38
Natur+Umwelt BUNDmagazin in Bayern www.bund-naturschutz.de So nah, so gut Urlaub im schönen Bayern Heft 1-2009 91. Jahrgang 1. Quartal

Natur+Umwelt 1-2009

Embed Size (px)

DESCRIPTION

So nah, so gut Sommer, Sonne … ach, wie weit ist die Urlaubszeit! Etwas näher rückt sie, wenn Sie gleich mit Ihrer Reiseplanung beginnen. Keine Lust auf »Exotic Destinations«? Dann sind Sie hier richtig, planen Sie mit unseren Tipps Ihren Urlaub im schönen Bayern.

Citation preview

Page 1: Natur+Umwelt 1-2009

Natur+UmweltBUNDmagazin in Bayernwww.bund-naturschutz.de

So nah,so gutUrlaub im

schönen Bayern

Heft 1-200991. Jahrgang1. Quartal

Page 2: Natur+Umwelt 1-2009

Deutschland entdecken – Ihr Urlaub 2009 Deutschland entdecken – Ihr Urlaub 2009 Wir, die Bund Naturschutz Service GmbH, planen Gruppen-reisen in Deutschland, Europa und Asien. Unsere Philosophie ist der entschleunigte Urlaub mit ökologischen Aspekten. Nicht nur, dass wir hauptsächlich mit dem Zug reisen, wir versuchen auch, die jeweiligen Regionen zu unterstützen, in-dem wir mit regionalen Partnern vor Ort zusammenarbeiten.

Erkunden Sie den Nationalpark Bayerischer Wald mit seinen Wölfen und Luchsen, oder machen Sie eine Kanufahrt auf der schönen Isar! Wattwanderungen im Wattenmeer der Hallig Hooge oder Rügen mit seinen Kreidefelsen – ein Erlebnis, das Sie nicht verpassen dürfen.

Der Nationalpark Berchtesgaden mit seiner Hüttentour bietet Ihnen einen rustikalen Urlaub, oder Sie wandern in der Altmark mal entlang des Grünen Bandes! Lernen Sie mit uns Deutsch-land kennen, wie Sie es noch nie gesehen haben.

Alle unsere Reiseangebote fi nden Sie im Beihefter nebenan!

Bestellen Sie jetzt den neuen Katalog „BN-Reisen 2009“!

Tel. +49 (0) 9123/[email protected]

Bund Naturschutz Service GmbHBahnhof Lauf (links Pegnitz), Eckertstr. 2, 91207 Lauf an der Pegnitz

Auch im neuen Katalog bieten wir wieder

Reisen nach Russland, beispielsweise unseren

„Klassiker“, die Fahrt mit der Transsibirischen

Eisenbahn oder das faszinierende Kirgistan

mit seiner Seidenstraße an.

Wandern Sie mit uns durch Norwegen, Island

oder im Süden durch Elba

oder die Abruzzen.

vice GmbH

ba

Haben Sie schon Ihren Urlaub für dieses Jahr geplant? Warum nicht mal „zu Hause“ im schönen Deutschland bleiben…

Neugierig?

Page 3: Natur+Umwelt 1-2009

[1-09] Natur + Umwelt BN-Magazin 3

Natur+Umwelt 1-2009

So nah, so gutSommer, Sonne … ach, wie weit ist dieUrlaubszeit! Etwas näher rückt sie, wennSie gleich mit Ihrer Reiseplanung begin-nen. Keine Lust auf »Exotic Destinations«?Dann sind Sie hier richtig, planen Sie mitunseren Tipps Ihren Urlaub im schönenBayern. Ab Seite 10

Inhalt Bund Naturschutz

4 Intern

6 Leserbriefe

7 Sportsgeist Doris Tropper enga-giert sich seit 20 Jahren als Erlan-ger BN-Vorsitzende. Ein Portrait.

8 Wellensalat Gefahren durchHandys bewertet jeder anders.Sicher ist: Schützen schadetnicht.

10 So nah, so gut Titelthema Urlaub in Bayern

20 Entdeckungsreise Wie KinderSpaß im Urlaub zuhause haben,verrät ein reiselustiger Bibo.

22 Wendemanöver Die Staats -regierung scheint bei manchenUmweltfragen umzudenken.Warum nicht bei allen? Und mehr »Aktuell«

26 Streitfrage Gehören Photovol-taik-Anlagen nur aufs Dach,oder auch auf die Wiese?

27 Fotoseite

28 Klima-Skandal Der Staat geneh-migt Kraftwerke, die 40 Prozentder Energie verschleudern.

29 Erfolgsgeschichten In Lindauerklärt sich ein Landkreis gen-technikfrei. In Wunsiedel werdenPläne für ein zerstörerischesSpeicherwerk gestoppt. Und mehr »Regional«

36 Bildung

37 Termine

Inhalt BUND

B1 BUND-Editorial

B2 Magazin

B4 BUND-Kommentar zumUmweltgesetzbuch

B6 BUND-Schwerpunkt Auto

B20 Lurche schützen mit demBUND

B21 Abenteuer Faltertage

B22 Vorpommersche Boddenland-schaft Nationalparke sind dieFlaggschiffe des Naturschutzes.Doch nicht jede Parkverwal-tung handelt danach.

B24 Neue Gentechnikstudie

B26 BUND aktiv

B30 BUNDjugend

B31 Kongress McPlanet.com Allezwei Jahre veranstaltet derBUND das große Treffen zuUmwelt und Globalisierung.

B32 Umweltschutz internationalDer neue Vorsitzende von»Friends Of The Earth« imInterview.

Liebe

Lese

rFo

to: M

irw

ald

Bayern ist so schön, es wär’ fast schade, im Urlaubwoanders hinzufahren. Ein paar Highlights – entschul-digung: ein paar Schmankerl – finden Sie ab Seite 10.Das Schönste daran: Sie als BN-Mitglied haben bei vie-len dieser Ziele mitgeholfen, dass sie heute noch eineReise wert sind. Danke! Und viel Spaß bei der Urlaubs-planung!Haben Sie auch ein ungutes Gefühl, wenn Sie ein Handy ans Ohr halten? Auf Seite 8 haben wir ein paarVorsorgetipps für Sie, für alle Fälle. Schauen Sie auch wieder ins Internet. Unterwww.bund-naturschutz.de/magazin finden Sienoch mehr und detailliertere Reisetipps sowie das komplette Interview mit Markus Söder.Und wenn Sie uns helfen möchten: Der Beihefter am Ende des Heftes sagt Ihnen, wie. Ihr Manfred Gößwald, leitender Redakteur

P.S. Wie gefällt Ihnen die neue Gestaltung dieser Seite,jetzt mit kompletter Inhaltsangabe? Schreiben Sie miran [email protected]!

Das AutoDie auf Pkw und Lkw ausgerichtete Verkehrspolitik der Bundesregierunghat sich als Schwerpunktthema förm-lich aufgedrängt. Hier kommentiert derBUND die Subventionen für Straßen-bau und Auto industrie. Ab Seite B6

Menschen für die DonauAltabt Emmanuel Jungclaussen hatsich engagiert vor die frei fließendeDonau gestellt und erhält dafür denBN-Naturschutzpreis. Bis zu einersolchen Auszeichnung ist es fürUmweltminister Söder noch ein wei-ter Weg, aber immerhin deutet er einAbweichen der Staatsregierung vonihrem Betonkurs an. Seiten 4 und 23

Page 4: Natur+Umwelt 1-2009

4 Natur + Umwelt BN-Magazin [1-09]

vor der Schöpfung, die Achtung vor der Natur als neue Dimensionin die Arbeit des BN eingeflossen,hob stellvertretende BN-Vorsitzen-de Doris Tropper hervor. Diese »Nie der alteicher Dimension« veran-schaulichte der Altabt selbst nocheinmal in seinem Schlusswort, mitdem er alle Anwesenden zu stehen-dem Applaus hinriss: »Es lebe Got-tes Schöpfung!«

Ein zweiter wichtiger Partner imKampf für die frei fließende Donauerhielt am 13. Dezember die Natur-schutzmedaille des BN: Dr. AlfonsHenrichfreise. Der renommierteWissenschaftler erhielt die Aus-zeichnung für seinen Einsatz fürden Gewässer- und Auenschutz undeinen modernen, an der Ökologieorientierten Wasserbau. Seit Anfangder 90er-Jahre an der Donau tätig,konnte er hier nachweisen, dassStaustufen in der Donau durchausAuswirkungen auf das ökologischhöchst wertvolle Isarmündungsge-biet hätten. »Sie waren fachlicherGarant für unsere auch emotionaleGrundüberzeugung, das hat unse-rem Widerstand gegen den Donau-ausbau das Rückgrat gestärkt«,bedankte sich Hubert Weiger beiHenreichfreise. Der Geehrte selbstmeinte bescheiden, er sei lediglich»bestrebt gewesen, alles richtig zumachen – bis an die Grenze desErlaubten«.

Es war einer jener besonderenMomente, die entstehen kön-

nen, wenn Menschen aus ganzunterschiedlichen Bereichen – hieraus Kirche und Naturschutz – sichin großer Verbundenheit begegnen.Am 9. November vergangenen Jah-res verlieh der Bund Naturschutz ineiner festlichen und emotionalbewegenden Veranstaltung denBayerischen Naturschutzpreis, Bay-erns höchste Naturschutzauszeich-nung, an Altabt Emmanuel Jung-claussen vom Kloster Niederalteich.

Abt Jungclaussen gilt als einerder profiliertesten Kämpfer für denErhalt der frei fließenden Donauzwischen Straubing und Vilshofen.Durch seine Segnungen und öffent-lichen Gebete für den freien Flussgelang es dem Kirchenmann, tau-sende Menschen für den Schutz derDonau zu begeistern – darunterwohl viele, die Naturschützer allei-ne nicht erreicht hätten. Dabeihatte es der 1927 geborene Jung-claussen nicht immer leicht, seinaufrechtes Eintreten für die Schöp-fung brachte ihm auch Kritik undWiderstände aus Wirtschaft undPolitik ein. Der Altabt selbst grenzeniemanden aus, sondern er verbin-de mit seiner mitreißenden Spiritu-alität die Menschen, wie BN-Vorsit-zender Prof. Hubert Weiger in seinerLaudatio betonte: »Abt Jungclaus-sen setzt sich stets dafür ein zusam -menzuführen, wie ein Fluss, derkeine Grenzen kennt, sondern sei-nem natürlichen Lauf folgt.«

Abt Jungclaussen erhielt denPreis auch stellvertretend für alleBenediktiner, die sich für den Erhaltder Schöpfung einsetzen. Gerade inNiederalteich seien die Ehrfurcht

CIPRA-Preis fürBN-Moorschutz

Große Freude beim BN: Für seinEngagement beim Schutz der

Moore hat der Verband einen mit20 000 Euro dotierten Preis derinternationalen Alpenschutzkom-mission CIPRA gewonnen – einender alpenweit nur drei Hauptpreise.Die CIPRA würdigte damit, dasssich die BN-Kreisgruppen im Alpen-raum seit Jahrzehnten im Moor-schutz engagieren, und das weitge-hend ehrenamtlich. »Wir freuen unsriesig, dass wir unsere Projekte mitdem Preisgeld wieder ein Stück weitvorantreiben können«, so Herr-mann Eschenbeck (Foto) vom BNTraunstein. Er nahm den Preis am6. November in Bern stellvertretendfür die neun beteiligten BN-Kreis-gruppen entgegen: Lindau, Oberall-gäu, Ostallgäu, Garmisch-Parten -kirchen, Weilheim-Schongau, Bad-Tölz-Wolfratshausen, Miesbach,Rosenheim und Traunstein.

Sie hatten sich mit insgesamt 23 Projekten an dem Wettbewerbbeteiligt, in denen schon mehr als180 Hektar Moore renaturiert wer-den konnten. Dies ist nicht nur fürden Schutz bedrohter Arten undihrer Lebensräume wichtig – nurnoch ein Prozent der Moore wirdheute als natürlich eingestuft – sondern auch für den Klimaschutz.Denn intakte Moore können großeMengen CO2 speichern. Die CIPRAfördert mit dem Wettbewerb Pro -jekte und Initiativen, die wirklichnachhaltigen Klimaschutz betrei-ben. Infos zu allen Projekten unterwww.cipra.org/de/cc.alps Mehr zum BN-Moorschutz unterwww.bund-naturschutz.de/ fakten/artenbiotopschutz/moore Fo

to: B

N

Foto

: Göß

wal

d

Foto

: CIP

RA

BN ehrt Mitstreiter für die Donau

Dr. Alfons Henrichfreise

Abt EmmanuelJungclaussen,mit Hubert Wei-ger, Doris Tropperund Dieter Scherf(von links)

Page 5: Natur+Umwelt 1-2009

[1-09] Natur + Umwelt BN-Magazin 5

Das Jahr 2008 war für den BundNaturschutz ein Jahr des gro-

ßen Bürgerengagements: für eingentechnikfreies Bayern, für die freifließende Donau, für konkreten Klima schutz und gegen Steuergeldverschwendende Prestigeprojektewie Transrapid und Flughafenaus-bau. Wir danken Ihnen, liebe Mit-glieder, dass Sie mit Ihren Beiträgenund Spenden sowie hunderttausen-den ehrenamtlichen Stunden Groß-artiges für den Erhalt von Natur undHeimat geleistet haben. Mut machtdas Beispiel Hafenlohrtal; nachdreißigjähriger Auseinandersetzungkonnte der BN im letzten Jahrzusammen mit der örtlichen Initia-tive das idyllische Spessarttal retten(N+U 4-08).

Als Chance für einen grundle-genden Neuanfang sieht der BN-Landesvorstand die Ergebnisse derKommunal- und der Landtagswah-len. Denn nie zuvor haben derartviele Umweltthemen die Wahlenmitbestimmt. An vielen umweltpo-litischen Brennpunkten fanden diealten Politikkonzepte keine Mehr-

heit. Die verfehlte Forstreform, daslange Festhalten am Transrapidzum Münchner Flughafen, die Blo-ckadepolitik gegen den sanften Ausbau der Donau ohne Staustufenlehnten die Bürger ab. Das großeEngagement und die ideenreichenAktionen in den über 750 BN-Orts-und -Kreisgruppen haben mehrMenschen als je zuvor für Umwelt-themen sensibilisiert.

Bei der bayerischen Staatsregie-rung vermissen wir allerdings einenNeuanfang in der Wirtschafts- und

Umwelt politik.Die Erhaltungeiner »gesun-den Umwelt«,zu der CSUund FDP sichim Koalitions-vertrag ver-pflichtethaben, darfnicht durch ein »weiter so« in derWirtschafts-, Verkehrs- und Energie-politik konterkariert werden. Dasvon Ministerpräsident Horst See -hofer mitverantwortete, Milliardenteure Konjunkturpaket subventio-niert neben sinnvollen Maßnahmenauch Straßenbau- und Autokonzer-ne. Wir fordern, stattdessen bäuer-lichen Familienbetrieben zu helfenund zum Beispiel in Menschen zuinvestieren, die vor Ort Umweltbil-dung vorantreiben oder ökologischeSchäden einer verfehlten Wirt-schaftsweise sanieren.

Nur mit ökologischen und sozia-len Leitplanken für die Wirtschaft,in Bayern genauso wie weltweit,können der Friede zwischen denMenschen und der Friede mit derNatur gesichert werden. Gerade imJahr der Europa- und Bundestags-wahlen werden wir daher den Ein-satz für umfassenden Klimaschutzohne die gefährliche Atomenergie,für eine gentechnikfreie Landwirt-schaft, für die Erhaltung der frei flie-ßenden Donau und für den Schutzder Artenvielfalt mit neuen Kam-pagnen fortsetzen. Bitte stärken Sieweiterhin den Bund Naturschutz alsAnwalt für mehr Natur und einebessere Lebensqualität.

Ihr Prof. Dr. Hubert Weiger, Vorsitzender des BNIhre Doris Tropper, stv. Vorsitzende des BNIhr Sebastian Schönauer, stv. Vorsitzender des BN

P.S. der Redaktion: N+U gratuliertSebastian Schönauer herzlich zuseiner Wahl ins Präsidium des Deut-schen Naturschutzrings (DNR).

Töpfer sprichtbeim BN

Vor über 100 Kreisvorsitzendenund Delegierten des BN hielt

beim dritten »BN-Forum« am 21.Oktober in München der frühereExekutivdirektor des UN-Umwelt-programms Prof. Klaus Töpfer einenhochkarätigen Vortrag zum Thema»ökologische Aggression«. Als Lehreaus der Krise des internationalenFinanzsystems forderte der ehema-lige deutsche Umweltminister dieStärkung einer öko-sozialen Markt-wirtschaft mit scharfen internatio-nalen Regelungen für Finanzge-schäfte. Die Finanz- und Wirt-schaftskrise dürfe nicht dazu füh-ren, dass die noch weit dramati-scheren Folgen eines unterlassenenKlimaschutzes von der Politik aus-geblendet würden. Umweltpolitikverursacht laut Töpfer keine Kosten,sondern entscheidet, wer die ent-stehenden Kosten zu tragen hat.Diese Verteilungskonflikte auf kom-mende Generationen und diearmen Menschen dieser Erde zuverschieben, sei unverantwortlich.

BN-Landesvorsitzender HubertWeiger wies auf die Verantwortungder Politik hin, Leitplanken für einumwelt- und »menschengerechtes«Wirtschaften zu schaffen. Die neueStudie »Zukunftsfähiges Deutsch-land« von BUND und »Brot für dieWelt« gebe hier den Weg vor. In derausführlichen Diskussion mit demAuditorium unter Leitung des Jour-nalisten Christian Schneider warman sich einig, dass moderneUmweltpolitik integraler Bestand-teil von Frieden sichernder Politiksei. Töpfer machte den BN-Dele-gierten Mut, sich weiterhin öffent-lich einzumischen.

Foto

: Rog

gent

hin

Foto

: BN

Foto

: Ste

fan

Aufbruchstimmung für eine bessere Umweltpolitik

Liebe

Mitg

liede

r

Page 6: Natur+Umwelt 1-2009

6 Natur + Umwelt BN-Magazin [1-09]

Schreiben Sie uns!Wir freuen uns auf Ihre Meinung: BN-Magazin»Natur+Umwelt«,Dr.-Johann-Maier-Str. 4, 93049 Regensburg,Tel. 09 41-2 97 20 22, Fax 2 97 20 31,[email protected]

Naturschutz ist auch eine KulturaufgabeZum Titelthema »Natur und Kunst«in N+U 4-08Ich freue mich, dass in einem Natur-schutzmagazin das Thema »Kunstund Natur« Titelthema ist. Wennvon Seiten des Naturschutzes Klagen über mangelnde Akzeptanzgeführt werden, dann vielleichtauch deswegen, weil zu oft rein biologisch-naturschutzfachlicheBetrachtungsweisen im engerenSinne vorherrschen. Diese haben

durchaus ihre Berechtigung, greifenaber für sich allein entschieden zukurz. Soziale und kulturelle Bezügegehören zu einer zeitgemäßen Auf-fassung – und vor allem Kommuni-kation! – von Naturschutz. Letzt -endlich ist Naturschutz auch eineKulturaufgabe. Herbert Lohner, BUND Landesver-band Berlin, Referent Naturschutz

Strom-Tipp half sparenZu zwei Web-Tipps in N+U 4-08Durch Ihre »Links rechts unten«habe ich »E.ON Aqua Power« end-lich aufgegeben und bin zu einemunabhängigen Ökostromversorgergewechselt. Dabei fahre ich sogarfinanziell besser! Hermann Birnthaler, per E-Mail

Parteien-Check weiter verbreitenLeserbrief zur N+U 3-08Die an die Parteien gerichteten Fra-gen fand ich so gut, dass ich siefotokopieren ließ und circa 110-malverteilte. An Bekannte, Wander-freunde, Tenniskollegen, an Men-schen im Wartezimmer meinerÄrzte und so weiter. Nur drei- bisviermal wurden meine Informatio-nen nicht angenommen, die aller-meisten bedankten sich sogar.Meine Bitte: Stellen Sie solche Fra-gen zu den Wahlen 2009 wieder andie Parteien. Noch besser wäre es,wenn solche Artikel zum Verteilennachbestellt werden könnten, umdiese Informationen weiter zu ver-breiten. Ich bin mir ganz sicher,dass uns dies langfristig bei unsererArbeit sehr hilft. Franz Xaver Amann, Hirschaid

N+U-Leser sindLandart-Künstler

Schicken Sie uns ein Foto IhresLandart-Kunstwerks – so batenwir Sie, liebe Leserinnen undLeser der Natur+Umwelt, in unse-rer letzten Ausgabe. Und dannzeigten Sie uns, wie viele tolleKünstler der BN in seinen Reihenhat. Einige der zugeschicktenFotos sind hier zu sehen, darunterdie der ersten fünf Einsender, dieje ein schönes Landart-Postergewonnen haben. Ihnen herz-lichen Glückwunsch, und allenvielen Dank fürs Mitmachen!

