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P. GRosc~ -- Neuere Arbeiten tiber die Geologic und Pal~iontologie usw. 211 Neuere Arbeiten i ber die Geologie und Pal i. ontologie der iberischen Halbinsel. Von P. Groseh (Fre~burg i. Br.). l. J. F. NEt~Y DELGADO,Terrains pal6ozoiqucs du Portugal. ]~tude sur les fossiles des schistes ~ N@r~itcs de San Domingo et des schistes s N6r6ites et Graptolites de Barrancos. (Ouvrage posthume). Commission du Service g4olo- giquc du Portugal. Lisborme 1910. 1--68. 47 Tar. 2. A. WuR~, Untersuchungen fiber den geologischcn Bau und die Trias yon Aragonien. Zeitschr. d. deutsch, geol. Ges. Bd. 63. 1911. 38:~169. 3 Tar. 3. R. EWAL1), Untersuchungen fiber den geologischen Bau und die Trias in dcr t~rovinz V~lenci~: Zeitschr. d. deutsch, geol. Ges. Bd. 63. 1911. 372--417. 4. H. thZAES~r ]3au und Bodcn der Balearischen Inseln. Beitr~ge zur Landeskunde der Inselgruppe. XIII. Jahresber. d. Geogr. Ges. Greifswald. 1911/12. GreifswMd 1911. 19--106. 5 Tar. 5. P. G~osc~, Carbon-Fossilien aus Nordspanien nait besonderer Bcrfick- sichtigung ihrer stratigraphischen Stellung. Ber. d. Naturf. Ges. zu Freiburg. i. Br. Bd. XIX. ]911. 9--20. 6. P. GxzoscH, Geologische Reisebeobachtungen am Nordabf~ll der Cantabri- sehcn Ketten zwisehen Pola de Lena und Cangas de Tin6o (Provinz Asturien, ~ordspanien). Zeltschr. d. deutseh, geol. Ges. t~d. 63. 1911. 557--566. 7. P. Ghosts, Zur Kenntnis des Palaozoieums und des Gebirgsbaues der westlichen Cantabrischen Ketten in Asturien (~ordspanien). h T. Jahrb. f. Win. etc. B. B. XXXIII. 1912. 714--753. 6 Tar. 8. P. G~oscH, Roteisensteinlager in Asturicn. Zeitsehr. t. pr~kt. Geologic, Bd. XX. 1912. 201--205. 1 Tar. Die erste der vorliegenden Abhandlungen stellt eine Fortsetzung ahn- licher Untersuchungen fiber fossile "W firmer aus pal~iozoisehen Ablage- rungen Portugals dar. Die Fossilien, die n~iher beschrieben werden, entstammen den Nereiten- sehichten yon Sun Domingo und den silurischen Graptolithensehiefern yon Barancos in Portugal. Folgende Gattungen werdeu aufgefiihrt: Nereites, Crossopodia, My~'ianites, Phyllodocites, Lophoctenium. Aul~er- dem stellt DELCADO eine Anzahl neuer Arten auf, die auf zahlreiehen Tafeln ausfiihrlieh zur Darstellung kommen. Die Arbeiten yon WuR~ und ]~WALD (2, 3) beziehen sich auf den geologischen Bau und die Tr~as ira 5stlichen Zentralspanien. Das Liegende der Trias bilden nach Wu~ (2) in der Provinz Zaragoza haupts~ehlich silurische, selten cambrische und devonische Gesteine. Permische Ablagerungen scheinen auf der Pyren~enhalbinsel zu fehlen. Zwischen ]?al~ozoicum und Trias ist iiberall eine deutliche Diskordanz vorhanden. Die Bezeichnungen Buntsandstein, Muschelkalk, Keuper wendet WuR~ aus rein praktischen Grfinden an~ da sich im allgemeinen die triadisehen Ablagerungen Aragoniens yon nnten nach oben in eine sandige, dolomitische und mergelige Schichtserie gliedern lassen. Fau- nistisch ist eine genaue Parallelisierung nicht leicht durch~fihrbar. 14"

Neuere Arbeiten über die Geologie und Paläontologie der iberischen Halbinsel

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P. GRosc~ - - Neuere Arbeiten tiber die Geologic und Pal~iontologie usw. 211

Neuere Arbeiten i ber die Geologie und Pal i. ontologie der iberischen Halbinsel.

