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Neues Geld - Neue Welt Die drohende Wirtschaftskrise - Ursachen und Auswege Teil I: Geld frisst Welt Probleme unseres Geld- und Wirtschaftssystems Teil II: Theoretische Lösungsansätze Teil III: Neues Geld in der Praxis laufende Projekte Vor-/Nachteile der Systeme Teil IV: Vorschlag für ein komplementäres Gesamtsystem

Neues Geld - Neue Welt Die drohende Wirtschaftskrise - Ursachen und Auswege Teil I: Geld frisst Welt Probleme unseres Geld- und Wirtschaftssystems Teil

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Neues Geld - Neue Welt

Die drohende Wirtschaftskrise -Ursachen und Auswege

Teil I: Geld frisst WeltProbleme unseres Geld-und Wirtschaftssystems

Teil II: TheoretischeLösungsansätze

Teil III: Neues Geld in der Praxislaufende ProjekteVor-/Nachteile der Systeme

Teil IV: Vorschlag für einkomplementäres Gesamtsystem

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Die Finanzkrise in den USA/global

Hypothekenkredite: Turm 1$-Noten2008 ca. 10,8 Billionen US$ 1,08 Mio. kmfaule Kredite ca. 2,1 Billionen US$ 210.000 km

Offene Verbindlichkeiten:Freddie Mac: 2,9 Billionen US$ 290.000 kmFannie Mae: 2,4 Billionen US$ 240.000 kmLehman Brothers: 600 Mrd. US$ 60.000 km

Gesamtschulden USA:2003 ca. 32 Billionen US$2008 ca. 48 Billionen US$ 4,8 Mio. km

Geldmenge global:2007 ca. 165 Billionen US$2008 ca. 180 Billionen US$ 18,0 Mio. km

Weltweites Derivatvolumen:2008 ca. 613 Billionen Dollar 61,3 Mio. km

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Gesamtverschuldung der USA in 1-Dollar-Noten

48 Billionen US$7.164 $/Kopf glob. 157.644 $/USA6 Mio $/Österreich4.000 Mio $/Ried

4,8 Mio. km120x um Erde12x Erde-Mond

5 Mio. km²50% der USA3 US$/m² Erde

4,4 Mio. Tonnen88 Mio. Menschen

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Zins - Geldvermögen - Verschuldung

Geldkreislauf: Sparen - VerleihenVermögen - Schulden

Voraussetzung: Zinsenmagische Grenze von 2,5-3%

"Nationalökonomie ist, wenn die Leute sich wun-dern, warum sie kein Geld haben." Kurt Tucholsky

Deutschland 1960-2000

© Günter Hannich

I2.1

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Überentwicklung der Geldvermögen und Zinslasten

1329

75

127

335

1019

4150

62

7 14 12 740

50

100

150

200

250

300

350

1950-1960

1960-1970

1970-1980

1980-1990

1990-2000

GeldvermögenSozialproduktNettolöhne-/gehälter

I2.2

Zuwachsraten im VergleichDeutschland 1950-2000Jahresmittel in Mrd. Euro

Kostenentwicklungen im VergleichMrd.Euro

300

250

200

150

100

50

0

1970 75 80 85 90 95 2000

Bankzinserträge

Ölimporte

Krankenversicherung

Deutschland 1970-2000

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-160

-140

-120

-100

-80

-60

-40

-20

0

1970

1972

1974

1976

1978

1980

1982

1984

1986

1988

1990

1992

1994

1996

1998

2000

2002

2004

2006

Mrd

. EU

R

Staatsverschuldung

Staatsverschuldung - kein Selbstzweck"Der Staat springt ein, um das Schuldenwachstum aufrechtzuerhal-ten. Auf wachsende Staatsverschuldung ist ein Wirtschaftssystem mit ständig positiven Zinsen letztlich angewiesen. Wenn sich nicht genü-gend Nachschuldner einfinden, können Unternehmen ihre Produkte nicht in ausreichender Menge oder nicht zu Preisen absetzen, die auch das Geld für die Schulden und Kreditzinsen hereinbringen. Die wirtschaftliche Entwicklung mündet in eine Rezession.“ Josef Hüwe

I2.3

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Exponentielles und natürlich es Wachstum

Haben Sie jemals Bäume in de n Himmel wachsen sehen?

