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VII. NEUE LEHREN dcr M a g n e t n a d e L YO0 Ich habe dem Lerer in dielen Annalen manche Unter- fuchung uber die Magnetnadel mitgetheilt , iiber ihre Abweichung , Scliwingung und Ncigung, uber dcren jahrlicbe und tsgliche Vcrrnderungen, und iiber die Ge- fetsc der Erdmagiietismus , welche diefen wundervol- Icn und rchwer zu entrarhlelnden Erlcheiniingen zum Grundr stt liegen Icheinrn. Diejeniern uncet ihuen, welche mir bezeupt hrben, dars diele Aulfdtze eiu vorriiglichrs lotc~dfe fur fie gehabt halwn, wrrden es mir daher Dank wilkn, wenn ich fie mit einipn gant neucn Lcliren ron der Mapetnadel bvkannt ma- oh., die ich in oinecn Werke finde, wo fie diere Leh- ren wahrrcheiolich niclit gerttcbt hdtten, da der Ti- tel nichts davon crwclrten I&t: A(igemrinc No/otogie und Therapie als Wflenfchnft ; Lrirfhien fu”r /cine Vorle- fungen uon J o h. S p i n d I e r , PrnfeJIor an der Uniuer- /itlit zu IWrzbur.q. Frkf. nm M.tp 18 80. 12 2 s. 8. Verwundert wird ;der Lrrer liaaen, was die Magnetnadel rnit der Lehre von den lirankhciten tind deren Hciluns pmein Iiat. Dieres Rathrel zu loren, diem der Anfang der Vorrede, dea ich hiwher let- ze: ,lch iibergebe hier der denlienden Welt ,” f’gt der Verfafrer. .cine Scldt , die entweder rls Gantec lee ,,hen, oder ols Ganzes untergehen mid’s. Weder Com- ,pilaiion9 uoch Artefact, wedrr Schula noch SyRern, lih 2

Neue Lehren der Magnetnadel

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VII. N E U E LEHREN

d c r M a g n e t n a d e L Y O 0

I c h habe dem Lerer in dielen Annalen manche Unter- fuchung uber die Magnetnadel mitgetheilt , iiber ihre Abweichung , Scliwingung und Ncigung, uber dcren jahrlicbe und tsgliche Vcrrnderungen, und iiber die Ge- fetsc der Erdmagiietismus , welche diefen wundervol- Icn und rchwer zu entrarhlelnden Erlcheiniingen zum Grundr stt liegen Icheinrn. Diejeniern uncet ihuen, welche mir bezeupt hrben, dars diele Aulfdtze eiu vorriiglichrs lotc~dfe fur fie gehabt halwn, wrrden es mir daher Dank wi lkn , wenn ich fie mit e i n i p n gant neucn Lcliren ron der Mapetnadel bvkannt ma- oh., die ich in oinecn Werke finde, wo fie diere Leh- ren wahrrcheiolich niclit gerttcbt hdtten, da der Ti- tel nichts davon crwclrten I&t: A(igemrinc No/otogie und Therapie als Wflenfchnft ; Lrirfhien fu”r /cine Vorle-

fungen uon J o h. S p i n d I e r , PrnfeJIor an der Uniuer- /itlit zu IWrzbur.q. Frkf. nm M . t p 18 8 0 . 12 2 s. 8.

Verwundert wi rd ;der Lrrer l iaaen, was die Magnetnadel rnit der Lehre von den lirankhciten tind deren Hciluns p m e i n Iiat. Dieres Rathrel zu loren, diem der Anfang der Vorrede, dea ich hiwher let- ze: ,lch iibergebe hier der denlienden Welt ,” f’gt der Verfafrer. .cine S c l d t , die entweder rls Gantec lee ,,hen, oder ols Ganzes untergehen mid’s. Weder Com- ,pilaiion9 uoch Artefact, wedrr Schula noch SyRern,

l i h 2

c 472 3 ,,will ich liefern. Es iR WettX.Crperfor/chunB am Orga- ,nisrnus, in B8zicbung auf die gr/rnde oder krnnke Natur ,,an ihm. - - Vorher i l l noch nichts der Art peleinet &worden, und die allgemeinen phyEologirchen AnEchten ,End JeIbJt gcfchafien, weil noch ltein Lehrtuch der ,,PhyEologie vorhanden i R , in welchcm der reine GeiR ,der Natur gefehen wird, Ibndern alle bis jctzt er- ,,khiehene find matte Kacbtretungen dcr Naturphilofoo- ,phie. Die meilten Schriften, die im naturphi!ofophi- ,fchen Style gefchrieben find, lcennen nur die Form ,und den Ausdruck dcr Naturphilofophie, aber nicht ,,den innern Procefs derrelben, welclier uber der fub- ,,jectiven Grcnzc der WiKfenfchaftsform ill, und in clem ,,eigentlichen Sinne die Welrkorperforfclruiig nm Orgnnis-

