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Neuerscheinungen Geschäftsstelle dvs-Informationen 17 (2002) 2 63 Neuerscheinungen Jürgen PERL/Martin LAMES/Ulrich GLITSCH (Hrsg.): Modellbildung in der Sportwissenschaft. (Beiträge zur Lehre und Forschung im Sport, 132). Schorn- dorf: Hofmann 2002, 280 S., ISBN 3-7780-1821-3, 29,00 „Modellbildung in der Sport- wissenschaft“ stellt den Ver- such dar, ein Thema, das in al- len Disziplinen der Sport- wissenschaft implizit oder ex- plizit behandelt wird, gemein- sam mit basiswissenschaftli- chen Konzepten der informati- schen Modellbildung zu erör- tern. Die Sportinformatik reali- siert hier ihren Anspruch, eine metatheoretische Plattform für solche interdisziplinären Diskussionen zu bieten Für Sportwissenschaftler aller Disziplinen bietet sich die Möglichkeit, über ihren „Tellerrand“ hinweg Probleme , Methoden und Lösungen der Modellbildung in anderen Bereichen kennen zu lernen. Gerade eine solche inter- disziplinäre Beschäftigung mit Modellbildung kann über- aus bereichernd sein, wie eine Reihe entsprechender Projekte bereits gezeigt hat. Das Buch gliedert sich in drei Teile, für die jeweils ein Autor maßgeblich verant- wortlich zeichnet. Modellbildung wird zunächst aus in- formatischer Sicht betrachtet; anschließend werden Kon- zepte und Anwendungen aus den Natur- bzw. Verhal- tenswissenschaften mit engem Bezug zu den Disziplinen der Sportwissenschaft vorgestellt. Dieses Konzept soll disziplinär geprägte Auffassungen von Modellierung überwinden helfen und könnte sich durchaus als „Fund- grube“ für die praktische Forschungsarbeit erweisen. Ingo KIPKER: Die ökonomische Strukturierung von Teamsportwettbewerben. (Berichte aus der Betriebs- wirtschaft). Aachen: Shaker 2002, 264 S., ISBN 3-8265- 9727-3, 39,50 In den letzten Jahren ist Bewe- gung in die Strukturen der eu- ropäischen Teamsportwettbe- werbe gekommen. Die wach- sende Kommerzialisierung, die stark ansteigenden Einnahmen bei gleichzeitig sinkender Profi- tabilität und die wiederholten Eingriffe vom europäischen Gesetzgeber machen eine Neuausrichtung der Ligaarran- gements nach betriebswirt- schaftlichen Kriterien erforderlich. Die wachsende Ver- schuldung der europäischen Fußballunternehmen und die aktuelle TV-Krise lassen erkennen, dass die bisher ergriffenen Maßnahmen zur Anpassung der Rahmenbe- dingungen nicht ausreichend sind. Gleichzeitig liefern die amerikanischen Teamsportwettbewerbe Erfahrungswer- te, die für die europäische Strukturdiskussion dienlich sein könnten. Die vermutete hohe Rentabilität der ameri- kanischen Teamsportindustrie hat bisher dazu geführt, dass das „amerikanische Modell“ voreilig als Vorbild für den europäischen Teamsport vorgeschlagen wurde. In der vorliegenden Arbeit, Dissertation des Autors an der Universität Greifswald 2001, wird diese in der Literatur vielfach aufgeführte Vorteilhaftigkeit der amerikanischen Liqastrukturen überprüft. Dabei konzentriert sich die Ar- beit auf die Frage, welche Organisationsform auf Liga- und Clubebene in Bezug auf die notwendigen institutio- nellen Arrangements Effizienzvorteile besitzt. Hierzu werden die populären amerikanischen Major Leagues mit den europäischen Fußballwettbewerben verglichen und die im europäischen Teamsport am meisten disku- tierten Fragestellungen empirisch und theoretisch unter- sucht. Die Untersuchung kommt zu der Schlussfolge- rung, dass die amerikanischen Ligaarrangements – be - zogen auf die untersuchten Effizienzkriterien den Nachweis schuldig bleiben, einen besseren Lösungsbei- trag für die spezifischen Organisationsprobleme des pro- fessionellen Teamsports zu leisten. Christian VOGT: Zur Optimierung marketingorientier- ter Vereinsarbeit. Ein Marketing-Management-Kon- zept für Sportvereine unter besonderer Berücksich- tigung des Sponsoring-Aspektes. Butzbach-Grie- del: Afra 2002, 298 S., ISBN 3-932079-62-0, 29,90 Das Vereinswesen steht vor großen Veränderungen. Auf der einen Seite sinkt die Bereit- schaft, gerade junger Men- schen, Verantwortung in Form eines Ehrenamtes zu überneh- men. Auf der anderen Seite steigen die Wünsche der Mit- glieder und Sponsoren ständig. Der moderne und erfolgreiche Verein muss heute in vielen Be- reichen wie ein Wirtschaftsun- ternehmen geführt werden. Im Mittelpunkt dieses Buches steht eine auf den Verein adaptierte Marketing-Manage- ment-Konzeption, wobei insbesondere der Marketing-Mix aus Vereinssicht beschrieben und analysiert wird. Udo WEIGL: Das kleine Sportspielebuch. Für Kinder von 6 bis 10 Jahren. Schorndorf: Hofmann 2002, 148 S., ISBN 3-7780-3542-8, 19,80 Abweichend zu anderen Spiel- büchern, die eine reine Spiel- darstellung des Autors beinhal- ten, setzt sich dieses Buch mit den Spielwünschen und dem jeweiligen Meinungsbild der Kinder auseinander. Durch die Zusammenarbeit des Autors und einer Arbeitsgruppe, die aus 10 leistungsstarken und 10 leistungsschwachen Schülern bestand, ist es gelungen, eine Ansammlung von 37 kleinen Sportspielen zu erstellen. Das Buch verfolgt ein Konzept, das Lehrkräften im Fach Sport (allgemeine Stundenplanung), Sportstudierenden (Planung von Vorführstunden), Jugendvereinstrainern (Trainingsplanung) sowie Kindergruppen bei deren Frei- zeitgestaltung behilflich sein kann.

Neuerscheinungen - Sportwissenschaft

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Neuerscheinungen Geschäftsstelle

dvs-Informationen 17 (2002) 2 63

Neuerscheinungen

Jürgen PERL/Martin LAMES/Ulrich GLITSCH (Hrsg.):Modellbildung in der Sportwissenschaft. (Beiträgezur Lehre und Forschung im Sport, 132). Schorn-dorf: Hofmann 2002, 280 S., ISBN 3-7780-1821-3, 29,00 €

„Modellbildung in der Sport-wissenschaft“ stellt den Ver-such dar, ein Thema, das in al-len Disziplinen der Sport-wissenschaft implizit oder ex-plizit behandelt wird, gemein-sam mit basiswissenschaftli-chen Konzepten der informati-schen Modellbildung zu erör-tern. Die Sportinformatik reali-siert hier ihren Anspruch, einemetatheoretische Plattform für

solche interdisziplinären Diskussionen zu bieten FürSportwissenschaftler aller Disziplinen bietet sich dieMöglichkeit, über ihren „Tellerrand“ hinweg Probleme,Methoden und Lösungen der Modellbildung in anderenBereichen kennen zu lernen. Gerade eine solche inter-disziplinäre Beschäftigung mit Modellbildung kann über-aus bereichernd sein, wie eine Reihe entsprechenderProjekte bereits gezeigt hat. Das Buch gliedert sich indrei Teile, für die jeweils ein Autor maßgeblich verant-wortlich zeichnet. Modellbildung wird zunächst aus in-formatischer Sicht betrachtet; anschließend werden Kon-zepte und Anwendungen aus den Natur- bzw. Verhal-tenswissenschaften mit engem Bezug zu den Disziplinender Sportwissenschaft vorgestellt. Dieses Konzept solldisziplinär geprägte Auffassungen von Modellierungüberwinden helfen und könnte sich durchaus als „Fund-grube“ für die praktische Forschungsarbeit erweisen.

Ingo KIPKER: Die ökonomische Strukturierung vonTeamsportwettbewerben. (Berichte aus der Betriebs-wirtschaft). Aachen: Shaker 2002, 264 S., ISBN 3-8265-9727-3, 39,50 €

In den letzten Jahren ist Bewe-gung in die Strukturen der eu-ropäischen Teamsportwettbe-werbe gekommen. Die wach-sende Kommerzialisierung, diestark ansteigenden Einnahmenbei gleichzeitig sinkender Profi-tabilität und die wiederholtenEingriffe vom europäischenGesetzgeber machen eineNeuausrichtung der Ligaarran-gements nach betriebswirt-

schaftlichen Kriterien erforderlich. Die wachsende Ver-schuldung der europäischen Fußballunternehmen unddie aktuelle TV-Krise lassen erkennen, dass die bisherergriffenen Maßnahmen zur Anpassung der Rahmenbe-dingungen nicht ausreichend sind. Gleichzeitig liefern dieamerikanischen Teamsportwettbewerbe Erfahrungswer-te, die für die europäische Strukturdiskussion dienlichsein könnten. Die vermutete hohe Rentabilität der ameri-kanischen Teamsportindustrie hat bisher dazu geführt,dass das „amerikanische Modell“ voreilig als Vorbild fürden europäischen Teamsport vorgeschlagen wurde. In

der vorliegenden Arbeit, Dissertation des Autors an derUniversität Greifswald 2001, wird diese in der Literaturvielfach aufgeführte Vorteilhaftigkeit der amerikanischenLiqastrukturen überprüft. Dabei konzentriert sich die Ar-beit auf die Frage, welche Organisationsform auf Liga-und Clubebene in Bezug auf die notwendigen institutio-nellen Arrangements Effizienzvorteile besitzt. Hierzuwerden die populären amerikanischen Major Leaguesmit den europäischen Fußballwettbewerben verglichenund die im europäischen Teamsport am meisten disku-tierten Fragestellungen empirisch und theoretisch unter-sucht. Die Untersuchung kommt zu der Schlussfolge-rung, dass die amerikanischen Ligaarrangements – be -zogen auf die untersuchten Effizienzkriterien – denNachweis schuldig bleiben, einen besseren Lösungsbei-trag für die spezifischen Organisationsprobleme des pro-fessionellen Teamsports zu leisten.