Jahre

I2.4

"Das größte Manko der Menschen ist unsere Unfähigkeit, die Exponentialkurve zu verstehen."Albert A. Bartlett, US-amerikan. Physiker

"Jeder, der glaubt, exponentielles Wachstum könne in einer endlichen Welt ewig fortschreiten, ist entweder ein Irrer oder ein Ökonom." Kenneth Ewart Boulding, brit.-amerikan. Ökonom 1966

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Entwicklung einer Einlage durch Zins und Zinseszins

I2.5

"Ich glaube, daß wir in unserem Geldsystem eine Art karzi-nombildendes Element haben, das unsere Wirtschaft fort-während krank macht... Meiner Meinung nach kann dieses Geldsystem nur dadurch funktionieren, daß es immer wieder zusammenbricht und dann wieder von vorn begonnen wird. Diese Zusammenbrüche nennt man dann Kriege oder Wirt-schaftskrisen oder Inflationen, je nachdem, aber das bedeu-tet eigentlich nur, daß dieses System in sich kein Regulativ hat, das zu einer vernünftigen Eindämmung führen würde." Michael Ende, dt. Autor (1992)

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11 15 24 2742

5987

125

230

624

88

50352723191615106

0

100

200

300

400

500

600

700

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

VermögenEinkommen

ZinsbelastungenZinserträge

40

35

30

25

20

15

10

5

01 2 3 4 5 6 7 8 9 10

Umverteilung der Vermögen "Wer hat, dem wird gegeben"

Milliardäre 2000-mal so hoch!

I3.1

"Die besondere Dynamik des kapitalistischen Wirtschaftssys-tems besteht darin, daß Geld und Zins miteinander verbunden sind. Rein mathematisch reißt der Zins die Menschen auseinander: die-jenigen, die an der Armut zugrun-de gehen, und diejenigen, die an der Zahlungsnot des Kreditneh-mers immer reicher werden." Eugen Drewermann, Theologe

Deutschland 1990 inTausend Euro je Haushalt

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Wie erfolgt die Umverteilung?

Produktpreise: Zinskosten der Firmen Jeder zahlt Zinsen, auch wer keine Schulden hat!Zinsanteil: ca. 30-40% auf Produkten ca. 80% auf Mieten plus 15-20% der Steuern (Tilgung Staatsschulden)

11%

6%

77%

1%5%

Kapitalverzinsung

Abschreibung

Betrieb/Verwaltung

Instandhaltung

Wagnis und Gewinn

I3.2

27%

19%

47%

7%

Kapitalverzinsung

Abschreibung

Sachkosten

Personalkosten

Kapitalkostenanteil an Abwassergebühren

Kapitalkostenanteil an der Kaltmiete im sozialen

Wohnungsbau

Quelle: Stadt Aachen 1983

Quelle: Statistisches Bundesamt 1979

"Die Zinsen belasten die Letztverbraucher und die Unternehmer, die sich zu ihrem Konsum- oder Investitionsbedarf das Geld hinzuborgen. Die Zinsen entziehen also den Letztverbrauch-ern und Unternehmern wiederum Geld, obgleich bei ihnen schon ohnehin zu wenig war, und sie fließen hin zu dem Anleger, bei dem ohnehin schon so viel Geld war, dass sich ein Über-schuss seiner Gelder über seinen Bedarf erge-ben hatte." Dieter Suhr, dt. Verfassungsjurist

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Einkommensentwicklung in Österreich

Einkünfte von 1964-1997 (in Prozent von 1964)

Quelle: WIFO, Statistik Austria

I3.3

Besitzeinkommen x50

Bruttoentgelte x12

Land- Forstwirtschaft

5500

5000

4500

4000

3500

3000

2500

2000

1500

1000

500

064 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 86 88 90 92 94 96 98

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ÖsterREICH und ÖsterARM

Sozialbericht: 1999 2003armutsgefährdet: 11% 13,4% (1.044.000)akut arm: 4% 5,9% (467.000)Einkommensunterschiede wachsen43% niedriger Lebensstandard8% "Working Poor"50% Sozialhilfebezieher hat 1-2 Jobs

Kreditschutzverband (KSV 2004):"Privatkonkurse explodieren" +32% (2.730)100.000 Haushalte überschuldet

I3.5

"Der Sozialbericht ist ein Alarmsignal, denn er zeigt sehr deutlich, daß der Mittelstand krass zu bröckeln beginnt ... Die Politik darf hier nicht tatenlos zusehen, wie eine neue Unterklasse entsteht."

