber leider

nur sehr wenige Tiere. Etliche Impalas, viele Warzen-

schweine, einige Elefanten, einen Fisheagle, 8 Marabus,

Schildkröten und leider auch die Haut eines toten Ele-

fanten in der Nähe des Camps mit einer Schnur dran.

Wie es den Anschein erweckt wurde er gewildert, was

aber nicht klar ist warum die Reste in die Nähe der

Lodge gebracht wurden.

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Tagebuch südliches Afrika: Namibia / Botswana / Südafrika 8.9.2011 – 26.11.2011 Seite 23

Bei einem roten Sonnenuntergang geniessen wir unser

erstes Bier am Tag im Busch. Schon fast dunkel werden

wir zurück gefahren und übersehen fast eine Elefan-

tenherde die unseren Weg kreuzt. Das Abendessen

nehmen wir alle 6 am gleichen Tisch ein. Frisch gefan-

genen Fisch mit Kartoffelstock, eine Quiche auf Salat,

Gemüse, eine frisch gebackene Fruchttorte begleitet

von jedem Tag frisch gebackenem Brot. Zufrieden und

übervoll lösen wir diese interessante Runde so gegen 21

Uhr auf. Wir haben so einiges über die Begebenheiten

und Probleme mit welchen man sich hier rumschlagen

muss um eine Lodge zu betreiben erfahren. Alle Esswa-

ren und sonstigen Sachen müssen per Auto in der 150

km entfernten Stadt gekauft oder bestellt werden. Sie

hatten soeben einen Engpass mit Gas welches nicht

termingerecht geliefert wurde. Da es eine Ecolodge in-

nerhalb des Mamili Nationalparks ist muss auch der ge-

samte Abfall per Auto ausserhalb des Parks entsorgt

werden. Auf die Arbeitsvisa mussten die Lodgebetrei-

ber monatelang warten ohne irgendeinen Bescheid zu

bekommen.

Nachts brüllten heute diverse Flusspferde so laut, dass

wir glaubten sie befinden sich unter unserem Zelt.

Schnell holten wir die grosse Lampe vom Camp hervor.

Die Flusspferde waren aber doch weit weg und auch am

Morgen nicht mehr in der Gegend.

* * * * *

Montag 3.10.2011

Über Ngomo Bridge nach Botswana

Erste Riverroadpassage im Chobe Game Park

Chobe Game Lodge

Koordinaten: -17.84084, 25.07628

6:30 Uhr Frühstück, wir können uns gerad noch vom

Bayernehepaar verabschieden, denn diese machen noch

eine Bootstour bevor sie Richtung Kasane weiterreisen.

Nach dem Frühstück darf ich dann noch eine Impfung

an Laura machen, denn sonst müsste sie 70 km bis zum

nächsten Hospital fahren und dort dann einen Morgen

lang warten. Da sie schon seit Tagen Angst vor der

Spritze habe sei sie froh wenn diese so schnell wie

möglich hinter ihr liege. Gesagt, getan, es war keine

grosse Sache. Sie hat sich aus Italien auch noch eine

kleinere Nadel besorgt damit es weniger schmerze.

Nachdem wir alles gepackt hatten fuhren wir wieder

Richtung der Holzbrücken, welche wir ja nun ein zwei-

tes Mal passieren mussten. Simone und 2 Angestellte

fuhren vorne weg. Sie nahmen dann aber den Wasser-

weg, welcher uns zu tief erschien. So fuhr Mario wie-

der ohne Probleme unser Auto über die beiden Brücken.

Nun fragte uns Simone ob wir den einen Angestellten

nach Katima Mulilo mitnehmen können; wir konnten und

sofort kamen sie zu zweit beladen mit allerlei Gepäck

anmarschiert welches wir dann einfach hinten auf unser

Canopsy luden. So fuhren wir zu dritt die 120 km bis zu

diesem Ort. Wir luden en Mitarbeiter an einer Tank-

stelle im Ort ab und füllten nochmals unser Diesel auf.

Nun ging die Fahrt Richtung Botswana. An der Grenze

mussten wir wieder einmal ein Formular ausfüllen mit

allem Möglichen und Unmöglichen zum ausreisen. Der

nächste Halt war dann immer noch in Namibia bei wel-

chem sich Mario nochmals als Fahrer eintragen durfte

mit weiteren Angaben. Nun fuhren wir über die Ngomo

Brücke nach Botswana. Schon wieder eine Haltestelle

mit Wasserdurchfahrt fürs Auto vor unserer Nase.

Hier mussten wir nun alle unsere Esswaren zeigen, die

Früchte durften wir dann auf der Stelle essen, denn

diese dürfen nicht eingeführt werden. Die Tafel der

verbotenen Sachen war lang. Nun mussten wir mit den

Schuhen noch auf einen alten nassen Lappen stehen um

fast allen Staub oder was auch immer zu entfernen.

Mit dem Auto fuhren wir durch unsere erste Wasser-

durchfahrt (10 cm) zum nächsten Posten. Dies macht

zwar alles nicht viel Sinn, aber Gesetz ist Gesetz. Ich

habe es dann unterlassen ihm meine wirklich dreckigen

Schlarpen zu zeigen. Im Grenzposten von Botswana

wieder anstehen und ausfüllen der nächsten Formulare.

Wieder bekommt unser Pass einen zackigen Stempel.

Diesmal hatten wir einen kleinen Witzbolzen am Schal-

ter. Wurden wir doch auf Züridütsch von im zurecht-

gewiesen wir haben „Grüäzi!“ zu sagen und nicht „Hello“

oder „Good Morning“. Er habe einige Worte Schweizer-

deutsch von Touristen gelernt. Dann beim nächsten

Schalter durfte Mario als Fahrer wiederum etwas aus-

füllen und noch 160 botswanische Pula bezahlen. Nun

hatten wir es doch noch geschafft nach Botswana zu

gelangen. Die westliche Einfahrt zum Chobe National-

parkt war dann kurz danach. Mario konnte die nette

Dame dort überzeugen, dass wir nicht erst nach Kasane

fahren wollten um uns dort anzumelden. Sie machte es

für uns. Was Marios Charme so alles bewirken kann. 3

km Sandpiste dann Rumpelpiste. Um uns herum ist alles

von den Elefanten kahlgefressen. Es sieht hier am An-

fang wie eine Mondlandschaft aus.

Danach erreichen wir die Ebene des Chobe National-

parks. Tiere so weit das Auge reicht – wunderbar -

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Tagebuch südliches Afrika: Namibia / Botswana / Südafrika 8.9.2011 – 26.11.2011 Seite 24

Impalas, Zebras, Warzenschweine, Elefanten, Pelikane,

viele verschiedene Vögel in bunten Farben, Rinder und

Leute am gegenüberliegenden zu Namibia gehörenden

Ufer. Löwen aus der Ferne, Giraffengruppen, Roans

(Pferdeantilopen), riesige Herden an Büffeln. Eine un-

glaubliche Vielfalt und Menge an Tieren.

Gemächlich fahren wir durch diese Landschaft und ge-

niessen die Tierwelt. Unseren Lunch nehmen wir im Au-

to ein, denn zu lange sollte man nicht draussen stehen.

Gegen 16:30 Uhr erreichen wir die Chobe Game Lodge,

bekommen einen Fruchtdrink und alle Erklärungen zur

Lodge, über die Ausflüge die inbegriffen sind usw. Wir

machen uns frisch und gehen um 18:30 Uhr der kari-

bisch-afrikanischen Musik entgegen, den romantisch

beleuchteten Weg hinunter zum Choberiver. Die schöne

Musik wird immer lauter während dem wir den mit Ker-

zen und Fackeln beleuchteten Garten erreichen. Leicht

erhöht über dem Wasser werden wir nun zu Abend es-

sen. Das Buffet ist eine Augenweide. Bunte Vorspeisen

bedeckt mit einem Netz gegen das Ungeziefer, 10 ver-

schiedene afrikanische Speisen in Gusseisentöpfen

warmgestellt, 2 Grille mit verschiedenen Fleischen,

Kartoffeln, Maiskolben usw. und nebenan ein ganzes

Lamm auf dem drehenden Spiess über dem Grillfeuer.

Begleitet wird unser Abendessen von 5 Musikern an 3

grossen Xylophonen und diversen Rhythmusinstrumen-

ten. Es tönt fast ein bisschen wie die Stealdrums auf

Jamaika. So schlemmern wir uns nun durch dieses wun-

derbare Buffet. Ein Tänzchen machen wir noch, danach

spüre ich leider schon wieder meinen Fersensporn. Wir

lassen den Abend mit einem Glas Rotwein mit Blick auf

den Choberiver ausklingen.

* * * * *

Dienstag 4.10.2011

Geführte Game Drives im Chobe Game Park

Chobe Game Lodge

Koordinaten: -17.84084, 25.07628

5 Uhr Tagwache, nach Kaffee und Tee fahren wir zu

siebt zum Gamedrive. Conny fährt uns herum. Elefanten

sehen wir sehr viele, Vögel, Impalas, Büffel und ein Lö-

wenweibchen aus der Ferne. Wir geniessen diese 2 1/2

stündige Fahrt durch den Busch. Conny erklärt uns ver-

schiedene Bäume und sonstige Pflanzen.

Auf und unter einem Baum können wir einer Baboon

(Affen) Familie beim Spielen, Zanken und sich Putzen

zusehen.

Wieder in der Lodge zurück gibt es ein ausgiebiges

Frühstück. Wir ruhen uns ein bisschen aus und fahren

dann um 10:30 Uhr mit dem Boot raus. Nun sehen wir

unseren ersten Waran und danach noch seine Familie

d.h. ein weiterer und ein Babywaran. Ein Stück weiter

den Choberiver runter unser erstes Krokodil welches

sich in einer Wassermulde abkühlt.

Danach können wir noch badenden Elefanten zuschauen

und vielen Impalas und Kudus beim trinken. Etwas wei-

ter vorne liegen dann eine ganze Herde Flusspferde die

einen am Strand und die anderen im Wasser. Schwarze

Störche beim trockenen der Flügel, Marabus und viel

anderes Federvieh.

Wieder zurück wurde uns dann schon das Lunchbuffet

serviert, welches sehr ausreichend bestückt war. Nun

machten wir ein Mittagsschläfchen, denn um 16 Uhr

haben wir unseren nächsten Sundowner Gamedrive mit

Conny. Das erste was sie uns zeigt ist eine Eule, welche

wir dann, nach vielem erklären wo sie sitzt, auch sahen.

Conny hat die Eule während des Fahrens gesehen. Das

nächste war dann eine Familie Streiffenmangoose wel-

che unseren Weg kreuzt. Und schon um die nächste

Kurve standen wir vor einen Elefantenfamilie. Wir wür-

den uns niemals so nahe ran wagen wie das Conny macht.

Aber die Tiere scheinen sich an die Autos gewöhnt zu

haben. Nun fuhren wir noch an Büffel, Baboon, Impalas,

Kudus usw. vorbei.

Plötzlich schlich sich ein komischer Ton vom Wagen in

diese Idylle. Wir hatten hinten links einen Platten. Nun

musste Conny ihr Können beweisen. Natürlich sind wir

alle zuerst ausgestiegen haben uns rumgeschaut ob kei-

ne Löwen oder sonstige Grosstiere in der Gegend sind.

Wir standen leicht am Hang haben Steine gesucht zum

unter die Räder legen und dann ging‘s los. Sie kroch un-

ters Auto um den Wagenheber anzubringen. Danach

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musste hinten das Ersatzrad runtergekurbelt werden

was sich als schwierig erwies. Zuerst verkeilte die Kur-

bel und danach haben es dann Mario am Kurbeln und sie

unter dem Wagen irgendwann geschafft. Conny behaup-

tete, sie habe schon bis zu 3 Radwechsel pro Wochen

machen müssen. Wir nahmen ihr dies nicht ganz ab,

denn dann hätte dies in unseren Augen schneller gehen

müssen. Auch haben wir nicht ganz eingesehen wieso sie

zu den schon gelegten Steinen vor den Rädern noch ei-

nen hinter das rechte Vorderrad legte. Könnte natür-

lich sein wenn ein Elefant von vorne unten schieben

würde der Wagen dann nicht gesicherte wäre. Nach ca.

1/2 Stunden konnten wir wieder losfahren. Nun hatten

wir natürlich Zeit vertrödelt und mussten uns sputen,

denn die Löwen die über Funkt gemeldet wurden warten

sicher nicht auf uns. Sie haben es aber dann doch ge-

tan. So konnten wir 2 Weibchen und 2 Jungtiere auf-

nehmen. Mario hat dann in diesem ganzen Rumgefahre

bei den Löwen seinen gelben Schutzsack zum Wagen

rausfallen lassen, welchen dann ein mutiger Mann für

uns gerettet hat.

Ohne Apèro der im Wagen bereit gewesen wäre, fuhren

wir dann zurück, denn es dunkelte schon. Zum Abendes-

sen gab es heute Pastabuffet. Wunderbar zubereitet.

Alle 8 verschiedenen Pasta, gefüllt oder nicht, waren al

dente in Schüsseln angerichtet. So konnte man von je-

der beliebigen so viel nehmen wie man wollte, diese in

ein bereitgehaltenes Sieb legen welches dann noch 2

Minuten in kochende Wasser gehalten wurde, und schon

hatte man frische Pasta. Dazu haben sie ca. 15 ver-

schiedene Saucen bereitgestellt. Danach ins Bett den

Morgen geht’s wieder früh raus.

* * * * *

Mittwoch 5.10.2011

Geführte Game Drives im Chobe Game Park

Chobe Game Lodge

Koordinaten: -17.84084, 25.07628

Wieder 5 Uhr aus den Federn. 6 Uhr Gamedrive mit

Conny. Diesmal waren wir nur zu dritt, denn 2 sind

schon abgereist und die Frau vom einen wollte aus-

schlafen. So hatte jeder eine eigene Sitzbank was das

Filmen/Fotografieren einfacher machte. Wir sahen Ba-

boons, Impalas, Warzenschweine, Elefanten, Giraffen,

Sable (Rappenantilope), Roans (Pferdeantilopen), Kudus

und dann wieder dieselben Löwen wie schon gestern

Abend welche wir dann nochmals ausgiebig betrachten

konnten.

Um 8:30 Uhr wieder zurück gab es Morgenessen, dann

eine Pause von einer Stunde, danach wieder aufs Boot

für eine 2 stündige Fahrt. Nun konnten wir wieder Wa-

rane, Krokodile, Flusspferde, viele Elefanten, Impalas

und unzählige Wasservögel betrachten. Der Choberiver

trennt die Länder Botswana und Namibia. Aus diesem

Grund sind auf der Namibiaseite auch Fischer am ar-

beiten und es hat viele Kühe am weiden, denn auf dieser

Seite ist kein Nationalpark.

Wieder zurück gab‘s schon das Mittagessen, danach

mache ich einen Schwumm im Pool welcher zwar schön

ist aber leider nicht sehr gross. Doch für eine Abküh-

lung reicht es allemal. Ein bisschen Lesen, Mario sicher-

te unsere Fotos und Filme und schon wieder machen wir

uns auf den Weg zum Fluss.

Wir machen heute eine Sonnenuntergangsfahrt welche

wir am ersten Tag verpasst haben, weil wir zu spät an-

gekommen sind. Wir machten diese Fahrt noch mit 11

anderen Gästen aus Holland und Südafrika. Eine munte-

re Runde mit vielen Sprücheklopfern. Nun konnten wir

sogar ein Flusspferd an Land betrachten, welches aber

sofort als wir uns Näherten wieder ins Wasser lief.

Elefanten in grossen Familien tranken am Wasser,

Schreiseeadler welche wir beim fressen, schreien und

fliegen erleben konnten und viele andere Vögel wie

Hammerkopf, Marabu, verschiedene Störche, Jacana,

Bienenfresser, Rotbauchwürger usw.

Wieder zurück in der Lodge warfen wir uns in Schale,

denn ein spezielles Dinner wartet auf uns. Wir werden

in den unteren Teil des Gartens geführt in welchem ein

Tisch für zwei gedeckt ist mit einem grossen Kerzen-

leuchter und liebevoll dekoriertem Tisch. Während dem

unterhalb von uns eine Elefantenfamilie am Knacken und

Grummeln ist stossen wir auf diesen schönen Abend mit

einem Glas Weisswein an. In dieser romantischen

Stimmung geniessen wir unser am Nachmittag ausge-

wähltes Spezialdinner. Rauchlachs auf Salat schön de-

koriert für mich, eine grosse Portion Schnecken und

Prawns an einer Rahmsauce für Mario, danach Lachsfi-

let gebraten mit Gemüse und Kartoffeln für mich, ein

Kudusteak garniert für Mario. Den Dessert, Beerentar-

telette mit Schlag, teilten wir uns dann.

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So hatten wir einen wunderbaren Abschluss in der Cho-

be Game Lodge, in welche uns vor über zwanzig Jahren

unsere verspätete Hochzeitsreise schon ein Mal hinge-

führt hatte.

* * * * *

Donnerstag 6.10.2011

Chobe Riverfront Game Drive, Fahrt in den Savute Ga-

me Park, Gamedrive mit Baba in den Savute Marsh

Savute Safari Lodge

Koordinaten: -18.5643, 24.0576

6 Uhr Tagwache, alles einpacken, Wagen putzen, kon-

trollieren usw. Danach ein gutes reichhaltiges Früh-

stück. 7:50Uhr Abfahrt Richtung Savute. Zuerst wie-

der den ganzen Chobe Game Park entlang der Riverroad

zum Ngomo Ausgang bei welchem wir auch eingefahren

sind. Wir brauchten etwa 3 Stunden dafür. Die trostlo-

se Baumwüste wird sich wenn die Regenzeit kommt in

wogendes Grün verwandeln, sagte man uns. Die reich-

haltige Tierwelt entzückte uns auch dieses Mal wieder.

Riesige Zebraherden, Impalas so weit das Auge reich-

te, Wasserböcke, Kudus, Wasserbüffel und viele Vögel.

Aus dem Park fahren wir auf der Hauptstrasse und ei-

ner Sandpiste mit teilweise tiefem Sand weiter. Den

ersten Abschnitt fahr ich, wobei mir das Fahren im

Sand nicht so viel Spass wie Mario macht. Schwimmt

man doch mal da hin und hier hin. Nachdem ich dann

auch noch in einer "Sandmade" einem entgegenkom-

menden Auto ausweichen durfte hatte ich genug.

Zweimal wurden wir von einem Wagen mit Anhänger

überholt, der diese Strecke sicher nicht das erste Mal

fuhr. Nach kurzer Zeit blieb er dann aber stehen und

wir mussten die Spur wechseln. Er hatte einen Platten

am Anhänger. Nachdem er unsere Hilfe nicht brauchte

fuhren wir weiter. Mario fragte bei der Anmeldung im

Park wie denn die Strassen seien, die Antwort war „mo-

re or less“, was immer dies heissen sollte.

Nach passieren des Savute Gates wurde der Sand dann

zwischendurch noch tiefer. Nach ca. 24 km erreichten

wir dann die Savute Safari Lodge, wobei uns das GPS

zuerst zum Hintereingang führte. Herzlich wurden wir

um 14:45 Uhr willkommen geheissen. Ein feucht-kaltes

Tuch zur Erfrischung, einen Fruchtsaft. Alle üblichen

Formulare zum ausfüllen und dann noch die Aktivitäts-

zeiten. Schnell eine Dusche, dann zum 15:30 Uhr gibt

es Tee.

Der Blick ist hier auf einen Fluss und ein Wasserloch in

denen es von Elefanten nur so wimmelt gerichtet. Ein

stetiges Kommen und Gehen von verschiedenen Gruppen

oder Einzeltieren. Zwischendurch mal ein Grummeln und

Drohen wegen Revieransprüchen, dann wieder plät-

schern und baden.

Um 16 Uhr haben wir unseren ersten Gamedrive mit

Baba unserem Fahrer/Führer. Wir fahren in ein Gebiet

welches dieses Jahr nach 24 Jahren das erste Mal

wieder Wasser hat (Savute Marsh). So sehen wir viele

Wasservögel, Elefanten, Büffel, Impalas. Eine wunder-

bare grüne Ebene. Leider sind aus diesem Grund die

Geparden aus diesem Gebiet verschwunden, denn diese

jagen auf trockenen Ebenen. Über Funkt heisst es dann

plötzlich man habe einen Leoparden gesichtet. Nichts

wie los braust Baba (Ferrarifan ?) nur so durch die Bü-

sche. Wir werden unsanft hin und her geworfen sodass

an fotografieren überhaupt nicht mehr zu denken ist.

Den Sonnenuntergang nehmen wir fliegend durch die

Augen auf. Kurz vor dem Eindunkeln erreichen wir die

Stelle an der schon 3 weiter Autos sind und sehen aus-

ser Felsen leider nichts mehr. Gemächlich nehmen wir

nun unseren Drink und Häppchen ein und fahren lang-

sam zurück.

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Das Abendessen, wieder mit Blick auf die Elefanten am

Wasserloch, gefällt uns sehr. Hier sitzen alle an einem

langen Tisch. Wir sind heute als Schweizer in der

Überzahl, was unsere anderen Gäste wundert, sei doch

die Schweiz nur ganz klein. Bei einem guten Buffet und

interessanten Gesprächen lassen wir den Abend am La-

gerfeuer ausklingen. Wir werden von einem Boy zu un-

serem Haus gebracht, denn es seien zu viele wilde Tie-

re hier trotz dem Elektrozaun auf dem Gelände. Bei

brummenden, plätschernden Elefanten schweben wir in

unsere Träume.

* * * * *

Freitag 7.10.2011

Geführte Gamedrive in der Savute Marsh mit Baba

Savute Safari Lodge

Koordinaten: -18.5643, 24.0576

6 Uhr kleines Frühstück, 6:18 Uhr fahren wir zu zweit

mit Baba los. Es ist schon hell und etliche Tiere sind

unterwegs. Bei den mehreren tausend Elefanten hier im

Park sieht man sie jeden Tag überall. Impalas sind auch

überall, Warzenschweine nicht so viele wie an anderen

Orten und Vögel in Hülle und Fülle. Wieder erreicht uns

nach geraumer Zeit über Funk, dass ein Leopard ge-

sichtet worden sei. Wieder nichts wie hin, diesmal

nicht ganz so schnell. Und richtig,

nach langem Zeigen auf diverse Bäume können dann

auch wir auf einem abgestorbenen Baum ein getüpfel-

tes Fell ausmachen. Entfernung ca. 250-300 m. Zum

Filmen zu weit, zum Fotografieren geht es gerade eben,

mit dem Feldstecher sieht man ihn gut. Im 3minuten

Tackt räkelt er sich immer mal wieder, so das Mario di-

verse Aufnahmen machen kann.

Bei einem riesigen Baobabbaum machen wir dann eine

Kaffeepause, schauen den Gelb- und Rotschnabeltokos

zu wie sie unsere Brösmeli aufnehmen. 10:45 Uhr wie-

der im Camp zurück und nun gibt es um 11 Uhr Brunch

der ausreichend bemessen und sehr gut zubereitet ist.

Nachdem wir den Elefanten noch eine Weile zugeschaut

hatten und versuchten die Affen von unseren Resten zu

vertreiben (einer schaute mich mit seinem Milch-

schnauz völlig unschuldig an) machten wir eine Mittags-

pause in unserem Haus. Eine kurze Dusche, einen Kaf-

fee und um 16 Uhr geht‘s schon wieder los. In einem

Baum sitzend sehen wir riesgengrosse Eulen, ein er-

wachsenes und ein Jungtier welche beide schwarzum-

ränderte Augen haben, sodass sie wie geschminkt aus-

sehen. Sie schauen genauso interessiert auf uns hinun-

ter wie wir hinauf. Bewegt sich einer von uns schauen

sie uns erstaunt nach. Es seien die grössten Eulen die

es gebe.

Wieder erreicht uns ein Ruf es sei ein Leopard in den

Felsen gesichtet worden. Als etwa fünfter Wagen

kommen wir dort an. Nach einer gewissen Zeit sehen

wir dann tatsächlich durch das dichte Buschwerk einen

schlafenden Leoparden. Bei dem vielen Getöse ist bei

ihm irgendwann nicht mehr an Schlaf zu denken.

So beginnt er zu gähnen, sich zu strecken und ver-

schwindet dann auf nimmer wiedersehen in den Bü-

schen. Als letzte verlassen dann auch wir diesen Platz

und fahren zurück zum Camp.

Das Abendessen wieder in Begleitung der Elefanten an

der Wasserstelle geniessen wir. Zum Dessert wird dann

noch ein Kuchen gebracht denn jemand hat Geburtstag.

So singen wir alle für ihn. Vor dem Essen durften wir

noch 4 Songs lauschen, welche das Personal für uns ge-

sungen und getanzt hat. Ein gelungener Abschluss hier.

* * * * *

Samstag 8.10.2011

Fahrt auf der Sandridge Road in den Moremi National

Park im Okavango Delta, Bootsfahrt in den Abend rein

Xakanaxa Camp, Moremi Safari Lodge

Koordinaten -19.18094, 23.41149

6 Uhr Tagwache, wir bringen unseren Wagen in Ord-

nung und gehen morgenessen. Andrea und Thomas, auch

aus der Schweiz haben heute fast den gleichen Weg zu

fahren wie wir. Wir verabschieden uns voneinander

denn sie fahren früher ab. Von allen verabschiedet und

mit einem Lunchpacket versorgt machen wir uns auf

den Weg zum Okavangodelta. Auf der Mainstreet

(Sand- und Gravelpiste) fahren wir gemächlich durch

die Wildnis, Immer mal wieder müssen wir wegen Ele-

fanten welche unseren Weg kreuzen anhalten. So fah-

ren wir in kürzester Zeit den anderen auf. Auch kreu-

zen uns diverse Gegenfahrzeuge, was zum Ausweichen

manchmal im Tiefsand nicht ganz einfach ist. Irgend-

wann sehen wir schon aus der Ferne einen Lastwagen

mit Tank am Strassenrand im Sand stehen. Wir halten

an und fragen ob alles i.O. sei. Der Fahrer sagt uns er

sei nun schon seit 2 Tagen auf seine Leute am Warten

denn sein Differenzial sei kaputt. Er habe leider nichts

mehr zu essen hier und auch keine Zigi. Spontan gaben

wir unseren Lunch her und wünschen ihm weiterhin viel

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Glück beim Warten. Wasser habe er genug dabei, der

ganze Tank sei voll damit. So müssen die Leute hier

einfach Geduld haben bis dann irgendjemand kommt.