Christian VOGT: Zur Optimierung marketingorientier-ter Vereinsarbeit. Ein Marketing-Management-Kon-zept für Sportvereine unter besonderer Berücksich-tigung des Sponsoring-Aspektes. Butzbach-Grie-del: Afra 2002, 298 S., ISBN 3-932079-62-0, 29,90 €

Das Vereinswesen steht vorgroßen Veränderungen. Auf dereinen Seite sinkt die Bereit-schaft, gerade junger Men-schen, Verantwortung in Formeines Ehrenamtes zu überneh-men. Auf der anderen Seitesteigen die Wünsche der Mit-glieder und Sponsoren ständig.Der moderne und erfolgreicheVerein muss heute in vielen Be-reichen wie ein Wirtschaftsun-

ternehmen geführt werden. Im Mittelpunkt dieses Buchessteht eine auf den Verein adaptierte Marketing-Manage-ment-Konzeption, wobei insbesondere der Marketing-Mixaus Vereinssicht beschrieben und analysiert wird.

Udo WEIGL: Das kleine Sportspielebuch. Für Kindervon 6 bis 10 Jahren. Schorndorf: Hofmann 2002, 148S., ISBN 3-7780-3542-8, 19,80 €

Abweichend zu anderen Spiel-büchern, die eine reine Spiel-darstellung des Autors beinhal-ten, setzt sich dieses Buch mitden Spielwünschen und demjeweiligen Meinungsbild derKinder auseinander. Durch dieZusammenarbeit des Autorsund einer Arbeitsgruppe, dieaus 10 leistungsstarken und 10leistungsschwachen Schülernbestand, ist es gelungen, eine

Ansammlung von 37 kleinen Sportspielen zu erstellen.Das Buch verfolgt ein Konzept, das Lehrkräften im FachSport (allgemeine Stundenplanung), Sportstudierenden(Planung von Vorführstunden), Jugendvereinstrainern(Trainingsplanung) sowie Kindergruppen bei deren Frei-zeitgestaltung behilflich sein kann.

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Peter MEYNDT/Dieter BEUTELSTAHL: Richtig Volleyball.(BLV Sportpraxis Top). München: BLV 2001, 127 S.,ISBN 3-405-16139-8, 10,95 €

Volleyball fördert Team- undKonzentrationsfähigkeit, Stress-resistenz sowie Frustrationsto-leranz: Eigenschaften, die auchim Berufsalltag wichtig sind.Außerdem besteht durch denfehlenden Körperkontakt eingeringes Verletzungsrisiko.Kein Wunder, dass Volleyballzur am meisten betriebenenSportart der Welt avanciert ist.

Schritt für Schritt vermittelt der Autor die entscheidendenBasics von Hallen- und Beachvolleyball: Zuspiel, Auf-schlag, Abwehr und Angriff. Außerdem enthält das Buchzahlreiche Trainingspläne, durch die Technik, Koordina-tion und Kondition nachhaltig verbessert werden. SowohlHallen- als auch Beachvolleyballer kommen voll auf ihreKosten und erfahren, wie sie ihr Spiel optimieren können.Trainer und Lehrer erfahren außerdem, wie sie ihreMannschaft optimal auf Wettkämpfe vorbereiten könnenund wie sich Trainingseinheiten effektiv gestalten lassen.

Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin/Wal-ter Bau-AG (Hrsg.): Panorama eines Bauwerks –Olympiastadion Berlin. Berlin: Jovis 2002, 144 S.,ISBN 3-931321-45-2, 39.80 €

Das Olympiastadion Berlinzählt zu den signifikantestenBauwerken der Stadt. Bekanntals Zentrum des BerlinerSports ist das Stadion gleich-zeitig ein Ort, mit dem sich Er-innerungen an die Zeit desNationalsozialismus verbin-den, insbesondere den Miss-brauch der Olympischen Spie-

le von 1936. Auch die mächtige Architektursprache desReichssportfeldes hat den Umgang mit diesem seit1966 unter Denkmalschutz stehenden Groß-Ensemblenicht leicht gemacht. Das Olympiastadion ist jedoch einZeugnis der Geschichte, mit dem verantwortungsvollumgegangen werden muss. Es ist zudem Teil der Berli-ner Identität, denn viele herausragende Ereignisse nach1945 – sportliche und kulturelle wie DFB-Pokalend-spiele, Bundesligapartien von Hertha BSC, Kirchenta-ge, Megashows und Rockkonzerte – sind mit ihm ver-bunden. Daher entschied der Berliner Senat 1998, dasOlympiastadion instand zu setzen und als moderne,multifunktionale Sportarena im Jahre 2004 wiederzuer-öffnen. Das vorliegende Buch ist mehr als ein Begleit-band zur gleichnamigen Ausstellung über die umfas-sende Sanierung und Modernisierung des Stadions, diederzeit auf dem Gelände des Olympiastadions gezeigtwird. Dieses Buch bietet eine konzentrierte Übersichtüber die vielschichtige, mehr als 100-jährige Bauge-schichte des Geländes. Es verweist sowohl auf denschwierigen Umgang mit dem „NationalsozialitischenBauensemble“ als auch auf die Zukunft des BerlinerStadions als eine der modernsten Sportarenen derWelt. Historiker, Baumeister und Architekturkritiker wer-fen einen Blick auf und hinter die Fassade dieses um-

strittenen Bauwerks. Im Mittelpunkt stehen jedoch dieVisionen der Architekten Gerkan, Marg und Partner,nach deren Vorstellungen die Walter-Bau AG die der-zeitigen Um- und Modernisierungsmaßnahmen durch-führt. Der herausragende architektonische Eingriff imStadioninnere wird das Tribünendach sein. Es setztsich deutlich von der Monumentalität des Stadionbausab, ohne dessen Charakter zu zerstören. Die Dominanzdes Baudenkmals bleibt gewahrt. Seine Attraktivität undAnziehungskraft darf das neu-alte Gebäude bei derFußballweltmeisterschaft 2006 unter Beweis stellen.

Roland NAUL/Ken HARDMAN (Ed.): Sport and PhysicalEducation in Germany. London, New York: Rout-ledge 2002, 224 S., ISBN 0-419-24540-5, 23,99 £

Sport and physical educationrepresent important compo-nents of German national life,from school and communityparticipation, to elite, interna-tional level sport. This uniqueand comprehensive collectionbrings together material fromleading German scholars toexamine the role of sport andPE in Germany from a rangeof historical and contemporary

perspectives. Key topics covered include: Sport and PEin pre-war, post-war and re-unified Germany; Sport andPE in schools; Coach education; Elite sport and sportscience; Women and sport; Sport and recreation facili-ties. This book offers an illumination insight into howsport and PE have helped to shape modern Germany.

Yvonne RÖDER: Metabolische und kardiale Parame-ter beim alpinen Skilauf. Komparative Analysen zurBelastung von Freizeit-, Seniorenskiläufern und ak-tiven Skilehrern beim Feldtest mit differierendenSkitaillierungen und beim Labortest auf dem Ab-fahrtssimulator. (Berichte aus der Sportwissen-schaft). Aachen: Shaker 2002, 182 S., ISBN 3-8265-9851-2, 48,80 €

Die Materialentwicklung im al-pinen Skilauf hat in den letztenJahren auch im Freizeit-, Brei-ten- und Gesundheitssport fürFurore gesorgt. In diesem Zu-sammenhang entstand dieZielsetzung dieser Arbeit (Dis-sertation der Autorin an derUniversität Konstanz 2001), imRahmen einer Querschnittstu-die die Auswirkungen von un-terschiedlichen Skitaillierun-

gen auf die metabolische und kardiale Beanspruchungvon drei Probandengruppen, die sich nach Alter undskispezifischer Qualifikation differenzieren, zu eruieren.Die insgesamt 21 Freizeit-, Seniorenskiläufer und akti-ven Skilehrer hatten die Aufgabe, zwei Fahrten mit un-terschiedlichen Skitypen um 12 Carving-Bojen einenstandardisierten Testpiste zu fahren. Die erste Fahrt er-folgte mit dem eigenen Material und der zweite Lauf miteinem Carving-Testski der Firma Kneissl. Als Bezugs-größe galt die Fahrzeit und die Geschwindigkeit bei be-

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gleitender Laktat- und Herzfrequenzdiagnostik. DerVergleich zwischen dem eigenen Material und demCarving-Testski zeigt, dass es bei normaler Fahrweiseund mittlerem Tempo keine statistisch signifikanten Dif-ferenzen hinsichtlich der Messparameter gibt. Im An-schluss erfolgte der Vergleich mit einem früherdurchgeführten Labortest auf dem Abfahrtssimulator mitannähernd derselben Personenstichprobe. Da der Ab-fahrtssimulator bei erschöpfender Ausbelastung die an-aerobe Kapazität testet, konnte für den Laktatgipfel imLabor- und Feldtest kein Zusammenhang ermittelt wer-den. Jedoch erfordert der alpine Skilauf u.a. aufgrundder Hypoxiebedingungen partiell ein hohes Maß anKraftausdauerkomponenten im anaeroben Bereich.Somit wurde der Abfahrtssimulatortest auch für die ski-spezifische Leistungsdiagnostik im Freizeit-, Breiten-und Gesundheitssport befürwortet.

Klaus FISCHER: Einführung in die Psychomotorik.(UTB, 2239). München, Basel: Reinhardt 2001, 216 S.,ISBN 3-8252-2239-X, 19,90 €

Das Fach Psychomotorik hatsich in den letzten Jahren zueiner anerkannten Disziplin inPädagogik und Therapie ent-wickelt. Es ist fester Bestand-teil zahlreicher Ausbildungs-gänge im universitären und pri-vaten Bereich geworden. DieseEinführung gibt einen Überblicküber die zahlreichen Mosaik-steine des psychomotorischenTheorie- und Praxisfeldes.Schlüsselbegriffe der Psycho-

motorik wie Wahrnehmung, Bewegung, Handeln,Selbstkonzept und Körpererfahrung werden erklärt. DasBuch führt in die verschiedenen psychomotorischenAnsätze von Kiphard, Ayres, Zimmer u.a. ein und ver-gleicht sie kritisch. Gezeigt wird außerdem, wo und wiediese Konzepte in der Praxis zum Einsatz kommen. Ar-beitsaufgaben am Ende der einzelnen Kapitel helfen beider systematischen Erarbeitung des Lehrstoffs.