Franz Küberl, Öst. Caritas-Präsident 5.2.2005

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Gesamtvermögen in Österreich 2002I

3.5

34% (318 Mrd. €)

34%(326 Mrd. €)

32%(299 Mrd. €)

Die Reichsten (oberstes 1%)

Die Reichen (oberste 2-9%)

Großteil der Bevölkerung

(unterste 90%)

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0

50

100

150

200

250

300

350

400

450

500

1960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020Jahr

%

Bruttosozialproduktlineares Wachstum

Nullwachstum

Kapitalverzinsung (7%)exponentielles WachstumStart 10%

Wirtschaftswachstum und KonsumwahnI

4.2

Anteil der Wirtschaftsleistung, der vomKapitalertrag beansprucht wird (in % von 1960)

"Jetzt endlich habe ich erkannt, daß der Zins die einzige wahre und wirkliche Ursache dafür ist, daß die Welt dem Wahnsinn des ewigen Wachstums verfallen ist."Konrad Lorenz, öst. Verhaltens-forscher, Nobelpreis 1973

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Umweltzerstörung durch Wachstumszwang

"'Das Wachstum der Wirtschaft muss angekurbelt werden', so das Rezept der Manager. 2% Wachstum bedeu-tet Verdoppelung in 35 Jahren. Dies heißt: In 35 Jahren von allem, was wir an materiellen Gütern und Dienst-leistungen haben, doppelt so viel! Doppelt soviel Straßen, doppelt soviel Autos, doppelt soviel Häuser, doppelt soviel Ferienreisen ...Jeder nur einigermaßen vernünftige Mensch sieht sofort ein, daß ein solches Rezept heller Wahnsinn ist. Aber die Herren wollen ja nicht 2% Wachstum, sondern 6%, um ihre Probleme lösen zu können."Hans Pestalozzi, schweiz. Ökonom

I4.4

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Umweltzerstörung durch WachstumszwangI

4.4

"Die weltweit überproportional wach-senden Zinsströme, der sich daraus ergebende Zwang zum Wirtschafts-wachstum und die damit einherge-hende ökologische Katastrophe zwingen uns - bereits aus purem Eigeninteresse - zum Umdenken."Hugo Godschalk, dt. Ökonom 1992

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Industrialisierung und Arbeitsplatzvernichtung

arbeitsintensivgeringe Schulden

geringer Zinsanteilfinanziell unabhängiggeringe Stückzahlen

regionaler Marktkurze Transportwege

kapitalintensivhohe Schuldenhoher Zinsanteilfinanziell abhängigsehr hohe Stückzahlen(inter-)nationaler Marktlange Transportwege

I4.5

Arbeit hochbesteuert

Transportbillig

PolitischeRahmen-

bedingungen

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Globalisierung

Grund:wuchernde GeldvermögenAnlageschwierigkeiten im Inlandneue Anlagemöglichkeiten

Faktoren:Fortschritt in der Kommunikationsubventionierter TransportRegulierungen abgebautHemmnisse abgebaut

"Unter Globalisierung versteht man das wirtschaftliche Zusammenrücken aller Länder als Folge der gesunkenen Transport- wie Kommunikationskosten und des Abbaus künstlicher Handelsschranken." offizielle Definition der EU

I4.7

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Privatisierung

Grund: wuchernde Geldvermögenbisher nicht zugängliche Anlageobjektelukrative, nachhaltige Investitionen (Monopole)

Verkauf des Tafelsilbers:Öffentlicher VerkehrWasserversorgung etc.

Leere Öffentliche Hand:ÜberschuldungBudgetlöcher

Weitere Probleme:Cross Border LeasingDienstleistungsrichtlinieGATS

Ich gratuliere, Herr Minister, noch einige unwesentliche Korrekturen am Dynamo,

dann haben wir das Optimum aus unse-rem Staudammprojekt herausgeholt!