So gegen 14:30 Uhr erreichen wir das Camp mitten im

Okavango. Nach den üblichen Formalitäten und dem

15.30 Uhr Tee machen wir eine Bootsfahrt zu fünft.

Wir zwängen uns zuerst in die unbequemen Schwimm-

westen welche zudem auch noch schön warm geben. Der

Fahrer erklärt, diese seien wenn wir von einem Hipo ge-

rammt würden und über Bord gingen, damit er uns bes-

ser finden würde. Er selbst hatte keine Weste an. In

diesem Delta, das aus Kanälen und Sumpfgras besteht

hat es eine reiche Vogelwelt.

Mal schneller und langsamer fährt er uns durch dieses

schöne Labyrinth. Wir sehen Marabus, Silberreiher,

African Darter und African sponbil am Brüten auf dem-

selben Baum. Jacanas laufen übers Wasser und alle

möglichen andere Vögel fliegen an uns vorbei. Nach ca.

einer Stunde werden wir dann für etwa 10 Minuten zu

zweit mit einem Einbaum (Mokoro aus Fiberglas) he-

rumgefahren. Eine mehr oder weniger wackelige Ange-

legenheit, bei welcher der Fahrer steht und das Boot

mit einem Stab den er in den Boden sticht antreibt und

mit den Beinen das Boot ausbalanciert.

Wieder glücklich im Motorboot angekommen fahren wie

in den farbenfrohen Sonnenuntergang (ohne Schwimm-

weste).

19:45 Uhr werden wir mit den Trommeln zum Abendes-

sen gerufen. Einen Curry als Vorspeise und dann Buffet

und Dessert. Alles liebevoll und geschmackvoll zuberei-

tet.

* * * * *

Sonntag 9.10.2011

Game Drive im Okavango Delta mit “Water”

Xakanaxa Camp, Moremi Safari Lodge

Koordinaten -19.18094, 23.41149

5:30 Uhr Tagwache. Kurz danach hören wir ein Ra-

scheln links neben uns und schon bewegt sich ein dunk-

ler, voluminöser Schatten Richtung Wasser. Ein Fluss-

pferd in seiner ganzen Breite bleibt immer mal wieder

stehen, schaut in unsere Richtung und geht dann ge-

mütlich trottend weiter. Es war leider noch zu dunkel

um zu fotografieren. Beim Hauptgebäude sehen wir

dann friedlich grasend 3 Bushböcke, Weibchen, Männ-

chen und ein Junges das auf seinen ungelenkigen Beinen

Kapriolen machte. Gegen 6:15 Uhr gibt’s einen Kaffee

und Toast und dann mit dem Auto und dem Guide Na-

mens "Water" fahren wir zu fünft in den Busch. Neben

Elefanten, Impalas, Zebras, Wasserböcken, Kudus se-

hen wir doch das erste Mal Wild Dog (afrikanische Hy-

änenhunde). 2 Weibchen und 3 Junge wobei das eine

Weibchen den rechten Hinterlauf gebrochen hat und

daher auf 3 Beinen den anderen hinterher Humpelt.

Diese Tiere sind Menschen gegenüber überhaupt nicht

scheu. Sie laufen an unseren Wagen einfach vorbei oh-

ne uns gross zu beachten. Eine Zeitlang verfolgen wir

sie um danach weiter zu fahren. Wir fahren durch eini-

ge tiefe Wasser und sehen dann auf unserem Weg doch

2 Autos festgefahren im Wasser stehen. Einer unserer

Wagen versucht den hinteren rauszuziehen, ohne Er-

folg. So passieren wir sie seitlich und lassen sie einfach

im Wasser stehen. Die werden dann schon selber raus-

kommen, irgendwann, denken unsere Fahrer. Diese 2

Wagen sind nicht von unserem Camp. (Beim Abendga-

medrive waren nur noch verschiedene Holzstücke im

Wasser zu sehen, die Autos haben es also dann doch

noch geschafft).

Bei einem grösseren Wasserlauf machten wir dann Kaf-

feepause mit Blick auf die vielen Hipos die sich hier

tummelten. Als einige von uns sich zu nahe an Wasser

wagten, kam langsam das Leittier auf uns zu ge-

schwommen, worauf unsere Fahrer uns sofort zurück

riefen.

Die Taktik dieser Tiere ist langsam näher zu kommen

und dann mit bis zu 40 km/h aus dem Wasser zu

schiessen um zu töten. Die meisten tödlichen Unfälle in

Afrika passieren mit Hipos. Sie sind zwar Vegetarier,

die Kadaver überlassen sie dann den Krokodilen.

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Gegen 11 Uhr, gerade richtig zum Brunch, sind wir wie-

der im Camp zurück. Nach einem Nickerchen bis 16 Uhr

fuhren wir auf unseren zweiten Gamedrive zu siebt.

Die Wildhunde sahen wir auch dieses Mal, während dem

das eine Weibchen auf die Jagd nach Impalas ging.

Beim Hipopool hatten wir dann noch Action, den „Wa-

ter“ unser Fahrer fuhr, bevor wir dann diesen Ort ver-

liessen ein bisschen nahe ans Wasser, sodass das

Haupttier wie von der Tarantel gestochen mit weit auf-

gerissenem Mund in unsere Richtung geschossen kam.

So hatten wir alle super Fotos schiessen können. Wie-

der kreuzten unseren Weg Elefanten, Warzenschweine,

Impalas, Wasserböcke, Zebras, Kudus, Steinböcke und

viele Vögel.

Nach einem kurzen Halt für den Sundowner erreichten

wir das Camp um 18:45 Uhr. Kurz ins Zelt zum umzie-

hen, um 19:15 Uhr wurden wir abgeholt, denn auch hier

darf man bei Dunkelheit nicht mehr alleine durchs

Camp streifen. Nach einem reichhaltigen Abendessen

und noch ein paar guten Gesprächen ging‘s dann ab ins

Körbchen, denn Morgen ist wieder 5:30 Uhr Tagwache.

* * * * *

Montag 10.10.2011

Noch ein Gamedrive mit Water im Okavango Delta,

dann Richtung Maun

Royal Tree Lodge

Koordinaten: -20.05635, 23.36991

7 Uhr Gamedrive mit „Water“ und wir zu sechst. Impa-

las, Elefanten, Zebras, Zebramangusten, Büffel, Kudus,

Flusspferde, Kuhantilopen welche hier selten vorkom-

men und flying bananas and chilis (Gelb-

/Rotschnabeltokos) wie sie hier von den Einheimischen

genannt werden machen den Busch für uns so interes-

sant. Man bekommt eigentlich nie genug von den Tieren.

Ein Ruf über Funk: zwei Leoparden wurden gesichtet.

Über Stock und Stein fährt uns „Water“ in flottem

Tempo durch den Busch. Wir müssen aufpassen, dass es

uns nicht aus dem Wagen katapultiert oder wir an dem

Stangengestellt unsere Schädel anschlagen. Ein kleiner

Ferraristi kann man sagen. Über den Flughafen auf wel-

chem sich gerade die Hyänenhunde von gestern tum-

meln, erreichen wir den besagten Baum. Wirklich, zwi-

schen den Ästen können wir einen Leoparden ausma-

chen. Die Gruppe vor uns hatte die Mutter und dessen

Jungtier, welches wir nun sehen, auf den Baum beglei-

tet. Die Mutter ist nun leider nicht mehr hier. Nach ei-

ner geraumen Zeit des Staunens fuhren wir wieder in

den Busch. Denn der Leopard scheint im Tiefschlaft zu

sein und bewegte sich kein bisschen.

Durch verschiedene Wasserwege mit teilweise tiefem

Wasser bahnt sich „Water“ seinen Weg mit dem Wa-

gen.

Wir geniessen derweilen die sich immer wieder ab-

wechselnde Landschaft und deren Tiere, die wir nun

mit der Zeit schon rechts gut aus der Ferne ausmachen

können. Nach einer Kaffeepause wieder im Camp durf-

ten wir noch am Lunch teilnehmen und machten uns um

11:50 Uhr auf den Weg nach Maun.

Wir fuhren am Leopardenbaum vorbei, auf welchem

sich leider nichts mehr befand, weiter Richtung Aus-

gang. Korrekt abgemeldet fahren wir nach kurzer Zeit

zu einer Kontrolle bei welcher wir doch schon wieder

auf Früchte und Fleisch ausgefragt werden. Diese

dürften nicht ausgeführt werden. Wir fragen uns was

das soll, ausgeführt von Botswana nach Botswana,

that’s Africa. Wir verneinen, müssen aber dann doch zu

Kontrolle noch den hinteren Teil des Wagens aufma-

chen. Unser Apfel befindet sich im vorderen Teil unter

unserem ganzen Puff, welches wir absichtlich so halten,

damit niemand auf die Idee kommt wir hätten was Ge-

scheites dabei. Es sieht bei uns aus wie bei den Zigeu-

nern. WC-rollen, Haushaltrollen, Scheibenputzmittel,

Taschentücher, Wasserflasche leere und volle, Tücher

usw. zieren unseren Rücksitz. Nach einem Tankstellen-

halt in Maun erreichen wir das Eingangstor der Royal

Tree Lodge. Auf einer Tafel steht dort man solle die

obenstehende Nummer wählen um den Code für das

Vorhängeschloss zu bekommen. Natelempfang haben

wir hier keinen also nehmen wir unser Satellitentelefon

und rufen an. Wir bekommen den Code, wie nett. Nach

ca. 10 minütiger Fahrt bei welcher wir Springböcke,

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Oryxe und Strausse sehen erreichen wir das zweite

Tor welches, oh wie schön, geöffnet ist. Den Empfangs-

chef fragen wir dann wie wir sie ohne Satellitentelefon

hätten erreichen können für den Code. Dieser fragte

uns ob wir den kein Mail mit dem Code erhalten hätten.

Scherzkeks, wir hatten auf der ganzen Reise genau an

einem Ort Internetempfang und dies auch nur am Tag

über Satellit und Solarzellen für kurze Zeit, sodass wir

unsere Mail nicht runterladen konnten. Kein Problem

wir waren nun ja da in Afrika. Nach Kaffee und Kuchen

setzten wir uns nach einer erfrischenden Dusche

draussen auf die Terrasse zum Lesen. 19 Uhr Abendes-

sen, Kürbissuppe (fast immer gibt es hier was mit Kür-

bissen), Frittiertes Rindsfleisch, Brokkoli, Rotkraut,

Kartoffeln, Vanilleglace mit Schoggisauce. In der Zwi-

schenzeit wurde von den Angestellten eine Schwarz-

fusskatze (ein wunderschön gezeichnetes Tier) wie all-

abendlich mit Frischfleisch gefüttert welches sie

schnell nahm und auf einem höher gelegenen Ast, im

Dunkeln, über unseren Köpfen, genüsslich verspeiste. 2

Fleischstücke im Abstand von ca. 8 Minuten. Danach

kam sie vom Baum hinunter und verschwand lautlos in

der Dunkelheit. Wir hatten leider keinen grossen Appe-

tit sodass wir die Hälfte der Hauptspeise wieder zu-

rückgegeben haben und auf das Dessert habe ich ver-

zichtet. Langsam aber sicher haben wir genug vom

Auswärtsessen und freuen uns aufs Selberkochen.

20:15 Uhr sind wir nun schon im Körbchen, Mario am

Schlafen, denn er ist den ganzen Weg alleine gefahren

und ich am Tagebuch schreiben.

* * * * *

Dienstag 11.10.2011

Flug über das Okavango Delta

Fahrt Richtung Namibia mit Übernachtung in Ghanzi

Kalahari Arms Hotel

Koordinaten: -21.69332, 21.64898

6:15 Uhr Morgenessen, Abfahrt 7 Uhr. Unseren Weg

kreuzen Strausse, junge Oryxantilopen gefolgt von ih-

ren Eltern. Wieder am Tor den Code eingeben und

schon sind wir wieder auf der „Strasse“. Hier hat es

ebenso viel Sand wie die letzten 3 Wochen auf unserer

Rundreise, doch hier sind wir in einem Vorort von Maun.

Auch hier könnten wir alle möglichen Leute mitnehmen,

welche an der Strasse stehen und uns winken. Beim

Flughafen kommen wir ein bisschen zu früh an.

Um 8 Uhr gehen wir durch die Securitykontrolle und

fliegen dann um 8:30 Uhr mit einer vierplätzigen Cess-

na über das Okavangodelta. Wir haben wunderbares

Wetter und nur sehr wenig Turbulenzen. Aus ca. 150

Meter Flughöhe können wir Elefanten, Giraffen, Zeb-

ras, Krokodile auf Sandbänken, Büffelherden im Was-

ser, Hipos am Schwimmen und 2 Hyänen auf der Jagd

ausmachen. Einmal muss der Pilot einem fliegenden

Grossvogel ausweichen, diese haben hier Vortritt.

Die Stunde geht vorüber wie im Fluge und schon sind

wir wieder im Auto und am Fahren. Wir brauchen noch

Luft für die Pneus, denn unser Kompressor funktioniert

nicht. Auch der Zigarettenanzünder ist kaputt. So fah-

ren wir zur nächsten Toyotagarage und lassen uns die

kaputte Sicherung einsetzen. Mit der Luft wird es et-

was schwieriger, denn die Tankstellen haben noch lange

nicht alle Druckluft zur Verfügung. An der ersten

funktioniert die Anlage nicht und an der 2. geht es

dann doch noch. Noch schnell ein paar Sachen beim

Spar für den Lunch eingekauft und schon geht es wei-

ter. Zur Stadt raus auf die Schnellstrasse. Nach einer

gewissen Zeit kommen wir doch schon wieder an eine

Veterinärkontrolle, d.h. mit allen Schuhe auf einen al-

ten nassen Lappen stehen und das Auto durchs Was-

serbad fahren. Nützt’s nichts so schadet es sicher

auch nichts. Bis auf eine kurze Strecke Naturstrasse

ist die Fahrt eher eintönig, sind doch die Teerstassen

hier schnurgerade und in gutem Zustand. Abwechslung

bieten nur die frei laufenden Esel, Pferde, Rinder, Zie-

gen und Schafe, welche ab und an auf der Strasse spa-

zieren.

Ca. um 16 Uhr erreichen wir unser Hotel. Für die Bade-

tücher müssen wir hier separat unterschreiben und

können diese dann auch gleich selber aufs Zimmer neh-

men. Eine kleine Hütte direkt am grossen Pool. Wir ma-

chen einen Schwumm, Duschen und stellen dann das

halbe Inventar nach draussen, damit wir nicht drinnen

sitzen müssen. Nun haben wir noch ein bisschen Zeit

zum Relaxen. Ich mache mir einen Instantkaffee und

sitze mit einem guten Buch nach draussen, während

dem Mario ein Chrösi macht. Abendessen draussen im

Hotelhof war in Ordnung, nichts Besonderes.

* * * * *

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Mittwoch 12.10.2011

Weiter Richtung Westen nach Namibia

Kalahari Bush Breaks

Koordinaten: -22.33608, 19.75262

8:16 Abfahrt nach einem ausgiebigen Frühstück, Wa-

genkontrolle usw. Auf der geraden Teerstrasse fahren

wir durch sich abwechselnde Landschaft der Grenze

entgegen. Am Anfang fahren wir noch eine kurze Stre-

cke auf einer Gravelroad auf welcher wir dann noch ei-

ne kleine Schildkröte die Strasse überqueren sehen

und einen Raubadler vor uns von der Strasse auffliegt.

Anhalten müssen wir wieder nur wegen Ziegen, Esel und

Rindern, die Pferde und Schafe laufen nicht auf die

Strasse. Da wir nur 80 km/h fahren werden wir immer

mal wieder überholt. Bei einer Tankstelle kurz vor der

Grenze tanken wir nochmals auf, wechseln den Rest des

botswanischen Geldes und fahren weiter. Schon errei-

chen wir die Grenze früher als erwartet und müssen

nun noch unsere Früchte und Trockenfleisch essen.

Nach Ausfüllen diverser Formulare in beiden Ländern

erreichen wir ohne Foodkontrolle, auch die Schuhe

mussten wir nicht nochmals reinigen, Namibia.

Noch 30 km bis zu unserer Lodge fahren wir ohne was

Besonderes gesehen zu haben. Eingangskontrolle zur

Farm, danach fahren wir über den Airstrip zur Lodge.

Wir werden von zwei alten Labradoren empfangen, die

uns dann überall hin begleiten. Es ist jetzt 13 Uhr, wir

bekommen noch einen Kaffee und machen dann ein Mit-

tagschläfchen. Wir haben wieder einmal ein wunder-

schönes kleines Häuschen mit Holz, Leder und vielen

anderen Naturmaterialien liebevoll geschmückt.

Um 16 Uhr fahren wir die 4x4 Strecke dieser Game-

farm ab. Ausser Vögel und auch diese nur spärlich se-

hen wir nicht viel. Wir schauen uns aber noch die

Buschmannzeichnungen auf den angezeigten Felsen an.

Beim zurücklaufen hören wir etwas 6-8 mal ein heiseres

Husten/Räuspern zuerst ganz in der Nähe und dann et-

was weiter weg. Ein leicht mulmiges Gefühl beschleicht

mich. Ich behaupte dies müsse ein Leopard sein. Auch

finden wir auf einem Fussweg noch einen alten Scatch,

der wie von einem Leoparden aussieht. Wieder zurück

fragen wir dies nach ob dies sein könnte. Und wir erhal-

ten die Bestätigung, ja sie haben Leoparden hier. Auf

dem Parkplatz steht ein Wagen den wir glauben zu ken-

nen. Wir laufen zum Haupthaus und schon winkt uns

Andrea und Jürg zu, das Schweizer Ehepaar auf Hoch-

zeitsreise, welches wir schon in Savute kennengelernt

haben. Wir verbringen als einzige Gäste zusammen ei-

nen gemütlichen Abend bei guten Gesprächen und einem

guten Essen. Kudueintopf von der eigenen Farm, den

Reis welcher ich gestern zwar bestellt hatte aber da-

für Pommes bekommen habe, konnte ich heute genies-

sen, 2 verschiedene Gemüse und eine Schüssel ge-

mischten Salat, Bananenkuchen als Dessert.

Den feuerroten Vollmondaufgang geniessen wir von un-

serem Tisch aus. An der beleuchteten Wasserstelle

sehen wir einige Kudus und Impalas beim trinken zu. Um

22 Uhr gehen wir dann alle müde zu Bett.

* * * * *

Donnerstag 13.10.2011

Zurück in Windhoek

Hotel Heinitzburg, Windhoek

Koordinaten: -22.57418, 17.09254

6 Uhr Sonnenaufgang, wunderschön zu sehen von unse-

rem Bett aus. Auch streifen schon Kudus und Wasser-

böcke im Gelände umher. Mario ist schon wieder mit

der Kamera auf Bilderfang, währendem ich im Bett lie-

ge und das Tagebuch nachtrage.

Ich hatte gestern Abend keine Lust mehr dazu. Zu

viert geniessen wir im gemütlichen aber auch originell

eingerichteten Haupthaus unser ausgiebiges Frühstück.

Die Wände dieses Raumes sind geschmückt mit allerlei

ausgestopften Tierköpfen (Kudu, Eland, Giraffe und ei-

nen bunten Honeybeeater im Glaskasten) und allerlei

Holzgegenständen. Verwinkelt schlängeln sich Treppen

bis unters Dach, welches sehr hoch ist und aus Holz

und Stroh gebildet wird. Weisse Spinnennester unter-

brechen die dunklen Holzbalken.

Alles zusammengepackt machen wir uns nun auf den

Weg nach Windhoek. Wieder auf der Teerstrasse be-

ginnt unsere Fahrt bis wir dann auf eine Gravelpiste

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wechseln können, denn hier sieht man einiges mehr an

Tieren und Dörfern. Zwischendurch muss man ein Kuh-

gatter aufmachen und schliessen. Auf dem Weg sehen

wir eine grosse Gruppe Baboons sofort das Weiter su-

chen, kaum haben sie uns erblickt. Gehört haben sie uns

sicher schon lange. Wir fahren an einer Eisenbahnstre-

cke entlang und finden leider nur sehr dürftige Bahn-

höfe ohne Züge. Der Taktfahrplan scheint hier noch

nicht eingeführt worden sein.

So gegen 13:30 Uhr erreichen wir unser schönes Hotel

Heinitzburg mit Blick über ganz Windhoek. Nun packen

wir unser ganzes Auto aus was eine Weile dauert, ha-

ben wir doch alles gleichmässig im Wagen verteilt. Ein

armer Boy muss nun unser gesamtes Gepäck den Hang

rauftragen. Er bekommt ein gut bemessenes Trinkgeld.

Alles im Zimmer gehen wir erst mal Lunch essen. Ich

öffne die Türe und schon steht eine Dame mit zwei

Kelchen Schampus und einem delikaten Häppchen zur

Begrüssung vor der Tür. Wir geniessen nun zuerst die-

se Aufmerksamkeit im Zimmer, begeben uns dann auf

die Terrasse mit Aussicht.

Nachdem wir die Abendmenukarte studiert haben ent-

scheiden wir uns heute hier zu essen, es sieht vielver-

sprechend aus. Wir machen ein ausgiebiges Nickerchen,

lesen noch was und fangen dann an, wenigsten den

gröbsten Dreck/Staub von unseren Koffern, Schuhe

usw. zu entfernen. Auch wir selbst machen eine Gene-

ralsäuberung unserer verstaubten Köpfen usw..

Ab 19:30 Uhr speisen wir gediegen auf der Terrasse

bei einem lauen Lüftchen mit wunderbarer Aussicht auf

das Lichtermeer von Windhoek. Überall im Hotel ist al-

les mit roten Rosen geschmückt und auch sonstigen ro-

ten Einrichtungsgegenständen, welche mit den Natur-

steinen und dem vielen Holz eine wunderschöne Deko-

ration ergeben. Den Innenhof schmücken üppig blühen-

de Bougainvilleas, Palmen und Zitronenbäume und aller-

lei Tiere aus Eisen. Die Essensauswahl war diesmal To-

matenmousse dekoriert mit 3 Shrimps, einem Gurken-

rondell mit Salat gefüllt und Avocadoschnitzen mit ei-

ner delikaten Sauce für Mario als Vorspeise, gefolgt

von Monk Fish in Rohschinken gewickelt und gebraten

auf Tagliatelle an einer kräftigen Pestosauce, für mich

King Klip Fisch gebraten auf einen Tomatenrisotto mit

sämiger Limettensauce dazu Kefen. Alles originell de-

koriert und wunderbar gekocht.

* * * * *

Freitag 14.10.2011

Rückgabe Toyota 4x4, Abschied von Namibia,

Flug nach Kapstadt

Apartment 701 Carradale, Cape Town

Koordinaten: -33.9107222, 18.42029444

8:15 Uhr Morgenessen wiederum auf der Terrasse. Ein

ausgiebiges Frühstücksbuffet steht zu unserer Verfü-

gung mit vielen Früchten, Joghurtspeisen, eingelegten

Fischen, verschiedenen Broten und vielem mehr. Wir

schlemmern uns durchs Buffet bei einem ausgezeichne-

ten Service. Nun packen wir definitiv alles ein, lassen

es zum Auto tragen und geniessen nun noch den Vor-

mittag am Pool mit Lesen, Schreiben und Fotografieren.

Es hat hier wunderschöne Echsen in bunt schillernden

Farben die durch die Hotelanlage flitzen. Zwischen-

durch bleiben sie aber auch stehen, wippen mit dem

Kopf sodass man sie Knipsen kann.

Grosse bunte Schmetterlinge fliegen von Blüte zu Blü-

te. Die Geräusche der Stadt dringen nur aus weiter

Ferne zu uns hinauf. Ein schöner Abschluss für diesen

zweiten Teil unserer Reise.

Um 13 Uhr fahren wir mit vorherigem Halt an einer

Tankstelle, an der wir neben Diesel tanken noch unse-

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ren grossen Abfallsack entsorgen zur ASCO. Ohne

grosse Kontrollen geben wir unseren vor Dreck star-

renden Wagen ab und werden zum Flughafen gefahren.

Kaum dort angekommen versuchen wir unser Gepäck

aufzugeben und fragen noch schnell nach ob wir den

früher angeschriebenen Flieger nehmen könnten. Lei-

der nein, denn dieser ist voll ausgebucht. Der Check In

ist erst gegen 15 Uhr besetzt. So setzen wir uns in ein

Kaffee essen was Kleines und warten. Das Gepäck auf-

geben geht ohne Probleme obwohl wir 3 x 20 kg haben.

Es wird zwar gewogen aber anstandslos entgegen ge-

nommen. Wir hatten uns schon auf Auseinandernehmen

unseres Golfgepäckes eingestellt. Lesend bringen wir

noch die übrige Wartezeit hinter uns. Gestern hatten

wir noch die 3 gelesenen Bücher in der Casa Piccolo für

Kristina und Jenny abgegeben. Nun gehen wir über das

Flugfeld zum Flieger und fragen noch vor dem Einstei-

gen ob dieses nach Kapstadt fliege, denn es standen

verschiede, gleiche Flieger nebeneinander. Ich bekom-

me Sitz 11E, leider. Nachdem ich meinen übervollen

Rucksack in die Gepäckablage gestopft hatte versuchte

ich mich in meinen Sitz zu setzen. Dies ging leider nicht

auf Anhieb. In meine Jeans heute Morgen kam ich ei-

gentlich ohne Probleme so konnte es nicht an meinem

Gewicht liegen. Dieser Sitz war definitiv nicht für mein

Becken gezimmert. Ich musste mich halb seitwärts

Reinzwängen und da sass ich nun. Hin und her bewegen

ging nicht mehr. Mit unseren 2 Büchern haben wir dann

die Sitzbreite gemessen, bei mir fehlten so ca. 7-10

entscheidende cm. So wurde dieser zum Glück nur kur-

ze Flug eher beengend. Als dann das Essen serviert

wurde musste ich mir ernsthaft überlegen ob ich dies

noch zu mir nehmen sollte. Ich war mir nicht sicher ob

ich dann wieder aus dem Sitz kommen würde, denn die

Seitenlehnen verschoben sich kein Müh. Es ging dann

doch mit leichtem Zwängen ganz gut.

