Gesundheitszeitung

Der Rauswurf aus dem Bundestaghat die FDP tief getroffen. Dochgelernt hat die Partei nichts daraus.Einst wählten auch viele Angehörigedes Arbeitsplätze schaffenden Mittel -standes, der Selbstständigen und derfreien Berufe die FDP. Doch in seinemBemühen, die Partei wieder salonfä-hig zu machen, sucht der Hoffnungs -träger der FDP, Christian Lindner, nachanderen Wählern. Und versucht dabei

Die Wahlen zum letzten Bundes -tag im Jahre 2013 waren ein De -sas ter für die FDP. Mit nur noch4,8 Prozent der Stimmen flog siehochkantig aus dem Bundestag.Zum ersten Mal seit Gründung derBundesrepublik. Und das zu Recht.Keine Partei kann nachhaltigPolitik gegen ihre Stammwählermachen und gleichzeitig auf eingutes Wahlergebnis hoffen.

den Schulterschluss mit der SPD undden Grünen.

Immerhin könnte ja eine rot-gelb-grüne „Ampelkoalition“ eine Op -tion für die Zukunft sein, um wie-der an die Macht zu kommen –glaubt Lindner. Im nächsten Jahrsind Wahlen in Bund und Land. Waspasst dazu besser als rot-gelb-grüneEinigkeit auch in Wirtschaftsfragen?Und so verwundert es nicht, dass diedrei Parteien mit dem skandalösen Ur -teil des Europäischen Gerichtshofes(EuGH) vom Oktober 2016 zum Ver -sandhandel mit Arzneimitteln gleich-geschaltet umgehen. Sie wollen nichtdie einzig vernünftigen Konse quenzenziehen und den Versandhandel mit re -zeptpflichtigen Medikamenten verbie-ten. Parteipolitik statt Patienten politik.

Dabei ist das Urteil des EuGHwirk lich skandalös. Die Richter hat-ten über die Frage zu urteilen, ob diedeutsche Preisbindung für rezept-pflichtige Arzneimittel auch für aus- Lesen Sie weiter auf Seite 2

Fragen Sie Ihr Apotheken-Team

Fünf nach zwölfLäuten FDP, SPD und Grüne den Tod

der deutschen Apotheke ein?

LEITARTIKEL

Fit und schlankSo trainieren Frauen imFitnessstudio richtig.Seite 4

RezepttippHerzhafter Rosenkohl-GemüseeintopfSeite 4

Ganz schön wild!Äskulapi entdeckt uralte Höhlenkunst.Seite 8

Jahrgang 11 · 1. Januar 2017Neue Allgemeine

ländische Versandapotheken gilt. Diemussten sich bisher an die festen Prei -se halten. Doch das Urteil des EuGHhebt die deutsche Preisbindung fürausländische Versender auf. Die Preis -bindung erschwere den freien Waren -verkehr, argumentierten die Richter.Deshalb dürften ausländische Versen -der die deutschen Preise unterbieten.

Die Begründung zeigt, dass dieRich ter sich gar nicht erst dieMühe ge macht haben, den deut-schen Arznei mittelmarkt zu verste-hen. Hätten sie es getan – oder hätteman es ihnen besser erklärt (!) –,wären sie mit Sicherheit zu einemanderen Urteil gekommen. Denn feststeht, dass der hiesige Apotheken -markt mit seiner Preisbindung für ver-schreibungspflichtige Medikamentevom deutschen Gesetzgeber genau so gewollt ist. Der deutsche Staat hatschließlich nach den EU-Verträgen ein

„Die Aus -dünnungzum Entwick- lungsland inSachen Apo-the kendichtenimmt ihrenLauf.“

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Fotos I Titel: lithian - fotolia.com, Fit und schlank: UBER IMAGES - fotolia.com, Rezepttipp: BVEO, Früchte: Natis - fotolia.com, Äskulapi: www.damienbutaeye.com

SuchtgefahrIn Deutschland ist jeder zwölfteJunge oder junge Mann süchtignach Computerspielen. Nach einerrepräsentativen Studie des Forsa-Instituts im Auftrag der Kranken -kasse DAK erfüllen 8,4 Prozentder männlichen Kinder, Jugend -lichen und jungen Erwachsenenim Alter zwischen 12 bis 25 Jah -ren die Kriterien für eine Abhän -gigkeit. Bei den Betroffenen ver-ursacht die exzessive Nutzung von Computerspielen vor allemsoziale Probleme. Der Anteil derbetroffenen Mädchen und jun-gen Frauen liegt mit 2,9 Prozentdeutlich niedriger. Die Drogenbe -auf tragte der Bundesregierung,Marlene Mortler, bewertet dieErgebnisse als „beunruhigend“und kündigt Konsequenzen an.

master1305, Fotolia.com

Recht darauf, sein Gesundheitswesennach deutschen Interessen zu gestalten.

Dabei ist die Preisbindung für re -zeptpflichtige Arzneimittel einGrundpfeiler der deutschen Ge -sundheitspolitik. Für feste Medika -mentenpreise sprechen nachhaltigeGründe. Zunächst würden freie Preisefür rezeptpflichtige Präpa rate sowohldie Abrechnung zwischen Apothekenund Kassen als auch die Ab gabe in denApotheken an den Pa tien ten nochkomplizierter machen als sie sowiesoschon sind. Die Folge wä ren höhereKosten, sowohl bei den Kran ken-kassen als auch in den Apo theken.

Die Verhinderung von dramati-schen Preisanstiegen bis hin zuSchwarz markt preisen für knappeMedikamente verlangt ebenfallsfeste Preise. Bis vor wenigen Jahrenwar dieses Thema weniger relevant. Da wurden die meisten Medikamentenoch in Deutschland produziert. DochGesundheitsministerin Ulla Schmidt(SPD) – im Amt von 2001 bis 2009 –erlaubte mit entsprechenden Geset-zen nicht nur den problembelastetenVersandhandel, sondern auch denAbschluss von Rabattverträgen zwi-schen Arzneimittelherstellern undKrankenkassen.

Diese Rabattverträge mögen Milli -arden in die Kassen der Gesetz -lichen Krankenversicherung (GKV)gespült haben – die Zusatzbeiträgeder Kassen stiegen trotzdem. Mitden Rabattverträgen begann aberauch der Exodus der Hersteller in billi-gere Produktionsländer der drittenWelt. Mit all ihren Problemen. DieProduktionsqualität kann nur spora-disch und unzureichend kontrolliert

Fortsetzungvon Seite 1

werden. Das Hygieneumfeld entsprichtnicht unseren Standards. Und die Wa -ren ströme laufen an Deutschland vor-bei, wenn die Hersteller anderswomehr verdienen können.