Von P . G r o s e h (Fre~burg i. Br.).

l. J. F. NEt~Y DELGADO, Terrains pal6ozoiqucs du Portugal. ]~tude sur les fossiles des schistes ~ N@r~itcs de San Domingo et des schistes s N6r6ites et Graptolites de Barrancos. (Ouvrage posthume). Commission du Service g4olo- giquc du Portugal. Lisborme 1910. 1--68. 47 Tar.

2. A. WuR~, Untersuchungen fiber den geologischcn Bau und die Trias yon Aragonien. Zeitschr. d. deutsch, geol. Ges. Bd. 63. 1911. 38:~169. 3 Tar.

3. R. EWAL1), Untersuchungen fiber den geologischen Bau und die Trias in dcr t~rovinz V~lenci~: Zeitschr. d. deutsch, geol. Ges. Bd. 63. 1911. 372--417.

4. H. thZAES~r ]3au und Bodcn der Balearischen Inseln. Beitr~ge zur Landeskunde der Inselgruppe. XIII. Jahresber. d. Geogr. Ges. Greifswald. 1911/12. GreifswMd 1911. 19--106. 5 Tar.

5. P. G~osc~, Carbon-Fossilien aus Nordspanien nait besonderer Bcrfick- sichtigung ihrer stratigraphischen Stellung. Ber. d. Naturf. Ges. zu Freiburg. i. Br. Bd. XIX. ]911. 9--20.

6. P. GxzoscH, Geologische Reisebeobachtungen am Nordabf~ll der Cantabri- sehcn Ketten zwisehen Pola de Lena und Cangas de Tin6o (Provinz Asturien, ~ordspanien). Zeltschr. d. deutseh, geol. Ges. t~d. 63. 1911. 557--566.

7. P. Ghosts, Zur Kenntnis des Palaozoieums und des Gebirgsbaues der westlichen Cantabrischen Ketten in Asturien (~ordspanien). h T. Jahrb. f. Win. etc. B. B. XXXIII. 1912. 714--753. 6 Tar.

8. P. G~oscH, Roteisensteinlager in Asturicn. Zeitsehr. t. pr~kt. Geologic, Bd. XX. 1912. 201--205. 1 Tar.

Die erste der vorliegenden Abhandlungen stellt eine Fortsetzung ahn- licher Untersuchungen fiber fossile "W firmer aus pal~iozoisehen Ablage- rungen Portugals dar.

Die Fossilien, die n~iher beschrieben werden, ents tammen den Nereiten- sehichten yon Sun Domingo und den silurischen Graptolithensehiefern yon Barancos in Portugal. Folgende Gattungen werdeu aufgefiihrt: Nereites, Crossopodia, My~'ianites, Phyllodocites, Lophoctenium. Aul~er- dem stellt DELCADO eine Anzahl neuer Arten auf, die auf zahlreiehen Tafeln ausfiihrlieh zur Darstellung kommen.

Die Arbeiten yon WuR~ und ]~WALD (2, 3) beziehen sich auf den geologischen Bau und die Tr~as ira 5stlichen Zentralspanien.

Das Liegende der Trias bilden nach W u ~ (2) in der Provinz Zaragoza haupts~ehlich silurische, selten cambrische und devonische Gesteine. Permische Ablagerungen scheinen auf der Pyren~enhalbinsel zu fehlen. Zwischen ]?al~ozoicum und Trias ist iiberall eine deutliche Diskordanz vorhanden.

Die Bezeichnungen Buntsandstein, Muschelkalk, Keuper wendet WuR~ aus rein praktischen Grfinden an~ da sich im allgemeinen die triadisehen Ablagerungen Aragoniens yon nnten nach oben in eine sandige, dolomitische und mergelige Schichtserie gliedern lassen. Fau- nistisch ist eine genaue Parallelisierung nicht leicht durch~fihrbar.

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212 I!. Bespreohungen.

Der Buntsandstein weist im allgemeinen grol~e petrographisehe Xhn- liehkeiten mit dem deutsehen auf. Seine Mgehtigkeit ist sehr ver- ~inderlieh, im ~aximum wurden 530 m gemessen. Die Hauptsedimente sind Konglomerate, Sandsteine, Tone und Mergel. Aueh in dem ara- gonisehen Buntsandstein sind Wellenfurchen, Troekenrisse, Krieehspuren nnd Chirotherlum-Fghrten hgufig. Eine Gliederung des Buntsandsteins lgl3t sieh kaum dureMiihren. Der einzige konstante Itorizont ist das aus paliiozoisehen Gesteinen bestehende Basalkonglomerat. (Vgl. aueh R. EwALD: Untersuehungen fiber den geologischen Bau und die Trias in der Provinz Valencia.) Im mittleren und oberen Teile des Buntsandsteins wnrden zur Gattung E?~tisetites geh5rige Pflanzenreste gdunden. Die ,>fast absolute Gleiehartigkeit der Sedimentbildung (, und das Erseheinen der Chi~'otherium-Arten in den beiden entfernten Buntsandsteingebieten tegen W u ~ die Vermutung eines grogen zusammenhgngenden Konti- nents in der Buntsandsteinzeit nahe.