Durch die Passkontrolle kamen wir diesmal ohne Formu-

lare und auch das Gepäck wartete schon auf uns. Beim

Autovermieter ging es dann ein bisschen länger bis alle

7 Formulare ausgefüllt waren. Unser anthrazitfarbener

Yaris kam uns vor wie ein Bonsai nach dem geräumigen

und komfortablen Toyota Hilux. Unser Gepäck ging mit

stossen, schieben, Sitze verstellen gerade eben rein.

Mit dem GPS geleitet fuhren wir auf direktem Weg

zum Apartment bei welchem wir schon erwartet wur-

den. Wir hatten vom Flughafen her angerufen. Eine

grosse 2-Zimmer Wohnung im 7. Stock mit Blick auf die

Waterfront und das Meer wurde uns gezeigt, erklärt

und dann übergeben. Alles ist hier sehr modern und ge-

schmackvoll eingerichtet mit allen Schikanen (Wand-

fernseher, Musikanlage, Video usw.), eine voll einge-

richtete Küche, Waschmaschine und Tumbler und ein

begehbarer Kleiderschrank usw.. 2 Terrassen mit Grill

und gemütlichen Sitzmöbeln. Wir laden nur eben mal

unser Gepäck ab, wechseln die Schuhe und sind schon

wieder unterwegs. Ins nächste Bierhaus zu Mitchell’s

natürlich. Mitchell’s ist eine Kleinbrauerei mit einigen

Gasthäusern in ganz Südafrika, natürlich werden wir

bei denen so oft wie möglich absteigen. Die Biere sind

alle nach klassischer britischer Tradition gebraut –

einfach köstlich. Die Zivilisation hat uns wieder. Es hat

viele Leute, es ist laut aber gemütlich. Leider darf man

hier in den Lokalen noch rauchen. Wir genehmigen uns

ein gutes Bier und dazu einen Knoblauchflammenkuchen

für den kleinen Hunger. Wir geniessen diese ganz ande-

re Atmosphäre trotz überlauter aber guter Musik. Wir

konnten heute zum ersten Mal unseren mitgebrachten

Regenschirm benutzen. So hatten wir ihn nicht umsonst

mitgenommen. Wieder zurück in der Wohnung begaben

wir uns in unser grosses hohes gemütlich weiches Bett.

* * * * *

Kurze Zusammenfassung

Für die ganze Reise von und nach Windhoek haben wir

3332 km zurückgelegt. Der Dieselverbrauch belief sich

auf 288 Liter, was einem Durchschnitt von „nur“ 8.7 Li-

tern entspricht. Gekostet hat uns der Diesel Fr. 338.—

oder Fr. 1.17 pro Liter.

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Samstag 15.10.2011

Akklimatisation, Putzen, Einkaufen,

Waterfront geniessen

Apartment 701 Carradale, Cape Town

Koordinaten: -33.9107222, 18.42029444

7.30 Uhr waren wir schon wieder wach obwohl wir heu-

te hätten ausschlafen können. Auf der Terrasse ge-

niessen wir an der Sonne unseren ersten Kaffee.

Danach läuft Mario zum nächsten Tankstellenshop um

das nötigste für ein Frühstück einzukaufen. In dieser

Zeit bin ich schon am Wäsche sortieren und alles put-

zen. Nun haben wir einen gemütlichen Morgen mit wa-

schen, putzen, sortieren usw. Mario findet einen Inter-

netprovider und telefoniert nach Hause. Bei mir ist

niemand erreichbar, ich werde es am Abend nochmals

versuchen. Um 9 Uhr kommt schon der Zimmerservice

um alles wieder in Ordnung zu bringen. Wir werden ver-

suchen diesen bis am Dienstag abzubestellen, denn so

viel gibt es hier bei uns nicht zu tun. Um 12 Uhr machen

wir uns mit dem Auto auf zum nächsten Shoppingcenter

um das Nötigste zu besorgen. Fürs Morgenessen und

den Lunch in den nächsten Tagen, denn am Abend wer-

den wir in den über 70 Restaurants hier an der Water-

front essen.

Beim Chinesen essen wir Lunch und fahren dann zurück

um ein Nickerchen zu machen. Während dem ich Tage-

buch nachtrage ist Mario jetzt schon zum zweiten Mal

unterwegs um ein Bier zum Apèro zu besorgen, denn

der Tankstellenshop führt keinen Alkohol und heute

Morgen haben wir das Bier einfach vergessen (fast

nicht zu glauben). Wow, der Tafelberg hinter uns ist

wolkenfrei.

Soeben ist Mario mit Bier eingetroffen. Er musste sich

die Haxen ablaufen bis er einen Bottleshop gefunden

hat. Der Inhaber sagte ihm er habe ihn schon etwa 4

Mal vorbeilaufen sehen und habe schon gedacht, dass

er zu ihm wolle. Bier war so klein angeschrieben, dass

Mario es erst beim 4. Mal gesehen hatte. Kurz nachdem

Mario den Laden verliess schloss er dann das Geschäft.

Gegen 19 Uhr nach nochmaligem telefonieren, Mami und

Papi Lang waren zu Hause, wir haben uns alle sehr über

das Gespräch gefreut, machten wir uns ausgangbereit.

Zum Abendessen laufen wir nun zur Waterfront und

suchen uns ein französisch angehauchtes Restaurant

aus. Wir bekommen trotz Andrang einen 2er Tisch am

Fenster. Prawns auf Salatbett für Mario, Fischsuppe

französisch, danach Moules für mich (habe beim Essen

fest an Papi und Rolf gedacht, die dies auch so gerne

essen), ein Châteaubriant für Mario, ein bisschen an-

ders serviert aber trotzdem sehr gut. 2 Bier, Wasser,

3 Gläser Wein, alles zusammen für nur Fr. 70.-. So

machten wir uns gut gesättigt und zufrieden ab ins

Bett.

* * * * *

Sonntag 16.10.2011

Einkauf, Stadtrundfahrt

Apartment 701 Carradale, Cape Town

7 Uhr Tagwache. Frühstück, danach bügeln für mich

und Fotos aufs Internet hochladen für Mario.

Nach einem kurzen Lunch bei welchem nun der Zimmer-

service doch noch kam machten wir uns auf zur Stadt-

rundfahrt. Wir wählten die rote Tour, welche ca. 2

Stunden dauert wenn man sitzen bleibt. Mit Ohrstöpsel

auf dem Cabriodeck geniessen wir bei Sonnenschein

aber teilweise heftigem Wind die schöne und interes-

sante Fahrt.

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Alte und neue Gebäude wechseln sich hier ab. Was ein

buntes architektonisches Mischmasch ergibt welches

durchaus seinen Reiz hat.

Vieles ist begrünt mit grossen Bäumen welche teilweise

am blühen sind. Beim rauffahren zur Tafelbergtalstati-

on hatte unser Busfahrer den oberen Abstand zu die-

sen blühenden Bäumen nicht ganz im Griff, sodass auf

der gegenüberliegenden Seite die Leute in einen teil-

weise heftigen Blütenregen getaucht wurden. Es kam

mir vor wie im Busch, nur eben mit Blüten und nicht mit

Dornen (Adventure wollten wir doch). Einige haben zu

spät reagiert was für diese dann eher schmerzhaft

ausfiel. Der Busfahrer stoppte sofort danach und kam

rauf um sich zu entschuldigen und nach dem Rechten zu

sehen. Es war alles halb so schlimm und nun begleitete

uns ein üppiger Blumenduft auf dem Rest der Fahrt. Am

Tafelberg angekommen konnten wir neben diesem riesi-

gen Felsmassiv das uns überragte rechts davon den Li-

onshead und einen wunderbaren Blick über ganz Kap-

stadt werfen.

Die unzähligen Touristen haben wir auch betrachtet,

welche sich bunt schlängelnd in der Warteschlange

nach oben bewegten. Nichts für uns, wir haben keine

Lust über 2 Stunden anzustehen um auf einen Berg zu

fahren. Dies machen wir dann zu Hause wieder ohne

Warten. Wir lassen uns weiter über einen Bergkamm

zur Campsbay, fahren. Dies ist hier der In-

Strand/Strasse der Schönen und Reichen. Hier reihen

sich Villen und Hotels aneinander jedes schöner und lu-

xuriöser. Darunter viele Kaffees, Restaurants und Bou-

tiquen zum Verweilen. Auf dem grellweissen Strand

tummeln sich Jung und Alt.

Das Wasser ist wunderschön azurblau, wie es im Para-

dies ebenso ist, saukalt (im Sommer 10-14 Grad, im

Winter etwas wärmer) wegen dem immer kräftig we-

hendem Wind, der einem die Haare vom Kopf bläst und

so die obere warme Wasserschicht ins Meer treibt.

Um die nächste Landzunge nochmals vier Strände vor

den dahinterliegenden grossen Gebäudekomplexen.

Wenn man Glück hat kann man hier vom Ufer aus Wale

beobachten, denn diese Gewässer sind sehr plankton-

reich. Wir sehen leider noch keine. Wieder zurück am

Ausgangspunkt laufen wir zur nächsten Eisdiele um ge-

mütlich an der Sonne zu schlemmern. Neben dem Bier-

garten trinken wir einen Kaffee und hören amüsiert die

deutschen Schunkellieder welche zur Feier des Okto-

berfestes zum Besten gebracht werden. Passt irgend-

wie nicht ganz hierher, die schwarzen Serviergirls im

Dirndl. Na ja, jedem seinen Geschmack. Wieder zurück

in der Wohnung versucht Mario eine Ewigkeit fluchend

ins Internet zu kommen, was dann auch gelingt. Ich te-

lefoniere mit Karin, werde dann aber unterbrochen und

danach kommen wir nicht mehr ins Netz. Nun ist nach

einer Dusche schon wieder Abendessen angesagt. Wir

trinken im Miller’s Beerhouse zuerst einen Apèro bei

stetigem Wind, der ins Lokal bläst. Wir haben heute

die Faserpelze montiert, denn es ist empfindlich kühler

am Abend. Wir schauen uns etwa 10-15 Esslokale an und

entscheiden uns dann für den Italiener. Das Lokal ist

fast voll trotzdem bekommen wir einen Tisch, denn wir

sind so wie es aussieht auf den zweiten Service ge-

kommen. Hier wird relativ früh gegessen. Sushi und

Sashimi zur Vorspeise, danach Tagliatelle mit Steinpil-

zen für mich und mit Lachs und Avocado für Mario. Al-

les wunderbar dekoriert und zubereitet. Köche und

Personal hat es hier 2x so viele wie bei uns, das Essen

aber kostet nur halb so viel.

* * * * *

Montag 17.10.2011

Brille ersetzen, Schuhe kaufen, Relaxen

Apartment 701 Carradale, Cape Town

8 Uhr, endlich ein Mal ein bisschen länger ausgeschla-

fen. Wir gehen heute Einkaufen. Marios Brille ist kom-

plett zerkratzt (er hat sie so wie es aussieht mit Sand-

papier gereinigt, er behauptet zwar das Gegenteil). Der

erste Optiker gestern sagte ihm man könne bei Kunst-

stoff nichts machen gegen die Kratzer. Nun werden wir

es bei einem Nächsten versuchen. Ich brauche noch

neue deutschsprachige Romane zum lesen und ein paar

neue halboffene Schuhe, den meine sind plattgelaufen.

Nachdem wir in verschiedenen Sportgeschäften nicht

fündig wurden haben wir dann im Nike-Shop ein paar

passende Turnschuhe gefunden. Nach einigem Probie-

ren hat er dann noch das dritte Paar geholt sich aber

entschuldigt er habe dies nur noch in Orange; kein

Problem habe ich gesagt, ist ja so oder so meine Lieb-

lingsfarbe. Nun werde ich den kommenden Wochen mit

neonorange/weissen Schuhen auf Tour sein. Marios

Brille braucht etwas länger. Bei einem richtigen Opti-

ker (der gestrige war nur ein Brillenverkäufer) lässt er

sich beraten. Sinnvollerweise hat er auch Brillen von

Lindberg, das Fabrikat das Mario schon jetzt benutzt

und zufriedene damit ist. Die zerkratzen Gläser können

nicht mehr repariert werden.

Nach unserem Thaimittagessen hat er einen Termin um

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die Augen nochmals neu ausmessen zu lassen, denn das

letzte Mal war vor 3 Jahren. Gesagt getan um ca. 15:30

Uhr verlassen wir dieses Geschäft. Nun müssen wir nur

noch auf den Anruf in ca. einer Woche warten um die

Brille abzuholen. Somit werden wir auch wenn wir den

Camper am Freitag übernehmen in der Gegend von Kap-

stadt bleiben. Die Brille dürfte etwa Dienstag hier sein,

sie muss in Johannesburg hergestellt werden. Die Kos-

ten der Brille belaufen sich auf etwa die Hälfte wie in

der Schweiz. Nach ein wenig Relaxen und Duschen ge-

hen wir zum Abendessen aus.

Wieder laufen wir nach einem Apèrobier bei Mitchell‘s

die Restaurants ab, denn Mario hat heute einen speziel-

len Wunsch: trocken abgehangenes Rindfleisch (dry

aged Beef). Dieses hätten wir doch in Namibia am

Strassenrand auch kaufen können. Es hat genau so aus-

gesehen alt und vertrocknet. Ich wurde dann eines bes-

seren belehrt dies sei eine ganz spezielle Art das

Fleisch mürbe werden zu lassen, wie er in der Zeit-

schrift BEEF gelesen habe. Wir wurden auf einer Spei-

sekarte fündig, fragten nach einem Tisch und mussten

warten, warten, warten. Nach einem zweiten Apèro

konnten wir dann nach ca. einer halben Stunde endlich

einen Tisch bekommen. Freudig sahen wir uns die Spei-

sekarte an und bestellten. Rindfilet mit Pommes für

mich davor einen grünen Salat. Und oh je, “we are very

sorry no dry age beef at the moment” liebevoll vom

Personal vorgebracht. Nach grossem hin und her disku-

tieren konnten sie wirklich nicht auch das kleinste

Stückchen hervorzaubern. Mario war fast untröstlich.

So musste er sich mit einem weniger speziellen Stück

Fleisch begnügen welches aber trotzdem gut schmeck-

te.

* * * * *

Dienstag 18.10.2011

Golfrunde,

Apartment 701 Carradale, Cape Town

Das Wetter heute ist bewölkt und sieht nach Regen

aus. Schnell konsultiert Mario das Internet wegen der

Vorschau. Wir nehmen die positivere Version mit nur

ca. 20 % Regenwahrscheinlichkeit. Wir packen unsere

Golftaschen in den Wagen und fahren ca. 17 km ausser-

halb von Kapstadt. Nach einigem Suchen finden wir

dann den Eingang zum Golfplatz. Nach einem Eintrag im

Parkplatzbuch laufen wir zum Pro-Shop. Wie meisten im

Ausland ist es auch hier absolut unkompliziert. Für Fr.

40.- spielt man hier 18 Loch, inkl. Pushbuggy - für 2

Personen. Start „when ever you are ready“. Vergnügt

fangen wir an zu spielen, wobei wir am Anfang immer

mal wieder den zahllosen, grossen Vogelhaufen am Bo-

den auszuweichen versuchen. Irgendwann geben wir

dies auf. An gewissen Stellen sieht es aus wie ein gros-

ses Sche….haus. Der Duft wäre sicher betäubend, wenn

da nicht ein stetiger, sehr starker Wind wehen würde.

Diese Vogelhaufen sind sicher auch ein guter Dünger

für den Rasen, welcher mancherorts ziemlich mitge-

nommen aussieht. Ohne die vielen Nilgänse, Waffenkie-

bitze, Perlhühner und viele anderen Vögel abzuschies-

sen, versuchten wir gerade auf dem Fairway zu spielen.

3 Bälle Verlust aber viel Spass am Spielen. Durch ein

Aussenquartier fahren wir wieder zu unserem Apart-

ment.

Zuerst müssen wir nun unsere Schuhe vom Vogelkot be-

freien, welcher sich in unseren Profilen eingenistet hat,

denn es stinkt erbärmlich. Ein Nickerchen, Lesen, Du-

schen und schon laufen wir zum Abendessen. Heute

entscheiden wir uns für Thai. Eine gemischte Thaivor-

speise und Sashimi (hier haben sie fast in jedem Re-

staurant Sushi usw. im Angebot) als Starter, wunder-

bar. Danach Ente gegrillt und Crevetten mit Gemüse,

dazu Reis und Nudeln war dann eher mittelmässig. Gut

gesättigt laufen wir nach Hause über eine Brücke auf

welcher wir abrupt stehen bleiben, denn aus der Ferne

haben wir ein komisches Geräusch gehört. Wir sehen

uns um und sehen dann, nachdem sich diese komischen

Laute wiederholt hatten, in der Ferne auf einem Holz-

steg neben einer Luxusyacht 2 grosse Seelöwen sitzen.

Kopfwiegend geben diese immer mal wieder ohrenbe-

täubende Grunzlaute von sich.

Ich lese noch bis fast 3 Uhr morgens, denn der Krimi

(Verblendung von Stieg Larsson) ist einfach zu span-

nend um aufzuhören.

* * * * *

Mittwoch 19.10.2011

Stadtbesichtigung zu Fuss

Apartment 701 Carradale, Cape Town

Um 9 Uhr musste ich dann auch langsam aufstehen,

denn mein Göttergatte hat schon ein leichtes Hunger-

gefühl, ist er doch schon seit 7 Uhr auf den Beinen.

Nach einem ausgiebigen Frühstück trage ich das Tage-

buch nach und Mario ist an den Vorbereitungen unserer

Weiterreise. Zwischendurch bin ich noch am Waschen

unserer Kleider, sodass dann Freitag alles bereit ist.

Vor uns auf dem riesigen Trockendeck wird gerade ein

aufbereitetes japanisches Schiff vom Stapel gelassen.

Neben super modernen, luxuriösen Yachten warten hier

rostige, alte Kähne auf einen neuen Anstrich. Neben

hämmern, bohren und schleifen, fliegt immer mal wie-

der ein schwarzer Ibis auf unseren Höhe vorbei mit

empfindlich lautem Gekrächzte welches die übrigen Ge-

räusche völlig nichtig macht. Nach einem kleinen Lunch

laufen wir in die Stadt. An der Autostrasse entlang

durch turmhohe Wolkenkratzer zuerst zum Bahnhof.

Wir schauen uns freudig nach der alten Dampflock um

welche im Stadtführer beschrieben ist. Wir sehen sie

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Tagebuch südliches Afrika: Namibia / Botswana / Südafrika 8.9.2011 – 26.11.2011 Seite 37

nicht, so klein ist die doch nicht. Bei der Info erkundigt

sich Mario. Man sei am renovieren und deshalb sei die

Lok nicht zu besichtigen. Leicht enttäuscht laufen wir

durch die riesige Bahnhofshalle und werden von einer

hartnäckigen Bettlerin bis fast mitten in die Stadt be-

gleitet, welche uns ein Märchen (wenn nicht dann kaum

zu glauben) am anderen aufzubinden versucht. Absolut

lästig und penetrant. Es hat hier so viele Bettler, wel-

chen man was geben könnte, dass man dann selber zum

Bettler wird. An dieser grossen Armut gibt es in die-

sem Land noch viel zu arbeiten. Man könnte hier ja auch

in diesen Stadtteile Führungen haben um sich ein Bild

der Armut zu machen, selbstverständlich nur am Tag,

Nacht sei es zu gefährlich. Uns wiederstrebt es sich an

der Armut so vieler Leute zu ergötzen. Katatura in

Windhoek hat uns vollkommen gereicht. In einem deut-

schen Bücherladen decken wir uns mit Literatur ein,

lassen ein gelesenes Buch fürs Altersheim dort und

trinken noch einen Kaffee in einem alten Lokal an der

Longstreet.

Durch einen schön und üppig angelegten Garten laufen

wir wieder Richtung Wohnung. Zum Abendessen gehen

wir heute zu Mitchell‘s Beerhouse. Salat, Sparribs, Fi-

let, Pommes, und Garlicpizzabrot. Währendem laufen

auf 6 Bildschirmen Fussballspiele der Champions Lea-

gue. Absolut gemütlich wenn man Fussball mag.

* * * * *

Donnerstag 20.10.2011

Botanischer Garten von Kirstenbosch

Apartment 701 Carradale, Cape Town

Heute machen wir einen Ausflug in den botanischen

Garten Kirstenbosch am Fusse des Tafelbergmassives.

Ein wunderschöner, steil ansteigender Garten mit Liebe

und Schweiss angelegt und gepflegt. Es hat hier zahllo-

se Themengarten (Duftgarten, Blindenpfad, Hausgar-

ten, zweckdienliche Pflanzen usw.). Auch sind im unte-

ren Teil Steinstatuen aus Opalgestein, Springstone und

uns vielen anderen Gesteinsarten genial in die Land-

schaft integriert und ausgestellt. Abstrakte und ge-

genständliche Figuren und Gebilde, poliert und naturbe-

lassen erfreuten unsere Augen.

Auch Metallgüsse eines Künstlers, absolut dynamisch

und faszinierend konnten wir betrachten (Gepard fängt

eine Gazelle). In einer Galerie durften wir Bilder von

verschiedenen Künstlern in unterschiedlichsten Techni-

ken bewundern. Ein wirklich interessanter und lehrrei-

cher Rundgang.

Nach einem kleinen Lunch fuhren wir dann noch die

Küste entlang rund um das Tafelbergmassiv wieder

nach Kapstadt. Das Wetter war heute fast immer be-

wölkt bei ca. 17 Grad. Nach einem Bad und dem Einpa-

cken unserer Kleider und Habseligkeiten packte Mario

schon den grössten Teil unseres Gepäckes ins Auto.

Denn unten steht angeschrieben, der Lift funktioniere

am Freitag nur noch teilweise. Wir verweilen im 7.

Stock. Nun laufen wir ein letztes Mal zur Waterfront

um zu essen. Zuerst, wie könnte es anders sein zu Mit-

chell‘s und danach gehen wir Fisch essen mit Blick auf

den Hafen. Fischsuppe und Prawncurry für mich, Aus-

tern frisch und Tigerprawns für Mario. Alles ist wun-

derbar zubereitet.

* * * * *

Freitag 21.10.2011

Helderberg Camper Hire Übernahme Camper, Einkau-

fen und Einrichten

Übernachtung: Oatlands Holiday Village, Simon’s Town,

Koordinaten: -34.20454, 18.45488

6 Uhr Tagwache. Morgenessen besteht heute nur aus

Früchten, Tee und Kaffee, denn Mario hatte leichte

Probleme mit der Verdauung und ich bin noch voll vom

Abendessen. 7:45 Uhr fahren wir zum Flughafen um

mich zuerst beim drop off abzuladen und danach das

Mietauto zurück zu bringen. Danach ein Telefon zur

Campervermietung Helderberg, welche uns dann dort

abholt. Er kommt gleich mit unserem Camper angefah-

ren. Kurz erklärt er Mario alles was man wissen muss

und schon geht’s weiter. Wir fahren noch schnell bei

der Vermietung vorbei, denn wir wollen noch einen Gas-

grill für die nächsten 5 Wochen. Diesen und einen Kaf-

fee bekommen wir gratis.

Nun gehen wir einkaufen. Frischwaren, Gemüse, Früch-

te, Öl, Essig, Gewürze usw. Das Kilo Rindfilet kostete

hier Fr. 20.--, auch sonst ist alles sehr preiswert. Wir

stopfen alles was geht in den Kühlschrank stellen die-

sen an und fahren nun Richtung Cape Hope. Während

Mario nun in der Kolone fährt sitze ich hinten im Mobi-

lehome am Tagebuch schreiben. Es wird hier die ganze

und einzige Strasse renoviert. Auf dem Weg hierher

haben wir noch endlose Slums von Kapstadt gesehen,

bei welchen uns der Vermieter sagte wir sollten nur am

Tage vorbeifahren. Nachts sei es zu gefährlich. Dies

gelte für ganz Südafrika. Wir erreichen unseren Cam-

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pingplatz in Simon’s Town.

Fast leer in dieser Zeit des Jahres. Wir haben einen

Platz mit Meersicht wunderschön auf diesem terras-

sierten Gelände. Wir können auch wählen wo wir uns

hinstellen wollen. Nun mache ich unseren ersten Lunch

(griechischer Salat mit Brot) in unserem neuen Heim.

Danach machen wir ein kurzes Nickerchen. Nun richte

ich den ganzen Wagen ein mit allen unseren Habselig-

keiten. Mario geht in dieser Zeit ins Dorf welches

langgesteckt an der Küste liegt. Links unten sehen wir

noch das letzte Loch des 9 Loch Golfplatzes direkt am

Meer. Mario ist über 2 Stunden unterwegs und läuft

sich die Beine krumm. Es gibt hier nur einen ganz klei-

nen Laden mit wenig Auswahl. Ein Schneidebrett, fri-

sches Brot und ein zweites Abtrocktuch ist nicht zu

haben. So haben wir nun Toastbrot was völlig ausreicht.

Ich habe den Camper leicht umgebaut. Die obere Mat-

ratze auch noch auf unser Bett gelegt, alle Koffer und

Behälter aufs Hochbett gestemmt, die Küche einge-

richtet, die Duschkabine geputzt, denn als wir die Was-

serpumpe betätigten ging sofort die Dusche los. Den

Hahn hat Mario nun fixiert damit dies nicht nochmals

passiert. Auch sonst wird es hier mit der Sauberkeit

nicht so genau genommen, musste ich doch beim Ab-

waschhaus zuerst alle Oberflächen gründlich reinigen

damit dann sauberes Geschirr rauskommt. Die Toilet-

ten und Dusche sind aber sauber. Nun machen wir unser

Abendessen nach über 5 Wochen wieder selbst. Lamm-

gigotsteak, T-Bone Steak dazu italienisches Mischge-

müse. Danach geht’s ans Abwaschen und dann ins Bett,

denn es wird langsam kalt.