Eingesandt von Peter Baumann,www.der-stein-fluesterer.de

Eingesandt von der JBN-KindergruppeWelden

Eingesandt von Manuel Fersch

Eingesandt von Andrea Meier

Eingesandt von Dagmar Petersen,mit Joanna und Luisa

Eingesandt von Thomas Schubert

Eingesandt von Doris Kumpfmüller

Page 7: Natur+Umwelt 1-2009

aurach und einer Mülldeponie imReichswald.

Doch die junge Kreisgruppen-vorsitzende suchte zunehmenddas Konstruktive: Sie forcierte bei-spielsweise das Thema Stadtökologie und Flächenre -cyc ling. Heraus kamen dabei unter anderem grundle-gende Verbandspositionen zur Siedlungsentwicklung.Ein großer Erfolg war auch die Konversion eines ehe-maligen Exerzierplatzes der Amerikaner. In ihrem Nut-zungskonzept für das Gelände forderte die Kreisgruppe50 Prozent der Fläche für den Naturschutz. Heute stehen 25 Hektar wertvolle Sandlebensräume unterNaturschutz, der »Exerzierplatz« dient längst als Mess-latte für ähnliche Projekte. Auch das Projekt Stadt-Umland-Bahn fährt – wenn auch langsam – auf Er -folgskurs: Eine von der Kreisgruppe finanzierte Studieschuf in den Neunzigerjahren die Grundlage für kon-krete Pläne. Mangels staatlicher Zuschüsse liegen siederzeit auf Eis.

Zum positiven Bild vom Erlanger Bund Naturschutzträgt sicher Doris Troppers Gespür als Pädagogin bei.Sie vertraut dabei ganz auf die Kraft authentischer Vor-bilder und fängt bei sich selber an. Zum Beispiel fährtsie mit dem Rad zur Arbeit und lebt seit Jahren ohneeigenes Auto. Das macht Eindruck: Schon einige ihrerSchüler haben ebenfalls dem Auto entsagt.

So wichtig für Doris Tropper Gemeinschaft im Ver-band und strategische Planung sind: Einmal im Jahrgeht sie auf Abstand. Dafür nimmt sie sich jeweilseinen Fluss vor und radelt von der Quelle bis zur Mün-dung. Ganz allein und einfach drauflos.

Am Ende des Gesprächs liegt plötzlich der Timer da.Keiner der üblichen smarten, sondern ein 30 Zen-

timeter breiter Wochenkalender mit Spiralrücken,lückenlos gefüllt wie der Terminplan einer Arztpraxis.»Das ist mein Leben!«, sagt Doris Tropper. Säuberlichin Rot, Grün und Schwarz notiert stehen da all ihreberuflichen, privaten und ehrenamtlichen Aktivitäten.»Ich bin eben sehr strukturiert«, sagt sie fast entschul-digend. Vermutlich geht diese Be -schei denheit zurück auf die Frühzeitihres Umwelt-Engagements, als Diszi-plin noch zu den eher fragwürdigenSekundärtugenden zählte.

Die frühere Leistungssportlerinund bayerische Schülermeisterin imHochsprung hatte früh gelernt, syste-matisch an sich zu arbeiten. Doch derErfolg hatte einen Beigeschmack:»Immer nur allein auf dem Sieger-treppchen? Das war nichts für mich«,resümiert sie. Was sie im Sport aberlernte, waren hartnäckige Zielorientie-rung, Steherqualitäten, Kampfgeistund eben: Disziplin. So steht DorisTropper heute zwar nicht mehr aufSiegertreppchen, dafür als Vizevorsit-zende des Bundes Naturschutz nebenHubert Weiger – und beim Landesvorstand mitten ineinem Team hochkarätiger Umweltexperten.

Dabei war die Powerfrau anfangs gar nicht be -sonders »öko«. Das Lehramtsstudium der Geografiehatte sie eher allgemein politisiert, sie wollte sichirgendwie engagieren. Auch dabei ging sie systema-tisch vor und testete: erst die Grünen, dann die Lehrer-gewerkschaft. Schließlich landete sie 1984 beim BundNaturschutz in Erlangen. Das war es. »Die Leute hierrechnen einfach in anderen Einheiten«, schwärmt sie.»Da zählt nicht allein Geld oder Karriere, sondern einegesunde Mischung aus Ernst und Lebensfreude, Tole-ranz und Humor.« Schon nach wenigen Jahren hattesie Themen und Taktik des Natur- und Umweltschut-zes verinnerlicht und wurde Vorsitzende der ErlangerKreisgruppe. Plötzlich schulterte sie neben ihrem Jobals Geografie- und Sportlehrerin auch noch die ehren-amtliche Verantwortung für eine Kreisgruppe mit zehnOrtsgruppen und rund 2400 Mitgliedern.

Konstruktiv und fantasievollVom Erlanger BN gingen schon länger wichtige Impul-se aus. Die Aktionen, etwa zum Schutz des Reichswal-des, formten ein neues Selbstverständnis: Naturzerstö-rung lässt sich mit viel Fantasie und legalem Wider-stand effektiv bekämpfen.

Die rührige, damals aber leicht chaotische Truppewar für die neue Vorsitzende genau richtig, um »etwaszu bewegen«. Hier bewies sie ihre Fähigkeit, aus denTalenten unterschiedlichster Menschen ungewöhnli-che Schlagkraft zu schmieden.

Die Zusammenarbeit mit dem Landesverbandwurde immer enger, bis Tropper 1992 überraschend für

den Landesvorstand vorgeschlagen und auch gewähltwurde. Trotz der zusätzlichen Aufgaben ließ sie lokaleBelange nicht aus dem Auge: Ein Gewerbepark imsogenannten Knoblauchsland, der weitläufigen Gemü-seregion zwischen Nürnberg, Fürth und Erlangen,konnte gemeinsam mit vielen Engagierten verhindertwerden, ebenso wie der Bau des Kohle-GroßkraftwerksFranken III, einer Müllverbrennungsanlage in Frauen -

[1-09] Natur + Umwelt BN-Magazin 7

Doris Tropper

Gold in der Disziplin »Naturschutz«Seit zwanzig Jahren trainiert die ErlangerKreisvorsitzende Doris Tropper den Spagat zwischen der Basis und den höchsten Ämtern im Bund Naturschutz. Und wird dabei immer besser. Von Tino Schlagintweit

Foto

: Rog

gent

hin

Glückwunsch!Landesweit aktivund bekannt, derBasis treu: Seit 20 Jahren führtDoris Tropper, stellvertretendeLandesvorsitzendedes BN, erfolgreichihre Erlanger Kreisgruppe.Natur+Umweltgratuliert herzlichzum Jubiläum.

KontaktDoris Tropper, BNKreisgruppe Erlan-gen, Pfaffweg 4,91054 Erlangen, Tel. 09131-23668,[email protected]

Page 8: Natur+Umwelt 1-2009

BN Service GmbHGut informiert sein, besser reisen – am besten mit der BN Service GmbH:Zeigen Sie Ihr Umweltbewusstsein mit nachhaltig produzierten Accessoires. Genießen Sie die neuesten Bildbände unserer BN-Experten.

Rat holen, nachlesen� Mehr Fakten, Hintergründe und

Tipps des BN: www.bund-natur-schutz.de/mobilfunk.

� SAR-Wert und Strahlungsfaktor:www.handywerte.de. Hier werdenMessergebnisse aus Fachzeitschrif-ten, vom Bundesamt für Strahlen-schutz und von Herstellern gelistet.

� Bundesamt für Strahlenschutz:www.bfs.de: SAR-Werte aktuellerHandys, Suchbegriffe »SAR«; strah-lungsarme DECT-Telefone unter»DECT«.

� Broschüre über Abschirmungs -materialien des Landesamts fürUmwelt unter www.bestellen.bay-ern.de, Suchbegriff »Elektrosmog«.

Schutz vor Handystrahlung

Unverdaulicher Wellensalat

Klären, was »vorne«rauskommtEin grobes Maß für dieStrahlung von Handys istder SAR-Wert (SpezifischeAbsorptionsrate). Zwar gibtes den »Blauen Engel« für Han-dys mit einem Wert von maxi-mal 0,60 W/kg, doch kaum ein Her-steller beantragt ihn oder wirbt gardamit. Das zeugt von der ausgeprägten Scheu vor demThema. Im Handy-Handbuch finden Sie den SAR-Wertmeist irgendwo im Text, etwa unter »Sicherheitshinweise«.Bessere Orientierung bietet die Datenbank unter www.handywerte.de (siehe »Rat holen, nachlesen«). Wirklich-keitsnäher ist der dort für viele Modelle angegebene Strah-lungsfaktor. Er gibt an, ob es tatsächlich nur so viel strahltwie nötig.

8 Natur + Umwelt BN-Magazin [1-09]

Mancher spürt ein Pieksen im Ohr, andere bekommen Migräne oder Schlimmeres. Gesundheitsrisiken durch Mobilfunk werden zwar von Betreibernund vielen Politikern bestritten, sicher ist aber: Vorsorge schadet nicht.

Illus

trat

ione

n: W

esne

r

LederarmbandGeflochtene Lederarmbän-der für Mädchen und Jun-gen in den Farben Schwarz,Braun und Natur mitZuziehknoten. Die Arm-bänder werden in Hand -arbeit hergestellt, das Lederstammt aus deutscher Produk tion und wird reinpflanzlich gegerbt. 6,90 Euro

Biber- Schlüssel anhängerSüßer Biberschlüsselanhänger ausPlüsch. Pro-duziert inDeutsch-land undCE-zertifi-ziert. Circazehn Zenti-meter groß. 6,99 Euro

Dynamo-TaschenlampeFür diese Lampe benötigen Siekeine Batterien. Denn unsereLampe wird durch einen Dynamoangetrieben. Sie können den benö-tigten Strom durch kurbeln selbsterzeugen. 9,90 Euro

www.handywerte.de

Page 9: Natur+Umwelt 1-2009

Bestellen Sie hier!BN Service GmbH,Bahnhof Lauf(links Pegnitz),Eckertstr. 2, 91207 Lauf a. d.Pegnitz, Tel. 0 91 23-9 99 57-20, Fax0 91 23 -9 99 57-99, [email protected]

www.service.bund-naturschutz.de[1-09] Natur + Umwelt BN-Magazin 9

Abstand haltenMit größerem Abstand des Handys zumKopf wird die aufgenommene Strahlunggeringer. Vor allem beim Verbindungs -aufbau sollten Sie das Gerät in möglichstgroßem Abstand halten, da es dabei mitmaximaler Stärke strahlt, bevor es sich aufdas nötige Maß einpegelt. Leider habenbisher nur wenige Handys eine Frei-sprechfunktion.

Auch Headsets, mit und ohne Kabel,leiten die Strahlung direkt ins Ohr. Aller-dings: Es gibt Headsets mit einer »Luft-strecke«, die die Belastung verringert.Jede SMS anstatt eines Telefonats er -spart weitere Strahlen. Das Gerät istdabei nicht am Ohr, und das Versen-den dauert nur Sekunden. Und –tragen Sie das Handy nicht nahe am Kör-per, denn bei einem Anruf bekommen Siean dieser Stelle die volle Strahlung ab.

Sendungsbewusst telefonierenJe schlechter die Verbindung zur Basisstation ist, umso stärkerstrahlt Ihr Handy. Telefonieren Sie möglichst nicht bei schlechtemEmpfang, erkennbar im Display des Handys. Im Auto führenAbschirmung und Reflexion zu besonders hohen Immissionen.Abhilfe bieten Freisprecheinrichtung und Außenantenne.

Die Strahlung von Handymasten ist in einer Wohnung normaler-weise erheblich abgeschwächt. Sie ist jedoch im Gegensatz zur

Handystrahlung dauernd vorhanden. In Ein-zelfällen kann Abschirmung sinnvoll

sein, aber nur mithilfe von Be -gleit messungen. Auch sind vieleder angebotenen Lösungen phy sikalisch unwirksam (siehe»Rat holen, nachle-sen«).

Der KönigswegSchutz vor hochfrequenter elek -tro magnetischer Strahlung endetnicht beim Handy. Am meistenkönnen Sie in den eigenen vierWänden bewirken: TelefonierenSie lieber per Schnurtelefon undFestnetz. Wenn Sie Schnurlos-Komfort nicht missen wollen,kaufen Sie ein Gerät, das die Strah-lung bedarfsgerecht steuert und abschaltet, wenn dasGespräch beendet ist. Die strahlungsarmen CT1+-Schnurlostelefone sind zwar seit dem 31.12. 2008 offi-ziell verboten, aber: Die Bundesnetzagentur wird nurdann aktiv, wenn gemeldet wird, dass ein CT1+-Telefonden Mobilfunk (O2) stört. Die Wahrscheinlichkeit dafürgeht gegen Null.

Doppelt gespartZehn Tipps für den Handygebrauch� Kurz und selten telefonieren – spart Strahlung und Gebühren. � Für Kinder und Jugendliche Handy nur als Notfallhilfe. � Handy nicht als Ersatz für einen Festnetzanschluss. � In abgeschirmten Räumen kein Handy benutzen. � Keine Onlinegames übers Handy spielen: Dauerbelastung! � Handy so weit weg vom Körper wie möglich tragen und halten. � Handy nicht eingeschaltet neben das Bett. � Antenne im oberen Bereich des Handys nie abdecken. � Beim Autofahren nur mit Außenantenne und Freisprech -

einrichtung telefonieren. � Aufkleber und Chipkarten für Handys können zu stärkerer

Strahlung führen.

Buch »Im Bann des Baikalsees«Der vorliegende Bericht über »Dieandere Reise nach Sibirien« ist einVersuch, die Erfahrungen und Emo-tionen auf dem Weg in dieses so

schöne wie unwirkliche Land fest-zuhalten, erzählen zu lassen undanderen weiterzugeben. Verfasstvon Prof. Dr. Dieter Tympner undBenedikt Bisping. 9,80 Euro

Buch »Heimat Donau – Natur und Kultur am Strom«Es scheint, als sei in der Zeit desweltweiten Ferntourismus dieDonauregion der Oberpfalz undNiederbayerns in Vergessenheitgeraten. Dieses Buch will mit Bil-dern der Landschaft, von Pflanzenund Tieren einen Eindruck dieseswertvollen Stücks Heimat vermit-teln. Geschrieben von den Donau-

Kennern Dieter Scherf, GünterMoosrainer und Hubert Weiger. 24,80 Euro

Page 10: Natur+Umwelt 1-2009

Millionen Gäste aus aller Welt ruinieren alljährlich ihr Budget und ihre CO2-Bilanz für einen Genuss, denwir fast geschenkt bekommen: Urlaub in Bayern.Natur+Umwelt präsentiert Ihnen schöne Gründe,beim Wegfahren heuer daheim zu bleiben. Und fallsSie Bayerns Natur aus dem Blickwinkel der Kennererleben möchten, haben wir ein paar ganz exklusiveBN-Tipps für Sie. Gute Reise! Manfred Gößwald

10 Natur + Umwelt BN-Magazin [1-09]

So nah, so gut

Foto

: Jäg

er

Foto

: Mos

er

Page 11: Natur+Umwelt 1-2009

Wie Schwänzen muss es sein. Man kann ja einen Zettel liegen lassen, bevor man verschwindet. Bin

abends zurück, oder morgen, oder längstens in drei Tagen.Schwänzen ist schließlich kein Dauerzustand, sonder einkurzes Verduften zwischendurch. Irgendwann wird mandas kleine Telefon aus der Tasche fummeln und daheimeine Nachricht deponieren: Hör mal, es ist jetzt halb zehnund ich sitze auf der Fraueninsel beim Entenfüttern. Binim Café Central in Innsbruck, Gilmstraße, und trinke gera-de meine zweite Melange. Stehe auf dem Dreisesselbergund gehe jetzt runter nach Lackenhäuser. Wartet nicht aufmich.

Vielleicht ist es dieser Morgen gewesen, dass man par-tout nicht zu Hause frühstücken wollte. Die Luft, die vorSonnenaufgang durchs offene Fenster kam, derart bei-ßend frisch, dass es einen in den Nasenlöchern fror. Dasdurchgedrehte Vogelremmidemmi in den Bäumen – Kra-keelen, Wetzen, Pumpen, Ruckeln. Der Geruch nach Gras,Tau und Apfelblütenblättern, von denen es ein paar aufden Dielenboden getrieben hat. Der Himmel, der wolken-los und blau werden würde wie die Hundszungen im Gar-tenbeet. Und dann das Auftauchen des Sonnenballs, derdas Zimmer, nur kurz, in Rotgold badete.

[1-09] Natur + Umwelt BN-Magazin 11

Auf krummen TourenVon der Lust, im Urlaub das Naheliegende zu entdecken. Ein Beitrag von Renate Just.

Kallmünz (wieauch Titelfoto)

Falkenberg

Foto

: Gra

be

Foto

: Pos

er

Foto

: Mos

er

Foto

: Sch

erf

Page 12: Natur+Umwelt 1-2009

Was für ein Tag! Den werden wir uns stehlen, abersofort. Ausgeschaltet bleibt der Computer, knittrig dieBügelwäsche, verkrustet das Geschirr. Abhauen: Zueiner dieser kleinen Extratouren in die Nähe, nachdenen einen anfallartiges Bedürfnis packt. Katzen füt-tern, ein Kaffee im Stehen. Wohin man aufbricht, dasentscheidet einzig ein kleines Sehnen, ein inneres Bild,das gerade stärker ist als andere. Alpenwärts, wenn esein Tag der Fernsicht ist? Vielleicht mal wieder nachPassau und das Vogelreservat in den Innauen begu-cken? Ins Dachauer Hinterland, oder gar über die böh-mische Grenze?

Las Palmas, schwere PrüfungAus der angeblätterten Zeitung plärrt einem ganzseitig»Ratzfatz weg!« entgegen, eine von diesen Billigflieger-Annoncen, »Das große Kribbeln. Fliegen in den Won-newochen!« – »Nix wie weg! Sechzig Sonnenziele!« Navielen Dank, jetzt das Parkdeck Modul B des Großflug-hafens, und dann blödes Malta oder Manacor … unlus-tig auf solche Plätze ist man nicht, weil man ein großerÖkoheiliger und Kerosin-Nachrechner wäre, sondernweil man von derlei Budget-Strandparadiesen ein paarkennenlernen durfte, eine schwere Prüfung, Las Pal-mas oder Hammamet.

Die Sonne bescheint heute Bayern auch, was sie,zugegeben, nicht an Hunderten Tagen tut, aber dannwär’s ja hier auch so beige-verbrannt wie an all den ver-kaufsschlagermäßigen SONNE!-Destinationen. Last-Minute-Reisende sind wir selber – à la minute könnenwir uns in lauter Gegend stürzen, sobald wir den Haus-schlüssel umgedreht haben, ein fideles, freies Unter-wegsgefühl haben wir auf unseren Eskapaden vom

Start weg – und sind nicht erst »verreist«, wenn wir unsauf ein Hotelzimmerbett plumpsen lasen, verschwitztvon stundenlangem Verfrachtetwerden in ein Land,das sich viel schwüler und stickiger anfühlt, als wirdachten.

Eigentlich bin ich in den vergangenen Jahren immerweiter ins gar nicht so kleine Lager der Reisemuffel hin-eingerutscht. Heute geht es mir, wie offensichtlicheiner wachsenden Zahl von Bodenhaftern, immer öfterso, dass die Aussicht auf den Zustand »Verreistsein« (esgibt natürlich Ausnahmen) eher Unwohlsein als Vor-freudebibbern auslöst. Je mehr permanentes Lebens-Hopping die Flexibilisierungs-Zeitläufte fordern, destobockiger scheint das unsereinen zu machen. Unsgraust es schon vorm Packen, diesem üblen Suchen,Falten, Stopfen. Uns graust es vor den Durchschleu-sungs- und Verteilerplätzen des Reisens, wo man unssortiert, bündelt und weiterverschiebt.

Frühtau-zu-Berge-RegressionUnd dann ist man am Ziel – in einem dieser Hotelzim-mer halt, wo man einen Plastikschuhlöffel und zweiGolden-Delicious-Äpfel, aber niemals genügend kaltesMineralwasser vorfindet, wo man auf der Bettkantetelefonieren muss, mit Blick in die Nasszelle, auf diereliefartigen Frotteebuchstaben der Duschvorlage undden Schwenkarm des Runzelvergrößerungsspiegels.Vielleicht gibt es auch ein Schwimmbad, »irgendwo imzweiten Stock ein schweigendes, blaues Viereck, dasaussieht wie jene Becken, in denen Brennstäbe ver-senkt werden« – so Eva Demskis Hotel-Hallenbad-Assoziationen. Womöglich ist es die lange Kette solcherMißbefindlichkeiten des »erwachsenen«, »vernünfti-

gen« Reisens, in der Erinnerung verschwim-mend zu einem einzigen gereizten Druck-und Unbehaustheitsgefühl, die eine Art Im-Frühtau-zu-Berge-Regression bewirkt hat.