L. PETERSON/P. RENSTRÖM: Verletzungen im Sport.Prävention und Behandlung. 3. völlig neubearb. Auf-lage Köln: Deutscher Ärzte-Verlag 2002, 534 S., ISBN3-7691-0320-3, 54,95 €

Mit der zunehmenden Bedeu-tung des Sports im Freizeitbe-reich und Leistungssportwächst das Interesse an kom-petenter Information auch übernegative gesundheitliche As-pekte. Die bekannten schwedi-schen Sportmediziner PETER-

SON und RENSTRÖM legen hierihr weltweit erfolgreiches, in 11Sprachen übersetztes Hand-buch der Sportverletzungenund Sportschäden in überar-

beiteter und aktualisierter dritter Auflage vor. Die aus-führliche sporttraumatologische Darstellung ist für Ärztesowie Physiotherapeuten bzw. Krankengymnasten eben-so gewinnbringend wie für sportmedizinische Laien (wie

z.B. Trainer, Sportlehrer und Sportler selbst). 560 her-vorragende anatomische Zeichnungen, Fotografien,Röntgen- und MRT-Abbildungen veranschaulichen denText optimal, ein umfangreiches Glossar der Fachaus-drücke erhöht zusätzlich den Informationswert des Bu-ches. Weit gefächert ist die inhaltliche Palette: Nebenden unterschiedlichen Verletzungsarten – systematischnach Körperregionen gegliedert – werden auch diebiomechanischen Entstehungsmechanismen erläutert.Daraus leiten die Autoren die Möglichkeiten zu Dia-gnostik, Therapie und Vorbeugung ab – unter Berück-sichtigung spezieller Verfahren wie Aufwärmen, Stret-ching und Taping sowie der Wahl geeigneter Schutz-kleidung und Ausrüstung. Das Buch beschränkt sichnicht auf die Verletzungsmöglichkeiten im orthopädi-schen Bereich, sondern erörtert auch Auswirkungenvon Infektionen, Doping, Nikotinmissbrauch usw. undihre Verhütung. Besonderen Gruppen wie Schwange-ren, Kindern, Heranwachsenden oder behindertenSportlern sind eigene Abschnitte gewidmet. Der Bandschließt mit spezifischen Übungen zur Prävention undvollständigen Rehabilitationsplänen nach Verletzungen.

Jürgen GERLACH/Heinrich NEJEDLY: Kanuwandern inNord- und Westdeutschland. 5., neu bearb. Aufl.München: BLV 2002, 207 S., ISBN 3-405-15594-0, 17,95 €

Kanuwandern in Süddeutschland. 8., neu bearb.Aufl. München: BLV 2002, 127 S., ISBN 3-405-16230-0,15,95 €

Von einem Fluss aus die Gegendzu erkunden ist ein Natur- undSporterlebnis besonderer Art. Obeine 2-Tages-Tour auf der Alsteroder eine Ferienfahrt auf der Do-nau – nicht fehlen dürfen dabeidie Kanuwanderführer Nord- undWestdeutschland oder Süd-deutschland. Hierin finden be-geisterte Paddler die richtigeStrecke für einen außergewöhnli-chen Trip in die Natur. Zur Aus-

wahl steht ein vielseitiges Angebot: ein wildromanti-scher Flusslauf durch die Eifel, eine Tour durch dieGrachten von Friedrichstadt, dieFahrt zum leuchtenden PlönerSchloss oder einen Tag Vergnü-gen auf der Iller in zwei Etappen.Im bewährten Standardwerk „Ka-nuwandern in Nord- und West-deutschland“ haben die Autorenjetzt die Wanderungen aktuali-siert. Ausführliche Flussskizzenmit Markierungen von Wehrenund Hinweise auf Campingplätzehelfen bei der Planung. Im aktua-lisierten Buch „Kanuwandern in Süddeutschland“ be-schreiben die Autoren 30 leichte Wanderungen auf über2.000 Flusskilometern. Mit Einschätzungen des Auto-ren-Teams zu den Schwierigkeitsgraden kann jederseinen Fähigkeiten entsprechende Strecken aussu-chen. Zahlreiche Fotos untermalen die interessantestenSehenswürdigkeiten und die schönsten Plätze. Wer einAnfänger ist, findet hier zahlreiche Tipps und Anregun-gen zum Einstieg in dieses Natur- und Sporterlebnis.

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Volker SCHEID (Hrsg.): Facetten des Sports behin-derter Menschen. Pädagogische und didaktischeGrundlagen. (Behinderte machen Sport, 11). Aachen:Meyer & Meyer 2002, 316 S., ISBN 3-89124-637-4, 18,90 €

Nachdem in den bisherigenBänden der Schriftenreihe desBehindertensportverbandesNordrhein-Westfalen wieder-holt einzelne Behinderungs-formen behandelt wurden,enthält dieser Sammelbandacht Beiträge zu ausgewähl-ten Zielgruppen und aktuellenEntwicklungstendenzen desSports behinderter Menschen.Namhafte Autoren (u.a. Gud-

run DOLL-TEPPER, Ingo FROBÖSE, Hermann HERWIG,Jürgen INNENMOSER, Peter KAPUSTIN, Hermann RIEDER)berichten über verschiedene Behinderungsgruppen(Körperbehinderte, Hörgeschädigte, Blinde und Sehbe-hinderte, geistig Behinderte, Menschen mit schwererBehinderung, Lernbehinderte, Integrations- und Behin-dertenleistungssport) und zeigen den gegenwärtigenDiskussionsstand auf. Die Beitrage informieren nichtnur über grundlegende pädagogische und behinde-rungsspezifische Aspekte, sondern geben zugleich di-daktische und methodische Anregungen. Ausgehendvon den jeweiligen Besonderheiten der Behinderungs-arten, informieren die Verfasser über Wege und Mög-lichkeiten von Bewegung, Spiel und Sport. Neben Ziel-setzungen und Förderungsmöglichkeiten werden auchkonkret methodische Hinweise zu geeigneten Inhaltenund bewahrten Unterrichtsformen gegeben. Zwei Bei-trage befassen sich eigens mit dem integrativen Sportund der Entwicklung im Behindertenleistungssport.

Susanne TITTLBACH: Entwicklung der körperlichenLeistungsfähigkeit. Eine prospektive Längsschnitt-studie mit Personen im mittleren und späteren Er-wachsenenalter. (Beiträge zur Lehre und Forschungim Sport, 135). Schorndorf: Hofmann 2002, 264 S.,ISBN 3-7780-1851-5, 29,80 €

Im Vordergrund dieses Buches,Dissertation der Autorin an derUniversität Karlsruhe 2001 undausgezeichnet mit dem Karl-Hofmann-Publikationspreis 2000/2001, steht die empirische Ana-lyse der Entwicklung der körper-lichen Leistungsfähigkeit immittleren und späteren Erwach-senenalter hinsichtlich poten-zieller Einflussfaktoren. Ein ei-genes Modell zur Entwicklung

der körperlichen Leistungsfähigkeit, abgeleitet aus be-reits bestehenden Modellen, wird in einer Längsschnitt-studie im Fünf-Jahres-Intervall empirisch überprüft. Imersten Schritt wird der Einfluss von soziodemographi-schen Variablen sowie der sportlichen Aktivität einzelnüberprüft. Im zweiten Schritt erfolgt die simultane Ana-lyse von potentiellen Einflussfaktoren auf die Prognoseder verschiedenen motorischen Fähigkeiten. Die Er-gebnisse zeigen, dass sich die körperliche Leistungsfä-higkeit im mittleren und späteren Erwachsenenalterdurchschnittlich verschlechtert, sich jedoch nur bei Ko-ordination und Beweglichkeit beschleunigte Rückgängemit zunehmendem Lebensalter zeigen. Sportliche Akti-vität im Umfang von mindestens einer Stunde/Wochebeeinflusst den Rückgang der körperlichen Leistungs-fähigkeit nicht signifikant, jedoch besitzen Sportler ge-genüber Nichtsportlern durchgängig ein signifikant hö-heres Leistungsniveau. Die simultane Analyse aller po-tenziellen Einflussfaktoren zeigt, dass auch „nichtsport-liche Konstrukte“, wie seelische Gesundheit, körperli-cher Gesundheitszustand, Kontrollüberzeugungen undBody-Mass-Index, wichtige Prädiktoren zur Prognoseder körperlichen Leistungsfähigkeit darstellen. Die Höhedes Einflusses variiert für die verschiedenen motori-schen Fähigkeiten.

Günter KÖPPE: Eine kleine (andere) Sportdidaktikaus Sportlehrersicht. Baltmannsweiler: Schneider2002, 98 S., ISBN 3-89676-557-4, 10,00 €

Das vorliegende Buch will Sport-lehrern realistische Hinweise fürdie Bewältigung ihrer Unter-richtspraxis geben. Es orientiertsich dabei einerseits am For-schungsprogramm SubjektiveTheorie, wonach Lehrer ihr Han-deln eher an subjektiven denn anwissenschaftlichen Theorien aus-richten. Andererseits sollten beimUnterrichtshandeln auch pädago-

gische Prinzipien zu erkennen sein, die hier dem Praxeo-logieverständnis von Benner entnommen sind. Daraufaufbauend ist die Bereitschaft als zentrale Kompetenzvon Sportlehrern zu bezeichnen, die die eigenen subjek-tiven Theorien mit sogenannten wissenschaftlichen The-orien vergleicht. Dafür bietet dieses Buch Hilfen.

Karl-Hofmann-Publikations-Preis für Dissertationen Ausschreibung: 2002/2003

Der Verlag Karl Hofmann, Schorndorf, und der Redaktionsaus-schuss für die Schriftenreihe „Beiträge zur Lehre und For-schung im Sport“ vergeben alle zwei Jahre einen Publikations-Preis für herausragende sportwissenschaftliche Dissertationen.

Berücksichtigt werden nur sportwissenschaftliche Arbeiten mithohem innovativen Charakter, die „mit Auszeichnung“ odermit „sehr gut“ bewertet und innerhalb der letzten beiden Jahrefertig gestellt wurden. Für die Gewinner wird ein Preisgeld voninsgesamt 1.500,– Euro ausgesetzt. Die Arbeit des Trägers desErsten Preises wird in der Schriftenreihe „Beiträge zur Lehreund Forschung“ veröffentlicht.

Bewerbungsverfahren:

• Arbeiten können nur mit befürwortenden Stellungnahmender Gutachter der Dissertation eingereicht werden.

• Arbeiten müssen in zweifacher Ausfertigung beim VerlagKarl Hofmann, Schorndorf, eingereicht werden.

• Termin für die Abgabe ist der 15. Dezember 2002. • Begutachtung und Entscheidung erfolgen durch den Redak-

tionsausschuss mit Unterstützung durch externe Gutachter. • Die Vergabe des Preises erfolgt im Rahmen einer Präsentati-

on der Verlags Karl Hofmann anlässlich einer sportwissen-schaftlichen Veranstaltung.