,,mus wird. Der kosmologi/che Stand der PIledizin i R ,der einzig wahre, und in diefem nur will ich meine ,,Bahn laden. - -

,Ueber die benimmte FaUiing der Schrift i n ma- ,thematikcher Haltung," Lihrt der Verfafer fort, ,will ,ich nur k u n beriihren, dab jene mathematilkhen ,,Formen nicht leere Formalitaten feyn, rondern der ,wahrhafte Leib, in welchen fich die S u l ~ R a n z drr Me- ,,dizin einfchafft , und i n d r r That mediziniraher Rea- ,,lismus hei0t. Wer es antlers lieht, lcennt das Ge- ,,famrntleben der Dinge, unter den rerrchiedenllen Ge- ,Ralten, in einer untheilbaren Gefialt nicht." Den Le- Ser, der nicht witfen wird , was er unter der rnathe- matijchen Holtung diefer Schrift verfiehen fool1 , konnen dariiber die bciden ernen Paragraphen des erRen Ab- Zchnitts belehren, der iibexbhrieben lilt: Grundpfetze

der alIprnrincn No/ologie und Thernpie unter dem Ausdrucke einer aifgcincincn wijj'enIchaft/ichen Farmel: ,,$. 10. Folgendes Sclicma fafst den wiffenfchaftli- ,&en Charakter clcr Therapie in feinem allgemein ,Ren Ausdrucke unter der Formel: R p / 2 ) " b z; &.

I#

c 4 7 3 3 ,$. 11. Den gedrzngten GeiR der Formel entwickein wir ,dergeRalt. Der Organisnius, nCs ungetriibte Form und , , R ~ j f e x dcs UniuerJums, vcrhdlt Gch, wie in der Natur ,irgend cine GroTse, an welcher der Expoiient die ,,Potenzirung der GrGCse, nach dem Hervortreten der ,urfprunglicl~~n Dimenfionen, = A" darflellt. So wie ,,nun dcr Tod abfolute Negation des Lebens, oder eia ,totales Aufhrben des Organismus ift: Co iR Kranlr- ,heit eiii partielles Aufhubw deuelben, welches Iich ,,dur& Depotenziren oder das Zuriicktreten der ur- ,,fpriinglichen DimenGonen om Organismus, d. h., ,,durch U'urLelanstiehen, an der Grufse ausdruckt

$1 - f i ' /A"= - A" llTt'zs oLar nun der Nolologe am ,,Organ2smus niederreirst durch Depotcnziren , = Set- ,zen differenter Formen aiii Organismus, das bauet ,,der Therapeute, durch Hervorrufen der qualitativ - ,,priinitiven Dimenfionen am Organisinus, wieder auf. ,,Diefes gerchieht durch Eteviren =Irn zur Potenz a n

,der Grofie "8/2, wodurch die Potenz i m Wurzel- ,,zeichen, das Wurzelzeichen in der Poteiiz, das Ar- ,zeoeirnittel in der Kranlcheit, und die Kranlcheit irn ,Arzencirnittel fich aufhebr, u n d wechrelsweife zernich- ,tet, und rler Organismus iu Ceinem reinen ungetruh-

,ten Leben = = A " = d" ats urrpriing- Jich hervor geht. Die Elevation zur organifchen Po. ,,ten2 durch das Arzeneimittel, wi rd fyntLeErt mit n, ,als dem Exponenten der urfpt iinglichcn Diiueiilionen, ,und daraus e rk wird n i n Stand geretzt , kraft dierer

,ConfyntheGs (= nts ) die DefyntheGs (i) aufzuhehen,

nd* h-9 mC/A"=A"' als Defynthehs wird durch die ,,ConPynttielis =*"C/A""' = A" zcrnichtet, darnit die .primitive urfpr~nglichz SyntheSs =A" in den Dimen-

s -

nwi - -

11 - - -

,,lionen des Organismus angefchauet , indifferent und ,qualitativ ungetriibt , wieder hervor trete.”