Nostalgie, na schön. Der prallen Gegen-wart, siehe oben, kommt man eh nicht ausbei den kleinen Fluchten, den Mikroreisen,den krummen Touren auf den Sträßchen derNähe, der engen und etwas weiteren, sagenwir’s ruhig, Heimat. Heute muss man sich eher gegen die Carolin-Reiber-Gotthilf-Fischer-Bilderwelt abgrenzen, wenn mandeutsch/österreichische Lande bereist:

12 Natur + Umwelt BN-Magazin [1-09]

Königssee Ammer-Schleierfälle

Foto

: Am

mon

Foto

: Mos

er

Foto

: Gra

be

Foto

: Mos

er

Foto

: Tei

lneh

mer

Tal der Laaber

Im Murnauer Moos

Page 13: Natur+Umwelt 1-2009

schlimmstenfalls war unlängst die Volkstümliche Hit-parade vor Ort.

Heuduft statt ProvencekräuterAber es wäre ein Jammer, wenn einen das Jodelspießer-tum abhalten würde von der kleinräumigen Erkun-dung mitteleuropäischer Landschaften und Kulturräu-me. Entreißen muss man diesen Verhunzern und ihrerGefolgschaft die Bilderhoheit über Stadtlandfluss hie-siger Gefilde! Und wenn man dann abseitig umher-rutscht auf Landsträßchen, Bauernwegen, manchmalsogar Alleen, dann wird man ein paar banale, aber ansHerz gehende Erfahrungen wiederentdecken: wiewohlgefällig es ist, dass hierzulande die Sommer frischund grün sind und nicht gelbverdorrt, dass es nach Heuriecht statt nach Provencekräutern, dass man von Kas-tanien mindestens so kühl beschattet wird wie von Pla-tanen und Pergolas. Und dass man im weichen Moor-wasser eigentlich lieber schwimmt als in Algen, Qual-len und Salz. Ungeahnte Landschaftseuphorien kannman erleben, aber auch gemischte Gefühle bis zur har-schen Desillusionierung, fad ist mir selten geworden.

Ist man vielleicht ein gar zu genügsames schlichtesGemüt, womöglich »profund einverblödet ins Ge -wohnte«, wie Doderer einmal lästerte, wenn man der-artige Nichts-Besonderes-Lebensmomente so mag?Man rätselt schon manchmal, was es ist, das einem dieheimische Landschaftsstimmung, oft so gar nichtspektakulär, im Grunde teurer macht als die weißenKüsten, die blauen Berge der Ferne. Immer fällt mirdann der Banff National Park in den kanadischen

Rocky Mountains ein, Jahrzehnte her, dass ich da malwar. In einer opulenten Bergsteiger-Lodge, die Climbersahen aus wie kalifornische Surfboys, und alles war von gewaltigen Ausmaßen: das gehauene Balkenwerk,die Natursteinkamine, die rustikalen Fauteuils in derLounge.

Heimweh statt HighwayEs hat mich dort ein Heimweh nach den bayerisch-österreichischen Kalkalpen überfallen, das ich füreinen immerhin erwachsenen, wenn damals auchnoch jungen und Ferne-Welt-versessenen Menschen,nicht für möglich gehalten hätte. Alles falsch, da inAlberta: die Straßen zu highwayhaft gerade, die Berg -täler zu breitgedehnt und zu dicht bewaldet – keinegrasigen Mugel, keine zirbenen Heustadel, keineAlmen! Die Kuhglocken sind mir abgegangen, die höl-zernen Brunnentröge, die Tiefblicke auf eine Turm-zwiebel und die verräucherte Kachelofen-Niedrigkeitder alten Hüttenstuben im Karwendel oder Kaiser. Unddie Namen habe ich vermisst: Hochbrunnsulzenschar-te, Kopftörlgrat, Seeleinsee, Scharfreiter … was hattenMount Fatigue und Assiniboine mir zu sagen?

Ich mag nicht die ganzen tourismuskritischen La -mentos nachbeten, die der ausufernden Mobilität na -türlich zu Recht ankreiden, dass sie das vernichtet,wonach sie so hektisch wühlt. Es ist auch nicht unbe-dingt mein überentwickeltes sozialökologisches Ver-antwortungsbewusstsein, das mich für den Exoten-Tourismus weitgehend immun macht. Ich finde bloß inder Ferne erfahrungsgemäß nicht, was ich suche.

[1-09] Natur + Umwelt BN-Magazin 13

Die AutorinRenate Just arbei-tet als freie Jour-nalistin, heute vor-wiegend für die»Zeit«. Der hierabgedruckte Textist ein Auszug ausihrer sehr empfeh-lenswerten Buch-reihe »KrummeTouren. Reisen indie Nähe«, erschie-nen im Kunst-mann-Verlag, Infosunter www.kunst-mann.de.

Kloster Weltenburg

Foto

: Lan

dsch

afts

pfle

geve

rein

VöF

e.V

.

Foto

: pri

vat

Page 14: Natur+Umwelt 1-2009

Bayern erleben mit dem BNBayern ist schön. Und Sie haben diese Schönheitbewahrt. Ja Sie, liebe Mitglieder und Förderer desBundes Naturschutz. Denn ohne Sie könnte der BNsich nicht überall im Land dafür einsetzen, dassTäler nicht überflutet, Moore nicht trockengelegt,Berge nicht verschandelt, Wälder nicht gerodet

werden. Als Dankeschön haben wir mithilfe der BN-Kreisgruppen und anderer Partner einige Ange-bote zusammengestellt, mit denen Sie BayernsSchönheit genau dort erleben können, wo sie mitIhrer Hilfe gerettet wurde. Wir wünschen Ihnenviele unvergessliche Naturerlebnisse. Ihr BN. (göß)

� Freude an der SchöpfungMit einer Wallfahrt und einem musi-kalisch gestalteten Gottesdienst imFreien danken am 12. Juli der BN unddie Aktionsgemeinschaft Hafenlohr-tal (AGH) dafür, dass das Tal nach 20 Jahren Kampf nun endlich vordem Stausee gerettet ist. Kontaktund Infos: www.aghafenlohrtal.de

� Natur und Geschichte am Grünen BandVier Erlebnistouren mit Audio-Guidean der ehemaligen innerdeutschenGrenze. Kontakt und Infos:www.erlebnisgruenesband.de,www.frankenwald-tourismus.de

Noch viel mehr FreizeittippsDa ist ganz schön was geboten, beimBN, oder? Dabei stellen die Freizeit-tipps auf dieser Seite nur einen Aus-zug aus dem dar, was Sie mit dem BNin Bayerns Natur unternehmen kön-nen. Schauen Sie unbedingt auch insInternet. Unter www.bund-natur-schutz.de/urlaub finden Sie� ausführlichere Beschreibungen zuden hier im Heft nur knapp vorge-stellten Angeboten (Treffpunkt,Anfahrt, Dauer, Kosten …)� viele weitere Tipps und Veranstal-tungen: Rhönschafe streicheln inGinolfs, spazieren durch die blühen-den Kirschgärten der KalchreutherHöhe, Biberburgen bewundern beiThalmässing, wandern zur Smaragd -libelle im Werden steiner Moos …� den Kontakt zum BN in jedemLandkreis, egal wo Sie wohnen oderUrlaub machen (www.bund-natur-schutz.de/ bnvorort)Also, worauf warten Sie? Planen Siejetzt Ihr Urlaubserlebnis mit dem BN.

Illus

trat

ione

n: S

chel

lmos

er

Page 15: Natur+Umwelt 1-2009

� Den Main erfahren mit dem KanuErleben Sie den Main hautnah dort,wo er mit BN-Unterstützung renatu-riert wurde. Auf dem »Kanuwander-weg Obermain« haben sich Veran-stalter auf ein naturnahes Konzeptverpflichtet, das der BN mit ausge -arbeitet hat. Kontakt und Infos:www.fluss paradies-franken.de. Für begleitete Touren: BN-Kreis-gruppe Lichtenfels, www.lichtenfels.bund-naturschutz.de

� Radeln in unberührter NaturErfahren Sie auf neuen Radwegendas wunderbare Waldnaabtal, dasohne den Einsatz des BN in einemriesigen Stausee versunkenwäre. Kontakt undInfos: www.ober-pfaelzerwald.de

� Karpfen pur NaturWandern Sie durch dasNaturschutzgebiet VogelfreistätteMohrhof zum BN-Projekt »Karpfenpur Natur«. Anschließend gibt’sleckere Karpfenspezialitäten. Höhe-punkt ist ein Schauabfischen am 12. September. Kontakt und Infos:www.karpfenpurnatur.de

� Staunen über Eisvogel und CoAm 19. April lädt der BN Sie ein, diefaszinierende Vogelwelt zu bestau-nen, die an den BN-Weihern einenLebensraum findet. Genießen Sieden herrlichen Blick von der neuerrichteten Ausflugskanzel. Kontakt und Infos: www.amberg-sulzbach.bund-naturschutz.de

� Reichswaldfest feiernDas beliebte Fest, heuer am 18. und19. Juli, wirbt für den NürnbergerReichswald, der ohne BN-Engage-ment seine Bedeutung als Naherho-lungsgebiet weitgehend eingebüßthätte. Mit tollem Kinderprogramm.Kontakt und Infos: www.bund-naturschutz.de

Hutanger-ErlebnisgebietZum Wanderurlaub in der schönenHersbrucker Alb gehört ein Besuchim Wengleinpark, Bayerns ältestemNaturschutzgelände. Begegnen Siedem seltenen Feuersalamander!(siehe auch S. 25) Kontakt und Infos:www.wengleinpark.de

Raderlebnis im DonauriedGenießen Sie die Weite und Ruhedes Donaurieds, Deutschlandszweitgrößter Offenlandschaft. Ambesten mithilfe der Radwanderkarteder BN-Ortsgruppe Tapfheim, dieauch Angebote für Gruppen organi-siert. Kontakt und Infos:www.donauries.bund-naturschutz.de

� Der DurchbruchEin idealer Familienausflug, am 29.August: Wandern von Kelheim ent-lang der Donau zum Kloster Welten-burg, Brotzeit im Biergarten undzurück per Schiff durch die faszinie-rende Felsschlucht der WeltenburgerEnge. Der berühmte Donaudurch-bruch wäre ohne den BN einemKraftwerksprojekt zum Opfer gefal-len. Kontakt und Infos: www.voef.de

� Erfahrung freier FlussKultur- und Erlebnisfahrt mit der»MS Deggendorf«, Informationenaus erster Hand vom BN-Vorsitzen-den Hubert Weiger. Am 9. August.Weitere Donau-Termine: Donaufestam 21. Mai, Radtour um die Isar -mündung am 28. Juni. Kontakt und Infos: www.bn-deggen-dorf.de, Tel. 09 91 - 3 25 55

Nymphenburg mal andersVerbinden Sie Kultur und Natur, mit einer geführten Wanderung am13. Juni im Nymphenburger Schloss -park. Der Park wurde auf BN-Vor-schlag als »FFH-Gebiet« geschützt.Die Wanderung ist nur ein kleinerAuszug aus dem vielfältigen Pro-gramm der BN-Kreisgruppe Mün-chen. Kontakt und Infos: www.bn-muenchen.de, Tel. 0 89 - 51 56 76 -0

� Wilde Schluchten, WasserfälleErwandern Sie am 1. Mai mit dem BNdie imposante Starzlachklamm amFuße des Grünten und die BN-eige-ne Waldfläche »Sannaholz«, die seit1995 der natürlichen Entwicklungüberlassen wird. Kontakt und Infos:www.kempten.bund-naturschutz.de

� Bayern wie gemaltWassily Kandinsky ließ sich vomMurnauer Moos inspirieren. ErlebenSie am 5. Juli die besondere Stim-mung in diesem großartigen Mosaikverschiedenster Lebensräume, dasdurch BN-Engagement vor Torfab-bau und anderen Gefahren gerettetwurde. Kontakt und Infos: Dr. Rudi Nützel, Tel. 0 89 - 51 56 76 -0

� Superlative am PredigtstuhlFahren Sie mit der ältesten Kabinen -seilbahn Europas auf den Predigt-stuhl bei Bad Reichenhall. Übernach-ten Sie im höchstgelegen BerghotelDeutschlands. Erfahren Sie mit demBN die Faszination der Berge – undviel Wissenswertes über den Berg-wald. Termin nach Vereinbarung.Kontakt und Infos: Peter Fischer, Tel. 0 86 51 - 55 45.

� Dem Adler begegnenDie Wanderung führt am 17. Mai zueinem Adlerhorst im NationalparkBerchtesgaden, dessen Gründungmit auf das Engagement des BNzurückgeht. Mit etwas Glück könnenSie das Adlerpaar sogar beim Füt-tern des Jungvogels beobachten.Kontakt und Infos: www.berchtes - gadener-land.bund-naturschutz.de

www.bund-naturschutz.de/urlaub

Page 16: Natur+Umwelt 1-2009

Entschleunigung« bezieht sich bei uns nicht nur aufdie ökologische und gelegentlich langsamere Anrei-

se durch Bahn, Bus oder Schiff, es steht auch als Mottofür die unterschiedlichen Reiseziele, Themen undAkzente. Gerade die näheren Ziele in Bayern undÖsterreich lassen erkennen, dass es verschiedene Zu -gänge zur Natur geben kann. Einerseits bieten wir wie-der BN-Klassiker wie »Wandern im Bayerischen Waldund Böhmerwald«, oder »Vielfalt alpiner Natur imNationalpark Berchtesgaden« an. Andererseits werdenauch neue Themen und Wege des Reisens aufgegriffenwie etwa das naturpädagogische Angebot »Naturele-mente in den Alpen erleben« oder die Kanufahrt aufder Isar »Reise am grünen Fluss«.

Reise am grünen FlussUnter diesem Motto bieten die BN-Reisen im Juli erst-mals eine Kanufahrt auf der Isar mit mehreren Wande-rungen an, geleitet vom erfahrenen Outdoor-Trainerund Naturfotografen Mark Robertz. Ausgangspunkt istam 12. Juli das idyllische oberbayerische Mittenwald,von wo es zum Isarursprung nach Scharnitz in Tirolgeht. Neben den ersten Paddelübungen am Sylven-steinsee wird am zweiten Tag das verzweigte Flussbettder Isar zwischen Wallgau und Vorderriß erkundet.Weiter geht es an den folgenden Tagen durch die An -hängsel des Karwendelgebirges und das Alpenvorlandnach Bad Tölz, dann durch die Schotterebene und wei-ter nach Landshut. Dort besteht die Möglichkeit, denAuwald, die »Regenwälder der niederbayerischen Isar«,zu erkunden. Nach knapp 300 Kilometern und siebenerlebnisreichen Tagen erreichen die Kanuten schließ-lich die Mündung der Isar in die Donau. ReiseleiterMark Robertz ist sich sicher: »Wer diese Tour mitmacht,wird verstehen was es heißt, Flüsse als lebenswichtigeAdern der Erde zu betrachten«.

� Sonntag, 12. Juli bis Sonntag, 19. Juli.Preis für Mitglieder1090 Euro.

Naturelemente inden Alpen erlebenEntschleunigung be -deutet auch, seineSinne zu schärfenund neue Zugänge zur Natur zu finden, die dann einbesonders intensives Naturerlebnis ermöglichen. Des-halb haben wir im BN-Katalog auch diesem ThemaRaum verschafft. »Naturelemente in den Alpen erle-ben« heißt diese Reise der besonderen Art. Ausgangs-punkt sind Kufstein und das Hans-Berger-Haus im Kai-sertal. Schwerpunkt des Angebots mit den beidenNaturpädagoginnen Melanie Diller und Saskia Kentnerist die Entdeckung der vier Elemente Erde, Wasser, Luftund Feuer inmitten reizvoller Naturlandschaft. Nebenverschiedenen Wanderungen bieten die beiden Reise-leiterinnen Wahrnehmungs- und Atemübungen, eineKräuterwerkstatt, tägliche Morgenmeditation, Refle-xionen und einen abendlichen Ausklang am Lager -feuer. � Montag, 27. Juli bis Sonntag, 2. August. Preis für Mitglieder 660 Euro.

Vielfalt alpiner NaturDer Nationalpark Berchtesgaden steht im Mittelpunktdieser viertägigen Reise. Bei den hochalpinen Wan -derungen durch die Wimbachklamm zur Wimbach-grieshütte oder der Wanderung auf alpinen Stegenüber Trischübl (1798 Meter) und Hundstod-Gatterlzum Kär lingerhaus im Steinernen Meer (1601 Meter)erwarten die Teilnehmer unvergessliche Ausblicke undun zählige herrliche Fotomotive. »Geologische undhydrologische Phänomene begleiten uns auf Schrittund Tritt, wie auch Formen der Vegetationsentwick-lung«, weiß der bewährte Reiseleiter Peter Wörnle. DerNationalparkkenner ist gerade auch als Experte dersubalpinen und alpinen Pflanzen- und Tierwelt hochgeschätzt. Die Erlebnisse und Eindrücke der herbst-lichen Natur werden die Teilnehmer lange in Erinne-rung behalten. � Mittwoch, 16. bis Samstag, 19. September. Preis für Mitglieder 310 Euro.

16 Natur + Umwelt BN-Magazin [1-09]

Der AutorThomas Müller istneuer Geschäfts-führer der BundNaturschutz Service GmbH.

Foto

: BN

Ser

vice

Gm

bH

Foto

: Moo

srai

ner

Das ganze ProgrammEntschleunigen mit den BN-Reisen können Sie natürlich nicht nur in Bay-ern, sondern auch bei der Fahrt mit der Transsibirischen Eisenbahn (1. bis19. Juli), den »Grenzerlebnissen am Grünen Band zwischen Altmark undElbe« (7. bis 12. Juni) oder in den »5 Nationalparken – Urwald, Moore undDünen in Polen und Litauen« (1. bis 11. Juni). Entdecken Sie das vielfältige Programm der BN-Reisen. Bestellen Sie denJahreskatalog 2009 mit der Postkarte am Anfang dieser N+U. Auskünfteund Anmeldung bei: BN-Reisen, Eckertstr. 2, 91207 Lauf, Tel. 0 91 23-9 99 57-10, Fax 9 99 57 - 99, www.bund-reisen.de, [email protected].

Unterwegs zur Natur mit den »Bund Naturschutz Reisen«

Reiseziel: EntschleunigungBewährte und neue Angebote in Bayern und Österreich bereicherndas Angebot 2009 der BN-Reisen. Geschäftsführer Thomas Müllererklärt die Philosophie der BN-Tochter und weckt die Reiselust.

Page 17: Natur+Umwelt 1-2009

Übernachtungen mit Früh-stück und Abendessen, wahl-weise in der »Pension amRegen« im Luftkurort Baye-risch Eisenstein oder im»Landhotel Tannenhof su -perior« in Spiegelau. Ausge-stattet mit Wanderkarte, aus-gearbeiteten Routen undeinem Wanderrucksack mitLunchpaket, wird der Gast indas Abenteuer Wald entlas-sen. Zwei Mal lotst ein fach-kundiger Führer die Nutzerdes Pauschalpakets durchdie Wildnis. � Termine individuell zwischen 1. Mai und

8. November. Preise für Mitglieder 299 Euro (Pension)oder 339 Euro (Hotel).

Kompetent geführtWer eine komplett geplante Exkursion vorzieht, kannmit den BN-Reisen an vier Tagen im Juni die Welt desNationalparks noch genauer ergründen. Von BayerischEisenstein aus geht es am ersten Tag mit der Waldbahnzum »Haus zur Wildnis«. Nach einer Führung wanderndie Teilnehmer zum Wildniscamp am Falkenstein. Indie Berge machen sich die Urlauber am zweiten Tagauf. Die Totholzflächen am Lusen werden überquert,um dann in einen neu entstehenden Bergmischwald inRichtung Rachel zu gelangen. Der Wald kennt keineGrenze, und so folgen ihm die Wanderer am dritten Tagauch hinüber auf die tschechische Seite, in den Natio-nalpark Sumava. Das bayerische Urwaldgebiet offen-bart sich am vierten Tag zwischen Zwieslerwaldhaus,Mittelsteighütte und Hans-Watzlik-Hain. Am Ende er -wartet die Wanderer die rustikale, nur zu Fuß erreich-bare Wirtschaft »Schwellhäusl«. � Donnerstag, 4. bis Sonntag, 7. Juni. Preis für Mitglieder 290 Euro.

[1-09] Natur + Umwelt BN-Magazin 17

Foto

: Pöh

lman

n

Foto

: Mos

er

Braunbär im Tierfreigelände(links)

Wildniscamp am Falkenstein

Zwei BN-Angebote im Nationalpark Bayerischer Wald

Sprung ins Waldmeer

Und die Wege, die sich durch den Wald schlängeln,sind lang. Sie nehmen kein Ende, verzweigen sich

in die 24 000 Hektar des Nationalparks BayerischerWald – der gemeinsam mit dem Böhmerwald größtenzusammenhängenden Waldfläche Zentraleuropas. Werim Nationalpark unterwegs ist, durchschreitet auf sei-nen Wegen ein weites Waldmeer. Es ist lebendig, wach,selbstbewusst und wild. Aber auch dem über totenBaumstämmen hereinbrechenden Licht, das die maro-den Hinterlassenschaften des Borkenkäfers sichtbarmacht, begegnet der Wanderer. Den Holzleichen, aufdenen eine neue Pflanzengeneration heranwächst. DerKreislauf von Werden und Vergehen – hier im ältestenNationalpark Deutschlands ist er hautnah zu erleben.

