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292 Die heissen Quellen von Seeta - Coond. Chlormagnihm . , . 0,0043 Kieselerde . . . . 0,0130 bituminose organkche Materie 0,0047 Wasser . . . . . 999,761 5. Diases Wasser erithllt also kein Schwefelwasserstoffgas, und wenn dieses zuweilen darin aufiriit, kann es nur von der Wechselwirkung der organiscben Materien und Sulfale herrii hren. Die heissen Quellen von Seeta - Coond. D i e s e Quellen liegen etwa zwei Slunden yon Monghyn in Indien und sirh in eine Cisterne von achtzehn Quadretfuss gefasst. Die Temperatur ist SO hoch , dass Thiere, welche hineingeratben , darin umkommen. Die Temp. sol1 nicht immer gleich seyn, die. hiichste aher 163O F. belragen Man fasst das Wasser in Bouteillen , urn es als ganz vorziiglichen Wasservorrath auf Seereisen mitzunehmen. (Kobert’s Scenes andcharacteristics 111. 75., Y. Froriep’s Notizen XLj?I.. 3 14.) D r i t t e A b t h e i 1 u n g. A r z n ei f o r m en. Neue Anwendungsform des kohlensaurcn Eisenos y duls. Das kohlensaure Eisenoxydul hat als Medikament ohn- streitig viele Vorziige fir die meisten andern Eisenprsparate, indem es sich leicbt aber langsam und allmIlig auflast und

Neue Anwendungsform des kohlensauren Eisenoxyduls

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292 Die heissen Quellen von Seeta - Coond.

Chlormagnihm . , . 0,0043 Kieselerde . . . . 0,0130 bituminose organkche Materie 0,0047 Wasser . . . . . 999,761 5.

Diases Wasser erithllt also kein Schwefelwasserstoffgas, und wenn dieses zuweilen darin aufiriit, kann es nur von der Wechselwirkung der organiscben Materien und Sulfale herrii hren.

Die heissen Quellen von Seeta - Coond.

D i e s e Quellen liegen etwa zwei Slunden yon Monghyn in Indien und sirh in eine Cisterne von achtzehn Quadretfuss gefasst. Die Temperatur ist SO hoch , dass Thiere, welche hineingeratben , darin umkommen. Die Temp. sol1 nicht immer gleich seyn, die. hiichste ahe r 1 6 3 O F. belragen Man fasst das Wasser i n Bouteillen , urn es als ganz vorziiglichen Wasservorrath auf Seereisen mitzunehmen. (Kobert’s Scenes andcharacteristics 111. 75., Y. Froriep’s Notizen XLj?I.. 3 14.)

D r i t t e A b t h e i 1 u n g. A r z n ei f o r m en.

Neue Anwendungsform des kohlensaurcn Eisenos y duls.

D a s kohlensaure Eisenoxydul hat als Medikament ohn- streitig viele Vorziige f i r die meisten andern Eisenprsparate, indem es sich leicbt aber langsam und allmIlig auflast und

Neue Anwendutigsform des kohlens. Eisenoxyduls. 293

keinesweges den herbeia Geschmack der liislichen Eisensalze besitzt.

Fast alle Formeln fiir Anwendung des kohlens. Eisen- oxyduls haben ein Gemenge von kollens. Alkali und schwe- fels. Eisenuxydul zur Basis, SO- die Griffithschen Piilen der Londoner Pharmakopoe, die PiZutue emmenagope der Lon- doner Pharmakopoe, die Pillen des 13r. B l a u d voti Beau- cake u. a. V a l l e t hat gefunden, dass diese Zubereitun- gen anfangs allerdings schwefels. Kali, kohlens. Kali und kohlens. Eisenoxydul enthallen., dass aber lelztes , ohner- achiet der I+%~hiillung in eine consistente Masse, der Einwir- kung der Lufl nicht enfgeht und bald in Eisenoxydhydrat iibergeht.

Eiiie bessere, Anwendurigsart is1 unstreitig die Aufl& sling des kohlens. Eisenoxgdiils in kohlens. Vl'asser , wie in den natiirlichen oder kiinstlichen Minerafwiissern; es ist aLer bekannt, wie schnell auch hier die Oxydation des Oxydul- salzes vor sich geht ; SO wie beim Eiitkorken der Flasche nur Luf t zutrilt , beginnt dieselbe.

M e n z e r machte vor ohngefihr zwei JaIiren eine For- me1 bekannt , wornach er schwefels. Eisenoxgdul und dop- peltkohlens. Kal i jeJes fiir sich mit Zucker und erst beim Gebrauch selbst zusammen niischen liess. Durch diese ge- wiss vorlrefaiche hlelhode wurde jede weil ere Oxydation verhindert , doch konnle d w herbe Geschmack des Eisensal- zes dadurch nicht ganz verluieden wertlen.