Die folgenden Lehren ron der Magoetnadel, die man hier wbrtlich abgedruckt findet, gehdren zum zwriren Atdcchoitte diefrs Lrhrbuchs, der iiberkhrie- ben ik: Die Aufiennntur und uulseren EinfliiJfe iin Ver-

halten t u r n Organfchen, und gehen ron $. 56 Lis 0. 67, Einige d r r mrrkwiirdigften Stellen habe icli durch An- fuhruogs -Zeicben hier ausgehoben.

5. 56. N o t h w e n t l i g i f l es fiir einen wiffen- f c h a f t L hen A n t , d i e Erfcheinungen tler Magnet- aade i zu erkei inen, wie man d ie BarometerphG- n o m e n e kenoen mufs, urn die Witterungsverhalt- nilre, und deren Unterfchied, i n Beziehuog auf K r a i k h e i t , auszumitteln. Wer den Zufammen- h a n g d e r allgemeioen Krankheitsurfacheo , mit Krankhei t , wie lie am Organismus als Produkt er- fcheint , durchfchauen und forlchen will, findet oft unmiigliche Hinderpiffe i n feiner Apperception, w e n n niclit e in Objectives voraus geht , o d e r be- gleitendes j f i , a n Clem man die grofsen und gehei- m e n T h a t e n d e r Piatiir abfelien uncl v e r f e h e n Jer- n e n k6nnte. Dick ifi d e r Fall mit derblagnetnadel,

5.57. ihre Stufe in beteichnet durch ein Ge- i e t z , nach welchem das Wiederentftehen und Wie- deraufheben tles Gegrnfatzes, in jedem Momente, felbft nocli Object de r Wahrnehmung ifi.

lhr Wvfen und Koinzidcnz niit allgemeiner Kranklieitsitrjache , isc 3ergPJcalt:

I 473 3 $58. DJS InGchfeyn unferes WeltklSrpers,

oder die Einbildung des Allgemeinen in das Uefon- Jerc , druckt ficlr am deutlichrten durch die n8rdli- che Polaritst an ihm aus. Wo in einer activen po- laren Linie rlas Ucbergcwicht der einen Potent ttber die aIidere, 2. B. arii Pole A, Iiervor tritt, de- fto naher an Jiefem Pol* wird die IndXferenz, als SyntheGs cler polaren Liriie, liegen. Das Princip cler abfoluten CohSfion ik nach jeder Weife der Be- trachtung nirsends, PIS in der niirdlichen Wclt, mjt priniirem Ueberwiegen aufzufinden. Hiet inuk auch der priocipde Centralpunkt , oder erfte Fokus der Erde, zu fuclien r e p , Die vorberr- fchende Produktion des Eifens, im fiorden clef Erde, ifr der evidente Ceweis, wo tfer zentrifcha Punkt der Aclifeneinbilctung unleres Plineten noth- wendig gedacht werdcn iniiffe.

0.59. Die Magnetnude1 zerhdt ftch zum zen- t r i / rJ1 - rinbildenden Erilpunl;rc, wie dns Fallen der Korper grgen den Schwerptmkt der Erde.

,, Die JG3rper fallen gegen den Erclmittelpunkt, ,\veil fie den ahfoluten Grund lhres Seyns nicht in ,,Gch haben, fondern in der unendlichen Subftinz , , a h Scyns Qberhaupt, u n d dalier flas Streben Gu- ,,&ern, in vollkommene Itlentitst mit i h r zu gel3110 ?,gen" (Bewegung ziiin ahfolut Einem im Falle). Die Magnetnadel mufs im fieten Falle gegen den Indif- ferenzpunkt der abfoluten Cohihon begriffen feyn, ,,tlenn die Magnetnidel il'c nichrs fiir lich als be- ,,lonJeres, lie ifi nut Attribat, und objectiv ge-

t 476 1 ,) wordenes Nachbild vom Urbilde jenes Princips;” j h r Streben iil alfo zu jenern identifchen Subjecte, yon welchem fie nur Attribut ifi, urn in ihm, als dern abfoluten Grunde, durch welchen fie felbft offirmirt iit, zu feyn, weil an ihr nicht mijglich gernacht ifi, als Befonderes, zugleich auch abfo- l u t Allgemeines, ihrer Natur nach) zu feyn. Die Indifferenz der Magnetnadel, gegen das ident ikhe Subject, wird in jedem Momente aufgehoben, und i n jedem Momente wieder hergeftellt. Das allge* nieine Wiedecherfiellen der Dualitit, und das \Vie- derauflieben in jedem Mornente, kann nur durch ein Drittes ) jene Indifferenz fi6rendes, hervor ge- bracht werden, und aus diefern Satze allein ken- nen nur dic Abweichungen der Magnetnadel von dern, in welchern fie, dern Wefen nach, oder i n der Identitat ifi, reconfttuirt werden.