Das aber führt zu teilweise drama-tischen Verknappungen von be -stimmten Arzneimitteln. Kranken -häuser, Ärzte, Pharma groß handel undApotheken kämpfen heute mit nach-haltigen Lieferproblemen. Und natür-lich trifft es auch die Patienten. Siefürchten um ihre Medikation. Zu Recht.Denn auch gängige Wirkstoffe sindbetroffen. Ebenso Grundstoffe zurKrebsbehandlung.

In freien Märkten bestimmt dieKnapp heit eines Gutes den Preis.Gäbe es keine Preisbindung für Arz -neimittel, würden bei diesen Liefer -engpässen schwer ersetzbare Medi -kamente zu wesentlich höherenPreisen, überlebenswichtige Medi -kamente gar zu „Schwarz markt -preisen“ gehandelt. Das könnten sichdann nur betuchte Patienten leisten.Und was wäre bei einer Epidemie?Vogelgrippe und rasant steigendePreise für wirksame Medikamente?Asiatische Grippe und Höchstpreise für Impfstoffe? Das verbietet sich und ist keine Option.

Der wichtigste Grund für die Preis -bindung für Arzneimittel aber istihre überragende Bedeutung fürdie flächendeckende Versorgungder Bevölkerung mit Arzneimitteln.Gemeint ist die Zahl und die Verteilungder Apotheken über das gesamte Ge -biet der Bundesrepublik. Und zwar so,dass nicht nur in strukturschwachenVorstädten, sondern auch auf demLande schnelle Erreichbarkeit für Be -

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Der Europäische Gerichtshof hat ausländischen Arzneimittelver -sendern erlaubt, deutschen Bestellern auf rezeptpflichtige Medi -kamente Rabatte und Boni zu gewähren. Die kommen – werden siedenn gezahlt – nicht der Krankenkasse, sondern dem Kunden zugute.Dass er mit seiner Bestellung kräftig am Tod der deutschen Apothekemitarbeitet, wird ihm in den seltensten Fällen bewusst sein.

Von den Krankenkassen kann man das nicht behaupten. Sie wissen,was sie tun. Sie haben schon ihr lebhaftes Interesse an eben diesenRabatten bekundet. Etwas anderes war von ihnen auch nicht zuerwarten. Sie werden in Zukunft alle Register ziehen, um die „Um -lenkung“ von Rezepten zu ihren Gunsten an die Versender zu lega-lisieren.

Der Kunde wäre dann der Dumme. Oder bietet sich hier ein Dealunter Rabattjägern an?

Rabattjäger unter sich

Ein Kommentar

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sorgung, Beratung des Patienten undKommunikation zwischen Arzt undApotheke auf Dauer garantiert ist.

Nicht zuletzt – im akuten Krank -heitsfall dulden auch Nacht- undNotdienste keine großen Entfer -nungen. Die leisten die Apotheken imWechsel. Andere wichtige Funktionenhat ihnen der Gesetzgeber ebenfallszugewiesen. Für ca. 16 Millionen vonHand angefertigter Rezepturen proJahr müssen die Apotheken ein Laborvorweisen, mit allen notwendigen

Instrumenten. Diese Rezepturen kön-nen – wie die Nacht- und Notdienste –nie kostendeckend sein. Auch die Be -ratung ist es nicht. Und erst recht nichtder Aufwand bei der Umsetzung derRabattverträge. Oder bei der Bear bei -tung der aktuellen Medikationspläne.

Doch für alle diesen „kostenlosen“Leistungen hat der Gesetzgebereinen Ausgleich geschaffen. Er hatdie Vergütung für diese vielen zusätzli-chen Leistungen der deutschen Apo -

Fünf nach zwölf

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„Handeln ist leicht,Denken schwer;nach dem Gedankenhandeln unbequem.“Johann Wolfgang von Goethe

Das EuGH-Urteilvom 19. Oktober (s. Leitar -tikel in dieser Ausgabe)

gefährdet Arbeitsplätzein deutschen Apotheken.

Quelle: ABDA

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Seite 31. Januar 2017

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Unsere Preisrätsel-Gewinner

theke in die Handelsspanne für re -zeptpflichtige Arzneimittel eingearbei-tet. Die reichte bisher aus, um den jähr -lichen Verlust an Apotheken auf 200bis 300 zu begrenzen. Sie wurden un -rentabel, weil der Versandhandel denApo theken bereits einen großen Teilder teuren, nicht verschreibungspflich-tigen Präparate weggenommen hat.

Jetzt legt das Urteil des EuGH auchHand an die Spanne der rezept-pflichtigen Arzneimittel. Und damitauch an die Apothekenzahl. Gewährendie ausländischen Versandanbieter denKunden Boni auf die deutschen Preiseund nehmen sie damit den deutschenApotheken die Umsätze auch in denverschreibungspflichtigen Medika men -ten weg, fehlt den Apotheken auchdieser Teil der Handelsspanne. DieFolge: noch mehr Apotheken werdenschließen müssen. Sie können die Ver -luste nicht kompensieren. Die Aus dün -nung zum Entwicklungsland in SachenApothekendichte nimmt ihren Lauf.

Die einzig richtige Lösung wäre ein komplettes Verbot des Versand -handels mit rezeptpflichtigen Arz -neimitteln. Bundesgesund heits minis -ter Hermann Gröhe (CDU) hat das er -kannt. Er bereitet einen Gesetz entwurfvor. Die Bundesländer im Bundesratsind auch für ein Verbot. Doch da ma -chen FDP, Grüne und SPD nicht mit,noch nicht. Zumindest in der SPD, einwenig auch bei den Grünen, gibt eswarnende Stimmen und Wider standgegen diesen Angriff auf die Apo the -ken und die flächendeckende Versor -gung der Bevölkerung. Bei der FDP:Fehlanzeige.

Die Begründung für die Ablehnungeines Verbots des Versandhandels

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durch die drei Parteien kann mandurchaus perfide nennen. Weil zubefürchten sei, dass viele Apothekengerade auf dem Lande durch den Um -satzverlust von rezeptpflichtigen Arz -neimitteln an die Versender schließenmüssen, sei wenigstens der Ver sand -handel da, der dann die ländliche Be -völkerung mit Arzneimitteln versorgenwürde. Das nennt man eine „self full-filling prophecy“ – eine sich selbsterfüllende Prophezeiung. Doch reichtdas einfache „Liefern“ statt Be ratungund Betreuung der älter werdendenGenerationen aus? Gesund heitspolitik„light“? So einfach dürfen es sichseriöse Parteien nicht machen.

