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STREETART-MAP LANGWASSER
Nasca1
Streetart-Map Langwasser Beton gibt es genug in Langwasser – nun gibt es „Betonliebe“. In den vergangenen Jahren hat sich Langwasser zum Hotspot der Streetart in Nürnberg entwickelt. Zahlreiche Kunstwerke lokaler und internationaler Künstler:innen machen den Stadtteil zur bunten Outdoor-Galerie. Diese Tour führt an allen Murals entlang und bietet Informationen über Künstler:innen und ihre Werke. Zu Fuß braucht ihr 90, mit dem Fahrrad 45 Minuten. Falls ihr auf dem Weg ein neues Mural entdeckt, dann wundert euch nicht: das Gesamtkunstwerk Langwasser wird ständig erweitert.
Die polnische Künstlerin Aleksandra Toborowicz arbeitet sowohl im Bereich des Grafikdesigns als auch in der Mural-Art. Promoviert hat sie in Grafikdesign, das sie heute an der Akademie der Bildenden Künste Krakau unterrichtet. Ihre künstle-rischen Wurzeln spiegeln sich in ihren sehr klaren, reduzierten Wandarbeiten wider. Für die Gestaltung des “Weltempfängers“ hat sie das Motiv eines alten Grundig-Radios gewählt, das zahlreiche Herkunfts- und Lieblingsorte von Langwasseraner:in-nen sichtbar macht.
Der in Leipzig lebende Künstler BOND TruLuv ist bekannt durch seinen expe-rimentellen Umgang mit Buchstaben, Formen und Materialien. Seit kurzem arbeitet er mit Augmented-Reality-Apps, die seine auf die Wände gebannten Linien zum Leben erwecken. Auch „Restart“ lebt im Smartphone neu auf. Folge den Anweisungen auf der Tafel gegenüber dem Kunstwerk.
Der vielseitige Tape-Artist Guillermo S. Quintana beschäftigt sich seit vielen Jah-ren intensiv mit Formen und Farben. Seine bunten Werke erinnern an sein Heimat-land Mexiko. Die weißen Flügel und die Fußabdrücke am Boden laden bewusst zu Selfies ein. Der in Berlin lebende Künstler war an zahlreichen Ausstellungen und Fes-tivals in Europa und Südamerika beteiligt.
01. „Weltempfänger” 2019 Aleksandra Toborowicz Glogauerstraße 50
03. „Restart” 2019 BOND TruLuv Reichthalerstraße (Parkhaus Frankencenter)
02. Ohne Titel. 2019 Guillermo S. Quintana Glogauerstraße 30–38. Erdgeschoss Frankencenter, gegenüber der Post
Dieses farbenfrohe Gemälde entstand in Zusammenarbeit zwischen der Künst-ler:innengruppe Chroma Omada (Affen-köpfe, Stencil und Airbrush), Hannah Rabenstein (Kalligrafie, Sprays) und Cris Krieger (Hintergrund, Sprays). Die Chroma Omada ist seit vielen Jahren in Langwasser zu Hause. Das Mural an der Biergartenwand ist bislang das größte öffentliche Kunstwerk dieser Gruppe, die 2020 ihr 30 jähriges Jubiläum feierte.
Das Mural kombiniert die illustrative und figurative Arbeit von Czolk mit den eher flächigen und auf Mustern basierenden Werken von Sven Küstner. Albrecht Dürer wird als zentrales Motiv für Nürn-berg sowie für künstlerischen Ausdruck in Szene gesetzt. Der Anordnung der Flächen liegt der Stadtplan von Langwas-ser zugrunde. Im Hintergrund befinden sich Baumsilhouetten als schemenhafter Hinweis auf den grünsten Stadtteil Nürn-bergs. Die Muster basieren auf typischen Bebauungsmerkmalen Langwassers.
„Jeder ist anders, doch wir sind Langwas-ser“. Dieses Motto war das Ergebnis von Workshops mit Schüler:innen der Georg-Ledebour-Schule und Jugendlichen des Kinder- und Jugendhauses Geiza. An der künstlerischen Umsetzung des Projekts unter der Leitung des Künstlers Rubin-stein74 waren nicht nur die Workshop-Teilnehmenden sondern auch Passant:in-nen aller Altersgruppen beteiligt.
Die Nürnberger Streetart-Künstler Caploart und Soma275 gucken Albrecht Dürer unters pink gefärbte Haupthaar in den Kopf. Der Design-Altmeister aus der Renaissance steht noch heute für humanistische Werte in der Stadt der Menschenrechte.