Herr Dr. B e c k e r in Miihlhausen beiniihete sich ein Mittel zu Gnden, d p r Forlschreitenden Oxydation des Eieen- oxydulsalzes enlgegenzuwirken, untl Herr dpotheker K1 a u e r gelatlg es, dieses durch Incorporirung von Z w k p r --f eir- ausgezeichnete Weise zu erreirhen. Der Eisenzucker des Herrn Kla .ue r hesitzt indess eine scLw2rzlichgrune Farbe, ein Beweis, dass die Wirkung der Oxydation no& nicht

294 Xeue Anwendungsform

ganz gehoben is!, wenn sie aucb nicbt den hiichsten Grad erreicht, da das Priparat nie eine Ockerfarbe zeigt. Der Zweck, welchzr nach K 1 a II e r nicht vijllig erreicht wurtle, hat V a l l e t nun viillig erzielt, und zwar miltelst Anwen- dung des nach V. Bo n s d o r f f bereiteten schwefels. Eisen- oxgduls, wie K l a u e r , aber dass er stat1 desZuckers Honig anwendei.

Zur Bereitung des sclwefelsauren Eisenoxyduls nach gedachter Methode, llsst man reine Eisenfeile in verdiinnter reiner SchwefelsBure bei mfssiger Wfrrne auflijsen in einenl mit eineni langen Halse verselienen KoIben, der nur eine kleine Oeffnung hat *), urn den Luftzulritt so vie1 wie mug- Jich abzuhallen. Die Eisenfeile muss im Ueberschiies vor- handen seyn uncl man lBsst koc len , bis nichls davon sich inehr auff ost. VC’enn die Plfissigkeit concenlrirt genug ist, urn zu lrrystallisiren, wo sie zu schIunien anfsngi , muss Inan sie durch einen schrnalen Trichter fillriren, nachdem das Filter zuvor rnit Wasser benetzt, uiid das Glas, woritl man die Fliissigkeit fillrirt, iiberall init eiri wenig Schwefel- szure befeuchtet worden ist , welcher Sfureiiberschuss die weitere Oxydation des Eisenoxyduls verhindert , so dass die Fliissiglreit klar bleibt, wlhrend im Gegentheil, ohne Zusatz der SZure, sie sich sogleich triibt, indem ein basischei Salz sich abscheidet. 1 - 2 Tropfen Slure fiir jede Unze der lio- chenden Auflijsung ist mehr als hinreicherid , auch ist es gut,

die Trichterr6hre B’usserlich damit ZU‘ befeuchten und sie bis auf den Boden des Filtrirglases hinabzusenken , v e i l wlhrend des Palls des Tropfens durch-die Luft , wie gering auch die Enlfernung seyn mag, sonst eine Triibung entsleht. Back dem Erkalten krystallisirt das Salz, wobei man um-

*) Was man auch durch Aufsetzen einer GIasrohre erzieIen kann. D. Red.

des kohlensauren EisenoxyduIs. 295

riihrt, nm kleine Kryslalle zu erhitlten, die leicbter trocknen. &Ian Itsst die KrystalIe i n eiriem Trichter ablaufen uxd trock- net sie zwischen Papier.

Das so dargestellte Salz hat eine Fast blaue Farbe, die wenig ins Griinlichte geht, SO wie e3 mehr griin wie t Ian ist , enthllt es schon Sesquioxgd, die Farbe ist hier das empfindliclste Reagens. Das in trockner LuFt verwitierte SaIz giebt ein vollig weisses Pulver, was erst nach einigen Vrr'ochett ins Gelblichgriine fiillt. LPsst nian das SaIz aus einer ganz neutralen Aaflosung krvstallisiren , so zersetzt es sich an seiner OberRkhe an der Luft sehr bald und wird schon nach einigen Stunden schrnuizig griin.

Zur DarsteIIung der neiien Eisenzubereitung verF6h-t Val1 e t folgenllermassen.

500 Grammen Jc3 frisch bereiteten schwefelsauren Eisen- olryduls werdcn in der tiSihigen Menge warinen Wassers, welches durcli Auskochen yon aller Lufl hefreiet wurde, auf- gelast, dein Wasser wird vorher auf das Pfund o lngeghr eine Urtze Zuckersyrup zugesetzt. w e i l e r liist man 588 Grm. reines Itohlens. Natron in ebenFaIls gekochtem und mit Zucker verselzteiu Wasser auf. Die beiden fiir sich fillrir- ten Fliissigkeiten werden dann in einem Glase vermischt, welches davoti fast voll wird und divses mit einem Glas- stijpsel verschlossen. Von dem entstandenen Niederschlage @SSt matt die aufgelillirte Fliissigkeit ab, und wfischt erstere i n dem Glase, welches sfefs wieder zu TerschBessen, mit warmen Wasser viillig aus, welches stets mvor gekocht und mit Zucker versetzl wurde. Endlich driickt man den Nie- derschlag in einem dichten mit Zuckersyrup imprzgnirten 'Tuche stark aus und vermischt ihn init 306 Gran reinen weissen Honig , dampft das Ganze im Wasserdampfbade rasch zur Pillenconeistenz ein, nnd hebt die Masse in fest zu verschliessenden Gefsssen auf.