Hautnah und individuellWer den Nationalpark auf eigene Faust erkunden will,kann das Pauschalpaket der BN-Reisen nutzen: sieben

Die Bäume recken sich etwas höher emporals anderswo. Es ist ein bisschen dunkler,unten, am duftenden weichen Boden. Wald,so weit das Auge reicht.

Page 18: Natur+Umwelt 1-2009

Ohne Frage ist der oberste Sinn eines Schutzgebie-tes, die Natur zu schützen. Niemand muss aber

befürchten, dass aus einem Nationalpark Steigerwalddie Menschen ausgesperrt würden, im Gegenteil.Explizit soll ein Nationalpark nämlich der Strukturför-derung dienen und das Gebiet der Bevölkerung zu Bil-dungs- und Erholungszwecken nutzbar machen. Einklares Ja also zum sanften Tourismus.

Und dieses Konzept geht auf. Erst im vergangenenJahr zeigte der Würzburger Regionalforscher Prof. Dr.Hubert Job mit einer Studie am Beispiel des National-parks Bayerischer Wald, dass dessen 760 000 Besucherjährlich mit 27,8 Millionen Euro noch einmal doppeltso viel Geld in der Region ausgeben wie schon der Staatin den Park investiert. Mit dem Titel »Nationalpark«könnte auch der strukturschwache Steigerwald vonden Millionen aus Tourismus und staatlichen Förder-programmen profitieren. Neben den aus Naturschutz-sicht wertvollen alten Buchenbeständen unterstreichtJob besonders die zentrale Lage in Nordbayern und dieNähe zu den Weltkulturerbe-Städten Würzburg undBamberg. Ein Nationalpark Steigerwald wäre als natur-naher Erholungsraum eine wichtige Ergänzung zu denStädten der Metropolregion Nürnberg. Zumal dieMarke »Nationalpark« nicht nur Tagestouristen an -zieht, sondern Übernachtungsgäste aus ganz Deutsch-land. Viel zu bieten hat die Steigerwaldregion allemal!In der Ruhe der Buchenwälder findet man ganz schnell

das, was neudeutsch »Entschleunigung« genannt wird.Neben zahlreichen Museen und kulturellen Veranstal-tungen ist die fränkische Region für ihre unzähligenkleinen Brauereien berühmt. Aber auch Liebhaber derFrankenweine kommen im Steigerwald ganz auf ihreKosten. So kann sich etwa der Wanderer je nach Gustoentscheiden, ob er abends mit einem Schoppen odermit einem frisch gezapften Bier zur würzigen Wild-schweinbratwurst anstößt.

Wanderführer als WegbereiterIn Theinheim hat ein Wirt schon die Chancen erkanntund einen Wanderweg mit verschmitzten Waldwich-teln und geheimnisvollen Eulen bestückt. Seinen höl-zernen Waldgeistern können Sie auf einem der fünfWege begegnen, die der neue BN-Wanderführer »Un -terwegs zum Nationalpark Steigerwald« be schreibt.Die abwechslungsreichen Wandertouren führen zuausgewählten Naturschönheiten und laden ein, anmarkanten Methusalem-Bäumen zu verweilen. Ausge-wählte Gaststätten sorgen mit regionaler Kost für Ihrleibliches Wohl.

Entlang des Weges macht der BN-Wanderführer aufökologische Besonderheiten aufmerksam, der Blickwird geschärft für Urwaldartiges, die Scheu genommen

vor einem »unordentlichen Wald«. Der Weg lädt dazuein, mit eigenen Sinnen zu entdecken: bizarre Baum-gestalten, Totholz voller Leben oder Uraltbäume wiedie »Napoleonbuche«. Dank dieser Kombination istder neue BN-Wanderführer ein Wegbereiter in zweier-lei Hinsicht: Er führt die Besucher in einen erlebbarenUrwald, und er vermittelt das Wissen, um den Steiger-wald als ein Ökosystem zu verstehen, das es zu schüt-zen lohnt! Ralf Straußberger, BN-Waldreferent

18 Natur + Umwelt BN-Magazin [1-09]

Foto

: Ste

phan

BN fordert Steiger-wald-StudieDer Bund Natur-schutz fordert vonBayerns Umwelt -minister Söder eineMachbarkeitsstudiefür einen National-park Steigerwald. In der Studie solltenauch dessen ökono-mische und sozialeAuswirkungengeprüft werden, soder BN am 22.Dezember. Mehrdazu unterwww.bund-natur-schutz.de/presse/pressemitteilungen.

Neuer Bildband zum SteigerwaldWunderschöne Bilder von Thomas Ste-phan und Texte des besten Kenners derRegion, Dr. Georg Sperber: Wer bisdahin noch nicht von der Nationalpark-Qualität und dem herausragenden tou-ristischen Wert des Steigerwaldes überzeugt war –nach der Lektüre dieses Buches wird er es sein. Georg Sperber und Thomas Stephan: Frankens Natur -erbe. Buchenwälder im Steigerwald. Verlag FränkischerTag, 176 Seiten, 176 Farbfotos, Euro 29,95, ISBN 978-3-936897-62-3. Zu bestellen auch über die BN ServiceGmbH, Tel. 0 91 23 - 9 99 57-0, [email protected]

Jetzt bestellen!Den Wanderführer gibt’s demnächst bei der BN Ser vice GmbH, Kontakt siehe unten. Bei den BN-Kreis-gruppen Bamberg, Haßberge und Schweinfurt könnenSie auch geführte Wanderungen vereinbaren. Kontaktdaten unter www.bund-naturschutz.de/bnvorort. Und der Wanderführer zum Download:www.bund-naturschutz.de/wald.

Neuer BN-Wanderführer für den Steigerwald

Unterwegs zum NationalparkAls »Herz Frankens« titulieren Touristiker gerne den Steigerwald.Das Prädikat »Nationalpark« wäre in diesem Sinne ein wahrer Herz-schrittmacher. Der Bund Naturschutz wirbt aktiv für diese Idee.

Page 19: Natur+Umwelt 1-2009

N+U: 2009 soll ein »Jahr der schlechten Nachrichten«werden. Ist dies vielleicht eine gute Nachricht für dennachhaltigen Urlaub in der Region?Strasdas: Die negativen Auswirkungen der Krise aufden Tourismus zeichnen sich schon jetzt ab. Und diesführt in der Tat zu einer verstärkten Inlandsnachfrage.Wie nachhaltig die sein wird, ist damit noch nichtbeantwortet. Zwar stellen Inlandsreisen eine Entlas-tung für das Weltklima dar, doch bedeutet das ebenauch einen stärkeren Druck auf die einheimischenUrlaubs- und Naturgebiete.

Welchen Stellenwert haben Ressourcenschonung oder Klimaschutz in den Planungen der Touristik-branche?Wir haben in vielen Bereichen Fortschritte gesehen.Ich bin durchaus der Meinung, dass der Tourismus inpuncto Naturverträglichkeit, Regionalität von Produk-ten und Ressourcenmanagement in Hotels nachhalti-ger geworden ist. Wobei man dies von Fall zu Fall modi-fizieren muss. Der Knackpunkt ist und bleibt aber dieMobilität, die für den Klimaschutz wichtigste Kompo-nente des Tourismus. Was sich dort tut – oder ebennicht tut – ist ein Trauerspiel. Wir brauchen hier einetief greifende Veränderung des Reiseverhaltens und dertouristischen Angebote, also: Umstieg auf Bahn undBus, mehr Nahziele, Fernreisen mit verlängerter Auf-enthaltsdauer und ergänzend eine konsequente Kom-pensation von Treibhausgasemissionen.

Urlaub mit Spaß und ohne Reue: Welche Rolle spielt das ökologische Gewissen bei der eigenen, individuellenUrlaubsplanung?In der deutschen Bevölkerung, und auch in vielenanderen Industrieländern, gibt es ein hohes Bewusst-sein für den Klimawandel. Zwischen Bewusstsein undtatsächlichem Verhalten klafft aber eine große Lücke.Untersuchungen haben gezeigt, dass man im Alltagviel eher geneigt ist, sich ökologisch zu verhalten, alsim Urlaub. Da will man auf nichts verzichten.

Bayern gilt mit 16 Millionen Gästen allein in der Sommersaison 2008 als Deutschlands UrlaubslandNr. 1. Ist es das auch im Sinne eines nachhaltigen Tourismus?Gästezahlen allein sind nicht unbedingt ein Indikatorfür die Belastung durch Tourismus. Es kommt auchsehr wesentlich darauf an, wie Tourismus gesteuertwird, wie sich Urlauber verhalten. Werden etwa öffent-liche Verkehrsmittel anstelle von Pkw genutzt, undachtet man konsequent auf Ressourceneinsparungen,dann lassen sich auch hohe Touristenzahlen nachhal-tig managen. Problematisch ist allerdings, dass sichTourismus häufig genau auf die Gebiete konzentriert,die auch ökologisch wertvoll und empfindlich sind,nämlich auf Gewässer und Hochgebirge.

Ein großer Teil des sanften Tourismus in Bayern findetin den Nationalparken Bayerischer Wald und Berchtes-gaden statt. Sehen Sie Chancen durch einen dritten

bayerischen Nationalpark im Steigerwald für die dortige Region?Untersuchungen haben gezeigt, dass gut gemanagteund vermarktete Nationalparks mit einem interessan-ten touristischen Angebot Besuchermagneten darstel-len. Der Bayerische Wald ist dafür das beste Beispiel.Aber auch später ausgewiesene Nationalparks wie dieMüritz oder aktuell die Eifel haben sich in dieser Hin-sicht positiv entwickelt und werden von der Bevölke-rung unterstützt.

Alle reden vom Wetter – vor allem im Urlaub. Leider garantiert unser heimisches Klima selbst imSommer nicht nur Sonnenschein. Welche Empfehlun-gen haben Sie für einen erholsamen Familienurlaub im eigenen Land?Viele Tourismusregionen bieten schon jetzt eine ganzeMenge wetterunabhängige Attraktionen, etwa im Be -reich Kultur oder Wellness. Ich empfehle, wenn mög-lich, mit der Bahn anzureisen, in einem mittelständi-schen Hotel, auf einem Bauernhof oder Campingplatzmit Umweltmanagement zu übernachten, regionaleSpezialitäten zu probieren und auch aktiv zu sein, alsozu wandern, Rad zu fahren oder die Natur zu erkun-den. Das ist nicht nur gesund und macht Spaß, son-dern ist eben auch nachhaltig. Deutschland und Bay-ern – das weiß ich noch aus meiner Münchener Zeit –haben in dieser Hinsicht eine ganze Menge zu bieten!Interview: Christoph Markl-Meider

[1-09] Natur + Umwelt BN-Magazin 19

KontaktProf. Dr. WolfgangStrasdas, Fachhoch-schule Eberswalde,Friedrich-Ebert-Str.28, 16225 Ebers -walde, [email protected], www.fh-eberswalde.de

Der ExperteDr. Wolfgang Stras-das, 51, ist Profes-sor für »Nachhalti-ges Tourismusma-nagement« an derFachhochschuleEberswalde undMitglied desArbeitskreises Frei-zeit, Sport, Tou-rismus im BUND.

Foto

: pri

vat

Tourismustrends im Zeichen von Klimawandel und

Wirtschaftskrise

Wohin gehtdie Reise?

Der Tourismusprofessor Dr. Wolfgang Strasdas sieht im

N+U-Interview Chancen für nachhaltig organisierte Urlaubs-angebote. Auch in einem neuen

Nationalpark Steigerwald.

Urlaub fürs AugeWunderschöne Fotos bayerischer Land-schaften zeigen die Bildbände des Buch-und Kunstverlags Oberpfalz (www.buch-und-kunstverlag.de). »Waldwildnisgrenzenlos«, »Das Land vor den Bergen«,»Oberpfälzer Burgen« und weitereBände können Sie bestellen bei der BN

Service GmbH, Tel.0 91 23-99 95 70,[email protected].

Web-Tipps für Ihre Urlaubsplanung� www.bund-naturschutz.de/urlaub� www.bund-reisen.de� www.biohotels.info� www.wanderbares-deutschland.de� www.wanderbares-bayern.de� www.fahrtziel-natur.de� www.alpine-pearls.com� www.forumandersreisen.de� www.vertraeglich-reisen.de� www.erdeundwind.de� www.bauernhof-urlaub.com� www.bayern.by

Page 20: Natur+Umwelt 1-2009

20 Natur + Umwelt BN-Magazin [1-09]

Saison-ThemaÖkologisch unterwegs

Wir gehen aufEntdeckungsreise

Urlaub auf dem BauernhofFerien schöner als daheim

Hallo, hier bin ich wieder: Bibo, der neugierigeBiber. Heute geht es um Urlaub, die schönsteZeit des Jahres. Am besten nicht so weit wegund trotzdem wunderbar. Zum Beispiel in Bayern. Oder auch mal nur zu Hause. Zu Fuß, mitdem Rad oder dem Boot. Viel Spaß im Urlaubwünscht Euch Reinhard Witt.

Nein, den Flieger nehmen wir diesmalnicht. Extra nicht. Zu schnell! Außerdem:

Wohin soll man denn als Bayer in Bayern flie-gen? Höchstens vom Berg runter mit einemGleitschirm. Bloß nicht im Flugzeug. WasMillionen von Urlaubern Jahr für Jahr wählen,kann doch nicht falsch sein: Bayern alsUrlaubsland. Wir haben alles: Sonne, Seen,Flüsse, Berge – und wunderschönste Land-schaften. Überall gibt es was zu entdecken,einen wilden Fluss, tiefen Wald, das lichte Tal,warme Seen. Und wie? Größere Strecken fährtman mit Zug, Bus oder noch schöner, demFahrrad. Natürlicher geht’s zu Fuß oder imBoot. Beim Urlauben gilt: Je langsamer, um sobesser. Wir entdecken umso mehr, je längerZeit ist.

Wo soll’s denn diesmal hingehen? Auf einenBauernhof! Schöner und preisgünstiger

kann Bayernurlaub kaum sein. Gerade für soStadtmenschen. Da gibt’s frische Milch und Käse,da kann man herrliche Ausflüge machen undabends ein Lagerfeuer mit dicken Würsten, ech-tem Fisch und dazu für alle knuspriges Stockbrot.Keine Frage! Das Essen ist gesund, denn wenn wirschon zum Bauern fahren und da was zu essenkaufen, dann muss es bio sein. Und am liebstensuchen wir einen Hof mit vielen Tieren: Hühnern,Gänsen, vielleicht einem Pony und Kühen.Manchmal gibt es sogar Schafe, so ein richtigerZoo. Wer hat Lust mitzufahren? Vielleicht treffenwir uns ja!

Auf geht’sDie Magie der Berge

Was für ein Schmarrn! Erst mühsam undschweißtreibend rauf und dann umso

müder wieder runter! Könnte ich doch nur dieseBergspitze da oben wegzaubern.« So habt ihrbestimmt auch schon mal gedacht, wenneine Bergtour anstand. Und doch – wiewunderbar war es, da oben zu stehen,mit weitem Blick, ein wenig atemlos,Brotzeit zu machen, den Dohlen zuzu-schauen. Und wenn man dann abendswieder in der gemütlichen Stube hocktund die Blasen an der Ferse zählt, dannwar es auf jeden Fall ein unvergesslicherAusflug. Berge sind irgendwie magisch.

Illus

trat

ione

n: S

chel

lmos

er

Foto

s: W

itt

Page 21: Natur+Umwelt 1-2009

[1-09] Natur + Umwelt BN-Magazin 21

AufmupfMupft auf, und weckt was in euch steckt!� 14. bis 17. April in WartaweilAlle Kindergruppen aus Bayern, die sich schon etwas zu alt für eineKindergruppe fühlen und gerne zu richtigen JBN-Müpfen werdenwollen, treffen sich an diesen vierTagen am Ammersee. Anmelden bis 24. 3. 09, Preis 90Euro (80 Euro für JBN-Mitglieder)

AktiventreffenFür Aktive und Interessierte� 8. bis 10. Mai 2009 bei JettenbachAn diesem Wochenende lernen sichjunge Leute aus ganz Bayern ken-nen, spinnen Ideen, planen Projek-te und haben eine Menge Spaß. Anmelden bis 17. 4. 09, Preis 30Euro (15 Euro für JBN-Mitglieder)

Mein grünes ProfilAuf der Suche nach meinem Traumjob� 15. bis 16. Mai 2009 in NürnbergWie finde ich meine beruflicheökologische Nische? Wie will ichspäter einmal leben? Welche Beru-fe, Aktivitäten und Tätigkeiten ziehen mich wirklich an? Eine zwei -tägige Orientierung. Anmelden bis 10. 4. 09, Preis 30Euro (15 Euro für JBN-Mitglieder)

Jetzt anfordern!� das Jahres -programm derJBN und � das Posterzur Lebens-(t)räume-Kampagne

In diesen Tagen könntet ihr einen solchen Anblick haben:goldgelbe Augen mit einer waagerechten schwarzen Pupil-

le darin. Wunderschöne Augen, zum Verlieben! Doch einFroschkönig ist das nicht. Das zeigt der zweite Blick. Auf dieHaut. Denn die ist bei Fröschen bekanntlich glatt wie ein Kin-derpopo. Hier aber haben wir eine Oberfläche mit kleinenund größeren Erhebungen, unter der Lupe wirkt das wie einerichtige Hautlandschaft. Natürlich wisst Ihr jetzt schon, werdas ist. Sieht so ähnlich aus wie ein Grasfrosch, hüpft aberselten und springt gar nicht. Sie läuft dafür auf dem Erdbo-den, von dessen Farbe sie wohl auch ihren Namen trägt. Also,was ist das für ein Tier?

Wer ein guter Natur-Detektivist und uns die richtige Lösungschickt, kann diesmal eine tolleSonnenuhr mit Kompass gewin-nen. Schreibt bitte an »Natur+Umwelt«, Stich-wort Rätselbild, Dr.-Johann-Maier-Straße 4,93049 Regensburg, Fax 0941-2 972031,[email protected]. Bitte vergesst nichtEure Adresse und Euer Alter.

P.S.: Hier die Auflösungvom letzten Rätselbild: Zusehen waren Blüte undSamenstand vom Wiesen-

bocksbart. Gar nicht ein-fach, oder! Vielen Dank allen,

die uns trotzdem geschrieben haben.Ein tolles Naturposter gewonnenhaben Ferdinand Bierl aus Münchenund Max Haderlein aus Tübingen, achtJahre – viel Spaß damit!

Infos und AnmeldungWo nicht anders angegeben:JBN, Trivastraße 13 80637 München Tel. 0 89-15 98 96-30 Fax 089-15 98 96-33 [email protected], www.jbn.de

Sherlock Holmes auf heißer SpurRätsel lösen und gewinnen

Vielfalt entdeckenAuf der Spur der Steine

Bei einer Bergtour, der Flusswanderung, beim Fahrradaus-flug oder am Seeufer, überall liegen Steine. Manche

Landschaften wie die Oberpfalz, Oberfranken oder TeileOberbayerns sind richtiggehend steinreich. Und was für Stei-ne es hat! Gneis, Granit, Glimmer, Nagelfluh, dazu Kalksteinealler Art, Schiefer, Sandstein … Jede Landschaft hat ihre eige-nen Steine, manchmal sogar jeder Berg seine. Natursteineerzählen Geschichten aus vergangenen Zeiten, wir könnensie sammeln oder einfach damit spielen, einen Bach stauen,Haufen aufsetzen. Also Augen auf beim Wandern. Ein Steinkommt selten allein, und manchmal sind sie fein …

Page 22: Natur+Umwelt 1-2009

Chancen für ein zukunftsfähiges Bayern?

Jetzt konsequentumsteuern!Der Bund Naturschutz fordert von Ministerpräsi-

dent Horst Seehofer und der bayerischen Staats -regierung einen Neuanfang in der Wirtschafts- undUmweltpolitik. »Wir unterstützen die neue Regierunggerne bei der Umsetzung ihres erklärten Ziels, dieLebensbedingungen der Menschen zu verbessern«, soBN-Vorsitzender Hubert Weiger. Der Landesvorstanddes BN hofft, dass die neue Staatsregierung aus derweltweiten Wirtschaftkrise, die auf blinde Wachstums-gläubigkeit zurückgeht, und aus dem Landesbank-Größenwahn Konsequenzen zieht. »Klare Leitlinien fürein zukunftsfähiges, ökologisch-soziales Bayern vorzu -legen, ist jetzt die Aufgabe von Horst Seehofer«, fordertWeiger. Leider fehlt bislang ein klares Signal desUmdenkens. Der BN hätte sich beispielsweise erhofft,dass die Staatsregierung aus Klimaschutzgründen aufdie dritte Startbahn am Flughafen München verzichtenwürde.

