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Stärke ist ein universeller Baustein des modernen Lebens. Schon immer schätzt man ihre einzigartige Vielfalt von funktionalen, physikalischen und chemischen Eigenschaften. Heute ist sie aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken.
So sind native und modifizierte Stärken wichtiger Bestandteil einer modernen Ernährung. Lebensmittel erhalten durch sie eine optimale und appetitliche Textur; sie dienen als Fettaustauschstoffe oder sind Grundlage für kalorienarme Süßungsmittel und leisten so einen wertvollen Beitrag zu einem zeitgemäßen, kalorienbewussten und vitaminreichen Speiseplan. Selbst Nährstoffmangel lässt sich mit Hilfe von Stärke exakt dosiert ausgleichen – VitaminCPräparate werden aus ihr hergestellt.
Stärke ist ein natürlicher Rohstoff, der in Europa vor allem aus Mais, Weizen und Kartoffeln gewonnen und unter nachhaltigen Gesichtspunkten produziert und verarbeitet wird. Die gute Verwertbarkeit von Stärke und ihre positive Nährstoffbilanz sind nicht nur für den Menschen relevant. So ist auch die Futtermittelindustrie ein bedeutender Abnehmer von Stärkenebenprodukten. Andere wichtige Einsatzbereiche finden sich zum Beispiel in der Papierherstellung, in der chemischen Industrie und in der Süß und Backwarenindustrie.
Stärke ist biologisch abbaubar und hilft so, die Umweltbelastung durch Verpackungsmaterialien und Müll ebenso zu reduzieren wie die Belastung von Gewässern durch Waschmittel. Auch darum
wird ihre Bedeutung in Zukunft weiter wachsen. Die Potenziale der Stärke sind also noch lange nicht erschöpft, intensiv wird an neuen Einsatzbereichen geforscht. Die Unternehmen der deutschen StärkeIndustrie geben dabei der internationalen Forschung wichtige Impulse. Die Aufgabe des Fachverbands ist es, die Rahmenbedingungen mitzugestalten, um diese Aufgabe auch künftig wahrnehmen zu können.
Stärke: Baustein des Lebens„Stärke ist ein wesentlicher Baustein des industriellen Fortschritts – sowohl vom technologischen Standpunkt aus betrachtet als auch vor dem Hintergrund der ökologischen Herausforderungen der Zukunft.“ Dr. Karsten Eberstein, Vorsitzender des Fachverbands
der StärkeIndustrie e. V.
FoodAromen, Babynahrung, Backwaren, Diätkost, Erfrischungsgetränke, Fertiggerichte, Fleischwaren, Fruchtzubereitungen, Gewürze, Molkereiprodukte, Speiseeis, Süßwaren mit und ohne Zucker…
Non-Food/TiernahrungAgrarchemikalien, Baustoffe, Farben und Lacke, Glasfasern, Harze, Haus und Heimtiernahrung, Kosmetika, Kunststoffe, Papier, Pappe, Pharmazeutika, Polymere, Tenside, Textilien, Zahnpasta...
In all diesen Produkten steckt Stärke:
samten europäischen Stärkeproduk tion liegt bei über 15 Prozent. Weltweit gilt die in Deutschland produzierte Stärke aufgrund ihrer Reinheit und Qualität als besonders hochwertig.
Die globale Nachfrage nach Stärkeprodukten wird unverändert steigen. Vor allem im NonFoodBereich wächst der Bedarf an vielfältigen und universell einsetzbaren Produkten aus nachwachsen den Rohstoffen. Unter diesen Rahmenbedingungen wird sich die deutsche StärkeIndus trie weiterhin mit einem breiten Angebot im Weltmarkt positio nieren. Denn mit der Nachfrage wächst die Notwendigkeit, mit diversifizierten Produkten den spezifischen Anforderung en der weiterverarbeitenden Industrie gerecht zu werden. Die Verbandsmitglieder haben sich mit ihrem Portfolio und mit modernen Produktionsanlagen schon früh darauf eingestellt und stehen im internationalen Wettbewerb gut da.
Fortschritt beruht auf der Entwicklung von Produktinnovationen und neuen Verfahrenstechniken. In der StärkeIndustrie
sind sie jedoch ausgesprochen kapitalintensiv, aufwändig und interdisziplinär. Der Fachverband der StärkeIndustrie versteht sich daher auch als ein Forum für den kooperativen und partnerschaftlichen Austausch zwischen Herstellern, Lieferanten sowie Abnehmern und fördert aktiv die Zusammenarbeit mit Forschung und Lehre.
