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IMPLANTOLOGIE Einleitung In den vergangenen Jahrzehnten haben sich verschie- dene chirurgische Techniken etabliert, um knöcherne Defekte des Kiefers vorhersagbar und mit geringem Komplikationsrisiko zu therapieren. Weitverbreitet sind die autogene Knochentransplantation mit intra- und extraoralen Donorstellen, die gesteuerte Knochenrege- neration, das Knochensplitting sowie die Sinusboden- elevation. Für spezielle Defektkonfigurationen kom- men weitereVerfahren wie die Alveolarkammdistraktion oder auch die Sandwichosteotomie zum Einsatz. Die Verwendung von Eigenknochen stellt bis heute den Goldstandard für Augmentationen dar 38 . Kno- chenblöcke werden zumeist retromolar, aus der Kinn- symphyse oder dem Beckenkamm entnommen 14,30,41 . Sie lassen sich lateral, aber auch vertikal auf dem Kie- ferkamm fixieren. Für die vertikale Anwendung konnte eine gute ossäre Integration aufgezeigt werden. In Abhängigkeit von der gewählten Technik kann es nach einer 12-monatigen Heilungsperiode jedoch zu einem starken Volumenverlust des Augmentates kommen 46 . Die Hebung der Blöcke ist zudem mit dem Risiko von Komplikationen an der Entnahmestelle behaftet und Daniel Rothamel, Tim Fienitz, Jan Kielhorn, Damir Jelusic, Markus Schlee, Ralf Smeets, Bernd Giesenhagen, Arndt Happe, Joachim E. Zöller Daniel Rothamel Priv.-Doz. Dr. med. Dr. med. dent. Tim Fienitz, Dr. med. Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie und Interdisziplinäre Poliklinik für Orale Chirurgie und Implantologie Universitätsklinikum Köln Kerpener Straße 62, 50937 Köln E-Mail: [email protected] Jan Kielhorn, ZA Privatpraxis, Öhringen Damir Jelusic, Dr. med. dent. Privatpraxis, Opatija, Kroatien Markus Schlee, Dr. med. dent. Privatpraxis, Forchheim Ralf Smeets Prof. Dr. med. Dr. med. dent. Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf Bernd Giesenhagen Dr. med. dent. Privatpraxis, Kassel Arndt Happe Priv.-Doz. Dr. med. dent. Privatpraxis, Münster Joachim E. Zöller Prof. Dr. med. Dr. med. dent. Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie und Interdisziplinäre Poliklinik für Orale Chirurgie und Implantologie Universitätsklinikum Köln Quintessenz 2015;66(10):1167–1177 1167 Neue augmentative Möglichkeiten durch allogene Knochenersatz- materialien – Chance oder Risiko? Indizes Allogenes Knochenersatzmaterial, Augmentation, gesteuerte Knochenregeneration, Allograft, Ringtechnik Zusammenfassung Neben der Verwendung von xenogenem und alloplastischem Knochenersatz kommen nach langjähriger Zurückhaltung auch in Deutschland bei Kieferdefektrekonstruktionen zunehmend allogene Augmentationsmaterialien zum Einsatz. Der Beitrag gibt einen Überblick über verschiedene Arten von allogenem Knochen und ihr individuelles Gefähr- dungspotenzial. Außerdem werden klinische Ergebnisse zu mineralisierten prozessierten Allografts zusammengefasst und neue Techniken skizziert, deren vielversprechende Resultate bislang der Anwendung von patienteneigenem Knochen vorbehalten waren.

Neue augmentative Möglichkeiten durch allogene ...10... · bendspenderknochen bietet im Gegensatz zum Lei-chenknochen jedoch die Möglichkeit postoperativer Blutabnahmen, wodurch

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IMPLANTOLOGIE

Einleitung

In den vergangenen Jahrzehnten haben sich verschie-dene chirurgische Techniken etabliert, um knöcherne Defekte des Kiefers vorhersagbar und mit geringem Komplikationsrisiko zu therapieren. Weitverbreitet sind die autogene Knochentransplantation mit intra- und extraoralen Donorstellen, die gesteuerte Knochenrege-neration, das Knochensplitting sowie die Sinusboden-elevation. Für spezielle Defektkonfigurationen kom-men weitere Verfahren wie die Alveolarkammdistraktion oder auch die Sandwichosteotomie zum Einsatz.