Der überfällige Innovationsprozess in der Autoin-dustrie und bei der Mobilitätspolitik darf nicht mitneuen Steuergeschenken für Spritfresser und Subven-tionen für den Flughafen- und Straßenbau blockiertwerden. »Jetzt ist ein ökologisches Investitionspro-gramm gefordert, das mit Energiespartechnik in allenBereichen gleichzeitig den Klimaschutz voranbringtund Arbeitplätze sichert«, fordert die stellvertretendeBN-Vorsitzende Doris Tropper. Sebastian Schönauer,ebenfalls stellvertretender Landesvorsitzender, siehtim Wahlergebnis einen klaren Auftrag an die neuenMinister Markus Söder (Umwelt) und Helmut Brunner(Landwirtschaft), für eine Landwirtschaft und Lebens-mittel ohne Gentechnik sowie für eine Reform derForst-»Reform« zu sorgen.

Einen kleinen Lichtblick sieht der BN beim Schutzder frei fließenden Donau. Hier hat sich die CSU in denKoalitionsverhandlungen mit ihrer Forderung nachStaustufen nicht gegenüber der FDP durchsetzen kön-nen (siehe auch folgende Beiträge). Sehr erfreulich istdas von Innenminister Joachim Herrmann am 1.Februar verkündete Ende der Autobahnpläne im Fich-telgebirge, ein großer Erfolg des BN und des breitenBürgerwiderstands vor Ort. Richard Mergner

22 Natur + Umwelt BN-Magazin [1-09]

Die AutorenHubert Weiger istLandesvorsitzen-der des BN undBundesvorsitzen-der des BUND.Richard Mergnerist Landesbeauf-tragter des BN.

Foto

s: R

ogge

nthi

n

Foto

: Kes

tel

Donau erleben,Donau schützenErleben Sie dieDonau mit dem BN,kommen Sie zumDonaufest und zurDonaufahrt (Seite 14).Setzen Sie damitauch ein Zeichen fürden Erhalt des Flus-ses. Wenn Sie oderIhre Bekannten nochnicht für die freieDonau unterschrie-ben haben: Listen finden Sie unterwww.bund-natur-schutz.de/donau.Bestellen Sie dortauch unseren Donau-Newsletter.

Alles im

Nach dem CSU-Debakel bei der Landtagswahlscheinen Partei und Staatsregierung ihre starre und veraltete Haltung bei mancherUmweltfrage zu überdenken. Doch die Aus -sagen von Umweltminister Söder (Interview)zum Ausbau der Donau und das Ende derFichtelgebirgsautobahn lassen noch nicht aufeinen echten Kurswechsel schließen.

Staustufen sind nicht durchsetzbarBayerns neuer Umweltminister Dr. Markus Söder

zeigt uns: Umdenken bei Politikern ist möglich.Seine Aussagen (Interview) lassen für den Erhalt derfrei fließenden Donau hoffen. Es wäre allerdings ver-früht, damit auf ein generelles Umdenken in der CSUund der Staatsregierung zu schließen. So erklärteStaatskanzleichef Siegfried Schneider kürzlich: »AmKurs der Staatsregierung zum Donauausbau hat sichnichts geändert.« Ihren Dissens über die Ausbauvari-anten haben CSU und FDP im Koalitionsvertrag fest -gehalten. Jetzt soll mit erneuten Untersuchungen, fürdie auf Betreiben der Staustufen-Lobby 33 MillionenEuro Steuergelder bereitgestellt werden, geprüft wer-den, welche Ausbauvariante machbar ist. Hier sehe ichdie Gefahr, dass der Bundestagsbeschluss von 2002,nach dem die Donau zwischen Straubing und Vils -hofen nur mit flussbaulichen Maßnahmen ausgebautwerden soll, unterlaufen wird.

Die Aussage von Minister Söder zeugt dennoch voneinem Erfolg, nämlich vom Erfolg eines breiten bürger-lichen und wertkonservativen Widerstandes gegen dieZerstörung von Natur. Seine Aussage erkennt an, dassdie Kanalisierung der Donau nicht mehr durchsetzbarist, zumal auch im Landtag alle Fraktionen bis auf dieCSU sie ablehnen. Dies ist der Erfolg der vielen enga-gierten Mitglieder des BN und anderer Naturschutz-verbände wie LBV und DAV oder Fischer, Jäger undBauern. Besonders möchte ich mich bei den vielenaktiven Donauschützern im BN bedanken.

Dies muss der Beginn eines Umdenkens beim Um -gang mit bayerischen Naturmonumenten sein – wegvon der Zerstörung, hin zum Erhalt unserer Natur-schätze, unserer Heimat. Es ließen sich zudem Millio-nen von Steuergeldern sparen, wenn endlich der öko-logisch optimierte sanfte Donauausbau umgesetztwürde. So würde die vom BN seit Jahren vorgeschla -gene Alternative ohne Staustufen über 140 MillionenEuro sparen, rasch den dringend nötigen Hochwasser-schutz bringen und die Schifffahrtsverhältnisse ver-bessern. Wir werden weiter für die Donau, dieses Herz-stück unserer Heimat kämpfen. Prof. Dr. Hubert Weiger

Page 23: Natur+Umwelt 1-2009

Herr Söder, Sie stehen für ein gentechnikfreies Bayern,vielen Dank im Namen der BN-Mitglieder. Was habenSie konkret vor, um Bayerns Natur frei von Gentechnikzu halten? Für grüne Gentechnik gibt es keine Akzeptanz in derBevölkerung. Auch ich selbst bin ein großer Skeptiker.Neben dem Prinzip der Bewahrung der Schöpfung sindvor allem die Auswirkungen auf die Ökosysteme nichtausreichend erforscht. Leider können wir nur bedingtselbst handeln. Denn derzeit entscheidet Brüssel alleinüber die Zulassung von gentechnisch verändertemSaat gut. Wir müssen uns aus dieser Abhängigkeit derEU lösen. Ob grüne Gentechnik zum Einsatz kommt,muss auf regionaler Ebene entschieden werden – inDeutschland also durch die Bundesländer. Wir wolleneinen bayerischen Weg finden. Das bedeutet: Gentech-nisch verändertes Saatgut soll bei uns nicht angebautwerden. Bayern sollte eine gentechnikanbaufreie Zonewerden. Dafür setzen wir uns in Brüssel ein. Klimaschutz ist nur mit Effizienzsteigerung und Erneuerbaren zu schaffen – und ohne AKW, die mitnoch längeren Laufzeiten noch mehr Atommüll erzeu-gen, für den es keine sichere Entsorgung gibt – oder? Klimaschutz heißt Energiesparen, effiziente Energie-nutzung und verstärkter Einsatz erneuerbarer Ener-gien. Bayern liegt im bundesweiten Vergleich an derSpitze. Wichtig ist dabei ein breiter Energiemix. Wir set-zen auf erneuerbare Energien. Derzeit können sie aberKernkraft nicht ersetzen. Allein in Bayern würde einKernenergieausstieg zu zusätzlichen CO2-Emissionenvon weit über 20 Millionen Tonnen pro Jahr führen.Daher müssen wir für eine längere Übergangszeit anKernenergie festhalten. Allein am bisher prognostizierten Wachstum des Flug-verkehrs würde die Verhinderung der Klimakatastro-phe scheitern. Gott sei Dank brechen die Fluggast -zahlen derzeit ein. Wann stoppen Sie die Planungen füreine dritte Startbahn am Flughafen München? Bei Infrastrukturprojekten muss man immer unter-schiedliche Interessen abwägen: die ökonomischenChancen, die ökologischen Belange und die Sorgen derBevölkerung vor Ort. All das muss in einem angemes-senen Verhältnis stehen. Beim Flughafen München istder ökonomische Nutzen evident. Um die CO2-Emis-

sionen im internationalen Luftverkehr zu mindern, giltes, alle Möglichkeiten zu nutzen. Beispielsweise durchkürzere Wartezeiten bei Starts und Landungen, opti-mierte Flugrouten oder technische Verbesserungen.Passagiere können dazu beitragen und ihre Flüge überzertifizierte Klimaschutzprojekte »klimaneutral« stel-len. Einige Fluggesellschaften bieten diesen Servicebereits direkt an. Mittelfristig hilft auch der Emissions-handel, die Klimaauswirkungen durch den Luftverkehrzu verringern. Sollte man aus Ihrer Sicht eine »unabhängige« Unter-suchung zum Ausbau der Donau gerade dem Staustu-fen-Nutznießer Rhein-Main-Donau-AG übertragen? Die neue Staatsregierung hat ihre Haltung zum Donau-Ausbau im Koalitionsvertrag formuliert. Danach soll esein ergebnisoffenes Gutachten über die verschiedenenAusbauvarianten geben. Dazu gehört auch der natur-nahe Ausbau. Die Donau ist uns wichtig. Sie ist dieLebensader Bayerns. Daher brauchen wir einen ideolo-giefreien und sachgerechten Informationsstand. Dannkönnen wir überlegen, wie es weitergeht. Man könnte sich die x-te Untersuchung, für erneut zigMillionen Euro, auch ganz sparen. Warum sagen Sienicht einfach: Der Umweltminister ist gegen Staustufen,weil sie gegen europäisches Naturschutzrecht verstoßen,weil sie teuer und für die Schifffahrt nicht notwendigsind. Das Landesamt für Umwelt hat die Donau zwischenStraubing und Vilshofen als natürliches Gewässer ein-gestuft. Diese Einstufung ist keine rechtliche Vorfestle-gung für oder gegen einen Ausbau des Abschnitts. DieBewertung ist das Ergebnis einer langjährigen Unter-suchung. Wir sollten uns sehr freuen, dass die Donau indem Bereich ein natürliches Gewässer mit einer unge-heuren Artenvielfalt ist. Das heißt aber auch, dass manmit ihr sehr sorgfältig umgehen muss. Wir müssen einLeben im Einklang mit dem Fluss führen. Dazu gehörtnicht nur, dass die Donau als Wasserstraße in wirt-schaftlicher Hinsicht wichtig ist, sondern eben auch,dass sie ökologisch sehr wertvoll für Bayern ist. Ob die hochgesteckten ökonomischen Erwartungen als Schiff fahrtsweg erreicht werden können, bin ich eherskeptisch. Das Interview führte Manfred Gößwald

[1-09] Natur + Umwelt BN-Magazin 23

Neuer Besen kehrt nicht umBei den Fragen desDonauausbausund der Gentech-nik geben MarkusSöders AussagenHoffnung. Bei Kli-maschutz undAtompolitik aberfehlt offenbar jedeBereitschaft, diealten, falschenWege zu verlassen.

Mehr SöderWie steht derUmweltminster zuratomaren Endlager-frage, zum hohenFlächenverbrauchin Bayern und zuseinen Zielen beimKlimaschutz? LesenSie das kompletteInterview unterwww.bund-natur-schutz.de/magazin.

Foto

: stm

ug

Die frei fließende Donau

Fluss?

Umweltminister Markus Söder im N+U-Interview

Leben im Einklang mit dem Fluss

Page 24: Natur+Umwelt 1-2009

24 Natur + Umwelt BN-Magazin [1-09]

Blumenwiesen sind voller Leben und fürdie Vielfalt der Landschaft unverzichtbar.Wo es sie gibt, fühlen sich Einheimischeund Feriengäste wohl. Leider findet manbunte, standorttypische Wiesen auch imBayerischen Wald immer seltener. Gemein-sam mit der Bayerischen Landesanstalt fürLandwirtschaft startet der Bund Natur-schutz deshalb im Frühjahr 2009 die Wie-senmeisterschaft. Bei dem Wettbewerbwerden die schönsten artenreichen und

zugleich landwirtschaftlichgenutzten Wiesen im nieder-bayerischen Teil des Bayeri-schen Waldes gesucht. Für dieschönsten Wiesen gibt esattraktive Preise. Die Bewer-bungsfrist läuft bis 15.April2009, die Preisverleihung findet am 28.Julibeim Pichelsteinerfest in Regen statt. Die Ausschreibungsunterlagen für die Wie-senmeisterschaft sind erhältlich bei den

Ämtern für Landwirtschaft oder im Internetunter www.bund-naturschutz.de/landwirt-schaft.

35 Fachleute – von Bürgermeistern überRegierungsdirektoren bis zu BN-Aktiven –diskutierten im November 2008 in Ansbachüber Möglichkeiten, auch im ländlichenRaum Flächen zu sparen und Ortskerneweiterzuentwickeln. Besonderen Applauserhielt der Bürgermeister von Neusitz,Landkreis Ansbach, Rudolf Glas, für dasVorhaben, im Zentrum eines Ortsteils neue

Baumöglichkeiten zu schaffen und übervier Hektar Landschaftsverbrauch am Orts-rand zu vermeiden. »Ein tolles Beispiel, das gerade in Westmittelfranken Schulemachen sollte«, lobte der Moderator derVeranstaltung, Tom Konopka vom BN.Beim Ziel, den Flächenfraß zu stoppen undgleichzeitig in den Kommunen Geld zusparen, hilft auch das Kommunale Flä-

chenres-sourcen-manage-ment desbayerischenUmweltministeriums.Der Flächenverbrauch in Bayern liegt der-zeit bei 16,1 Hektar pro Tag und damit wei-ter viel zu hoch.

Flächen sparen, Qualität gewinnen

An vier Tagen im Dezember 2008 hat derBund Naturschutz im Rahmen der Erörte-rungstermine massive Kritik an der geplan-ten dritten Startbahn am Flughafen Mün-chen geübt. Die Argumente des BundesNaturschutz brachten die Gutachter derFlughafen München Gesellschaft und desLuftamts Südbayern dabei stark in Be -drängnis. Zu Beginn der Eröterung hattender BN und zahlreiche Menschen aus derRegion ihren Unmut über den geplantenFlughafenausbau mit einer Demonstrationvor dem Gebäude ausgedrückt.

Seit 12. Januar und noch bis 10. Märzkönnen die fast 60 000 privaten Einwender

ihre Kritik äußern. Skandalöserweise findetdas laut der Regierung von Oberbayern

»momentan wohl größte deut-sche Verwaltungsverfahren« inUnterschleißheim statt, das fürviele Bürger aus der Region umden Flughafen sehr schlechterreichbar ist.Weitere Infos siehe www.bund-naturschutz.de/fakten/verkehr/flugverkehr/eroerterungstermine

Einwendungen gegen dritte Startbahn

Wer hat die schönste Wiese?

Der Bund Naturschutz (BN) befürchtet einweiteres Sterben der Milchbauern, wenn dieeuropäische Milchmenge jährlich tatsächlichum ein weiteres Prozent erhöht wird. Die EU-Kommission hatte Ende letzten Jahres be -schlossen, die Milchmenge zwischen 2009und 2013 um jeweils ein Prozent pro Jahr zusteigern. Je mehr Milch produziert wird, umsostärker sinkt der Milchpreis und umso unren-tabler wird die Milchproduktion. Eine Chance,diese Entwicklung aufzuhalten, sieht der BN,

wenn die EU die Milchmengenerhöhung inden Jahren 2010 und 2012 nochmals über-prüft. An den bayerischen Landwirtschafts-minister Helmut Brunner appelliert der BN,sich für die Forderungen des Bundes derMilchviehhalter und eine Begrenzung derMilchmenge einzusetzen. Mit einer Grasfütte-rungsprämie könnten Anreize für die Produk-tion von Qualitätsmilch geschaffen werden.Mehr Info: www.bdm-verband.org, www.aktivdrei.de

Milchbauern auf der rote Liste

Foto

: Mar

graf

Foto

: Loe

fflm

ann

Foto

: Tin

icha

n /

foto

lia

Page 25: Natur+Umwelt 1-2009

[1-09] Natur + Umwelt BN-Magazin 25

Links rechts untenwww.klimaklicker.deViele Wege führen zum Ener-giesparen. Flashanimationenund Spiele entstauben das tro-ckene Thema, zum Beispiel mitder CO2-Waage, der CO2-Diätund dem CO2-Haushalt.

www.lightcycle.deEnergiesparlampen halten länger, verbrauchen weniger –und müssen gesondert entsorgtwerden. Die Website zeigt die nächs te Sammelstelle.

www.naturgucker.deSie haben eine seltene Tierartentdeckt? Helfen Sie demNaturschutz und teilen Sie Ihre Beobachtung online mit.Auch andere Naturfreunde freuen sich über diese Info.

www.ecotopten.deBesonders sparsame Autos sindumweltfreundlicher und kos-tengünstiger als vergleichbareModelle am Markt. Ecotoptenzeigt die besten Öko-Autos.

Neues Video über »Natura 2000«

Wengleinpark neu erleben

Mitte Dezember 2008 hat das Bundesver-waltungsgericht alle Revisionsanträgegegen den Bau der A94 zurückgewiesen,

mit denen das erste Teilstück derheftig umstrittenen Isental-Auto-bahn gestoppt werden sollte. Trotzdieser Entscheidung will der BundNaturschutz das Tal weiterhin vorder Zerstörung bewahren. Der BN-Landesvorsitzende Prof. Dr. HubertWeiger erklärte: »Wir werden dasThema A94 zu einem zentralen

Wahlkampfthema machen. Wir geben nochlange nicht auf und werden uns weiterschützend vor das Isental stellen.«

Der Gerichtsbeschluss bezieht sich aufdie ersten sechs Kilometer der »Trasse Dor-fen« zwischen Forstinning und Pastetten.Gegen den größten Teil der insgesamt 40Kilometer langen Strecke durch das Isentalstehen weitere Verfahren an. Der BN for-dert daher von der Politik, zumindest vor-erst auf den Autobahnbau zu verzichten.Mehr Info: www.a94-b12.de

Schwarzer Tag für das Isental

Mit einem neuen Video wirbt derBund Naturschutz für das europäi-sche Naturerbe »Natura 2000« inBayern. Die Bilderreise führt durchausgewählte Schutzgebiete vomKarwendel über den Chiemsee biszur Donau, an der Ilz entlang inden Bayerischen Wald, ins Altmühl-

tal, zu den Sandgebieten bei Nürn-berg, zu »Grünem Band«, Rhön undSteigerwald. Aktuelle Gefährdun-gen zeigen, wie notwendig derSchutz des europäischen Natur -erbes ist. Konkrete Beispiele undInterviews verdeutlichen den posi-tiven Einfluss des Natura-2000-

Schutzkonzepts auf Tourismusund Regionalvermarktung.Erhältlich zum Preis von 6,95 Eurobeim Bund Naturschutz Service,Tel. 09123-99 9570, [email protected]

Schwer enttäuscht zeigt sich der Bund Naturschutz über das Urteildes Bundesverfassungsgerichts vom November 2008, wonach dieLagerung von Atommüll in sogenannten Zwischenlagern zulässigist. Ein gewisses Restrisiko beim Betrieb nuklearer Anlagen seihinzunehmen, erklärte das Gericht. Damit wiesen die Richter Ver-fassungsbeschwerden gegen die Zwischenlager an den drei bayeri-schen Atomstandorten Niederaichbach, Gundremmingen und

Grafenrheinfeld, die der Bund Naturschutz unterstützt hatte, ab.»Das Urteil bestärkt uns jedoch, die politische Auseinanderset-zung für den Ausstieg aus der lebensgefährlichen Atomtechnolo-gie zu forcieren«, bekräftigte der BN-Landesvorsitzende Prof. Dr.Hubert Weiger. Der Bund Naturschutz und sein BundesverbandBUND würden die Atompolitik zum zentralen Thema im kom-menden Bundestagswahlkampf machen.

Die BN-Ökostation Wengleinpark bei Hersbruck präsentiert sichin neuem Gewand. Bayerns ältestes Naturschutzgelände, das derSchwabacher Kommerzienrat Carl Wenglein vor 80 Jahrengeschaffen hatte, wurde 2008 saniert, erweitert und in ein Hut -anger-Erlebnisgebiet umgestaltet. Auf zwölf Hektar können Besu-cher auf einem Naturlehrpfad das Gelände erkunden und bei-spielsweise den Eschenbacher Kühanger besuchen – eine derHutanger genannten historischen Rinderweiden mit alten Eichen-hainen und blühenden Magerrasen. Ein weiteres Element des

Naturschutz-zentrumsbesteht in derIntegration vonLandschafts-kunst. So hatetwa eine überlebensgroße Ödlandschrecke aus Eichenholz aufeinem Hügel ihren Platz gefunden (Bild). Mehr Infos unter www.wengleinpark.de

Foto

: Fro

bel

Foto

: Will

ner

Enttäuschung über Zwischenlager-Urteil

Page 26: Natur+Umwelt 1-2009

PV-FreilandanlagenHans Well

Immer wieder versuchen besonders bauernschlaueBefürworter der Atomenergie uns Biermösln mit der

ungemein listigen Frage, woher denn der Strom fürunsere Verstärkeranlage einmal käme, wenn Öl undGas zu Ende wären, zu verwirren. Wir parieren derarti-ge raffinierte Polemiken geduldig mit dem Hinweis aufEnergiesparen und den Ausbau der Erneuerbaren wieWind, Solar und Erdwärme. Diesbezüglich wähntenwir uns ganz selbstverständlich immer auf voller Liniemit dem BN. Ein Irrtum? Denn bei Windrädern und PV-Freilandanlagen hört sich bei so manchem Natur-schützer die Energiewende auf, bevor sie überhauptangefangen hat. Die Ideologie dahinter ist meist, dasseine PV-Anlage ausschließlich auf ein Hausdach gehö-re und sonst die Landschaft zerstöre! Als Kind einer 17-köpfigen Familie, das kein Bauernstadeldach geerbthat, und sich seit längerm solaristisch betätigt, weiß ichum die Schwierigkeiten, geeignete Dachflächen zu fin-den und um die bittere Wahrheit des Gstanzls: Solarapostl übers Land fahrens – Süddächer wollensvallera! / Bauern nix hergebens – selber bauens.