Die Bewerbung richten Sie bitte an:

Redaktionsausschuss „Beiträge zur Lehre und Forschung im Sport“ c/o Verlag Karl Hofmann, Postfach 1360, 73603 Schorndorf

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Neuerscheinungen Geschäftsstelle

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Wolf-Dietrich BRETTSCHNEIDER/Torsten KLEINE: Ju-gendarbeit in Sportvereinen. Anspruch und Wirk-lichkeit (Eine Evaluationsstudie). Schorndorf: Hof-mann 2002, 504 S., ISBN 3-7780-7239-0, 16,80 €

Wie kaum eine andere sport-wissenschaftliche Studie hatdie Paderborner Längsschnitt-untersuchung zum Zusam-menhang zwischen Sporten-gagement und jugendlicherEntwicklung für öffentliches In-teresse gesorgt. Nationale undregionale Zeitungen berichte-ten und überboten sich mitspektakulären Schlagzeilen; inSportvereinen herrschte Aufre-

gung; Verbände waren zunächst irritiert, reagierten –unterstützt von der Sportpolitik – aber mit Bedacht undkonstruktiven Maßnahmen. Worum geht es in der Stu-die? Die Paderborner Arbeitsgruppe um Brettschneiderlegt die Ergebnisse einer Evaluationsstudie vor, in dermit Hilfe von Fragebogenuntersuchungen, motorischenTests und qualitativen Interviews der Einfluss sportli-cher Aktivitäten auf die Entwicklung von Heranwach-senden untersucht wurden. Das längsschnittliche De-sign und die statistische Bearbeitung der Studie erlau-ben es, zum einen individuelle Entwicklungsverläufe in-nerhalb von zwei Jahren zu überprüfen und zum ande-ren Unterschiede zwischen Vereinsmitgliedern und ver-einsungebundenen Jugendlichen zu beobachten. Das(theoretisch nicht überraschende, aber für den organi-sierten Sport unerwartete und enttäuschende) Ergebnislautet: Im motorischen wie im psychosozialen Bereichsind die erhofften Entwicklungsunterschiede zugunstender Vereinsjugendlichen kaum zu beobachten. Vielfälti-ge Befunde zur Entwicklung motorischer Leistungsfä-higkeit, zum Selbstwertgefühl und Selbstkonzept, zuden sozialen Beziehungen, zum Risikoverhalten und zupsychosomatischen Beschwerden illustrieren das Er-gebnis nachhaltig. Die Studie zieht nun keineswegs daspädagogische und soziale Potenzial der Sportvereineund ihre Jugendarbeit in Zweifel. Vielmehr mahnt sieden organisierten Sport wie auch die Sportpolitik, dieVereine nicht mit Ansprüchen und Erwartungen zu über-frachten, denen diese nicht gerecht werden können.

Werner SCHMIDT: Sportpädagogik des Kindesalters.(Kinder-Jugend-Sport-Sozialforschung, 1). 2., neubearbeitete Auflage Hamburg: Czwalina 2002, 200 S.,ISBN 3-88020-398-9, 20,00 €

Jörg BREUER: Kindliche Lebens- und Bewegungs-welten in dicht besiedelten Wohnquartieren. (Kin-der-Jugend-Sport-Sozialforschung, 2). Hamburg:Czwalina 2002, 184 S., ISBN 3-88020-399-7, 20,00 €

Bewegung, Spiel und Sport nehmen im Leben von Kin-dern und Jugendlichen eine wichtige Rolle ein. Da liegtes nahe, die sich stetig ändernden Rahmenbedingun-gen des Sporttreibens von Kindern und Jugendlichenim Rahmen einer Schriftenreihe näher zu beleuchten. Inden Bänden der Reihe „Kinder – J ugend – Sport – So-zialforschung“ soll untersucht werden, wie die Bewe-gungsaktivitäten von Kindern und Jugendlichen gestal-tet sind und welche Chancen oder Risiken für ihre Per-sönlichkeitsentwicklung darin liegen. Theoretisch und

empirisch fundierte Analysen zur sozialen Bedeutungvon Bewegung, Spiel und Sport bei Kindern und Ju-gendlichen – v om selbstorganisierten Spiel mit Freun-den bis zum spezialisierten Leistungstraining – bildendas Profil der Reihe.Den Auftakt macht hierbei die2., neu bearbeitete Auflage der„Sportpädagogik des Kindesal-ters“ des Essener Sportpäda-gogen Werner SCHMIDT, dergleichzeitig Herausgeber derSchriftenreihe ist. Das Werkführt in sportpädagogischeFragestellungen des Kindesal-ters ein, beschreibt und analy-siert veränderte Vorstellungenvon „Kindheit“ im historischen und gesellschaftlichenKontext. Ausgehend von pädagogischen Reformbewe-gungen, wird ein realistischer Einblick in den Wandel vonKindheit und Bewegungswelt von den 50er Jahren bisheute gegeben. Der Autor verweist aber auch ausdrück-lich auf die überzeitliche Bedeutung psycho-sozialer Be-dürfnisse von Kindern sowie der Phänomene Spiel undBewegung. Zudem beleuchtet er den Wandel grund-schulpädagogischen Denkens und sportpädagogischerwie anderer sportwissenschaftlicher Vorstellungen zuden Komplexen Entwicklung, Lernen und kindgemäßemTraining. Hier werden auch Erkenntnisse aus der Ent-wicklungspsychologie, der Lern- und Sozialisationsfor-schung sowie der Bewegungs- und Trainingswissen-schaft eingebracht. Der Autor plädiert für den Aufbaubewegungs- und lebensweltbezogener Netzwerke unterBerücksichtigung pädagogischer Bezugsgrundlagen,theoretischer Leitlinien für die Grundschule und sportpä-dagogischer Begründungen für Bewegung, Spiel undSport als wichtiges Element des Schullebens.

Der zweite Band, die Disserta-tion Jörg BREUERs (UniversitätEssen, 2001), nimmt die gra-vierenden Veränderungen derkindlichen Lebens- und Be-wegungswelt in den Blick.Begriffe wie Verhäuslichung,Verinselung, Institutionalisie-rung, Pädagogisierung oderauch Versportung versuchendiesen Wandel zu kennzeich-nen. Bei solcherart Etikettie-

rungen von Kindheit geraten die jeweils individuellenUnterschiede in den tatsächlichen Lebensweisen vonKindern schnell aus dem Blick. Im Mittelpunkt des Bu-ches steht daher die Frage, wie das einzelne Kind seinBewegungskönnen entwickelt. Dabei wird von derGrundannahme ausgegangen, dass Bewegungsent-wicklung des Menschen ein dialogischer Prozess ist:Ein Kind entwickelt sein Bewegungskönnen zuallererstin der unmittelbaren Auseinandersetzung mit den Rei-zen, Risiken und Widerständen seiner Lebenswelt. Die-se Grundannahme zwingt uns, genauer hinzuschauen,wie das einzelne Kind die unterschiedlich gegebenenobjektiven Aufwachsbedingungen für sich verarbeitetund seine individuelle Bewegungsentwicklung ausprägt.Der Autor geht diesen Fragen anhand von drei Fallstu-dien nach.

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68 dvs-Informationen 17 (2002) 2

Urs GERIG/Andreas GONSETH: Ausdauer durch sanf-tes Training. München: BLV 2002, 127 S., ISBN 3-405-16260-2, 14,95 €

Lust auf Fun und Fitness?Aber Schwimmen, Joggenoder Skilanglauf finden Sieauf Dauer zu öde? Garantiertmehr Spaß an der Bewegungbringen „die neuen Sanften“wie Walking, Nordic Walkingoder Snow-shoeing, die mitdrei weiteren Sportarten inAusdauer durch sanftes Trai-ning vorgestellt werden. Dieneuen Fitmacher und Fatbur-

ner schonen die Gelenke, sind schnell zu erlernen, imTraining einfach zu dosieren und haben ein geringesVerletzungsrisiko. Die Autoren legen Wert darauf, dassdie Kombination eines effektiven Power-Programmspasst, weil nur dadurch Beweglichkeit, Kraft und Koor-dination verbessert werden. Ihnen geht es in diesemBuch um das „Wohlfühl-Prinzip“ ohne Verschleißer-scheinungen. So werden aus relativ anstrengenden undanspruchsvollen Bewegungsabläufen sanfte und mo-derne Varianten. Sie sind ideal für Personen mit Kondi-tions- und Gewichtsproblemen, für Beginner und Senio-ren. Wichtige Hinweise für die Praxis und Tipps zu derjeweiligen Sportart, Expertentipps, machen den Einstiegleicht. So erfährt der Leser zum Beispiel, wie er seineindividuelle Schrittlänge beim Walking finden kann. Umdann die Technik zu optimieren, ist der Bewegungsab-lauf anhand step-by-step-Fotos erklärt. Die drei häufigs-ten Fehler beim Erlernen der Sportart sind direkt aufge-zeigt, Trainingspläne für Anfänger und Fortgeschrittenevorgestellt und es werden Empfehlungen für die richtigeAusrüstung gegeben.

Fabian BRÄNDLE/Christian KOLLER: GOAL! Kultur-und Sozialgeschichte des modernen Fussballs. Zü-rich: orell füssli 2002, 286 S., ISBN 3-280-02815-9, 29.50 €

Die Autoren zeichnen die Ge-schichte des modernen Fuß-balls nach, von seiner Entste-hung an englischen Eliteschu-len zu Beginn des 19. Jahr-hunderts über seine weltweiteVerbreitung als Massensportbis hin zu seiner heutigen Rol-le als ein Element der globali-sierten Entertainment-Industrie.An den Beispielen Großbritan-niens, der Schweiz, Deutsch-

lands und Österreichs wird folgenden Fragen nachge-gangen: Wie konnte ein englischer Elitesport weltweitzu einem Faszinosum der breiten Massen werden?Welche Rolle spielte der Fußball in der Arbeiterkulturdes frühen 20. Jahrhunderts? Wie entwickelte er sichzu einem eigentlichen Wirtschaftszweig? Und warum istdie „wichtigste Nebensache“ vorwiegend eine männli-che Angelegenheit? Antworten auf diese Fragen lassenden engen Zusammenhang des Fußballs mit seinemgesellschaftlichen, kulturellen und politischen Umfeldzutage treten und zeigen, dass die Faszination desSpiels sehr viel mit Identität zu tun hat.