Die Verwendung von Eigenknochen stellt bis heute den Goldstandard für Augmentationen dar38. Kno-chenblöcke werden zumeist retromolar, aus der Kinn-symphyse oder dem Beckenkamm entnommen14,30,41. Sie lassen sich lateral, aber auch vertikal auf dem Kie-ferkamm fixieren. Für die vertikale Anwendung konnte eine gute ossäre Integration aufgezeigt werden. In Abhängigkeit von der gewählten Technik kann es nach einer 12-monatigen Heilungsperiode jedoch zu einem starken Volumenverlust des Augmentates kommen46. Die Hebung der Blöcke ist zudem mit dem Risiko von Komplikationen an der Entnahmestelle behaftet und

Daniel Rothamel, Tim Fienitz, Jan Kielhorn, Damir Jelusic, Markus Schlee, Ralf Smeets, Bernd Giesenhagen, Arndt Happe, Joachim E. Zöller

Daniel Rothamel Priv.-Doz. Dr. med. Dr. med. dent.

Tim Fienitz, Dr. med.Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie und Interdisziplinäre Poliklinik für Orale Chirurgie und ImplantologieUniversitätsklinikum KölnKerpener Straße 62, 50937 KölnE-Mail: [email protected]

Jan Kielhorn, ZAPrivatpraxis, Öhringen

Damir Jelusic, Dr. med. dent.Privatpraxis, Opatija, Kroatien

Markus Schlee, Dr. med. dent.Privatpraxis, Forchheim

Ralf Smeets Prof. Dr. med. Dr. med. dent.Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

Bernd Giesenhagen Dr. med. dent.Privatpraxis, Kassel

Arndt Happe Priv.-Doz. Dr. med. dent.Privatpraxis, Münster

Joachim E. Zöller Prof. Dr. med. Dr. med. dent.Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie und Interdisziplinäre Poliklinik für Orale Chirurgie und ImplantologieUniversitätsklinikum Köln

Quintessenz 2015;66(10):1167–1177 1167

Neue augmentative Möglichkeiten durch allogene Knochenersatz­materialien – Chance oder Risiko?

IndizesAllogenes Knochenersatzmaterial, Augmentation, gesteuerte Knochenregeneration, Allograft, Ringtechnik

ZusammenfassungNeben der Verwendung von xenogenem und alloplastischem Knochenersatz kommen nach langjähriger Zurückhaltung auch in Deutschland bei Kieferdefektrekonstruktionen zunehmend allogene Augmentationsmaterialien zum Einsatz. Der Beitrag gibt einen Überblick über verschiedene Arten von allogenem Knochen und ihr individuelles Gefähr-dungspotenzial. Außerdem werden klinische Ergebnisse zu mineralisierten prozessierten Allografts zusammengefasst und neue Techniken skizziert, deren vielversprechende Resultate bislang der Anwendung von patienteneigenem Knochen vorbehalten waren.

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1. Resorption und Umbau in vitalen Knochen (ossäre Organisation);

2. reizlose Integration des Knochenersatzmaterials im Sinne einer Verbundosteogenese (keramoossäres Regenerat);

3. bindegewebige Einscheidung (Fremdkörperreaktion, Fibrointegration);

4. Infektion und Verlust.

Welche dieser Möglichkeiten tatsächlich eintritt, hängt neben einer Vielzahl anderer Faktoren vor allem von der Wahl des eingesetzten Materials ab28.

Bei der ossären Regeneration wirken Knochenersatz-materialien als Leitschiene für die Knochenneubildung. Sie sind im Gegensatz zu autogenem Knochen in der Regel nur osteokonduktiv wirksam. Die Hartgewebsre-generation innerhalb des Augmentates geht von os-teogenen Zellen aus, die sich aus undifferenzierten mesenchymalen Progenitorzellen differenzieren25,33,34. Als Applikationsform von Knochenersatzmaterialien haben sich in der oralen Chirurgie vornehmlich Granula-te durchgesetzt. Es sind Korngrößen von 0,25 bis 2 mm erhältlich. Das Oberflächenrelief der Partikel entschei-det über den knöchernen Einbau („bony ongrowth“), und die innere Struktur bestimmt den knöchernen Durch-bau („bony ingrowth“) des eingesetzten Materials. Der knöcherne Durchbau ist nur bei porösen Substra-ten gewährleistet. Allerdings konnte für granuläre Hy-droxylapatite gezeigt werden, dass Porengrößen unter 100 µm das Einsprießen von Blutgefäßen und die Knochenneubildung behindern17,22. Bei sachgerechter Anwendung ließ sich für die Sinusbodenelevation und die Augmentation insbesondere knochenwandbegrenz-ter lateraler Defekte mit Hilfe der gesteuerten Kno-chenregeneration („guided bone regeneration“, GBR) eine Vergleichbarkeit zum Eigenknochentransplantat nachweisen1.

