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Neubau Sporthallen Gymnasium Liestal Bau- und Umweltschutzdirektion Basel-Landschaft Hochbauamt

Neubau Sporthallen Gymnasium Liestal · den Gemeindebehörden und den Baufachleuten dan-ke ich für die mustergültige Zusammenarbeit im Inter-esse des Gymnasiums Liestal. Urs Wüthrich-Pelloli,

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Neubau Sporthallen Gymnasium Liestal

Bau- und UmweltschutzdirektionBasel-Landschaft

Hochbauamt

Neubau Sporthallen Gymnasium Liestal

Baudokumentation

Liestal, 11. Januar 2013

Übersichtsplan M 1:2000 100m

Inhaltsverzeichnis

Immer In Bewegung 4Sabine Pegoraro, RegierungspräsidentinVorsteherin der Bau- und Umweltschutzdirektion

endlIch dIe fünf-tagewoche am gym lIestal 6Urs Wüthrich-Pelloli, RegierungsratVorsteher der Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion

Von der KomplexItät eIner eInfachen aufgaBe 8Thomas JungKantonsarchitekt

eIn happy end 10Martin Münch, Fachschaftsvorsteher SportDr. Thomas Rätz, Rektor

weIterBauen am Bestand 14Glanzmannn GU AG, Totalunternehmersabarchitekten, Architekten

pläne 16

projeKtorganIsatIon und planer 18

unternehmerlIste 20

termIne und Kosten 22

4 NeuBau SporthaLLeNGymNaSIum LIeStaL

Immer in Bewegung

Das Gymnasium Liestal hat seit seiner Einweihung im Jahre 1970 schon verschiedene Anpassungen, Erweite-rungen und Änderungen erfahren. Zum einen waren dies dringend erforderliche Sanierungen der Bausub-stanz wie die Fassadensanierungen 1997 und 2009, zum andern musste der Schulraum erweitert werden und es waren auch strukturelle Anpassungen an Infra-struktur und Schulräumen vorzunehmen.

Schulbauten sind immer in Bewegung. Sie gehören zu den Arbeitsinstrumenten der Schule und müssen da-her von Zeit zu Zeit den bestehenden aktuellen und zukünftigen Bedürfnissen angepasst werden. Die Bau-ten bilden den Wandel und die Entwicklungen an den Schulen ab. Im Idealfall entsteht dabei ein Ort, an dem intensive Begegnungen auf fachlicher und persönlicher und - im konkreten Fall - auch auf sportlicher Ebene zustande kommen. Das Nachdenken über die heutigen und zukünftigen Bedürfnisse ist für eine nachhaltige und zukunftso-rientierte Planung und Umsetzung von zentraler Be-deutung. Im Sinne des haushälterischen und gezielten Einsatzes der Finanzmittel des Kantons soll nur gebaut werden, was angemessen und wirklich erforderlich ist. Es gilt dabei, Prioritäten zu setzen und manchmal auch ungewöhnliche Optionen zu prüfen. Die gesam-te Schulanlage und ihre weitere Entwicklung dürfen bei der konkreten baulichen Umsetzung spezifischer Raumbedürfnisse nicht ausser Acht gelassen werden.

Eine der wichtigsten Voraussetzung für das Gelingen ei-nes guten Baus sind genaue Vorgaben und Vorstellun-gen bezüglich Qualität und Kosten. Dabei ist auch der mögliche Spielraum für verschiedene Lösungsansätze auszuloten. Beim Bau der Sporthallen für das Gymna-sium Liestal ist dies mustergültig umgesetzt worden. Die Bau- und Umweltschutzdirektion konnte darum bei der Erstellung der Sporthallen neue Wege gehen: Zum ersten Mal wurde ein Gesamtleitungswettbewerb durchgeführt. Mit Erfolg, wie man sehen kann! Aus sehr guten Wettbewerbseingaben ist ein gestalterisch und funktional hochstehendes Projekt ausgewählt und umgesetzt worden. Die Zielsetzungen für den Neubau konnten mit einer überraschenden Lösung sehr gut er-füllt werden. Die Vorgaben an die Kosten- und Qualität und Termine sind dabei eingehalten worden.