Hoffen wir, dass außer der CDUwenigstens SPD und Grüne nochan die wirklichen Bedürfnisse derBevölkerung denken. Und nicht andie Bedürfnisse von Rabattjägernoder von zwei oder drei Arznei -mittelversendern aus dem Ausland.

Erkältung oder Allergie?

Husten und Schnupfen sollten nichtvorschnell als Erkältung abgetan werden. Ursache kann auch eineHausstaubmilbenallergie sein.Insbesondere in den Monaten vonSeptember bis März verbreiten sichErkältungsviren schnell – verstopfteNasen, gerötete Augen und Hustenplagen viele Menschen. Experten

weisen jedoch darauf hin,dass die typischen Kenn -zeichen einer infektiösenAtem wegs erkrankungdenen einer Hausstaub -milben allergie ähneln. Auch besteht infolge derchronischen allergischenEntzündung der oberenAtemwege eine erhöhteAnfälligkeit für Infekte.„Bestehen chronische

Beschwerden wie eine behinderteNasenatmung und kommt es dannwiederholt zu Schnup fen oder Na -sen neben höhlen entzündungen, soll-te auf alle Fälle an eine zugrunde-liegende Haus staubmilbenallergiegedacht werden“, so FranziskaRuëff, Pro fessorin an der Ludwig-Maxi milians Uni versität in München

und Expertin für Allergologie. Dennrund zehn Pro zent aller Deutschenreagieren allergisch auf die Aller -gene der Mil ben, die sich fast über-all dort tum meln, wo nicht geradefrisch geputzt ist. Damit steht dieHaus staub mil benallergie nachSchät zungen des Deutschen Aller-gie- und Asthma bundes (DAAB) aufPlatz eins der häufigsten Allergien.Die Belastung für Allergiker erhöhtsich in der kalten Jahreszeit: Es wirdmehr geheizt, die Raumluft ist tro-ckener, die Milben sterben ab undsetzen beim Zerfallen zusätzlicheAllergene frei. Die Heizungsluft wir-belt den allergenhaltigen Staub auf.

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Seite 41. Januar 2017

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Rezepttipp:

Rosenkohl-Gemüseeintopf

Zubereitungsweise:1] Zwiebel, Karotten, Petersilienwurzel, Pastinaken, Kartoffel und Apfel schälen. Den Rosenkohl vom Strunk befreien und die einzelnen Blätter abzupfen. Den Weißkohl vom Strunk befreien und in Rautenschneiden.2] Die Zwiebel, den Apfel und die Kartoffel in Würfel, das restliche Gemüse in Scheiben schneiden. Die Zwiebel in Olivenöl andünsten. Dann Petersilienwurzel, Weißkohl und Karotte zugeben und zweiMinuten mit andünsten. Anschließend die Pastinake und die Kartoffel dazugeben. Mit Weißwein ab-löschen und einmal aufkochen.3] Die Rosenkohlblätter und die Gemüsebrühe zugeben, salzen und aufkochen. Ca. 3 bis 10 Minutenleicht köcheln lassen, je nach gewünschter Bissfestigkeit. Danach abschmecken.4] Portionsweise in tiefe Teller füllen, mit frischer Petersilie bestreuen und zuletzt den frischen Meer-rettich auf den Eintopf reiben.

Dieses köstliche Rezept stammt vom Pressebüro Deutsches Obst und Gemüse.(www.deutsches-obst-und-gemuese.de)

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Zutaten für 4 Personen1 Zwiebel 2 Pastinaken 2 Karotten 2 Petersilienwurzeln 1 Kartoffel 200 g Rosenkohl 1 Apfel

Foto: BVEO

1/4 Weißkohl 200 ml Weißwein Meersalz ca. 1 l Gemüsefond 4 EL Olivenöl ca. 3 g frischer Meerrettich 4 EL gehackte Petersilie

Winterspeck ade: So trainieren Frauen richtig

Egal, ob sich überflüssige Pfundenach und nach angesammelt ha -ben oder das Schlemmen in derVorweihnachtszeit Schuld ist amSchock auf der Waage: Vor allemFrauen nehmen sich zum Jahres -wechsel vor, ihren Fettpölsterchenzu Leibe zu rücken. Neben einergesünderen Ernährung ist für vieleSport das Mittel der Wahl auf demWeg zum Traumkörper. Doch dieErwartungen sind oft zu hoch ge -steckt und die Auswahl der Trai -ningsmethode nicht immer ideal.

Ganz weit oben in der Liste der be -liebtesten Sportstätten rangiert das

Fitnessstudio. In Deutschland zählendiese Institutionen, die auf ihren Trai -ningsflächen Kraftsport, Kardio trai -ning und Fitnesskurse anbieten, fast10 Mio. Mitglieder. Gerade im Januarhaben Fitnessstudios aufgrund derguten Vorsätze ihrer Interessenten dengrößten Zulauf. Viele der Neu an ge -mel deten werfen jedoch schnell ausverschiedenen Gründen das Hand -tuch, etwa weil der Weg ins Studio als zu aufwendig empfunden wirdoder sich kein Trainingserfolg einstellt.

Krafttraining für FrauenViele Frauen zieht es im Studio vorallem auf diverse Kardiogeräte, wie

Laufband oder Stepper. Ihr oberstesZiel: Möglichst viele Kalorien ver-brennen und so dem zu hohen Kör -per fettanteil den Kampf ansagen.Gezieltes Krafttraining wird im Ge -genzug häufig vernachlässigt odernicht mit einer erfolgsversprechen-den Intensität aufgeführt. VieleFrauen glauben, dass Krafttrainingbei der Reduktion von Körperfett nicht relevant ist und zudem zu„unweiblichen“ Muskelpaketen führt. Ein Irr glaube, denn Muskel -aufbau ist aus hormonellen Grün-den für Frauen eher eine Heraus -forderung. „Wie viel Mus kulatur einSportler aufbaut, hängt von verschie-denen Faktoren ab. Neben der ge-netischen Disposition des Einzelnenzählt vor allem die Trai ningshäufig-keit und -intensität. Für eine starkausgeprägte Musku latur, wie sie etwaim Bodybuilding ge wünscht ist, ist einintensives und gezieltes Krafttrainingmit schwerem Gewicht etwa sechs-mal in der Woche erforderlich“, so Dr. Heinz Kleinöder, Leiter der Ab -teilung Kraftdiagnostik und Bewe -gungs forschung an der DeutschenSport hochschule Köln. „Für ein sportliches Aussehen reichthingegen gezieltes Krafttraining ca.dreimal in der Woche. Zweimal in derWoche ist das Minimum, wenn manErfolge sehen möchte.“