Gesteuerte Knochenregeneration

Um das Risiko einer bindegewebigen Einscheidung des eingebrachten Knochenersatzmaterials zu reduzieren, hat sich das Einfügen einer Barriere zwischen aug-

erhöht die operative Belastung von Patienten5,42. Wei-terhin sind die Ausmaße der Entnahme insbesondere intraoral begrenzt – so können für retromolare Entnah-men maximale Ausdehnungen von 40 mm Länge und 10 bis 15 mm Höhe angestrebt werden26. Die Tiefe der Blöcke wird maßgeblich vom Abstand der Knochen-oberfläche zum Alveolarkanal limitiert. Dieser Abstand beträgt im Mittel ca. 4 mm, wobei die Dicke der darü-berliegenden Kortikalis bis zu 3,5 mm ausmachen kann32. Im Gegensatz hierzu sind Knochentransplanta-te aus der Symphyse des Kinns zwar dicker, aber weni-ger lang. Hier resultiert eine maximale Ausdehnung von etwa 25 x 15 mm27.

Anwendung von Knochenersatz­materialien

Kommen Knochenersatzmaterialien zum Einsatz, so müssen sie verschiedene biologische und klinische Anforderungen erfüllen. Hierbei wird zwischen unab-dingbaren Anforderungen wie guter Biokompatibilität und chemischer Stabilität sowie wünschenswerten An-forderungen wie der Fähigkeit zur schnellen Osseo-integration und Resorption unterschieden31. Nach im-munologischen Gesichtspunkten lassen sich allogene, xenogene und alloplastische Materialien voneinander abgrenzen. Erstere werden aus menschlichem Gewe-be gewonnen, während xenogene Transplantate tieri-schen Ursprungs sind. Zur Vermeidung von Infektions-übertragungen müssen hohe Anforderungen an ihre Aufbereitung gestellt werden52. Bei alloplastischen (synthetischen) Materialien ist eine Infektionsübertra-gung prinzipiell ausgeschlossen28. In der dentalen Im-plantologie sind vor allem das Hydroxylapatit sowie die Alpha- und Betaphasen des Trikalziumphosphats etabliert, wobei zunehmend auch Mischformen im Sin-ne von biphasischen Kalziumphosphaten zum Einsatz kommen. Das Beta-Trikalziumphosphat gilt als voll-ständig und schnell resorbierbar50, während eine gute Druckstabilität und eine bessere Volumenkonstanz als Vorteile des Hydroxylapatits genannt werden13.

Bei der Einheilung eines Knochenersatzmaterials sind folgende Möglichkeiten gegeben:

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• gefriergetrockneten Knochen („freeze-dried bone allograft“, FDBA),

• kryokonservierten Knochen („cryopreserved bone allograft“, CBA),

• demineralisierten gefriergetrockneten Knochen („demineralized freeze-dried allograft“, DFDBA) und

• mineralisierten prozessierten (entzellularisierten) Knochen („mineralized processed bone allograft“, MPBA).

Zudem wird zwischen Leichen- und Lebendspenderkno-chen unterschieden, wobei die Aufbereitung von Letzte-rem naturgemäß auf bei endoprothetischen Eingriffen entnommene Hüft- und Kniegelenke beschränkt ist. Le-bendspenderknochen bietet im Gegensatz zum Lei-chenknochen jedoch die Möglichkeit postoperativer Blutabnahmen, wodurch ggf. noch stattfindende Serum-konversionen des Spenders erkannt werden können.

Da für implantologische Eingriffe im Gegensatz zur Orthopädie und Unfallchirurgie hierzulande nur DFDBA und MPBA zum Einsatz kommen, wird im Folgenden vornehmlich auf diese Materialklassen eingegangen.

