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Neue Medien im Hochschuleinsatz Gutachten der Bund-Länder- Kommission

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Neue Medien im Neue Medien im HochschuleinsatzHochschuleinsatz

Gutachten der Bund-Länder-Gutachten der Bund-Länder-KommissionKommission

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ÜbersichtÜbersicht0. Einleitung0. Einleitung1. Neue Medien1. Neue Medien 1.1 Begriffsdefinition "Neue Medien"1.1 Begriffsdefinition "Neue Medien" 1.2 Beispiele der Anwendung neuer 1.2 Beispiele der Anwendung neuer MedienMedien2. Bestandsaufnahme des Einsatzes neuer 2. Bestandsaufnahme des Einsatzes neuer MedienMedien 2.1 Deutschland Allgemein 2.1 Deutschland Allgemein 2.2 Deutschland Hochschulen2.2 Deutschland Hochschulen

Bewertung des StudentepackBewertung des Studentepack

3. Lehrtheorien3. Lehrtheorien 3.1 Kognitivistische L.3.1 Kognitivistische L. 3.2 Konstruktivistische L.3.2 Konstruktivistische L. 3.3 Integrative L.3.3 Integrative L.4. Einsatz neuer Meiden an der Hochschule4. Einsatz neuer Meiden an der Hochschule 3.1 Chancen des Einsatzes3.1 Chancen des Einsatzes 3.2 Probleme/Risiken 3.2 Probleme/Risiken 5. Empfehlung5. Empfehlung

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EinleitungEinleitungHeute, im 21. Jahrhundert, sind wir Menschen immer mehr abhängig von Heute, im 21. Jahrhundert, sind wir Menschen immer mehr abhängig von neuen aktuellen Informationen und natürlich auch von neuen Technologien. neuen aktuellen Informationen und natürlich auch von neuen Technologien. Wo vor einigen Jahren noch von einer Informationsgesellschaft die Rede war, Wo vor einigen Jahren noch von einer Informationsgesellschaft die Rede war, steht jetzt der Begriff der Wissensgesellschaft an seiner Stelle. steht jetzt der Begriff der Wissensgesellschaft an seiner Stelle. Der Informationsgesellschaft lagen die Fortschritte in den Bereichen der Der Informationsgesellschaft lagen die Fortschritte in den Bereichen der Informations- und Kommunikationstechnologie zugrunde. Die einfache Informations- und Kommunikationstechnologie zugrunde. Die einfache Zugänglichkeit, Verbreitung und Vervielfältigung von Informationen und Zugänglichkeit, Verbreitung und Vervielfältigung von Informationen und Wissen war hier zentral. Doch was bringen Berge von Wissen, wenn man sie Wissen war hier zentral. Doch was bringen Berge von Wissen, wenn man sie nicht versteht und nicht relevantes von unwichtigem Wissen unterscheiden nicht versteht und nicht relevantes von unwichtigem Wissen unterscheiden kann? kann? Wolfgang Frühwald definierte 1996 eine Wissensgesellschaft als eine Wolfgang Frühwald definierte 1996 eine Wissensgesellschaft als eine Gesellschaft, die ihre Lebensgrundlage aus reflektiertem und bewertetem Gesellschaft, die ihre Lebensgrundlage aus reflektiertem und bewertetem Wissen gewinnt und von den neuen technischen Möglichkeiten einen Wissen gewinnt und von den neuen technischen Möglichkeiten einen bewussten und lebenserleichterten, sozial nicht zerstörenden Gebrauch bewussten und lebenserleichterten, sozial nicht zerstörenden Gebrauch macht. macht. Bildung hat in diesem Zusammenhang die Aufgabe den Aufbau von Urteils- Bildung hat in diesem Zusammenhang die Aufgabe den Aufbau von Urteils- und Handlungsfähigkeit zu ermöglichen. und Handlungsfähigkeit zu ermöglichen. Positive Stimmen sprechen den neuen Technologien unter anderem bessere Positive Stimmen sprechen den neuen Technologien unter anderem bessere Möglichkeiten zu, auf verschiedenen Wegen Wissen zu vermitteln und zu Möglichkeiten zu, auf verschiedenen Wegen Wissen zu vermitteln und zu erhalten, als bei traditionellen Lehr-/Lernformen. Vor allem für den erhalten, als bei traditionellen Lehr-/Lernformen. Vor allem für den Hochschulbereich ist dieser Aspekt interessant.Hochschulbereich ist dieser Aspekt interessant.Doch zuerst sollten wir klären, was mit „neuen Medien“ gemeint ist.Doch zuerst sollten wir klären, was mit „neuen Medien“ gemeint ist.

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Der Begriff „neue Medien“Der Begriff „neue Medien“Der Begriff „neue Medien“ stammt aus den 70er Jahren. Gemeint Der Begriff „neue Medien“ stammt aus den 70er Jahren. Gemeint war damals alles neue im Bereich der Massen- und war damals alles neue im Bereich der Massen- und Speichermedien. Beispielsweise Bildschirmtext oder Kabel- und Speichermedien. Beispielsweise Bildschirmtext oder Kabel- und Satellitenfernsehen etc.Satellitenfernsehen etc.