Viele Dächer sind zudem auch von der Konstruktionher nicht geeignet. Aber wie will man denn bittschönauch bloß um ein Fünferl glaubwürdig für den Atom-ausstieg argumentieren, wenn man aus Gründen desLandschaftsschutzes kleinkariert jede echte Alternati-ve ablehnt. Die Ästhetik eines Kühlturmes beunruhigtmich da schon um einiges mehr als wie die eines Wind-

radls oder einer PV-Freilandanlage.Die versiegeln übrigens im Gegen-satz zu zunehmend metastasieren-den Gewerbegebieten den Bodennicht und bringen um ein Viel -faches mehr an Energie von denÄckern wie eine Biogasanlage.

PV-FreilandanlagenProf. Herbert Jans

Die Photovoltaik kann auch in unseren Breiteneinen wesentlichen Beitrag zur Stromerzeugung

leisten, ohne dass dafür (große) Freilandanlagen in dieLandschaft gestellt werden müssen. Eine erfolgreicheNutzung der erneuerbaren Energien hängt davon ab,dass genügend Flächen bereitgestellt werden können,die jedoch ein »nicht vermehrbares Gut« sind. Vorteil-haft bei der Photovoltaik gegenüber anderen Erneuer-baren ist, dass kleine PV-Anlagen ebenso effektiv a r -beiten wie große. Damit ist ein direktes Engagementumweltbewusster Bürger bei der Stromerzeugung aufGebäuden, Lärmschutzwänden und anderen Bauwer-ken möglich, auch in Form von Bürgersolaranlagen auföffentlichen Dächern. Da die Anlagen an und auf Ge -bäuden in der Regel im bebauten Bereich errichtetwerden, führen sie zu keinen relevanten Beeinträch -tigungen von Natur und Landschaft.

Laut Stiftung Warentest (Heft 11/08) werden von dengeeigneten Dachflächen bisher nur vier Prozent ge -nutzt. Damit steht ein riesiges Potenzial für kleine bismittlere PV-Dachanlagen zur Verfügung, um unnötigeFlächen in der Landschaft mit PV-Modulen zu vermei-den. Eine kritische Bewertung in der Öffentlichkeit wieetwa bei der »Verspargelung« durch Windkraftanlagensollte bei der zukunftsfähigen PV-Technik vermiedenwerden. In einer Studie des Meinungsforschungsinsti-tuts Forsa stimmten 2003 nur 34 Prozent der Befragten»Freiflächenanlagen« zu.

26 Natur + Umwelt BN-Magazin [1-09]

Foto

: Hoc

h

Hans Well ist alsHaupt-Texter der»Biermösl Blosn«verantwortlich fürdie herrlich bissi-gen Lieder der viel-fach ausgezeichne-ten Gruppe. Seit1976 nehmen dieWell-Brüder gesell-schaftliche undgerade auch um -weltpolitische Themen in einerMischung aus tra-ditionellen Musik-formen und fre-chen Texten aufsKorn.

Prof. Dr. Herbert Jans lehrt an derHochschule Landshut Elektrotechnik.Als Solarkoordinator der KreisgruppeLandshut ist er maßgeblich daranbeteiligt, dass die Region bundesweitmit die höchste Solardichte aufweist.Er ist Mitglied des BN-Landesbeiratesund wurde 2007 mit der BN-Natur-schutzmedaille ausgezeichnet.

Ist da noch was frei?Große Anlagen tragen zum Auf-schwung der sola-ren Stromerzeu-gung bei. Mussman das gestörteLandschaftsbildakzeptieren? ImBild der Solarpark»Gut Erlasee« beiArnstein, LandkreisMain-Spessart.

Die PositionDer BN hat dasThema im Landes-beirat diskutiertund zu einer Posi-tion gefunden, diefür kleinere PV-Frei-landanlagen durch-aus offen ist. Erlehnt aber ab, dassvermehrt Großin-vestoren Flächen bis150 Hektar über-bauen, während esbei der Dach- undFassadenintegrationnoch riesiges Poten-zial gibt.

Für und wider Solaranlagen im Freiland

Solar na klar – nur am Dach?

Lösungen bringen manchmal auchneue Probleme. Ohne erneuerbareEnergien ist das Klima nicht zu retten.Aber Windräder können das Land-schaftsbild stören, Wasserkraftnutzungkann Flusslebensräume vernichten,für »Bio«-Kraftstoffe werden Regen-wälder abgeholzt.

Unproblematisch erscheint noch die Photovoltaik (PV), die Stromge-winnung mittels Solarzellen. Doch seit hier der Trend zu großen Anlagen aufÄckern und Wiesen geht, wächst beivielen die Sorge um Bayerns schöneLandschaften.

CONTRAPRO

Page 27: Natur+Umwelt 1-2009

[1-09] Natur + Umwelt BN-Magazin 27

… demonstriert die GroßeRohrdommel, wenn sie imSchilf ihre »Pfahlstellung«einnimmt. Doch was hilftihr das, wenn ihr Lebens-raum verschwindet? Der

Bund Naturschutz kämpftfür den Schutz der

Gewässer und ihrer natür-lichen Uferzonen.

Foto

: blic

kwin

kel /

M. W

oike Die K

unst

der

Tarn

ung

Page 28: Natur+Umwelt 1-2009

Der Freistaat Bayern hat im Sep-tember 2008 in Irsching an der

Donau, Landkreis Pfaffenhofen/Ilm, zwei neue Gaskraftwerke miteiner Gesamtleistung von 1375Megawatt (MWel) genehmigt. DerBund Naturschutz lehnt den Baudieser Kraftwerke am vorgesehenenStandort ab. Ihre Genehmigung istein klimapolitischer Skandal, denndie Abwärme, die bei der Verbren-nung des Gases für die Stromturbi-nen entsteht, wird nicht genutzt.Die gigantische Abwärme von mehrals sechs Milliarden Kilowattstun-den pro Jahr wird vor allem an dieDonau abgegeben und stört so dasökologische Gleichgewicht unseresgrößten bayerischen Flusses. Mitdieser Energie könnte man fast eineMillion Neubauwohnungen heizen,wie dies vergleichbare Gaskraftwer-

ke auch tun, etwa in Rostock undLeipzig. Am Standort Irsching istaber so gut wie keine Abwärmenut-zung möglich, weil größere Städteoder industrielle Abnehmer in derNähe fehlen.

Die gesamte Ausnutzung desBrennstoffs Erdgas läge mit gleich-zeitiger Abwärmenutzung, der soge-nannten Kraft-Wärme-Kopplung(KWK), bei 90 Prozent, im Vergleichzu knapp 60 Prozent, die in Irschingin Strom umgewandelt werden sol-len. Ein großer Teil des Brennwertsdes eingesetzten Energieträgers Gasbleibt also ungenutzt und erwärmtdie Donau. Dies heißt nichts ande-res, als dass die Anforderungen desKlimaschutzes (Kyoto-Protokoll,IPCC-Bericht 2007, Votum des UN-Klimarates 2007) nicht erfüllt wer-den können. Diese fordern die

höchstmögliche Ausnutzung desBrennstoffs, insbesondere, wenn essich um einen fossilen Brennstoffwie Erdgas handelt. Und man mussbedenken, dass das jetzt genehmig-te Kraftwerk noch im Jahr 2050betriebsfähig ist und den für 2050gültigen Forderungen des UN-Kli-marates – Verminderung um 80 Pro-zent gegenüber den 2000er-Werten– diametral widerspricht. Diese kli-mapolitisch notwendige Forderungist nur zu erfüllen, wenn neue Ener-gieerzeugungsanlagen nur nachdem höchsten Stand der CO2-Ein-spartechnik errichtet werden. Fürfossil befeuerte Kraftwerke heißtdas: KWK.

Gesetzgeber versagtDeren Potenziale sind enorm. Lauteiner Studie des Bundeswirtschafts-ministeriums, die Minister Glos vor drei Jahren bekannt gab, ließesich bei 57 Prozent der deutschenStrom produktion wirtschaftlichrentabel zugleich Wärme gewinnen,mit KWK. Dieses Energiepotenzialist höher als die gesamte Stromer-zeugung aus Kohle und Kernkraft inDeutschland. Tatsächlich werdenaber statt dieser 57 nur etwa zehnProzent genutzt. Eine gigantischeEnergieverschwendung und Klima-schädigung, die durch die Geneh-migung neuer Kraftwerke ohneKWK, wie in Irsching, für lange Zeitfestgeschrieben wird. Leider hat derGesetzgeber es seit Jahrzehnten ver-säumt, die Abwärmenutzung ver-bindlich vorzuschreiben. Also wei-ter – mit Volldampf in die Klima -katastrophe? Der BN wird jedenfallsweiter auf die Bundesregierung ein-wirken, die Nutzung von Abwärmeverbindlich vorzuschreiben. Peter Rottner, Dr. Ludwig Trautmann-Popp

28 Natur + Umwelt BN-Magazin [1-09]

Foto

: Pam

ler

Die AutorenPeter Rottner ist Landesgeschäfts -führer des BN, Ludwig Trautmann-Popp Referent für Energie und Klima.

Ihre Chance: ÖkostromAuch Sie könnenhelfen, dass sicherneuerbare Ener -gieen und Kraft-Wärme-Kopplungdurchsetzen. Wech-seln Sie zu Öko -strom. Infos unterwww.atomausstieg-selber-machen.de.

Verschwendungvolles RohrIm KraftwerkIrsching wirdStrom aus Gasgewonnen, man iststolz auf denhohen Wirkungs-grad der im Baubefindlichen Anla-gen. Doch weil diekeine Abwärmenutzen, bleibt derKlimaschutz den-noch auf der Stre-cke.

Foto

s: B

N

KWK schlägt AKWAlle reden von der angeblichen Bedeutungder Atomkraft und von der »Stromlücke«, dieein Atomausstieg reißen würde. Dabei tragendie deutschen AKW gerade einmal 4,5 Pro-zent zur Endenergie bei (also zur vom End-nutzer verbrauchten Energie).

Kaum einer redet von der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Dabei ist ihr Potenzial vielviel höher. Allein die laut WirtschaftsministerGlos wirtschaftlich rentabel in KWK-Anlagen

erzeugte Energie könnte 22 Prozent der End-energie ersetzen, je zur Hälfte Wärme undStrom. Doch über vier Fünftel dieses Potenzi-als bleiben ungenutzt.

Klimaschädigung im großen Stil, staatlich genehmigt

Der unbemerkte SkandalMitten in Bayern soll ein »modernes« Gaskraftwerk entstehen, dassich rühmt, 60 Prozent der im Brennstoff steckenden Energie in Stromumzuwandeln. Doch der Rest geht verloren, obwohl er großteils nutzbar wäre. Ein staatlich genehmigter Klimaskandal.

Fossile und erneuerbare Quellen

Atomkraft-werke 4,5 %

Atomkraft-werke 4,5 %

PotenzialKraft-Wärme-Kopplung22 %

Beiträge zur Endenergie

Page 29: Natur+Umwelt 1-2009

Auf über 150 Hektar will dieBetreiberfirma »Center Parcs«

für bis zu 3500 Gäste pro Tag eineAnlage mit 800 Ferienhäusern,überdachter subtropischer Bade-landschaft, Restaurants sowie Ein-kaufs- und Sportmöglichkeitenbauen. Dem Vorhaben haben BundNaturschutz (BN), Landesbund fürVogelschutz (LBV) und die zwi -schenzeitlich gegründete Bürgerini-tiative »Rettet die Heide« den Kampfangesagt.

Der BN fürchtet um die Ge -schlossenheit des Waldgebietes undeine Beeinträchtigung störungs-empfindlicher Tierarten wieSchwarzstorch, Fisch- und Seeadler– immerhin liegt das seit 150 Jahrenerste bayerische Brutvorkommendes Seeadlers in unmittelbarerNähe. Im Einzugsbereich desgeplanten Freizeitparks befindensich drei nach EU-Recht geschützteund überregional bedeutendeFeuchtgebiete, darunter das einzigeÜbergangsmoor des Landkreises.

Die Lage weitab von Bahnhöfenund Autobahnen müsste den Stand-ort für ein Großvorhaben der Tou-ris musindustrie eigentlich un attrak-tiv machen. Doch das Gebiet istnahezu komplett im Eigentum derBayerischen Staatsforsten und aufpolitischer Ebene wurde dem Inves-tor bereits Verkaufsbereitschaft sig-nalisiert – für den BN ein Skandal.

Kommt es tatsächlich zum Aus-verkauf des Bürgerwaldes, sind einedrastische Verkehrszunahme und inder Folge weitere Straßenbaumaß-nahmen zu erwarten. Die Anlagehätte einen immensen Wasser- undEnergieverbrauch, der Umsatzwürde im Wesentlichen innerhalb

des Parks gemacht und käme nurdem international agierenden Be -treiberkonzern, kaum aber derWert schöpfung in der Region zugu-te.

Daher fordert der BN vom letzt-lich zuständigen Bayerischen Land-tag ein Aus für das Großprojekt.Wald im Staatsbesitz ist Bürgerwaldund keine beliebige Dispositions-masse für die Tourismusindustrie,die eine intakte Landschaft lediglichals Kulisse benötigt.Helmut Altreuther (asw)

[1-09] Natur + Umwelt BN-Magazin 29

Grünspecht-Saft: Seit 19 Jahrenorganisiert die Kreisgruppe Ans-bach unter diesem Namen dieStreuobstverwertung in Zu sam -menarbeit mit der MostereiHohenloher Fruchtsäfte. Um dieNutzung der Bestände wirtschaft-lich interessant zu machen, zahltdie Firma den Erzeugern zusätz-lich zum Grundpreis noch einenStreuobstpflegebeitrag, der an

ökolo-gischeKrite-riengebun-den ist.Mit 260Tonnen

Streuobst-Äpfeln konnte die Kreis-gruppe 2008 einen neuen Rekordverbuchen. »Wir mussten dieAnnahme beenden, weil die Kapa-zitäten bei der Partnerfirma aus -geschöpft waren«, so HelmutAltreuther, Geschäftsführer derKreisgruppe Ansbach und Organi-sator des erfolgreichen Projekts.

Die etwa 180 000 Liter »Grün-specht-Saft« werden im regionalenGetränkefachhandel verkauft,Bezugsquellen gibt es bei derKreisgruppe.

Wald-Hilfe: Mit einem Waldspa-ziergang protestierten BN-Aktiveder Kreisgruppe Schwabach undBürger im November 2008 gegen

den geplanten Bau einerWerkstätte der Lebenshilfee.V., dem zwei Hektar wert-vollster Waldflächen zumOpfer fallen würden. Obwohl es imStadtgebiet Alternativstandorte für die Lebenshilfe-Werkstättegibt, ist das Waldgebiet nun bereitszum zweiten Mal im Visier der Pla-ner: Bereits 1993 war eine gewerb-liche Bebauung des Waldgebietsge plant. Nun will die Stadt das Vor-haben der Lebenshilfe nutzen, umeine Rodung durchzusetzen, diefür Gewerbebetriebe nie Akzep-tanz fände, fürchtet der BN.

Baggern für Kröten: Die Jugend-gruppe »Nature Rangers« der BN-

Kreisgruppe Nürnberg setzte sichtatkräftig für die seltene Knob -lauchkröte ein. Ende Oktober 2008baggerten die Jugendlichen ausge-trocknete Tümpel im VolksparkMarienberg aus und sorgten fürden Wasserzufluss, so dass sich diegefährdete Art im NürnbergerKnoblauchsland wieder heimischfühlen kann. Umwelt- und Garten-bauamt akzeptierten eine starkvereinfachte Planung, so dass derGroßteil der Gelder für die eigent-lichen Pflegemaßnahmen ausge-geben werden konnte. N

ATU

RNO

TIZE

N A

US

MIT

TELF

RAN

KEN

Foto

s: K

G A

nsba

ch

Voll ins AugeDie Mooraugen (Bildlinks) könnten imGroßlellenfelder Moorbei Ansbach schonbald Ferienhäusernweichen müssen(rechts: Baustelle desCenterparks Bispingenin der LüneburgerHeide, der als Referenz-objekt gilt).

Foto

: Alt

reut

her

Foto

: KG

Nür

nber

g

Kreisgruppe Ansbach

Freizeit auf Kosten der Natur?»Center Park Bavaria« – unter diesem Namen soll ein gigantischer Vergnügungs-park ausgerechnet in der Dennenloher Heide entstehen, dem mit 2500 Hektargrößten zusammenhängenden Waldgebiet des Landkreises. Nachdem die Pläneim Sommer 2008 bekannt geworden waren, formierte sich Widerstand.

Mehr Info im WebAktuelle Infor-mationen unter www.bn-ansbach.de

Page 30: Natur+Umwelt 1-2009

Im September 2007 hatte die Kreis-gruppe Lindau in einem Brief an

alle Gemeinden und den Landkreisihren Sieben-Punkte-Antrag zurÄchtung der »grünen« Gentechnikmittels Kreis- und Gemeinderats -beschluss vorgestellt. Der Antragumfasste unter anderem ein grund-sätzliches Bekenntnis zu einer gen-technikfreien Landwirtschaft undsah eine Selbstverpflichtung derKommunen zur Werbung für regio-nale gentechnikfreie Produkte und

zur Ausschöpfung aller rechtlichenund politischen Handlungsmög-lichkeiten vor, um den Anbau gen-veränderter Organismen in ihremHoheitsgebiet zu verhindern. Weitersollten, in kommunalen Betriebenwie Schulen, Altenheimen undKrankenhäusern nur Lebensmittelohne Gentechnik eingesetzt und aufeigenbewirtschafteten und verpach-teten Landwirtschaftsflächen keinegentechnisch veränderten Pflanzenangebaut werden.

Auf die Brisanz des Themasmachten die Lindauer BN-Aktivenmit Infoständen und Veranstaltun-gen aufmerksam (s. Foto). Bis Ende2008 fassten nun alle 18 Landkreis-gemeinden und der Landkreis überalle Parteigrenzen hinweg einenBeschluss zur Gentechnikfreiheit.»Das ist ein deutliches Signal an dieLandwirte im Landkreis, aber auchan die Politik in München, Berlinund Brüssel, dass gentechnisch ver-änderte Lebensmittel vor Ort uner-wünscht sind«, konstatierte derLindauer KreisgruppenvorsitzendeErich Jörg.

Auch andere Landkreise inSchwaben bekennen sich zu gen-technikfreien Regionen. So habensich im Landkreis Aichach-Fried-berg auf Initiative der BN-Kreis-gruppe bereits 350 von 450 Voller-werbslandwirten aus dem Wittels-bacher Land in einer Selbstver-pflichtung zur Gentechikfreiheitbekannt. Im Ober- und Unterallgäugab es Beschlüsse des Bauernver-bands-Kreisvorstandes, ihre Regiongentechnikfrei zu bewirtschaften.Thomas Frey (asw)Weitere Informationen gibt es unterwww.gentechnikfreie-regionen.de

30 Natur + Umwelt BN-Magazin [1-09]

Foto

: KG

Lin

dau

Netzwerk Biodiversität: Unter die-sem Motto organisiert die BN-Ökostation Schwaben auch 2009wieder zahlreiche Aktivitäten.Geplant ist unter anderem einemehrtägige Fahrradtour zu Biodi-versitätszielen in Schwaben sowiedie Mitarbeit am SüdbayerischenNaturschutztag am 18. Oktober2009 in Immenstadt. Das aktuelleProgramm gibt es unter www.oeko-station-schwaben.bund-natur-schutz.de, Tel. 0831-15111.

Passivhäuser: Vom selbstge-steckten Ziel einer »Um -weltstadt« ist Augsburg lei-der noch weit entfernt.Zwar ist die Stadt Sitz des

bayerischen KompetenzzentrumsUm welt und hat sich verpflichtet,ihre C02-Emissionen alle fünf Jahreum zehn Prozent zu senken. Dochnoch immer werden öffentlicheGebäude nicht im Passivhausstan-dard gebaut, obwohl diese nur einViertel des Heizenergiebedarfskonventioneller Neubauten benö-tigen. Da sich Energiesparen auchwirtschaftlich rechnet, bauenandere schwäbische Städte wieGünzburg oder Kempten fast nurnoch Passivhäuser (s. Foto des Kin-

derhorts Kempten). Die BN-Ortsgruppe setzt sich dafür ein,dass in Zukunft auch in Augsburgalle öffentlichen Neubauten inPassivhausqualität entstehen.