Sicherheitsbewertung allogener Materialien

Bei der Risikobewertung allogener Knochenersatzma-terialien muss unbedingt zwischen den verschiedenen Aufbereitungsformen des Ursprungsmaterials unter-schieden werden. Gelingt dies nicht8, wird bezüglich der im deutschsprachigen Raum in der Implantologie fast ausschließlich verwendeten dezellularisierten mi-neralisierten Allografts eine Unsicherheit geschürt, die angesichts des hohen Sicherheitsstandards dieser im Gegensatz zu anderen Materialien nach Arzneimittel-gesetz zugelassenen Augmentationsmaterialien kaum nachvollziehbar ist.

Im Rahmen der Aufbereitung allogener Knochen er-satzmaterialien wird eine Vielzahl unterschiedlicher Maß-nahmen ergriffen. Ziel ist eine vollständige Entfernung sämtlicher allergenen, irritierenden und infektiösen Anteile. Chemische Verfahren wie die Peressig säure-Ethanol-Behandlung und die Thermodesinfektion sind

mentiertem Defektraum und umliegendem Weichge-webe etabliert6. Zunächst kamen nicht resorbierbare Membranen auf Polytetrafluorethylenbasis zum Ein-satz6,7. Trotz guter klinischer Ergebnisse wurden sie aber aufgrund vielfältiger Nachteile wie der Notwen-digkeit eines Zweiteingriffs zur Membranentfernung29 und einer erhöhten Rate an Wunddehiszenzen53 mit konsekutiver frühzeitiger Entfernung16,40,45 zuneh-mend von resorbierbaren Membranen auf Kollagen-basis verdrängt. Insbesondere native, porcine Typ-I/III-Kollagene zeigen gerade in Verbindung mit granulä-ren xenogenen Knochenersatzmaterialien sehr gute klinische Resultate11,15,54, die sich hinsichtlich der Langzeitstabilität bei lateraler Defektaugmentation an Implantaten von Augmentationen mit nicht resorbier-baren Membranen oder auch in originärem Knochen nicht unterscheiden18.

Allogene Knochenersatzmaterialien

Kommen in Europa in der Zahnmedizin vornehmlich xenogene und alloplastische Materialien zum Einsatz, so ist in der Orthopädie und im angloamerikanischen Ausland vor allem die Anwendung allogener Knochen-ersatzmaterialien verbreitet. Allein in den USA haben bislang über 1,6 Millionen Patienten ein allogenes Augmentat im Kiefer-/Gesichtsbereich erhalten. Als Vorteile werden eine Natürlichkeit der Augmentation und eine schnellere knöcherne Regeneration aufgrund des im Material verbliebenen Kollagenanteils be-schrieben. Das bei den meisten allogenen Materialien nicht vollständig auszuschließende Risiko einer Infek-tionsübertragung hatte neben ethischen Bedenken in der Zahnmedizin hierzulande zu einer deutlichen Zu-rückhaltung bezüglich der Anwendung geführt. In den vergangenen Jahren ist jedoch auch in Deutschland ein deutlicher Zuwachs allogener Transplantate bei implantologischen Eingriffen zu verzeichnen.

Allogene Knochenersatzmaterialien können je nach Lagerungs- und Prozessierungsverfahren eingeteilt werden in• frisch gefrorenen Knochen („fresh frozen bone allo-

graft“, FFBA),

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Verwendung von mineralisierten prozessierten Allografts (MPBA) in der dentalen Implantologie

Bei der Beurteilung der Wirksamkeit prozessierter Al-lografts erfolgt meist ein Vergleich zum autogenen Knochentransplantat. Hierbei wird gerne vernachläs-sigt, dass prozessierte Allografts klar den Knochener-satzmaterialien zuzuordnen sind, wenngleich zumin-dest ihre physikochemische Zusammensetzung am ehesten derjenigen des mineralisierten Anteils von Ei-genknochentransplantaten entspricht. Sie verfügen aber wie alle nicht patienteneigenen Augmentations-materialien über die Vorteile der freien Verfügbarkeit und der fehlenden Entnahmemorbidität. Dementspre-chend erscheint insbesondere ein Vergleich mit ande-ren Knochenersatzmaterialien xenogenen oder syn-thetischen Ursprungs an dieser Stelle sinnvoll. Die Verwertbarkeit tierexperimenteller Untersuchungen ist für Allografts stark eingeschränkt, da die humanen prozessierten Knochenersatzmaterialien im Tier als xenogenes Transplantat zu werten sind und hier vor allem die noch enthaltenen Kollagenstrukturen zu im-munologischen Reaktionen führen35.