06. „Essen ist Kultur” 2020 Chroma Omada & Hannah Rabenstein & Cris Krieger Glogauer Straße 50, Biergartenwand des Gemeinschaftshaus Langwasser
07. „A.D.20” 2020 Yannik Czolk & Sven Küstner Ratiborstraße 4
04. „Wir sind Langwasser…wir sind bunt” 2015/16 Rubinstein74 & Anwohner:innen Oppelnerstraße 223 (Kaufland Rückseite)
05. „Dürer trifft auf „diversity”, „Toleranz” und „égalité”” 2015/16 Caploart & Soma275 Görlitzer Straße 51 (Arvena Park Hotel)
„Wall Writers“ thematisiert die Geschichte des Stylewritings–also der Ausprägungsform des Graffiti, die sich mit der Abstraktion von Buchstaben beschäftigt. Von den frühen Formen in den 60er-Jahren an der Ostküste Ame-rikas über die Hip-Hop-Welle (mit einer Hommage an die Comickunst von Ed Piskor) bis hin zum Trainwriting in New York und Berlin und zu grafischen Varianten des zeitgenössischen Style-Graffiti kann man an der Wand die Entwicklung des Stylewritings nachver-folgen.
Mit einer abstrakten Bildsprache bezieht sich das Wandbild auf den Bach „Lang-wasser“, der das Areal am östlichen Rand des Stadtteils durchzieht. Die kontrastrei-che Komposition aus Bögen, Schwüngen und stilisierten Naturelementen erinnert an Bachläufe, die sich in Etappen über die Fassade des Hauses ziehen. Bewusst bricht die Dynamik des Bildes die streng- en Vertikalen der Architektur und fügt sich mithilfe der organischen Farb- und Formgebung gut in die Natur der Umge-bung ein. SatOne aus München ist mit seiner abstrakten Streetart seit Jahren auf der ganzen Welt unterwegs.
Mit „Wurzeln und Flügel“ spielt Julian Vogel nicht nur auf Goethe an, sondern auch auf ein Kunstwerk im Stadtteil. Die „Allegorie des Wassers“, welches aus mehreren Skulpturen besteht, die durch einen fiktiven Bach miteinander verbunden sind, wurde 1971 von einer japanischen Künstler:innengruppe in Langwasser installiert. Julian Vogel greift diese Skulpturen in seinem Bild auf und erweckt sie zu neuem Leben, indem er Enten daraus emporsteigen lässt. Wichtig ist es dem Künstler, die Eichen vor dem Mural als Teil des Werkes zu verstehen und die fliegenden Enten ganz bewusst durch deren Äste zu betrachten.
09. „Wall Writers” 2020 Kid Crow & Kamel & Stereoheat & Aloe Ratiborstraße 21 (Tiefgarageneinfahrt)
10. „Langwasser” 2020 SatOne Giesbertsstraße 28
08. „Wurzeln und Flügel” 2020 Julian Vogel Giesbertsstraße 41
Die Bemalung der acht Stellwände fand im Rahmen eines Kunstfestes statt. Ziel war die Begegnung unterschiedlicher Künstler:innen, vorrangig aus dem Stadt-teil, und die Aufwertung der Flächen der Gundekar-Werke. Dabei beteiligten sich unter anderem Cris Krieger und Hannah Rabenstein, das Haus der Heimat sowie Schüler:innen aus der Georg-Ledebour-Schule und der Mittelschule Neptunweg.
Tizer und Shucks aus London sind bereits seit den frühen 90er-Jahren in der Graffitiszene aktiv und Gründer der international renommierten ID-Crew. Sie haben ihrem Werk einen für sie typischen futuristischen Charakter gegeben. Das Motiv schließt mit dem Schriftzug „Together“ programmatisch an die Wandbilder an, die seit 2016 in Projekten des Arbeitskreises Streetart Langwasser entstanden sind.
Der in Berlin lebende Künstler Nasca Uno aka Armin E. Mendocilla bezieht sich in seinen Graffitis, Illustrationen und Lein-wandarbeiten auf seine deutsch-peruani-schen Wurzeln. Dabei interessiert er sich besonders für die vielfältigen Kulturen und Riten, Tier- und Pflanzenwelten sowie die aktuellen gesellschaftlichen Themen Perus. Er kombiniert in seinen Werken fotorealistische, surrealistische und völlig abstrakte Elemente. „Die Wan-derin“ spielt auf die Geschichte Langwas-sers als Ort der Einwanderung an.