Starke Wirtschaftskraft „Die Stärkeproduktion ist längst ein globales Geschäft. Die deutsche Stärke-Industrie hat sich mit Investitionen in Forschung und Entwicklung und in eine effiziente, umweltschonende Produk-tionstechnologie zahlreiche Wettbe-werbsvorteile schaffen können.“ Richard Lenk, stellvertretender Vorsitzender des Fachverbands
der StärkeIndustrie e. V.
Firmen 8Werke 14Beschäftigte ca.2.000
Umsatz ca.1,6Mrd.€Produktion ca.1,5Mio.t
Rohmaterial ca.4,3Mio.tKartoffeln ca. 2,6 Mio. tWeizen ca. 1,0 Mio. tMais ca. 0,7 Mio. t
Exportquote ca.40%innerhalb EU ca. 40%außerhalb EU ca. 60%
Die StärkeIndustrie ist eine moderne, innovative Branche in Deutschland und Europa. Die acht Mitgliedsunter nehmen des Fachverbands verarbeiteten in 14 Werken im Jahr 2007 rund 4,3 Millionen Tonnen landwirtschaftliche Rohstoffe, darunter rund 2,6 Millionen Tonnen Kartoffeln – fast ein Viertel der gesamten deutschen Kartoffelproduktion. Mais und Weizen flossen mit 700.000 Tonnen bzw. einer Million Tonnen in die Produktion ein. Damit ist die deutsche StärkeIndustrie einer der wichtigsten Abnehmer der Landwirtschaft.
Und nicht nur das: Über 2.000 Mitarbeiter sind in den Mitgliedsunternehmen beschäftigt, viele davon in hoch qualifizierten Berufen, als Verfahrensingenieure, Lebensmitteltechniker oder Chemiker. Mit modernsten Produktionsmethoden und erheblichen Investitionen in Forschung und Entwicklung hat sich die deutsche StärkeIndustrie einen Spitzenplatz im internationalen Wettbewerb erobert. Die Exportquote beträgt mittlerweile 40 Prozent des Gesamtumsatzes mit steigender Tendenz; der Anteil an der ge
Stand2007,weitereDatenaufwww.staerkeverband.de
Nie zuvor hat Stärke in unserem täglichen Leben, in der Ernährung oder in der industriellen Anwendung eine größere Rolle gespielt. Die deutschen Produzenten stellen sich dieser Herausfor de rung mit Entwicklungen, die heute schon vorwegnehmen, was morgen den globalen Markt bestimmen wird. Und mit einer Produktion, die Wert auf Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit zugleich legt. Dieses Prinzip hat für die StärkeIndustrie eine jahrzehntelange Tradition und umfasst die gesamte Wertschöpfungskette vom Anbau bis zum Produkt. Nachhaltige Produktion von Stärke bedeutet daher auch, verantwortlich mit natürlichen Ressourcen umzugehen. So werden erhebliche Mengen an Wasser benötigt. In aufwändigen Klärverfahren wird das Prozesswasser immer wieder gereinigt und der Produktion erneut zugeleitet. Der tatsächliche Wasserverbrauch konnte so seit Jahren kontinuierlich verringert werden. Die zurückbleibenden stärkefreien Feststoffe werden teilweise in Biogasanlagen für die Energieerzeugung genutzt. Die meisten Anlagen arbeiten nach dem umweltfreundlichen Prinzip der KraftWärmeKopplung, bei der Strom und Wärme produziert werden.
Hinter der „Green Chemistry“ steht der Gedanke, erneuerbare Rohstoffe in der industriellen chemischen Produktion einzusetzen. Stärke zählt auch in diesem Bereich aufgrund ihrer Vielseitigkeit zu den
„Als Hersteller haben die Unternehmen der Stärke-Industrie die Aufgabe, Stärke in ausreichender Menge zu erzeugen, ohne die Bedürfnisse von Mensch und Natur aus dem Blick zu verlieren.“Gustav Deiters, stellvertretender Vorsitzender des Fachverbands
der StärkeIndustrie e. V.
Globale Verantwortungbegehrtesten Rohstoffen. Dabei kommen Stärkeprodukte als Rohstoffe in vielen Indus triezweigen wie z. B. der Fermentationsindustrie, der chemischen Industrie, der Kosmetikindustrie, der Textil und Papierindustrie sowie der Kunststoffindustrie zum Einsatz.
Zu den dort unter Verwendung von Stärke hergestellten Produkten gehören u. a. traditionelle Fermentierungsprodukte (Ami nosäuren und organische Säuren, Antibiotika und Enzyme), Biokunststoffe, Vitamine, Feinchemikalien und pharmazeutische Produkte, Lösungsmittel und Spezialchemikalien.