* * * * *

Samstag 22.10.2011

Bouders Pinguinpark

Camper, Oatlands Holiday Village, Simon’s Town,

Koordinaten: -34.20454, 18.45488

Während dem wir von der Sonne, die uns in Gesicht

scheint, langsam aufwachen hören wir plötzlich eine

Menge Leute tanzen, singen und sprechen. Wir wagen

einen Blick aus unserem Fenster nach links. Etwa 15

Personen am Ringelreihe tanzen oder was immer dies

sollte. Kurz nachdem wir dann draussen waren ver-

schwanden sie wieder im Gebäude. Wir haben hier ein

Eventzentrum oberhalb von uns. Nun machten wir noch

unsere obligaten Liegestützen draussen mit Meersicht.

Eine Dusche und danach den ersten Kaffee an der Son-

ne. Leider weht ein stetiger Wind, was bei Sonnen-

schein angenehm ist, ansonsten eher kühl. So geben wir

acht das uns der Toast nicht vom Teller geweht wird

und geniessen den Blick aufs Meer.

Immer mal wieder fliegen laut krächzend Vögel über

unsere Köpfe, auch hat es hier Perlhühner und Gänse

auf dem Gelände die sich unsere Brotresten zu Gemüte

führen. Ausser dem Meeresrauchen und dem Wind ist

es hier angenehm ruhig. Nun tauschen wir die kurzen

Hosen wieder gegen Faserpelz und Langes ein, denn

Wolken ringen mit der Sonne. Wir sind nun am Lesen,

Schreiben und Schlafen.

Am Nachmittag besuchen wir den Bouders Pinguinpark

(Eintritt p.P. 40 Rand). Eine grosse Kolonie afrikani-

scher Pinguine erwartet uns. An der Küste entlang wur-

den an diesem Abschnitt ein National Park gemacht

damit die Kolonie der Pinguine nicht übermässig gestört

wird. Auf Holzstegen kann man an mehrere Aussichts-

punkte laufen. Auf dem Weg dorthin sind unterhalb

viele Pinguine auszumachen. Die Jungen sind im Moment

in der Mauser, sodass hier der Flaum überall herum-

fliegt. Eifrig filmen und fotografieren wir diese

schwarz-weissen-rosa putzigen Wesen in jeder Lage.

Diese Pinguine sehen den Humboldpinguinen welche im

Zürcher Zoo sind ähnlich.

Das Wetter ist sehr wechselhaft und so werden wir

mitten im Filmen verregnet. Böhenartig werden wir ge-

duscht, sodass wir dann mit dem Wind im Rücken zum

nächsten Restaurant laufen um Kaffee zu trinken. Nun

dem Golfplatz entlang zum Camping, das Golfen macht

uns nicht wirklich an, bei diesem starken Wind und den

schmalen Fairways.

Heute speisen wir im Camper, denn es regnet immer mal

wieder und ist ungemütlich draussen. Zusammen gelingt

uns ein grüner Salat und Spaghetti mit einer Knob-

lauch-Zwiebel-Dörrtomaten-Petersilie Sauce zu ma-

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chen, was auf diesem kleinen Raum einer Akrobatik-

übung gleichkommt. Beim Abwaschen werden wir im

Steinhäuschen von 100 Augen beobachtet. Ohrennügel

soweit das Auge reicht. Vorsichtig versuchen wir kei-

nen mit in den Camper zu nehmen was nicht ganz ein-

fach ist. Wir haben beide noch traumatische Erinne-

rungen an Dänemark wo wir nach unseren Ferien und ein

Jahr danach noch leblose Körper dieser Nützlinge in

unserem Klappanhänger fanden. Auch mussten wir da-

mals alle unsere Kleider vor dem Anziehen ausschütteln

damit sich diese Viecher verziehen konnten.

* * * * *

Sonntag 23.10.2011

Kap der guten Hoffnung

Camper, Oatlands Holiday Village, Simon’s Town,

Koordinaten: -34.20454, 18.45488

9 Uhr werde ich von Mario geweckt - es sei langsam

Zeit zum aufstehen. Ich war noch müde, durfte ich

doch in den frühen Morgenstunden rennend die noch

aufgehängten Tücher vor dem Regen draussen retten.

Nach dem Morgenessen packen wir unseren Camper

schüttelsicher ein und fahren ans Kap der guten Hoff-

nung. Mario bezahlt schon mal den Camping (450 Rand,

etwa Fr. 50.--) für 3 Tage. Nun fahren wir der wilden

Küste entlang Richtung Süden. Auf Tafeln wird man

immer mal wieder darauf hingewiesen dass es hier Ba-

boons habe welche einem, wenn man draussen esse, an-

greifen könnten. Schon sehen wir welche auf der

Strasse sitzen. Langsam fahren wir vorbei mit hochge-

kurbelten Fenstern. Am Eingang des Nationalparks

müssen wir zum Buseingang rein wegen der Höhe unse-

res Campers von 3m (Eintritt: Rand 80 p/P.). Nun fah-

ren wir von Aussichtspunkt zu Aussichtspunkt, sehen

Riesenheugümper schwarz-orangerot gefärbte, Straus-

se, Zebras, Klippschliefer, Roans und natürlich allerlei

Vögel.

Wir laufen ca. 2 Stunden beim Leuchtturm rauf und

runter mit zahllosen anderen Touristen. Bunte Kolibris

auf gelben Blumen erfreuen unser Auge. Grössere Eid-

echsen flitzen vor unseren Füssen davon oder verweilen

auf einem Stein um Sonne zu tanken. An den steil ab-

fallenden Wänden können wir Kormorane beim füttern

ihrer Jungen zuschauen. Weiter an der Küste entlang

bis zum Meer, welches sich schäumend auf die Felsen

ergiesst. Plötzlich sehen wir neben dem vielen Seetang

welches in der Dünung auf und ab taucht 2 Schwimmer

mit Brett gegen die mauerhohen Wellen schwimmen.

Wir laufen so weit wie möglich vor um dieses Spektakel

des Wellenreitens aufzunehmen und zu geniessen.

Danach fahren wir wieder auf unseren Campingplatz,

stellen den Wagen gegen den Wind hin damit wir dahin-

ter noch ein bisschen draussen sitzen können. Wir ge-

hen heute Fisch essen in Simons Town. Beim ersten

Restaurant, etwa 15 Minuten zu laufen, ist es dunkel.

Wir laufen weiter. Irgendwann sehen wir rechts unten

am Wasser ein Restaurant, sieht nicht ganz zu aus. Wir

wagen es und laufen runter. Es ist offen juhui. Sonst

hätten wir noch ziemlich lange laufen müssen bis ins

Zentrum. Wir speisen hier gediegen. Lauwarmer Meer-

früchtesalat auf grünem Bett, danach Fisch des Tages

mit Gemüse und Reis für Mario, cremige Knoblauch-

Moulesuppe, Meeresfrüchtecurry mit Gemüse, Reis und

Fladenbrot für mich. Alles ist perfekt zubereitet und

wunderbar gewürzt. Nun sind wir froh über den Ver-

dauungsspaziergang von gut einer halben Stunde. Das

Tor zum Camping ist auch noch offen, was wollen wir

mehr. Hatten uns schon überlegt wo wir hinübersteigen

müssten wenn es geschlossen gewesen wäre.

* * * * *

Montag 24.10.2011

World of Birds Sanctuarity, Brille abholen

Camper, Mountain Breeze, Stellenbosch, Koordinaten: -

33.99124, 18.83024

7:15 Uhr muss ich schon aus den Federn, denn wir ha-

ben heute noch einiges vor. Wir brauchen bis zur Ab-

fahrt immer etwa 2 Stunden. Unser erstes Ziel ist der

Park „World of Birds“. Der grösste Vogelpark Südafri-

kas steht angeschrieben. Gute 2 Stunden laufen wir

durch einen vorgegebenen Weg von Voliere zu Voliere.

Fast alles ist überaus schön und grosszügig angelegt.

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Es hat hier Vögel aus allen Teilen der Welt, auch Tau-

ben aus der Schweiz. So geniessen wir diese bunte Vo-

gelwelt auf unserem Rundgang. Einmal müssen wir den

Kopf einziehen, denn eine Eule fliegt haarscharf über

unseren Köpfen ihre Runde. Ich konnte sie leider nicht

filmen, denn sie flog direkt auf mich zu. Auch Schakale

konnten wir hier aus der Nähe betrachten sowie vieler-

lei afrikanisches Kleingetier. An der Küste entlang fuh-

ren wir dann nach Cape Town direkt hinters Einkaufs-

zentrum.

Nun brauchten wir zuerst mal eine Stärkung welche wir

uns beim Thailänder besorgten. An der Sonne geniessen

wir unser bekömmliches Mahl. Noch einen guten Kaffee

und einem Eis ging’s dann ans Einkaufen. Zuerst die

Brille für Mario, danach eine Schachtel Ponstan und

Bromelain für mich und meinen Fersen. Im Bottleshop

Wein und Bier und wieder zum Auto. Nun fahren wir

Richtung Stellenbosch, kaufen im Spar und in einem an-

deren Einkaufszentrum ein, denn es gibt leider nicht al-

les bei einem. Ungesalzene Butter scheint hier Mangel-

ware zu sein. Wir stehen nun in der Feierabendkolonne,

so kann ich mich nach hinten setzen und schreiben. Ma-

rio hat heute beim Einladen schon den ersten Ohrennü-

gel gekillt, ich hoffe dieser hat keine Verwandten mit-

gebracht. Wir fahren an zahllosen Erdbeerfeldern vor-

bei welche gerade von vielen schwarzen Arbeiterinnen

und Arbeitern verlassen werden. Um ca. 17:30 Uhr er-

reichen wir unseren Campingplatz (Mountain Breeze, 3

Tage für total 450 Rand, ca. Fr. 51.- in den Pinienwäl-

dern. Es hat noch Platz für uns. Wir können uns aussu-

chen wo wir uns hinstellen wollen. Die Sanitäranlangen

sind hier sehr sauber und geschmackvoll mit Blumen

dekoriert. Auch hat es eine Badewanne welche man be-

nützen kann. Auch einen Swimmingpool gibt es auf der

Anlage. Ist uns aber zu kalt zum Schwimmen bei so ca.

17-19 Grad Aussentemperatur. Nach einer Dusche ma-

chen wir uns eine Gemüsesuppe mit Knoblauchbrot,

denn das Mittagessen war doch reichlich bemessen.

* * * * *

Dienstag 25.10.2011

Golfrunde in Stellenbosch, Leckender Herd

Camper, Mountain Breeze, Stellenbosch,

Koordinaten: -33.99124, 18.83024

8:30 Uhr Tagwache. Nach dem Morgenessen räumen

wir alles zusammen und fahren zum Golfplatz von Stel-

lenbosch. Dort können wir erst um 12 Uhr starten, denn

es ist wie jeden Dienstag Lady Turnier. So gehen wir

noch ein bisschen auf die Drivingrange trainieren. Auch

Putten wir länger als sonst, was ja nicht schaden kann.

Wir spielen heute zu dritt mit Alex Krummenacher aus

der Schweiz, welcher seit 5 Jahren hier ein Gästehaus

(www.apricotgardens.co.za) betreibt. Grüt kenne er

auch sehr gut, habe er doch einen sehr guten Freund

der seit 40 Jahren im Grüt wohne (Hr. Egloff, den Vor-

namen habe ich vergessen) - die Welt ist ein Dorf. Ge-

mütlich plaudernd spielen wir diese 18 Loch Anlage

(800 Rand/Fr. 90.- für beide) welche uns sehr gut ge-

fällt. Danach trinken wir am Loch 19 noch eine Kleinig-

keit und verabschieden uns. Wir gehen nochmals ein-

kaufen, diesmal beim Pick u Pay welcher sich als gross

rausstellt. So können wir alles nochmals aufmunitionie-

ren. Wieder auf dem Camping stellen wir unseren Wa-

gen auf einen anderen Platz welcher ebener ist, sodass

wir nicht aufbocken müssen. Sonne haben leider alle

Standplätze nicht mehr, so müssen unsere gewaschenen

Haare eben im eher kühlen Wind trocknen. Mit Faser-

pelz oben und unten sitzen wir nun gemütlich draussen

mit einem Bier. Mario am Vorbereiten der Route für

morgen und ich am Tagebuch schreiben. Die Tempera-

turen müssten laut Alex in dieser Jahreszeit wärmer

sein, wir freuen uns darauf, denn beim Schreiben wer-

den meine Finger immer kälter, auch meine Nase hat

nicht mehr Idealtemperatur.

Wir bereiten unser Abendessen vor - Rindsfilet, Salat,

Rosmarinkartöffelchen. Ich bin drinnen am Vorbereiten

und Mario macht den Gasgrill bereit. Das Essen wird

wunderbar aber wir essen drinnen. Nachdem wir uns

entschlossen hatten nun doch noch abzuwaschen mach-

ten wir uns auf den Weg. Davor putzt Mario noch den

Herd bei welchem sich an der Stirnseite ein Abfluss

befindet. Genial finden wir, denn so lässt sich der Gas-

kochherd viel schneller und besser reinigen. Nach dem

Abwasch versorge ich das Besteck in der Schublade

und siehe da, die Gabeln schwimmen im Wasser. Wie

das? Wir montieren die Schublade raus und finden den

direkten Abfluss vom Herd -> in der Schublade. Dieses

System scheint uns doch nicht ganz so durchdacht.

Ausser man weiss dies und hält während des Putzens

ein Becken darunter, welches aber leider nicht rein-

passt, denn die Schublade ist zu schmal. Irgendwas

scheint beim Ablauf nicht so richtig montiert zu sein

oder einen Riss zu haben, wir wollen aber nicht den

ganzen Camper auseinander nehmen um der Ursache

auf den Grund zu gehen. So werden wir in Zukunft den

Herd nur noch mit wenig Wasser putzen.

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Ein Gutes hatte diese Konstruktion, hatte ich doch

wieder was fürs Tagebuch zum schreiben.

* * * * *

Mittwoch 26.10.2011

Camper, Mountain Breeze, Stellenbosch,

Koordinaten: -33.99124, 18.83024

7:30 Uhr Tagwache mit Sonnenschein, genau so lange

bis wir den Frühstückstisch an die Sonne gestellt hat-

ten. Schon ist sie wieder hinter den Wolken ver-

schwunden. Wieder alles eingepackt fahren wir bei Re-

gen zuerst zur Tankstelle, denn unser Öl ist auf

Tiefstand. Mario füllt dies auf, danach noch Diesel. Wir

besuchen Spier, welches aber grösstenteils im Umbau

ist und somit nicht besichtigt werden kann. Auch die

Gepardenfarm interessiert uns in dieser Form wie sie

hier ist nicht wirklich, die laut Führer bestehende

Dampfbahn scheint es hier nicht zu geben, so fahren

wir weiter nach Stellenbosch City. Auf einem bewach-

ten Parkplatz finden wir ein Plätzchen für Rand 20.-.

Nun laufen wir die eine Strasse runter, trinken einen

Kaffee, dazu ein Lindtschokoladenküchlein und genies-

sen das rege Treiben vor uns. Wir flanieren noch durch

die vielen Shops und kaufen Stachelschweinborsten zur

Dekoration ein. Die vielen verschiedenen Felle von

Springböcken, Kudus, Eland und Zebras bei welchen

noch der ganze Kopf und die Schnauze dranhängen

schauen wir uns nur an. Auch hat es endlos viele afrika-

nische Dekorationsgegenstände aus Holz, Knochen,

Steinen, Stoffen und vielem mehr. Antiquitäten, Ge-

mälde und Coiffure hat es hier wie Sand am Meer. Eini-

ge Häuser sind noch im alten Stil wieder neu renoviert

worden, was teilweise sehr schön anzuschauen ist.

Wieder beim Auto geht die Fahrt Richtung Fransch-

hoek. An vielen grossen Weingütern vorbei welche an

den Eingängen ausnahmslos wunderschön entweder mit

Rosen oder/und Bougainvillea in verschiedenen Farben

bepflanzt sind. Dies an pompösen Eingangsto-

ren/Einfahrten. Leider hat es um alles immer einen

entweder sehr hohen Zaun oder einen Elektrozaun. Die

Namen dieser Weingüter wurden je näher wir in die

Gegend von Franschhoek kamen immer französischer.

Im Ort parkten wir dann hinter einem Gebäude und be-

auftragen den herbeieilenden Boy unseren Wagen zu

bewachen, was dieser gegen ein Entgelt gerne tut. Nun

laufen wir auch hier die Hauptstrasse rauf und runter

kauften für mich einen Ledergürtel mit den Big Five

darauf und nahmen unser Mittagessen (Pizza und Salat)

drinnen ein, denn die Temperaturen sind leider erst so

etwa 17 Grad, bei Wind gefühlte 14 Grad. Noch schnell

einen Blick in den Bahnhof, welcher jetzt ein Restau-

rant ist und nur noch ungebrauchte Schienen davor hat.

Weiter geht die Fahrt danach nach Paarl, welches wir

nur mit dem Auto abfahren, denn die Hauptstrasse

zieht sich über 11 km lang entlang dieser Stadt. Wir

konnten nichts Spektakuläres ausmachen, was uns zum

Verweilen Anlass gegeben hätte. Durch eine abwechs-

lungsreiche Gegend mit blühenden Kirsch– und Ostbäu-

men, Rebbergen in verschiedenen Grössen, Pfirsich-

plantagen, Erdbeerfeldern, Olivenhaine und im Hinter-

grund hohe Berge fahren wir wieder auf unseren Cam-

ping. Nun sind wir am Vorbereiten der nächsten Tage,

welche wir an der Küste verbringen werden. Das

Abendessen fällt heute aus, wir sind noch gefüllt mit

Pizza. Wir spielen drinnen bei laufender Heizung noch

ein bisschen Rommee. Danach Tagebuch und Fotos aus-

sortieren.

* * * * *

Donnerstag 27.10.2011

Golf in Strand, der Küste entlang

Camper, Palmiet Caravan Park in Kleinmond

Koordinaten: -34.20.534, 18.59.926

Wir fahren nach Strand auf den Golfplatz. Von den 2

Eingangskontrolleuren werden wir mit Erstaunen emp-

fangen. Ob wir mit diesem ganzen Haus auf den Golf-

platz wollen? Interessiert bestaunen sie unsere Innen-

einrichtung die für jeden ersichtlich ist, da die Vor-

hänge offen sind. Sogar eine Mikrowelle sei zu sehen.

So ist es, klären wir sie auf, wir haben das ganze Haus

dabei. Nun können wir passieren. Gekonnt parkt Mario

ein, vorausschauend ohne Bäume mitzunehmen. Wir

können mit dem Golfspiel starten sobald wir bereit

sind. Einen Sandsack müssen wir noch kaufen, denn in

diesem Land werden die Divots nicht zurückgelegt son-

dern mit Sand aufgefüllt. In 2 ¾ Stunden sind wir ein-

mal rum. Wir haben mittelmässig gespielt. Ein paar Bäl-

le verloren und müssen diese wieder dazukaufen (Fr.

0.65/pro Ball). Nun trinken wir noch was und fahren

dann der Küste entlang nach Kleinmond.

Die Küste ist karg und wild. Hohe Wellen schlagen hier

an das lose Gestein. Nach einigen Stopps erreichen wir

unseren Zielcamping. Das Tor ist geschlossen und auf

rufen macht auch niemand auf. So sehen wir uns um und

finden eine Telefonnummer welche wir anrufen müssen.

In 10 Minuten kommt der Campingwart und lässt uns

ein. Wir können noch unter einigen wenigen Stellplätzen

aussuchen die direkte Meersicht und Sonne haben. Nun

parkieren wir ein und geniessen zuerst mal die wunder-

schöne Aussicht. Wir sehen uns um wo die Toiletten

sind und machen einen Spaziergang zum Strand. Das

Wasser ist noch sehr kalt und die Wellen wild, aber der

Sandstrand schön. Wir grillieren Hühnchenteile auf

dem Grill dazu gibt es grünen Bohnensalat. Wegen des

kräftigen Windes konstruiert Mario mit der Tür des

Autos und Stühlen zusammen einen Windschutz, sodass

die Flamen vom Gasgrill nicht sofort ausgeblasen wer-

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den. Nach dem Abwasch sitzen wir noch bis zum Ein-

dunkeln und geniessen das Meeresrauschen. Kurz vor

der Dunkelheit präsentiert sich uns noch ca. 50 Meter

vom Strand entfernt ein springender Wal. Ein super

Abschluss heute Abend. Nun gehen wir zu Bett denn es

wird empfindlich kalt. Wir haben heute noch 2 weitere

Ohrennügel nach draussen befördert. In der Nacht

regnet es teilweise kräftig.

* * * * *

Freitag 28.10.2011

Relax und Whalewatching, indische Disco

Camper, Palmiet Caravan Park in Kleinmond

Koordinaten: -34.20.534, 18.59.926

8 Uhr Tagwache. An der Sonne welche von Wolken teil-

weise verdunkelt wird geniessen wir unseren ersten

Kaffee. Schon wieder schwimmen Wale in unmittelba-

rer Nähe am Ufer entlang. Eine Freude.

Wir werden heute den Tag hier auf dem Camping mit

Whalewatching verbringen. Nach ca. 2 Stunden haben

wir wiedermal Regenschauer und müssen fluchtartig al-

les reinräumen. Kurze Zeit später lacht schon wieder

die Sonne. So haben wir Aprilwetter im Oktober hier.

Wenn die Sonne scheint wird es sehr heiss, danach lei-

der ohne Sonne gleich wieder empfindlich kalt. Nicht

desto Trotz geniessen wir diesen Tag mit Relaxing.

Immer wieder sehen wir in Nah oder Fern Wale mit

Jungen vorbeischwimmen. Wir werden bis Sonntag hier

bleiben. Am Nachmittag kommt der Platzwart (Rand

655.-/für 3 Tage) einziehen. Die Campinggebühren

werden hier immer bar eingezogen. Die Sanitäranlagen

sind sauber aber viel einfacher als beim letzten Platz.

Waschmaschinen hat es hier keine, dafür sauheisses

Wasser zum Abwaschen. Gestern Abend baute in die

Nacht hinein noch ein indisches Paar ihr Zelt auf, am

Schluss noch mit Autoscheinwerferbeleuchtung. Heute

mussten wir ihnen dann gegen den Abend sagen sie sol-

len doch bitte die Musik ein bisschen leiser stellen

(vorne am Eingang mit Bild keine Radios und Hunde, es

scheint Leute zu geben die nicht mal Bilder lesen kön-

nen). Es kommen immer mehr Leute auf den Platz vor-

beifahrend mit röhrenden Auspuffen. Wir bereiten uns

heute Spaghetti carbonara zu, welche wir wegen dem

starken Wind und den kühlen Temperaturen drinnen es-

sen. In der Nacht stehe ich auf um nochmals zu den

Indern zu gehen. Wir haben Disco mit bum bum bum in

einer Lautstärke wie wenn alles bei uns im Wagen

stattfinden würde. Nach dem ich freundlich gebeten

habe ob sie den Bass bitte etwas leiser stellen könnten,

konnte ich dann auch einschlafen.

* * * * *

Samstag 29.10.2011

Strandspaziergang und Shopping

Camper, Palmiet Caravan Park in Kleinmond

Koordinaten: -34.20.534, 18.59.926

Nach einer sternenklaren kalten Nacht haben wir heute

Morgen wieder wechselhaftes Wetter. Schon beim ge-

mütlichen Morgenessen dürfen wir wieder dem bum

bum bum lauschen. Ein Ärger, würden wir doch lieber

den vielen verschiedenen Vogelgezwitscher und den

Wellen zuhören. Nach dem Abwasch marschieren wir

dem Meer entlang ins Dorf Kleinmond. Der Weg ist

sehr schön, teilweise mit Holzrosten über den Morast

gestaltet. Immer wieder finden sich Tafeln mit der Er-

klärung der artenreichen Fauna. Im Dorf wollten wir ei-

gentlich Essen einkaufen. In der Touristinfo teilten sie

uns mit, dass der nächste Shop in 3 km Gehstrecke zu

finden sei. Im Dorf hat es diverse Souvenirläden und

Kaffees. Wir entschliessen uns umzukehren, denn der

Weg wäre die Hauptstrasse entlang nicht sehr schön.

Wieder am Strand entlang laufen wir zurück, stellen al-

les weg und fahren mit dem Wagen zum nächsten Su-

perspar. Wasser, Fleisch, Gemüse, Brot, Wein usw. kau-

fen wir für die nächsten 3 Tage ein. Wieder zurück auf

dem Platz wird alles fahrgerecht eingeräumt und wir

können wiederum die schöne Aussicht geniessen. In der

Zwischenzeit haben sich alle bum bum nahen Zelte ei-

nen anderen Platz gesucht, sodass nun die Inder alleine

auf weiter Flur stehen. Trotzdem hört man diesen

Lärm immer noch. Gegen den Abend hört die Lärmbe-

lästigung plötzlich auf, der Platzwart hat seines Amtes

gewaltet, endlich und Gott sei gedankt. So konnten wir

nun wieder den Naturgeräuschen lauschen. Spielkarten

mit Zeltheringen und Messern belastet spielen wir

draussen Rommee. Den Sonnenuntergang geniessen wir

auf der vorgelagerten, gemauerten, grossen Feuerstel-

le an der Sonne. Mario hat am Nachmittag noch die

zweite defekte Gasplatte mit Kaltlötband und Isolier-

band geflickt, welches er beides voraussehend wie er

ist, von zu Hause mitgenommen hat. An diesem 230‘000

km alten Gefährt fällt fast täglich eine Reparatur an,

erinnert uns an Australien, wo wir auch immer was zu

reparieren hatten. Wir essen heute zerteilte Lammkeu-

le vom Grill und Rosmarinkartöffelchen mit Knoblauch,

dazu Knoblauchbutter. Alles ist sehr gut. Die Fleisch-

qualität hier ist sehr gut zumal wir fast nicht dafür be-

zahlen müssen. Diese ca. 700g Lamm haben gerade mal

Fr. 8.- gekostet.