Effizient trainierenUm Muskulatur aufzubauen unddadurch weibliche Formen zu betonen– eine ausgeprägte Schulter- undRücken- sowie Gesäßmuskulatur lässtz. B. auch die Taille schmaler wirken –ist Krafttraining mit wenigstens mitt-leren Gewichten bis zur gefühlten An -strengung eine gute Wahl. Dabei istdarauf zu achten, dass jede Wieder -holung korrekt ausgeführt wird. Einhoher Muskelanteil steigert zudemden täglichen Energieverbrauch desKörpers. „Ob das Training an Geräten,mit Freihanteln oder dem eigenenKörpergewicht erfolgt, ist letztlichunerheblich. Was zählt ist, dass aus-reichend Masse bewegt wird“, betontDr. Kleinöder und empfiehlt Trainings -anfängern, zunächst an Geräten zuarbeiten. „Unerfahrene können sichganz auf die Belastung der gewünsch-ten Muskelgruppe konzentrieren undmüssen nicht zusätzlich auf Koor -dination und Gleichgewicht achten.“Ein grober Richtwert: Ist der Trainie -rende in der Lage mehr als zwanzigWiederholungen locker auszuführen,ist das Gewicht zu gering gewählt.Anfänger sollten mit einem erfahre-nen Trainer zusammenarbeiten, umTrainingsfehler, z. B. durch falscheAusführung oder zu wenig bzw. zuviel Gewicht, zu vermeiden. Auch dasKardiotraining bleibt Bestandteil eines

guten Trainingsplans, da es sich po-sitiv auf das Herz-Kreislauf-Systemauswirkt.

Richtig ernährenWissenschaftlich erwiesen ist, dasseinzig und allein ein Kaloriendefizitzur Gewichtsreduktion führt. Wer al-so abnehmen will, muss sich wenigerKalorien zuführen als er benötigt. DerEffekt von körperlicher Aktivität wirdin diesem Zusammenhang oft über-schätzt. Auch intensive Sporteinheitensind kein Freibrief für Ernährungs sün -den. Besonders erfolgsversprechendist eine Kombination aus Sport undvollwertiger Ernährung mit ausrei-chend Eiweißkomponenten, wie sieetwa in Fleisch und Fisch, aber auchin Eiern, Milchprodukten, Tofu undHülsenfrüchten zu finden sind. „WerKraftsport betreibt, sollte auf eineaus reichende Eiweißzufuhr achten.Gerade nach dem Training ist eineMahlzeit mit eiweißreichen Lebens -mitteln empfehlenswert, denn sieträgt zum Muskelwachstum und auch zur Muskelregeneration bei“, rät Dr. Kleinöder. Weiterhin sind Crash -diäten mit einem zu hohen Kalo rien -defizit zu vermeiden, da sie dazu führen können, dass nicht nur Fett -gewebe, sondern auch Muskel masseschwindet und sich der Stoff wechselauf „Spar flamme“ schaltet.

UBER IM

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Lesefreuden

Seite 51. Januar 2017

Himmlische SpurenBruno Hächlerund BirteMüller: DerSchneerabeAls der kleineRabe versucht,wie die spie-lenden Kindereinen Engel-Abdruck im

Schnee zu hinterlassen, lachen dieanderen Vögel ihn aus. Doch wieglücklich ist er, als die Kinder amnächsten Morgen glauben, dieKontur stamme von einem echtenEngel! So facettenreich der kleineRabe die Welt sieht, so bunt undstimmungsvoll sind auch die Illus trationen zu Bruno Hächlers wunderbarer Geschichte. (minedition, ab 3 Jahren, 10 € )

Das Leben liebenAlbertEspinosa:Club der blauen WeltSeine „Glücks -ge heimnisseaus der gelbenWelt“ liefertendie Vorlage fürdie erfolgrei-che Fernseh -

serie „Club der roten Bänder“. Die Ge schichte von schwer kranken jun gen Menschen, die in der Klinikerkennen, wie wertvoll Freundschaftist, beruht auf autobiografischen Er fahrungen von Albert Espinosa.Jetzt ist ein neues Buch des spani-schen Drehbuchautors und Regis -seurs erschienen. Darin erfährt derProtagonist, dass er nur noch dreiTage zu leben hat ... (Goldmann, 9,99 € )

Art of AgingWilhelmSchmid:Gelassenheit„Das Älterwer-den ist einemauf den Fersenwie ein Stalker,der sich an keinDistanzgebothält und dafür

nicht einmal belangt werden kann“,schreibt Wilhelm Schmid in seinemphilosophischen Ratgeber im Mini -a turformat. Was also tun? „Art ofAging statt Anti-Aging“ heißt seineDevise und das Geheimrezept da-für Gelassenheit. Der Alltags philo -soph zeigt zehn Schritte auf, umgelassener mit dem Älterwerdenumzugehen – er selbst arbeitet auch noch an der Umsetzung. (Insel Verlag, 8 € )

Naschschrank aufgestellt – den Griffzur Bierflasche oder zur Schokolade imletzten Augenblick verhindern. Nochsicherer: Gefährliche Lebensmittel wiefettreiche Knabbereien und Süßig kei -ten gar nicht erst einkaufen! LassenSie sich in Ihrer Apotheke beraten, obein nährstoffreicher Mahlzeitenersatzaus hochwertigen Zutaten Ihre Diätunterstützen kann, und was Sie tunkönnen, um Ihre Ernährungs gewohn -heiten dauerhaft zu verbessern.

Manchmal machen die äußerenUmstände – etwa ein Geburtstags -kaffeetrinken oder ein Firmenessen –es schwer, sein Ziel diszipliniert zu ver-folgen. Genuss-Ausnahmen sind er -laubt, wenn man anschließend wiedergenauer auf die Nährwerttabelleschaut. Unser Motivationstipp:Belohnen Sie sich für Etappenziele und stecken Sie diese nicht zu hoch.Für das Abnehmen – wie auch für dieUmsetzung vieler anderer Vorsätze –gilt: Gruppenzwang erhöht die Selbst -

frei zu gestalten: schluckweise ein GlasWasser zu trinken, beschäftigt Handund Mund, eine Kurz-Meditation er -frischt den Geist und stärkt den Willen.

