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Io (Aus DER BEttLIN-BRANDENBUI1GISCIIEN Klti~PPELHEIL- UND ERZIEHUNGSANSTALT.) Neue und verbesserte Pendel- und Widerstands- apparate. Von Or. Kmm, d BiesaisM~ leit. Arzt der Anstalt. Mit IS Abbildungen im Text. Da die l\Iedikomeehanik heute einen allseitig anerkannten und wirkungs- vollen Heilfaktor bei der Behandlung orthops Erkrankungen darstellt, war bei Einrichtung der klinisehen Abteilung der Berlin-Brandenburgisehen Kriippelheil- und Erziehungsanstalt yon vornherein ein mediko-mechaniseher Saal in Aussieht genommen. Apparate mit Kraftantrieb fiir passive Be- wegungen waren yon vornherein als zu teuer und unnStig ausgesehlossen. I)amit war das Z an de r 'sehe und H e r z 'sehe System trotz ihrer grossen Vorziige ausgeschaltet. Als bewegende Kraft erschien das Prinzip des Pendels aus- reichend, ja sogar am besten. Aber bei Priifung der hiernaeh gebauten Apparate ~'erschiedensten Systems stellte sieh heraus, dass sie nur in den seltensten FSllen fiir Kinder zu gebrauehen waren, jedenfalls immer nur einzelneAppa- r:~te aus jedem System. Von jedem Apparat mehrere GrSssen zu nehmen oder umst~indliche Modifikationen herstellen zu lassen, ersehien untun/ieh so- woM wegen der Kosten, als wegen des fiir die Aufstellung so zahlloser Appa- rate benStigten Riesenraumes, als vor allem darum, weil auch 3 GrSssen des- selben Apparattyps noch nicht die Gew~thr boten, dass nunmehr allen Be- diirfnissen der Anstalt Geniige getan war. Desh:db habe ieh reich kurz entsehlossen, die fiir ein Kriippelheim be- ziiglieh eine orthopSische Klinik notwendigen Haupttypen yon mediko-meehani- sehen Apparaten neu zu konstruieren und fiir einige wenige an sehon vor- handenen bew:,~hrten Grundformen Verbesserungen vorzunehmen. In der fl)lgenden Besehreibung stelle ieh die neuen Apparate reran. Die fiir den Neu- bezw. Umbau der Apparate giiltigen Grundsiitze waren folgende : 1. Als treibencie Kraft wnrde das Pendel gew/~hlt. Passive Bewegungen sind unerlSsslieh nut bei solehen Apparaten, auf die ein Kriippelheim ohne weiteres verzichten kann: Kamelreiten, Galopp, kiinstliche Atmung, Klopf- Arch. f. Orthop., Mechanoth. u. Unf.-0hir, VIII, 1. 1

Neue und verbesserte Pendel- und Widerstandsapparate

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Page 1: Neue und verbesserte Pendel- und Widerstandsapparate

Io

(Aus DER BEttLIN-BRANDENBUI1GISCIIEN Klti~PPELHEIL- UND ERZIEHUNGSANSTALT.)

Neue und verbesserte Pendel- und Widerstands- apparate.

Von

Or. Kmm, d BiesaisM~ leit. Arzt der Anstalt.

Mit IS Abbildungen im Text.

Da die l\Iedikomeehanik heute einen allseitig anerkannten und wirkungs- vollen Heilfaktor bei der Behandlung orthops Erkrankungen darstellt, war bei Einrichtung der klinisehen Abteilung der Berlin-Brandenburgisehen Kriippelheil- und Erziehungsanstalt yon vornherein ein mediko-mechaniseher Saal in Aussieht genommen. Apparate mit Kraftantrieb fiir passive Be- wegungen waren yon vornherein als zu teuer und unnStig ausgesehlossen. I)amit war das Z an de r 'sehe und H e r z 'sehe System trotz ihrer grossen Vorziige ausgeschaltet. Als bewegende Kraft erschien das Prinzip des Pendels aus- reichend, ja sogar am besten. Aber bei Priifung der hiernaeh gebauten Apparate ~'erschiedensten Systems stellte sieh heraus, dass sie nur in den seltensten FSllen fiir Kinder zu gebrauehen waren, jedenfalls immer nur einzelneAppa- r:~te aus jedem System. Von jedem Apparat mehrere GrSssen zu nehmen oder umst~indliche Modifikationen herstellen zu lassen, ersehien untun/ieh so- woM wegen der Kosten, als wegen des fiir die Aufstellung so zahlloser Appa- rate benStigten Riesenraumes, als vor allem darum, weil auch 3 GrSssen des- selben Apparattyps noch nicht die Gew~thr boten, dass nunmehr allen Be- diirfnissen der Anstalt Geniige getan war.

Desh:db habe ieh reich kurz entsehlossen, die fiir ein Kriippelheim be- ziiglieh eine orthopSische Klinik notwendigen Haupttypen yon mediko-meehani- sehen Apparaten neu zu konstruieren und fiir einige wenige an sehon vor- handenen bew:,~hrten Grundformen Verbesserungen vorzunehmen. In der fl)lgenden Besehreibung stelle ieh die neuen Apparate reran.