Heute wird der Begriff der „neuen Medien“ anders definiert:Heute wird der Begriff der „neuen Medien“ anders definiert: „„Neue Medien“ sind alle Informations- und Neue Medien“ sind alle Informations- und

Kommunikationstechnologien, die auf digital- und computertechnischer Kommunikationstechnologien, die auf digital- und computertechnischer Basis arbeiten. Hauptaugenmerk liegt hierbei auf dem Computer. Basis arbeiten. Hauptaugenmerk liegt hierbei auf dem Computer. Er integriert alle wichtigen Bestandteile.Er integriert alle wichtigen Bestandteile.

Das Stichwort „Innovation“ ist sehr zentral, wenn es um „neue Das Stichwort „Innovation“ ist sehr zentral, wenn es um „neue Medien“ geht. Hierbei gibt es zwei innovative Aspekte:Medien“ geht. Hierbei gibt es zwei innovative Aspekte:

Computerisierung und Digitalisierung, sowieComputerisierung und Digitalisierung, sowie die Interaktivitätdie Interaktivität

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Der Begriff „neue Medien“Der Begriff „neue Medien“Neu ist also:Neu ist also:

der Computer im Zentrum.der Computer im Zentrum. alte Medien werden in neue integriert. Die alte Schreibmaschine alte Medien werden in neue integriert. Die alte Schreibmaschine

beispielsweise wird zum Textbearbeitungsprogramm. beispielsweise wird zum Textbearbeitungsprogramm. die Funktionserweiterung bisheriger Medien und ihre die Funktionserweiterung bisheriger Medien und ihre

Kombination zu Multimedia.Kombination zu Multimedia. Informationen werden bei ihrer Speicherung/Verarbeitung Informationen werden bei ihrer Speicherung/Verarbeitung

digitalisiert.digitalisiert. ein Netz dient mehreren Diensten zur Datenübermittlung, das ein Netz dient mehreren Diensten zur Datenübermittlung, das

Telefonnetz beispielsweise ermöglicht Internetzugang.Telefonnetz beispielsweise ermöglicht Internetzugang. interne und externe Netzwerke ermöglichen weltweiten Zugriff interne und externe Netzwerke ermöglichen weltweiten Zugriff

auf Daten.auf Daten. die Möglichkeit der Interaktion und Kommunikation zwischen die Möglichkeit der Interaktion und Kommunikation zwischen

mehreren Nutzern, sowie zwischen Mensch und System.mehreren Nutzern, sowie zwischen Mensch und System.

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Schlüsselbegriffe bei den „neuen Schlüsselbegriffe bei den „neuen Medien“Medien“

DigitalisierungDigitalisierung ist die Umsetzung optischer oder akustischer Daten ist die Umsetzung optischer oder akustischer Daten in ein binäres Zeichnsystem.in ein binäres Zeichnsystem.MultimedialitätMultimedialität bezeichnet den computergestützten Verbund bezeichnet den computergestützten Verbund verschiedener Audiovisionsformen, wie Text, Bilder, Ton etc. Dazu verschiedener Audiovisionsformen, wie Text, Bilder, Ton etc. Dazu gehört ebenfalls die Nutzung von Online und Offline Angeboten.gehört ebenfalls die Nutzung von Online und Offline Angeboten.Vernetzung Vernetzung ist auch ein zentraler Aspekt. Sie ermöglicht uns die ist auch ein zentraler Aspekt. Sie ermöglicht uns die Kommunikation durch die weltweite Digitalverbindung über Kabel Kommunikation durch die weltweite Digitalverbindung über Kabel und Satellit. Dadurch erlangen wir viel größere Mobilität, vor allem und Satellit. Dadurch erlangen wir viel größere Mobilität, vor allem vom Schreibtisch aus.vom Schreibtisch aus.Sämtliche Funktionen bisheriger Medien sind jetzt über ein einziges Sämtliche Funktionen bisheriger Medien sind jetzt über ein einziges System (PC) zu bedienen. Das nennt man System (PC) zu bedienen. Das nennt man Multifunktionalität.Multifunktionalität.Auch die Auch die InteraktivitätInteraktivität bei den „neuen Medien“ ist ein bei den „neuen Medien“ ist ein Schlüsselbegriff. Sie unterstützt die personale Kommunikation.Schlüsselbegriff. Sie unterstützt die personale Kommunikation.

Die Interaktivität ist der Begriff mit den meisten Bedeutungsvarianten, er Die Interaktivität ist der Begriff mit den meisten Bedeutungsvarianten, er kann verweisen auf:kann verweisen auf:

Die Möglichkeit der Selektion durch den BenutzerDie Möglichkeit der Selektion durch den BenutzerDie Interaktion zwischen Mensch und Maschine oder beliebig vielen NutzernDie Interaktion zwischen Mensch und Maschine oder beliebig vielen NutzernDie Interaktion in einer dreidimensionalen computergenerierten WeltDie Interaktion in einer dreidimensionalen computergenerierten Welt

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Beispiele der Anwendungen Beispiele der Anwendungen neuer Medienneuer Medien