Bei der Gliederung des Musehelkalks wirkt die versehiedenartige Ausbildung der einzelnen Sedimente sehr ersehwerend. In dem wes t - l i chen Untersuehungsgebiet treten 1. Basisdolomite, 2. Wulstdolomite und unmittelbar unter den Keupermergeln Zellenkalke auf, die grol~e )[hnliehkeit mit den Rauehwaeken des mittleren deutsehen Musehel- kalks aufweisen. Die leider sehr sehleeht erhaltene Seiehtwasserfauna erinnert lebhaft an deutsche Formen, ohne jedoeh eine genauere Paralle- lisierung zu gestatten.

In den 6 s t l i e h e n Gebieten fgllt die sehwankende M~ehtigkeit der ~usehelkalksedimente auf. Dolomitisehe Gesteine sind aueh bier vor- herrsehend. Im Beeken yon E1 Frasno wurde eine Dreigliederung be- obaehtet, die an die des deutsehen Musehelkalks erinnert. Zu unterst lie@ bier ein 10 m mi/ehtiger Dolomitkomplex mit zahlreiehen Myo- phorien, in der Mitre folgt ein 20--30 m mgehtiger Gipsmergelhorizont, im Hangenden tritt eine etwa 40 m mgehtige Dolomitserie auf. Zwisehen den Faunen der 5stliehen und westliehen Gebiete bestehen kaum Be- ziehungen. Besonders im unteren ~usehelkalk treten deutsche Gattungen und Arten auf, z. B. Myophoria intermedia v. SCHAU~., Gervilleia subcostata GOLD. va~'. ]alcata ZELLER. Die wechselnde M~chtigkeit der einzelnen Muschelkalksedimente dieser 5stliehen Gebiete ffihrt W~a~ in Anlehnung an ANDR]~E auf MeeresstrLmungen w~hrend der Sedimentation zuriick.

Der Musehelk~lk iu Aragon ist k o n t i n e n t a l entwickelt. Der zentral- spanisehe Musehelkalk ist, abgesehen yon den bekannten Fundstiitten yon 3/iota im Ebrotal und Olesa (Provinz Barcelona) ausgezeiehnet dutch das Fehlen der Ceratiten. Ziemlieh hiiufig linden sieh dagegen Eehinoiden- reste und Gastropoden, letztere als Mikrofauna entwiekelt.

Der Keuper, fiber Buntsandstein und Musehelkalk transgredierend, lgl~t sieh wegen seines Fossilmangels sehwer gliedern. Rot nnd griin gefiirbte 3/iergel mit Gipseinlagerungen und vereinzelte Steinmergelbgnke sind vorherrsehend. Fossilien sind selten.

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P. G~osc]t -- Neuere Arbeiten fiber die Ceologie und Palaontologie usw. 213

Das Hangende der Triassedimente bilden die Carniolas (Carfiolas oder Carnjolas = Cargneules), dunkelgraue, zuckerige, augerst rein- kSrnige Dolomite mit einer Mindestmaehtigkeit yon 70 m.

Am Ende dex Triaszeit drangen in diesen Gegenden basische Magmen in Form yon Ophitgangen empor.

Daran schlieBt sich eine ausfiihrliche Fossilbcschreibung. Erwghn~ werden folgende Gattungen: Myophoria, Pecten, Daonella ?, Terquemia, Placunopsis, Gervilleia, Nucula, Scha/Miutlia (= Gonodon), Myoconcha, Pleuromya, ?Pseudocorbula, Myacites, Anodontophora, Velopecten ?, Lingula, Cidaris, Ophiurenreste, ? Ostracodenreste, Bactryllium, Acrodus, CycIozoon, RhizocoraIlium.

Die Tektonik ist sehr einfach: NW.--SO. verlaufende StSrungslinien wahrscheinlich postoligocgnen Alters und lokale Faltungserscheinungen.