Die fiir den Neu- bezw. Umbau der Apparate giiltigen Grundsiitze waren folgende :

1. Als treibencie Kraft wnrde das Pendel gew/~hlt. Passive Bewegungen sind unerlSsslieh nut bei solehen Apparaten, auf die ein Kriippelheim ohne weiteres verzichten kann: Kamelreiten, Galopp, kiinstliche Atmung, Klopf-

Arch. f. Orthop., Mechanoth. u. Unf.-0hir, VIII, 1. 1

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2 Konrad Biesalski,

massage, alle auf Bauchmassage abzielenden Bewegungen u. a. Fiir die vor- liegenden Bediirfnisse geniigte die dem Pendel innewohnende Kraft fiir passive Oelenkbewegungen, zumal zu ihrer AuslOsung die Anwendung aktiver Mus- kelkraft Voraussetzung ist. Es mag dahingestellt sein, ob das Pendel die beste Form der Krafterzeugung und KrMterhaltung ist - - M u n te r hat ein System ersonnen, bei dem eine besondere Itebelvorriehtung die M5glichkeit gewiihrt, das zu iiberwindende Hindernis ab- beziiglich anschwellen zu lassen - - hier schien es mir am Platze zu sein, zum~l ieh den Hauptwert auf die aktive Apparatgymnastik lege - - vorausgesetzt, dass der kpparat gestattet, mit einer Belastung yon fast 0 anzufangen. Die fiir die erste Mobilisierung versteifter Gelenke notwendige passive {~bung kann meist doeh nieht der briisken Kraft der yon Motoren getriebenen Hebeltibertragung anvertraut werden, sondern muss yon der Hand des Arztes oder Gymnasten direkt oder mittelst eines kpparates bewirkt werden. Beginnt das Gelenk fi'ei zu werden, so geniigt sehon eine minimale Kraft, um das Pendel in Schwingungen zu versetzen und zwar fiir angepasste, den Muske]sinn neubelebende und krgfti- gende, veto Willen der Patienten beeinflusste Schwingungen. Leider finder man nieht tiberall die M~glichkeiL die Pendelkraft his fast auf 0 zu redu- zieren; an manehen Widerstandsapparaten ist das geringste Gewicht, das in irgend einer Weise gehoben oder aus seiner Lage gebraeht werden muss, immer noeh so gross, dass dazu die Kraft eines gesunden Kindes, ja Mannes gehSrt, nieht abet die Muskulatur eines paretisehen Kindes oder eines eben veto Verband befreiten Mannes mit einem Gelenkbrueh.

2. Ieh habe es mir daher angelegen sein lassen, diesen Minimal-Wider- stand iiberall gleich 0 zu maehen, so dass jeder kpparat yon jeder Prim~trstel- lung aus aueh flit die geringste Muskelenergie eines noch so gesehwi;ehten Kindes benutzbar ist. Das ist mSglieh geworden dureh grunds~ttzliehe kn- wendung einer zweiseitigen Pendelstange mit einem tfauptgewieht am langen und einem Gegengewicht am kurzen Hebelarm, die beide verstellb~r und gegeneinander abzustimmen sind, und dutch Anwendung des K r u k e n be r g- schen Loehrades mit dem Sandsaek als Ausgleiehgewicht.

3. Eine weitere Forderung, der jeder meiner Appart~t gereeht wird, ist die nach universeller Yerwendbarkeit fiir jede KSrpergrSsse. Sogenannte Univer- salapparate sind im allgemeinen nicht ohne Bedenken. Itier handelt es sieh aber nieht um Universalit~tt in der Anwendungsm/Sglicbkeit, sondern nur in der Verwendbarkeit fiir jede K/Srpergr6sse. Das maeht ein paar Ilandgriffe zur Verstellung der Fixiervorriehtungen n6tig und gewithrt daffir don Vorteil der Oewissheit, dass jedes Kind an jedem Apparat die vorgeschriebene {Jbung maehen kann. I)as war nieht tiberall leieht durchzufiihren, ist aber doeh immer auf einfache Weise gelungen. Es gibt Raehitiker yon 8--10 Jr&ten, die nieht grOsser sind als 3--4jghrige Kinder, und undererseits finden sieh namentlieh unter den Kranken mit Kinderl~hmung wahre Enakss6hne, die weir iiberlebensgross sind, weil sie fiir die ihnen zuteil gewordene einzige Pflege, ngmlieh {)berfiitterung, dureh vermehrtes Liingenwaehstum sieh er- kenntlich gezeig~ haben.