Virtuelle Vorlesungen: Durch den Einsatz multimedialer Elemente wird eine Virtuelle Vorlesungen: Durch den Einsatz multimedialer Elemente wird eine herkömmliche Vorlesung komplett ersetzt. Der zu lernende Stoff wird durch das herkömmliche Vorlesung komplett ersetzt. Der zu lernende Stoff wird durch das Internet oder CD-Roms an den Studenten herangetragen und steht diesem nun zur Internet oder CD-Roms an den Studenten herangetragen und steht diesem nun zur freien Verfügung .freien Verfügung .Semivirtuelle Vorlesung: Ähnlich der virtuellen Vorlesung ist die Besonderheit dieses Semivirtuelle Vorlesung: Ähnlich der virtuellen Vorlesung ist die Besonderheit dieses Konzeptes die starke Ausrichtung auf die Verwendung multimedialer Inhalte, hier Konzeptes die starke Ausrichtung auf die Verwendung multimedialer Inhalte, hier jedoch ergänzt durch eine Präsenzveranstaltung. jedoch ergänzt durch eine Präsenzveranstaltung. Learning Communities: Die Benutzung des Internets in Verbindung mit spezieller Learning Communities: Die Benutzung des Internets in Verbindung mit spezieller Server-Software (Forensystem, Content-Management-System) ermöglicht Gruppen Server-Software (Forensystem, Content-Management-System) ermöglicht Gruppen von Studenten kooperatives Lernen. Das Ziel ist es, das gemeinsame Wissen der von Studenten kooperatives Lernen. Das Ziel ist es, das gemeinsame Wissen der Gemeinschaft zu vermehren und zu optimieren und dadurch eine Förderung der Gemeinschaft zu vermehren und zu optimieren und dadurch eine Förderung der individuellen Wissensentwicklung zu erreichen.individuellen Wissensentwicklung zu erreichen.Interactive Learning: Wissens- und Fertigkeitserwerb mithilfe spezialisierter Software, Interactive Learning: Wissens- und Fertigkeitserwerb mithilfe spezialisierter Software, welche neben der Vermittlung auch gleich die Überprüfung des Lernerfolges welche neben der Vermittlung auch gleich die Überprüfung des Lernerfolges vornimmt.vornimmt.

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Theoriesysteme des LernensTheoriesysteme des LernensDas Thema Lehren und Lernen wird im Allgemeinen von Das Thema Lehren und Lernen wird im Allgemeinen von drei Theoriesystemen, dem Behaviorismus, dem drei Theoriesystemen, dem Behaviorismus, dem Kognitivismus und dem Konstruktivismus, beeinflusst.Kognitivismus und dem Konstruktivismus, beeinflusst.Alle drei Theoriesysteme haben sich nicht gegenseitig Alle drei Theoriesysteme haben sich nicht gegenseitig verdrängt, sondern zeigten jeweils Schwächen und verdrängt, sondern zeigten jeweils Schwächen und Stärken der anderen Theorien auf. Stärken der anderen Theorien auf. Jede dieser Theorien hat eine eigene Auffassung, wie Jede dieser Theorien hat eine eigene Auffassung, wie Lernprozesse ablaufen, von den Aufgaben und Lernprozesse ablaufen, von den Aufgaben und Funktionen eines Lehrenden und von der Position des Funktionen eines Lehrenden und von der Position des Lernenden im Lernprozess.Lernenden im Lernprozess.

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Die Theorie des BehaviorismusDie Theorie des BehaviorismusAls Grundlage für den Behaviorismus dient die Als Grundlage für den Behaviorismus dient die Vorstellung eines Reiz-Reaktions-Modells. Nach Vorstellung eines Reiz-Reaktions-Modells. Nach bestimmten „Regeln“ folgt auf einen äußeren Reiz eine bestimmten „Regeln“ folgt auf einen äußeren Reiz eine bestimmte Reaktion. Abläufe im Gehirn sind hierbei nicht bestimmte Reaktion. Abläufe im Gehirn sind hierbei nicht interessant.interessant.Für den Lernprozess bedeutet das, dass durch einen Für den Lernprozess bedeutet das, dass durch einen geeigneten Reiz eine bestimmte positive Reaktion geeigneten Reiz eine bestimmte positive Reaktion ausgelöst werden kann. Der Lehrende handelt nach ausgelöst werden kann. Der Lehrende handelt nach einem autoritärem Lehrermodell.einem autoritärem Lehrermodell.

Dieses Modell wird von der Hochschullehre nicht Dieses Modell wird von der Hochschullehre nicht vertreten und ist deshalb im Folgenden zu vertreten und ist deshalb im Folgenden zu vernachlässigen.vernachlässigen.

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Die Theorie des KognitivismusDie Theorie des KognitivismusIn Analogie zum Computer wird hier der Prozess des menschlichen In Analogie zum Computer wird hier der Prozess des menschlichen Denkens als Prozess der Verarbeitung von außen kommender Denkens als Prozess der Verarbeitung von außen kommender Information gesehen. Da der Informationsfluss im Gehirn nicht Information gesehen. Da der Informationsfluss im Gehirn nicht unmittelbar sichtbar ist, werden indirekte Schlüsse mit Hilfe der unmittelbar sichtbar ist, werden indirekte Schlüsse mit Hilfe der Computeranalogie gezogen. Anders als beim Behaviorismus Computeranalogie gezogen. Anders als beim Behaviorismus interessiert sich der Kognitivismus nicht für die direkte Verbindung interessiert sich der Kognitivismus nicht für die direkte Verbindung zwischen Reizen und Reaktionen, sonder eher dafür, wie Menschen zwischen Reizen und Reaktionen, sonder eher dafür, wie Menschen zu Problemlösungen kommen.zu Problemlösungen kommen.Auf das Lernen bezogen bedeutet die Theorie des Kognitivismus, Auf das Lernen bezogen bedeutet die Theorie des Kognitivismus, dass das Lernen ein mentaler Prozess ist, der sich analog der dass das Lernen ein mentaler Prozess ist, der sich analog der Informationsverarbeitung im Computer modellieren und erforschen Informationsverarbeitung im Computer modellieren und erforschen lässt. Der Lehrende soll den Lernprozess als Tutor begleiten und lässt. Der Lehrende soll den Lernprozess als Tutor begleiten und bei Bedarf helfen. Die Lerninhalte müssen hierbei vereinfacht und bei Bedarf helfen. Die Lerninhalte müssen hierbei vereinfacht und didaktisch aufbereitet werden. Frontalunterricht, systematische didaktisch aufbereitet werden. Frontalunterricht, systematische Unterrichtsplanung, strenge Fächergrenzen und strikte Lernkontrolle Unterrichtsplanung, strenge Fächergrenzen und strikte Lernkontrolle sind zentrale Merkmale.sind zentrale Merkmale.