Mit grosser Zufriedenheit habe ich zudem feststellen können, dass praktisch alle Arbeiten durch das konkur-renzfähige Gewerbe in der Region ausgeführt worden sind.

Das Gymnasium Liestal ist ein Ort intensiver Begegnun-gen und Kommunikation nach innen und auch nach aussen. Die Räume sind nicht nur fürs Auge gebaut worden, sondern sie sind so gestaltet, dass sie stimulie-rend wirken und die Benutzerinnen und Benutzer sich darin wohlfühlen.

Gerade an einer Schule ist es wichtig, mit Taten und Beispielen voranzugehen und den Schülerinnen und Schülern auch den Gedanken der Nachhaltigkeit vor-zuleben. Darum wurde die Fassade mit dem nach-wachsenden Rohstoff Holz gebaut und als eine der ersten der Schweiz ist die Sporthalle des Gymnasiums Liestal im Minergie-P-Standard erstellt worden.

Im Rückblick kommt der Bau der Sporthallen für das Gymnasium Liestal einem langen Hürdenlauf gleich. Beharrlich wurde der dringende Bedarf an neuen Sporthallen immer wieder angemeldet, vertreten und in Erinnerung gerufen, bis das Parlament Anfang 2010 endlich den Baukredit sprach. Jetzt, im Januar 2013, ist der Tag der Stabsübergabe gekommen: Ich freue mich, dem Gymnasium Liestal nach Zeiten des langen War-tens einen Erweiterungsbau zur Verfügung stellen zu dürfen, der funktional, architektonisch und energetisch überzeugt.

Allen am Bau Beteiligten danke ich für das grosse Enga-gement und den geleisteten Einsatz. Den Schülerinnen und Schülern sowie den Lehrpersonen der Fachschaft Sport wünsche ich viel Freue und Erfolg in den neuen Räumen. Ich bin überzeugt, dass mit den neuen Sport-hallen eine gute Basis für sportliche Höhenflüge am Gymnasium Liestal geschaffen worden ist. Allen Nutze-rinnen und Nutzern wünsche ich viel Freude und Spass!

Sabine Pegoraro, RegierungspräsidentinVorsteherin der Bau- und Umweltschutzdirektion

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endlich die Fünf-tagewoche am Gym Liestal

Am 11. Januar 2013 findet die Einweihungsfeier der neuen Sporthalle beim Gymnasium Liestal statt. Da-mit verfügt das Gymnasium nach vielen Jahren end-lich über die erforderliche Sportinfrastruktur um auch diesen Unterricht an der eigenen Schule anbieten zu können. Bis es soweit war, wurde den Schülerinnen und Schü-lern sowie den Sportverantwortlichen viel an Engage-ment und Kreativität abverlangt. Die vorbestandenen Hallen waren vollständig ausgebucht und es fehlte für etwa einen Drittel der Sportlektionen der entspre-chende Raum an der Schule. Viele Lektionen wurden ausserhalb des Schulareals im Hallenbad, Fitnesscenter usw. abgehalten. In den letzten Jahren war die Situa-tion derart prekär, dass viele Sportlektionen ganzjäh-rig im Freien abgehalten werden mussten. Zusätzlich erschwerte das fehlende Raumangebot den zeitge-mässen und qualitativ guten Sportunterricht in seiner Weiterentwicklung. Diese Tatsache hatte auch Einfluss auf den Betrieb des gesamten Gymnasiums. An eine Einführung der Fünf-Tagewoche war schlicht nicht zu denken.

Mit der Erstellung der neuen Sporthalle kann der Hauptzweck dieser Anlagen, Schülerinnen und Schü-lern sowie ihren Lehrerinnen und Lehrern zweckmäs-sige und zeitgemässe Unterrichts- und Sporträume zur Verfügung zu stellen, erfüllt werden.Die Bedeutung eines Schulstandortes und deren Sport-anlagen gehen aber weiter. Schulen sorgen für Leben in der Gemeinde. Schulen sind kulturelle Zentren. Schu-len sind Motoren für die Entwicklung von Gemeinden, Tälern und Regionen. Die neue Sportanlage übernimmt vielfältige gesellschaftliche Funktionen in der Stadt Lie-stal und in der ganzen Region. So bildet diese Sporthal-le für viele Sportvereine der ganzen Region ausserhalb der Unterrichtszeiten eine wichtige Wirkungsstätte.