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4. Ein Febler, der nut allzu lfitufig gemaeht wird, ist der, dass ftir un- geniigende Fixation gesorgt wird. l)er Gesunde, d e r n u r zur Stiirkung einer an sich normalen Muskelkraft Medikomeehanik treibt oder seine Obstipation damit bek[tmpfen will, braueht nur sehr wenig Laschen nnd Schnallen. Ganz anders aber beim Kranken, z. B. mit bindegewebiger Gelenkversteifung des Hiiftgelenks. Hier kann bet mangelnder Fixation dureh Naehgeben des Beekens mittelst Lordosierung soviel Spielraum ffir das Pendel gesehafl>n werden, dass dieses in breitem Bogen hin- und hersehwingt - - aber die Hiifte bleibt steif. Das- selbe gilt fiir das Ellbogengelenk bet mangelnder Fixation der Schnlter, des Sehultergelenks bet ungeniigender Feststellung des Rumpfes u. dergl, m. Die Besebreibung der einzelnen Apparate zeigt, dass ieh fiberall bestrebt gewesen bin, so ausgiebig und zuverlgssig zu fixieren, dass aneh stets mit Sieherheit die beabsiehtigte Einwirkung des Apparates auf das betreffende Gelenk ge- w~hrleistet ist. Ist dieses noeh sehr schmerzhaft, so wird eben die Hebel- wirkung miiglichst nahe dem Nullpunkt eingestellt, aber vorget~tusehte Be- wegungen habe ich unmSglieh zu maehen gesueht.

1. Pendel- und Widerstandsapparat fiir B e w e g u n g e n im Hiiftgelenk.

Schon bet Konstruktion meines Drehstuhles fiir Durchleuehtungen der Brust- und Baueheingeweide (,,Die Neueinriehtung des ROntgenhauses im Kranken- bans Urban," Fortsehritte anf dem Gebiete der RSntgenstrahlen Band 12, Seite 136) war ieh yon dem Gedanken ausgegangen, dass der Rumpf vSllig fixiert set nur in Extension und bet Feststellung des Beckens. Dieser Orund- satz ist aueh massgebend gewesen ftir den Hiiftapparat. Der Kranke sitzt nicht auf seinen Tubera isehii, sondern sehwebt mit seinem Datum auf ether wurstfSrmigen Rolle, die hauptsi~chlieh den Zweek erfiillt, ein seitliehes Aus- weichen zu ~'erhindern, wi~hrend unter dem Fuss der gesunden Seite eine eiserne Platte dem durchgestreekten Bein Stand gewithrt. Das Becken ist seitlieh und yon hinten nmklammert, die Sehultern und damit der ganze Rumpf nach oben extendiert. Der Kranke ist also in eine sozusagen hilflose, aber nicht etwa nnbequeme Lage gebraeht, in der er mit seinem Htiftgelenk ge- sebehen lassen muss, was der Apparat will; jedes Answeiehen, jede Vor- tguschung ether Bewegung im Hiiftgelenk durch Lordosierung, Beekenneigung, Senken ether Beekenhhlfte oder Torsion der Wirbelsi~ule ist ausgesdflossen oder doeh nur innerhalb der Grenzen mSglieh, welehe die Weiehteile stets zulassen werden.

In Figur l a ist angenommen, dass das reehte Hiiftgelenk gestreekt und gebeugt werden soil. Der Patient steht nfit seinem linken Fuss auf der in der H6he verstellbaren eisernen Sohle a, den Datum trggt das Polster b. Die Darmbeinsehaufeln werden dureh die in der HShe verstellbare Kurbelvor- richtung e in der Weise fixiert, dass 2 (far grSssere Beeken ausziehbare) ge- polsterte Klammern sie yon beiden Seiten her fest umspannen. Die Aehsel- hOhlen hgngen fiber den beiden Krficken d, welehe mittelst einer Kurbelvor- riehtung naeh oben getrieben werden kSnnen, so dass der OberkSrper extendiert

1"

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4 gonrsd Biesa|ski,

wird. Der rechte Fuss steht auf einer der linken entsprechenden eisernen Sohle des Hebelarms e. Dieser Hebelarm wird yon dem freischwebenden Rade f mittelst des Pendels oder vom Patienten oder eineln Itelfer durch Handbet~itigung im Sinne der Beugung und Streckung bewegt und kann mittelst einer freilaufenden Vierkantachse g dutch das Treibrad h dem Htift- gelenk beliebig weit geniiher~, also jeder Beckenbreite angepasst werden. Die

Fig. 1 a.

Fig. I b.

Fig. 1 a. Fig. 1 b,

Pendel- und Widerstandsapparat ftir das Hgftgelenk, eingestellt far Beugung und Streekung des reehten ttiifte.

Pendel- und Widers~andsappara~ Nr das Hflftgelenk, eingestellt far Abduktion des linken Beines.