Die Erfcheinungen der Magnetnadel $nd durchaus entgegcn gesetzr diesen der Ebbe und Ffuth. Setzt man eine Magnetnadel der Richtung nach in d?x Oftweiipolaritiit , oder den Aequcltor, fo wird irn Augenbliclce diefe Richtung in die ge- r ade entgegen gefetzte Kordfudpolaritat Oberge- wandelt. ,,Das Wefen der Magnetnadd ift alle ,,Tangentialitat, mithin auch alle Sonnenpolaritat, ,,die auf unferen Weltlcorper gefetzt wird, zu flie- ,,hen.” Allein die Meere haben, i m Allgemeinen, eine befiindige Bewesung von Oft nach Weft; ,,die ,,h.Iondronoenpolarir3t ) welche die centripetale ,, Tendenz da r irdifclien hlaterie, und ihre Gravi-

Q. 60.

E 477 3 ,, tation gegen den allgemeinen Tndifferenzpunkt, , ,aufhebt, datlurch aber die Erdmater ie nach d e r , ,Tdngente beftirnmt,” gehiirt zu den letzten Griin- d e n d e r Erfcheinung von Ebbe und Fluth. - So riel nun die Erde, oder Magnetnadel, in jedem Mornen- t e yon dern Charakter d e r Ebbe und Fltith, o d e r d e m .Arqudtorialverhaltniffe, in fich aufnirninr, urn

€0 vie1 wird (lie Magnrtnatlel durch die Oliwefipo- la r i t i t befiimmt, weicht von Korden ab, u n d wird i n ihrem M. efeti differenzirt.

W l r e das Princip aller CohCrcnz, an jedcm Punkte des Rarimes, durcliaus clnffelhe und jdentirch, To w i r e keine qualitative Diffcrenz def Ra u ml i ch k ei t an u n fe r e m We I t kijr p I! r a ti f zu z e i ge n ; denn es wSre kein G r u n d vorhandcn, warurn d i e S t e t i g ke i t i h r e r A e u fse r u ng e n d i f f e re n z i r t iv e r d en Eollte; allein, da ein riiumlicher Punkt m e h r d e r Aeq~iatorialt l imenTon o d e r weniger entfpricht , aJs d e r andere i n derfelben afironomifclien Creite, mithin die active Coh5fion von d e r relativen mehr o d e r weniger i iberwunden wird , wie d e r Beweis evident gefuhrt wrrden kann, fchon ails den Ofcil- lat ionen des Penduls; fo jft dcr Grunt1 der Mag- lichlteit gefetzt, dafs die Magnetnsdel von J e t aftronomifchen hlittagsliliie in ilirem Stande ab- \veiche, und ilafs die Abweichung felbfr, nacli Ver- fchiederiheit der Zeit und des Or tes , verfchieden fey. Dafs die Jalirszeiten verfchiedcnen Einflufs hahen , i f i grcifsten Thei ls fclion a u s cleni, von Jah- reszeiten hinlaDglich Gefagten , Mar: ,, d e o n fie

8 . 6 1 .

f 478 3 ,, felbfi Gad die Produkte der abloluten und relativen ,,CobiiGorr cles Weltkijrpers, in l5eziehur.g auf die JJ NothwendigLeit der Quadruflicirit i n der Erdbc- ,, wegung urn Ja s Sonneticentrurn” (abfoluter uod relativer ticwegungsgegenfatz der Erdbaho).

In Europa ift die Abrveicbuwg de r Magnetnadel in ihrem Stantle wefilich von der Mit- tagtlinie. Der Orund diefes Phaoomens ift wohl ke in aoderer , als dafs das Princip aller Cohiifion, in Oll , der Dirnenfion des Weltdiameters unter- worfen, mithin felhfi de r niagnetifche Procefs dem elektriuchen nicht vorhertfchend fey; im Weft aber J a s relariv urngakehrte Verhdtnifs v o n Oft erkannt werden miilk; namlich i n Weft iiberwiegt das rea- le Princip, wie irn Ofl das ideale, oder die Ex- panfion ; die Magnetnadnl alfo, welche ilberall das reale Princip oder die Schwere fucht, kehr t gerade zuin Urngeliehrten vom iifilichen Principe ; ,,nun liegt aber E u r o p zwifchen tler iifilichen uod ,, wefiliclien Halbkugal ; ” deinnach mufs nothwen- dig die Magoetnadel imrner die T rndenz haben, in dem zu feyn, wodurch fie’ i n ihr Weren recon- firuirt werden kann, d. h., fie weicht i n Europa wefilich von der Rlittagslinie ab (Itraft cles noth- wendigen Verhlltnilfes der Qualit3tinclifferenz der Raurnlichlteit oder der Cohifion der niirdljihen Halbwelt , in den drei relativen lndifferenzpunk- ten : Afien Europa, Amerika, zum abfoluten Pol - Nord -) als dern abfoluten Indifferenz- puokte diefer drei , uncl der Magoetnadel felbfi.