I4.8

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Börsenwahn und Überspekulation

Ursache:wuchernde Geldvermögen

Probleme:ÜberspekulationSpekulationsblasenüberhöhte Aktienkursereine kurzsichtige Gewinnorientierung

Gefahren:Platzen von Börsen-/ImmobilienblasenZusammenbruch hochriskanter Fondsgrößter Börsenkrach aller Zeitenneue Weltwirtschaftskrise

"Spekulanten mögen unschädlich sein als Seifenblasen auf einem steten Strom der Unternehmungslust. Aber die Lage wird ernsthaft, wenn die Unterneh-mungslust die Seifenblase auf einem Strudel der Spekulation wird."Prof. John Maynard Keynes

I5.1

1300

1200

1100

1000

900

800

700

600

500

400

300

200

100

01975 80 85 90 95 2000

AktienwertAktienwert

Weltwirtschaft

Wachstum der Weltwirtschaftund der Aktienwerte 1975-2000inflationsbereinigt in Prozent

Quelle: Datastream, IWF, OECD

Börsenkrachs und Wirtschaftskrisen:1634-1637 Holland1719-1729 Frankreich-USA1819-1820 USA1837-1841 USA1857-1860 NY-USA-weltweit1873-1895 Wien-DE-USA1893-1896 USA1929-1933 NY-USA-weltweitviele Fast-Crashs (1987, 1992, 1994, 1997, 1998, seit 2000 fast jährlich)

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1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010

Mrd. US$

3000

1000

500

100

50

10

5

60

3200

30

8%1%

Täglicher Umsatz an Devisenmärkten in Mrd.Täglicher Umsatz im Welthandel in Mrd.

Kapital zieht sich aus der Realwirtschaft zurück

Spekulation statt Produktion - Geld fehlt in Realwirtschaft

viele Firmen miteigenen Banken:

"Wer Geld mit Geld verdient, wird risikoarm reich.Wer Geld mit Arbeitsplätzen verdient, wird risikoreich arm."Klaus Bregger, Chef der CDU-Mittelstandsvereinigung 1996

Daimler-Chrysler: "Bank mit an-geschlossener Autowerkstatt"

I5.2

Siemens:"Bank mit an-geschlossener Elektroabteilung"

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Zerstörung desMittelstandes

IndustrialisierungGlobalisierungPrivatisierungSteuerreformenKredite (BASEL II)BörsenhypeVerschuldung

"Da meistens nur Großunter-nehmen in den Schlagzeilen stehen, vergißt man, daß 99% der Betriebe mittelständisch sind und daß der Mittelstand 80% der Arbeitsplätze und 90% der Ausbildungsplätze bereitstellt.“ Thomas Fuchs, Direktor der RAIKA Unterinntal

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Teil II

TheoretischeLösungsansätze

"Die Probleme, die es in der Welt gibt, sind nicht mit der gleichen Denkweise zu lösen, die sie erzeugt hat." Albert Einstein angesichts der Weltwirtschaftskrise

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Tobin-Steuer gegen Devisenspekulation - ATTAC

II1.1

Grundidee/Ziele:Steuer auf intern. Geldgeschäfte (0,05-1,0%)Devisenspekulation eindämmenEinnahmen zur globalen Armutsbekämpfung

Personen/Entwicklung:1972 Vorschlag von James Tobin1997 Artikel in "Le Monde diplomatique"1998 Gründung ATTAC Frankreich2000 Gründung von ATTAC Österreich2002 erweiterte Spahn-Steuer

Beurteilung:positive Auswirkungenaber reine Symptombehandlunglöst nicht die Ursachen (Geldvermögen)drängt Spekulation in andere Bereiche

James Tobin(1918-2002)

Ignacio Ramonet

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Gegen"steuern" - Die Mathematik der Ungleichheit

II1.3

Ergebnis moderne Netzwerkmodelle:Geld akkumuliert bei wenigendurch Spekulation/Zinsen/Renditen

Personen:Jean Philippe Bouchaud & Marc Mezard Vilfredo Paretos Gesetz (1897)

Lösung:Geld nur Tausch-, kein SpekulationsmittelGewinne durch hohe Steuern gleichmäßig rückverteilen

Umsetzung:sehr hohe Vermögens-/Kapitalertragssteuerhohe Freibeträge

Beurteilung:Steuern müssten extrem hoch seinpolitisch und langfristig unmöglichUngleichgewicht der Vermögensverteilung mildern

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Umlaufgesichertes Geld (Negativzins, Demurrage)

II1.4

Grundproblem: Geld ist unvergänglich -Überschuss kann zurückbehalten werden.