Einstellung in der HShe geschieht durch einen Spindeltrieb in der S~ule i, welcher durch das Rad k bet~itigt wird. Die Pendelstange kann auf dem Rade f in jedem Durchmesser eingestellt werden, die Equilibrierung geschieht durch Verschiebung der beiden Pendelgewichte, n/3tigenfalls durch das Gegen- gewicht yon Sand- odes Schrots~cken, so dass auch bei jeder Beugestel|ung im Hfiftgelenk der Apparat benutzt werden kann. Da ein Ausweichen des Beckens, wie z. B. beim Sitzen, ausgesehlossen ist, mtissen schon die kleinsten Aus- sehl~ge des Hebels e auf das kranke Gelenk iibertragen werden. Die Sitz-

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gelegenheit ist in der Sagittalebene verstellb~tr und drehbar, die sie tragende Sgmle ist in l u m 3600 drehbar. D~ ausserdem die Pendelvorriehtung auf die Sgule i in k gleiehfalls um 3600 gedreht werden kann, so ist dureh ein paar Handgriffe der Apparat auch fiir das linke Bein einzuriehten, sowohl fiir Bengung und Streekung, als auch fiir Abduktion und Adduktion, wie das in Figur l b dargestellt ist.

Ftir jede l)bung kann die Aehse tier Pendelung genau in die Gelenk- aehse eingestellt werden, sei es yon der Seite, sei es yon vorne.

Ein Apparat fiir Ilotation im Hiiftgelenk ist zurzeit in Konstruktion.

2. Pendel- und Widerstands~tpparat fiir Bewegungen im 8ehultergelenk.

Naeh s Grunds~tzen ist der Appar~t fiir das Sehultergelenk gebaut. Zwar ist hier Yon dem Reitsitz und der Streekung der Beine abge-

Fig. 2 a.

Pendel. und Widerstandsapparat fur Bewegungen ira Sehultergelenk, eingestellt fiir Ab- duktion des linken Armes.

sehen, auch die iiberfliissige Extension vermieden, die Beekenpelotten sind breiter geworden und umklammern den Brustkorb, die Achselkriieken sind umgedreht nnd drtieken yon oben auf die Sehulter, abet die feine Anpassung

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6 I~'onrad Biesalski,

des Sitzs~tule zur Pendelsiiule durch die Drehbarkeit beider un(1 die Ver- schieblichkeit der Pendelaehse ist auch hier wieder verwandt.

Der Patient sitzt mit seinen Sitzhiickern auf dem in der H0he verstell- baren Rundsitz a, seine Fiisse ruhen auf den mit Linoleum bedcckten und gleiehfalls in tier Hiihe verstellbaren Eisenplatten b. Die Fixation des Sehultergelenks, des labilsten aller K/irpergelenke, ist oft versucht worden, meist so, dass nur das kranke Gelenk festgestellt wurde. Ieh babe geglaubt,

Fig. 2 b.

Pendel-und Widerstandsapparat fiir Bewegungen im Schul~ergelenk, eingestellt fiir Vor- w~rtsbewegung des linken Armes.

wiederum den ganzen Oberkiirper miteinbeziehen zu miissen. 2 breite Pelotten c (in den Abbildungen der Deutlichkeit Mlber tiefsitzend dargestellt) umklam- mern von hinten her Schulterbl~ttter und Thorax, indem ihre obere Kanten gleichzeitig eine Stiitze fiir die Achselh~hle abgeben ohne Extension. 2 seit- lich und vertik~l verstellbare Griffe e driicken m~glichst dicht am Akromion von oben auf Schulter, Skapula nnd Schliisselbein. Damit ist fiir Vorwarts- Riickwiirtsbewegung das Schulterblatt vSllig festgestellt, fiir die Seitw~trts- bewegung ist jedes Ausweiehen durch Nachgeben des ganzen Rumpfes, namentlieh der gesunden Schulter vereitelt, nnd nur die frontalen Eigenbe-

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wegungen der Skapula innerhalb der Weichteile bleiben iibrig, aber auch diese sind din:oh den seitlichen Widerstand der Pelotten und den Druek der oberen Griffe his auf ein Mindestmass eingesehr:~nkt. Er wtirde noeh mgglieh sein durch ~bernahme der Beekenpelotten veto H~ft~pparat aueh die Darmbein- sehaufeln und damit das untere Ende der Wirbels/inle festzustellen, doeh hat sieh mir das bisher noch nicht als notwendig herausgestellt.

Der linke Arm ist mittelst zweier Lasehen an den Hebelarm f ange- sehnallt, der fiir die Hand einen Griff g trggt. I)er Hebelarm f steht dutch eine verl:~tngerbare u h mit dem Schwungrad i und der Pendel- stange in Verbindung. Je naeh der Einstellung der Pendelstange auf dem Sehwungrad kann die seitliehe Bewegung des Arms ~'on der Vertikalen nach oben zur Vertikalen nach unten erfolgen, also mn 180 Grad. Das Triebrad k hebt und senkt den S'Xulenkopf; die Vierkantaehse h erm6glieht jede An- ngherung des Hebels f an die Sclmlter (ideale Apparataehse stets dutch das Gelenk gehend) und somit aueh die Anpassung an jede Thoraxbreite. Aus der Drehbarkeit der Sitzs:~iule in 1 (mit Fixiersehraube) und der Pendels~ule im Schraubengewinde des Triebrades k (gleiehfalls mit Fixiersehraube) ergibt sieh die sinngemgsse Amvendung fiir beide Arme, sowohl Nr 13ewegungen in der Frontalebene als in der Sagittalebene. Hierbei kann der Arm yon der x'ertikalen Vorw:~irts-Aufwg.rtsbeugung bis zur R~ickw:~rts-[;~berstreekung ge- stellt werden, also mn mehr als 180 Grad.