0 . 6‘2.

c 479 3 9. 65. Sebf t dem hat diefe Abweichong, an

einem untl ehen demfelben Or te , w i d e r verfchje- dene Phafen. C a f f i n i , dern wir die genJuefien und beften Beobachtungen hieriiber in den frulie- ften Zeiten vertlanffen, beinerkt, in Hinficht auf d i e tagliche Abweichung, folgende conftante 01;.iI- lat ion de r Magiietnarlel: Pie grofsie Abweichung von Korden nach it'eften findet gegen 2 L'lir n'ach- mittags Stat t , und die grofste Annaheruiig derfel- ben gegen Korden um 8 Uhr des Morgens, fo, dafs tie von diefer letzten Stunde an, gegen 2 Uhr Kachniittaps, his gegen den niichlien hlorgen, fich mehr zu nihern ftrebt.

1111 Allgerneinen genomrneo, wenn in Europa -8 Uhr MorSeos i f i , fo fetzt gerade gleich- zeitig die Sonnenpolaritat ihr Maximum i n Ofi, oder die Sonne n5hert Gch d a r t der hIittagsIinie. ,,Dje Sonne f ingt nun in Oft befonders 3 n , ih re ,, Fordcrungen a n jenen Tlieil der ii'elt zu maohen, ,,die active Cohiilion zu zernichren, unJ (lie relative

dafiir her ror zu rufen;" nun aber ift tlas Wefen cler Nagnetnadel , im Inclifferenzpunkte ( le t ahfoluten Cohiifion zu feyn (aus obigem); fie flielit alfo d e n jetzt fonnenpolaren Ort, und fuclit dafiir den nord- lichen lndifferenzpunkt in de r h'acht tles tVefi, hier ntirnlich, wo die Sonne noch am wenigften ih- tern Principe (Jas die Magnetnadel imrner fucht) ieindlich feyn kann. Gegen 1 2 bis z Chr, in Eu- ropa , wird dafrelbe Maximum von Solir;t:,t, uher- haupt bei UDS, mit Uebergewiclit des relativ cob&

Q. 64.

fivea oder elektrifchen Moments gcfetzt, rlr am europgifchen Morgen am OR, und .felbfi der WeR wird im Morgen der Soone gcregt; dagegen aber verfchwindat wieder die am OL1 gemache Forde- rung der Sonne im elektrifchen Momente, fo wie jett t in Europa und in Wefi ihr Maximum gefettt wird. Die Magnetnadet. alfo ftrebt, vom hJitt.rge bis gegen den niichlleo Morgen, dem Norden fich zu nahern.

0. 65. Z u den differenteften jjihriichen Ab- meichungen gegen Wellen gehiirt die Frilldings - Kachtgleiche, tind ihre gr6fste jiihrliche Annihe- rung gegen Norden ilk uni die Herbfi- haclitgleiche.

3. 66’. ,,Stellt man fich unter der Nittngslinie ,, gleichfarn das Perpendiculum oor, und denkt man ,,iich die Magnetoadel, clcr negcl nach , als con- ,,gruirenrlen Strahl mit der hchfe, oder Clem Per- ,pendiculum:’ To ill die grafste Abweichung gcgcn Welt urn die FrGhlings- &acht$eiche = detn Ma- ximum der Brcchung des Stralrls d s Difiaot voni Perpendikel , und auf gleiche Weife if i die grjfste AnnZherung gegen Norden = dem Minimitm (let Brechung des Srrahls, aIs Dillant vom Petpendi- kel , und dein Maximum des Einfalls zunt Perpen- dike]. Im erRero geht die niirdliche Elalbwelt VOn der actioen (der magnetifchen) in die relative, und Sm Jetztern Falle von der relativen (Sonnenpolaren) in die active CohiiGon iiber; aber wir wiffen’, dlfs je coharenter die Materie ifi, in die der Strahl ein- geht, deRo meht wird der Stralil turn l’erpenclilrel