Vor allem in der Schule und in der Hochschule ist die kognitivistische Lernauffassung die gängigste Form der Wissensvermittlung.

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Die Theorie des KognitivismusDie Theorie des Kognitivismus Kritikpunkte am kognitivistischen Ansatz als Lehr- /Lernauffassung Kritikpunkte am kognitivistischen Ansatz als Lehr- /Lernauffassung

für die Hochschule: für die Hochschule:

Die Aufgabe der Hochschule besteht im Allgemeinen darin, die Die Aufgabe der Hochschule besteht im Allgemeinen darin, die Studenten nicht nur mit inhaltlichen, sondern auch mit kontext-Studenten nicht nur mit inhaltlichen, sondern auch mit kontext-unabhängigen Kompetenzen auszustatten. Hierzu zählen Fähigkeiten unabhängigen Kompetenzen auszustatten. Hierzu zählen Fähigkeiten für einen eigenverantwortlichen und selbstständigen Umgang mit für einen eigenverantwortlichen und selbstständigen Umgang mit „neuen Medien“. Vor allem sollten diese Kompetenzen auf die „neuen Medien“. Vor allem sollten diese Kompetenzen auf die Arbeitswelt vorbereiten, da durch raschen technischen Wandel, Arbeitswelt vorbereiten, da durch raschen technischen Wandel, lebenslanges Lernen notwendig ist. Die kognitivistische Lehr- lebenslanges Lernen notwendig ist. Die kognitivistische Lehr- Lernauffassung wirkt dem jedoch entgegen, da sie viele dieser Lernauffassung wirkt dem jedoch entgegen, da sie viele dieser notwendigen Kompetenzen nicht vermittelt: Defizite bei notwendigen Kompetenzen nicht vermittelt: Defizite bei fächerübergreifendem Wissen, Passivität und fehlende Motivation der fächerübergreifendem Wissen, Passivität und fehlende Motivation der StudentenStudenten

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Die Theorie des KonstruktivismusDie Theorie des Konstruktivismus• Beim Konstruktivismus bekommt der Lernende kein fertiges Wissen mehr Beim Konstruktivismus bekommt der Lernende kein fertiges Wissen mehr

aufgetischt, das er „auswendig“ lernt, wie beim Kognitivismus; er muss sich aufgetischt, das er „auswendig“ lernt, wie beim Kognitivismus; er muss sich vielmehr den Weg zum Wissen selbst bahnen.vielmehr den Weg zum Wissen selbst bahnen.

• Der Lernende erhält Instruktionen mit denen er sein Wissen erarbeitet. Das Der Lernende erhält Instruktionen mit denen er sein Wissen erarbeitet. Das so konstruierte Wissen soll möglichst flexibel auf neue so konstruierte Wissen soll möglichst flexibel auf neue Problem-/Aufgabenstellungen angewandt werden. Problem-/Aufgabenstellungen angewandt werden.

• Auch den Lehrenden wird eine neue Rolle zuteil: Sie sind Auch den Lehrenden wird eine neue Rolle zuteil: Sie sind nicht nur nicht nur Wissensvermittler, sondern fungieren als Coaches und Motivatoren. Sie Wissensvermittler, sondern fungieren als Coaches und Motivatoren. Sie arrangieren Lernsituationen, stellen „Werkzeuge“ zur Problembearbeitung arrangieren Lernsituationen, stellen „Werkzeuge“ zur Problembearbeitung zur Verfügung und begleiten den Lernprozess mit dem Ziel, der zur Verfügung und begleiten den Lernprozess mit dem Ziel, der zunehmenden Selbststeuerung seitens der Studierenden.zunehmenden Selbststeuerung seitens der Studierenden.

• Beim Konstruktivismus gibt es für ein Problem nicht nur eine passende Beim Konstruktivismus gibt es für ein Problem nicht nur eine passende Lösung, sondern mehrere geeignete Lösungen.Lösung, sondern mehrere geeignete Lösungen.

• An der Hochschule steckt der konstruktivistische Lehr-/Lernansatz noch in An der Hochschule steckt der konstruktivistische Lehr-/Lernansatz noch in den Kinderschuhen, es gibt nur vereinzelt Seminare oder Vorlesungen die den Kinderschuhen, es gibt nur vereinzelt Seminare oder Vorlesungen die darauf basieren.darauf basieren.