* * * * *

Sonntag 30.10.2011

Wale, Cape Agulhas südlichster Punkt von Afrika

Camper, Stuisbaai Caravan Park,

Koordinaten -34.79634, 020.05003

7:30 Uhr Tagwache. Nach dem Morgenessen packen wir

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schnell und gekonnt zusammen und fahren Richtung Sü-

den. In Hermanus fahren wir auf den nächsten Park-

platz am Meer und gehen Wale schauen. Es ist super

hier ca. 50 Meter von den Felsen entfernt tummeln

sich mehrere Wale mit Jungen. Gute 2 Stunden schau-

en wir dem Spielen fasziniert zu und verfilmen und fo-

tografieren endlos lange. Da gibt es dann wieder viel zu

schneiden, muss man doch immer auf dem Objekt blei-

ben, denn man weiss ja nie wenn was spektakuläres pas-

siert.

In Gansbaai am Meer essen wir dann drinnen unseren

Lunch, denn es zieht uns um die Ohren. Weiter geht die

Fahrt zum südlichsten Punkt von Afrika. Über eine Gra-

velroad welche für unser Gefährt eine Herausforde-

rung darstellt, denn es klappert und scheppert überall

unter, über und neben uns, dass uns Angst und Bange

wird. Wir hoffen es bleibt alles an seinem angestamm-

ten Platz. Irgendwann muss die Aussenklappe in wel-

cher sich die Gasflaschen befinden, mit dem Lederman

wieder gerichtet werden, damit die Flaschen auch im

Wagen bleiben und nicht herausfallen. Auf einem nas-

sen schlüpfrigen Abschnitt geraten wir leicht ins

Schleudern wie auf Eis. Ansonsten überstehen wir die

Fahrt aber gut. Wir sehen immer mal wieder Strausse

und Sekretärvögel in den endlosen reifen Kornfeldern

Körner aufpicken. Auf der Strasse fliegen vor uns

Schwärme von weissen Ibissen auf und knallorange Vö-

gel suchen das Weite wenn wir anbrausen. Am Cape

Agulhas (der südlichste Punkt Afrikas) ist es sehr win-

dig und kühl. Trotzdem hat es hier Leute die Baden ge-

hen. Auch bei wärmeren Temperaturen würden wir dies

lassen, denn am Strand liegen haufenweise portugiesi-

sche Galeeren (hochgiftige Quallen) herum. Schön an-

zusehen aber sehr gefährlich.

Wieder beim Auto fahren wir auf den nächsten Cam-

ping (Cape Agulhas), welcher wegen zu geschlossen ist.

Auf dem nächsten haben wir dann mehr Glück, dieser

ist offen und wir sind die zweiten die hier Campen. Di-

rekt am Sandstrand stellen wir unseren Wagen auf. Der

Wind pfeift uns zwar kalt um die Ohren aber die Aus-

sicht ist super. Die WC-Anlagen sind einfach und sau-

ber. Der Platzwart wird dann am nächsten Morgen das

Geld einziehen. Er war eben in der Kaffeepause und

wollte den Kaffee noch warm geniessen.

So bin ich mit immer kälter werdenden Finger am Ta-

gebuch schreiben während Mario seine hunderte Wal-

fotos am aussortieren ist. Wir machen uns heute Risot-

to al parmigiano, dazu Rindplätzli die bissfest aber ge-

schmackvoll sind und Salat. Wir sitzen gemütlich drin-

nen und spielen nach dem Abwasch noch ein bisschen

Karten.

* * * * *

Montag 31.10.2011

Eisenbahn in Sandvliet, Golf in Montagu, Baden in den

heissen Quellen

Camper, Montagu Caravan Park,

Koordinaten: -33.78769, 020.1126

7 Uhr Tagwache. Nachdem wir bei Sonnenschein draus-

sen unser Frühstück genossen haben fangen wir an ein

zu packen. Unser deutsche Nachbar (Diplomat der seit

1,5 Jahren in Kapstadt wohnt) mit Familie kommt noch

um ein bisschen Kaffee bitten, denn die Windeln seien

zwar mitgekommen aber den Kaffee hätten sie verges-

sen. Wir können aushelfen, mit den Windeln wäre dies

ein bisschen schwieriger geworden. Kurz nachdem wir

dann alles im Wagen hatten fängt es an zu Schütten.

Wir verlassen diesen regnerischen Ort nun und bezah-

len für die Übernachtung 115 Rand (Fr.13). Nun fahren

wir durch eine Gegend welche von Weizenfeldern be-

stimmt wird. Endlos ziehen sich diese Felder hin. Die

einen schon abgeerntet, die andern noch nicht. Wir se-

hen auf unserer Fahrt wieder diverse grosse Vögel in

den Feldern pickend. Auch hat es hier grosse Schaf-

und Rinderherden. Gehöfte gibt es nur hin und wieder.

Zwischen Ashton und Sandvliet haben wir dann den

Bahnhof gesucht welcher auf der Karte angegeben

wurde, ihn aber nicht gefunden, dafür eine alte Loko-

motive welche ausgestellt war.

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Die Fahrt führte uns nun ins Gebirge nach Montagu.

Auf dem Camping mitten im Dorf meldet uns Mario an,

nachdem er sich vergewissert hatte das der grosse

schwarze Hund noch immer friedlich an derselben Stel-

le vor der Anmeldung liegen bleibt. Drinnen hatte es

dann noch 2 weitere grosse Hunde von denen einer nach

kurzer Zeit bellend Richtung unseren Camper schaut.

Die Besitzerin pfiff ihn zurück, sie konnte nicht ver-

stehen wieso der Hund, der immer auf dem Camping ist

plötzlich unseren Camper anbellt, dies sei wahrlich

nicht der erste Camper den er sehe. Wir fahren dann

auf den 9 Loch Golfplatz für welchen wir pro Person

für 18 Loch Fr. 20.- bezahlen. Bei trockenem Wetter

spielen wir unsere 2 Runden. Trinken danach einen Kaf-

fee welcher gratis ist und ein kleines Bier für ca. Fr.

0.80.

Weiter geht es zu den heissen Quellen von Montagu. In

einer grossen Anlage (Rand 40 /p.P.) suhlen wir uns in

vier verschieden warmen Becken. Mario hat schon bald

genug und geht duschen. Etwas später dusche ich dann

auch. Leider benutzen sie für die Duschen das warme

Quellwasser nicht. So liefern die Duscharmaturen bei

„Hot“ kaltes und bei „Cold“ saukaltes Wasser. Schnelle

haben wir beide unsere Haare gewaschen und sind wie-

der im Wagen. Auf dem Zeltplatz parkieren wir ein,

nehmen den Apèro draussen, leider bei kühlen Tempe-

raturen und nun leicht einsetzendem Nieselregen. Das

Wetter lässt noch einiges zu wünschen übrig. Mario

grilliert in der Nieselpause draussen 2 Rindsteaks,

während ich drinnen an der wärme Zucchini brate mit

Knoblauch dazu. Freudig setzen wir uns mit unseren in

der Mikrowelle vorgewärmten Tellern mit dem wohlrie-

chenden Essen im Camper nieder. Nehmen den ersten

Bissen zu uns und hoppla es knirscht ganz grausig zwi-

schen den Zähnen. Kalte Schauer rieseln uns den Rü-

cken runter. Da habe ich wohl die Zucchini zu wenig ge-

waschen, nicht alle aber doch einige. Nun zerdrücken

wir vorsichtig mit der Zunge den Rest unseres sandigen

Gemüses, welches geschmacklich hervorragend ist. An

dem Steak gibt es nicht auszusetzen, sie sind butter-

zart und geschmackvoll. Nach dem Abwasch sitzen wir

noch gemütlich spielend in unserem Häuschen.

* * * * *

Dienstag 1.11.2011

Quer durchs Little Karoo,

Straussenfarm in Oudtshoorn

Camper, Mount View Resort, George

Koordinaten: -33.97599, 022.44126

Tagwache um 7 Uhr, die Sonne scheint uns ins Gesicht.

Beim Kaffeewasser holen fällt mir auf, dass der ver-

meintlich gemeinte Kiesweg nicht aus Kies ist sondern

aus zersplitterten Früchtesteinen. Wir nehmen an dies

sind die Überbleibsel dieser vielen Trockenfrüchte die

man hier überall kaufen kann. Eine gute Verwertung

finden wir. Nach einem gemütlichen Zmorgen an der

Sonne fahren wir weiter auf der R62 Richtung Oudts-

hoorn. Die Landschaft ist Alpin. Von Tal zu Tal schlän-

gelt sich die Strasse durch diese wunderschöne Ge-

gend. Die kargen Berge werden unterbrochen von über-

aus fruchtbaren Tälern in welchen allerlei Bäume und

Sträucher blühen.

Angebaut wird hier neben Wein, Fruchtbäumen, Weizen

auch noch Reis. Alles wird aber immer wieder bewäs-

sert. Die lachsrosa chinesischen Lampionsträucher, der

gelbe Ginster, violette Strohblumen und in den Dörfern

schon aus der Ferne leuchtende rote, pink, magenta und

orange blühenden Bougainvilleas sind eine Farben-

pracht. In einem kleinen Dorf trinken wir einen Kaffee

latte und essen dazu einen frischen, wohlriechenden

Scons mit Butter, Marmelade, Käse und Schlagsahne.

Kurz vor Oudtshoorn besuchen wir eine Straussenfarm,

welche zu ist. So fahren wir zur nächsten, bei welcher

schon etwa 5 Busse stehen. Wir kaufen zwei Eintritts-

karten für eine Führung und können auch schon 10 Mi-

nuten später zu viert starten. Um 1860 fingen hier die

Leute an Straussenvögel zu züchten. Diese Vögel kön-

nen bis zu 60 Jahre alt werden und können bei Tro-

ckenheit wenn sie nur Grünzeug essen bis zu 2 Wochen

ohne Wasser auskommen. Legen, wenn man ihnen immer

wieder Eier wegnimmt, bis zu 60 Eier in 8 Monaten ab

dem 4. Lebensjahr. Die Eier werden hier in Automaten

künstlich 42 Tage lang ausgebrütet und die Tiere mit

14 Monaten dann geschlachtet, vornehmlich zur Leder-

und Fleischgewinnung. Das Leder ist sehr widerstand-

fähig und teuer und wird zur Herstellung von Taschen

(Cucchi, Hermes, etc.), Geldbörsen usw. verarbeitet.

Ein Geldbeutel kostet hier ca. Fr. 120.-. Wir kaufen uns

einen Schlüsselanhänger mit magenta Straussenfedern

und ein Computerabstauber auch mit Federn. Die Fe-

dern werden den erwachsenen Tieren von Zeit zu Zeit

abgeschnitten, denn diese wachsen wieder nach. Der

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Federschmuck wird grösstenteils nach Rio für den Kar-

neval und ins Moulin Rouge nach Paris verkauft. Es wer-

den hier auch Strausse geritten. Man kann dies bis zum

Eigengewicht von 70kg. Ich verzichte darauf, denn die

Touristen welche am Reiten sind sehen nicht wirklich

glücklich aus. Nach dieser 1 stündigen interessanten

Führung fahren wir weiter.

In Oudtshoorn wollen wir ein kleines Mittagessen ein-

nehmen. Zu Marios Verdruss müssen wir auf unsere 2

Salate und die Knoblauchpizza fast eine Stunde warten.

In dieser Zeit hätten wir schon längsten noch einkau-

fen können. So machen wir dies dann danach. Leider hat

es hier wieder mal nicht alles an Lebensmittel die wir

wünschen, so müssen wir dann eben andernorts noch-

mals einkaufen. Der Ölstand beim Camper leuchtet

schon wieder auf. Wir gehen tanken und kaufen noch-

mals einen Liter Öl ein.

Über den Outeniqua Pass präsentiert sich unter uns in

der Ferne George und das Meer.

Ein wunderbarer Ausblick. Langsam fahren wir den

steilen Berg hinunter, denn mit dem Wohnmobil geht

dies nicht zu schnell. Unten angekommen fahren wir di-

rekt auf einen Spar zu bei welchem wir nun noch den

Rest kaufen. Der Parkplatzwärter teilt und dann beim

einladen mit, wenn wir das Wohnmobil nicht mehr

bräuchten würde er dies gerne übernehmen, es sei ja

das ganze Haus darin und dies würde ihm sehr gefallen.

Nun fahren wir via Touristinfo (welche schon geschlos-

sen ist) auf den Camping. Wir sind die einzigen hier und

können somit unseren Standplatz frei wählen. Wir neh-

men den Platz mit der Abendsonne. Schnell hingestellt

sitzen wir noch gemütlich in den letzten Strahlen beim

Apèro. Wir telefonieren via Skype nach Hause, wobei

wieder bei Karin das Internet aussteigt. Wir versuchen

es Morgen nochmals. Wir spazieren noch zum Haupt-

haus in welchem sich eine Pizzeria und ein Bowlingzen-

ter befinden. Wir essen beide einen Teller köstliche

Pasta und erfahren von einer deutsch sprechenden

Mitarbeiterin noch so dies und das über die Gegend

hier. Nun sind wir langsam müde, gehen duschen und

dann in die Federn.

* * * * *

Mittwoch 2.11.2011

Kleider waschen, Eisenbahnmuseum und Bahnfart

Camper, Mount View Resort, George

Koordinaten: -33.97599, 022.44126

7 Uhr Tagewache, die Sonne scheint! Gemütlich sassen

wir bis ca. 10:15 Uhr draussen und genossen die auf-

kommende Wärme. Ich zog noch die Betten ab und

richtete die gesamte Wäsche der letzten 2 Wochen.

Alles in einen Abfallsack verpackt fuhren wir zur Wä-

scherei. Ich hatte eigentlich vor selbst zu waschen.

Dort angekommen fragten wir was denn der ganze Sack

waschen/bügeln kosten würde: für 8,4 kg Wäsche Fr.

16.--. Wir liessen Waschen und Bügeln. Nun fuhren wir

zum George Transport Museum. Nach kurzem Einweisen

hatten wir so parkiert dass auch für andere Fahrzeuge

noch Platz war. Der Parkwächter bekam von uns Rand

20.- damit unserem Auto nichts passiert. Aufgeregt

fragte er uns ob wir denn auch die Fahrt mit dem die-

selbetriebenen Schienenbus (Outeniqua Power Van) ma-

chen möchten. Natürlich wollten wir. So müssten wir

uns beeilen, denn dieser fahre in 7 Minuten ab. Im

Stechschritt folgten wir unserem Führer zur Kasse,

bezahlen schnell die Rand 200.- und bekamen noch die

zwei letzten Plätze im zweiten Wagen. Wir begrüssten

alle im Wagen, 4 Deutsche, 3 Engländer und wir also ein

Europärerwagen. Nun fuhren wir nach einigem umran-

gieren mit weichenstellen von Hand, den Berg hinauf.

Die Reiseleiterin befand sich in unserem Wagen der

Fahrer im anderen. Mit wenigen Worten wurden wir auf

verschiedene Sehenswürdigkeiten und Pflanzen hinge-

wiesen. Bekamen Geschichten erzählt über die Auf-

forstung nach dem Niederbrand des gesamten Gebietes

um 1860 herum. Wir kamen immer höher und die Aus-

sicht wurde immer spektakulärer. In der Ferne sahen

wir Mossel Bay welches wir übermorgen besuchen wer-

den und das schimmernde Meer dahinter. Unter uns lag

die Stadt George, welche 200‘000 Einwohner hat. Wir

fuhren in Schluchten hinein welche üppig begrünt sind.

Die Deutschen vor uns fanden es sehe hier eher aus wie

in der Schweiz als wie Afrika. Wir konnten dem eigent-

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lich nur zustimmen, denn Afrika stellen wir uns so vor

wie wir es auf der Safarirundreise gesehen haben. Es

blühen jetzt viele Wildblumen (Ericas usw.) in schil-

lernden Farben: pink, gelb, orange, weiss aber auch vio-

lett und rosa. Nach ca. 1 Stunde Fahrt gab es einen

Halt und wir fuhren wieder den Berg hinunter. Die

Sitzlehnen konnte man einfach umklappen und schon

sass man wieder in Fahrtrichtung. Nach ca. einer vier-

tel Stunde gab es eine Rast auf einem Rastplatz beim

TV/Radio Tower mit dem Panorama weit über George

hinaus. Wir konnten unser Picknick nicht mitnehmen,

wussten wir ersten nicht, dass es eine Pause geben

würde und andererseits hätten wir bei dem Gehetze

auch keine Zeit gehabt dieses vorzubereiten. So be-

gnügten wir uns mit einem Schluck Wasser, welches ich

geistesgegenwärtig am Schluss noch schnell eingepackt

hatte. Nach einer halben Stunde ging dann die Fahrt

wieder weiter. Quitschend und ratternd schlängelten

wir uns dem Tal entgegen. Nach insgesamt 2 Stunden

erreichten wir das Museum in welchem wir uns nun in

Ruhe umsehen konnten. Schöne grosse Loks, vornehm

ausgestattete Reisewagen mit Salons, Badezimmer und

gemütlichen Speisezimmer alle schön dekoriert und

restauriert. Etliche Fotos vergangener Zeiten, als die

Dampfzüge noch fuhren. Die Dampffahrten nach Mos-

sel Bay mit dem Choo-Tjoe Train wurden vor 4 Jahren

wegen zu grosser Brandgefahr und mangelnder Nach-

frage eingestellt und nach Knysna weil das Schienen-

trasse weggespült oder verschüttet wurde. So mussten

wir uns leider mit den alten Fotos begnügen. So gegen

14:30 Uhr fuhren wir wieder zum Camping, machten uns

ein Sandwich und lasen danach gemütlich an der Sonne

unsere interessanten Bücher und die Führer zur Wei-

terreise in den nächsten Tagen. Auch liessen wir das

gesamte Wasser des Campers ab (diese Wagen haben

keine Abwassertanks sodass alles einfach unten am Au-

to in die Wiese läuft) denn dieses stank schon seit Ta-

gen, sodass wir es nicht mehr benutzen konnten. Wir

füllten nun nur etwa 20- 30 Liter auf. Gegen den Abend

konnten wir in sicherer Entfernung der Affensippe

beim Spielen auf dem Gelände zusehen. Fürs Abendes-

sen Rindsteak und Salat (als ich den Salat waschen

wollte und das neu aufgefüllte Wasser in die Schüssel

goss, hatte dies eine eigentümliche Farbe und war vol-

ler Sand, ich holte daraufhin neues Wasser beim WC-

Haus) begaben wir uns wieder nach drinnen, denn so-

bald die Sonne verschwunden ist wird es ungemütlich

kalt.

* * * * *

Donnerstag 3.11.2011

Golf spielen, Wäsche zurück holen

Camper, Mount View Resort

Koordinaten: -33.97599, 022.44126

Um 6:30 Uhr schaute ich zum Fenster raus und ent-

schied mich noch nicht aufzustehen. Ausserdem war es

im Wagen gerade mal 15 Grad, was mich nicht aus dem

warmen Bett trieb. So las ich noch ein bisschen wäh-

rend Mario mir einen Kaffee am Bett servierte und

dann versuchte draussen zu sitzen. Nachdem aber die

Sonne nur sehr kurz vorbei schaute kam dann Nebel

auf, welcher ihn wieder in die gute warme (nachdem wir

den Heizbläser aufgestellt hatten) Stube trieb. Wir

frühstückten das erste Mal drinnen, denn das Wetter

wollte noch nicht so recht. Ich trug wieder einmal Ta-

gebuch nach während Mario am Lesen war. Wir gehen

heute Golf spielen. Wir wollten auf den 4 x 18 Loch

Platz von Fancourt. Schon beim Vorfahren sahen wir

den livrierten Torwart am Eingang stehen und dachten

uns, dies wird wohl nichts. So war es dann auch, der

Platz sei komplett voll. Wer‘s glaubt wird Seelig. Wir

wendeten und steuerten den nächsten Platz per GPS an.

Bei diesem war der Parkplatz schon rammel voll. Sie

haben heute ein Turnier wir sollen es doch auf dem

Kingswood Platz probieren, welcher sich hinter unserem

Camping befindet. Dort wurden wir freundlich empfan-

gen, meldeten uns an und konnten starten wann wir

wollten. Für 2 Personen 18-Loch mit Buggy (Elektromo-

bil) Fr. 55.—. ein Spotpreis, bei uns in der Schweiz kos-

tet der Buggy alleine fast so viel. Der Platz sei zu lang

um zu laufen sagte man uns. Dem konnten wir am

Schluss zustimmen, denn die Wege von Loch zu Loch

waren zum Teil sehr lang. So genossen wir unser Spiel

auf diesem schön angelegten, neuen Golfplatz bei wel-

chem der Start am Loch 18 beginnt.

Danach ging‘s zur Wäscherei bei welcher unsere Wä-

sche schon frisch gewaschen und gebügelt auf uns war-

tete. Wir gaben ein rechtes Trinkgeld und fuhren zum

Camping. Dort angekommen stürzte sich Mario sofort in

die Küche um Bolognese zu kochen. Schon bald wehte

mir draussen beim Lesen ein verführerischer Duft um

die Nase. Von der anderen Seite wehte mir immer mal

wieder der üppige Duft des Raintrees um die Nase. Ein

lila blühender Baum welcher aber gleichzeitig orange

Kügelchen regnen lässt. Leider brauchte es noch über 2

Stunden bis zum Essen – gut Ding will Weile haben -

insbesondere seine Bolognese. Vor und über mir pickten

oder krächzten immer mal wieder die Hadidasvögel

(grau-schwarze, langschnäbelige Ibisse) um die Wette,

was mich beim Lesen aufschrecken lies. Das Wetter

hatte beim Golfen komplett aufgetan doch am Abend

wurde es wieder bewölkt, sodass wir uns in den Wagen

verziehen mussten. Die Spaghetti Bolognese wurden

super gut. Mit gut gefüllten Bäuchen machten wir uns

danach noch an den Abwasch, spielten noch ein biss-

chen Karten und gingen dann in die Federn. Wenn das

Wetter gut ist gehen wir morgen nochmals Golfen und

fahren danach weiter an die Küste. Die Affenbande

traute sich heute Abend, als wir im Wagen waren, fast

ganz zu uns. Als sie nichts Interessantes fanden suchte

sie wieder das Weite, was uns auch lieber ist.

* * * * *

Freitag 4.11.2011

Golfen, Eisenbahnfriedhof in Mossel Bay,

Camper, Buffalo Bay

Koordinaten: -34.08894, 022.97645

Wir fuhren nochmals auf den gleichen Golfplatz und

spielten eine weitere Runde. Das Wetter war sehr win-

dig was aber nicht als Ausrede für unser schlechtes

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Tagebuch südliches Afrika: Namibia / Botswana / Südafrika 8.9.2011 – 26.11.2011 Seite 47

Spiel gelten konnte. Zwischen 12 und 13 Uhr fuhren wir

nun weiter ans Meer. Unser Ziel als erstes war der

Bahnhof von Mossel Bay. Nach einmaligem Umrunden

desselben fanden auch wir nun den schlecht ange-

schriebenen Eingang. Bei der Pförtnerin trugen wir uns

ins Buch ein (es hat hier an jedem Eingang, zu was auch

immer, einen Pförtner mit einem riesigen Buch in wel-

chem man sich mit Name, Autonummer und Unter-

schrift eintragen muss, wer weiss für was?) und fingen

an umher zu laufen.

Unsere Herzen schmerzten bei diesem Anblick. Überall

standen still und ergeben vor sich hin rostend einstmals

wunderschöne Dampflokomotiven herum. Auch Perso-

nenwagen aus längst vergangener Zeit fristen hier ih-

rem Ende entgegen. Wir liefen und fotografierten die-

sen ferrophilen Friedhof in welchem zwischen 20-30

Loks und 10-20 Wagons stehen. Fast alle Dampfloks

sind noch voll mit Kohle beladen wie wenn sie gleich ein-

gefeuert würden, aber auf einzelnen Tendern wachsen

schon kleine Sträucher. Wir fantasierten wie wir diese

Unmenge Kohle per Container zum DVZO verladen

könnten. Wir könnten damit die nächsten 10 Jahre

rumfahren. So nahmen wir diese Kolosse vergangener

Zeit mit Kamera und Herzen in uns auf. Denn ein Beam-

ter teilt uns mit, dass nächstes Jahr alles in den

Shredder zur Eisenverwertung kommt und das ganze

Bahnhofsgelände eingeebnet wird.

Wehmütig verliessen wir diesen Ort und fuhren den

Schienen entlang (soweit möglich) Richtung Knysna.

Über teilweise grässlich wacklige Wellblechpisten mit

15km/h krochen wir dahin. Unser gesamtes Inventar

wurde kräftig geschüttelt und durcheinander gebracht.

Die Ölanzeige beim Auto löschte nun überhaupt nicht

mehr aus und der Motor fing leicht an zu pfeifen, was

uns nicht gerade freudig stimmte. Wir schafften es

trotzdem noch auf unseren Camping Buffalo Bay direkt

am Meer. Wir suchten uns zwischen den wenigen ande-

ren Wohnwagen einen Platz direkt am Meer aus. Das

Wetter war windig und bewölkt mit teilweisen Schau-

ern am Abend. So assen wir drinnen Rindfilets mit

Knoblauchkartoffeln, davor eine Avocado. Ich habe

langsam genug von Fleisch und werde in den kommenden

Tagen was anderes Essen. Die Sanitäranlagen sind hier

wieder sehr sauber und angenehm temperiert. Kosten

für 3 Nächte Rand 555.- (Fr. 62.--)

* * * * *

Samstag 5.11.2011

Relaxen, Strand geniessen

Camper, Buffalo Bay

Koordinaten: -34.08894, 022.97645

8 Uhr Tagwache. Die Sonne lachte schon teilweise

durch die Wolken. Wir frühstückten draussen in Be-

gleitung diverser Vögel welche auf einen Happen hoff-

ten. Ein kleiner grauer frecher Vogel kam, als nichts

abfielt, noch im Camper nachschauen ob nicht doch

noch was zu holen wäre. Ohne Angst setzte er sich

auch auf Marios Knie und sah ihn erwartungsvoll an.

Nach dem Abwasch und einem bisschen Lesen gingen

wir zu Fuss zum Einkaufzentrum in der Nähe. Leider

hatte dieses überhaupt keine Frischwaren, sodass wir

schnell fertig waren. Im Restaurant in welchem wir

heute Abend essen wollten hat die Küche ab 17:30 Uhr

geschlossen. So fiel auch dies aus. Wir werden schon

was Essbares zusammenstiefeln heute Abend, denn zum

Wegfahren und Einkaufen hatten wir heute überhaupt

keine Lust.