8. Pendel. und Widerstandsapparat fiir Schulterkreisen.

Es mag hier gleich der ebenfalls zmn Schultergelenk geh6rige Apparat ftir Sehu!terkreisen angereiht werden, wiewohl er grunds~ttzlich wenig Neues bringt und daher reeler arts Ende der Serie geh5rt.

Neben der Sitzplatte steigt eine Armkr@ke auf, an weleher eine aus- weehselbare Sehulterpelotte das Heben der Schulter ~'erhindert. Der Be- wegungsstab wird an den Arm angesehnallt. Er gleitet auf einem in ihn ein- dringenden 3'Ietallstift, der an einem Kugelgelenk sitzt, welches ~'ersehieblieh auf der mit Zentimetereinteilung versehenen Pendelstange angebraeht ist. Das Gelenk, um welches sie sich dreht, ist in der H~he verstellbar auf einem graduierten in die Wand eingelassenen Metallstab. Der Spigzenwinkel des Kegels, welehen der Arm beim Kreisen beschreibg, ist yon etwa 5 his auf etwa 150 Grad verstellbar. Aueh hier wieder Anpassungsmi~gliehkeit an jede KSrpergdSsse und gute Fixation.

Die sehr wiehtige Rotation im Sehultergelenk

k~nn mittelst des Apparates Nr. 4 (flit Bewegungen im Ellbogen) aus- gefiihrt werden. Eine Betraehtung der Figur 4 zeigt, dass, wenn man die ganze Unterarmstiitze yon ihrer Stellung in der Abbildung naeh links hin mn 90 o dreht~ die L~;ngsaehse des rechten Oberarms in die verk;ngerte Apparatachse f/~llt, um welehe sieh das Pendelsehwungrad dreht. Wird nun der reehte Unter- arm an Lasehen des senkrecht nach obon stehenden gebelarmes geschnallt,

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Konrad Biesalski,

so dass die reehte Hand den vorstehenden Handgriff fasst, und wird nun, nach sinngem~sser Einstellung des Pendels auf seinem Bade, dieses bet:~tigt, so muss sieh der reehte Oberarm um seine L~ngsaehse drehen nnd damit aueh sein Kopf im Sehultergelenk, und zwar ist das aussehliesslieh m6glieh inner- halb des reehten Winkels yon der Vertikalen (Stellung des Untera.rmhebels in Fignr 4) naeh vorne bis zur Horizontalen derselben Sagittalebene. Diese [3bung ist bekanntlich sehr wichgig bei den naeh Traumen des Sehultergelenks so leieht auftretenden Muskelatrophieen und Kapselsehrumpfungen.

Fig. 3.

Pendel- and Widerstandsapparat fiir Schulterkreiscn.

4. Pendel- und Widerstandsapparat fiir Beugung und Streckung des Ell= bogens (zugleich auch fiir Rotation im Schultergelenk).

Eine ausreichende Fixation des Ellbogens schien mir erst dann vorzu- liegen, wenn das Schultergelenk, will sagen das Schulterblntt an ausweichen- den Bewegungen irgendweleher Art soviel als m~iglich behindert war. Gerade wie ein Gipsverband ausser dem verletzten auch die Naehbargelenke mit ein- begreifen soll, so auch Fixationsvorrichtungen. Der Patient sitzt so, dass die fiir den Oberarm bestimmte Hohlrinne sich in HShe seiner rechten Schnlter

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Neue und verbesserte Pendel- und Widerstandsapparate.

(nach Figur 4) befindet; er hebt den rechten Arm s e i t w 5 r t, s his zur Horizontalen, der Oberarm wird in der Rinne dutch die Lasche fixiert, auf das Akromion driickt yon oben eine Pelotte : das Schulter- bl:dt und damit das Schultergelenk sind nunmehr am Ausweichen nach oben hin (der einzigen in Frage kommenden Richtung) dadurch gehindert, dass das Schulterblatt nur noch durch besondere Kraftanstrengung tier Halsmuskulatur welter ge- hoben werden kann und dass hierfiir die gut ein- gestellte Pelotte, die auf den beiden hervorstehenden Randschienen der Oberarmrinne in deren Lgngs- achse verschieblich ist, ein uniiberwindliches tlinder- nis abgibt. Den Unterarm hglt die Lasche des yon tier Schwungradachse senkrecht nach oben gehenden Hebels, die Hand fasst den Griff, tier an seinem Stiel herauf und herunter geschoben und gedreht werden kann. Wirft man die Fixationsvorrichtung nach links um 180 o herum, so ist der Apparat fiir den linken Arm eingestellt, dreht man sie nur um 90 ~ so bewirkt die Pendelung Rotation im Schultergelenk, wie oben beschrieben ist.