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Die Theorie des KonstruktivismusDie Theorie des Konstruktivismus

Kritikpunkte am kontruktivistischen Ansatz als Lehr- /Lernauffassung für die Kritikpunkte am kontruktivistischen Ansatz als Lehr- /Lernauffassung für die Hochschule: Hochschule:

Viele Studenten fühlen sich allein gelassen. Es ist schwierig mit der neuen Viele Studenten fühlen sich allein gelassen. Es ist schwierig mit der neuen Situation umzugehen, weil es kein klar definiertes Ziel gibt, keine Situation umzugehen, weil es kein klar definiertes Ziel gibt, keine „Musterlösung“. Diese Situation führt in der Praxis dazu, dass sich Lernende „Musterlösung“. Diese Situation führt in der Praxis dazu, dass sich Lernende kognitiv überlastet fühlen. Außerdem scheitert die Umsetzung des kognitiv überlastet fühlen. Außerdem scheitert die Umsetzung des Konstruktivismus häufig an der fehlenden bzw. mangelnden Konstruktivismus häufig an der fehlenden bzw. mangelnden Medienkompetenz, sowohl der Lernenden als auch der Lehrenden. Ein Medienkompetenz, sowohl der Lernenden als auch der Lehrenden. Ein weiteres Problem stellt die mangelnde technische Ausstattung der weiteres Problem stellt die mangelnde technische Ausstattung der Studenten bzw. Universitäten dar. Kontruktivistisches Lernen ist oft eng Studenten bzw. Universitäten dar. Kontruktivistisches Lernen ist oft eng verbunden mit Anwendungen neuer Medien, die als Lern- und Recherche-verbunden mit Anwendungen neuer Medien, die als Lern- und Recherche-Hilfen dienen. Hilfen dienen.

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Zusammenfassend: Die Integrative Zusammenfassend: Die Integrative Lehr-/LernauffassungLehr-/Lernauffassung

Um die kognitive Überlastung und die passive Haltung der Um die kognitive Überlastung und die passive Haltung der Studenten in den Hochschulen zu verhindern, müssen beide Studenten in den Hochschulen zu verhindern, müssen beide Theorien, die Kognitivistische und die Konstruktivistische Theorien, die Kognitivistische und die Konstruktivistische Lerntheorie, miteinander verknüpft werden. Lerntheorie, miteinander verknüpft werden. Instruktion und Konstruktion müssen sich gegenseitig ergänzen und Instruktion und Konstruktion müssen sich gegenseitig ergänzen und bilden so die Intergrative Lehr-/Lernauffassung. Denn auch bilden so die Intergrative Lehr-/Lernauffassung. Denn auch selbstgesteuertes aktives Lernen braucht Anleitung und selbstgesteuertes aktives Lernen braucht Anleitung und Unterstützung durch Lehrende. Unterstützung durch Lehrende. In diesem Zusammenhang ist der Hochschullehrer für vielfältige In diesem Zusammenhang ist der Hochschullehrer für vielfältige Funktionen zuständig. Er muss sowohl präsentieren, als auch Funktionen zuständig. Er muss sowohl präsentieren, als auch Lerninhalte strukturieren und den Lernvorgang unterstützen. Er Lerninhalte strukturieren und den Lernvorgang unterstützen. Er fungiert als Tutor, aber auch als Vermittler von Wissen und leitet fungiert als Tutor, aber auch als Vermittler von Wissen und leitet das selbstständige Lernen der Studenten an.das selbstständige Lernen der Studenten an.

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Lernen mit „neuen Medien“Lernen mit „neuen Medien“

Multimedialität und neue Kommunikationsformen Multimedialität und neue Kommunikationsformen versprechen neue Lernpotentiale. versprechen neue Lernpotentiale. Neuer Lernort bietet das Internet, sowie der Neuer Lernort bietet das Internet, sowie der mediale Raum. Möglich sind hier sowohl mediale Raum. Möglich sind hier sowohl formelles Lernen, z.B. in der virtuellen formelles Lernen, z.B. in der virtuellen Hochschule, als auch informelles Lernen durch Hochschule, als auch informelles Lernen durch Eigeninitiative. Eigeninitiative. Neu beim Lernen mit „neuen Medien“ ist die Neu beim Lernen mit „neuen Medien“ ist die Rolle des Lehrenden. Er fungiert als Moderator, Rolle des Lehrenden. Er fungiert als Moderator, Trainer oder auch Tutor. Trainer oder auch Tutor.

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Lernen mit „neuen Medien“Lernen mit „neuen Medien“

Wie wirksam das Lernen mit „neuen Wie wirksam das Lernen mit „neuen Medien“ ist, hängt davon ab, vom Medien“ ist, hängt davon ab, vom Vorwissen der Lernenden, von ihrer Vorwissen der Lernenden, von ihrer Unsicherheitstoleranz und von ihrem Unsicherheitstoleranz und von ihrem Interesse bzw. Motivation. Interesse bzw. Motivation. ……

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Beispiele der Anwendungen Beispiele der Anwendungen neuer Medienneuer Medien