Es folgen Abschnitte fiber die geologische Geschiehte, geomorpho- logische Be0bachtungen, einige Lokalbeschreibungen und als Anhang die Triasscholle yon Royuela. Eine geologisch'e Karte yon Zentralaragon (1:800000) und zwei Fossiltafcln sind diesen interessanten Unter- suchungen beigefiigt.

Topographisch last sich die Provinz Valencia folgendermM3en gliedern: an der Kfiste breitet sich ein breiter, fruchtbarer Alluvionensehiefer, die ,>Huerta de Valencia ~ aus. Das Hinterland zerf~llt in eine Anzahl yon Gebirgszfigen, die z.T. yon Hochflachen unterbrochen werden. Yon Norden nach Sfiden folgen:

I. Die 5stlichen Auslgufer der Sierra de Javalambre, II. Sierra de Atalaya nnd �9 de Cabrillas,

III. Sierra de Mattes, Sierra del Ave, Sierra de Colaita, IV. Ein reich gegliedertes, schwer zerlegbares Kettengebirgsland. Entsprechend dem Verlauf der Bergkette ist die Hauptrichtung der

Flfisse NW.--SO. Am Anfbau der Gebirge beteiligen sich fast ausschliel~lich mesozoische

Sedimente. Das Palaozoicum ist guJ3erst sparlich entwickelt. Die tertigren Ablagerungen treten nnr in Mulden und vortertigren Tglern auf. Die einzelnen Ablagerungen werden in folgende Stufen gegliederC:

Carnjolas-St. Rauchwacken, Kalke, Dolomite. 0bertrias

Gips-St. Bunte 3Iergel mit Gips.

3iitteltrias Muschelkalk graue, marine Xalke.

Untertrias Buntsandstein weil~e u. rote Sandst. m. tonigen Lagen.

Basa]konglomerat.

Diskordanz

? Silur stark gefaltete Schiefer und Kieselschiefer,

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214 II. Besprechungen.

Die Tr ias in der Provinz Valencia ist in der ,>nSrdlichen k o n t i - nenta len( , Fac ies entwickelt. Besonders der tiefere Teil der unteren Trias weist Ahnlichkeiten mit dem deutschen Buntsandstein auf. Aueh die hangendefl grauen, marinen Kalke lassen sich mit unserem Muschel- kalk vergleichen. Fossilien sind ~ul~erst selten. Mit ~carfiolas<, (spr. carnjolas) = cargneules der Franzosen bezeichnen die spanischen Geo- logen rStliche, 15cherige Kalke und Dolomite der oberen Trias.

An zwei Stellen konnte das gangfSrmige Auftreten yon Ophir in den bunten Mergeln beobachtet werden. EwALI) besprieht welter die kom- plizierte Tektonik und die Terti~rablagemmgen. Ein Abschnitt fiber die Morphologie und Hydrologic beschlie~t diese interessante Arbeit.

Eine anschauliche Ubersicht fiber die geologischen und morphologi- schen Verhgltnisse der Balearen bringt It. P~a~SE~T. Er unterzieht zungchst das Kartenmaterial, sowie die geologische and geographische Literatur der Balearischen Inseln einer kritischen Betrachtung and gibt dann eine kurze Obersie]it der gesamten Inselgruppe. Im dritten Ab- schnitt werden die einzelnen Inseln Menorca~ Mal lorca , Cabrera und die P i t y u s e n eingehend behandelt. In den Sehlultbetraehtungen weist P~AESn~T auf die tektonische ZusammengehSrigkeit der Balearen hin und kommt zu der Annahme, dal] die ,>Alpiden<, 8UESS' nicht schon mit Mallorca, sondern erst mit Menorca ihr Ende erreichen.

An die Arbeit sch]iel]t sich ein sehr ausfiihrliches Literaturverzeichnis, 4 Tafeln mit 16 photographischen Aufnahmen des Vcrf. und 1 Karten- skizze der Insel Mallorca (1 : 800000) an.

Die letzten vier Untersuehungen befassen sieh mit der nordspanischen Provinz Asturien insbesondere mit dem Pal~ozoicum und dem Gebirgs- bau der westlichen Cantabrischen Ketten; sic stellen im wesentlichen Er- g~nzungen zu den grundlegenden Arbeiten Ct~. BAt~OlS' in den acht- ziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts dar.