Die StärkeIndustrie und ihre Kunden entwickeln diese Produkte, die ein erhebliches Entwicklungspotenzial haben, seit vielen Jahren. Die „Green Chemistry“ könnte maßgeblich dazu beitragen, die Interessen von Umweltschutz und Wirtschaft noch besser in Einklang zu bringen. Dabei bringt die Verwendung von Stärkeprodukten – auf Basis nachwachsender Rohstoffe – in diesen Industriezweigen noch weitere Vorteile: eine Verminderung des Ausstoßes von Treibhausgasen, eine Förderung der ländlichen Entwicklung und der Nutzung von Agrarland, die vermehrte Nutzung von Bioraffinerien und nachwachsenden Rohstoffen, die Schaffung neuer Arbeitsplätze und eine allgemeine Förderung der Innovationsfähigkeit in Deutschland.
Perspektiven zeigen sich ferner in speziellen Pflanzenzüchtungen, die den sich ändernden klimatischen Bedingungen angepasst sind und konstant gute Ernten gewährleisten. Experten setzen große Hoff nungen in die Optimierung des pflanzlichen Erbguts, die unter anderem für eine bessere Resistenz gegen Schädlinge sorgt und hilft, den Einsatz von Pestiziden weiter zu verringern. In Teilen der Bevölkerung jedoch stößt diese vielversprechende Technologie auf Vorbehalte. Der Fachverband der StärkeIndustrie nimmt diese Sorgen und Bedenken aufmerksam zur Kenntnis und setzt sich für eine vorurteilsfreie und faktenbasierte Diskussion ein. Gefordert ist ein verantwortungsvoller Umgang mit der Gentechnik auf allen Ebenen, von Forschung über Anbau bis zur Nutzung. Das erklärte Ziel des Fachverbands ist die friedliche Koexistenz des Anbaus von konventionellen und gentechnisch veränderten Nutzpflanzen.
Stand2007,weitereDatenaufwww.staerkeverband.de
VerbrauchvonStärken/StärkederivatennachProduktgruppenundSektorennative Stärken 28%modifizierte Stärken 20%Verzuckerungsprodukte 52% Non-Food45%Papierherstellung 29%Wellpappe 6%Chemie/Fermentation/techn. Industrie 10%
Food55%Süßwaren 17%Getränke 4%Fruchtverarbeitung 7%übrige Lebensmittelindustrie 27%
Ausblick 20xx – VisionenStärke wird helfen, die dringenden Aufgaben der Zukunft zu bewältigen. Als nachwachsender Rohstoff in Textilien und Kunststoffen hilft Stärke, die kostbaren fossilen Ressourcen zu schonen und den Ausstoß an Treibhausgasen zu reduzieren. Diese „Green Chemistry“ ist eine Zukunftsbranche mit erheblichem Potenzial, die in den nächsten Jahrzehnten eine Vielzahl qualifizierter Arbeitsplätze schaffen wird. Und natürlich ist Stärke unentbehrlich für die Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung.
Nicht zuletzt kann Stärke aber auch helfen, moderne Zivilisationskrankheiten zu
bekämpfen. Der Zuckerersatzstoff Erythritol beispielsweise hilft, den Zucker oder Kohlenhydratanteil von Speisen ohne Geschmackseinbußen deutlich zu reduzieren, und erlaubt gesunden Genuss. Zuckerfreier Kaugummi, heute buchstäblich in aller Munde, wäre ohne Stärke überhaupt nicht möglich. Selbst der Fettanteil in Backwaren lässt sich mithilfe von Stärke deutlich reduzieren. In der Lebensmittelindustrie wird eine Mischung aus Füllstoffen, Emulgatoren und Befeuchtungsmitteln aus unterschiedlichen Stärken eingesetzt, die an Stelle von Fetten wie Margarine, Butter oder Ölen in die Rezeptur eingebunden werden.
Verfügbarkeit, Preis und Nachfrage werden in den nächsten Jahren darüber entscheiden, inwieweit die Potenziale der Stärke in Deutschland ausgeschöpft werden können. Politik, Behörden und Indus trie sind aufgefordert, gemeinsam ein wirtschaftliches Klima zu schaffen, das dieser Entwicklung Raum gibt.
„Die deutschen Stärkeproduzenten haben sich mit ihren qualitativ hoch-wertigen und innovativen Erzeug-nissen einen Spitzenplatz auf dem Weltmarkt erarbeitet. Nun ist es auch Aufgabe der Politik, ihren Beitrag zu leisten, damit dieser Platz gehalten werden kann.“ Alexander Jess, Geschäftsführer des Fachverbands
der StärkeIndustrie e. V.