Virtuelle Vorlesungen: Durch den Einsatz multimedialer Elemente wird eine Virtuelle Vorlesungen: Durch den Einsatz multimedialer Elemente wird eine herkömmliche Vorlesung komplett ersetzt. Der zu lernende Stoff wird durch das herkömmliche Vorlesung komplett ersetzt. Der zu lernende Stoff wird durch das Internet oder CD-Roms an den Studenten herangetragen und steht diesem nun zur Internet oder CD-Roms an den Studenten herangetragen und steht diesem nun zur freien Verfügung .freien Verfügung .Semivirtuelle Vorlesung: Ähnlich der virtuellen Vorlesung ist die Besonderheit dieses Semivirtuelle Vorlesung: Ähnlich der virtuellen Vorlesung ist die Besonderheit dieses Konzeptes die starke Ausrichtung auf die Verwendung multimedialer Inhalte, hier Konzeptes die starke Ausrichtung auf die Verwendung multimedialer Inhalte, hier jedoch ergänzt durch eine Präsenzveranstaltung. jedoch ergänzt durch eine Präsenzveranstaltung. LearLear

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Chancen neuer MedienChancen neuer MedienDie Fachbereiche einer Hochschule haben die Möglichkeit, dialogfähige mediale Lerneinheiten (z.B. strukturierte Die Fachbereiche einer Hochschule haben die Möglichkeit, dialogfähige mediale Lerneinheiten (z.B. strukturierte Material- und Textsammlungen, strukturierte Übungen, Simulationen u.ä.) im Intra/Internet oder Datenträgern zu Material- und Textsammlungen, strukturierte Übungen, Simulationen u.ä.) im Intra/Internet oder Datenträgern zu publizierenpublizierenErsetzung/Ergänzung herkömmlicher Tutorien durch elektronische Studienhilfen oder anderer lehrunterstützender Ersetzung/Ergänzung herkömmlicher Tutorien durch elektronische Studienhilfen oder anderer lehrunterstützender ProgrammeProgrammeEinzelne Fachbereiche mehrerer Hochschulen bekommen die Möglichkeit, gemeinsame, integrierte Vorlesungen Einzelne Fachbereiche mehrerer Hochschulen bekommen die Möglichkeit, gemeinsame, integrierte Vorlesungen oder Seminare zu konzipieren und anzubieten. Dies bietet gleichzeitig die Möglichkeit, durch gegenseitige Nutzung oder Seminare zu konzipieren und anzubieten. Dies bietet gleichzeitig die Möglichkeit, durch gegenseitige Nutzung der Präsenzlehrveranstaltungen über das Internet das jeweils eigene Lehrangebot zu verbessern und zu erweitern. der Präsenzlehrveranstaltungen über das Internet das jeweils eigene Lehrangebot zu verbessern und zu erweitern. Das herkömmliche Studienangebot kann durch einen „Medienmix“ bereichert werden, d.h. eine Verquickung der Das herkömmliche Studienangebot kann durch einen „Medienmix“ bereichert werden, d.h. eine Verquickung der traditionellen Medien (Vorlesung, Skript) mit den multimedialen Medien (z.B. CD-Rom mit interaktiven Aufgaben, traditionellen Medien (Vorlesung, Skript) mit den multimedialen Medien (z.B. CD-Rom mit interaktiven Aufgaben, Vorlesungsergänzende Videos über das Internet). Vorlesungsergänzende Videos über das Internet). Die Verwendung geeigneter Internationaler, insbesondere natürlich Englischsprachiger, Angebote verhelfen dem Die Verwendung geeigneter Internationaler, insbesondere natürlich Englischsprachiger, Angebote verhelfen dem Studium in Deutschland zu einer stärkeren Internationalisierung und führen damit zu mehr Attraktivität desselbigen Studium in Deutschland zu einer stärkeren Internationalisierung und führen damit zu mehr Attraktivität desselbigen für ausländische Studenten.für ausländische Studenten.Durch die Integration von Teilleistungen (einzelne Vorlesungen u.ä.) anderer Universitäten ist es Möglich, trotz Durch die Integration von Teilleistungen (einzelne Vorlesungen u.ä.) anderer Universitäten ist es Möglich, trotz einer weitergehenden Spezialisierung/Kernbereichsentwicklung in Folge der allgemeinen Kürzungen, ein einer weitergehenden Spezialisierung/Kernbereichsentwicklung in Folge der allgemeinen Kürzungen, ein umfassendes Lehrangebot für Nichtkernfächer bereitzustellen.umfassendes Lehrangebot für Nichtkernfächer bereitzustellen.Hochschullehrer können durch den Einsatz neuer Medien zeitlich Entlastet werden. Der damit verbundene Hochschullehrer können durch den Einsatz neuer Medien zeitlich Entlastet werden. Der damit verbundene Zeitgewinn kann dazu genutzt werden, mit den Studierenden einen wissenschaftlichen Diskurs zu führen und sie Zeitgewinn kann dazu genutzt werden, mit den Studierenden einen wissenschaftlichen Diskurs zu führen und sie für Fragen der Forschung zu begeistern.für Fragen der Forschung zu begeistern.Neue Medien eröffnen zudem Gelegenheit, Wissen auch interdisziplinär zu vermitteln und fächerübergreifende, Neue Medien eröffnen zudem Gelegenheit, Wissen auch interdisziplinär zu vermitteln und fächerübergreifende, forschungsbezogene Fragestellungen zu erarbeitenforschungsbezogene Fragestellungen zu erarbeitenKomplexe Inhalte können mithilfe der neuen Medien verständlicher und attraktiver dargestellt werden. Folge ist Komplexe Inhalte können mithilfe der neuen Medien verständlicher und attraktiver dargestellt werden. Folge ist eine qualitative und quantitative Verbesserung der didaktischen Methoden.eine qualitative und quantitative Verbesserung der didaktischen Methoden.Förderung und Forcierung der studentischen Selbstständigkeit durch die autodidaktische Methodik der neuen Förderung und Forcierung der studentischen Selbstständigkeit durch die autodidaktische Methodik der neuen MedienMedien