5. Pendel- mid Widerstandsapparat fiir Pro- und Supination.

Vorrichtungen zur Erzeugung dieser Be- wegungen sind hgufig als Zugabe in Form eines Handgriffes an der Achse eines anderen Pendelapparates (z. B. fiir Hand- beugung) angebracht. Da keine Fixation vorhanden ist und der Kr~mke die (}bung meist mit gestrecktem Arm ~ornimmt, so dretlt sich zwar der Handgriff, aber die Unterarmknochen bleiben gegenein- ander unbewegli& stehen nnd die Dre- hung wird durch Rotation im Schulter- gelenk vorget~uscht.

Soll das Pendsl wirklich den Radius nm die Ulna drchen, so muss der Ober- ~trm sich nieht mitdrehsn kSnncn; das ist einfach und absolut sicher zu er- reichen, wenn die Obung bei recht- winklig gebeugtem Ellbogen uncl fixiertem Oberarm vorgenommen wird. Wieder

Fig. 4. Pendel- und Widerstands- apparat fiir Beugung und

Streckung aes Ellbogens.

Fig. 5. Pendel- und Widerstandsappara~ ftir Pro-

und Supination.

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10 Konrad Biesalski,

steht zur Sicherung des Schultergelenks die Hohlrinne ffir den seitlicb bis zur Horizont~len erhobenen Oberarm in SchulterhShe des sitzenden Patienten; eine yon der Oberarmrinne im rechten Winkel abgehende kurze I{inne nimmt den Un~era.rm auf; die Hand fasst einen Griff, der an einer herauszieh- baren Vierkantaehse sitzt. Wird jetzt die Pendelvorrichtung bet~tigt, so muss sic, je nach der Einstellung des Pendels auf dem R~de, in pro- oder supinierendem Sinne wirken; jede andere Bewegung ist ausgesehlossen. Die Oberarmrinne geht yon der Unterarmrinne 1lath beiden Seiten ab, so dass ohne weil:eres die Vorriehtung ftir links and rechts benutzbar ist.

6. Pendel. und Widerstandsapparat fiir Extension, Flexion, Abduktion und Adduktion der Hand.

Wghrend es viele brauchbare Konstruktionen fiir Beugung und Strek- kung im Handgelenk gibt, sind nur wenige kpparate fiir Abduktion und Ad-

a Fig. 6. b

Yendel- und Widerstandsapparat far Extension, Flexion, Abduktion und Adduktion der Hand. a. Eingestellt far Extension und Flexion; b. eingestellt fiir Abduktion und Adduktion.

duktion der Hand gebaat worden, obwohl diese Bewegung z. B. fiir Naehbe- handlung yon Briichen des Radius oder der Handwurzelknochen enorm wiehtig ist. Durch eine iiberaus einfaehe Anordnung habe ieh beide Bewegungsarten in einem Apparat vereinigt, so zwar, dass der Kranke mitten im Pendeln yon Beugen and Strecken za Abduzieren and Adduzieren oder jeder dazwisehen liegenden Bewegung iibergehen and so sein Handgelenk naeh allen nur mSg- lichen Rich~ungen hin ausgiebig mobilisieren kann.

Den Unterarm fixiert eine Lasche und dicht oberhalb des Handgelenkes eine yon einer Stange geftihrte Pelotte auf einer gepolsterten Hohlrinne. Das

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Handgelenk steht in der Apparatachse a. Die Htmd liegt anf einer Eisen- platte, wird yon oben her durch eine Pelotte b, yon den Seiten mittelst einer Kurbel d durch gleiehzeitig zu bet:s Eisenkl~mmern e fest fixiert. Die die Hand tragenden Fixiervorriehtungen b, e, d sind auf einen Metall- ring e montiert, weleher innerhalb des Ilinges f gleitet, der seinerseits in direkter Verbindung mit der Pendelvorriehtung steht. LSst man die Sehraube g, welehe die beiden Ringe gegeneinander fixiert, was nfitten im Pendeln ge- sehehen kann, so wird ohne weiteres dureh einfache Supination der Hand um 90 Grad aus der Beugung und Streekung eine Adduktion oder Abduktion der Rand, oder, falls man die Supination nicht um 90 Grad, sondern um ein geringeres ausfiihrt, eine dazwisehen liegende Bewegung. Die Einstellung der Pendelstange mittelst der unteren Stellschraube auf den Sehlitzkreisbogen er- mSglieht es~ die ttand sieh iiberwiegend nut in e i n e r Riehtung (Extension, Abduktion usw.) bewegen zu lassen. Die obere in der Apl)arataehse liegende Stellschraube an der Pendelstange kann gelSst und die ganze Stange fiir den Gebrauch der linken Rand auf der anderen Seite des Apparates angebraeht werden.

7. Pendel- und Widersta,nds~pparat fiir Handgelenksrot~tion.

Konstruktion nnd Gebrauch ergibt sich aus der Abbildung. Der Unterarm liegt ~uf einer Hohlschiene in Laschen, die Hand mit

der Handgelenksachse in der Apparatachse auf einer Eisenplatte, wo sie yon

Fig. 7.