Bei allogenem Material erscheint in Abhängigkeit davon, welches Ursprungsgewebe verwendet wurde, auch eine Unterteilung nach kortikalem, spongiösem und kortikospongiösem Material zweckmäßig. Zudem empfiehlt es sich, granuläre Materialien von Knochen-ersatzmaterial in Blockform zu differenzieren. Nicht al-logene Knochenblöcke werden in der Regel vollstän-dig deproteiniert bzw. sind bei synthetischer Herkunft rein kristallin strukturiert, was die Sprödigkeit des Materials erhöht und eine Schraubbarkeit nahezu un-möglich macht.

Bei der Betrachtung der aktuellen Literatur fällt zu-nächst auf, dass nur wenige klinisch kontrollierte pro-spektive Studien zu allogenem Knochenersatzmaterial verfügbar sind. Zumindest für die zweizeitige Sinusbo-denelevation konnte in einer prospektiven Studie an 53 Humanbiopsien jedoch gezeigt werden, dass sich die Knochenneubildungsraten nach einer Augmenta-tion mit allogenem Material (35,4 ± 2,8 %) und mit Ei-

von offizieller Stelle validiert und dienen vor allem der Beseitigung potenziell infektiöser Agenzien, während die Lyophilisation, osmotische Behandlungen mit Salz-lösungen sowie die Behandlung mit Aceton und Sauer-stoff im Material enthaltene Fette und andere zelluläre Bestandteile aufbrechen und entfernen. In der Regel werden verschiedene Verfahren kombiniert und durch das Paul-Ehrlich-Institut überwacht. Außerdem schließt sich wie bei allen Knochenersatzmaterialien üblich nach der Verpackung eine finale Gamma-Sterilisierung an.

Wenngleich in der internationalen Literatur keine Übertragung von Krankheitserregern bei implantologi-schen Eingriffen durch Anwendung allogener dezellu-larisierter Knochenersatzmaterialien (MPBA) beschrie-ben ist, besteht bei ihrem Einsatz dennoch zumindest eine theoretische Möglichkeit einer Infektionsübertra-gung oder Antigenität. Für FFBA- und FDBA-Applikati-onen nimmt man ein Risiko einer Übertragung von HIV (1:8.000.000) und Hepatitis C (1:200.000) an3,4. Bei dem in Deutschland fast ausschließlich verwendeten MPBA wird dieses Risiko durch die o. g. speziellen Auf-bereitungstechniken signifikant weiter reduziert. Im Gegensatz zu den meisten xenogenen Knochenersatz-materialien findet jedoch zur Verbesserung der osteo-genen Potenz absichtlich keine vollständige Entprotei-nierung des humanen Knochens statt – was vice versa einen absoluten Schutz gegenüber potenziell infektiö-sen Proteinpartikeln wie Prionen erschwert.

Bezüglich einer eventuellen Allergisierung des Empfängerorganismus wurden nach Anwendung von DFDBA und FFBA Anzeichen für HLA-10 und MHC- Sensibilisierungen44 festgestellt. Diese Ergebnisse können wegen der unterschiedlichen Aufbereitung je-doch eben falls nicht auf MPBA übertragen werden. Für MPBA sind keine vergleichbaren immunologischen Re-aktionen nachgewiesen, wenngleich Fretwurst et al.9 in einer aktuellen Untersuchung bei verschiedenen mineralisierten dezellularisierten Allografts (MPBA) in Blockform innerhalb der Matrixstruktur vereinzelt Zell-reste und DNA-Anteile gefunden haben. Deren klini-sche Bedeutung ist bislang jedoch noch nicht unter-sucht.

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ven bestätigt werden19. In einer Vergleichsstudie mit autogenen Knochenblocktransplantaten wurde von übereinstimmenden röntgenologischen, klinischen und ästhetischen Ergebnissen nach 5 bis 6 Monaten Einheilzeit berichtet und die fehlende Entnahmemor-bidität bei der Verwendung der allogenen Blöcke von den Patienten überwiegend als positiv bewertet36.

Für Sandwichosteotomien des lateralen Unterkie-fers fanden sich bei 19 Patienten keine signifikanten Unterschiede zwischen entzellularisierten Alloblöcken (30,6 ± 3,7 %) im Vergleich zu autogenen Kinnblöcken (31,47 ± 2,2 %)23. Die Autoren schlussfolgerten, dass aufgrund der ausbleibenden Entnahmemorbidität und der geringeren Invasivität eigentlich den Alloblöcken der Vorzug gegeben werden sollte.