Wer ernst gemeinte Vorsätze fasst,sollte seine Ziele klar formulieren undaufschreiben. Dazu gehören auch dieGründe, weshalb man ein bestimmtesVerhalten ändern möchte. Diese No -tizen helfen, schwere Zeiten zu über-stehen. Mit etwas Übung gelingt esauch, die Kraft des positiven Denkenszu nutzen und sich das Ziel seinerBemühungen und die damit verbun-denen angenehmen Gefühle in denschönsten Farben auszumalen. Auchhier gilt: Bauen Sie keine Luftschlösser,sondern setzen Sie sich realistische,konkret formulierte Ziele. Ein Tagebuchunterstützt Sie darin, die Einhaltung zuüberprüfen. Wer sich bewusst macht,dass Rückschläge den Weg zum Erfolgbegleiten, wertet diese nicht als Nie -derlagen, sondern als Ansporn, es amnächsten Tag besser zu machen.

disziplin und somit die Aussichten aufErfolg. Freunde oder Familien mit glie -der, die hinter einem stehen, sind einewertvolle Unterstützung.

Der eigene Wille zähltGute Vorsätze lassen sich nur verwirk-lichen, wenn man aus eigenem Antriebhandelt. Wer nur dem Ehegatten zu-liebe mit dem Rauchen aufhören will,wird vermutlich scheitern. Wer sichaber beraten und unterstützen lässt,verbessert seine Chancen. Ihr Apo -theken-Team informiert unverbindlichüber Möglichkeiten, den Übergang inein rauchfreies Leben zu erleichtern,zum Beispiel mit nikotinhaltigenErsatzprodukten wie Kaugummis,Pflastern, Inhalations- und Nasen -sprays, die mögliche Entzugs erschei -nungen lindern. Da es sich beimRauchen um ein stark ritualisiertesVerhalten handelt, sollten angehendeNichtraucher sich für die Phase derEntwöhnung neue Rituale schaffen,um die geliebte kleine Auszeit nikotin-

Silvester ist ein beliebter Zeit -punkt, um Vorsätze für ein gesün-deres, glücklicheres und bewusste-res Leben zu fassen. Wichtig ist,seine Ziele klar zu benennen undan dem konkreten Zeitpunkt fest-zuhalten.

Fünf, vier, drei, zwei, eins – dann be -ginnt mit großem Knallen das neueJahr. Haben auch Sie gute Vorsätzegefasst für 2017? Wenn ja, stehen Sienicht alleine da: Nach Angaben desStatistik-Portals Statista hatten nur 23 Prozent der Befragten zum Jahres -wechsel 2015/2016 keine Vorsätze ge -fasst, weil sie glaubten, diese ohnehinnicht einhalten zu können. Jeweils 25 Prozent hatten sich vorgenommen,mehr Sport treiben bzw. sich gesünderernähren zu wollen. Und 12 Prozentder Befragten hatten sich – man leseund staune – das Ziel gesetzt, sich imkommenden Jahr neu zu verlieben. Auf mehr Zwischenmenschlichkeit ziel-te auch der Vorsatz ab, mehr Zeit mitFreunden und Familie zu verbringen(21 Prozent). Bei 13 Prozent der Be -fragten stand statt Kuscheln Karriereauf der To-do-Liste. Das typische Sil -vesterthema „Laster wie Rauchen oderAlkohol aufgeben“ nannten nur 11 Pro - zent – vielleicht entschied sich manchein Befragter stattdessen für dasOberthema „gesündere Ernäh rung“.

Aus dem eigenen Erfahrungsschatzkönnen wir die Liste guter Vorsätze um einige Anregungen ergänzen: Wiewäre es zum Beispiel, im neuen Jahrfür mehr Gelassenheit und wenigerStress zu sorgen? Kleine Rituale wieein entspannendes Wohlfühl-Baderleichtern das Umschalten von Arbeitauf Freizeit. Hochwertige Badezusätzeauf der Basis von ätherischen Ölenund Kräutern aus der Apotheke wirkenje nach Wunsch entspannend oderanregend. Wochenpläne helfen, dieAufgaben so zu strukturieren, dass sie nacheinander abgearbeitet werdenkönnen – und zwar bitte im Büro undnicht nach Feierabend zu Hause!

Versuchungen meidenAuch das Thema „Abnehmen“ ist nachden genussreichen Feiertagen alleJahre wieder aktuell. Wer ein gesundesKörpergewicht erreicht, lebt nicht nurgesünder, sondern steigert auch seinWohlbefinden. Ein unvorteilhaftesBikini- oder Badehosen-Foto aus demletzten Urlaub kann – im Kühl- oder

Wie Sie gute Vorsätzeleichter umsetzen

„Ich schaffe das!“

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Guter Vorsatz: Bewusster leben?

Egal, was Sie sich vornehmen, die fruchtigen ProSence Shakes sind Ihr perfekter Begleiter, ob auf dem Weg zu Ihrem Wohl-fühlgewicht oder für mehr Schwung im Alltag. Hochwertige Inhaltsstoffe und eine apothekenexklusive Rezeptur sorgenfür spürbare Ergebnisse.

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Seite 61. Januar 2017

Winterwunder: KohlBlumenkohl,Rosenkohl,Rotkohl,Weißkohl,Kohlrabi,Brokkoli,

Spitzkohl, Grünkohl ... Was die vie-len verschiedenen Kohlsorten eint,ist ihr hoher Gehalt an Vitaminen,Nährstoffen und Antioxidantien.Grünkohl ist sowohl besonders reichan Calcium als auch an Vitaminenund Mineralstoffen; aufgrund derPestizidbelastung ist Bio-Ware vor-zuziehen. Schonend zubereitetesgrünes Gemüse kann sich zudempositiv auf die Gesundheit derAugen auswirken. Weiterer Plus -punkt: Kohl ist kalorienarm – wenner nicht gerade mit Mettwurst serviert wird.

Autsch, Tennisarm!Wenn mit demneuen Jahr dieLust auf dasRenovierenerwacht, istVorsicht ge-

boten: Heimwerken kann – ebensowie Tennis, das Spielen eines Musik -instrumentes oder das Bedienen derComputer-Maus – zur Reizung desSehnenansatzgewebes führen.Kleine Risse und Entzündungen imGewebe rufen Schmerzen im Ellen -bogen und Druckemp findlich keithervor. Vor dem „Tennisellen bogen“beim Heimwerken schützt ergono-misches Werkzeug und Arbeit mitMaß; ein erhöhtes Mousepad kanndie Computerarbeit erleichtern. Zu entzündungshemmenden Sal-ben und Schmerz mitteln, Banda-gen und Gelpolstern berät IhrApotheken-Team.