Der Neubau der Sporthallen in Liestal hat insgesamt knapp 10 Mio. Franken gekostet. Ich verstehe diese Investition auch als Anregung und Auftrag an Lehre-rinnen und Lehrer sowie an Schülerinnen und Schüler, mit Ernsthaftigkeit, Engagement und Respekt die mo-dernen und ausgezeichneten Rahmenbedingungen als Lehr- und Lernort und damit als Startrampe für eine erfolgreiche Zukunft zu nutzen. Gleichzeitig hoffe ich zuversichtlich, dass das neue Bauwerk zu sportlichen Bestleistungen anregt und Motivation und Antrieb auch für „Sportmuffel“ ist, sich zu bewegen und sport-lich zu betätigen.

Ich wünsche allen, die diese Anlage beleben, die sich darin bewegen und Sport treiben, spannende und be-reichernde Begegnungen. Den Schulverantwortlichen, den Gemeindebehörden und den Baufachleuten dan-ke ich für die mustergültige Zusammenarbeit im Inter-esse des Gymnasiums Liestal.

Urs Wüthrich-Pelloli, RegierungsratVorsteher der Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion

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Von der Komplexität einer einfachen Bauaufgabe

Die Ausgangslage war klar: Das Gymnasium braucht dringend zusätzliche Räumlichkeiten für den Sport-unterricht. Ein übersichtliches Raumprogramm, vor-gegebene Normen für die Sporträume, eine klare, gut umrissene Aufgabe eigentlich. Die Umsetzung erweist sich jedoch in mehrfacher Hinsicht als sehr anspruchs-voll und entpuppt sich als charakteristische Aufgaben-stellung unserer Zeit.

Doch zuerst ein Blick zurück: Als erstes Gymnasium im Kanton, wurde der Neubau 1970 auf der grünen Wiese in topografisch exponierter Lage prominent und selbstbewusst positioniert erstellt. Für den Neu-bau stellten sich damals Fragen nach dem architek-tonischem Ausdruck, der Umsetzung des schulischen Konzepts und auch der Repräsentation des jungen Kantons nach aussen. Nach Inbetriebnahme des Baus stieg, wie an allen Gymnasien im Laufe der Jahre die Zahl der Schülerinnen und Schüler kontinuierlich an. Die Anlage wurde durch einen Anbau und später durch Provisorien erweitert. Parallel erfolgte die Erwei-terung der Infrastrukturen; mehr Parkplätze für Velos, Scooter, Autos, Schulgärten, Aufenthaltsplätze im Frei-en, etc. Die Entwicklung des Quartiers erfolgte parallel dazu: Lag das Gymnasium einst im Grünen, ist es heu-te ein integrierter Bestandteil des Wohnquartiers. Ein dichtes Netz von sich überlagernden Nutzungen hat sich über das Gelände des Gymnasiums gelegt. Die Schule selbst ist zu einem funktionierenden Organis-mus mit einer Vielzahl von Akteuren geworden. Die Ausgangslage für den Neubau der Sporthallen im Jahr 2012 hat sich damit gegenüber dem Neubau 1970 fundamental geändert.Das Thema der Verdichtung von Siedlungsräumen ist mit all seinen Facetten am Gymnasium Liestal an-gekommen: Wo und wie kann ein Bau der erforder-lichen Grösse erstellt werden, wenn das Grundstück schon bebaut ist? Wie kann eingegriffen werden in das bestehende fragile Geflecht aus zahlreichen sich überlagernden Nutzungen? Wie lassen sich die ver-schiedenen und immer zahlreicher werdenden Ver-kehrsteilnehmer sicher koordinieren? Wie sieht ein Weiterbauen am Bestand aus? Exemplarisch wird sichtbar, wie komplex die Anforderungen auch an ein-fache Bauaufgaben sein können. Damit nicht genug. Der Kanton will seine Verantwortung gegenüber den kommenden Generationen wahrnehmen und hat hochgesteckte Ziele hinsichtlich Nachhaltigkeit und Energie: Der Bau soll als eine der ersten Sporthallen in der Schweiz den Standard Minergie-P erfüllen, dies unter Einhaltung eines vorgegebenen Kostendachs.