Wir genossen einen Tag am Meer an der Sonne welche

heiss auf uns niederbrannte. Wir versuchten das erste

Mal den Sonnenstoren vom Auto zu montieren. Es ge-

lang uns nicht. Alle Stangen flogen uns nach der Befes-

tigung um die Ohren. Der Wind war auch sehr böig oder

aber wir hatten das System noch nicht begriffen. Nun

versuchte Mario noch den Sonnenschirm aus, mal

schauen wir lange dieser hält bevor er in Richtung Meer

fliegt.

Das rauschende Getöse herannahender Wellen erfreu-

te all unsere Sinne während wir immer wieder skeptisch

nach unserem Sonnenschirm "schäächten". Wir trauten

der Sache noch nicht so ganz, so nahm Mario die mit-

gebrachten Bänder raus und montierte diese am Stän-

der. Der Schirm stülpte sich immer mal wieder auf die

Aussenseite was wir gelassen entgegennahmen und wie-

der richteten. Mario hatte noch kein Sitzleder und

füllte wieder einen Liter Öl in den Wagen. Am Montag

werden wir eine Garage aufsuchen um alle Flüssigkeiten

im Motor zu überprüfen, denn wir haben keine Lust

dann irgendwo im Nirwana stehen zu bleiben. Er machte

dann noch ein SMS an unseren Vermieter um nach zu

fragen ob wir noch anderes kontrollieren sollten. Die

Antwort kam dann einige Stunden später. Es sei normal

das der neue Motor bis Km 10‘000 noch nicht ganz rund

laufe. Wir sollen weiter Öl auffüllen und ansonsten

nicht weiteres unternehmen. So bleibt uns der Weg zu

Garage erspart. Am Abend sassen wir wieder drinnen

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Tagebuch südliches Afrika: Namibia / Botswana / Südafrika 8.9.2011 – 26.11.2011 Seite 48

den es windete so fest, dass unser Camper wie ein Boot

hin und her geworfen wurde.

Ein Mann war vor uns am Felsenstrand, am grosse un-

förmige leicht unangenehm riechende Ballen suchen.

Worauf wir uns zu ihm gesellten und fragten für was

diese den gedacht seien. Ob man sie essen könne.

Freundlich erklärte er uns, dies seien Fischköder und

schnitt einen Ballen auf. Zum Vorschein kam lachsfar-

biges Muschelfleisch, welches sie in einer alten Flasche

sammelten um dann zum Fischen zu gebrauchen.

Beim einem Risotto und einem Glas Wein beschlossen

wir diesen Tag.

* * * * *

Sonntag 6.11.2011

Delfine beobachten, Relax, Planung Wohnwagen

Camper, Buffalo Bay

Koordinaten: -34.08894, 022.97645

7:45 Uhr waren wir schon wieder wach und genossen

unseren ersten Kaffee an der Sonne mit nur ganz wenig

Wind. Auch heute machten wir einen gemütlich faulen

Tag. Schon bald schwammen vor uns in der Buch 2 Del-

fine vor und zurück. Wir erfreuen uns an deren Anblick

ohne Kamera. Nun hatten wir Zeit um unseren zukünf-

tigen Wohnwagen im Grundriss zu planen. In reger Dis-

kussion vertieft machten wir unser erstes Gerüst die-

ses kleinen Hauses. Wir werden wohl in naher Zukunft

nochmals nach Stuttgart an die grosse Campingmesse

fahren um uns alle Anbieter anzusehen, was diese zu

bieten haben. Sehr wahrscheinlich gibt es dieses uns

vorschwebende Model so nicht zu kaufen, sodass wir

dann einen Mix machen müssen.

So ging unser Tag heute geruhsam von statten. Zum

Mittagessen gab es ein Restenplättchen welches wir an

der Sonne verzehrten. Mario klopft zwischendurch mal

den Zentimeter dicken Dreck von den Radkasten wel-

cher sich dort nach unserer Morastdurchfahrt verfes-

tigt hatte. Es kamen links von uns noch 3 Nachbarn da-

zu, wobei die einen nach einigen Stunden schon wieder

alles einpackten und wegfuhren.

Die vorwitzigen kleinen Vögel welche kopfwackelnd um

uns herumliefen waren auf der Suche nach Essbarem.

Wir mussten immer wieder schauen, dass sie nicht in

den Wagen hüpften und sich dort was Essbares such-

ten. Mario putzte soeben die Scheiben unseres Autos

mit Wasser, ein bisschen ungeschickt, denn nass sind

am Schluss auch sein T-Shirt und die Trainerhosen. Na,

es muss halt alles gelernt sein, auch das Putzen, aber

die gute Absicht ist die die zählt. Ich lass ihn mal wei-

termachen und schreibe das Tagebuch in dieser Zeit.

Immer mal wieder konnten wir dem Cockerspaniel der

Besitzer beim Mövenjagen zuschauen. Am Abend wärm-

ten wir uns noch den Rest Risotto auf, tranken Bouillon

und Kaffee um uns aufzuwärmen und das war‘s dann

auch schon. Nach einigen Kartenspielen, bei welchen

Mario immer mehr Punkte machte als ich beenden wir

diesen gemütlichen Tag.

* * * * *

Montag 7.11.2011

Knysna, Mitchell's Brewery, Cape St. Francis Park

Camper, Arch Rock Caravan Park

Koordinaten: -34.00277, 023.4623

So gegen 9 Uhr fuhren wir nach Knysna zum Bahnhof.

Doch leider war auch dort fast nichts mehr von der

ehemaligen Eisenbahnpracht zu sehen. Der Bahnhof war

verlassen, auf den Geleisen standen parkierte Autos

und nur noch 3 alte Personenwagons mit wunderbar ge-

schmiedeten Verzierungen welche nun still vor sich hin

rosteten.

Wir besuchten die Mitchell‘s Brauerei welche uns dann

eine Privatführung um 10:30 Uhr machte. Hier werden

pro Sud 3600 Liter zu 7 verschiedenen Bieren verar-

beitet. Ein weiteres Leichtbier von 2% wird in nicht an-

geschriebenen Flaschen an vorbeikommende Arbeiter

für wenig Geld verkauft. Nachdem wir dann von allen

Bieren eine Kostprobe nehmen durften, kaufte sich

Mario noch einen Faserpelz und ein T-Shirt und natür-

lich noch 8 Liter Bier. Hier wird das Bier in PET Fla-

schen abgefüllt, einen grossen geschmacklichen Ein-

fluss konnten wir nicht feststellen. Mal sehen ob so ei-

ne Abfüllvariante auch bei uns bald zu finden ist. Auf

einen halben Liter Gratisbier nach der Degustation ha-

ben wir dann danken verzichtet.

Wieder zurück am Bahnhof und Hafen gingen wir dann

erst mal etwas essen. Austern (welche hier aus der Ge-

gend sind) Sushi, Sashimi und einen grossen gemischten

Salat genossen wir mit Blick auf den Hafen. Nun ging‘s

wieder ein Mal ans Einkaufen mit meiner ellenlangen

Liste, denn uns war fast alles ausgegangen. Früchte,

Gemüse, Fleisch, Käse usw. stapelten sich in unserem

Einkaufswagen, was dann doch nur Fr. 60.- kostete. Al-

les irgendwo verladen und verstaut fuhren weiter zum

Cape St. Francis Park. Nach einer Eintrittsgebühr von

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Rand 60 zusammen, fuhren wir zum Parkplatz, welcher

gerade am Umbau ist und somit nicht sehr viel Platz

bot. Doch wir fanden eine kleine Ecke für unser Ge-

fährt. Nun liefen wir mit Karte und Fotoapparat aber

ohne Wasser den angegebenen Pfad entlang. Angegeben

waren ca. 3-4 km zu laufen was uns nicht viel deuchte.

Aber eben wie es so ist, es ist nicht alles so wie es

scheint. Wir liefen nun freudig diesem verwinkelten

Pfad weit oberhalb der Felsküste entlang mit einer

wunderbaren Aussicht immer weiter. Jede Abzweigung

war gut beschildert. Beim Seal Point konnten wir wirk-

lich tief unter uns im Wasser ganze Kolonien Seehunde

beim Spielen im Wasser betrachten. Nun stieg der Pfad

nahe am Fels entlang ungesichert immer mehr an, bis

auf 120 MüM. An der prallen Sonne ohne Wind kamen

wir dann ganz schön ins Schwitzen. Zwischendurch

ging‘s wieder durch ca. 2,5 m hohe Wälder welche ein

bisschen Schatten boten um dann über einen grossen

Tiefsandabhang zum Meer hinunter zu gelangen.

Mit gefüllten Schuhen kamen wir unten an. Der Anblick

war gigantisch schön. Eine natürliche Landzunge um-

spült von Wasser breitete sich vor unseren Augen aus.

Ein leicht erhöhter sandiger und am Schluss über Fel-

sen balancierender Weg führte uns dann zurück zum

Seal Point. Nun noch eine Steigung von 60 Metern ge-

rade rauf und schon hatten wir es geschafft. Beim Wa-

gen stürzten wir dann jeder einen halben Liter Wasser

runter.

Glücklich und zufrieden führte unser Weg nun mit ei-

nem Abstecher beim Spar, um den Rest der Sachen

noch einzukaufen, zum Camping Arch Rock. Am Ende ei-

ner Sackgasse führte ein schmaler und nicht sehr ho-

her Weg zum eventuellen Camping. Denn auf der Fahrt

hierher wollten wir eigentlich auf den Dune Park wel-

cher aber kein Camping mehr war. So lief Mario alleine,

er sagte ich solle beim Wagen bleiben, den Weg nach

hinten. Nach kurzer Zeit hörte ich schon den ersten

Hund bellen, weshalb ich ihm auch angeboten hatte

mitzukommen. Lange Zeit verstrich, sodass ich mich

schon fragte ob er gefressen worden sei. Aber nein,

heiter und stolz erreichte er unseren Wagen unver-

sehrt. Er habe schon alles bezahlt (150 Rand, ohne

Quittung, ohne Registrierung – auch das geht) sei aber

von zwei riesigen Hunden angebellt worden (da dachte

ich mir das müssen Riesenschnauzer oder Dogen sein)

aber er habe sie auf ihren Platz verwiesen. Die Besit-

zerin sagte die Hunde bellen heute alle an auch sie sel-

ber werde angebellt. Wir fuhren hinein und was sah ich

dort, einen hellen Labrador (kniehoch) und einen etwas

kleineren hellbraunen Kurzhaarhund, von wegen riesig

aber bellen konnten sie wie die Grossen. Wir bezogen

einen Platz und tranken als erstes in der untergehen-

den Sonne ein Bier von Mitchell's. Einmal zum Strand

und zurück und schon wieder bellt uns der Kurzhaar-

hund an. Ich winke in zu mir, er wollte doch nur ein paar

Streicheleinheiten, danach hatte die Bellerei auch nach

nochmaliger Begegnung ein Ende. Wir machten uns fein

für den Ausgang, denn vor dem Camping in 2 Minuten

Gehdistanz befindet sich ein Restaurant mit verschie-

denen Spezialitäten und einer Terrasse mit Abendson-

ne. Freudig gingen wir frisch gestriegelt zum Restau-

rant. In der Küche bei welcher wir vorbeikamen tat

sich nichts, komisch. Beim Eingang stand eine grosse

Tafel, wegen Stromausfall den ganzen Tag ist heute

geschlossen. Sehr schade, wir hatten uns gefreut beim

Abendglühen und fantastischer Aussicht aufs Meer

hier zu speisen. Wir versuchten noch ein Auge hinein-

zuwerfen ob vielleicht nicht doch noch jemand da ist,

leider nicht. So liefen wir zurück wobei mir ein grösse-

rer Hund freundlich sabbernd entgegenlief. Ich klärte

Mario auf, dies verstehe ich unter einem grossen Hund.

Für ihn sehen alle Hunde gleich gross und bedrohlich

aus, bekam ich als Antwort. Wieder beim Camper zu-

rück, im Trainer nun machten wir unsere vorgesehenen

Gschwellti mit Käse. Draussen genossen wir nun auch

dieses bekömmliche Mahl. Nach dem Abwasch waren

wir dann gut müde und gingen in die Federn.

* * * * *

Dienstag 8.11.2011

Bloukrans Pass, Tsitsikamma National Park

Camper, Storms river Mouth Rest Camp

Koordinaten: -34.02294, 023.88705

7:45 Uhr ein-, zweimal wuff, wuff - unser persönlicher

Weckdienst meldete sich zurück –„ Ich wäre dann wie-

der hier für ein paar Streicheleinheiten“. Ein ausgiebi-

ges Frühstück zuerst an der Sonne, danach mussten wir

uns in den Schatten verziehen, denn es ist schon zu

heiss. Je weiter wir nach Osten kommen, umso früher

geht die Sonne auf, denn Südafrika hat nur eine Zeit-

zone. Nun schrieb ich noch Tagebuch nach und Mario

diskutierte mit unserem Nachbarn (Pensionär aus dem

Inland von Südafrika, welcher nun monatelang mit sei-

ner Frau und einem Zelt unterwegs ist) was wir unbe-

dingt noch auf dem Weg nach Durban anschauen müs-

sen. Auch bekamen wir von ihm noch einen kleinen Füh-

rer geschenkt mit Sehenswürdigkeiten. Er sagt uns wo

wir nicht übernachten sollten wegen der grossen Krimi-

nalität welche seit 10 Jahren zugenommen habe. So ge-

gen 10 Uhr fuhren wir ab. Über eine unbefestigte

Strasse ging es den Berg rauf. Wir fuhren den

Bloukrans Pass hinauf obwohl unten angeschrieben

stand, dass dieser geschlossen sei. Unser Nachbar vom

Camping hatte diesen schon mit einem normalen Merce-

des in der letzten Zeit gefahren und dies sei überhaupt

kein Problem mit dem Wohnmobil. So fuhren wir dieses

wildromantische urwaldähnliche Tal hinauf. An kleinen

cognacfarbenen Flüsschen vorbei über noch gut erhal-

tene Brücken. Die Strasse war von kleinen Steinabbrü-

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Tagebuch südliches Afrika: Namibia / Botswana / Südafrika 8.9.2011 – 26.11.2011 Seite 50

chen leicht verschüttet und aus dem Teer spriessten

schon die ersten Gräser, sie war gut befahrbar aber

nicht gepflegt. Kurz vor dem Erreichen des Passes fuh-

ren wir auf einen bewachsenen Erdwall zu, bei dem aber

rechts eine Durchfahrt gemacht wurde. So passierten

wir dieses letzte Hindernis ohne Probleme.

Wir fuhren nun weiter in den Tsitsikamma National

Park, wo wir uns den Camping und Park zuerst anschau-

en konnten und danach zahlen mussten. Dies machten

wir und entschieden uns hier für 2 Nächte (Fr. 80.-

inkl. Parkeintritt) zu bleiben. Der Stellplatz für unse-

ren Camper war direkt an der Felsenküste des Meeres.

Volle Sonne, Wind und volle Aussicht – genau was wir

lieben. Nachdem wir uns zur Anmeldung hochgewürgt

hatten, denn unser Turbodiesel funktioniert im zweiten

Gang nicht mehr, rollten wir dann ohne Probleme den

steilen Hang wieder hinunter.

Freudig platzierten wir unseren Wagen auf dem ausge-

suchten Platz und wollten den Stecker anschliessen. Er

passte nicht. Schnell fragten wir einen Arbeiter der an

der Pumpe des vor uns liegenden Pools mit Meersicht

am arbeiten war, ob es im Shop auf dem Gelände evtl.

einen Übergangsstecker zu kaufen gäbe. Er sagt dies

sei so. So packten wir alles wieder zusammen fuhren

zum Shop und kauften ihn. Wieder zurück genossen wir

unseren vorbereiteten griechischen Salat. Einen Kaffee

und Mario machte ein Telefon an unseren Vermieter

wegen dem Turbo. Nun warten wir auf den zweiten

Rückruf, denn er musste zuerst mit dem Werkstatt-

chef sprechen und melde sich wieder. Unterdessen sa-

hen wir vor unserer Nase aber leider doch in recht

grosser Distanz Wale springen und vorbei schwimmen.

Bei wolkenlos blauem Himmel schauten wir den giganti-

schen Brechern, welche sich an der Felsenküste auf-

werfen zu. Ich machte noch einen kurzen Schwatz mit

der Belgierin (sie sind auch 5 Wochen unterwegs von

Kapstadt nach Johannesburg) welche wir schon 2 Tage

vorher auf dem letzten Camping gesehen hatten. Eine

mit Kopftuch bedeckte Frau fragt uns um welche Zeit

den die Wale hier an der Küste zu sehen seien. Wir sa-

gen zu jeder Zeit, denn soeben sahen wir einen Blow

vor uns.

Mario erhielt nun vom Campervermieter die Mitteilung,

dass auf Grund der Beschreibung an der Elektronik was

faul sei. Nun werden wir am Donnerstag zwischen 13-14

Uhr im 150 km entfernten Port Elizabeth sein müssen

um den Wagen in die Werkstatt zu bringen. Das Prob-

lem scheint elektronisch zu sein und innert kürzerer

Zeit zu lösen sein. Wir werden sehen, wie kurz in Afri-

ka kurz ist. Im Laufe des Nachmittags sahen wir noch

diverse Wale in der Ferne springen. Ich machte noch

einen Schwumm im Pool welcher so um die 20 Grad

warm ist, aber dafür so um die 30 Meter lang. Zum

Abendessen konstruierte Mario in der Steinfeuerstelle

mit unserem Gasgrill einen behelfsmässigen Ofen damit

unsere Hühnerbeine gut durchgebraten wurden. Das

Essen, selbst auf dem heissen Grill, musste jede Minute

bewacht werden, denn die Möwen sind schnell, frech

und verfressen. So assen wir gemütlich draussen beim

Sonnenuntergang welcher leider durch die aufkommen-

de Bewölkung nicht ganz so spektakulär ausfiel wie er-

hofft. Trotzdem war die Stimmung mit der nebligen

Gischt welche sich über die dunklen Felsen in der Ferne

ergoss fast mystisch zu nennen.

* * * * *

Mittwoch 9.11.2011

Tsitsikamma National Park

Camper, Storms river Mouth Rest Camp

Koordinaten: -34.02294, 023.88705

In der Nacht regnet es zum Teil heftig. Heute wurden

wir am Morgen vor 6 Uhr von auf unserem Dach herum-

täppelnden Möwen und pfeifenden Klippschleifern und

Vögeln neben unserem Wagen geweckt. Es regnete noch

immer und so beschlossen wir noch ein wenig zu dösen.

So gegen 8 Uhr sprangen wir dann aus den Federn, denn

der Hunger nagte im Magen. Nach einem ausgiebigen

Frühstück sassen wir leider immer noch drinnen und

warteten auf besseres Wetter. Ich schrieb am Tage-

buch und Mario sortierte Fotos aus. Bei leicht sich

besserndem Wetter putzte Mario noch unsere Toilette

und machte den ganzen Abwasch, während dem ich am

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Tagebuch korrigieren und schreiben war. Vor uns

schwamm eine Delfinschule von ca. 30 Tieren vorbei

und in der Ferne konnten wir schon wieder Wale sprin-

gen sehen.

Mit Früchten und Wasser bepackt machten wir uns auf

den Weg zu den Hängebrücken. Das Wetter war immer

noch veränderlich aber nicht mehr regnerisch. So lie-

fen wir der Strasse entlang etwa eine Viertelstunde bis

zum Restaurant und danach in den Urwald hinein zu den

Brücken. Der Weg führte uns über Holzstege rauf und

runter durch üppigste Vegetation. Callas wachsen hier

üppig und wild an den Hängen. Die Blüten sind teilweise

sehr gross mit vielen Bienen und anderen Insekten dar-

in. Nach ungefähr 900 Meter ging es dann den Berg

hinunter in einen Fjord über welchem 3 verschiedene

Hängebrücken angebracht sind. Schwingend überquer-

ten wir diese, verzehrten unsere mitgebrachten Früch-

te und stiegen wieder denselben Weg hinauf zurück

zum Restaurant. Dort schauten wir uns den Shop an,

kauften und ein Magnum Glace und liefen wieder zum

Camping.

Kurze Zeit sassen wir noch draussen, doch das Wetter

wurde immer schlechter, sodass wir uns dann in den

Wagen verzogen. Bald setzten dann auch schon wieder

Regenschauer ein. Ein bisschen Lesen, spielen und da-

nach kochten wir unser Abendessen, Spaghetti Carbo-

nara welche auch dieses Mal wieder vorzüglich

schmeckten.

* * * * *

Donnerstag 10.11.2011

Lange Fahrt im kleinen Gang in die Garage

Hotel, Beach Hotel Port Elizabeth

Koordinaten -33.9822, 025.6857

7 Uhr Tagwache. Es regnete leider noch immer, sodass

wir unser Frühstück drinnen einnahmen und nach dem

Abwasch losfuhren. Im ersten Gang den Berg hinauf,

der Turbo funktionierte nur noch teilweise im dritten

Gang. So fuhren wir nach Port Elizabeth mit sehr limi-

tiertem Tempo in die Maritim Mercedes Garage, welche

sich im Industriequartiert befindet. Dort fanden sie

sofort heraus, dass der ganze Turbo ausgewechselt

werden musste. Mario musste dann im Büro den Ar-

beitsauftrag fassen. Der Turbo wurde bestellt, treffe

aber erst morgen Freitag ein. Wir sollen uns um ca. 16

Uhr wieder hier einfinden. Nun mussten wir ein Hotel

organisieren lassen. Beverly vom Büro organisierte uns

den Transport und das Hotel. So trafen wir um ca. 14

Uhr im Beach Hotel ein. Dort assen wir nach dem Zim-

merbezug einen ausgezeichneten Cesar- und einen lau-

warmen Gemüsesalat. Danach machten wir ein Nicker-

chen und schauten uns unsere Mail an, telefonierten

noch mit den Eltern und schickten dann auch noch un-

ser aktuelles Tagebuch. Nach einem ausgiebigen Bad

meinerseits liefen wir ein paar Schritte zu einem gut

abgesicherten Boardwalk, in welchem sich neben einem

Casino diverse Läden und Restaurants befinden. In der

Bar nahmen wir unseren Apèro und dislozierten dann ins

angrenzende japanische Restaurant um dort am Tempa-

niaki eine Seafoodplatter zu geniessen. Unser Privat-

koch verwöhnte uns mit gut gewürzten und auf den

Punkt zubereiteten Fisch und Meeresfrüchten mit di-

versen Gemüsen und Reis. Wieder im Hotel genossen

wir unseren Aufenthalt im gemütlichen Zimmer mit

Bad, welches wir auf dem Camping zwar auch haben,

aber eben nicht so gross und nah beinander.

* * * * *

Freitag 11.11.2011

Ozeanarium, Wagen mit neuem Turbo abholen, Port

Alfred

Camper, Medolino Caravan Park

Koordinaten -33.60248, 026.88956

Nach einem ausgiebigen Frühstück machten wir uns bei

windigem und regnerischem Wetter Richtung Strand

auf. Mit dem Wind liefen wir zum Ozeanarium welches

wegen Geldmangel das Delphinarium und sonstige Aus-

senattraktionen geschlossen hat. So konnten wir aber

das nebenanliegende grosse Museum mit lebenden

Schlangen besuchen. Neben der Evolutionsgeschichte

Afrikas, Seefahrergeschichte, ausgestopften Tieren

und Filmen über das Delphinarium hatte es Ausstellun-

gen welche überhaupt nicht zusammenpassten aber

trotzdem interessant waren. Schädel von Tieren und

Menschen, Kleider verschiedener Kulturen, Kinderwa-

gen aus vergangener Zeit, Fotoapparate vom Anfang bis

in unsere Zeit, eingelegte abnorm gebildete Tiere usw.

Wir hatten über 2 Stunden so einiges zu betrachten.

Danach liefen wir wieder zum Strand wo wir uns einen

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Kaffee bestellten und die Aussicht auf das raue Meer

und einer grossen Surferschule, welche in einem Af-

fentempo an uns vorbeiflitze, zuschauten.

Wieder im Hotel lasen wir noch ein wenig um dann um

14 Uhr ein Mittagessen einzunehmen. 14:40 Uhr war

unser Shuttle zur Garage schon bereit, sodass wir dann

schon um 15 Uhr unseren frisch geflickten und sogar

geputzten Wagen entgegennehmen konnten. Da wir nun

früher als geplant abfahren konnten fuhren wir direkt

zu unserer nächsten Station, nach Port Alfred auf den

Medolino Caravan Park. Auf der Fahrt ging es bergauf

und bergab was nun für unseren Wagen überhaupt kein

Problem mehr darstellte. So genossen wir trotz

schlechtem Wetter die sich abwechselnde Landschaft.

Riesige, farblich bunt gemischte Rinderherden dominie-

ren hier die Gegend. Überall wurde auf den endloslan-

gen Feldern das Emd eingebracht. Die alte Schmalspur-

linie des Appletrains, welche komplett überwachsen ist

begleitete uns auf einem Teil der Strecke. Tafeln wel-

che ankündigten wir fahren auf die Sunshinecoast zu,

kamen uns bei diesem schlechten Wetter eher höhnisch

rüber. Auch sonst sind die Tafeln hier am Strassenrand

für uns eher sonderbar. Hatte es doch eine ganze Serie

Tafeln am Strassenrand mit den 10 Geboten darauf

oder eine Tafel mit einer Faust zum Autostoppen was

auf einer bestimmten Strecke verboten ist. So er-

reichten wir unser Ziel ohne Zwischenfälle. Ein wunder-

schöner Zeltplatz fast mitten in Port Alfred. Wir wer-

den die nächsten 3 Nächte (Rand 600.-) hier bleiben.

Die Sanitäranlagen sind sehr sauber und gut instand

gehalten. Die Stellplätze sind durch Büsche und Bäume

abgetrennt und überall blühen Blumen. Es hat einen

grösseren Teich hier und daneben einen Swimmingpool.

Wir richteten uns ein uns genossen unser Abendessen

Lamm und Gemüse drinnen, denn es regnetet schon

wieder leicht.