Schutz vor DiabetesJeder zweiteSchwanger -schafts dia -betes entwi-ckelt sichinnerhalb

von zehn Jahren nach der Entbin -dung zu einem Typ-2-Diabetes –auch wenn sich der Blutzucker -spiegel der Frau nach der Schwan -gerschaft zunächst wieder normali-siert. Das hat eine Studie des Kom -petenz netzes Diabetes mellitusergeben, die vom Bundes minis te-ri um für Bildung und Forschungunterstützt wurde. Stillen kann vordieser Fol ge erkrankung schützen: Es senkt das langfristige Diabetes-Risiko um mehr als 40 Prozent.Schon länger bekannt ist, dassStillen kurzzeitige positive Effekteauf den Stoff wechsel der Mutter hat.

Tipps & Infos

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Neue Allgemeine

Gesundheitszeitung

Impressum

Verlag und Redaktion: NOWEDA eG Heinrich-Strunk-Straße 77 · 45143 EssenTelefon: 0201 802-0 E-Mail: redaktion@neue-allgemeine.de Web: www.neue-allgemeine.de

Vorstand der NOWEDA eG: Dr. Michael P. Kuck (Vorsitzender)Karl Josef Paulweber · Rudolf StrunkJoachim Wörtz

Erscheinungsweise der Zeitung: Monatlich

RedaktionDiplom-Volkswirt Wolfgang P. Kuck(verantwortlich für Leitartikel und Kommentar)

Tanja Kahlert (verantwortlich für weitere Inhalte)Martina Biederbeck

Anzeigen: Beatrix BaumertE-Mail: anzeigen@neue-allgemeine.de

Druck: Dierichs Druck + Media GmbH & Co. KGFrankfurter Straße 168 · 34121 Kassel

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Neue Allgemeine Gesundheitszeitungfür Deutschland

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Was löst die Multiple Sklerose(MS) im Menschen aus? Von derentzündlichen Erkrankung desZen tralen Nervensystems sindrund 140 000 Patienten inDeutschland betroffen. Erstmalskonnten Neuro immunologen derMedizi nischen Fakultät der Uni -versität Duisburg-Essen in Zu-sam menarbeit mit Kollegen ausMünster und Würz burg einen Zu sammenhang zwischen demBlutge rinnungs system und demEntstehen von MS bei Menschennachweisen.

Nachdem die Forschergruppe die Rolledes Gerinnungsfaktors XII zunächst im Mausmodell der MS beschriebenhatte, konnte sie jetzt zeigen: „Auchbei er krankten Menschen sind diese

und andere Gerinnungsfaktoren offen-bar sehr bedeutend. Mit hoher Wahr -schei nlichkeit sind sie die entscheiden-den Motoren des schädlichen Entzün -dungs prozesses, der nach und nachdas zentrale Nervensystem der Be -troffenen angreift und zerstört“, fasstProf. Dr. Christoph Kleinschnitz zu -sammen. Der Direktor der Neurolo -gischen Klinik am Universi tätsklini- kum Essen beschäftigt sich schon seit 15 Jahren mit dem Thema MultipleSklerose: „Es gibt Studien aus denletzten 10 bis 20 Jahren an Tieren und Menschen, die zeigen, dass sichbestimmte Blutgerinnungsfaktoren inden Gehirnen von MS-Kranken bzw.Ratten oder Mäusen mit MS ablagern,genauer gesagt in den Entzün dungs -herden. Die Bedeutung war aber bis-her nicht klar. Wir konnten nun am

Tier zeigen, dass Blutge rinnungs fak -toren, vor allem der Faktor XII, dasImmun system beeinflussen und Aus -wir kun gen zum Beispiel auf Lympho -zyten, genauer gesagt T-Zellen, odersogenannte antigenpräsentierendeZellen haben. Das war der erste Be -weis eines Zusammenspiels zwischenBlut gerin nung und Immunsystem.“

Die Forscher fanden, dass im Men -schen – ebenso wie in der Maus – bei MS-Patienten die Konzentrationbestimmter Gerinnungsfaktoren imBlut im Vergleich zu Gesunden oderPatienten mit anderen neurologischenErkrankungen als MS erhöht ist undim akuten Krankheitsschub noch ein-mal ansteigt. „Vor allem bei derschub för migen MS waren bestimmteBlut gerinnungsfaktoren erhöht, nichtbei der primär progredienten Verlaufs -form.“ Für die Patienten besonderswichtig ist, wie sich diese Erkennt nissefür neue Therapien nutzen lassen. Prof. Kleinschnitz und seine Kolle genhaben dazu schon Überlegungenangestellt: „In Kooperation mit eini-gen Pharma firmen stehen uns Subs -tanzen zur Ver fügung, die die Aktivitätder bei der MS relevanten Blutge rin -nungsfaktoren hemmen können.“Einige Firmen hätten Interesse, diesenAnsatz gemeinsam mit der Forscher -gruppe weiterzuentwickeln. Wie langedas noch dauert, sei schwer vorher-zusagen.

MS: Gerinnungsfaktoren schädigen das Nervensystem

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Die Bundespsycho therapeuten -kammer (BPtK) sieht erheblicheMängel in der bisherigen Alkohol -prävention und fordert eine bessereFrüherkennung und Behandlung von Alkoholkrankheiten. Die Bun-des regierung müsse die Gefährdungvon Millionen von Menschen durchdie legale Droge erkennen und da-rauf reagieren. Summiert man denAlko hol, der in Bier, Wein undSchnaps enthalten ist, trinkt jedererwachsene Deutsche im Jahr fastzwölf Liter reinen Alkohol. „Die Konzepte für eine wirksamePrävention und Behandlung lie-gen vor“, erklärt BPtK-Präsident Dr. Dietrich Munz. „Der Gesetzgebermuss sie nutzen, damit die Alko -holsucht in Deutsch land tatsäch-lich verringert wird.“ Nur die Hälfte der Men -schen mit riskantem Al -ko hol kon sum würdebeim Arzt besuch er -kannt und zu wenigeAlko hol kranke zur Be -hand lung motiviert. Nur zehn Pro zent derAlko holab hän gigenerhielten eine spezielleSucht behandlung undauf diese müssten sie meist lange warten.

Alkoholsucht: besser vorbeugen,effektiver behandeln!

Clemens Schüßler, Fotolia.com

Folgende Maßnahmen schlägt dieBPtK vor: Screenings auf Alkohol -krankheit durch Ärzte und Psycho -therapeuten, Kurz interven tionen zur Behandlungs motivation bei riskanten Trinkern, nahtloser Über -gang von der Ent giftung zur Ent-wöh nung, verbindliche Nachsorge,Inten siv angebote für chronischAlkohol kranke sowie Be hand lung als feste Leistung der privatenKranken versicherung. Zwecks besserer Prävention fordertdie Kammer die Bundesregierung auf, den durchschnittlichen Alko -hol preis kurzfristig um zehn Prozent und langfristig auf das EU-Niveau zu erhöhen, Werbung für Alkohol zu verbieten und seine Verfügbarkeit– etwa an Kiosken und Tankstellen –einzuschränken.

und Bluthoch- druck blieb den-noch bestehen.Bei der Analysewurden nur jeneTeil nehmer be rück -sichtigt, die zu Be -ginn der Studie keinen erhöhtenBlutdruck hatten. 15 Prozent der Pro -banden entwickeltenim Beob achtungs zeit -raum eine Hyper tonie.