Die heutigen Anforderungen an die Sicherheitstech-nik sind dabei selbstverständlich zu berücksichtigen. Die Planung eines Neubaus kommt unter diesem Ge-flecht an teilweise gegensätzlichen Anforderungen bisweilen einer Quadratur des Kreises gleich.

Bauherrschaft und Planer sind vor diesem Hintergrund gleichermassen gefordert: Die genaue Definition der Aufgabe und die Gewichtung der Vorgaben sind Vo-raussetzung für ein gutes Resultat und vermögen gleichzeitig den möglichen gestalterischen und wirt-schaftlichen Spielraum aufzuzeigen. Die Resultate des Wettbewerbs haben gezeigt, dass beim Bauen auf engstem Raum viel Reflektion gefordert ist und auch dass durch die Reibung an den engen Rahmenbedin-gungen neue Qualitäten generiert werden. Mit der Strategie des kompakten Weiterbauens hat das Planerteam die räumliche Identität der Anlage ge-wahrt und das bestehende Ensemble zu einem neuen Ganzen mit hoher Qualität ergänzt. Durch eine sensib-le und geschickte Setzung des Neubauvolumens hat die Schulanlage neben dem eigentlichen Projekt, den Räumen für den Sportunterricht, durch die Erweite-rung eine neue Fussgängererschliessung mit interes-santen und abwechslungsreichen Blickbezügen hin-zugewonnen. Zusätzlich wurde mit dem Neubaupro-jekt einen schön gefassten Eingangshof geschaffen, welcher sich für diverse schulische Nutzungen anbie-tet. Bei der Gestaltung der Gebäudehülle wurde auf unprätentiöse Weise mit der Verwendung des nach-wachsenden Rohstoffs Holz einerseits im Fassadenbild den bestehenden Baukörpern die Referenz erwiesen und andererseits der Nachhaltigkeit Rechnung getra-gen. Die Umsetzung der hohen energetischen und ökologischen Standards erfolgte integral und selbst-verständlich im Projekt, was zu einem schlüssigen Ganzen geführt hat.

Wir sind stolz, dass wir unsere hochgesteckten Ziele erreichen konnten. Dies nicht zuletzt Dank der guten Zusammenarbeit und grossem Engagement aller Be-teiligten. Unsere Vorstellungen und Ansprüche an das Projekt haben sich erfüllt. Die Freude über die schön gestalteten und funktional guten Räume und insbe-sondere über die räumlich dazu gewonnenen Quali-täten im Aussenbereich ist auf Seiten Nutzer und Ei-gentümer gross.

Thomas JungKantonsarchitekt

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ein happy end

Für die Schülerinnen, Schüler, Lehrpersonen und An-gestellten des Gymnasiums Liestal ist die Einweihung der beiden neuen Sporthallen ein Freudentag. Über viele Jahre hinweg baten wir darum, mehr Raum für den Sportunterricht zu erhalten. Über 1000 Schü-lerinnen und Schüler in nur zwei Sporthallen unter-zubringen – das ist ein Ding der Unmöglichkeit. Fixe Sportstunden im Wald bei Wind und Wetter und Ver-schiebungen per Bus durch ganz Liestal, um externe Räumlichkeiten zu nutzen, waren die Folge davon. Eine andere Folge war die Unmöglichkeit, zur Fünfta-gewoche überzugehen.

Wir feiern nun Abschied und Neubeginn. Wir verab-schieden uns von Busfahrten quer durch Liestal bis nach Sissach. Wir verabschieden uns vom Samstags-unterricht, von Dreifachbelegungen der beiden Turn-hallen. Wir freuen uns auf den Sportunterricht in vier Turn- und zwei Gymnastikhallen, der es uns ermög-licht, die Lehrpläne einzuhalten und qualitativ hoch-stehenden Unterricht anzubieten. Wir freuen uns da-rauf, wieder Platz für Sporttage zu haben und auch Ex-ternen attraktive Angebote machen zu können. Gute Sportmöglichkeiten wirken sich in direkter Weise auf das Klima an einer Schule aus. Der „Lebensraum Schu-le“ wird am Gymnasium Liestal an Qualität gewinnen. Wir freuen uns sehr über diesen Neubeginn.