Präzedenzfall?: Ein elf Kilometerlanger Abwehrzaun am Rand desOettinger Forstes soll Schwarz-wildschäden in umliegendenAgrarflächen verhindern. DerZaun stellt aber auch für andereTiere des Waldes ein Hindernisdar, verunstaltet die Landschaftund missachtet das in der bayeri-schen Verfassung garantierte Rechtauf freien Zugang zur Natur, kriti-siert die BN-Kreisgruppe Donau-Ries. Macht diese Praxis Schule, ist

zu befürchten, dass zukünftig vieleWälder mit hohem Wildschwein-bestand eingezäunt werden. DerBN fordert, die Schäden in der Flurdurch stärkere Bejagung einzu-dämmen.

Wechsel: Beim schwäbischenKreis- und OrtsgruppentreffenAnfang Dezember 2008 wurde diebisherige Regionalreferentin Bar-bara Zach verabschiedet. Ihr Nach-folger ist der Geograf Thomas Frey,der zukünftig in der südbayeri-schen Fachabteilung als Ansprech-partner für Schwaben zur Verfü-gung steht: Tel. 089-548298-64,[email protected]

NAT

URN

OTI

ZEN

AU

S SC

HW

ABE

N

Foto

: hei

lerg

eige

r arc

hite

kten

Foto

: Sch

itte

nhel

m

Kreisgruppe Lindau

Gentechnikfreier Landkreis Das vergangene Jahr endete für die Lindauer Naturschützer mit einemgroßen Erfolg: Der Landkreis und alle seine 18 Gemeinden erklärtensich zur gentechnikfreien Zone. Der auf eine BN-Initiative zurückge-hende Beschluss reiht sich ein in die wachsende Zahl gentechnikfreierRegionen in Bayern.

Page 31: Natur+Umwelt 1-2009

Ökomarkt: Im Zeichen des Klima-schutzes stand der schon traditio-nelle Markt der BN-KreisgruppeMiltenberg am 5. Oktober 2008.Neben dem Fokus Bioprodukteaus der Region (s. Foto) wurde derKlimaschwerpunkt durch eineReihe weiterer Aussteller wie VCD,ADFC und ein Regenwaldprojektgestärkt. Die Veranstaltung fandim Rahmen des bundesweitenTages der Regionen gleichzeitigmit dem städtischen Herbstmarktstatt.

Waldmedaille: Mit der neugeschaffenen Auszeichnung ehrte N

ATU

RNO

TIZE

N A

US

UN

TERF

RAN

KEN

Vor allem im Frühjahr steigt dieZahl der Großvögel, die Hilfe

brauchen, weiß Vogelexperte UlfZeidler, Vorsitzender der Kreisgrup-pe Bad Kissingen. Drei Gruppennennt Zeidler als potenzielle Klien-tel: unerfahrene Jung vögel, Vögel,die Verkehrsunfälle – meist Kollisio-nen mit Autos – erleiden, und Tiere,die im Winter nicht mehr ausrei-chend Futter finden. Zwar wurdensie auch früher ärztlich behandeltund versorgt, doch fehlte eine Pfle-gestation, in der sich die geflügeltenPatienten erholen können, bevor sienach spätestens vier Wochen wiederin die freie Natur entlassen werden.

Die neue Station auf dem 35Hektar großen Areal des Klaushofesbietet zwei Volieren mit 15 mal 3mal 3 Metern, in denen die Tieresogar ein wenig umherfliegen kön-nen. Um eine Gewöhnung an denMenschen zu vermeiden, ist dieAnlage abseits der Besucherströmedes Wildpark geländes gelegen,gefüttert wird von außen über Fut-terklappen. Kissingens Oberbürger-meister Kay Blankenburg würdigtebei der Eröffnung die vielen Spen-der und Helfer, ohne die der Bauder Station mit rund 10500 EuroEinsatz für Material und Maschinennicht möglich gewesen wäre. Die

Firma Hanse-Haus stellte drei Zim-merleute für die Errichtung der Station ab und Jugendliche aus Ver-einen und Einrichtungen halfen

tatkräftig mit, so dass im Juli Richt-fest gefeiert werden konnte – miteinem Waldkauz als erstem Patien-ten. (asw)

[1-09] Natur + Umwelt BN-Magazin 31

Foto

: KG

Bad

Kis

sing

en

Foto

: KG

Milt

enbe

rg

der Bund Naturschutz den ehema-ligen Lohrer Bürgermeister Sieg-fried Selinger für seine Verdiensteum eine naturgemäße Bewirt-schaftung des Stadtwalds und des-sen Zertifizierung nach den Stan-dards des Forest StewardshipCouncil (FSC) sowie für eine wald-freundliche Bejagung. Landesvor-sitzender Hubert Weiger über-

reichte dieerstmalig ver-gebeneMedaille undwürdigteSelingers vor-ausschauendeEntscheidun-gen.

Rote Karte für EON: Mehrere tau-send Menschen demonstriertenMitte September 2008 auf derMain-Wiese bei Hainburg imAschaffenburger NachbarlandkreisHanau gegen den Ausbau des Kohle kraftwerks Staudinger. DieAnwohner, die bereits jetzt erheb-lich unter dem Schadstoff ausstoßleiden, liefen Sturm gegen dasPläne des Energieriesen EON, bis2013 in Großkotzenburg an derhessisch-bayerischen Landesgren-ze einen sechsten Kraftwerksblockmit 1100 Megawatt Leistung zuerrichten. BUND- und BN-Vorsit-zender Hubert Weiger forderte auf

der Kundgebung eingesetzliches Verbot für

neue Kohlekraftwerke.

Gentechnikfrei genießen: MitMusik und Biomenü feierte dieKreisgruppe Main-Spessart inKarlstadt den Abschluss ihrer dies-jährigen Veranstaltungsreihe zur»Grünen Gentechnik«. ErwinScheiner von der Ortsgruppe Karl-stadt gab einen Abriss über die seit2006 laufenden Aktionen, die inder Broschüre »Gentechnikfrei inMain-Spessart« zusammengefasstsind Bezug: BN-Geschäftsstelle,Südring 2, 97828 Marktheidenfeld,Tel. 09391-8892.

Der zweite GastKissingens Ober-bürgermeister KayBlankenburg undUlf Zeidler von derBN-Kreisgruppeeröffneten inBegleitung einerverletzten Schleier-eule die neue Pfle-gestation. Bereitszuvor war einWaldkauz dortGast gewesen.

Foto

: Fra

nk

Foto

: KG

Asc

haff

enbu

rg

Kreisgruppe Bad Kissingen

Vogelkrankenhaus KlaushofEnde Oktober vergangenen Jahres öffnete nach einjähriger Bauzeitdie neue Pflegestation für verletzte Großvögel im städtischen Wild-park Klaushof ihre Türen. Das Projekt entstand in Zusammenarbeitzwischen Stadt, Landkreis und der BN-Kreisgruppe. Ein Waldkauz undeine Schleiereule waren die ersten Patienten.

Page 32: Natur+Umwelt 1-2009

Foto

: KG

Erd

ing

Mit dem Ausgang des Begehrensim November 2008 ist der ört-

liche »Sprudelkrieg« entschieden;die umstrittenen Pläne der zumLidl-Konzern gehörenden Mittel-deutschen ErfrischungsgetränkeVertriebsgesellschaft (MEG) für eineMineralwasserfabrik in Frauenvilssind erst einmal vom Tisch. Aufzwölf Hektar Wiesenfläche sollte300 Meter von der Ortschaft ent-fernt ein »Sondergebiet Mineral-wasser« im Flächennutzungsplanausgewiesen werden, in dem Tie-

fenwasser für die Mineralwasser - erzeugung gefördert und abgefülltwerden sollte. Die Gemeinde hättedamit ihr exklusives Recht an dieserwertvollen Ressource an privateInvestoren verkauft, obwohl es ihrzur Sicherung der Eigenversorgunggewährt wurde.

Geplant war die Nutzung voncirca 700 000 Kubikmetern Tiefen-wasser, weitere 400 000 Kubikmetersollten aus oberflächennahemGrundwasser entnommen werden.Für den Bau der Anlage hätten etwa

neun Hektar Fläche versiegelt wer-den sollen und die Verkehrsbelas-tung hätte mit bis zu 150 Lkw-Bewegungen mehr pro Tag dras-tisch zugenommen. Die örtlicheBürgerinitiative und der BundNaturschutz (BN) befürchteten

nicht nur eine Zunahme desSchwerlastverkehrs, sondernauch eine Absenkung desGrundwasserspiegels undeine Verschlechterung derWasserqualität und hattensich generell gegen dieseintensive Nutzung von Tiefen-wasser ausgesprochen: »Tie-fenwasser ist die Wasser-

Ressource künftiger Generationen,wir müssen damit extrem sparsamumgehen«, bekräftigte SebastianSchönauer, stellvertretender Lan-desvorsitzender und Sprecher desArbeitskreises Wasser des BN, aufeiner Veranstaltung der Bürgeriniti-ative die Ziele des Bürgerbegehrens.

Die hohe Wahlbeteiligung vonrund 58 Prozent zeigt, wie wichtigden Bürgern das Thema Wasser ist.Der BN erhofft sich vom Erfolg inTaufkirchen Signalwirkung für denSchutz des Trinkwassers, der künftighoffentlich in allen Planungen derKommune und im Landkreis stärkerbeachtet wird.Christine Margraf (asw)

32 Natur + Umwelt BN-Magazin [1-09]

Geehrt: GünterKrell, Vorsitzen-der der Kreis-

gruppe Neuburg-Schrobenhausen,hat die Medaille des Bezirks Ober-bayern erhalten. Die Auszeich-nung wird jährlich an Bürger ver-liehen, die sich durch außerge-wöhnliches ehrenamtliches Enga-gement auszeichnen. In seinerLaudatio würdigte Bezirkstags-Vizepräsident Josef Mederer dieErfolge der Kreisgruppe im Arten-schutz und den Anstieg der Mit-gliederzahl von 350 auf derzeit1500 seit Krells Amtsantritt 1984.

Bedroht: Die Stadt Burghausenwill mindestens 22 Hektar Bann-

wald für ein Güterterminal undneue Industrieflächen roden. DieBN-Kreisgruppe Altötting hat dieunzureichende Prüfung von Alter-nativstandorten kritisiert undnachvollziehbare Untersuchungengefordert. Die Regierung vonOberbayern beurteilte das Bauvor-haben grundsätzlich positiv undforderte, die Alternativen detail-lierter zu untersuchen.

Nachruf: Der Bund Naturschutztrauert um denehemaligen Vorsit-zenden der Kreis-gruppe Pfaffenho-fen Franz PeterFischer, der völlig

unerwartet verstarb. Dem BN warder Zoologe seit 1984 treu, wobeiihm der Dialog zwischen Natur-nutzern und Naturschützern be -sonders am Herzen lag. So wurdeunter seinem Vorsitz ein Biberma-nagement aufgebaut und ein Run-der Tisch für Konsenslösungengeschaffen.

Ausgezeichnet: Beim fünften Run-den Tisch der UN-Dekade fürnachhaltige Entwicklung wurdedas Umweltbildungsprojekt »Hei-mat braucht Freunde« der BN-Kreisgruppe München ausgezeich-net. Das 2007 gestartete Projektwill mit Exkursionen, Erlebnista-gen und Vorträgen die Anwohner

für den Erhalt der wertvollenNaturflächen im Naturschutzge-biet »Panzerwiese und Hartelholz«sensibilisieren (siehe Foto).

Renaturiert: Zur Rinne verkom-men, zur Entwässerung miss-braucht, die Quelle ins Betonkor-sett gepresst – so stand es bislangum die Schutter im Landkreis Eich-stätt. Nach achtjährigem Einsatzder Ortsgruppe Wellheim für eineRenaturierung ist nun ein ersterSchritt getan und die Quelle wiedernatürlich gestaltet. Ziel ist es, wei-tere Abschnitte zu renaturieren.

NAT

URN

OTI

ZEN

AU

S O

BERB

AYER

N

Aus für SprudelfabrikAuf den Feldernbei Frauenvilshätte der Mine-ralwasserbetriebentstehen sollen.Nun wurde ersymbolisch be -erdigt.

Foto

: KG

Neu

burg

Foto

: pri

vat

Foto

: KG

Mün

chen

Kreisgruppe Erding

Vorrang für den WasserschutzIm Streit um die Mineralwasserförderung in Frauenvils haben fastzwei Drittel der Taufkirchener für das Bürgerbegehren zum Schutz des Wassers gestimmt – ein riesiger Erfolg für die Bürgerinitiative unddie Erdinger Naturschützer. Das wertvolle Tiefenwasser bleibt nunkünftigen Generationen erhalten.

Page 33: Natur+Umwelt 1-2009

Foto

s: K

G W

unsi

edel

Zuletzt ging alles sehr schnell: Am 27. Januar legte das von der

Stadt Wunsiedel beauftragte Pla-nungsbüro sein Gutachten über dasgeplante Pumpspeicherwerk vor.Ergebnis: Aus technischen, finan-ziellen, rechtlichen, geologischenund naturschutzfachlichen Grün-den empfehle es sich, das Projektnicht weiter zu verfolgen. Ange-sichts dieser klaren Absage der Gut-achter beschloss der Stadtrat am 29. Januar einstimmig das Aus fürdas Speicherwerk. Der BN-Kreis-gruppe fiel ein Stein vom Herzen.

Nach den im Frühjahr 2008bekannt gewordenen Plänen sollteim Röslautal bei Tröstau ein Spei-chersee entstehen, ein weiteresBecken zwischen Luisenburg undBurgstein (siehe Fotos). In Schwach-lastzeiten wollte man Wasser ausdem tieferen in das höher gelegeneReservoir pumpen, um es in Spit-zenzeiten durch eine Turbine wie-der abzulassen und so Energie zuerzeugen. Von der im Pumpbetriebzugeführten Strommenge hättensich im Generatorbetrieb allerdingsnur drei Viertel zurückgewinnenlassen, so dass ein solches Werkmehr Strom verbraucht als es pro-

duziert und sich nur durch denPreisunterschied zwischen billigemÜberschussstrom nachts und teu-rem Tagstrom rechnet.

Für die geplante 1000-Megawat-tanlage hätten über zehn MillionenKubikmeter Erde und Gesteinbewegt werden müssen, in geolo-gisch empfindlichem Untergrundaus Marmor und Granit. Wasser-rechtliche und naturschutzfachli-che Rahmenbedingungen hättenfür den Bau außer Kraft gesetzt werden müssen. Für den BN stelltedas Vorhaben einen unverantwort-lichen Eingriff in die Landschaft desKösseinemassivs dar, das Heimatfür Luchs, Auerhuhn, Fischotter,Wildkatze, Mopsfledermaus undandere seltene Tierarten ist. Auchaus energiepolitischer Sicht hieltder BN nichts von diesem Kraft-werk, sondern strebte für den Land-kreis ein regeneratives Energieprofilaus Hackschnitzeln, Photovoltaik,Biogas und Windkraft an. Ein sol-ches alternatives Energiekonzeptfür die Region bleibt das Ziel desBN.Fred Terporten-Löhner (asw)

[1-09] Natur + Umwelt BN-Magazin 33

Gezeigt: Gegen die seit zwei Jahrengeplante Rastanlage Staffelbach ander A70 protestierten im Dezem-ber 2008 BN-Aktive zusammen mit einer Bürgeraktion und derGemeinde Oberhaid. Mit einer 300 Quadratmeter großen Silofoliedeckten die Naturschützer einenBruchteil des Standorts in dreiMinuten ab – »das entspricht etwadem derzeitigen Flächenver-brauch in Bayern von 111 Qua-dratmetern pro Minute«, so Dag-mar Raab vom Kreisvorstand.

Gebremst: Einen Teilerfolg imKampf gegen die geplante Orts-umfahrung Melkendorf errangenPrivatkläger und die BN-Kreis-gruppe Kulmbach Ende Oktober2008 vor dem VerwaltungsgerichtBayreuth. Die Richter rügten diefehlende Prüfung von Alternativenund die mangelhafte Berücksichti-gung europaweit geschützterArten. Nun muss das StaatlicheBauamt Bayreuth neue Pläne vor-legen. Noch ist die Neutrassierungaber nicht endgültig vom Tisch.BN-Landesbeauftragter RichardMergner rief daher nochmals zuSpenden für das Klageverfahrenauf. Spendenkonto: Bund Natur-schutz, Bank für Sozialwirtschaft,

Kto. 9300 000 050,BLZ 700 205 00,Stichwort: KlageMelkendorf

Gesichert: Positiv entwickelt sichdas seit Jahren bestehende Arten-und Biotopschutzprojekt »Stei-nachtal/Linder Ebene«, zu demein Teil des Gründen Bandes ent-lang der Grenze zwischen Bayernund Thüringen gehört. 2008 ge -lang es dem BN, mehrere Grund-stücke im Bereich des ehemaligenWeilers Kaulsroth zu kaufen (sieheAbbildung) und damit seinen Flä-chenbestand auf rund 40 Hektaraufzustocken.

Biberausstellung: Ende September2008 präsentierte die KreisgruppeForchheim die Ausstellung »Will-kommen, unser Freund Biber«.Landrat Reinhard Glauber eröff -nete als Schirmherr die Schauzusammen mit der BN-Land-schaftspflegebeauftragten EdithFießer, dem Kreisgruppenvorsit-zenden Heinrich Kattenbeck unddem Biberberater Gunter Brokt.Im westlichen Landkreis Forch-heim gibt es derzeit fünf Biber-reviere.

NAT

URN

OTI

ZEN

AU

S O

BERF

RAN

KEN

Verschont: Röslautal und BurgsteinFür das untere Becken sollte das Tal auf drei KilometerLänge ausgebaggert (oben) und am Burgstein für dasOberbecken der Granit 40 Meter tief herausgesprengtwerden (unten).

Foto

: Wei

gelm

eier

Foto

: Lei

dorf

, Gra

fik:

BN

Kreisgruppe Wunsiedel

Erfolg: Aus für SpeicherwerkAufatmen beim Bund Naturschutz: Das geplante Pumpspeicherwerkvor den Toren Wunsiedels wird nicht gebaut. Jetzt gilt es, ein alter -natives Energiekonzept für die Fichtelgebirgsregion zu erarbeiten.

Page 34: Natur+Umwelt 1-2009

Im Sommer 2008 beantragte derKreistag das Planfeststellungsver-

fahren für einen neuen Autobahn-anschluss südwestlich von Dingol-fing, flankiert von einer Reihezusätzlicher Straßenbaumaßnah-men. So sollen eine Gemeindever-

haben daher nach Ansicht des BNAlibifunktion, um den Autobahnan-schluss für BMW zu rechtfertigen.Die Kreisgruppe sowie die Orts-gruppen Dingolfing und Loichingbefürchten Verkehrszunahme und -verlagerungen und in der Folgeweitere Straßenplanungen. EineUmgehung des nördlich der Auto-bahn gelegenen Ortes Dornwang,mitten durch Wiesenbrütergebieteim Dornwanger Moos, wird schonjetzt gefordert.

Die entlang der Isar geplantenStraßen würden zudem ein wichti-ges Naherholungsgebiet entwertenund wertvolle Lebensräume zerstö-ren. Die vom BN favorisierte »Klee-blattlösung« für die bestehendeAutobahnabfahrt stellt dagegeneine naturschonende und kosten-günstigere Alternative dar, die eineverbesserte Anbindung für BMWermöglicht und auch für das nahegelegene Gewerbegebiet nutzbarwäre. Als nächsten Schritt will dieKreisgruppe ihren Vorschlag Land-rat Heinrich Trapp, dem Werkleitervon BMW und den betroffenen Bür-ger meistern erläutern. Außerdemsoll beim Kreistag ein entsprechen-der Antrag gestellt werden, mit demzugleich die Einstellung des geplan-ten Verfahrens gefordert wird.Kurt Schmid (asw)

34 Natur + Umwelt BN-Magazin [1-09]

Generationswechsel: Die Forstwir-tin Christiane Grapentin ist seitden Neuwahlen im Oktober 2008neue Vorsitzende der KreisgruppeFreyung-Grafenau (s. Foto, links).Die Dreißgjährige stammt ausKühbach, kehrte aber erst voreinem Jahr mit Familie in ihre Hei-mat zurück. Zur Seite steht ihrThomas Bauer als zweiter Vorsit-zender. Er ist Förster aus Jandels-brunn und gehört ebenfalls zurjüngeren Generation. Die bisheri-gen Vorsitzenden Michael Haugund Elmar Hartl bleiben dem Vor-stand als Delegierte erhalten.

Freund fürs Leben: Große Reso-nanz fand im vergangenen Jahreine Baumpflanzaktion der Orts-gruppe Siegenburg. Die Grundideedes Vorsitzenden Georg Flaxl war,mit Kindern und Eltern etwas zuschaffen, das sie noch in Jahrzehn-ten bewundern und wachsensehen können. Nach gründlicherVorbereitung konnten sich dieKinder einen jun-gen Baum aus -suchen und aufeinem Grundstückder GemeindeBiburg pflanzen,das entsprechendals »Kinderwald«beschildert wurde.