Cargill Deutschland GmbHCerestarstraße 2
47809 Krefeld
Tel. 02151 / 575 01, Fax 5725 83
www.cargill.de
Werke: Krefeld (Mais),
Barby (Weizen)
Crespel & Deiters GmbH & Co. KGGroner Allee 76
49479 Ibbenbüren
Tel. 05451 / 5000 0, Fax 100
www.crespeldeiters.de
Werk: Ibbenbüren
AVEBE Kartoffelstärkefabrik Prignitz/Wendland GmbH
(Ein Unternehmen der
Gruppe AVEBE)
Hauptstraße 96
19357 Dallmin
Tel. 038783 / 79 0, Fax 101
www.avebe.com
Werke: Dallmin (Branden
burg), Lüchow (Niedersachsen)
Vorsitzende des Fachverbands
Jäckering
Mühlen und Nährmittelwerke GmbHVorsterhauser Weg 46,
59067 Hamm
Tel. 02381 / 422 0, Fax 136
www.jaeckering.de
Werk: Hamm
National Starch Food Innovation National Starch & Chemical GmbH
Grüner Deich 110
20097 Hamburg
Tel. 040 / 239 15 0, Fax 170
www.nationalstarch.com
Werk: Hamburg
Südstärke GmbHKönigslachener Weg 2a
86529 Schrobenhausen
Tel. 08252 / 9130, Fax 118
www.suedstaerke.de
Werke: Schrobenhausen,
Sünching
EmslandStärke GmbHEmslandstraße 58
49824 Emlichheim
Tel. 05943 / 81 0, Fax 130
www.emslandgroup.de
Werke: Emlichheim, Kyritz,
Golßen, Wietzendorf
Hermann Kröner GmbHIm Bocketal 21
49479 Ibbenbüren
Tel. 05451/9447 0, Fax 39
www.kroenerstaerke.de
Werk: Ibbenbüren
Meilensteine
1946
1957
1962
1967
1986
1990
1994
1995
1996
2008
Der Fachverband der StärkeIndustrie e. V. wird in Detmold gegründet
Inkrafttreten der ersten Gemeinsamen Marktorganisation für Getreide – EWGVerordnung Nr. 19
Inkrafttreten der EWGStärkeregelung
Neue Stärkeregelung – Einführung der Produktionserstattung
Wiedervereinigung Deutschlands – der Fachverband der StärkeIndustrie e. V. vertritt Stärkehersteller in ganz Deutschland
Verbandseintritt der Kartoffelstärkehersteller – der Fachverband der StärkeIndustrie e. V. vertritt wieder alle Sparten der deutschen StärkeIndustrie
Einführung der Kontingentierung der Kartoffelstärke
50 Jahre Fachverband der StärkeIndustrie e. V.
8 Mitgliedsunternehmen – ca. 4,3 Mio. t Rohstoffe – ca. 1,5 Mio. t Stärke
Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft EWG
Gustav Deiters (Crespel & Deiters)
Josef Busch (Hoffmann´s Stärke fabriken AG)
Hugo Carl Deiters(Crespel & Deiters)
Harald Lungwitz(Maizena Gesellschaft mbH)
1946-1951 1952-1955 1976-1980
1946-1948
Helmut Kerckhoff
1949-1966
Ernst Hees
1966-2003
Wolfgang Hees
seit2004
Alexander Jess
Geschäftsführer
Rolf Martin(Maizena Gesellschaft mbH, seit 1987 Cerestar Deutschland GmbH)
Dr. Karsten Eberstein(Cerestar Deutschland GmbH, seit 2006 Cargill Deutschland GmbH)
seit19891984-1988
1956-1975
KarlHeinz Schlieter(Maizena Gesellschaft mbH)
Bildnachweis:
Titel: istockphoto.com/clintscholz, PeterAustin, TommL; Seite 2/3: istockphoto.com/clintscholz, thelinke, pryzmat; Seite6/7: istockphoto.com/mariusFM77+ janrysavy(Composing), PeterAustin;
Seite 8/9: istockphoto.com/WillSelarep, dra_schwartz, vnlit, yusia
1980-1982
Horst Lingenhoff (Crespel & Deiters)
1983
Der Fachverband der StärkeIndustrie und mit ihm jedes Mitgliedsunternehmen versteht sich als Bindeglied zwischen Industrie und Landwirtschaft, Umwelt und Markt. Mit einer Erfahrung von über 60 Jahren Verbandsgeschichte und der Dynamik der Unternehmen ist die StärkeIndustrie ein Motor des Fortschritts innerhalb ihrer Verpflichtung für eine nachhaltige Zukunft. Denn darin sind sich alle einig: Die Potenziale der Stärke sind noch längst nicht ausgeschöpft.
Gemeinsam stark