Lange haben wir für unsere neuen Hallen gekämpft, wohl wissend, dass sie angesichts der finanziellen Lage des Kantons Basellandschaft keine Selbstver-ständlichkeit sind. Wir betrachten Sie als wunderbares Geschenk und sind dankbar. Während des gesamten Planungsprozesses durften wir feststellen, dass wir – sowohl die Fachschaft Sport als auch die Schulleitung – jederzeit angehört, und trotz hohem Kostendruck einbezogen und unsere Wünsche und Bedenken ernst genommen wurden. Die Zusammenarbeit mit dem Hochbauamt, den Architekten und dem Generalun-ternehmen war für uns durchwegs erfreulich und von gegenseitiger Wertschätzung geprägt.

Mit dem Ergebnis sind wir glücklich – in jeder Hinsicht; auch mit der Einbettung der beiden neuen Hallen in die bestehende Schulanlage. Der neu entstandene Platz zwischen dem Schulhaus, den alten und den neuen Sporthallen ist ein Gewinn für unsere Schule. Kulturelle Veranstaltungen, Schulhausfeste, Verpfle-gungsstände und Ausstellungen werden ihn sicherlich immer wieder in Beschlag nehmen. Auch auf diese Weise werden die beiden neuen Sporthallen die Kul-tur und das Klima am Gymnasium Liestal nachhaltig verändern und bereichern.

Martin Münch, Fachschaftsvorsteher SportDr. Thomas Rätz, Rektor

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Weiterbauen am Bestand

Die bestehende Schulanlage des Architekten Rudolph Meyer aus dem Jahr 1970 wird als architektonisch in-teressantes Ensemble gewertet. Einst als strukturalis-tische Gesamtfigur aus Sichtbeton entwickelt, wurde die Anlage bereits Mitte der 90iger Jahre durch einen, ebenfalls durch Rudolph Meyer entworfenen, Erweite-rungsbau ergänzt. Die clusterartige Anlage ist in ihrem architektonischen Ausdruck eigenständig und stark differenziert zur näheren Umgebung ausgebildet. Da-bei gruppieren sich unterschiedliche Volumina um den Hauptbau. Die fliessenden Erschliessungs- und Ver-bindungsräume, formale Eigenheiten wie die im 45° Winkel ausgebildeten Ecken, sowie das Material Beton binden die Anlage zu einer Gesamtfigur zusammen.

Die neuen Sporthallen fügen sich in die architektoni-sche Logik dieser Figur ein. Der Eingriff versteht sich als weitere Ergänzung derselben. Das neue Volumen wird rechtwinklig zum bestehenden Turnhallenkörper angeordnet und greift damit in den Aussenraum aus. Der neue Baukörper wird ein selbstverständlicher Teil der kubischen Staffelung der Volumen und damit Teil der Gesamtanlage. Gleichzeitig wird der ehemals als Nebeneingang konzipierte Zugang von der Friedens-strasse durch die Positionierung des neuen Volumens aufgewertet und räumlich aktiviert. Über die differen-zierte Einbettung des Turnhallengebäudes in die To-pographie wird einerseits eine klare Kante zu den Au-ssensportfeldern geschaffen, andererseits wird auf der darüber liegenden Ebene ein grosszügiger Zugang zur Schulanlage geführt. Dieser Zugang mündet in einen neuen Pausenhof, welcher dem eigentlichen Eingang vorgelagert ist und über die bestehende Aussentreppe mit dem ehemaligen Haupteingang direkt verbunden ist. Diese räumliche Komplexität erlaubt es, die funkti-onalen Zuordnungen, welche sich über die Jahre ver-schoben haben neu, eindeutig und klar zu lösen. Der im Minergie-P Standard konzipierte Erweiterungsbau ver-schiebt den Schwerpunkt der Anlage nach Norden und wertet den bis dahin als Parkplatz genutzten Aussen-raum in diesem Bereich auf. Das neue Baumkonzept überlagert die regelmässige Anordnung der neuen Parkplätze und versteht sich als räumliche Fortsetzung des Baumbestandes an der östlichen Parzellengrenze.