Für die Stu die wurdenFein staub und Rußteil chen

in verschiedenen Größen -klassen ge messen und die Werte

den Wohn adressen der Pro bandenzugeordnet; auch die Ver kehrsdichteim Um kreis wurde er fasst. Die Wissen -schaft ler fanden heraus, dass pro fünfMikro gramm/m3 Fein staub der kleins -ten Größe das Risiko der Ent wicklungeines Bluthochdrucks um 22 Pro zentzunahm. Höhere Ruß konzen tra tionenerhöhten ebenfalls das Erkran kungs -risiko. Teilnehmer, deren nächt licherLärm pegel bei ca. 60 dB(A) lag, hattenein sechs Pro zent höheres Risiko, Blut -hoch druck zu entwickeln als Teil neh -mer, deren Lärm pegel in der Nacht bei 50 dB(A) lag. Die Leiterin der Studie, Dr. BarbaraHoffmann, Professorin für Umwelt -epidemiologie am Institut für Ar beits-,Sozial- und Um welt medi zin derHeinrich-Heine-Universität Düssel dorf,

Seite 71. Januar 2017

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Buchstabensalat: SchokoladensortenIn dem Rätsel sind 12 Schokoladensorten versteckt. Sie finden diese, indem Sie die Buch staben von links oder von rechts, von oben, von unten oder auch diagonal durchsuchen. Die Wörter können sich überschneiden. Nicht alle Buchstaben werden verwendet.

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dünnung der Apotheken landschaft für die Patienten im wahrsten Sinnedes Wortes schmerzhaft werden: „Wenn Sie am Sonntag abend einSchmerz mittel oder ein Antibiotikumbrauchen, bekommen Sie das nichtvon einer Versand apotheke im EU-Aus land.“ Darüber hinaus befürchtendie Vor stän de der beiden Körper schaf -ten, dass verschreibungspflichtige Me di ka mente durch gefälschte Re -zepte bezogen werden könnten. Eine effiziente Kon trolle der Original -rezepte sei bei einer Online-Übermitt-lung nicht möglich.„Im Gesundheitswesen hat Verbrau -cher schutz einen hohen Stellenwert“,mahnen Ärzte und Zahnärzte. „Die flächendeckende Versorgung mit Medi kamenten ist Teil derDaseins fürsorge.“ Sie fordern, derEuropä ische Gerichts hof solle sich aus dem Gesund heits wesen derLänder heraushalten.Buchstabensalat Lösung

Ein Urteil mit schmerzhaften Folgen

Nicht nur Apotheker, sondern auchÄrzte und Zahnärzte kritisieren dasUrteil des Europäischen Gerichtshofs(EuGH), das Preisnachlässe für ver-schreibungspflichtige Medikamenteerlaubt. Der EuGH hatte es Versand -apotheken mit Sitz im Ausland er -laubt, Medikamente günstiger anzu-bieten als deutsche Apotheken, für die weiterhin die Preisbindung gilt.„Damit wird Deutschland die Gestal -tungshoheit im Gesundheits wesenentzogen“, bemängeln die Vorständeder Kassen ärzt lichen und der Kassen -zahn ärzt lichen Vereinigung Bayerns.Ärzte und Zahnärzte befürchten, dasssich die Versorgung der Patientendurch den nun einsetzenden Preis -wettbewerb verschlechtert. Apothe-ken im ländlichen Raum mit geringenUmsätzen bräuchten die Umsätze mit verschreibungspflichtigen Medi-ka menten, um überleben zu können.Gerade im Hinblick auf einen flächen-deckenden Notdienst könne eine Aus -

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Wer langfristig einer hohen Luft -verschmutzung ausgesetzt ist, leidethäufiger unter erhöhtem Blutdruck.Das zeigt die bislang größte Studieder Welt zum Thema chronischeLuftverschmutzung und Hypertonie.Für die Studie, die auch den Faktor„Verkehrslärm“ berücksichtigt, wur-den über 41 000 Probanden in fünfLändern – Deutschland, Dänemark,Norwegen, Schweden und Spanien –fünf bis neun Jahre lang beobachtet.Die Ergebnisse wurden Ende Oktoberim European Heart Journal veröffent-licht. Da die Umwelt fak to ren Luft -verschmutzung und Lärm oft gemein-sam auftreten, wurde der Verkehrs -lärm bei der Untersuchung als Stör -faktor einbezogen; der Zu sam men -hang zwischen Luftver schmut zung

Schmutzige Luft treibtden Blutdruck in die Höhe

sagt: „Unsere Ergeb nisse zeigen, dassdie langfristige Belas tung mit Luft ver -schmutzung zu einem höheren Risikofür Hyper tonie führt. Das ist wichtig,weil praktisch jeder mehr oder weni-ger stark gegenüber Luftver schmut -zung exponiert ist, und zwar ein gan-zes Leben lang. Das führt auf Dauer zu einer hohen Zahl von Bluthoch - druckerkrankungen, was eine großeLast für die betroffenen Pa tienten,aber auch für die Ge sell schaft dar-stellt.” Diese Zu sammen hänge wa rensogar bei Feinstaub kon zen tra tionendeutlich unterhalb der gültigen EU-Grenz werte zu sehen. In der Konse -quenz kann also die aktuelle Gesetz -ge bung die Bevöl kerung nicht ausrei-chend vor den nachteiligen Folgen der Luft ver schmutzung schützen.Bluthochdruck ist weltweit der wich-tigste Risikofaktor für vorzeitige Er -krankungen und Todesfälle durchHerz-Kreislauf-Erkrankungen.