Der Standort jedes einzelnen Baumes wurde mittels GPS-Koor-dinaten genau registriert und ein»Familienfoto« gemacht.

Beispielhafter Biotopverbund: ImRahmen seiner jährlichen Kreis-gruppen-Besuche besichtigte derBN-Landesvorstand Ende Oktober2008 auch das Biotopverbundpro-

jekt »Abensberger Sand -lebensräume« im Bereichder Sandharlander Heideim Landkreis Kelheim.Dort hatte Landesvorsit-zender Hubert Weigerschon 1974 als Zivildienst-leistender bei den erstenPflegemaßnahmen mitge-

arbei-tet,wasdieörtli-

che Presse zur Schlagzeile »Zivikehrt als BN-Landeschef zurück«veranlasste. Die acht Vorstands-mitglieder zeigten sich beein-druckt von der Zusammenarbeitim Landkreis zum Schutz diesereinmaligen Lebensräume, für diesich die Kreisgruppe seit über 40Jahren engagiert. Als beispielhaftwertete der Landesvorstand auchdie Umweltbildungsarbeit derKreisgruppe. Weiger dankte insbe-sondere dem Vorsitzenden PeterForstner für seinen Einsatz (Foto).

NAT

URN

OTI

ZEN

AU

S N

IED

ERBA

YERN

Foto

: Reh

mei

er

Foto

: BN

-Arc

hiv

Foto

: LG

Fre

yung

-Gra

fena

u

Foto

: Fla

xl

Foto

: Abe

ltsh

ause

r

bindungsstraße verbreitert, eineneue Spange zur Isarbrücke beiTeisbach sowie ein neuer Zubringerzwischen Teisbacher und Loichin-ger Isarbrücke gebaut werden. DiePlanungen enden dann jedochabrupt an kleinen Straßen bzw. Ort-schaften. Eine überregionale Funk-tion – die eigentliche Voraussetzungfür einen Autobahnanschluss – istnicht erkennbar. Die Straßenbauten

Brachvogel oderStraßeDas Wiesenbrüter-gebiet bei Dorn-wang würde durchdie zusätzlichgeforderte Orts-umfahrung massivbeeinträchtigt,fürchten die BN-Aktiven FranzAnneser, Sepp Reh-meier und JosefViehbeck (vonlinks).

Kreisgruppe Dingolfing-Landau

Kleeblatt statt NeubauBei Dingolfing soll ein neuer Firmenanschluss für das BMW-Dynamik-zentrum durchgesetzt werden. Dabei gäbe es eine naturschonendeAlternative zur Neubautrasse: der vom Bund Naturschutz vorgeschla-gene Ausbau der bestehenden Anschlussstelle Dingolfing West zum»Kleeblatt«.

Page 35: Natur+Umwelt 1-2009

Beim Ortstermin in Frickenhofenbezeichnete Landesvorsitzender

Hubert Weiger einen weiteren Auto-bahnanschluss für Neumarkt an dieA3 als »völlig unnötig«. Das Vorha-ben ist nach Ansicht der Natur-schützer ökologisch bedenklich und

nen«, attestiert BN-RegionalreferentHelmut Schultheiß. Landesvorstandund Kreisgruppenvorsitzender JosefGuggenberger bekräftigten vor Ortnochmals die Ablehnung des Vor -habens.

Positiv entwickelt hat sich dage-gen das Biber-Projekt zwischen Fri-ckenhofen und Dietkirchen. Umden Tieren einen Rückzugsraum zusichern und Konflikte mit der Land-wirtschaft zu reduzieren, hat der BN dort bereits Flächen im Umfangvon insgesamt rund fünf Hektarerworben, zuletzt ein Grundstückam Deusmauerer Moor (siehe Foto).Das als europäisches Natura-2000-Gebiet ausgewiesene Moor ist auf-grund seiner wertvollen Feuchtle-bensräume und seiner Größe vonbayernweiter Bedeutung.

Neben Hubert Weiger nahmenunter anderem die stellvertretendenLandesvorsitzenden Doris Tropperund Sebastian Schönauer, Regional-referent Helmut Schultheiß, Lan-desbeauftragter Richard Mergner,Kreisvorsitzender Josef Guttenber-ger sowie weitere Vertreter des Lan-desvorstands und der Kreis- undOrtsgruppen an der Rundreise teil.(asw)

[1-09] Natur + Umwelt BN-Magazin 35

weist gravierende Planungsfehlerauf. Der BN und eine örtliche Bür-gerinitiative kämpfen seit langemgegen den Bau einer zusätzlichenAutobahnausfahrt (s. N+U 1-08)und sehen dadurch das Lengen-bachtal als Naturraum und Naher-holungsgebiet massiv entwertet.Der entstehende Schaden an derNatur steht nach Auffassung des BNin keinem Verhältnis zum Nutzenund das zugehörige Planfeststel-lungsverfahren »auf wackeligen Bei-

Vierbei-nigeLand-schafts-

schützer: Anlässlich des herbst-lichen Ziegenabtriebs von denPfreimdtalhängen bei Stein konntedie BN-Ortsgruppe PfreimdErfreuliches vermelden: Eine Kar-tierung des Standorts durch denVerein Flora Nordostbayern im Juli2008 ergab 44 dort bislang nichtbekannte Arten, darunter die vomAussterben bedrohte Raue Nelke,die nur noch an zwei weiterenStellen in der Oberpfalz vor-kommt. Dies belegt erneut dieaußerordentliche botanische Wer-tigkeit des Gebiets und bestätigt

den Erfolg des vom SchwandorferBN schon vor Jahren gestartetenZiegenbeweidungsprojekts.

Jahrzehnte für den Naturschutz:Zu seinem 70. Geburtstag erhieltHermann Birnthaler, Vorsitzenderder Ortsgruppe Nabburg, für seineVerdienste um den Naturschutz imSeptember 2008 die Goldene BN-Vereinsnadel. Seit Gründung derKreisgruppe Schwandorf im Jahre1974 engagiert sich der Geehrte fürden BN und setzte sich insbeson-dere gegen den Bau der A6-Nord-

trasse ein. Die Auszeich-nung vergab der Schwan-dorfer Kreisvorsitzende Klaus Pöh-ler im Namen der Kreisgruppe unddes Landesverbands.

Regental in der Zange: Obwohl imLandkreis Cham für Grafenwie-sen/Bad Kötzting bereits eineOrtsumgehung existiert, soll eineneue Umfahrung am westlichenTalrand des Weißen Regen gebautwerden, für die derzeit das Geneh-migungsverfahren läuft. An derOstseite des als FFH-Gebiet ausge-wiesenen Talraumes verläuftbereits die bestehende Ortsumfah-rung. Der BN fordert den Stoppder Planungen und favorisiert die

Optimierung der vorhandenenUmgehung, die zudem auch deut-lich geringere Baukosten hätte.

Kein Grund zum Jubeln: Die Frei-gabe der Autobahn A6 für den Ver-kehr ist für den BN ein »Schwert-hieb durch das Grüne Herz derOberpfalz«. Die prognostizierteVerkehrsentlastung steht für dieNaturschützer in keinem Verhält-nis zum Ausmaß der damit ver-bundenen Naturzerstörung, zumaldie Inbetriebnahme großflächigweitere Ausbaumaßnahmen beimuntergeordneten Straßennetznach sich ziehen wird.

NAT

URN

OTI

ZEN

AU

S D

ER O

BERP

FALZ

Foto

:Sch

ulth

eiß

Foto

: KG

Sch

wan

dorf

Foto

: KG

Sch

wan

dorf

Foto

: BN

BN-Prominenz vor OrtIm Rahmen desVorstandsbesucheswurde das neueBN-Grundstück amDeusmauererMoor mit einemSchild versehen.Von links: DieterScherf, HubertWeiger, Josef Guggenberger,Sebastian Schön -auer, ChristianHierneis und Martin Geilhufe.

Kreisgruppe Neumarkt

Zeichen für die Natur gesetztSchwerpunkt der Tour des BN-Landesvorstands durch den OberpfälzerLandkreis Ende Oktober vergangenen Jahres war die umstritteneAutobahnausfahrt bei Frickenhofen. Auf dem Programm stand weiterdie Besichtigung des »Biber-Grundstücks« am Deusmauerer Moor.

Page 36: Natur+Umwelt 1-2009

Jahresprogramm2009Workshops, Vor -träge, Seminare:Neben der bewähr-ten Vielfalt des BN-Bildungspro-gramms steht 2009die Energie als Jah-resthema immerwieder im Mittel-punkt. Programmjetzt anfordern beimBN- Bildungswerk,Tel 0941-2972042,[email protected]

BN-Bildungswerk

Wie wird die Führungzum Erlebnis?

Die klassische Naturführung hatsich stark differenziert. Erleb-

nisspaziergänge, literarische Wan-derungen, Familiennachmittage,szenische oder historische Führun-gen mit Spiel und Schauspiel berei-chern das Spektrum der Angebote.Aber was passt zu mir und zu mei-nem Thema? Welche Überlegungenim Vorfeld sind notwendig, um auf einer festgelegten Route einenErlebnistag zu konzipieren? DasSeminar »Erlebnisspaziergänge pla-nen und gestalten« für Naturführerstellt wesentliche Merkmale gelun-

gener Führungskonzepte vor. Zu sam men mit zwei erfahrenenAnbietern literarischer und szeni-scher Führungen zu Naturthemenkönnen die Teilnehmer selbst einiges erproben.� Eilsbrunn bei Regensburg, 8.Mai 2009Kontakt: BN-Bildungswerk, Tel. 0941-2972042, [email protected]

BN-Bildungswerk

Bei uns istder Bär los Seit Bär Brunos kurzem Debüt im

Sommer 2006 in Bayern ist dieDiskussion um die Rückkehr wildle-bender Großtiere wieder stärker insöffentliche Interesse gerückt. FürBayern gibt es inzwischen Manage-mentpläne zum Umgang mit Bär,Wolf und Luchs. Die Rückkehr desBibers, aus Sicht des Artenschutzesein großer Erfolg, ist vor Ort nochoft mit Konflikten verbunden. Die Fachtagung, die sich besondersan Multiplikatoren in der Umwelt-bildung wendet, informiert überden derzeitigen Stand des Wildtier-

managements sowie über aktuelleForschungsergebnisse zur gesell-schaftlichen Akzeptanz.

Drei Workshops ermöglichen denTeilnehmern eigene Erfahrungenaus zutauschen und ihr Wissen überden Umgang mit Bär, Wolf undBiber zu verbessern. QualifizierteReferenten beantworten Fragen zurArbeit mit Kindern, Jugendlichenund Erwachsenen beim Thema»Große Wildtiere«. In den Arbeits-gruppen werden neue Umweltbil-dungsaktivitäten und Materialienerprobt.� Kempten, 16. Mai 2009Kontakt: BN-Bildungswerk, Tel. 0941-2972042, [email protected]

36 Natur + Umwelt BN-Magazin [1-09]

Bayern schützen, Bayern erlebenSchlauer Fuchs und fliegender SternDie Welt der Indianer fasziniertKinder immer wieder. Ein India-nerlager verbindet Naturerfah-rung, Kreativität, Fantasie,Spannung und Abenteuer. Wieman ein solches Lager plantund durchführt, erfahren India-

nerhäuptlinge alias Umweltpäda-gogen im Workshop des BN-Natur-schutzzentrums am Ammersee.� Wartaweil, 13./15. März 2009Kontakt: Naturschutz- und Jugend-zentrum Wartaweil, Tel. 0 81 52-96 77 08, [email protected]

Nanotechnologie: kleine Teilchen, große WirkungAls Schlüsseltechnologie des 21.Jahrhunderts wird die Nanotech-nologie gerne bezeichnet. Dass dieMinipartikel auch bei Lebensmit-teln und Kosmetika auf dem Vor-marsch sind, dringt erst allmählichins Bewusstsein der Verbraucher.Was passiert, wenn uns Nanoparti-kel aus der Sonnenmilch im wahr-sten Sinne des Wortes unter dieHaut gehen? � Hof, 4. April 2009 Kontakt: BN-Bildunsgwerk, Tel. 09 41-2 97 20 42, [email protected]

Waldwildnis zwischen Rachelund LusenGerade im Frühlingwartet der heran-wachsende Jung-wald im National-park BayerischerWald mit einembesonderen Reizauf. Unter der Lei-tung des Forstexperten Jens Schlü-ter und des BN-LandesvorstandsHelmut Steiniger erwandern sichdie Teilnehmer sechs Stunden langdie Geschichte des Nationalparks.Los geht’s mit einer Busfahrt abPassau.� Passau, 9. Mai 2009Kontakt: Ökostation Stelzlhof, Tel. 08 51-9 66 96 30 [email protected]

SEM

INA

RFRÜ

HLI

NG

Foto

: Will

ner

Foto

: Will

ner

Foto

: End

res

Page 37: Natur+Umwelt 1-2009

Biberkrieg in BayernEine »360˚ GEO-Reportage« mit den BN-Biberberatern JensSchlüter und Gerhard Schwab. Arte, 18. April, 20:15 Uhr und 26. April, 18:00 Uhr

ZDF UmweltEnergiesparen, Artenschutz, Essen und Trinken: Hier gibt es »natur nahes Fernsehen«.Zweites Deutsches Fernsehen, jeden Sonntag, 13:15 Uhr

TIPPS FÜR RADIO UND FERNSEHENUnkrautBerichte über Entwicklungen im Umwelt- und Naturschutz,ökologische Hintergründe undUmweltsünden.Bayerisches Fernsehen, jeden zwei-ten Montag, 19:00 bis 19:45 Uhr

[1-09] Natur + Umwelt BN-Magazin 37

Sierra GuaraZu Fuß geht es durch die Schluch-tenlandschaft der wilden Vorpyre-näen. Die Wanderungen führenteils durch glasklare Flüsse in dieCanyons hinein. � Spanien, 29. Mai bis 8. Juni 2009

Fünf NationalparkeWanderungen, Kahnfahrten undWildnisexkursionen führen durchfünf Naturparadiese mit Urwald,Mooren, Dünen, verzweigtenFlüssen und Seen.� Polen und Litauen, 1. bis 11. Juni 2009

TranssilvanienDurch die Wälder der Karpatenstreifen Bär, Wolf und Luchs. In

BN-STUDIENREISEN | TEL. 0 91 23 - 9 99 57 10Faszination Wattenmeer»Nicht Meer, nicht Land und dochbewohnt« – das sind die nordfrie-sischen Halligen. Die Hallig Hoogeliegt inmitten des NationalparksWattenmeer, einem der vogel-reichsten Gebiete der Erde.� Deutschland, 13. bis 19. April 2009

DonaudeltaMit einem Hausboot gleiten dieReiseteilnehmer auf gewundenenFlussarmen durch das größteSchilfgebiet der Welt – ein Vogel -paradies am Kreuzungspunkt dergroßen Vogelrouten.� Rumänien, 8. bis 17. Mai 2009

Rettet die HeideKein Feriendorf im Wald bei Dennenlohe! Infoveranstaltung.� Röttenbach, 19. März 2009Kontakt: BN-RegionalreferatMittelfranken, Tel. 0911-8187814,[email protected]

20 Jahre Grünes BandVor 20 Jahren startete der BundNaturschutz die Initiative, dieNatur des ehemaligen innerdeut-schen Grenzstreifens zu schützen.Dieses Jahr feiert das Projekt »Grünes Band« Jubiläum.� Burg Lenzen bei Prignitz, 30. April 2009Kontakt: Projektbüro Grünes Band,Tel. 0911-8187817, [email protected]

Kundgebung am WaldsteinDie Fichtelgebirgsautobahn istnach zehn Jahren Kampf endlichvom Tisch. Jetzt wird gefeiert!� Waldstein, 1. Mai 2009Kontakt: BN-Kreisgruppe Wunsiedel, Tel. 09233-4802,[email protected]

Bayerischer HeimattagDer Heimattag, zu dem auch derBund Naturschutz gehört, beschäf-tigt sich dieses Jahr vor allem mit

BN-VERANSTALTUNGEN UND WEITERE TERMINEFreizeit, Garten und TouristikDer BN ist auf der großen Messemit einem Infostand zum Natio-nalpark Steigerwald vertreten. Hiergibt’s Broschüren, Wanderbe-schreibungen, Poster, Kalenderund Filme.� Nürnberg, 28. Februar bis 8. März 2009Kontakt: BN-Waldreferat, Tel.0911-8187821, [email protected]

ländlichen Räumen in Metropol -regionen.� Neumarkt, 16./17. Mai 2009Kontakt: BN-Landesgeschäftsstelle,Tel. 0941-2972012,[email protected]

DonaufestBeim Donau-Fest feiernalle Donau-Freunde gemein-sam ihren Fluss. Infostände, Füh-rungen in die Auwälder, Kinder-Aktionen, Essen, Trinken undMusik sorgen für ein buntes Pro-gramm.� Niederalteich, 21. Mai 2009Kontakt: BN-Kreisgruppe Deggen-dorf, Tel. 0991-32555, [email protected]

den mittelalterlichen Städten fin-det man eine Gastfreundschaft,die es in der westlichen Wohl-standsgesellschaft nicht mehr gibt.� Rumänien, 3. bis 13. Juni 2009

Wildes GalizienDie Laubmischwälder Galizienszählen ebenso wie das historischeLemberg zum UNESCO-Welterbe. � Ukraine, 5. bis 14. Juni 2009

Monte BaldoZwischen Etschtal und Gardasee,vom Hochgebirge bis zu submedi-terranem Seeklima: Auf SchustersRappen erlebt man die überwälti-gende Orchideenfülle des MonteBaldo.� Italien, 6. bis 12. Juni 2009

Grünes BandKraniche und Seeadler zwischenAltmark und Elbe.� Deutschland, 7. bis 12. Juni 2009

Foto

: Spe

rber

Foto

: BN

Foto

: Gro

ss

Foto

: BN

S Ar

chiv

Foto

: Sch

lüte

r

Foto

: Leu

pold

Herausgeber: Bund Naturschutz in Bayern e.V.(BN), vertreten durch Peter Rottner, Landes ge-schäfts führer, Dr.-Johann-Maier-Str. 4, 93049 Regensburg, www.bund-naturschutz.deLeitender Redakteur (verantw.):Manfred Gößwald (göß)Redaktion: Holger Lieber (hl), Christoph Markl-Meider (cm), Tel. 09 41-2 97 20-22, Fax -31,[email protected] Mitglieder-Service: Tel. 09 41-2 97 20-29 und -20Gestaltung: Gorbach GmbH, Utting a. Ammersee(Layout: Waltraud Hofbauer)Titelfoto: Herbert Grabe; Motiv KallmünzLitho: Fotosatz Amann, AichstettenRedaktion BUND-Magazin: Severin Zillich (verantw.), Am Köllnischen Park 1, 10179 Berlin, Tel. 0 30 -27 58 64-57, Fax -40Druck und Versand: Brühlsche Universitätsdruckerei GießenAnzeigen: BN Service GmbH, Eckertstr. 2, Bahnhof Lauf (links), 91207 Lauf an der Pegnitz,Tel. 0 91 23-9 99 57-30, Fax -99,[email protected]: 100 500Bezugspreis: Für Mitglieder im Beitrag ent hal-ten, für Nichtmitglieder Versandgebühr ISSN 0721-6807

BN-Konto: Bank für Sozialwirtschaft, Konto 8 885 000, BLZ 700 205 00BN-Spendenkonto: Bank für Sozialwirtschaft,Konto 8 844 000, BLZ 700 205 00

Mit Namen gezeichnete Artikel geben nichtunbedingt die Meinung der Redaktion oder desBN wieder. Nachdruck nur mit Geneh migungdes BN. Für unverlangt eingesandte Artikeloder Fotos keine Gewähr. Die Redaktion behältsich das Recht vor, Leserbriefe zu kürzen.»Natur+Umwelt« wird auf 100 % Recycling -papier gedruckt.

IMPR

ESSU

M

Page 38: Natur+Umwelt 1-2009

www.bund-naturschutz.de

Kröten sammeln einmal andersKröten sammeln einmal andersMachen Sie es wie der BN Landes-vorstand: Werden Sie aktiv bei der Haus- und Straßensammlung 2009! Jedes Jahr aufs Neue sammeln unsere freiwilligen Helferin-nen und Helfer für Bayerns Natur. Geld, das dringend be-

nötigt wird und das viel Gutes bewirkt: zum Beispiel für ein

gentechnikfreies Bayern, für den Erhalt der frei fl ießenden

Donau, für Lebensräume von Luchs, Wildkatze, Laubfrosch

und Co.

Können wir auch mit Ihnen rechnen? Melden Sie sich bei

Ihrer Kreisgruppe oder schicken Sie uns die innen liegende

Antwortkarte zurück. Sie können auch im Freundes- und

Bekanntenkreis sammeln oder direkt spenden:

Ob 10, 30 oder 50 Euro, jeder Betrag hilft unserer Natur. JAN

DA+R

OSC

HER

, Die

Wer

beBo

tsch

afte

r

Spendenkonto: 9300001250 Bank für Sozialwirtschaft, BLZ 700 205 00

9. bis 15. März 09

Danke!

Sind Sie dabei?