Die Innere Organisation ist kompakt und entspricht dem einfachen Raumprogramm. Im einseitig belich-teten Sockelgeschoss sind die zu den Aussenanlagen

offenen und grosszügig verglasten Lehrerbereiche so-wie der Gymnastikraum angeordnet. Zurückgesetzt zu diesem vorgelagerten Band entwickelt sich der kom-pakte Turnhallenkörper, der als einfacher Kubus ange-legt ist. Eine stirnseitige Erschliessung einerseits und eine längsgelegte Nutzschicht mit Garderoben und Technikräumen andererseits bestimmen die räumliche Disposition der Anlage. Einläufige Treppe verbinden die vier Geschosse miteinander und vermitteln eine räumliche Grosszügigkeit. Mehrgeschossige räumliche Verbindungen entstehen und verleihen der aus Beton geformten Treppenanlage den skulpturalen Ausdruck, welcher den Erschliessungsraum prägt.

Die beiden übereinander liegenden Hallen werden räumlich über die dichte Struktur der Betonträger und die bandartige Belichtung bestimmt. Dabei differen-ziert die Position des längsseitig angelegten Fenster-bandes die räumliche Ausprägung der beiden Hallen je nach Geschoss. Die untere Halle öffnet sich im oberen Bereich zum Zugangsweg, während die obere Halle über ein bodenebenes Fensterband belichtet wird.

In ihrer dezenten Farbigkeit sind die beiden Hallen warm und licht. Der helle Bodenbelag und die darauf abgestimmte Wandverkleidung aus lamellenartigen Akustikelementen bestimmen die heitere und konzen-trierte Gesamtstimmung der Innenräume und bilden einen angenehmen Kontrast zur farbigen Sportwelt.

Der äussere Ausdruck fügt sich in die Sprache der Ge-samtanlage und interpretiert deren prägende Materi-alität. Der Massivbau ist mit einer gestrichenen Holz-verkleidung versehen, die in ihrer leicht reflektierenden Farbigkeit die Struktur der Brettschalung der Beton-oberfläche der bestehenden Schule interpretiert. Dabei ist die Bescheidenheit des Eingriffes als architektoni-sche Haltung zu verstehen, die sich aus der Wertschät-zung der Gesamtanlage ergibt. Die neuen Sporthallen sind als eine kleine aber räumlich wichtige Ergänzung der bestehenden Schul- und Sporträume zu verstehen, bleiben aber in ihrer unaufgeregten Ausformulierung Teil der Gesamtanlage.

Glanzmannn GU AG, Totalunternehmersabarchitekten, Architekten

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1. Obergeschoss

Erdgeschoss

1. Untergeschoss

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Fassade West

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Längsschnitt

Querschnitt / Ansicht

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projektorganisation

Bauherrschaft Bau- und UmweltschutzdirektionKanton Basel-LandschaftHochbauamt

Projektleitung Projektierung Judith Kessler, Hochbauamt BL

Projektleitung Realisierung Tullio Gallo, Hochbauamt BL

Projektleitung Gebäudetechnik Andreas Furler, Hochbauamt BL

Submissionen Beat Tschudin, Zentrale Beschaffungsstelle BUD

Qualitätssicherung Daniel Longerich, Hochbauamt BL

Baukommission Judith Kessler, Hochbauamt BL (Vorsitz)Tullio Gallo, Hochbauamt BLMartin Münch, Gymnasium LiestalHans Senn, Glanzmann GU AG

planer

Totalunternehmer Glanzmann GU AG, Münchenstein

Architekt sabarchitekten AG, Basel

Bauingenieur Frei Ingenieur AG, Basel

Elektroingenieur Edeco AG, Aesch

HLK/MSRL-Ingenieur Gruneko AG, Basel

Sanitäringenieur Sanplan AG, Liestal

Bauphysik Gruner AG, Basel

Landschaftsarchitekt Bertchtold.Lenzin, Liestal

Tiefbauingenieur gsi Bau- und Wirtschaftsingenieure, Basel

Fassadenplaner Etter Christoph, Basel

Geometer Rapp Infra AG, Basel

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20 NeuBau SporthaLLeNGymNaSIum LIeStaL