Im direkten Vergleich zwischen Sandwichosteotomien und Onlayaugmentationen mit allogenen Knochen-blöcken zeigte sich eine signifikant höhere Dehiszenz-rate für die Auflagerungsplastik. Dennoch konnte – wenn sich die Wundheilung komplikationslos gestaltet hatte – ein um 2 mm höheres vertikales Augmentationser-gebnis nach 7 Monaten bei der Auflagerungsplastik erzielt werden. Positive Einzelfallberichte wurden auch nach Zystenfüllung51, in der regenerativen Parodontal-chirurgie2,48,49 und für den Bereich der Socket Preser-vation47 publiziert.

Neue Behandlungsmöglichkeiten durch die Verwendung allogener Materialien

Lassen sich heute einfache Indikationen wie Sinusbo-denelevationen und laterale Augmentationen inner-halb des Envelopes mit xenogenen und synthetischen Knochenersatzmaterialien evidenzbasiert abdecken, so beinhaltet die Anwendung allogener Augmentati-onsmaterialien interessante neue Möglichkeiten und bislang nur dem Eigenknochen zugängliche Indikatio-nen. Neben einer Verkürzung der Heilungsperiode im Vergleich zu anderen Materialien erlauben die enthal-tenen kollagenen Anteile eine Schraubenfixierung von Blockaugmentaten und somit eine lagestabile Fixation auch außerhalb der Kieferkammkontur (Abb. 1 bis 12).

genknochen (42,7 ± 2,1 %) nicht signifikant unterschei-den. Im Vergleich zu anderen Knochenersatzmaterialien waren beide Augmentationsvarianten einer bovinen demineralisierten Knochenmatrix (24,9 ± 5,67 %) signi-fikant überlegen. Gegenüber einem biphasischen syn-thetischen Knochenersatzmaterial (30,3 ± 2,2 %) zeigte der Eigenknochen ebenfalls signifikant höhere Kno-chenneubildungsraten39.

Auch in einer anderen Studie wurde die Überlegen-heit von mineralisierten Allografts gegenüber einer deproteinierten xenogenen Knochenmatrix bestätigt: 26 bis 32 Wochen nach Sinusbodenelevation zeigten sich signifikant unterschiedliche Knochenneubildungs-raten von 28,3 % (Allograft) zu 12,4 % (Xenograft), und auch der Restanteil an nicht vitalisiertem Knochener-satzmaterial war mit 7,7 % versus 33,0 % auf Seiten der Allografts signifikant besser12. Signifikant geringere Knochenneubildungsraten als bei Eigenknochen wur-den lediglich für nicht entzellularisiertes FFBA (8,4 ± 4,9 % versus 27,6 ± 17,5 %) im Fall von lateralen Aug-mentationen beschrieben43.

Bei gleichzeitiger Implantatinsertion und lateraler Augmentation in GBR-Technik an 108 Patienten (156 Implantate) konnte in einer prospektiven Fallstudie röntgenologisch eine vollständige Regeneration von kleinen Dehiszenzdefekten (< 3 mm vertikal exponierte Implantatlänge) in 100 % und von mittleren Dehiszen-zen (3 bis 5 mm) in 79,3 % der Fälle festgestellt wer-den24. Bei großen Defekten (> 5 mm) wurde keine einzige vollständige Defektauffüllung erzielt, in 90 % der Fälle war aber zumindest ein deutlicher Teilerfolg zu beobachten, wobei die kumulative Implantatüberle-bensrate nach 3 Jahren 98,1 % betrug. Die Autoren bewerteten die allogene Granulataugmentation bei Dehiszenzdefekten in GBR-Technik insbesondere unter einer Defekthöhe von 5 mm als vorhersagbar.