Die unter 5 beschriebene Fauna entstammt einer Aufsammlung yon Dr. G. ScI~V~ZE-Mfinchen in der Umgebung der Picos de Europa (Canta- brisehes Gebirge). Es handelt sich im wesentliehen um Korallen aus BAm~OlS' Lenaschichten = oberstes Untercarbon, und zwar urn foi- gende Gattungen: Cyathaxonia, Zaphrentis, Caninia, Amplexus, Lopho- phyllum, Cyathophyllum, Campophyllum, Clisiopl~yZlum, Dibunop/~yllum, Carcinophyllum, Histiophyllum, Lonsdaleia, Lithostrotion, Axophyllum; Alveolites, Chaetetes, Fistulipora, Syringopora.

Ein Vergleich mit VAUG~ANS neuesten stratigraphischen Unter- suchungen ergab, dab die Mehrzahl der aus den L e n a k a l k e n des Unter- carbons Nordspaniens stammenden Zoantharier und Tabulaten dem obe r s t en Visean ( = Zone D 1 und D e VAUG~ANS) angeh5rt. BARnoIs war seinerzeit bei der stratigraphischen Bewertung der Gesamtfauna des nordspanischen Untercarbons zu ~hnlichen Ergebnissen gelangt.

Die folgenden Arbeiten enthalten die Ergebnisse einer l~ngeren Reise in der Provinz Asturien.

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G. S~IX~AN~ - - Vom internationalen GeologenkongreB in Toronto. 215

I n der ersten wird ein allgemeiner l~lberblick fiber die Stratigraphie und den Aufbau des Cantabrisehen Gebirges gegeben. Die zweite ent- hiilt eine genaue Besehreibung der gesammelten, haupts~ehlieh devoni- sehen Fossilien und stratigraphisehe Vergleie.he an Hand einzelner Spezialprofile. Der z.T. sehr gute Erhaltungszustand der Fossilien kommt auf drei Tafeln zum Ausdruek. Im Hangenden der Stufe von Moniello (Caleeola--Seh.) konnte ein Horizont naehgewiesen werden, der petrographiseh und Iaunistiseh den ,>Cypridinensehiefern( , gleieh- zustellen ist.

Der westliehe Teil der Cantabrisehen Ketten in der Provinz Asturien wird aufgebaut aus stark gefalteten palgozoischen Sedimenten. Kon- kordant eingesehaltet in diese finden sieh an vielen Stellen Roteisenstein- flSze yon weehselnder Mgehtigkeit. Bis jetzt wurden dieselben nut in geringem Mate besonders fiir die GesehiitzgieBerei in Trubia abgebaut. Es ist jedoeh zu hoflen, dag bei der weiteren Ersehliel~ung dieser ab- gelegenen Gegenden aueh ein ansgedehnterer Abbau dieser Erze statt- finden wird, zumal da sich aueh an vielen Stellen des Gebirges abbau- wiirdige Kohlenlager vorfinden. Es handelt sich um kieselige, bzw. kalkige Roteisensteine, deren weehselnder Erzgehalt auf 6 Diinnschliffen zur Darstellung kommt. Die meisten gorkommen besitzen eine syn- genetisehe, sedimentgre Entstehung iihnlich den ana!ogen Lagerstgtten der Eifel.

III. Geologischer Unterricht.

Vom internationalen Geologenkongrefl in Toronto.

Von G. Steinmann.

1. Die internationale Weltkarte.

Den letzten internationalen GeologenkongreB in Toronto hat unter anderem aueh die Ausftihrung einer i n t e r n a ~ i o n a l e n W e l t k a r t e besehi~ftigt, deren Herstellung grundsgtzlieh schon auf dem 8tockholmer Kongresse besehlossen war. Der yon B:EYSOtfLAG 1) gemaehte Vorschlag geht damn, eine Weltkarte im MaBstabe 1 :5 Millionen und wesentlich nach dem Muster der im Mall stabe I :11/2 Millionen ausgefiihrten internationalen Karte yon Europa zu schaffen, Start der sonst iiblichen Merkatorprojektion soil die s t e r e o g r a - p h i s c h e P r o j e k t i o n gewghlg, und die Festlgnder sollen darauf derart verteilt werden, dab auf die eine Halbkugel Europa, Asien, Afrika und Australien, auf die andere die beiden Amerikas und Neuseeland nebst dem grSgten Teile des Stil]en Ozeans fallen.

x) F. BEYSCHLAO, Die grol3en geologischen fdbersichtskarten. Zeitschr. f. prakt. Geol. 1913, 378. J. AHLBU~a, Die geologisehe Karte der Welt.. Der Geologe, Nr. 11, Nov. 1913. - - Geologenkalender fiir 1913 u. 1914, S. 223.