unternehmerliste

RodungenWerkleitungenAushub/ErdarbeitenBaumeisterarbeitenFassadengerüstHolzfassadeFenster/SonnenschutzBlitzschutz/BedachungenFugenabdichtungenSpez. AbdichtungenBrandabschottungenElektroanlagenHeizungsanlagenLüftungsanlagenSanitärinstallationenLiftanlageGipserarbeiten (Wände und Decken)BrandschutztorInnere VerglasungenInnentüren in HolzSchreinerarbeitenSpiegelwandSchliessanlagenGeräteraumtoreWC TrennwändeUnterlagsbödenPlattenarbeitenAkustikverkleidungenMalerarbeitenBaureinigungGartenbauarbeitenZaunanlageInliningarbeitenUmgebungsarbeitenMarkierungsarbeitenBaureklameGarderobenschränkeGarderobenausstattungSportgeräte

Kym Grünrecycling und Holzenergie, 4457 DiegtenRosenmund AG, 4053 BaselZiegler AG, 4410 LiestalSpaini Bau AG, 4052 BaselKapulica AG, 4153 ReinachPM Mangold Holzbau AG, 4466 OrmalingenRytz Industriebau AG, 4455 ZunzgenA+B Flachdach AG, 4012 BaselBau Flex, 4107 EttingenDrytech AG, 4422 ArisdorfRoth AG Lausen, 4415 LausenHasler + Reinle AG, 4460 GelterkindenAlltech Installationen AG, 4057 BaselAriatherm AG, 4132 MuttenzAlltech Installationen AG, 4057 BaselKONE (Schweiz) AG, 8306 BrüttisellenWehadeck AG, 4053 BaselPeneder Bauelemente AG, 8048 Zürichvon Arx AG, 4125 RiehenRWD Schlatter AG, 8953 DietikonH. Girardat AG, 4304 GiebenachBlaser Bauglas AG, 4123 AllschwilPaul Koch AG, 4127 BirsfeldenNovoferm AG, 4616 KappelnSaka AG, 5036 OberentfeldenJank + Blatter AG / MSV Floor AG, 6023 RothenburgWilliner AG, 4460 GelterkindenWehadeck AG / R. Kipfer AG, 4053 BaselGP Maler AG, 4056 BaselEnzler AG, 4133 PrattelnArbos Gartenbau AG, 4434 HölsteinWedatronic AG, 4051 BaselKFS Kanal-Service AG, 4702 OensingenRudolf Wirz AG, 4410 LiestalMarkag Markierungs AG, 4102 BinningenJost Beschriftungen GmbH, 4410 LiestalStähli Stalgo AG, 8737 GommiswaldEdak AG, 8447 DachsenAlder + Eisenhut AG, 9642 Ebnat-Kappel

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termine

Machbarkeitsstudie Juli 2008

Genehmigung Baukredit durch Landrat Januar 2010

Wettbewerb Juli 2010

Baubewilligung Juli 2011

Baubeginn September 2011

Fertigstellung Dezember 2012

Kosten

Der vom Landrat bewilligte Kredit beträgt CHF 9´889´000Die Prognose für die Bauendkosten setzt sich wie folgt zusammen:

BKP 1 Vorbereitungsarbeiten CHF 188´000

BKP 2 Gebäude CHF 8´145´000

BKP 4 Umgebung CHF 598´000

BKP 5 Baunebenkosten CHF 663´000

BKP 9 Ausstattung CHF 295´000

total Kosten chf 9´889´000

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Impressum

Redaktion:

Judith KesslerHochbauamt Basel-LandschaftProjektierung

Fotos:

Ruedi Walti, Basel

Gestaltung/Layout:

Thomas HessHochbauamt Basel-LandschaftZeichnungsbetrieb

Druck:

Druckerei Hochuli AG, Muttenz

Auflage:

300 Exemplare

Herausgeberin:

©2012 Bau- und Umweltschutzdirektion, Hochbauamt