11. „Kunstplatz – von vielen für alle” 2017 Cris Krieger & Hannah Rabenstein & die Fachakademie für Sozialpädagogik & das Haus der Heimat & die Mittelschule Neptunweg & die Georg-Ledebour-Schule & Anwohner:innen Giesbertsstraße 14 (Stellwände)
12. „Together” 2019 Tizer & Shucks Feulnerstraße 1 (Tiefgarageneinfahrt)
13. „Die Wanderin” 2019 Nasca1 Feulnerstraße 1
Die Graffiti-Urgesteine Tizer und Shucks aus London widmen sich auch in diesem Mural der Zukunft, symbolisiert durch Raumschiffe und Menschen in Raumanzügen. Relays Schriftzug orientiert sich hingegen eher an der Vergangenheit: Der Stil erinnert an die Anfänge der NYC-Subway-Graffiti.
14. „Diversity” 2019 Tizer & Shucks & Relay Windthorststraße 3 (Tiefgarageneinfahrt)
Das abstrakte Blumenmeer mit Käfern von Cris Krieger und Highner ziert einen der vielen Hausdurchgänge, die in Langwasser von lokalen Künstler:innen gestaltet wurden.
Mit dieser Portraitserie erinnert der Künstler an frühere Zeiten und das gemeinsame Feiern des Lebens. Rubinstein74 ist ein Urgestein der fränkischen Graffitiszene und für zahlreiche Wandmalereien in der Region verantwortlich.
Das Kunstwerk besteht aus vier bemal-ten Hauseingängen. Die Nürnberger Künstler Julian Vogel, Highner und Cris Krieger ließen sich bei jedem Mural von einem der vier Elemente inspirieren.
16. „Splashes Flowers” 2010 Cris Krieger & Highner Windthorststraße 9 (Hausdurchgang)
18. „Gesellige Runde” 2017 Rubinstein74 Imbuschstraße 55 (Hausdurchgang)
17. „Erde, Feuer, Wasser, Luft” 2016–2018 Julian Vogel & Highner & Cris Krieger Feulnerstraße 11, Feulnerstraße 21, Giesbertsstraße 38, Giesbertsstraße 42 (Hausdurchgänge)
Der Münchner Künstler Loomit aka Matthias Köhler gilt als der wichtigste Graffitikünstler im deutschsprachigen Raum. Er ist bereits seit 1983 aktiv und zählt zur ersten Generation der euro-päischen Urban-Art. Seine Gestaltung- en bewegen sich leichtfüßig zwischen Muralismus, Streetart und Stylewriting. Loomits Motive beziehen sich meist auf die Orte der Bemalung en, wie hier mit seinen Bezügen zu Nürnbergs berühm-testen Sohn Albrecht Dürer.
15. „Loomit” 2019 Loomit Windthorststraße 3
Diese Freewall ist offen für alle, die Wände bemalen wollen. Wir bitten um Anmeldung unter [email protected]
Die Kunstwand setzt ein weiteres Zei-chen für eine bunte Stadtgesellschaft. Das Motiv entstand unter Beteiligung des Familienzentrums Imbuschstraße sowie der Georg-Ledebour-Schule. Die Kinder haben zu den Themen „Vielfalt“, „Offenheit“ und „Zusammenhalt“ Bilder, Ideen und Geschichten gesammelt. Die Beiträge mündeten in dem Gestaltungs-konzept „4 Elemente“.
Kinder des Familienzentrums entwickel-ten zusammen mit den Anwohner:innen in einem partizipativen Prozess ein gemeinsames Wandbild. Künstlerisch begleitet wurde das Projekt von kL52 und den Style Scouts. Der Illustrator und Grafiker kL52 ist unter anderem für seine Oktopusse im Stadtbild bekannt. Die Nürnberger Style Scouts gelten als einzige Graffiti-Akademie Deutschlands.
„Man sieht nur mit dem Herzen gut“ ist im Rahmen eines Workshops, gelei-tet vom Nürnberger Streetart-Künstler Heiner Kies (Highner), entstanden. Das Thema „Weltall“ wurde von den Schüler:innen der Georg-Ledebour-Schule selbst ausgewählt. Die 7b gestaltete gemeinsam mit Heiner Kies und ihrer Lehrerin Anke Hacker die zahlreichen Elemente auf den beiden Schulhöfen. Das titelgebende Werk am Grundschul-eingang entstand in einer Kooperation mit Julian Vogel. Das Teleskop wurde von Highner geschaffen.