* * * * *

Samstag 12.11.2011

Shopping,

Camper, Medolino Caravan Park, Port Alfred

Koordinaten -33.60248, 026.88956

Tagwache so gegen 8 Uhr. Die Vögel um uns herum

machten einen solchen Krach, dass wir nicht länger

schlafen konnten. Teilweise tönt es wie wenn man Äste

absägen würde oder aber ein durchdringendes Ge-

krächze, welches einem in den Ohren schmerzte. Wun-

derbarer Sonnenschein – aber kurz nach dem Morgen-

essen regnete es dann schon wieder. Wir gingen heute

wieder einmal Grosseinkauf machen in einer grossen

Einkaufsmall etwas ausserhalb der Stadt. Dieses gros-

se Einkaufsgebäude ist zwar gedeckt aber ansonsten

offen gestaltet. Sodass an den Palmen im Einkaufzent-

rum drinnen zahllose Webervogelnester hängen in wel-

chen es turbulent zu ging. Wir schauten uns zuerst al-

les an. Kaufen dann Nike‘s für Mario, gingen einen Kaf-

fee mit Kuchen/Scones geniessen und machten dann

beim Spar unseren Einkauf. Auf dem Weg zurück be-

suchten wir den Royal Port Alfred Golf Course wo wir

auf 14:30 Uhr eine Abschlagzeit vereinbarten, denn sie

hatten davor noch ein Turnier. Um 13:45 Uhr liefen wir

vom Camping ab und waren dann in 7 Minuten dort. Wir

konnten schon früher starten. Hier beginnt der Kurs

auf Loch 14 und geht dann rundherum bis wieder zur

13. Ein läuferisch anspruchsvoller Platz (Fr. 55.- für 2

Personen) geht er doch rauf und runter. Die Aussicht

ist teilweise phänomenal über den ganzen Strand, riesi-

ge Sanddünen und das Meer. Neben den zahllosen Vö-

geln hatten wir fast noch eine Privatfusssafari.

Wir begegneten Springböcken, Impalas, Kuhantilopen,

Buschböcken, Perlhühnern und Hasen. Alle Tiere waren

sich Menschen gewohnt, sodass wir sie aus unmittelba-

rer Nähe betrachten konnten. Das Wetter meinte es

gut auf unserer Runde, sodass wir unsere Regenschütze

vergebens mitgenommen hatten. Bei Loch 8 machten

wir beim Kiosk eine Trinkpause, denn wir waren schon

auf die vordere Gruppe aufgelaufen. Nach dem 18. Loch

gingen wir leicht durchgeschwitzt zum nahen Highlan-

der Pub um dort ein Bier zu trinken und fürs Abendes-

sen zu reservieren. Wieder beim Camper, eine kurze

Dusche, ein bisschen ruhen und schon wieder waren wir

mit Taschenlampen bewaffnet auf auf dem Weg zum

Pub welches wir nach 5 Minuten erreichten. Davor hat-

te ich mir den rechten Mittelfinger in der Holztür des

WCs noch schnell und kräftig eingeklemmt, was sau-

mässig schmerzte und sofort blau anlief (vielleicht

muss ich morgen ja dafür nicht abwaschen). In der Ta-

verne der Royal St. Andrews Lodge genossen wir ein

ausgezeichnet gekochtes und liebevoll garniertes

Abendessen. Lachs und Springbockcarpaccio als Vor-

speise, Thaicurry mit Prawns und Reis und langsam ge-

gartes Lamm Shank an reduzierter Tomatensauce mit

Gemüse und Kartoffeln. Dazwischen bekamen wir noch

ein Zitronensorbet serviert. Als dann die Rechnung kam

musste Mario diese zweimal kontrollieren, ob wirklich

alles verrechnet wurde, denn wir bezahlten mit noch 4

Getränken ganze Fr. 35.- für dieses super Abendessen.

* * * * *

Sonntag 13.11.2011

Lotus 7 Treffen, Relaxen,

Camper, Medolino Caravan Park, Port St. Alfred

Koordinaten -33.60248, 026.88956

Wieder ein wunderbarer sonniger Morgen erwartete

uns. Die Vögel wussten, dass heute Sonntag war, sie

machten keinen Krach. Als wir unseren ersten Kaffee

fast fertig getrunken hatten, hörten wir zum wieder-

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Tagebuch südliches Afrika: Namibia / Botswana / Südafrika 8.9.2011 – 26.11.2011 Seite 53

holen Mal ein tiefes Röhren von einem Motor. So mach-

ten wir uns auf den Weg dieses Geräusch zu erkunden.

Wir trafen auf unserem Camping, teilweise gut aufge-

motzte Lotus Seven, acht Stück davon. Mit röhrenden

Motoren platzierten sie ihre schönen Maschinen etwas

umständlich auf einem Platz, um Fotos zu schiessen.

Mario holte natürlich seine Kamera auch hervor um die-

se Schönheiten zu fotografieren.

Mir wurde es dann irgendwann nach einer halben Stun-

de Wagen platzieren zu langweilig, sodass ich das Mor-

genessen vorbereiten ging. Sie kamen ja ohnehin an un-

serem Platz vorbei zum Ausgang. Sie hatten heute eine

Rally an welcher alle teilnahmen. Ich konnte mich vom

Abwasch nicht drücken, der Finger schmerzt zwar

noch, ist aber funktionsfähig. Wir genossen den heuti-

gen Tag im Halbschatten (wenn die Sonne scheint wird

es sehr heiss und man verbrennt sich trotz Faktor 30

innert Kürze) auf dem Camping. Es war heute auch sehr

windig und immer regnet es mal ein paar Tropfen aus

dem blauen Himmel, man glaubt es kaum. Gegen den

Abend kam wieder vermehrt Bewölkung und kalte Biese

auf. Bei einem heftigen Gewitter, kochten und assen

wir drinnen (Pouletbrüstli, Risotto, Gemüse). Plötzlich

nach dem Abwasch als wir gerade gemütlich Karten

spielen wollten, gab es einen ohrenbetäubenden Knall,

ein Blitz hatte ins Meer eingeschlagen. Kurze Zeit da-

nach hörte ich blupp neben mir, schaute nach links und

wurde aus zwei kleinen Glubschaugen ängstlich gemus-

tert. Ein kleiner Frosch sass auf meiner Autositzlehne.

Ich setzte ihn kurzerhand in den Regen hinaus

* * * * *

Montag 14.11.2011

Sunshine Coast, East London

Camper, PSA Holiday Resort Gonubie

Koordinaten -32.96895, 027.96953

Nach dem Frühstück packten wir alles zusammen und

gingen nochmals auf den Golfplatz Port Alfreds. Wir

spielten ohne Regen aber mit starker Bewölkung unsere

18 Loch, wobei wir diesmal neben den Gazellenarten

noch 3 grosse Landschildkröten betrachten konnten.

Alles wieder im Wagen verstaut fuhren wir ans Meer

um unseren Lunch einzunehmen. Danach ging die Fahrt

ca. 3 Stunden durch abwechslungsreiche Landschaft

nach East London und dann weiter nach Gonubie. East

London gingen wir uns nicht weiter anschauen, sahen

wir doch schon aus der Ferne eine gesichtslose Stadt

welche auch im Führer so beschrieben wurde an uns

vorübergleiten. Den ersten Camping den wir anfuhren

sah schon am Eingang heruntergekommen aus. Wir fuh-

ren einmal durch ihn durch um festzustellen, dass es

überhaupt kein Camping mehr war. Alles war verbaut

mit kleinen Häusern. Wieder am Ausgang peilten wir

den nächsten Camp per GPS an. Von der Hauptstrasse

runter erwarteten uns 4.5 km Gravelroad der schlim-

meren Sorte, sodass wir nach kurzer Zeit wieder wen-

den wollten, dann aber noch den einzigen weissen Mann

dem wir begegneten fragten, ob es denn wirklich einen

Camping dort unten gäbe, denn angeschrieben war

nichts. Er bejahte dies, es habe wirklich einen noch

funktionierenden Camping am Ende dieser Strasse und,

nein eine bessere Strasse dorthin gebe es nicht. So

fuhren wir holpernd, durch Wasser und Mud unserem

Ziel entgegen. Wirklich, die letzten 150 Meter bis zum

Abzweiger mit angeschriebener Tafel (PSA Holiday Re-

sort 155 Rand/Nacht) war dann noch wunderbar ge-

teert. Am Tor empfing uns, wie eigentlich immer, Hun-

degebell. Nach dreimaligem Läuten bequemte sich dann

endlich jemand das Tor zu öffnen. Wir können uns auch

hier den Platz aussuchen, wir seien die einzigen. Bezah-

len sollen wir dann Morgen, denn das Büro sei seit 16

Uhr, wie angeschrieben, geschlossen.

So stellten wir unseren Wagen nahe bei den Toiletten

und an der letzten Abendsonne auf. Wir konnten noch

etwa eine Stunde an der Sonne unseren Apèro nehmen.

Auch konnten wir heute Abend draussen essen

(Rindsteak, Hamburger und Salat). Während des Abwa-

sches fing es dann innert Kürze tropenartig an zu reg-

nen, sodass Mario im Spurt unsere Stühle und alles an-

dere verstauen musste. Während der Nacht klarte es

dann wieder auf.

* * * * *

Dienstag 15.11.2011

durch die Wild Coast

Camper, Cremorne Holiday Resort, Port St. Johns

Koordinaten -31.59892, 029.53228

7 Uhr Tagwache, die Sonne steht schon hoch und ist

warm. Wir kommen nun immer östlicher und die Tage

beginnen dadurch auch immer früher. Bereits um 5 Uhr

ist es taghell. Südafrika kennt keine Zeitzonen wo-

durch sich im Osten und Westen die Sonnenaufgänge

um über eine Stunde verschieben. Nach einem ersten

Kaffee wollten wir uns gemütlich zum vorbereiteten

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Tagebuch südliches Afrika: Namibia / Botswana / Südafrika 8.9.2011 – 26.11.2011 Seite 54

Morgenessen niederlassen. Aus dem Augenwinkel nahm

ich eine Bewegung war. Ein Affe und seine gesamte Fa-

milie wollten sich zu uns gesellen. Wir wollten aber kei-

ne Gäste zum Essen. So versuchten wir sie mit ausge-

fahrenem Einbeinstativ in die Weite zu scheuchen. Dies

gelang uns dann aber nach mehrmaligem Drohen erst

nach ca. 20 Minuten. Sie turnten auf unserem Wagen

und den umliegenden Bäumen herum, wie wenn sie nicht

im Schilde führen würden. Glaubten wir aber nicht. So

war unser Morgenessen alles andere als gemütlich.

Nachdem ich in unserem Koffer noch Wasser vom letz-

ten Regen gefunden hatte räumte ich alles aus (gut ist

bei uns alles in Plastikbehälter eingepackt) um es tro-

cken zu legen. Wir denken die eine Oberklappe ist nicht

mehr dicht. So werde ich in Zukunft ein Tuch über den

offenen Koffer legen um das Gröbste abzufangen. Hof-

fen wir jedoch, dass dies nicht mehr notwendig sein

wird, haben wir doch genügend Regen in den letzen Wo-

chen erhalten, wenn auch meist nur für ganz kurze

Zeit. Wir fuhren dann während 6 Stunden Richtung

Port St. Jones. Berge rauf auf fast 1000 m und wieder

runter, durch karge und üppige Regionen. Mit vielen,

teilweise weitverstreuten Dörfern ist diese Gegend

stark bevölkert.

Was auffällt sind die vielen Kinder und Jugendlichen

welche in Uniformen von oder in die Schule gehen.

Rastplätze hatte es keine, so mussten wir dann eben

auf einer Bushaltestelle unser Picknick machen. Dies ist

hier kein Problem, denn diese Haltestellen sind gross

genug für alles Mögliche. Aufpassen musste man auch,

dass man keine Kühe, Hunde, Schafe, Esel, Pferde oder

Ziegen überfuhr. Etliche Kadaver säumten die Strasse.

In Port St. Jones angekommen besuchten wir den ers-

ten Camping, welcher keiner mehr war. Schade denn er

wäre fast am Meer gewesen mit wunderbarem Blick.

Das ganze Dorf sieht heruntergekommen aus. Im Zent-

rum fand heute ein Markt statt sodass wir nur schlei-

chend vorankamen. So aber konnten wir schauen was al-

les angeboten wurde. Einfach alles konnte man hier

kaufen. Von Wurzeln über Früchte, Gemüse, Mützen,

Kleider, Schuhe, lebende Hühner usw. Ein Gewirr von

Farben, Formen und Gerüchen.

So gelangten wir dann wieder über eine Rumpelpiste

zum Camping Cremorne (160 Rand/Nacht) am Umzimvu-

bu River gelegen. Gross und sonnig angelegt. Während

des Apèros hatten wir Besuch von einer Nilgansfamilie

welche uns nach etwas essbarem anquakte. Auch sie

bekamen nichts von uns und zogen dann wieder von dan-

nen. So genossen wir mit schreiben und lesen den Son-

nenuntergang. Gschwellti und Käse konnten wir draus-

sen geniessen bei lauen Temperaturen.

* * * * *

Mittwoch 16.11.2011

Durch die Wild Coast, Golfspiel, Port Edward

Camper, Port Edward Holiday Resort

Koordinaten -31.04595, 030.22729

7 Uhr täppelt es auf unserem Dach. Webervögel liefen

über unseren Köpfen um die Wette. So standen wir auf,

denn auch die Sonne lachte schon in unsere Gesichter.

Nach dem Frühstück fuhren wir durch alpine Land-

schaft (über 1000 Meter hoch) welche uns ans Appen-

zell erinnerte bis nach Port Edward. In den grösseren

Dörfern war immer jede Menge los.

Zahllose Autos versperrten kreuz und quer die Stras-

se, viele Leute liefen herum oder verkaufen ihre Waren

an Ständen auf den Gehsteigen oder auf der Strasse.

Ein kunterbuntes Treiben mit viel Gelächter und Ge-

schrei. Kurz nach der Einfahrt in Port Edward erspähte

ich eine Tafel mit der Aufschrift Golf und Camping.

Nichts wie hin, Mario fuhr einen U-turn beim Lichtsig-

nal und schon waren wir auf dem Weg. Der erst Eingang

beim Golf (Port Edward Country Club) ist wegen Um-

bauarbeiten geschlossen, eine kleine Tafel zeigt uns

den Umweg. Nach dem Einparken ging Mario eine Tee-

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time lösen mit Pushbugys (ca. Fr. 24.- insgesamt) für 18

Loch auf der 9 Loch Anlage. Da schon 12 Uhr vorbei

war und wir Hunger hatten, fragten wir nach etwas

essbaren. Ja dies sei zu haben obwohl sie eigentlich

erst ab 13.30 Uhr kochen würden. So bekamen wir je

einen Teigwaren-Thonsalat welcher sehr gut war und

auch sehr günstig (Fr. 2.25/pro Salat). Danach spielten

wir auf diesem hügeligen Golfplatz unsere 2 Runden mit

Spass. Gut durchgeschwitzt machten wir noch einen

Halt beim Kwik Spar um Fleisch und ein paar Kleinigkei-

ten zu kaufen. Ein paar Meter weiter geradeaus und

schon fuhren wir mit Blick nach oben, den der Eingang

war nicht eben hoch, in das Port Edward Holiday Re-

sort. 200 Rand kostet hier die Nacht, den Platz können

wir aussuchen, es seien noch einige frei. So fuhren wir

so nah wie möglich ans Meer hinunter und platzierten

uns an der Abendsonne nahe bei den Toiletten. Nach

dem Bier machte ich eine Dusche, zu welcher ich einen

Schlüssel mitnehmen musste, der leider nicht ganz ein-

fach funktionierte in diesem verrosteten Schloss. Nach

mehrmaligem Probieren ging es dann endlich auf. Flu-

chend trat ich in den Trakt, in welchem sich schon eine

weitere Frau unter der Dusche befand und mir auf

schweizerdeutsch antwortete, das Schloss sei ein biss-

chen harzig. So kamen wir dann nach und nach ins Ge-

spräch während dem wir unsere Körperreinigungen be-

endeten. Beim rauslaufen verabredeten wir uns zu ei-

nem Apèro bei uns. Bei angeregtem Gespräch mit Nicole

und Dieter verstrich die Zeit im Nu, sodass wir alle

schon heftiges Bauchgrummeln verspürten. Wir ent-

schlossen uns daher im Restaurant auf dem Camping

auswärts Essen zu gehen. Wir bestellten alle Fisch

oder Meeresfrüchte welche allen ausgezeichnet mun-

dete. Wir konnten noch so dies und das über Namibia,

Botswana zum Besten geben, denn sie befinden sich

nun erst seit 2 Wochen auf Ihrer Halbjahresreise

durch Afrika mit eigenem Wagen, welchen sie hierher

transferieren liessen. So genossen wir diesen interes-

santen Abend miteinander und werden morgen noch Bü-

cher austauschen welche wir schon gelesen haben.

* * * * *

Donnerstag 17.11.2011

Banana Railway, Port Shepstone

Camper, Scottburgh Caravan Park

Koordinaten -30.28598, 030.75965

Vor dem Frühstück gingen wir Bücher austauschen und

konnten uns ihren Jeep Defender mit grossem Aufbau

ansehen. Innen und aussen, was sehr interessant war

und uns wiederum neue Ideen für unseren zukünftigen

Wohnwagen gab. So haben sie einen Kühlschrank der

elektrisch und mit einem Solarpanel auf dem Dach

läuft. Auch sonst ist der Wagen sehr kompakt und

praktisch ausgestattet mit zusätzlichen Auffangnetzen

in den Kästchen usw. Mario gab dann noch etwas von

seinem Kaltschweissband und Doppelklettband ab, wel-

che uns beide schon gute Dienste geleistet hatten.

Beim Frühstück wurden wir von einer Affenbande im

Baum über uns beobachtet aber nicht gestört. So

machten wir uns nach dem Abwasch und einem gemein-

samen Foto mit Nicole und Dieter bei immer wieder

aufkommendem Regen auf die Fahrt nach Scottburgh.

Von der Küstenstrasse weg ins Innere des Landes fuh-

ren wir durch teilweise dichten Nebel und tropischen

Regen. Ich musste immer mal wieder in den Regen hin-

aus den rechten Scheibenwischergummi neu fixieren,

denn dieser fädelt sich mit der Zeit aus, sodass wir ihn

sonst irgendwann verlieren würden. So fuhren wir an

üppiger Vegetation vorbei an Bananenplantagen, Zu-

ckerrohrfeldern, welche teil weise gerade abgeerntet

waren und die Ernte verladen wurden. An der Banana-

Railway welche teilweise fast komplett überwachsen ist

entlang wieder zum Meer. In Port Shepstone besuchten

wir den Bahnhof welcher fast keiner mehr ist. Alles ist

heruntergekommen und so marode, dass wir uns nicht

mehr trauten unter den löchrigen Gebäuden Fotos

schiessen zu gehen.

So erreichten wir gegen 14 Uhr den Scottburgh Cara-

van Park auf welchem wir die nächsten 3 Nächte

verbringen werden. Hier hat es erstaunlich viele ältere

Leute welche wir andernorts vermisst hatten. Denn wir

nahmen doch an, dass auch hier viele Pensionierte in

der Vorsaison mit Wohnwagen unterwegs seien. Der

Platz ist direkt am Meer gelegen mit kleinem Laden,

Spielhalle, Pool, Kinderspielplatz und vielem mehr. Das

Dorf ist in Fussdistanz, welches wir dann irgendwann

erkunden werden. Nach einem gemischten Salat mach-

ten wir ein Nickerchen und konnten dann noch einige

Zeit ohne Regen draussen sitzen. Das Abendessen lies-

sen wir heute aus. So spielten wir bei leider wieder

aufkommendem Regen noch ein Weilchen. Die Sanitär-

anlagen sind sehr sauber und gepflegt.

* * * * *

Freitag 18.11.2011

Relaxen, Shopping in Scottburgh, heftiger Regen

Camper, Scottburgh Caravan Park

Koordinaten -30.28598, 030.75965

In der Nacht regnete es immer mal wieder heftig. Am

Morgen konnten wir dann trocken Morgenessen, doch

kurz danach mussten wir unseren Sonnenschirm auf-

spannen, denn es nieselt immer wieder. Unser Morgen-

essen wurde kurz durch eine wellensurfende Delfin-

schule direkt vor unserer Nase unterbrochen, welche

wir von Auge geniessen konnten, denn unsere Kameras

waren noch im Wagen. Als wir sie bereit hatten war

schon alles gelaufen, die Delfine schwammen dem Hori-

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Tagebuch südliches Afrika: Namibia / Botswana / Südafrika 8.9.2011 – 26.11.2011 Seite 56

zont entgegen. Den Abwasch könnte man hier abgeben,

kam uns doch eine Einheimische nach dem Morgenessen

fragen ob sie für uns Abwaschen soll. Wir lehnten dan-

kend ab. Nebenan liess sich ein neuer Campinggast den

Wohnwagen mit Vorzelt von den Arbeitern aufstellen.

Der Campingplatz scheint sich langsam zu füllen. Immer

mal wieder konnten wir die oben durchfahrenden Züge

hupen und quietschen hören. Am Nachmittag machten

wir uns auf den Weg Scottburgh zu erkunden. Viel gab

es nicht zu sehen, befindet sich doch alles an einer

Strasse. Im nächsten Internetcafe luden wir unsere

Mail runter, verschickten das Tagebuch und telefonie-

ren mit den Eltern, wobei die Verbindung nicht sehr gut

war. Ich hatte mir ein Internetcafe viel gemütlicher

mit bequemen Stühlen in angenehmer Atmosphäre vor-

gestellt. Und war dann enttäuscht einen Computershop

klimatisiert, mit 4 PC und wenig Platz vorzufinden. So

war unser Aufenthalt nur sehr kurz dort, mit 15 Rand

haben wir aber auch nicht viel bezahlen müssen. Den

Läden entlang bis zum Spar gingen wir schnell durch

den wieder eingesetzten Regen. Die Ladenbesitzer

sind hier überwiegend Inder. Nach dem Einkauf schlen-

derten wir auf der Gegenseite wieder zurück und liefen

dann zum Pub nahe beim Zeltplatz. Dort genehmigten

wir uns ein Bier und eine Kleinigkeit zum Essen, gefüllte

überbackene Peperoncini, welche sehr gut schmeckten.

Kurze Zeit konnten wir noch draussen sitzen bis es

dann wieder zu regnen anfing. Ich kochte noch das Ge-

schnetzelte mit Pilzen und guter Sauce vor, welches wir

dann am Abend drinnen verspeisten.

Während des Abendessen begann es dann zu Blitzen

und Donnern wie aus Kübeln zu giessen. 20 Meter neben

uns floss das Wasser wie bei einem Wildbach über die

Holzverbauung unter dem Wohnwagen und durch das

Vorzelt welches davor stand.

Die Strasse vor uns verwandelte sich in einen reissen-

den Bach. Da unser Wohnmobil leider nicht ganz dicht

ist mussten wir die alten Frotteetücher über die Kof-

fer und Kameras spannen damit nicht alles nass wurde.

Zum Abwaschen kämpften wir uns mit Schirm bewaff-

net durch den Regen und das fliessende Wasser auf

der Strasse. Wieder zurück waren wir beide komplett

durchnässt, denn es regnete quer mit starkem Wind,

aber das Geschirr war sauber und trocken.

* * * * *

Samstag 19.11.2011

Relaxen, Trocknen und Aufräumen

Camper, Scottburgh Caravan Park

Koordinaten -30.28598, 030.75965

Das Wetter war nur leicht besser. So stellten wir alle

nassen Polster, Kleider und Tücher nach draussen zum

trocknen. Öffneten den ganzen Wagen um in austrock-

nen zu lassen. Leider mussten wir im Laufe des Morgens

immer wieder alles rein räumen wegen aufkommenden

Regens. So hatten wir immer was zu tun. Nun verbrach-

ten wir den Tag diskutierend, lesend, schreibend und

fotoaussortierend, mal drinnen und kurz auch wieder

einmal draussen. Zum Mittagessen machte sich Mario

ein Steak auf dem Gasgrill draussen mit Verbauungen

oben und auf allen Seiten, damit sein Steak nicht ge-

kocht sonder gebraten wurde. Alle auf dem Zeltplatz

waren mit reinigen und trockenen beschäftigt was mit

dem immer wieder einsetzenden Nieselregen nicht

ganz einfach war. Wir konnten noch Wale in der Ferne

betrachten. Den Rest des Tages mussten wir vorwie-

gend drinnen verbringen, denn der Regen setzte immer

wieder ein. Am Abend liefen wir zum bereits bekannten

Pub vor dem Camping um dort ein Bier zu trinken und

noch eine Platte Fingerfood (Samosas, Frühlingrollen,

Zwiebelringe, Pommes, frittierte Pouletstückchen, und

Calamaresringe mit 2 verschiedenen Saucen) zu genies-

sen und dafür etwa Fr. 12 zu bezahlen. Gut gefüllt, den

die Portionen hier in Afrika sind immer sehr gut be-

messen, machten wir uns auf dem Heimweg.

* * * * *

Sonntag 20.11.2011

Schlechte Wetterprognosen, Verlängerung, Trocknen

Camper, Scottburgh Caravan Park

Koordinaten -30.28598, 030.75965

Es regnete noch immer als wir aufstanden. So hatten

wir heute kurz den Morelli wegen dem schlechten Wet-

ter. Mario ging noch bei der Rezeption vorbei um nach-

zufragen wie die Wetteraussichten seien und ob es

Richtung Durban besser wäre. Die Aussichten sind an

der ganzen Küste das Gleiche, schlecht. Wir buchten

nun noch die restlichen Tage auf diesem Camping bis

Mittwoch, an welchen wir den Wagen in Durban auf dem

Flughafen abgeben müssen. Hier sind wir direkt am

Meer, die Restaurants sind auch nicht weit und über-

haupt gefällt es uns hier. So gegen 10 Uhr hatte es sich

dann, hoffentlich, ausgeregnet. So konnten wir unsere

Campingstühle zum trocknen in den Wind stellen und

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Tagebuch südliches Afrika: Namibia / Botswana / Südafrika 8.9.2011 – 26.11.2011 Seite 57

etwa eine halbe Stunde danach Platz nehmen. Wir

machten alles was möglich war auf in unserem Wagen

um gut durch zu lüften, denn es ist alles feucht und

klamm. Wir machten einen kleine Spaziergang durchs

Camp welches terrassiert angelegt ist, sodass viele

Plätze freie Meersicht haben. Ich ging am Strand noch

Muscheln suchen, welche es bei uns in Europa nicht

gibt. Laut Mario sind hier die Muschelhäuser links her-

um gedreht, was ich nicht glaube. Werde es aber zu

Hause überprüfen. Wir konnten auch heute wieder

mehrfach Wale beim Springen beobachten aber leider

nur mit Feldstecher in der Ferne.