Pendel- und Widerstandsapparat fiir~Handgelenksrotation.

oben her durch eine Pelotte, yon den Seiten' her mittelst Kurbelung durch 2 Eisenklammern festgehalten wird. Der spitze Winkel des Kegels, welehen die Hand bei der Rotation beschreibt, wird besthnmt durch Herausziehen der Fiihrungsstange ~us der mit der Pendelung verbundenen Hiilse.

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1~2 Kom'ad Biesalski,

8. Pendel. und Widerstandsapparat fiir Beugung und Streckung s[imtlicher Gelenke des 2.--5, Fingers.

Die gebr~uchlichste Form der Fingerbeugung ist die, jeden Finger einzeln zu iiben, wozu Metallhiilsen, sogenannte Bauernf~nger u. a. benutzt werden. Die Schwierigkeit, alle Fingergelenke auf einm~l zu beugen, ]iegt d~rin, d uss ihre Achsen sSmtlieh fiber- und untereinander liegen. Aber wie man beispielsweise mit der flachen rechten Hand die Finger der linken Hand

Fig. 8.

Pondel- und Widers~andsapparat for Beugung und S~reckung s~mtlicher Gelenke des 2. bis 5. Fingers.

einschlagen kann, so liisst sich dasselbe mittelst einer gleichartigen flachen Membr~n bewerkstelligen.

So kam ich zu folgender Kenstruktion: Der Unterarm liegt in einer Hoh]rinne; die Mittelhand ist fixiert durch

eine yon oben her wirkende Pelotte. Die Fingergrundgelenke ruben auf einem Eisenquers~ab. Handriicken und Finger werden yon einem breiten Gummi- band bedeckt, das auf seiner Unterfl~tche 2 Sehlaufen tri~gt, in welche je 2 Finger gesteckt werden. Das Gummiband endigt vor den Fingerspitzen in eine metallene Querleiste, die seitlich 2 R/*der triigt. Diese R~tder ]aufen in 2 bogenfSrmigen Schli~zen, welche einer Spirale in dem Sinne entsprechen, dass der Anfangsteil yore Handgelenk weiter entfernt ist als der Endteil. Wird nun dutch das Pendelgewicht oder aktiv an einem Handgriff der Apparat bet~tigt, so beugt das Gummib~nd znni~chst die Grundgelenke und dann, in- dem sein Vorderteil sich immer mehr der Handwurzel von unten her nghert,

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nacheinander auch das Mittel-und Vordergelenk bis zum ~'Slligen Einschlagen der Finger in die Hohlhand. Im umgekehrten Sinne kann bei Beuge- kontrakturen riicklgufig mittelst der Fingerschlaufen die Streckung der Finger- gelenke geiibt werden. Der Daumen liegt ausserhalb des Bereiches tier Gummi- handbewegungen in einer fiir ihn vorgesehenen Hohlrinne. Die Pendelquer- stange kann, je nachdem der Patient sitzt, naeh rechts oder links versetzt werden.

9. Pendel. und Widerstandsapparat fiir Beugung und Streckung der Daumengelenke.

Bewegungen beider Daumengelenke sind nut m5glieh, wenn sie in einer Ebene geschehen, wetehe dutch die beiden DaumenphaIangen nnd den Meta- karpus des Daumens geht. Entweder also muss der Daumen mit seinem

Fig. 9.

Pendel- und Widers~andsapparat fiir Bewegungen dos Daumens.

Metakarpus und beiden Phalangen aufliegen bei leicht erhobener Hand, um horizontal in seinen Gelenken bewegt zu werden, oder die Hand muss auf ihrer Aussenkante vertikal aufstehen, wenn die Daumengelenke in einer Vertikalebene bewegt werden sollen. Die letztere Anordnung erschien mir als die bessere und ergab folgende Konstruktion des Apparates:

Der Unterarm ruht auf einem Holzbrett. Die Hand stdit aufgerichtet, auf dem Kleinfingerballen, etwas iiberstreckt, der Daumen in der L~ngsachse des Unterarms. Sein Nagelglied wird in einen Ring dutch eine kleine Pelotte

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14 gonrad Biesalski,

gepresst. Dieser Ring gehSrt einem kurzen Hebel an, dessert Drehpunkt in der Achse des Daumengrundgelenkes liegt. Wird die Pendelbewegung beti[tigt~ so wird der ganze Daumen zuerst im Grundgelenk gebeugt und dann sein Vorderglied volarwgrts eingeschlagen.

In den Abbildungen fehlen 2 am Apparat vorhandene wichtige Fixations- mittel, erstens ein fiir den Gebrauch des linken oder rechten Armes aus- wechselbares Widerlager fiir den Ellbogen am Ende des Brettes, so dass dieser nicht ausweichen kann, und zweitens eine klammerartige Scheide, in welche die ]\Iittdhand geIegt wird, damit sie in ihrer Stellung verharrt, sich nicht umlegt oder seitlich abgleitet.