Wolfgang BODE (Hrsg.): Bewegung und Rhythmus.Schorndorf: Hofmann 2002, 132 S., ISBN 3-7780-3300-X,12,80 €

90 Jahre Bode Schule – D iesestolze Zahl für die Beständigkeitund Vitalität einer staatlich aner-kannten Berufsfachschule fürGymnastik in freier Trägerschaftist der Anlass für die Herausgabedieser Sammelschrift. Die Bode-Schule wurde im Jahre 1911 vonRudolf und Elly Bode gegründet.Ihre Ideen waren durch Jahr-zehnte richtungsweisend für dieEntwicklung der rhythmischen

Gymnastik und der weiblichen Leibeserziehung. Die Bo-de-Schule steht heute in der Tradition sowohl einer fun-dierten Pädagogik wie einer kreativ nach vorne gerichte-ten Arbeitsweise. Verschiedene Autorinnen und Autorennehmen Stellung zu Fragen der Gymnastik und zu Inhal-ten der Ausbildung in Theorie und Praxis.

Klaus-Jürgen GutsCHE/Hans Jochen MEDAU (Hrsg.):Gymnastik im neuen Jahrtausend. Herausforderun-gen – P erspektiven – Innovationen. Schorndorf: Hof-mann 2002, 240 S., ISBN 3-7780-3472-3, 19,80 €

Dieser Band versammelt dieVorträge eines Kongresses,der sich mit der Bedeutung undzukünftigen Entwicklung derGymnastik in unserer Gesell-schaft befasst. Die Beiträge u.a.von den Autoren Anke ABRA-HAM, Gudrun DOLL-TEPPER,Ommo GRUPE, Dieter JESCHKE,Klaus WIEMANN, Andreas KLEE

und Renate ZIMMER sind vierThemenkreisen zugeordnet:

Gymnastik im Bildungswesen, Gymnastik und Gesund-heit, Zum Berufsbild der Gymnastiklehrer/innen, Trendsund Einflüsse der Moderne. Das Buch setzt die Reiheder seit 1989 erschienenen Kongress-Berichte zumThema Gymnastik fort und ergänzt diese unter demAspekt der Zukunftsperspektiven.

Gertrude KROMBHOLZ/Astrid HAASE-TÜRK: RichtigTanzen: Standardtänze. (BLV Sportpraxis Top). 5.,überarb. Auflage München: BLV 2002, 143 S., ISBN 3-405-16279-3, 12,95 €

Gertrude KROMBHOLZ/Astrid HAASE-TÜRK: RichtigTanzen: Lateinamerikanische Tänze. (BLV Sport-praxis Top). 6., überarb. Auflage München: BLV2002, 159 S., ISBN 3-405-16280-7, 12,95 €

Die beiden Bücher richten sichan die große Zahl der Freizeit-tänzer und Breitensportler, fürdie das Tanzen ein leiden-schaftliches Hobby ist und dieeinen oder mehrere Tanzkurseabsolviert haben: Egal obLangsamer Walzer, WienerWalzer, Tango, Foxtrott, Quick-stepp, Slowfox (bei den Stan-dardtänzen) oder Samba, Cha-

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Cha-Cha, Rumba, Paso Doble,Salsa (bei den lateinamerikani-schen Tänzen): die mit vielenFarbfotos und präzisen Be-schreibungen ausgestattetenBände helfen, sich der erlern-ten Figuren und Elemente zuerinnern, selbst weiterzuübenund eigene Figurenfolgen zu-sammenzustellen. Die Auswahlder Tanzfiguren wurde so ge-

troffen, dass sie sowohl für das Deutsche Tanzabzei-chen des Allgemeinen Deutschen Tanzlehrerverbandes(ADTV) als auch für das Tanzsportabzeichen des Deut-schen Tanzsportverbandes (DTV) eine Grundlage bil-den können.

Jörg BIETZ: Bewegungsvorstellung und Blindheit.Eine repräsentationstheoretische und symboltheo-retische Grundlegung. (Reihe Motorik, 25). Schorn-dorf: Hofmann 2002, 248 S., ISBN 3-7780-7025-8, 24,90 €

Die Frage nach der Wahrneh-mungs- und Vorstellungsweltblinder Menschen beschäftigtdie einschlägige Forschung inPsychologie und Pädagogikseit deren Bestehen. Das Prob-lem der Bewegungsvorstellun-gen jedoch, das im Rahmenpsychomotorischer und sport-pädagogischer Zusammen-hänge von besonderer Bedeu-tung ist und das sich in der

Praxis der Bewegungsvermittlung als besonders gravie-rend erweist, fand bisher keine Beachtung. Hier bliebein „blinder Fleck“ in der wissenschaftlichen Bearbei-tung. In dem vorliegenden Buch, Dissertation des Au-tors an der Universität Marburg 1999, geht es daher umeine grundlegende theoretische Einordnung der Prob-lematik der Bildung von Bewegungsvorstellungen beiBlindheit und um die Darstellung einer Pilotstudie, dieim Rahmen einer problemorientierten Forschungsstra-tegie eine empirische Annäherung ermöglichte. Dabeistand die Frage im Vordergrund, ob die Probleme blin-der Menschen eher mit Besonderheiten auf der seman-tischen Ebene oder mit perzeptiv-modalen Verarbei-tungsspezifika in Zusammenhang stehen. Es zeigt sich,dass der Vorstellungsbildung Blinder zwar teilweise ei-genartige semantische Interpretationen zugrunde lie-gen, dass diese aber nicht genuin behinderungs-, son-dern offenbar eher erfahrungsbedingt sind. Sie haben inerster Linie biographische Hintergründe. In der theoreti-schen Grundlegung der Vorstellungsproblematik lassensich diese Erfahrungen und Befunde plausibel in einemrepräsentations-theoretischen Rahmenkonstrukt kon-zeptualisieren, das im Rahmen eines symboltheoreti-schen philosophischen Grundparadigmas spezifiziertist. Durch diese Einbettung gelingt es, das Rahmen-konstrukt erkenntnistheoretisch zu fundieren. Gerademit der symboltheoretischen Grundlegung wird hier einetheoretische Verankerung des Vorstellungsproblemsvorgenommen, die für die Theoriebildung in der Bewe-gungswissenschaft von größtem Interesse sein dürfte.

Gretlies KÜßNER: Beach-Volleyball im Sportunter-richt. Konzeption, Implementation und quasiexpe-rimentelle Wirksamkeitsanalyse eines Unterrichts-moduls für eine Trendsportart. (TrendSportWissen-schaft, 8). Hamburg: Czwalina 2002, 160 S., ISBN 3-88020-404-7, 15,00 €

Trendsportarten sind längstkeine Randerscheinung dergegenwärtigen Sport- und Be-wegungskultur mehr. Sie hal-ten in verschiedene Bereichewie Leistungssport oder Schul-sport Einzug. Dieser Entwick-lung folgend wurde das Buch,Dissertation der Autorin an derUniversität Rostock 2001, kon-zipiert, in dessen Mittelpunktdie Erarbeitung, praktische

Umsetzung und Evaluation eines Unterrichtskonzepteszur Vermittlung von Trendsportarten steht. In diesem Zu-sammenhang werden Trendsportarten als Phänomender Moderne beschrieben, ihre Eigenschaften analysiertund der Entwicklungsverlauf von Trendsportarten darge-stellt. Weiterhin wird untersucht, welche Rolle Trend-sportarten in gängigen didaktischen Konzeptionen desSportunterrichts spielen und ein „Trendsportartenkon-zept“ entwickelt. Die daraus folgende praktische Inter-vention wird am Beispiel der Trendsportart Beach-Volleyball dargestellt. Dabei handelt es sich um einequasiexperimentelle Feldstudie, bei der die Wirksamkeitdes Trendsportartenkonzeptes im Vergleich zum traditio-nellen Sportartenkonzept überprüft wurde. Die Ergebnis-se werden sowohl hinsichtlich generell nachzuweisenderEffekte als auch differentieller Wirkungsweisen diskutiert.

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Unsere Schwerpunkte

• Sportwissenschaft

• Sportpädagogik

• Bewegungskultur

• Reihe: Mentale Trainingsformen im SportHrsg. Dr. Oliver Stoll · Dr. Heiko Ziemainz

• Reihe: Afra Sport Buch Praxis

• Reihe: Afra Sport Buch Theorie

• „Heidelberger Sportbusiness Forum“Hrsg. Dr. Gerhard Trosien · Michael Dinkel

• Dissertationen · Habilitationen

• Kongress- und Tagungsbände

Informationsmaterial und KatalogTel (0 60 33) 6 82 87 · www.afraverlag.de

Rockenberger Str. 10 · 35510 Butzbach/Griedel · Fax (0 60 33) 97 06 71e-mail [email protected]

Verlag für Sportwissenschaft und Bewegungskultur

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70 dvs-Informationen 17 (2002) 2

Anke HÖFKES/Ursula TRAHE/Anne TREPTE: Alltagssi-tuationen spielend meistern. Ein Handlungsleitfa-den für den Alltag von Familien mit hyperaktivenKindern. (praxis ergotherapie). Dortmund: vml 2002,82 S., ISBN 3-8080-0498-3, 15,30 €

Es ist nicht immer spielendleicht, mit Kindern zu leben –umso mehr, wenn es sich um„besondere“ Kinder handelt,die stürmischer, „wuseliger“,laute, besitzergreifender oderantriebsärmer, gelangweilt undohne Spielideen sind oderauch reizgebunden von einerSache zur anderen schweifen.Das vorliegende Buch kannFamilien in die Lage verset-zen, schwierigen Alltagssitua-

tionen mit einer spielerischen Leichtigkeit zu begegnen.Es lohnt sich, im engen Dialog solche „besonderen“Kinder in ihrer Entwicklung zu begleiten und ihnen aktivzur Seite zu stehen, sie zu ermutigen, ihr Selbst in ih-rem sächlichen und personalen Umfeld handelnd zurEntfaltung zu bringen, damit sie anerkannte aktive Mit-glieder unserer Lebensgemeinschaft werden.

Siegfried NAGEL: Medaillen im Sport – Erfolg im B e-ruf? Berufskarrieren von Hochleistungssportlerin-nen und Hochleistungssportlern. (Forum Sportwis-senschaft, 7). Schorndorf: Hofmann 2002, 232 S.,ISBN 3-7780-8307-4, 19,80 €

Spitzenleistungen im Sport er-fordern große zeitliche und per-sonale Ressourcen. Die Karrie-re im Hochleistungssport ver-läuft jedoch lebenszeitlich paral-lel zum Abschnitt der schulisch-beruflichen Qualifikation. Da-durch wird die Berufsvorberei-tung vielfach zur „Nebensache“.Doch der Beruf „Spitzensport-ler“ ist kein „Life-Time-Job“.Vielmehr müssen sich Hochleis-

tungssportler nach Laufbahnende um den Einstieg insBerufsleben bemühen, denn der Beruf stellt die Exis-tenzgrundlage und eine wesentlichen Teil sozialer undpersonaler Identität dar. Insbesondere für die Laufbahn-beratung und Karriereplanung von Nachwuchsathletenstellt sich deshalb die Frage nach dem Einfluss derHochleistungssport-Karriere auf den beruflichen Werde-gang. Auf der Grundlage von Konzepten der Sozialisati-ons- und Lebensverlaufsforschung entwickelt der Autorin seiner Arbeit (Dissertation an der Universität Tübingen2000) einen spezifischen Bezugsrahmen, vor dessenHintergrund die Berufslaufbahn von 616 erfolgreichenOlympiateilnehmerinnen und -teilnehmern der Spiele von1969 bis 1992 analysiert wird. Die Befunde zeigen, dasssich ehemalige Hochleistungssportler durch überdurch-schnittliche Bildungszertifikate und berufliche Positionenauszeichnen und dass das Engagement im Spitzensportdie berufliche Karriere durch Bekanntheit und sozialeKontakte eher fördert als beeinträchtigt. Aufgrund derEntwicklungen im modernen Spitzensport wird es jedochzunehmend schwieriger, Hochleistungssport und Berufs-karriere zu vereinbaren.

Jürgen SCHWARK: Sporttourismus zwischen Kulturund Ökonomie. Ethische Reflexionen. (Edition Glo-bal-lokale Sportkultur, 5). Münster u.a.: Waxmann2002, 146 S., ISBN 3-8309-1124-6, 19,80 €

Sport treiben und Reisen sindzwei überaus attraktive Hand-lungsfelder, die den Alltag be-reichern und auch in der Bio-graphie der Menschen über-wiegend positive Spuren hin-terlassen. Beide Felder sindgewissermaßen unverdächtig,bisweilen gelten sie immernoch als unschuldig. Fokus-siert sich der Blick auf die Tou-rismusindustrie ergibt sich ein

ambivalentes Bild. Reisen kann auf der einen Seite ge-nussvoll und bereichernd und auf der anderen Seite mitsozialen, kulturellen und ökologischen Problemen be-haftet sein. Detaillierter gilt es in diesem Buch die Ver-bindung von Sport und Tourismus zu klären. WelchesVerhältnis besteht zu Natur und Kultur des Gastlandes?Sporttourismus befindet sich zwischen den Polen einerglobalen Sportkultur sowie traditionellen bzw. regiona-len Bewegungskulturen. Eine ausschließlich ökono-misch motivierte Inobhutnahme des Sports durch dieTourismuswirtschaft würde den kulturellen Sinn verkür-zen und die Möglichkeiten eines sporttouristischen Kul-turaustausches durch Folklorisierung begrenzen. Füreinen qualitativen Sporttourismus ginge es also viel-mehr darum, Zugänge zur Vielfalt der „eigenen“ alsauch zur „anderen“ Sportkultur zu schaffen. Dies kannjedoch nur gelingen, wenn lokale Gemeinschaften nichtmehr nur Lieferanten, sondern Akteure und Veranstalterwerden, die Art und Weise des touristischen Charakters(vom Verzicht bis zum Ausbau) selbst bestimmen.

Patrick STUMM (Hrsg.): Sportmanagement/Sportpub-lizistik: Der professionelle Internetauftritt im Sport.Eine Medien- und Marktanalyse der Homepagesdeutscher Sportunternehmen und Sportvereine inder Saison 2001/02. Wiesbaden: Stumm 2002, 298 S.,ISBN 3-9808392-0-6, 24,80 €

Die Bedeutung des Sports imInternet wird mit der vorlie-genden Medien- und Markt-analyse umfassend empirischuntersucht. Dabei werden dieGrundlagen eines professio-nellen Internetauftritts einge-hend erläutert und die Umset-zung für 130 Homepagesdeutscher Sportunternehmenund Sportvereine in der Sai-son 2001/02 überprüft. Die

Ergebnisse führen zu einer Reihe neuer Erkenntnisseim Bereich des Sportmanagements und der Sportpubli-zistik. Zugleich werden Marktstrukturen der unter-schiedlichsten Sportanbieter aufgezeigt und es wird in-tensiv auf die Stärken und Schwächen der untersuchtenHomepages eingegangen. Aufgrund der standardisiertangelegten Bewertungsschemata lassen sich nicht nurinnerhalb der Sportart sondern auch zwischen denSportanbietern interessante Vergleiche ziehen.

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Neuerscheinungen Geschäftsstelle

dvs-Informationen 17 (2002) 2 71

Krista MERTENS (Hrsg.): Psychomotorik – G rundla-gen und Wege der Förderung. Dortmund: vml 2002,296 S. ISBN 3-8080-0497-5, 20,40 €

Das Buch, eine Hommage anden Nestor der Psychomotorikin Deutschland, Ernst J. Kip-hard, präsentiert eine reicheFülle von theoretischen undpraxisorientierten Beiträgen.Führende Vertreter aus Sport-pädagogik und -therapie (u.a.Hermann RIEDER, Gerd HÖL-

TER), Medizin und Psychologie(u.a. Gerhard NEUHÄUSER,Theodor HELLBRÜGGE, BarbaraCÁRDENAS), Motologie und

Motopädagogik (u.a. Friedhelm SCHILLING, Renate ZIM-

MER) entfalten ein breites Spektrum an aktuellen, an-wendungsbezogenen und zukunftsweisenden Einsich-ten auf den Gebieten der Theoriebildung, Diagnostikund Förderung. Gemeinsam mit erfahrenen Praktikernder psychomotorisch orientierten Arbeit (u.a. HelmutKÖCKENBERGER, Reiner CHEREK, Liselotte SCHMIDT) er-öffnen sie interessante Ansatzpunkte, die Förderung fürKinder und Jugendliche, behinderte und nichtbehinderteMenschen mit neuen und erweiterten Perspektiven zuversehen. Dabei sind auch solche Konzepte vertreten,die über den engeren Rahmen der Psychomotorik hin-ausweisen. Der Spannungsbogen reicht hier von psy-chomotorischen Angeboten im Wasser, Möglichkeitender Entspannungsförderung durch Snoezelen, auch derBewegungsförderung bei Hyperaktivität bis hin zu psy-chomotorischen Angeboten für das Rechnen-, Schrei-ben- und Lesenlernen.

Helmut ALTENBERGER (Hrsg.): Medien im Sport. (Bei-träge zur Lehre und Forschung im Sport, 136).Schorndorf: Hofmann 2002, 312 S., ISBN 3-7780-1861-2,35,00 €

Mit den veröffentlichten Beiträ-gen wird die überregionale Leh-re und Forschung auf dem Ge-biet der Mediendidaktik und -pädagogik in ausgewählten Be-reichen des Sports einer kri-tisch-konstruktiven Bilanz undBewertung unterzogen. So gehtes um pädagogische und didak-tische Implikationen des Einsat-zes von AV-Medien im Sport,um deren Entwicklungsverlauf

und aktuellen Forschungsstand und um ihre Bedeutungin der sportwissenschaftlichen Forschung. Weiterhinwerden Fragen der Medienpädagogik und der schuli-schen Medienerziehung behandelt, theoretische Grund-lagen des Einsatzes von Lehrmedien beim Erlernensportlicher Bewegungen und die mediendidaktische Ein-ordnung des Einsatzes audiovisueller Medien in Praxis-feldern des Sports diskutiert. Multimedia im Sport und dieästhetischen Qualitäten von Lehrmedien sowie AV-Medien zur Analyse und Modifikation des Sportlehrer-und Trainerhandelns werden ebenfalls in Beiträgen the-matisiert. Außerdem wird über die Arbeit im Videolaborberichtet und hochschuldidaktische, trainingspraktische,

forschungsspezifische Anforderungen und technischeMöglichkeiten erörtert sowie sporttechnisches Bild-schirmtraining im Spiegel des „motor approach“ der Mo-torikforschung und die Dokumentation und Recherche-möglichkeiten für AV-Medien im Sport vorgestellt.

Bernd STRAUß/Michael KOLB/Martin LAMES (Hrsg.):sport-goes-media.de. Zur Medialisierung des Sports.Festschrift für Prof. Dr. Herbert Haag. Schorndorf:Hofmann 2002, 188 S., ISBN 3-7780-3412-X, 29,80 €

Die in diesem Band zum An-lass der Emeritierung von Pro-fessor Herbert Haag (Kiel) ausunterschiedlichen sportwissen-schaftlichen Disziplinen undPerspektiven zusammenge-stellten Beiträge verdeutlichen,wie vielfältig ausdifferenziertdas Thema der Medien imSport ist. Renommierte natio-nale wie internationale Fach-vertreterinnen und Fachvertreter

(u.a. Jürgen SCHWIER, Udo HANKE, Jürgen PERL, JosefWIEMEYER, Ulrike ROCKMANN/Stefan THIELKE, ReinhardDAUGS/Christoph IGEL) gehen auf Massenmedien undMassenkommunikation wie aber auch auf traditionelleLehr- und Lernmedien und neueste Entwicklungen ausdem Multimedia-Bereich ein.

Bob ROTELLA: So putten Sieger. München: BLV2002, 191 S., ISBN 3-405-16316-1, 16,95 €

Auf dem Grün sind alle gleich.Doch ob man am Ende alsTurniersieger vom Platz gehtoder sich mit Drei-Putts plagt,ist alles eine Frage der Einstel-lung. Und die ist wichtiger alsjede Technik – dieses vermit-telt der bekannte Sportpsycho-loge und Berater zahlreicherGolf-Pros in diesem Buch. DasZiel fixieren und einlochen – ei-gentlich ist es ganz einfach.Wer versucht, den Ball bewusst

zu steuern, verkrampft sich: So verwandeln sich guteSchläge in mittelmäßige, schlechte werden zur Katast-rophe. Gefragt sind Winner-Mentalitäten. Zweifel, Ängs-te, vergangene Fehlschläge haben hier nichts zu su-chen. Wer sich die Erinnerung an gute Putts bewahrt undsich als guten Putter sieht, hat den Sieg schon fast in derTasche. Das Wichtigste ist, eine Puttroutine zu entwi-ckeln, die auch unter Druck abrufbar ist. Mentale Übun-gen mit Visualisierungen helfen, locker zu bleiben undsein Potenzial auf dem Grün optimal auszuschöpfen.

Reihe „Zu kunftsorientierte Sportstättenentwicklung“

In seiner Reihe „Zukunftsorientierte Sportstättenentwick-lung“ greift der Landessportbund Hessen (lsb h) aktuelleund zukunftsweisende Lösungsansätze der Sportentwick-lung und Sportstättenentwicklung auf. Die Bände der Rei-he können in einer begrenzten Aktion derzeit verbilligt er-worben werden. Weitere Infos beim GeschäftsbereichSportinfrastruktur des lsb h unter Tel.: (069) 6789-0 oderwww.rhieltime.de/LSBweb/lsb-sportinfrastruktur.html.

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72 dvs-Informationen 17 (2002) 2

Jürgen SCHIFFER: Wörterbücher und Lexika derSportwissenschaft als Dokumente einer missver-standenen fachlichen Sprachlexikographie – grund-legende, historische und modellhafte Überlegungenaus bilingualer Perspektive. Köln: Sport & BuchStrauß 2002, 675 S., ISBN 3-89001-245-0, 46,00 €

Fachwörterbücher sollen denWortbestand des im Wörter-buchtitel genannten Wissens-gebietes dokumentieren undeinen gezielten Zugriff auf dieTermini des betreffenden Fa-ches ermöglichen. Als bilingu-ale Wörterbücher sollen siezusätzlich den realen Fach-wortbestand einer Sprachedem einer anderen Sprache sozuordnen, dass Äquivalenzbe-

ziehungen zwischen den Fachwörtern der einen unddenen der anderen Sprache hergestellt werden. Einewichtige Aufgabe dieser Arbeit, Dissertation des Autorsan der Humboldt-Universität zu Berlin 2001, bestehtdarin zu untersuchen, inwiefern vorliegende bi- odermultilingual ausgerichtete Wörterbücher der Sportwis-senschaft (BEYER, SCHNABEL/THIEß, ROST/ROST) diesenAufgaben gerecht werden. Dies geschieht unter beson-derer Berücksichtigung des Englischen als der dominie-renden internationalen Wissenschaftssprache. An ei-nem begrenzten Korpus sportwissenschaftlicher Termi-ni wird darüber hinaus modellhaft gezeigt, wie bei derErstellung eines deutsch-englischen Sprachwörterbu-ches der Sportwissenschaft vorzugehen ist, um den An-forderungen aus der Lexikographie und der Überset-zungswissenschaft bzw. der übersetzungsorientiertenTerminologiearbeit gerecht zu werden.

Karsten SCHUMANN/Ronny GARCIA (Hrsg.): Der Sportund die Sportwissenschaft in den sozialen Koordi-naten. (Sport. Leistung. Persönlichkeit, 1). Schkeu-ditz: GNN 2002, 104 S., ISBN 3-89819-104-4, 8,00 €

Im Editorial des Heftes 1 die-ser neuen Schriftenreihe füh-ren die Herausgeber aus, dassdiese Publikation nur in einemhistorisch ungewöhnlichenZeitabschnitt denkbar und ver-ständlich ist. Dreh- und Angel-punkt ist dabei die „historischeSturzgeburt“ der Vereinigungder beiden deutschen Staatenim Jahr 1990, die die bis datodualistisch verlaufene deut-

sche Nachkriegsentwicklung – auch im Sport und in derSportwissenschaft – de facto beendete. Mehr als 10Jahre später muss heute konstatiert werden, dass imBereich der deutschen Sportwissenschaft die sachlicheBestandsaufnahme, die Neubewertung von Nach-kriegsentwicklungen und die konstruktive Zusammen-arbeit der ungleichen „Brüder“ noch immer nicht frei istvon Behinderungen und Verdächtigungen. Die Heraus-geber haben es sich deshalb zum Ziel gesetzt, Er-kenntnisse der Sportwissenschaft in der DDR von nam-haften Wissenschaftlern resümieren und zugleich aufihren Gegenwartswert prüfen zu lassen. Sie wollen da-

mit der Frage nachgehen, wie man Prozesse der Vor-bereitung von Spitzenleistungen in den verschiedenenBereichen menschlicher Tätigkeit positiv beeinflussen,fördern, optimieren und effektiver gestalten kann undwelche Transferleistungen die Sportwissenschaft zuerbringen in der Lage ist. Außerdem fällt die Überle-gung ins Gewicht, dass das kleine Land DDR mit sei-nen begrenzten Ressourcen bei seinen drei Jahrzehn-ten Weltgeltung im Sport mit Auswirkungen bis in dieGegenwart vor allem über eine schlüssige Gesamtkon-zeption mit wirksamen Theorie-Praxis-Beziehungenverfügt haben muss. Diese Schriftenreihe, die konstruk-tiv auf Gegenwartsdiskussionen einwirken möchte, willnicht so sehr Gewicht auf Detaildarstellungen legensondern vielmehr auf theoretische Grundpositionen,Hypothesen, verallgemeinerte Erfahrungen zu Sport,Leistung, Persönlichkeit. So befasst sich Heft 1 mit dernoch offenen Diskussion über die Sportwissenschaftund ihrer Geschichte (WONNEBERGER, H. KUNATH), mitder Wissenschaftstheorie (FORNOFF, H. KUNATH), mitGrundlagen der Persönlichkeitstheorie (P. KUNATH), mitdem Tätigkeitskonzept (SCHWIDTMANN/ SCHUMANN) undmit Ergebnissen sozialwissenschaftlich-empirischer For-schungen (SCHELLENBERGER; GRAS/ REINHARDT).

Dorothee MECHAU: EEG im Sport. Kortikale Aktivitätim topographischen EEG durch sportliche Bean-spruchung. (Forum Sportwissenschaft, 6). Schorn-dorf: Hofmann 2001, 176 S., ISBN 3-7780-8306-6, 25,00 €

Die Bedeutung einer direktenMessung zentralnervöser Vor-gänge als Indikatoren sportli-cher Leistungsfähigkeit wurdebislang gegenüber biomecha-nischen Parameter und Mes-sungen des Herz-Kreislauf-Systems unterschätzt. Erst seiteinigen Jahren setzt sich dieErkenntnis durch, das zentral-nervöse Aktivierung sowie derPsyche zugrunde liegende hirn-

physiologische Verarbeitungsprozesse ebenso bedeu-tende Faktoren sportlichen Erfolgs sind, wie die physi-schen Grundlagen mit Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit undFlexibilität. Als bioelektrisches Äquivalent der Gehirntä-tigkeit insbesondere des Kortex, bietet sich die spontanetopographische Elektroenzephalographie (EEG) an.Durch die Verwendung eines EEG-Mapping-Systems mitcomputergesteuerter Spektralanalyse und Auswertung,sowie der an die Kopfgröße angepassten Elektroden-hauben, wurden Ableitbedingungen geschaffen, die einewesentliche Voraussetzung für eine Etablierung der Me-thodik in der sportmedizinischen Praxis darstellen. In An-lehnung an diagnostische Leistungstests wurden Ein-fach- und Mehrfachbelastungen ausgewählt, um nebentypischen Belastungsparametern zusätzlich den regiona-len kortikalen Funktionszustand zu analysieren. U.a.wurden folgende Fragestellungen bearbeitet: In welchenKortexarealen und Frequenzbereichen werden die größ-ten Belastungseffekte erzielt? Kann die Methodik einepsychologische Diagnostik unterstützen? Was zeigt dasEEG in den Erholungsphasen? Gibt es kovariierendeVeränderungen von metabolischen und hormonellen Pa-rametern zur kortikalen Aktivität?

Jürgen Schiffer

Wörterbücher und Lexika

der Sportwissenschaft

als Dokumente einer missverstandenenfachlichen Sprachlexikographie

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dvs-Informationen 17 (2002) 2 73

Robbi DIENERSBERGER: Richtig Tai-Bo. (BLV Sport-praxis Top). München: BLV 2002, 127 S., ISBN 3-405-16301-3, 10,95 €

Weniger Stress, mehr Selbst-vertrauen und eine bessereFigur? Kein Problem mit Tai-Bo. Bei dieser Mischung ausBoxen, Taekwondo und Aero-bic kann man sich richtig aus-powern, ordentlich Pfunde ver-lieren und gleichzeitig voll-kommen entspannen. Der Au-tor, ein renommierter Fitness-Trainer, erläutert, worauf es

bei der Trendsportart ankommt. Außerdem liefert erBeispiele für effektive Workouts, wobei ihm seine lang-jährige Aerobic- und Kampfsporterfahrung zugutekommt. Zahlreiche Abbildungen und präzise Erklärun-gen demonstrieren die unterschiedlichen Schlag- undTrittvarianten, bei denen sämtliche Muskelgruppen be-ansprucht werden. Tai-Bo weckt die Bewegungslustund trägt bei zur Harmonisierung von Körper und Geist.

Silke SCHÖNRADE/Hans Jürgen BEINS/Rudolf LENSING-CONRADY (Hrsg.): Kindheit ans Netz? Was Psycho-motorik in einer Informationsgesellschaft leistenkann. Dortmund: borgmann 2002, 280 S., ISBN 3-86145-219-7, 21,50 €

Die Aufgabe, Kinder in ihrergesunden Entwicklung zufrie-denstellend zu unterstützen,stellt eine enorme Herausfor-derung dar. Dies gilt beson-ders heute, wo sich Kindheitstärker den je im Spannungs-feld von Mensch und Technik,Wissen und Moral, Globalisie-rung und Individualisierungsowie Kommunikation zwi-schen „Handykultur“ und „Har-

ry Potter“ befindet. Noch nie gab es so zahlreiche undkontrovers diskutierte Veröffentlichungen, die einen„richtigen“ Umgang mit den Medien und Kommunikati-onstechniken schon ab dem Kindergartenalter aufzei-gen, und doch bleiben viele Fragen offen: Lassen sichKörpererfahrungen in einer virtuellen Welt ersetzen?Drohen soziale gegenüber elektronischen Netzen insHintertreffen zu geraten? Nähern wir uns einer „Ver-inselung“ von Lebensbereichen? Welche Positionenhaben wir im Umgang mit Medien eigentlich? Was fin-den wir denn „richtig“? Dieses Buch will aufzeigen, wasPsychomotorik in einer Informationsgesellschaft leistenkann. Es will eine Orientierungshilfe bieten, um Erzie-hern/innen, Lehrern/innen und Therapeuten/innen in ih-rer Meinungsbildung zu unterstützen und damit die Si-cherheit aufbauen, die im täglichen Umgang mit Kin-dern notwendig ist. Die Autoren, u.a. Klaus HURREL-

MANN, Ernst J. KIPHARD, werfen auch die Frage auf, in-wieweit sich die Psychomotorik der Gegenwart im Hin-blick auf die genannten Fragen verändern muss. Diepraxisorientierten Beiträge bieten ein Forum zum Nach-denken, Umdenken, Mitdenken und sich bewegen –und vor allem, praktisch nachvollziehbare Beispiele fürInteressierte in Elternhaus, Kindergarten, Schule u.a.m.

Ansgar THIEL: Konflikte in Sportspielmannschaftendes Spitzensports. Entstehung und Management.(Reihe Sportsoziologie, 2). Schorndorf: Hofmann2002, 296 S., ISBN 3-7780-3372-7, 19,80 €

Die Bedeutung von Konfliktenfür den sportlichen Erfolg vonSportspielmannschaften imSpitzensport kann nicht hochgenug eingeschätzt werden. Soverlieren scheinbar leistungs-starke Mannschaften immerwieder wichtige Spiele, weil dieZusammenarbeit nicht funktio-niert oder weil sich Spielernicht integrieren lassen. WieKonflikte in Sportspielmann-

schaften entstehen und verlaufen und wie sie geregeltwerden können, damit eine Mannschaft den Konfliktsogar als ein Mittel zum Erfolg nutzen kann, ist Themades Buchs. Dabei werden zunächst in einem ersten Teilverschiedene Konflikttheorien behandelt, um daraufaufbauend einen eigenen theoretischen Ansatz zur Er-klärung von Konflikten zu entwerfen. Welches die spezi-fischen Bedingungen von Konflikten im Spitzensportsind, wird im zweiten Hauptteil und am Beispiel einerFallstudie aus dem Hallenhandball verdeutlicht. Derdritte Teil widmet sich dem Konfliktmanagement. Dabeiwird davon ausgegangen, dass modernes Konfliktma-nagement im Spitzensport mehr sein muss als nurSchlichten, Vermitteln oder Schiedsrichten. Im Mittel-punkt muss vielmehr organisationales Lernen und eineeffiziente Öffentlichkeitsarbeit stehen. Wie dies in derPraxis aussehen könnte und welche Barrieren einerUmsetzung im Verein entgegenstehen können, wird imletzten Teil der Arbeit gezeigt.

Walter BREHM/Klaus BÖS/Elke OPPER/Joachim SAAM:Gesundheitssportprogramme in Deutschland. Ana-lysen und Hilfen zum Qualitätsmanagement fürSportverbände, Sportvereine und andere Anbietervon Gesundheitssport. (Reihe Sport, 13). Schorn-dorf: Hofmann 2002, 140 S., ISBN 3-7780-3223-2, 15,50 €

Der in diesem Band vorgelegteBericht zu den Qualitäten imGesundheitssport der Vereineund Verbände des deutschenSports sowie die Vorschlägezum Qualitätsmanagement ba-sieren auf der 1998 dem Deut-schen Sportbund (DSB) vorge-legten Expertise. Diese wurdegründlich überarbeitet und bisEnde 2000 wurden die Anbietervon Gesundheitssportprogram-

men nochmals auf Weiterentwicklungen ihrer Angebotehin befragt. Die vorliegende Ausarbeitung bietet vieleAnsatzpunkte zur Aufnahme erneuter Kooperationenmit den Trägern des Gesundheitswesens auf derGrundlage des neugefassten § 20 SGB V. Weiterge-hend sollen die Bemühungen des DSB unterstützt wer-den, ein gemeinsames Qualitätssiegel „Sport pro Ge-sundheit“ sowie regionale und kommunale „Qualitäts-zirkel“ einzuführen und die qualitätsgesicherten Ange-bote den Partnern gegenüber zu kommunizieren.

Page 12: Neuerscheinungen - Sportwissenschaft

Geschäftsstelle Neuerscheinungen

74 dvs-Informationen 17 (2002) 2

Karl-Heinrich BETTE/Uwe SCHIMANK/Dominik WAHLIG/Ulrike WEBER: Biographische Dynamiken im Leis-tungssport. Möglichkeiten der Dopingprävention imJugendalter. (Wissenschaftliche Berichte und Mate-rialien des BISp, 2002/04). Köln: Sport & BuchStrauß 2002, 416 S., ISBN 3-89001-371-6, 23,00 €

Der vorliegende Abschlussbe-richt eines vom Bundesinstitutfür Sportwissenschaft geför-derten Forschungsprojektesliefert einen wesentlichen Bei-trag zur Anti-Doping-For-schung aus dem sozialwis-senschaftlichen Bereich. DieAutoren konnten in ihrer Un-tersuchung jene Einflussfakto-ren isolieren, die Athleten be-stärken oder davor bewahren,

eine mit Doping gestützte Sportkarriere zu verfolgen.Die Autoren haben sich in ihrer Untersuchung mit denSportarten Rhythmische Sportgymnastik, Gewichthe-ben, Zehnkampf und Tennis befasst und neben den„Hauptdarstellern“ auch die im Umfeld der Athletinnenund Athleten Agierenden – Eltern, Trainer, Betreuer –mit einbezogen. Die je nach Sportart unterschiedlichenbiographischen Risiken wurden von den Autoren ermit-telt, verglichen und zuletzt in generalisierende Interpre-tationen überführt, wodurch auch der Blick auf andereSportarten und evtl. Doping-Anfälligkeiten möglich wird.Das Ergebnis der Untersuchung stützt pädagogischeMaßnahmen zur Prävention, lenkt aber verstärkt dieAufmerksamkeit auf das Umfeld der Athleten: Solangees nicht gelingt, biographische Risiken während derKarriere zu reduzieren und eine gewisse Zukunftssi-cherheit für die Athleten zu schaffen, solange muss mitDopingpraktiken gerechnet werden.

Kerstin DIACONT: Mit System zum harmonischenReiten. München: BLV 2002, 159 S., ISBN 3-405-16267-X,22,50 €

Die Autorin bietet ein neuesschlüssiges Ausbildungs- undTrainingskonzept für den fort-geschrittenen Reiter. Sie kom-biniert sinnvoll die besten Me-thoden aus verschiedenenReitweisen – immer auf derBasis der körperlichen undpsychischen Voraussetzungenvon Mensch und Pferd – undermöglicht so eine logisch auf-gebaute Pferdeausbildung. Die

Anatomie des Pferdes und die sich daraus ergebendenKriterien für Sitz und Gleichgewicht des Reiters gehö-ren ebenso zu den Grundlagen wie die intuitive Seitedes Reitens. Die Autorin lehrt, Verhaltensstrukturen undLernverhalten verschiedener Pferde zu erkennen, er-klärt, wann Lob oder Bestrafung angebracht sind undwie Pferde motiviert werden. Angstbewältigung bei Rei-ter und Pferd ist der Schlüssel zur Harmonie, und dieMinimierung der Hilfen durch ein besseres Körpergefühlund die Schulung der Sensibilität des Reiters sind daserklärte Ziel. Es geht um das „Wie“, aber immer auchum das „Warum“ der konkreten Übungen, um den sinn-

vollen Aufbau des Übungsprogramms und das Gespürfür Pausen und Entspannung. Eine Vielzahl eindrucks-voller Fotos illustrieren die verschiedenen Ausbildungs-schritte und dokumentieren den Weg zu Harmonie undAusstrahlung – im Dressurviereck ebenso wie imSpringparcours. Das Buch setzt vom Grundwissen biszum Insider-Tipp all das in eine logische Reihenfolge,was ein engagierter Reiter zur Ausbildung seines Pfer-des wissen muss. Und damit hat er nicht nur die Leich-tigkeit des Reitens als Ziel vor Augen, sondern auchden Weg dorthin.

Bodo UNGERECHTS/Gunther VOLCK/Werner FREITAG:Lehrplan Schwimmsport. Band 1: Technik. Schwim-men – W asserball – W asserspringen – Synchron-schwimmen. Schorndorf: Hofmann 2002, 240 S., ISBN3-7780-3420-0, 35,80 €

Die technischen Grundlagendes Schwimmsports – im vor-liegenden Buch sind die detail-liert und leicht verständlich dar-gestellt. Viele Fotos, Abbildun-gen und Graphiken illustrierendie Bewegungsabläufe und ma-chen auf wichtige Einzelaspekteund deren Funktionen aufmerk-sam. Die gewählte Konzeptionerlaubt die unterschiedlichen

Techniken des Schwimmsports nach einem gemeinsa-men Verständnis zu analysieren und macht das im Auf-trag des Deutschen Schwimm-Verbandes herausgege-bene Buch so zu einem unentbehrlichen Ratgeber für al-le Aktiven, für Trainerinnen und Trainer, Übungsleiterin-nen und Übungsleiter sowie für Lehrerinnen und Lehrer.

Hilfreiche Tipps zum Reitsport

In der handlichen BLV-Ratgeber-Reihe „FreizeitREITEN“ sind einigeneue Bände erschienen. So zeigt Re-nate ETTL in „ Turnierreiten für Ein-steiger“ (64 S., ISBN 3-405-16265-3, 6,95 €), wie man sich und sein Pferd gut vorbereitet, umauf dem Turnierplatz eine erfolgreiche Premiere zu haben.Dabei geht es um Regeln, Leistungsklassen, Futter, das

Nervenkostüm und um das Training.

In „ Reiten ohne Angst“ (64 S.,ISBN 3-405-16263-7, 6,95 €) hilft dieAutorin Kerstin DIACONT Ängste vonPferd und Reiter sowie ihre Ursachenzu verstehen und zu akzeptieren,durch bewusstes Handeln und gute

Ausbildung Gefahren zu vermeiden und die Angst zu be-wältigen. Gezielte Übungen vom „einfachen“ Führen biszum Gang über die Wippe machen das Buch mit seineneindrucksvollen Fotos zu einem hilf-reichen Ratgeber.

Voltigieren ist ein Sport, der Turnen,Gymnastik und Akrobatik verbindetund gleichzeitig viel mehr verlangt alsnur Muskelkraft und Gleichgewicht.Ulrike RIEDER schildert in „V oltigie-ren mit Spaß“ (64 S., ISBN 3-405-16264-5, 6,95 €) eineTrainingsstunde und gibt Tipps für erste Versuche amÜbungspferd, für Übungen allein, zu zweit und zu dritt, dievom Aufspringen bis zum doppelten Standspagat reichen.