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News

Die Seite für Kinder: Konzept und Texte Dr. Helen Bömelburg Grafi k Sandra Helberg Comic/Illustration www.carolingoertler.de Äskulapi (Kopf) Bernd Mittelhockamp/4K Animation

Gesundheitszeitungfür Deutschland

Neue Allgemeine

„In meine Klasse ist gerade ein Mädchen aus Thailand gekommen. Wenn sie mit ihrer Mutter redet, klingt das total lustig. Wie Gesang. Ich würde gerne verstehen, was sie sagen.“Lea-Raphaela Weitz, 9 Jahre, aus Papenburg

„Parsel. Das ist bei Harry Potter die Sprache, die Schlangen sprechen.“Moira Wiedemann, 10 Jahre, aus Eschwege

„Englisch! Damit ich mit den Stars reden kann, wenn ich mal einen treffe.“Niklas Raesfeld, 10 Jahre, aus Bottrop

Es war im September 1940, als Marcel, Simon, Georges und

Jacques in das Abenteuer ihres Lebens stolperten: Die vier Jungen wollten eigentlich nur ein bisschen durch den Wald stromern, außerhalb des Städtchens Montignac in Frankreich. Doch dann entdeckte Marcel ein merkwürdiges Loch im Boden. Er ließ einen Stein hineinfallen und hörte lautes Kollern. Da musste ein Hohlraum sein! Die Teenager besorgten eine Lampe, zwängten sich durch das Loch. Und hörten erst mal nicht auf zu staunen. Denn sie standen plötzlich in einer Höhle, die mit tausenden von Tieren bemalt war: Wildpferde, Löwen, Hirsche, Wollnashörner, Steinböcke. Die Tiere schienen lebendig zu sein, so gut waren sie getroffen.

Ganz zufällig hatten die Jungen so einen der größten Schätze der Welt entdeckt – die berühmte Höhle von Lascaux (sprich „lass-koh“).

Die Bilder haben Menschen der Steinzeit vor 17 000 Jahren gemalt. Mit roter, gelber, schwarzer, weißer und violette Farbe aus Erde, Mineralien und Kohle. Die Gemälde zählen zu den ältesten und kostbarsten Kunstwerken, die es gibt.

Nach der Entdeckung kamen hunderttausende von Touristen, um die Höhle zu sehen. Das hat ihr leider nicht gut getan: Durch die feuchte Atemluft und das künstliche Licht

Raus aus den Windeln! Bisher trugen Astronau-ten große Pampers in ihren Raum-anzügen – das ist nicht gerade bequem. Die Weltraumagentur NASA sucht deshalb nach einer Erfi ndung, mit der Weltraumfahrer angenehm aufs Klo können: Die „Toilette“ muss in den Anzug integriert sein und sechs Tage lang halten. Aus allen Ideen will die NASA die drei besten auswählen und sie mit jeweils 28 000 Euro belohnen.

Pferde nicken mit dem Kopf, wenn sie langsam gehen. Warum nur? Forscher der Berliner Humboldt-Uni wollten es herausfi nden. Sie fi lmten acht Pferde und schauten sich deren Gang ganz genau an. Ihre Entdeckung: Alle Pferde hoben den Kopf, wenn beide Vorderhufe auf dem Boden waren. Und sie senkten ihn, wenn sie gerade einen Schritt machten. Das spart Energie. Kopf und Hals eines Pferdes sind schwer. Würden die Tiere anders laufen, müssten sie sich viel mehr anstrengen.

Wie lange braucht ein Elementar-teilchen, um aus seiner Atomhülle

zu springen, wenn es von einem Lichtstrahl getroffen wird?

Exakt 0,000000000000000007 Sekunden, oder sieben Attosekun-den – also ein Milliardstel einer Milliardstel Sekunde. Physikern des Max-Planckinstituts für Quan-tenphysik in Garching (Bayern) ist es nun erstmals gelungen, eine so kurze Zeitspanne zu messen.

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Foto Astronaut: nikonomad, fotolia.com; Foto Pferd: goldika, fotolia.com; Foto Stopp-Uhr: magann, fotolia.com; Illu Eichhörnchen: dreamblack46, fotolia.com

ÄÄskulapiSeite 81. Januar 2017

Viel Spaß mit meiner Seite

Euer Äskulapi

Die Frage der nächsten Ausgabe lautet: Welche Macke würdest du dir gerne abgewöhnen?Schicke deine Antwort an: NOWEDA eG; Redaktion Äskulapi Postfach 102721; 45027 EssenOder per Mail an: aeskulapi@neueallgemeine.de

fi ngen die Wände an zu schimmeln! Deshalb darf seit dem Jahr 2008 niemand mehr hinein. Fast niemand: ein paar Experten schlüpfen für wenige Minuten pro Woche durch die Panzertür und kontrollieren, dass der Schimmel sich nicht weiter ausbreitet. Die wunderbaren Tierbilder bekommt niemand mehr zu sehen.

Und weil das einfach zu schade ist, hat man in Montignac beschlossen, die Höhle zu kopieren. Ja, wirklich!

Es hat zwei Jahre gedauert, um die Form der Tunnel und Hohlräume aus Beton und Kunststoff nachzubauen. Jeden Riss im Fels, jede kleine Rille. Ein Team von Künstlern hat alle 2000 Tierbilder von Fotos und Computer-Scans abgemalt. Alles sieht genauso aus wie im Original.

Wie in der echten Höhle sind es im Nachbau 15 Grad kühl, die Luft ist feucht, es klingt und riecht unter-irdisch. Die Besucher steigen auch an

genau der gleichen Stelle ein wie Marcel und seine Freunde damals: von der Decke hinab ins Dunkle. Und hören erst mal nicht auf zu staunen.

Die Höhle der tausend Tiere

Die Baustelle des Nachbaus.

Ein Künstler malt einen Stier ab. Die Farben sind genau wie damals aus Mineralien, Kohle und Erde. Manche Bilder werden auch mit dem Mund geblasen (unten).

Paris

Montignac

Äskulapi fragt:Welche Sprache würdest du gern können und warum? … heißen Eichhörnchen

Eichhörnchen?

Na klar, weil sie Eicheln sammeln! Klingt logisch, stimmt aber nicht.

Die Silbe „eich“ kommt vielmehr vom alten germanischen Wort „aig“. Und das

bedeutet „fl ink“. Und die Hörnchen? Damit sind wahrscheinlich die

Ohrpuschel gemeint, die aussehen wie kleine

Hörner.

Warum...… heißen Eichhörnchen

Na klar, weil sie Eicheln sammeln! Klingt logisch, stimmt aber nicht.

„Lascaux IV“ hat seit Dezember 2016 geöffnet. Infos und Filme (auf Französisch und Englisch): www.projet-lascaux.com

Im „Saal der Stiere“ haben Menschen vor 17 000 Jahren Wildpferde, Kühe und Stiere an die Decke gemalt. Dies hier ist ein Nachbau der Höhle aus den 1980er Jahren. Eine neue Kopie ist gerade fertig geworden (unten links). Der Eingang zur Original-Höhle ist mit einer Panzertür verschlossen (unten rechts).

Foto

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map: wikipedia