10. Pendel- und Widerstandsapl~arat fiir Beugung und Streekung im Kniegeleuk.

Bei diesem Apparat ist neu und wichtig die Verschieblichkeit der Rficken- ehne nach vorne; wie lang oder kurz auch der Oberschenkel sein mag, das

Fig. 10. Pendel[- und Widerstandsapparat far Beugung und Streckung im Kniegelenk.

I(niegelenk bleibt in der Achse der Pendelung und der Kranke kann sich doch roll anlehnen. Alles iibrige entsprieht im Prinzip dem bewghrten Typ anderer Systeme. Eine Querstange fixiert dicht oberhalb der Kniee die Ober- schenkel und wird selbst dutch 2 vertikale, mit Sehraubvorrichtung geknebelte Rollstangen festgehalten. Ein Eisenrahmen tr:tgt die ftir jeden Unterschenkel

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Neue und verbesserte Pendel- und Widerstandsapparate. 15

einzeln verstellbaren, mit Lasehen versehenen Stiitzen. Wird nur ein Bein geiibt, so wird die Stiitze fiir den Unterschenkel der gesunden Seite entfernt, so dass dieser freihgngt und nieht die Setlwingung des Eisenrahmens zu bremsen vermag.

11. Pendel- und Widerstandsapparat fiir Fussbeuguag und .Streekung.

Zwei Eisensohlen tragen die FOsse. Um zu erreiehen, dass bei jeder FussgrSsse die Fussaehse in der Aehse des Apparates liegt, sind zwei Vor- riehtungen angebraeht. Die eine besteht darin, dass die den Absatz yon hintenher st~itzende Eisenkappe in der Lgngsrichtung des Fusses versehoben

Fig. 11.

Pendel- und Widerstandsapparat ftir Fussbeugung und -Streckung.

werden kann; die zweite beruht darauf, dass mittelst eines links und rechts geschnittenen Gewindes dureh eine ~bnehmbare Kurbel zwei eiserne Reeht- eeke aufgeriehtet oder gesenkt werden kSnnen, so dass sich mit ihnen die die Fiisse tragenden Eisenplatten heben und senken. Die Pendelbewegung wird mittelst eines zweiteiligen Hebels iibertragen.

12. Pendel- und Widerstandsapparat fiir Pro. und Supination um die Lihlgsachse des Fusses.

Die sonstigen fiir Fro- und Supin~tion geb~uten Apparate bewirkeu ausser der Hebung oder Senkung des inneren Fussendes zugleieh aueh noch eine Abduktion und Adduktion, so dass der Fuss eine teilweise Rotation um beili~ufig 450 nach innen oder aussen macht. Ftir die ~Cbung der Tibiales und Peronei ist aber die auf die Drehung um die Fussl~ngsaehse besehri~nkte [~Tbung bei Behandlung yon t'latt- und Klumpfuss oder Paresen der genannten Muskeln yon so grosset Bedeutung, dass ieh einen Appnrat gebaut habe, der die

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16 Konrad Biesalski, Neue und verbesserte Pendel- und Widerstandsapparate.

genannten Bewegungen ohne eine teilweise Rotation und nur um die Lgngsachse des Fusses maeht.

Er ist sinngemi~ss dem Apparat fiir Fussbeugung und

-Streekung naehgebildet, namentlieh die Vorriehtung zur Einstellung der Fussgelenks- aehse in die Apparataehse dutch Heben und Senken ist die gleiche. Die (?bertragung der Pendelung gesehieht gleieh- falls dureh zweiarmigen Hebel. Eine in jeder Richtung ver- stellbare Pelotte fixiert 0ber- und Untersehenkel.

Fig. 12.

Pendel- und Widerstandsapparat fiir Pro- und Supi- nation um die Liingsachse ~les Fusses.

13. Pende l . und Widers tands . apparat fiir Fussrotat ion.

Der namentlich fiir Mobili- sation versteifter Sprunggelenke sehr wichtigen Rotation des Fusses dient ein Apparat, der sinngem~iss dem Handrotations- apparat nachgebildet ist. Ober- und Untersehenkel werden durch 2 allseitig verstellbare Pelotten fixiert, der Fuss wird auf eine Eisenplatte dureh eine Lasche und 2 mittelst Kurbelnng zu

Fig. 13. n~hernde Eisenklammern fixiert. Pendel- und Widersfandsappara~ ftir Fussro~ation. Die in der L~ngsachse derEisen-

platte verstellbare Kappe fiir die Haeke ermSglieht es, jede FussgrSsse so einzustellen, dass das Fussgelenk in die Apparataehse fSllt. Alles iibrige entsprieht dem gleiehen Apparat fiir die Itand.

Die Apparate sind yon der Firma H. W i n d i e r - B e r l i n hergestellt. Ich habe sie in der Kriippelheilanstalt, in meiner Klinik, einzelne aueh in der orthopi~disehen Abteilung des Krankenhauses Am Urban ein Jahr lang in sehr angestrengtem Gebrauch; sie haben mir bisher alles gehalten, was ieh yon ihnen in bezug auf die der Konstruktion zugrunde liegenden Ideen erwartete, als aueh was ich von ihrer Haltbarkeit verhmgen durfte.