Am Abend liefen wir etwa 10 Minuten in die Pizzeria,

geführt von Italienern in der zweiten Generation, in

welcher wir eine wunderbare Pizza und davor noch Sa-

late assen. Dazu ein gutes Glas Rotwein. Wieder zurück

setzen wir uns noch ans Meer hinunter und genossen

den lauen Abend mit Meeresrauschen und Grillenzirpen.

So gegen 22 Uhr fing es dann wieder an zu gewittern.

* * * * *

Montag 21.11.2011

Warm am Morgen, Golf spielen,

Camper, Scottburgh Caravan Park

Koordinaten -30.28598, 030.75965

Um 7 Uhr ist es schon so warm, dass wir uns in den

Schatten setzen müssen.

Wir fuhren danach auf den Golfplatz auf welchem wir

eine Teetime lösten und einen Buggy (benzinbetriebe-

ner 2-Takter, rasenmäherähnliche Geräusche) buchten.

So machten wir uns auf die Fahrt. Ein orkanartiger

Wind begleitete uns auf der ganzen Runde, so dass uns

fast die Haare vom Kopf geblasen wurden. Auch die

Bälle haben zwischendurch ungewöhnliche Flugbewe-

gungen gemacht, nicht immer nur auf Grund unserer

Schläge. Nach dem 2. Loch mussten wir einen unbe-

wachten Bahnübergang überqueren. Kurz nachdem wir

diesen passiert hatten kam auch schon ein Zug an-

gebraust, ohne zu pfeifen. Nach dem Einlochen auf

Loch 3 überquerten wir ein zweites Mal einen unbe-

wachten Übergang vorsichtig nach Zügen Ausschau hal-

tend. Kurz drüben angelangt kam schon der nächste

Zug. Es wird hier nur gepfiffen wenn jemand auf den

Geleisen steht, ansonsten will man hier seine Ruhe. Der

Platz ist hügelig und weitläufig und nass. Wieder beim

Wagen fuhren wir ins nächste Einkaufzentrum um dort

Mittag zu essen. Je einen Salat. Sonst mussten wir

nicht mehr viel einkaufen, denn wir haben den Wagen ja

nur noch bis Mittwoch. In einem Book-shop fanden wir

dann noch deutschsprachige Secondhandbücher. So

musste ich mich nicht mehr zurückhalten mit Lesen.

Wieder auf dem Camping fing es dann bald wieder zu

regnen an. Das Abendessen, Spaghetti carbonara, assen

wir drinnen. Bei strömendem Regen mussten wir noch

den Abwasch machen und uns Duschen. Jetzt wären wir

froh gewesen um eine Abwaschfrau. Doch wenn man sie

braucht sind sie nicht zu sehen. Tropfend erreichten

wir den Wagen welcher, da er ja nicht dicht ist, auch

innen immer leicht freut ist.

* * * * *

Dienstag 22.11.2011

Webervögel, Aufräumen

Camper, Scottburgh Caravan Park

Koordinaten -30.28598, 030.75965

Am Morgen hatten wir trockenes Wetter, sodass wir

draussen lesen und Wale und Delfine beobachten konn-

ten. Auch die vielen bunten Vögel, welche von unseren

Nachbarn gefüttert werden, konnten wir beobachten.

Vom gestrigen Wind zu uns getrieben, fanden wir per-

fekt geformte Webervogelnester, welche ich am liebs-

ten nach Hause genommen hätte.

Am Nachmittag fingen wir dann an unsere Sachen zu-

sammen zu packen und ordentlich zu verstauen, den

gröbsten Dreck weg zu wischen usw. Nach getaner Ar-

beit gönnte ich mir ein Vollbad, den es regnete schon

wieder und die Temperaturen sanken. Frisch gewärmt

und angezogen liefen wir ins Pub um zu essen. Prawns

mit Pommes und Prawns, Calamares, Pommes und einen

griechischen Salat dazu. Spielend beendeten wir diesen

Abend.

* * * * *

Mittwoch 23.11.2011

Grobreinigung, Zusammenpacken, Camper abgeben

Protea Hotel Edward Durban Koordinaten: -29.8544472, 31.03840833

6 Uhr waren wir schon aus den Federn beim ersten

Kaffee an der Sonne. Wir besprachen kurz was wir

heute noch alles machen müssen. Nach dem Morgenes-

sen, Bettwäsche abziehen, alle schmutzige Wäsche in

zwei Abfallsäcke verstaut, Kühlschrank abtauen und

grob Reinigen, Toilette leeren und reinigen., Alles wie-

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Tagebuch südliches Afrika: Namibia / Botswana / Südafrika 8.9.2011 – 26.11.2011 Seite 58

der in die Ausgangsposition bringen. Kurz nach 9 Uhr

waren wir mit allem fertig und konnten uns noch kurz an

Meer setzen. So gegen 10 Uhr fuhren wir in Dorf um

noch das Gas aufzufüllen und die gelesenen Bücher in

den Bookshop zu bringen. Nun fuhren wir über Land

Durban entgegen welches wir so gegen 11:30 Uhr errei-

chen. Im Hotel wurde ich mit allem Gepäck von Mario

abgeladen und wartete tagebuchschreibend aufs Zim-

mer. Die Gepäckträger interessierten sich für unseren

Camper, welchen sie sich dann anschauen und bestaunen

konnten. Wie das Wetter den in Switzerland sei,

Schnee sagte ich. Und sie meinten hier gebe es keinen

Schnee dafür viel Sonne, darum seien sie auch so

schwarz.

In dieser Zeit fuhr Mario unseren Camper auf den

Flughafen um ihn abzugeben und den Mietwagen entge-

gen zu nehmen. Mit dem Camper haben wir von Kap-

stadt bis Durban 3869 km zurückgelegt und dabei 377

Liter Diesel verarbeitet. Durchschnittlich hat ein Liter

Diesel ca. Fr. 1.20 gekostet. Neil von Helderberg (an-

scheinend der Besitzer) war etwas erstaunt über die

Liste von Mängeln und Versäumnissen welche Mario

präsentierte. Er nahm sie jedoch als willkommene Aus-

wahl entgegen um den doch schon alten Camper wieder

ein Mal so richtig auf Vordermann zu bringen.

Bei der Übernahme des Mietwagens hat sich zum ers-

ten Mal ein Problem in der gesamten Planung und Vor-

reservation, die ja bereits vor einem Jahr begonnen

hat, ergeben. Die Daten für den Mietwagen waren nicht

im Computersystem von Budget. Da aber die Kopien für

die Miete einwandfrei waren genügte ein Telefonge-

spräch nach Deutschland zu Sunny, dem Vermittlungs-

büro, um die Unklarheiten zu beseitigen. Nach einer

etwas längeren Bearbeitungszeit konnte Mario dafür

dann einen Wagen einer höheren Preisgruppe entgegen

nehmen. Die ersten Meter waren mit dem Opel Corsa

etwas gewöhnungsbedürftig. Mario wähnte sich mit

dem Hinterteil fast am Boden schleifend, waren wir

doch die letzten 10 Wochen meist mit „hochbeinigen„

Fahrzeugen unterwegs. Nach einem Salat im Pier 107

gingen wir in der China Mall einkaufen. Je drei Hemden

mit speziellem Designe für insgesamt Fr. 100.-. Bei ei-

nem Chrälleliladen schaute ich kurz rein, denn Mario

stand wartend draussen. Ich entschied mich dann mor-

gen alleine hierher zu kommen um einzukaufen. Wir lie-

fen danach noch an der Beach rauf und runter, tranken

mit Meersicht unseren ersten Apèro und gingen wieder

ins Hotel zurück. Nach einer Dusche und allem Auspa-

cken und trocknen lassen gingen wir wiederum ins Pier

107 Essen. Eine Fischplatte für Mario und einen Hüh-

nercurry für mich. Sehr gut und reichlich zubereitet.

Wir konnten gedeckt draussen essen.

* * * * *

Donnerstag 24.11.2011

Spaziergang in Durban, Maritimcenter

Protea Hotel Edward Durban Koordinaten: -29.8544472, 31.03840833

Nach dem Frühstück wagten wir uns raus ins trübe Re-

genwetter. Eine Stunde liefen wir in Durban herum. Die

vordere Front an der Beach ist wunderschön. Geht man

aber eine Strasse nach hinten begegnet man weniger

schönen Seiten von Durban. Die Häuser sind fast alle

ungepflegt und marode. An jeder Ecke sitzen zahllose

Bettler/Obdachlose zusammengesunken am Boden. Ju-

gendliche laufen mit abgeschnittenen Petflaschen,

leimschnüffeln, in der Gegen herum. Die Geschäfte sind

hier doppelt und dreifach gesichert. Von überall her

dringen üble Gerüche in unsere Nasen, sodass wir dann

nach einer Stunde Querregen völlig durchnässt wieder

Richtung Hotel liefen. Nach Hosenwechsel nahmen wir

nun den Mietwagen und fuhren zur Zuckerfabrik für

eine Führung. Leider wurde nichts daraus, denn man

müsste laut Plakat eine Reservierung machen und dann

auch gerade bezahlen. Barbezahlung könne man hier

nicht machen. So hatte sich dies erledigt und wir fuh-

ren zum Maritimcenter. Ein offenes Einkaufszentrum

mit diversen Attraktionen zum anschauen. Wir kauften

hier 2 verschiedenen Ketten mit Ohranhänger aus

Chrälleli und assen beim Chinesen Fried Chickennudels

welche sehr gut waren. Nachdem wir alle Geschäfte ge-

sehen hatten ging‘s bei Regen wieder zurück. Mario

liess mich dann bei der China Mall raus, damit ich noch

im Chrälleliladen einkaufen konnte. Ein unüberschauba-

rer Laden. So viele verschieden Chrälleli und Zubehör

habe ich noch nirgends gesehen. So arbeitete ich mich

von Gestell zu Gestell und kaufte mir Zubehör für 2

Ketten, welche mir dann Christine K. hoffentlich zu-

sammen macht. Hätte ich noch mehr Geld dabei gehabt

wäre ich sicher noch mit viel mehr da rausgelaufen. Die

Auswahl war gigantisch. Nun machten wir noch ein Ni-

ckerchen und fingen dann an unsere Sachen zu packen.

Ein Telefon an die Rezeption, ob wir eine Waage haben

könnten - haben sie nicht, wir sollen mit dem Gepäck in

die Küche kommen. Gesagt getan, die Küchenwaage

zeigte uns just 20 kg pro Gepäck an, wunderbar. Wie-

der im Zimmer richteten wir uns fürs Abendessen im

Hotel. An der Bar einen Apèro, bei welchem uns noch

eine Platte mit warmen Leckereien gereicht wurde ge-

nossen wir unseren letzten Abend. Fisch, Lammshank

mit Gemüse, Reis und Pommes liessen wir uns im Hotel-

restaurant schmecken.

* * * * *

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Tagebuch südliches Afrika: Namibia / Botswana / Südafrika 8.9.2011 – 26.11.2011 Seite 59

Freitag 25.11.2011

Letzter Tag unserer Reise

Flug Durban – Johannesburg SA554

Flug Johannesburg – Zürich

Ein wunderschöner, sonniger Morgen erwartet uns am

letzten Tag im südlichen Afrika.

Nach dem Frühstück fuhren wir Richtung Flughafen,

wobei wir noch schnell den Wagen volltankten, 2,5 Liter

hatten wir nur gebraucht. Lohnte sich fast nicht zum

auffüllen. Nachdem wir alles eingecheckt hatten, leider

konnten wir nicht bis Zürich durchchecken löschten wir

alles Private von unseren 2 SIM Karten von Namibia

und Südafrika, sodass wir diese dann zu Hause wieder

zurückschicken und weitergeben können. Leider hatte

unser Flug nach Johannesburg immer mehr Verspätung.

Nach der dritten Verschiebung des Abfluges und einer

kurzen Mitteilung, dass es sich um ein technisches

Problem handle wird Mario immer unruhiger. Kurzent-

schlossen beschlossen wir, nach kurzer Rücksprache

mit einem SA Mitarbeiter wieder zurück zum Check-In

zu gehen. Das bereits eingecheckte Gepäck musste

wieder gefunden werden und dann wurden wir auf einen

anderen Flug eingebucht. Und was für eine Überra-

schung, jetzt war es möglich, das Gepäck gleich bis Zü-

rich durchzuchecken. So haben wir nun einen sicheren

Flug nach Johannesburg, müssen uns nicht um das Ge-

päck kümmern und sind sicher, dass wir den Anschluss-

flug in die Schweiz erreichen. Interessant an der gan-

zen Geschichte ist, dass Mario ursprünglich (vor 11 Mo-

naten) diesen Flug buchen wollte, auf Grund der fast

400 Fr. höheren Kosten aber darauf verzichtet hat. So

sitzen wir nun gemütlich in Johannesburg auf dem

Flughafen, kaufen noch ein Hemd für Mario und for-

dern die Steuern für die Brille von Mario und die Turn-

schuhe von Brigitte beim Taxrefund ein.

* * * * *

Samstag 26.11.2011

Ankunft um 6 Uhr

wieder zu Hause

5 Uhr werden wir mit Klappern geweckt. Nun hätte ich

bestens noch ein wenig schlafen können. Das Morgenes-

sen lasse ich aus und nehme nur einen Kaffee. Mario

lässt es sich schmecken. Pünktlich landen wir um 6:05 in

Zürich, bekommen unser Gepäck sehr schnell und wer-

den beim Ausgang auch schon von Karin und Niki be-

grüsst. Beim vielen Erzählen und Zuhören fahre ich uns

nach Hause. Auf der richtigen Seite zum Glück. Ich

konnte mich schwer an den Linksverkehr gewöhnen.

Wieder zu Hause kommt uns unsere Wohnung riesig

vor. Auch das Badezimmer hat Turnhallengrösse im

Vergleich zu denen auf den Campingplätzen. Nun ge-

niessen wir bei einem guten Kaffee und sehr gutem,

knusprigen Brot die Aussicht auf die Berge. Unsere

Wohnung wurde von Karin und Niki noch in Schuss ge-

bracht, was wir sehr zu schätzen wissen. Wir melden

uns überall wieder zurück und fangen an unsere Sachen

auszupacken. Und alles zu versorgen, was es eben so zu

tun gibt nach 3 Monaten Abwesenheit. Bald werden wir

auch unsere Rechnungen und Briefe abholen, welche von

Herta wiederum vorbildlich verwaltet wurden. Am

Abend waren wir bei Karin und Niki zum Abendessen

eingeladen. Ein gutes und reichhaltiges Raclette.

* * * * *

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Tagebuch südliches Afrika: Namibia / Botswana / Südafrika 8.9.2011 – 26.11.2011 Seite 60

Zusammenfassung von Brigitte

Unsere Ferien in dieser Form und Ausführung haben

mir sehr gut gefallen. Die Volontärarbeit und die Safa-

riwochen entsprachen meinen Vorstellungen. Eine Wo-

che in Kapstadt fand ich einen guten Unterbruch um

die vielen Eindrücke der ersten Wochen zu verarbeiten.

Die 5 Wochen mit dem Camper fand ich sehr schön als

Reiseart, auch wenn das Wetter nicht immer unseren

Vorstellungen entsprach. Unser mitgebrachtes Repara-

turset konnten wir bei unserem Camper sehr gut

gebrauchen.

Die Volontärarbeit war streng aber sehr interessant

und lehrreich in allen Bereichen. Tiere haben wir auf

unserer Safari und auch danach sehr viele gesehen, was

mir sehr gut gefallen hat. Von den als so schön geprie-

senen Städten (Stellenbosch usw.) habe ich mir viel

mehr Schönes vorgestellt. Auch die sonstigen Städte

finde ich hier in Afrika meist gesichtslos, öde und he-

runtergekommen. Wie es scheint fehlt das Geld (Arbei-

ter hätte es sicher genug) zur Pflege dieser Bauten und

Umgebungen. Die grosse Armut hier hat mich sehr be-

rührt und mich auch nachdenklich gestimmt. Es wird

wohl noch einige Jahre oder Jahrzehnte dauern bis

sich hier eine Gleichberechtigung etabliert hat. Denn

der Unterschied zwischen Arm und Reich ist hier sehr

gross. Wenn ich von Arm rede meine ich solche Men-

schen, welche morgen nicht wissen ob sie was zu essen

haben. Ich habe noch nie solch riesige Slums bis an den

Horizont gesehen. Und gesehen habe ich sicher nur ei-

nen kleinen Teil des Ganzen und bin auch nicht in die

Slums hinein gegangen, was wir als Europäer sicher

schwer verkraften würden. Die Gardenroute hat mir

insgesamt gut gefallen. Ich habe sie mir aber imposan-

ter und prächtiger vorgestellt.

Das Arbeits- und Bewegungstempo der Afrikaner ist

eher als gemächlich zu bezeichnen. Was einem dann

sehr verwundert, wenn sie mit dem Auto unterwegs

sind, wo es nicht genug schnell gehen kann. Es hat hier

viele Kamikazefahrer welche einem an den unmöglichs-

ten Stellen überholen, dass einem beim zuschauen der

kalte Schweiss ausbricht. Die Strassen waren von sehr

gut bis sehr schlecht. Das heisst mit kleinen-grossen

Löchern (Desserttellergross bis Paeliapfannengross),

welche man erst im letzten Moment sah oder eben

nicht. Was dann mit dem Camper hiess: Augen zu und

drüber, denn mit so einem Gefährt kann man nicht be-

liebig ausweichen ohne im Strassengraben zu landen.

Wir haben auch diverse schwerere Unfälle mit Lastwa-

gen und PWS gesehen, welche irgendwo im Abhang oder

Strassengraben lagen wegen nicht angepasster Ge-

schwindigkeit. Das Meer und die Wale, Delfine usw.

darin vom Strand aus zu beobachten war einfach phä-

nomenal. Die Menschen hier in Afrika hatten trotz den

sicher nicht einfachen Verhältnissen fast immer ein

Lachen im Gesicht und waren freundlich und hilfsbe-

reit. Wir fühlten uns auf der ganzen Reise nicht ein

einziges Mal bedroht oder hatten ein schlechtes Gefühl

unserer Sicherheit wegen.

* * * * *

Zusammenfassung von Mario

Fast 3 Monate unterwegs. Ich kann noch nicht alles

einordnen und schlüssig beurteilen. Zu viele Eindrücke

sind noch in meinem Kopf. Immer wenn ich wieder ein

Foto ansehe oder gedanklich nach Afrika zurück kehre

kommen mir die Erinnerungen wieder hoch. Genau der

richtige Moment um eine Zusammenfassung zu schrei-

ben. Die Reise war ein einziges Erlebnis, wir hatten kei-

ne gesundheitlichen Probleme und die Organisation und

Reservationen klappten mit einer kleinen Ausnahme auf

Anhieb. Alle Bedenken im Vorfeld haben sich als Grund-

los herausgestellt. Die Gewichtslimiten beim Gepäck

waren kein Thema, die Arbeitsbewilligung für Namibia

wurde problemlos erteilt, keine Schlangen und Wildtie-

re kamen uns in die Quere, der Kontakt mit der einhei-

mischen Bevölkerung, wenn sie dann stattfand, war von

Herzlichkeit und Freude begleitet, die Sandpisten wa-

ren tief aber mit der nötigen Ruhe zu bewältigen, Was-

serdurchfahrten konnten vermieden werden, die Miet-

wagen liefen alle mit einer kurzzeitigen Ausnahme wie

am Schnürchen, das Apartment in Kapstadt konnte

trotz später Ankunftszeit bezogen werden, der Camper

stand reisefertig am Flughafen bereit, die Rückflüge

klappten dank kurzfristiger Intervention, Brigitte und

ich haben die Zeit trotz zum Teil beengten Platzver-

hältnissen gemeinsam geniessen können.

Die Arbeit in Ongos mit Biosphere Expedition war wie

schon auf den Azoren äusserst lehrreich. Ich habe

sehr viel über die Wildtiere und natürlich speziell über

Leoparden gelernt. Es war auch interessant zu sehen

was die Wissenschaftler vor Ort alles für Aufgaben

übernehmen müssen, weit ab von ihren Angehörigen,

dafür mit viel Engagement. Dass ich sehr viel zum Fah-

ren mit dem Landrover in zum Teil extremem Gelände

kam war eines meiner persönlichen, unerwarteten aber

doch erhofften Highlights. Die Arbeiten in Katatura,

den Slums von Windhoek, haben mich sehr nachdenklich

gemacht und gewisse Selbstverständlichkeiten in ein

etwas realeres Licht gerückt. Die Gamecounts zu Fuss

und mit dem Wagen waren ein eindrückliches Erlebnis

direkt in der Natur.

Auf der 4x4 Safari sind so viele Eindrücke von Tieren,

Landschaft und Leuten entstanden, dass eine Aufzäh-

lung der Highlights schwierig ist. Beeindruckend sind

sicherlich die riesigen Weiten, welche trotzdem alle

eingezäunt sind. Es ist herrlich zu sehen wie die Natur-

schutzgebiete sich entwickeln und immer mehr Tieren

Lebensraum bieten. Dass wir auf Safari und nicht im

Zoo waren zeigt sich am Umstand, dass die Tiere nie da

waren wo wir sie anzutreffen erhofften, dafür meist

unvorbereitet in grosser Zahl auftraten um uns zu be-

eindrucken. Der Unterschied zwischen uns als privile-

gierte Luxusreisende und der einheimischer Bevölke-

rung zeigte sich immer bei den Dorfdurchfahrten, dies

auch dank dem unabhängigen Fahren mit einem eigenen

Mietwagen. Aber immer und überall wurde uns zu ge-

wunken und gelacht. Auffallend war der extrem hohe

Anteil an Jugendlichen, etwas was zusehends Problem

in den Ländern geben wird, sind doch für die ausgebil-

deten Jugendlichen keine oder nur ganz wenige Ar-

beitsplätze vorhanden. Die Lodges waren mehrheitlich

ausgezeichnet geführt. Freundliche, lachende Mitar-

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Tagebuch südliches Afrika: Namibia / Botswana / Südafrika 8.9.2011 – 26.11.2011 Seite 61

beiter waren deutlich in der Überzahl, die Guides kom-

petent und auskunftsfreudig. Der Wagen, Hilux double

Cab von Toyota, war problemlos zu fahren und gut ge-

wartet.

Das Apartment an der Waterfront in Kapstadt erfüllte

die Erwartungen in Bezug auf Lage, Komfort und Aus-

sicht. Der Tafelberg hat sich, entgegen allen Unkenru-

fen, die meiste Zeit unverhüllt gezeigt. Es war ein gu-

ter Entscheid, nach 6 Wochen täglicher Action wieder

ein Mal einige Tage relaxen zu können und die Eindrü-

cke zu verarbeiten. Auffallend in Kapstadt sind die

sehr hohe Anzahl an Sicherheitspersonal alle paar

Schritte an den touristischen Orten. Trotzdem wurde

einem die Vielzahl von armen und ärmsten Personen be-

wusst so bald wir uns weg von der Waterfront auf-

gehalten haben.

Dass wir uns für einen Camper entschieden haben hat

sich schnell als Glücksfall herausgestellt. Nicht nur,

dass wir nach mehreren Wochen wieder für uns selber

kochen konnten, sondern auch die Freiheit, jeden Tag

aufs Neue zu entscheiden was wir unternehmen wollen.

Daraus haben sich 5 abwechslungsreiche Wochen erge-

ben mit einer Vielzahl von Eindrücken über Land und

Leute. Dass die von uns besuchten Eisenbahnen meist

nur noch aus Schrott bestehen, hat uns etwas betrübt,

wären wir doch gerne da und dort mit Dampf durch die

Landschaft gefahren. Das Gebiet der Gardenroute ist

abwechslungsreich, wenn ich auch etwas mehr an land-

schaftlichen Highlights erwartet habe. Im Gebiet der

Wildcoast, der ehemaligen Transkei, hat sich dann doch

vieles grundlegend geändert. Insbesondere waren nur

noch ganz wenig Weisse anzutreffen, in den wenigen

Städten war ein „afrikanisches“ Durch- und Miteinan-

der anzutreffen. Es war gewöhnungsbedürftig, haben

wir doch bisher in Südafrika eigentlich mehr westeuro-

päische Einschläge mit gemischter Bevölkerung festge-

stellt. Wir haben eine grosse Variabilität der Qualität

und der Führung der verschiedenen Campgrounds ange-

troffen. Erstaunt haben mich im Bereich der Garden-

route die fast leeren Plätze. Es fehlen die von mir er-

warteten Pensionäre welche die Vorsaison ausnutzen.

Wie weit die Aussage der Campingbetreiber zutrifft,

dass in den nächsten 4 bis 6 Wochen die Plätze restlos

voll seien, können wir uns nur schwer vorstellen. Wir

jedenfalls hatten immer den Platz aussuchen können

der unseren Bedürfnissen nach Sonne und Aussicht

entgegen kommt. Durban ist wirklich keine Reise wert,

vorne Beach Hotels, hinten vernachlässigte Bauten und

viele arme Leuten auf den Strassen. Nirgends sind mir

die Unterschiede so stark aufgefallen wie in dieser

Stadt.

* * * * *

Fazit:

11 Wochen südliches Afrika waren ein eindrückliches,

sicher noch lang nachwirkendes Erlebnis. Die Variabili-

tät unserer Aktivitäten hat nie Langeweile aufkommen

lassen. Unser primäres Ziel, Tieren begegnen zu kön-

nen und uns dafür unbeeinflusst Zeit nehmen zu kön-

nen, wurde voll erfüllt. Dass wir in Entwicklungsländern

unterwegs waren, hat sich immer wieder deutlich ge-

zeigt. Keine gesundheitlichen Probleme haben unsere

Reise beeinträchtigt. Es ist für mich immer wieder ein

Freude und Erlebnis mit Brigitte zu reisen.