gebrochen, d. h., ein defto ntiheres*VerhHltnifs.in die Axe , oder die kubifche DimenGon der Mate- r ie , e r lmgt der Strahl; nurl aber geht die nordli- che Halbwelt, zur Zeit der Frilhlings - Piachtglei- the, r o n tier activen in rlic relative Coh5Gonstlia- iigkeit (vom Winter in Sommer) (Iher; der magne- tifche Strahl (hlagnetnadel) wirtl daher den Kampf begehen, die Diftanz vom Perpendikel, oder der R.Iittagslinie, zu erreichen.

5. 67. Urn die Herbft-Kacktgleiche treten die entgegen Sefetzten Thatigkeitsforlnen hervor; die Erfcheinungen mirlfen alio auch denen urn die Frfihlings- Nachtgleiche entgegen gefetzt f e p , und fie aufheben , d311cr zur Herhft-Nachtgleiche die M q n e t n a d e l i n den lndifferenzpunkt zurilck ftrebt, untI IVord fucht. - Vor vulkanifchen Aushril- chen und Erdbeben gehen manchmahl aufseror- dentliche Bewegungen der Magnetnadel vorher. - Die Mbgnetnadel wird oft vor und nach Erfchei- nurig eines Kordliclits in Bewegung geferzt; ih re Abweichung j f i rlann um Mit tapzei t grofser, ,als gewdrnlich. Allein tliefs iTt fchon grofsteo Thei ls bekannt aus d e m , was oben gefagt wurde, ,,van

,,dem Kampfe und Siege des \Veltdiameiers aber die ,, AxeneinbilJung,” und dern temporellen Ueberge. wichte des elektrifchen aber den rnagnetifchen pro- cefs in der Natur.

Immerhin erRaune cler PhyClrer iiber diere A d . f~hliifTe, welche G b P r die vcr borgenhn Gegenfiande der PbyIik, aus einer Eofologie und Therapie bervor

gehen. Der wunderbarcn mcdizinifchen Lehren pieLt es hier nicht weniger, und er fehlt suf keiner Seite an Veranlalfung, dat Licht t u bewundern, das Gch hier GLer die Natur ergiefst, und die Dunkelheit zur FinRernifs inacht. Auch iR das Beginnen des VerfaT- h s , 1aut drs SchluITes der Vorrede, kein kleines: ,Der Gain der Mediain foil durcbaus ein neuer wer- , ,din, die hinf'dlligen Formen, in die das Volk der ,, ltiediziner eingerofiet i l l , follen zertrochcn , und im ,Gt=gentheile auch der wilfenfchaftliche Schstten, nach ,,welchem To vide Pieulinpe greifen, roll z e r h e u e t wer- ,,den; dafirr aber fielle Gclr die cigrntfiche Meditin, d o ,Jas Wahre, Gute und Schone , in allgemciner Welt- ,form dar." Eine Seite bat indefs diefes Reginnen, w e M e der redliche Forfcber der Wahrheit nicljt ohne Schrnerz ins Auge faffen kann: Den Verhch ei- ner folchen DarRellung, von dein es zweifelhaft feyn diirfte, was fur den Urheber deffelbea ehrenvoller fey anzunehrnen, doTs Frijhnung der Node, oder bars Uelierzeugung ihn hervor gehracht habe; - dic- rOn Verruch erhalten w i r nicht etwa in einer ef'oteri- fchen Schrift , die blofs den BleiRern in dcr KunR und lacbverfiandigen Lefern zur Prufung oorgelegt wiirde, [ondern in einem L r h r b u d r , wonclch fich die Jogend mit den erRen Griinden der Kolblogie und Thhra- pie bekannt machen roll, und welches, fiatt wohl bew'shrte und gcdiegene Lehreii zu enthaltrn, dam jungen Gelehrten ein Gmkeln in halsbrecherifchen Luftfprfingen als das Ziel und den Inhalt der \Viffei:- Ichaften aufhellt. Beklagenswerllic Rlifsgrifle dierer Ar t find i n dcr neuefieuleit nur d l t u Ldufig inDeurfch- land gelchehen; 1ii3gea fie dem Vaterlande iu dr:*edeI. nen feiner Sprofslinge iiic'ut tierere Wunden fch!daerJ, als jedes andere Mifsgel'cLicII, das unfere KJ:ion Le- troffen hat. G i l o c * t .