296 Neue Anwendungsform des kohlens. Eisenoxyduls.

Bei der ganzen Operatioil ist also das kohlens, Eiseri- oxyduI stets mit der gegeri die weilere Oxydation schiitzenden zuckrigen Materie umgeben, und der Honig wirkt Lier noch kriiftiger als der Zucker ; iiberdies hiillt der Honig das Iioh- lens. Eisenoxgdul ganz ein, und es bleibt in dieser stets etwas feuchien. Masse,, wo es nicht cohs’rent wi rd , in einem stets leich! liislichen Zustande.

Bei dem Formen der Masse zu Pilien seizt man, wenn Die Pille enihslt in 2 Gran es niilhig, ein inertes Pulver zu.

1,3 Gran des kohlens. Eisenoxydrils oder 0,8 Gratt Oxydul. Bei mehren Kranken, die an Bleicbsiichl lilieti, zeigtcn

die YallePsc7ien ElZen sich sehr wirksam. loo his 300 Pillen wurden in 2 - 4 Wochen dispensirt und braclilen Lei- lung oder bedeulende Besserung hervor; 300 Pillen aber enthalten ohngefdhr 3 Drachmen kohlens. Eisenoxydul , und es zeigt sich aucL hierdurcb der gule Zustand des Eisens in diesen Pillen, \veil man von alIen anderen EiseriprSparaien weit grassere Dosen dispensiren muss. Die Eeobachtungen ergaben ferner, dass man 10 Pillen des Tages &en lrann, und dass diese Dosis, die sich auch ohne Unbequedichkeit iiberschreiten liisst, hinreiclit , eine solche hIodifilration ini Blute und in der Oekonomie hervorzubringen, als man in der Eleichsuckt beabsichtigt.

Folgende zwei Beobachtungen V a l 1 el’s haben f‘iir (lie mediciiiische Geschichle der Chlorose noch ein besonderes Interesse. In dem Harn gesunder Frauen fand er eine geringa Menge Eisen, i n dem Harn einer Eleichsiichiigen fand er eine weit griissere Menge Eiren, ehe die Palientin Arznri ge- braucht hatte; als sie nun aber von den Eisenpillen Gebrauclr machte, fand V a l l e t , dass das Eisen in dern Harn sich verminderte , wie die Heilung forischrilt. Wemi neue An’a- Igsen diese Beobachtung bestiiligen, so wfirden sie zeigen, dass in dem Maassc, wie dab Elut Srmer wird , einer seiner

Unlersuchungen iiber die Natur der Harnsiiure. 297

wesentlichsten Elemente, das Eisen , durch die Harnwerk- zeuge ausgesondert wird.

Eine zweite Eeobachtung betrifft den Uebergang des Ei- sens in die Milch. V a 11 e t , welcher kein Eisen in der nlilch gefunden haf fe , fand eine hemerkliche Menge desselben , hei ganz gleichen Versiichen, in der Milch ciner Frau, die mit dem Eisenpriiparat behandelt worden war. Diese Thatsache kann fiir die Behandlung der K i n h an der Brust von Wich- iigkeit werden, sie ist zwor rloch isolirt und bedarf neuer Erfahrungen, indess wird sie schon rladurch besliiligt , dass H e n r y und C h e va 1 I i e r sick uberzeugt haben, dass Eisen in die i’vlilch -einer Eselin iibergegangen war, welcher man cia6 V a 1 l e l’sche Eisenprlparat eingegeben hatte.

Nachscliri ft. Nach clein Vorstehenden hat die Pfrarmacie aufs Neue

de r Medicin eincn wesentlichen Dienst geleistet , indem sie derse1l)en hicr ein Arzneimitlel darbot , welcbes in diesem Uinfange und mit dieser Sicherlieit anzuwenden bisher nicht mSglich war. Gewiss is1 zu wiinschen, dass ctieses neue kohlensaure Eisenoxydulpr5parat auch in Teutschland die verdiente Aufnahme finden moge. B r.

V i e r t e A b t h e i 1 u n g. - M o n a t B b e r i c h t.

Jntersuchungen iiber die Natur derHarnsiiure.

Mit einer neuen wirhiigen Arbeit ist das FeId der organischen CLemie bereichert worclen, durch W o h l e r und L i e b i g , sie betrifft die Harnsture. Diese Unlersuchiing ist nicht nur f i r die Kenntniss tlieser Substanz yon Bedeu- tung, sondern auch fur v ide andere organische Kiirper und