In zweizeitiger Vorgehensweise kommen neben granulären Allografts auch individuell angepasste kor-tikospongiöse und spongiöse Blöcke mit dem Ziel ei-ner verbesserten Lagestabilität des Augmentates zum Einsatz. Die in Fallberichten21,37 bereits nach einer 4-monatigen Heilungsperiode erzielten positiven Er-gebnisse konnten auch in größeren Patientenkollekti-

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Abb. 1 Anteriore Defektsituation 3 Monate nach Entfernung des Implantates 21

Abb. 2 Laterale Augmentation mit spongiösem Alloblock (Maxgraft Block, Fa. Botiss Biomaterials, Berlin)

Abb. 5 Freilegung durch einen apikalen Verschiebelappen Abb. 6 Ästhetisches Ergebnis nach prothetischer Neuver-sorgung

Abb. 3 Abdeckung mit bovinem Knochenersatzmaterial und einer Perikard membran (Jason Membran, Fa. Botiss Biomaterials)

Abb. 4 Bei der Schraubenentfernung und Implantat-einbringung zeigt sich eine vollständige knöcherne Regeneration

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Abb. 7 Ausgedehnte Defektsituation im Oberkieferfront-zahnbereich

Abb. 8 Aufbringen von zwei individuell angepassten allogenen Spongiosablöcken (Maxgraft Block)

Abb. 11 Reizlose Weichgewebsverhältnisse nach 6 Monaten Abb. 12 Implantateinbringung in das vollständig knöchern regenerierte Allograft

Abb. 9 Abdeckung mit bovinem Knochenersatzmaterial (Cerabone, Fa. Botiss Biomaterials) und einer Perikard-membran (Jason Membran)

Abb. 10 In der Lateralansicht des DVT wird die ausgedehnte Augmentation ersichtlich

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Die Verwendung als periimplantäre Ringaugmenta-tion, welche bislang nur mit autogenem Material erfolg-reich zu sein schien, ist derzeit Gegenstand klinischer Forschung und zeigt erste vielversprechende Ergeb-nisse (Abb. 17 bis 20).

Als aktuellste Neuerung kommen in Anlehnung an die autogene Schalentechnik20 erstmals dünne Korti-kalisplatten zum Einsatz (Abb. 21 bis 24). Ihre Anwen-

Seit einigen Jahren werden Blockaugmentate auch vor dem Eingriff am Computer designt und mittels CAD/CAM-Technik in patientenindividuelle Implantate umgesetzt37 (Abb. 13 bis 16). Dies verringert einerseits die Operationszeit und die Kontaminationsgefahr, während andererseits die Passgenauigkeit und der Patientenkomfort im Verglich zu chairside angepassten Blöcken erhöht wird.

Abb. 13 Ausgedehnte laterale Defektsituation im anterioren Oberkiefer 3 Monate nach Explantation

Abb. 14 Passgenaue Applikation eines CAD/CAM- designten Knochenblocks (Maxgraft Bonebuilder, Fa. Botiss Biomaterials)

Abb. 15 Fixation jedes Blocks mit zwei Titanschrauben und Abdeckung mit einer Perikardmembran

Abb. 16 Fortgeschrittene knöcherne Regeneration und Restanteile der Membran nach einer 6-monatigen Heilungs-periode

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sich weiterhin um Varianten eines osteokonduktiven Knochen ersatzmaterials, das – anders als der Eigen-knochen – neben einer Abdeckung mit einer Membran auch der Berücksichtigung biologischer Grenzen und Therapieprinzipien von Knochenersatzmaterial-Appli-kationen bedarf.

dung könnte zukünftig in Verbindung mit partikuliertem Material ggf. mit der Entnahme von patienteneigenem Knochen für komplexe Augmentationen in der Schalen-technik konkurrieren.

Trotz aller Euphorie sollte jedoch bedacht werden, dass sich viele der neueren Techniken noch im ex-perimentellen Stadium befinden und bislang keine validen Langzeitdaten verfügbar sind. Auch handelt es

Abb. 17 Nach Entfernung des verlagerten Zahnes 23 wird der Defekt mit einem Alloring (Maxgraft Ring, Fa. Botiss Biomaterials) versorgt

Abb. 18 Einbringen eines Titanimplantates zur Ringfixierung

Abb. 19 Krestale Fixation des Rings mit einer großen Abdeckschraube, Abdeckung mit Xenograft und Membran

Abb. 20 Fortgeschrittene Regeneration nach einer 5-monatigen Heilungsperiode mit Anteilen der Perikard-membran

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Abb. 21 Fixation eines Allosplints (Cortico CHB, Fa. Botiss Biomaterials) zur Kieferkammverbreiterung im Sinne der Schalentechnik

Abb. 22 Auffüllen des Spaltraumes mit partikuliertem Allograft und Eigenknochen

Abb. 23 Abdeckung mit einer pinfixierten Perikardmembran Abb. 24 Nach 6 Monaten fortgeschrittene Knochenregene-ration ohne Volumenverlust

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