Page 19: Neue Medien im Hochschuleinsatz Gutachten der Bund-Länder- Kommission

Chancen neuer MedienChancen neuer MedienDurch die Unabhängigkeit von Ort und Zeit vereinfachen die neuen Medien die Organisation der Durch die Unabhängigkeit von Ort und Zeit vereinfachen die neuen Medien die Organisation der studentischen Lerntätigkeit. So kann der Studierende sich autark und seinem Vorwissen entsprechend auf studentischen Lerntätigkeit. So kann der Studierende sich autark und seinem Vorwissen entsprechend auf Prüfungen/Vorlesungen vorbereiten. Prüfungen/Vorlesungen vorbereiten. Der Einsatz neuer Medien fördert die Idee des kooperativen Lernens, z.B. virtuelle Diskussionen in Der Einsatz neuer Medien fördert die Idee des kooperativen Lernens, z.B. virtuelle Diskussionen in Chatrooms oder auch die gemeinsame Erstellung einer Homepage (zu einem Lernthema) über das Internet Chatrooms oder auch die gemeinsame Erstellung einer Homepage (zu einem Lernthema) über das Internet (Wikis). Die aktive Beteiligung sowie das direkte Feedback der anderen Teilnehmer fördern die Erwerbung (Wikis). Die aktive Beteiligung sowie das direkte Feedback der anderen Teilnehmer fördern die Erwerbung von Kernqualifikationen wie Selbstständigkeit und Eigeninitiativevon Kernqualifikationen wie Selbstständigkeit und Eigeninitiative

Page 20: Neue Medien im Hochschuleinsatz Gutachten der Bund-Länder- Kommission

Risiken neuer MedienRisiken neuer MedienDer Wissenserwerb kann sich bei der suboptimaler Anwendung von Multimedia (im Vergleich mit Der Wissenserwerb kann sich bei der suboptimaler Anwendung von Multimedia (im Vergleich mit traditionellem Lernmaterial) unter Umständen deutlich verschlechterntraditionellem Lernmaterial) unter Umständen deutlich verschlechternDie große Menge an verfügbarem Informationen durch die neuen Medien erschwert die Selektion und Die große Menge an verfügbarem Informationen durch die neuen Medien erschwert die Selektion und kann zu einer gewissen Orientierungslosigkeit (z.B. zielloses „surfen“ im Web) des Lernenden führen. kann zu einer gewissen Orientierungslosigkeit (z.B. zielloses „surfen“ im Web) des Lernenden führen. Durch eine übermäßige Nutzung der virtuellen Realität in Lerngruppen u.ä. kann es zu einer Entfremdung Durch eine übermäßige Nutzung der virtuellen Realität in Lerngruppen u.ä. kann es zu einer Entfremdung von der Wirklichkeit kommen und damit zur mangelhaften Ausbildung sozialer Kompetenzenvon der Wirklichkeit kommen und damit zur mangelhaften Ausbildung sozialer KompetenzenLernende können durch die erhöhten Anforderungen an ihre technische Kompetenz leicht überfordert Lernende können durch die erhöhten Anforderungen an ihre technische Kompetenz leicht überfordert werdenwerdenDie neuen Medien erfordern eine gut ausgebaute technische Infrastruktur, was eine hohe Belastungen für Die neuen Medien erfordern eine gut ausgebaute technische Infrastruktur, was eine hohe Belastungen für den universitären Etat darstellen kann.den universitären Etat darstellen kann.Durch die Eigenschaften der neuen Medien, ein hohes Maß an Eigenmotivation, Lernbereitschaft sowie Durch die Eigenschaften der neuen Medien, ein hohes Maß an Eigenmotivation, Lernbereitschaft sowie Selbstmanagement zu benötigen, können Studenten mit Problemen in diesen BereichenSelbstmanagement zu benötigen, können Studenten mit Problemen in diesen Bereichen

Page 21: Neue Medien im Hochschuleinsatz Gutachten der Bund-Länder- Kommission

FazitFazit

Page 22: Neue Medien im Hochschuleinsatz Gutachten der Bund-Länder- Kommission

Jede Medaille hat zwei Seiten – auch das Lernen mit MultimediaMultimedia ermöglicht:

unterschiedliche Präsentationsformen

• verschiedene Zeichensysteme sprechen

unterschiedliche Sinne an

• mit Text lässt sich alles ausdrücken –

oft aber nur umständlich

• Bild (Video, Grafik) sagt manchmal

mehr als 1000 Worte

• Problem: es gibt verschiedene „Lerntypen“; manche Menschen speichern visuell aufbereitet Informationen besser, andere merken sich eher textbasierte Infos; im Idealfall müsste muss dieselben Inhalte mit verschiedenen Medien aufbereiten, damit der Lernende, die für ihn passende Forma wählen kann.