22. „Betonliebe-Freewall” Seit 2019 Offen für alle Imbuschstraße 70–72 (Rückwand Familienzentrum)
19. „4 Elemente” 2017 Nurban-Art-Kollektiv Imbuschstraße 61 (nah & gut Eckerlein Rückwand)
20. „Kinderrechte” 2019 kL52 & Style Scouts Imbuschstraße 70–72 (Familienzentrum)
21. „Man sieht nur mit dem Herzen gut” 2020 Julian Vogel & Highner & Schüler:innen der Georg-Ledebour-Schule Georg-Ledebour-Straße 7 (an beiden Eingängen der Georg-Ledebour-Schule)
Scharfreiterring
Langwasser Mitte
Gemeinschaftshaus
Zentral-finanzamt
Bundesamt für Migrationund FlüchtlingeHauptzollamt
Nürnberg
Berufsfachschule für Altenpflege
KlinikumNürnberg Süd
DeutschesTaubenmuseum
Langwasserbad
Arena NürnbergerVersicherung
Stadionbad
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Dichtes Blätterwerk, ein Koala im Baum und ein Tukan geben dem Bauwerk ein Gesicht. Gestaltet wurde das Mural von Julian Vogel, der hier wieder seiner Vorliebe für Tierdarstellungen frönt.
Der junge spanische Künstler Sake lebt in Nürnbergs Partnerstadt Córdoba. Aus dem klassischen Graffiti kommend, richtet er seinen Schwerpunkt auf figür-liche und altmeisterliche Techniken. Sein Entwurf bringt die Themen „Vielfalt“ und „Sport“ auf ungewöhnliche Weise zusammen.
23. „Urban Jungle” 2018 Julian Vogel Reinerzer Straße 43 (Trafo-Station)
24. „Sport meets Vielfalt” 2019 Sake Salzbrunnerstraße 38–40 (VfL Nürnberg Sportzentrum)
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Impressum:
Herausgeberin: Stadt Nürnberg, Amt für Kultur und Freizeit, Gemeinschaftshaus Langwasser, Glogauer Str. 50, 90473 Nürnberg
Gestaltung: Elisaweta Smuschkevic, Designstudio Meerum, www.meerum.de
Druckerei: Gutenberg Druck & Medien GmbHSchleifweg 1b, 91080 Uttenreuth/Erlangen
Karte: © SIMPLYMAPS.de | Geodaten: ©Openstreetmap-Mitwirkende
Fotograf:innen: Harald Behmer, Manuela Bernecker, Miriam Fuggenthaler, Rafael Gerlach, Iwona Lompart, Ulrike Manestar, Anke Hacker, Linus Hahn, Sven Küstner, Hannes Holler
Die Reihe Langwasser.Neu.Entdecken findet im Rahmen von #LNGWSSR statt. Das Projekt wird gefördert über das Modell-programm „Utopolis – Soziokultur im Quartier“ im Rahmen der ressortübergreifenden Strategie Soziale Stadt „Nachbarschaften stärken, Miteinander im Quartier“ des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat und der Beauftragten für Kultur und Medien.
Das Projekt „Betonliebe“ entstand aus den Aktivitäten des Arbeitskreises Streetart, der sich wiederum im Rahmen des Stadt-teilforums 2014 zusammenfand, ursprünglich für die stadtteil-übergreifende Kampagne „Nürnberg ist bunt“. Darin engagiert sind der Bürgerverein Langwasser, die Jugendeinrichtung Geiza, Mitarbeitende der wbg, das Zentrum aktiver Bürger (ZAB), Ehrenamtliche aus dem Stadtteil sowie das Gemeinschaftshaus Langwasser, das für Betonliebe nun federführend tätig ist.
Maßgeblich verantwortlich für die Umsetzung von Betonliebe sind Miriam Fuggenthaler, Carlos Lorente und Anke Hacker. Vielen Dank für die Unterstützung der Streetart in Langwasser an die wbg Nürnberg GmbH Immobilienunternehmen, das Städ-tebauförderungsprogramm „Soziale Stadt“ und die Sparkasse Nürnberg.
Dieser Flyer bildet zusammen mit dem „Kulturweg“ und dem „Geschichtsweg“ eine Reihe von Routen durch Langwasser.
Gefördert von: