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176 | Pharm. Unserer Zeit | 2/2006 (35) www.pharmuz.de © 2006 Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim
Und dennoch sind die Zahlengigantisch. Topaktuelle Daten – wie-der aus der Auswertung der Vollerfas-sung von mehr als 400 Millionen Re-zepten – zeigen Verordnungsverhaltenund Kosten, neue Therapietrends, er-folgreiche Innovationen und Spar-Op-tionen. Der Report beschreibt Verord-nungstrends an 3000 Arzneimitteln in46 Indikationsgruppen.
Die Ausgaben für Arzneimittel lie-gen jetzt unter den Kosten für ärztli-che Behandlung (23,0 Milliarden R),und der Anteil der Arzneimittelkostenan den GKV-Leistungsausgaben istvon 16,7 % im Vorjahr auf 15,6 % zu-rückgegangen. Die Zahl der Verord-nungen sank um fast 24 %. Allerdingsnahm der Wert je Verordnung um 18 %zu. Zu einem signifikanten Einbruchkam es bei den DDDs, die um 5 Milli-arden von 31,7 Milliarden in 2003 auf26,4 Milliarden in 2004 zurückgingen.
Ausgabenspitzenreiter bei den In-dikationsgruppen waren die Analgeti-ka/Antirheumatika, gefolgt von Beta-blockern/Ca-Antagonisten/Angioten-sinhemmern und den Antibiotika/An-tiinfektiva. Allerdings trugen alle In-dikationsgruppen zum Einsparerfolgbei, wobei in diesem Kriterium dieGruppen der Antitussiva/Expektoran-tien und die der Rhinologika/Sinusitis-mittel mit jeweils über 40 % die Listedeutlich anführen. Selbst die Umsätzebei den so genannten Spezialpräpa-raten, die in den letzten Jahren durchein besonders dynamisches Umsatz-wachstum auffielen, gingen umsatz-mäßig um ca. 8,5 % zurück.
Als Schwerpunktthema wähltendie Herausgeber in diesem Jahr dieKinderarzneimittel, die leider immernoch wegen fehlender entsprechen-der Zulassungen vielfach „off-label“eingesetzt werden müssen.
Beeindruckend an dem vorliegen-den Werk ist wieder einmal die umfas-sende Datenfülle,die in der Tat extremaufschlussreich ist. Interessant sindauch die Kommentare, die die Zahlenerläutern.Wie immer sind die Schluss-folgerungen kompromisslos und da-her natürlich auch keineswegs kon-sensfähig. Denn wirklich objektivkann ein solches Auftragswerk gar
nicht sein.Verständlicherweise erwar-ten die Auftraggeber einen Nutzenund ein return of investment; keines-falls wollen sie sich in die Analyse miteinbezogen sehen. So ist auch dieserArzneiverordnungs-Report wieder ein-mal ein Baustein unseres durch Lobby-ismus durchseuchten Gesundheitssys-tems, für dessen Sanierung jeder seinErfolgsrezept zu haben glaubt. Ob-wohl vielen Beteiligten am Gesund-heitssystem der Arzneiverordnungs-Report ein Dorn im Auge ist, ist er den-noch eine Bereicherung, die man Jahrfür Jahr wieder aufs Neue erwartet.
Theo Dingermann, Frankfurt
wie Arzneistoff- und Arzneimittel-Ana-lytik,Phytochemie,Biopharmazie,Phar-mazeutische Gesetzeskunde und Qua-litätssicherung abgedeckt wird. Diegroße Stärke des vorliegenden Lehr-buchs liegt darin, dass es die genann-ten Themengebiete zusammenführtund in praxisrelevanter Darstellungden Stand von Wissenschaft und Tech-nik in der Arzneimittelkontrolle unddessen regulatorische Grundlagen be-schreibt.
Die Herausgeber haben die nichteinfache Aufgabe gelöst, den Stoffübersichtlich und dennoch in ausrei-chender Detailtiefe darzustellen. Dieeinzelnen Kapitel behandeln alle we-sentlichen Aspekte der Arzneimittel-kontrolle: Aufgaben und regulatori-sche Rahmenvorgaben, biologischeoder chemische und physikalischeCharakterisierung von Wirkstoffenund Zubereitungen sowie Packmit-teln, verwendete analytische Verfah-ren und Methoden, Stabilitätsprüfung,Besonderheiten pflanzlicher Wirkstof-fe und Zubereitungen sowie Medizin-produkte. Dabei sind einige Themen,wie beispielsweise die Prüfung vonbiologischen und pflanzlichen Wirk-stoffen und Arzneimitteln sowie vonMedizinprodukten nur in Grundzügendargestellt. Eine detailliertere Darstel-lung dieser komplexen Themenge-biete hätte auch sicher den Umfangdes Lehrbuchs gesprengt. Insgesamtist der dargestellte Stoff nicht immerauf dem aktuellen Stand. Das ist zwarkritisch anzumerken,ist aber aufgrundder sich rasch verändernden europäi-schen, aber auch nationalen Regulari-en unvermeidbar.
Das Lehrbuch kann sowohl fürStudierende der Pharmazie als auch allen im Beruf in der Arzneimittelkon-trolle sowie regulatorisch tätigen Kol-legen uneingeschränkt empfohlenwerden. Es verdient in besonderemMaße Aufmerksamkeit im dritten Ab-schnitt der pharmazeutischen Prü-fung, da es die im Studium erworbe-nen Kenntnisse mit den in der prak-tischen Berufsausbildung relevantenTätigkeiten verknüpft.
Markus Veit, Kaufering
Berthold Göberund Peter Surmann |Wissenschaft-liche Verlags-gesellschaftStuttgart, 2005 |ISBN 3-8047-2078-1 |128,– Euro
Arzneimittel-kontrolle – Drug ControlQualität, Unbedenklichkeit und Wirk-samkeit sind die drei tragenden Säulenbei der Beurteilung von pharmazeuti-schen Wirkstoffen und daraus herge-stellten Arzneimitteln.Bisher fehlte imdeutschsprachigen Raum ein Lehr-buch,das das Themengebiet “Qualität”mit allen wichtigen Facetten behan-delt. Diese Lücke schließt das vorlie-gende Werk. Neben den beiden He-rausgebern haben daran 25 Fachkolle-gen aus den unterschiedlichen Berei-chen Apotheke,Industrie,Arzneimittel-überwachung, Zulassung und Hoch-schule mitgewirkt. Das Buch ist alsLehrbuch konzipiert. Dabei muss esdem schwierigen Umstand genüge leis-ten, dass in der deutschen Approbati-onsordnung eine verzahnte Darstel-lung der Thematik nicht vorgesehenist, und das Themengebiet vielmehrnur in Form isolierter Einzelgebiete,