Multimedia

Vorteil für den

Lernenden

Page 23: Neue Medien im Hochschuleinsatz Gutachten der Bund-Länder- Kommission

Herzstück eines Multimediasystems ist ein zentraler Rechner zur Steuerung verschiedener Medien:

VideoAnimation

AudiGrafik

Text Bild

Page 24: Neue Medien im Hochschuleinsatz Gutachten der Bund-Länder- Kommission

Multimedia ermöglicht:

die wechselseitige Ergänzung verschiedener Präsentationsformen

1. synchrone Darstellung eines Sachverhalts

in mehrere Sinneskanälen

• Beispiel: Lernender hört Text und kann

gleichlautenden Text auf Bildschirm mitlesen

2. Zusammenspiel multipler Medien

zur Darlegung eines Sachverhalts

• Beispiel: Ein physikalischer Sachverhalt wird

„zerpflückt“ in einzelne Erklärungsschritte;

eine Grafik erläutert die Formel des Vorgangs,

eine Animation verdeutlicht die Abläufe,

Videoclips zeigen die Auswirkungen in der realen Welt

Multimedia

Vorteil für den

Lernenden

Page 25: Neue Medien im Hochschuleinsatz Gutachten der Bund-Länder- Kommission

Die andere Seite der Medaille:

Der Mensch kann nur eine begrenzte Zahl Informationen verarbeiten

Es stellt sich die Frage: Wann wird es zuviel?

wenn in einem Sinneskanal verschiedene

Infos simultan dargelegt werden

• Beispiel: mehrere Videoclips glechzeitig

wenn nicht aufeinander abgestimmte Infos über

mehrere Sinneskanäle einlaufen

• Beispiel: Text und Bild synchron,

aber zu unterschiedlichen Themen

Folge: ein Kanal wird vernachlässigt,

wichtige Infos nicht verarbeitet

Multimedia

Nachteil beim

Lernen

Page 26: Neue Medien im Hochschuleinsatz Gutachten der Bund-Länder- Kommission

Die andere Seite der Medaille:

Audio-/Videosequenzen lassen sich

meist nur am Stück abspielen

• Tempo oft zu schnell für kognitive Verarbeitung

• wer bestimmte Teile nochmal hören/sehen will,

muss Sequenz meist komplett abspielen

• zum Vergleich: Text ermöglicht individuelle

Lesegeschwindigkeit, bietet „Orientierungspunkte“

wie Absätze, Überschrift oder Unterstreichung

bei Audio-/Videosequenzen ist die

Informationsverarbeitung oberflächlicher

• Video/Audio suggerieren dem Lernenden falsche Schlussfolgerung: „Ich

muss weniger mentalen Aufwand betreiben, um etwas zu lernen.“

Multimedia

Nachteil beim

Lernen

Page 27: Neue Medien im Hochschuleinsatz Gutachten der Bund-Länder- Kommission

Lernen mit Multimedia sollte man weder Lernen mit Multimedia sollte man weder verteufelnverteufeln, , noch über den grünen Klee noch über den grünen Klee lobenloben

Multimedia stellt eine sinnvolle Ergänzung zur Wissensvermittlung anMultimedia stellt eine sinnvolle Ergänzung zur Wissensvermittlung an Universitäten darUniversitäten dar aberaber: Der Einsatz von Multimedia muss wohlüberlegt sein. : Der Einsatz von Multimedia muss wohlüberlegt sein. • Ein chemisches Experiment zum Beispiel kann durch eine Simulation am Ein chemisches Experiment zum Beispiel kann durch eine Simulation am

Computer nicht die Realität ersetzen. Computer nicht die Realität ersetzen. • Multimedia ist auch nicht geeignet zur Vermittlung von sozialem Wissen Multimedia ist auch nicht geeignet zur Vermittlung von sozialem Wissen

(Konfliktlösung, nonverbale Kommunikation) (Konfliktlösung, nonverbale Kommunikation)

Multimedia muss der individuellen Lernsituation angemessen werden: Multimedia muss der individuellen Lernsituation angemessen werden: Der Lehrende muss folgende drei Dinge vor Augen haben und denDer Lehrende muss folgende drei Dinge vor Augen haben und den Einsatz von Multimedia darauf abstimmen: Einsatz von Multimedia darauf abstimmen: 1.1. Welche Fähigkeiten, welches Vorwissen haben die Lernenden?Welche Fähigkeiten, welches Vorwissen haben die Lernenden?2.2. Wie komplex ist der Lernstoff, in welchen Kontext können ihn die Wie komplex ist der Lernstoff, in welchen Kontext können ihn die

Lernenden einordnen?Lernenden einordnen?3.3. Was ist das Ziel? „Konstruktion“ von Wissen oder „schlichte“ Vermittlung Was ist das Ziel? „Konstruktion“ von Wissen oder „schlichte“ Vermittlung

von Inhalten? von Inhalten?

Multimedia

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Elementare Vorraussetzung für die vielen Elementare Vorraussetzung für die vielen Möglichkeiten der Anwendung, die uns die Möglichkeiten der Anwendung, die uns die „neuen Medien“ bieten, ist die „neuen Medien“ bieten, ist die Digitalisierung und die Netzwerktechnik. Digitalisierung und die Netzwerktechnik. Genau diese Voraussetzungen werden Genau diese Voraussetzungen werden also für den Bereich Hochschule benötigt also für den Bereich Hochschule benötigt um mit Medien effektiv arbeiten zu um mit Medien effektiv arbeiten zu können.können.