Lösung: Strafgebühr für Geldrückhaltung(z.B. Wertverlust durch Wertmarken)

Ziele/Erwartete Auswirkungen:schneller, ungestörter, krisenfreier GeldumlaufZinsniveau um NullAbschaffung der Inflation als Umlaufsicherungabsolute Preisstabilität (echte "Währung")

Personen/Entwicklung:Silvio Gesell (1862-1930): rostendes Geld

Natürliche Wirtschaftsordnung (1916)Freiwirtschaft (Freigeld - Freiland)

Rudolf Steiner (1861-1925): alterndes GeldHelmut Creutz (*1923): INWO

Umsetzung beim Bargeld:Stempel- oder Klebegeld (2-3% pro Quartal)regelm. Einziehung von Noten (Umtauschgebühr)

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Bancor (zinsfreie Weltwährung)II

1.5

Grundidee:virtuelles internationales BankgeldWert basierend auf 30 GüternAusgleich von Import/ExportStrafzinsen für GläubigerGeldhaltekosten (Carrying Costs)Zinssätze nahe Null

Personen:Prof. John Maynard Keynes (1883-1946)1944 vorgeschlagen (Bretton Woods)1933 "Die Europa - Geld des Friedens"neue Initiative von Josef StiglitzWelt-Einheits-Geld (WEG) von Hans-Jürgen Klausner

Beurteilung:würde nationale Ungleichgewichte nicht beheben

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Vollgeld (Plain Money)II

1.6

Grundidee:Geldausgabe von Nationalbank an Bürgerzinsfreie Darlehen - GrundeinkommenBürger sind alleinige Eigentümer ihrer KontenReduktion der Geldmenge durch Abführung

von Steuern an die ZentralbankPersonen:

Prof. Josef Huber & Ex-Bankier John KutynZiele:

finanzielle Probleme des Staates lösenGeldschöpfung durch Banken verhindernfinanzielle Instabilitäten vermeidenSenkung des Zinsniveaus

Beurteilung:Auswirkungen kaum absehbarextrem schwer umsetzbar (Entmachtung der Banken)

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Nutzung von Alternativgeld - GeldschöpfungII

1.7

Grundidee:Netzwerk regionaler zinsfreier WährungenRegiogeld (Gutscheinsysteme)Bartersysteme, Zeitbanken etc.

Personen:Prof. Bernard Lietaer & Margrit Kennedy

Ergänzung:Macht über Geldschöpfung verhindert ZinsenWiedererlangung der Wert-/Geldschöpfung

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Geldökologie (Ecology of Money)II

1.8

Grundidee:Geld hat mehrere Funktionen(Tauschmittel, Wertmassstab, Wertspeicher)daher 4 verschiedene Währungen:

1. internationale Währung (z.B. Bancor)2. nationale Währung (z.B. Vollgeld)3. viele lokale Währungen (WIR, LETS, Time Dollar)4. Spargeld (sichere Kapitalanlage)

Person:Richard Douthwaite "Ecology of Money" (1999)

Beurteilung:sehr positiver AnsatzKombination verschiedener Lösungsansätzelokale/regionale Ansätze leicht umsetzbar

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Teil III

Neues Geldin der Praxis

"Schwierig sind nicht die neuen Gedanken;schwierig ist nur, von den alten loszukommen."

Prof. John Maynard Keynes

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Komplementärwährungen weltweit

Quelle: Margrit Kennedy & Bernard Lietaer"Von komplementären Währungen spricht man, wenn eine Gruppe von Menschen oder Unternehmen eine neue Währung als Tauschmittel akzeptieren. Es geht nicht darum die Landeswährung zu ersetzen, sondern um soziale Funktionen zu ergänzen, die die offizielle Wäh-rung nicht unterstützt." Bernhard Lietaer, internationaler Finanzexperte

III1.1

USA+KanadaNeuseelandAustralien

Großbritannien

Benelux

Frankreich

BRD+AUT

Italien

Rest-Europa

Japan

Argentinen

Sonstige

0

500

1.000

1.500

2.000

2.500

3.000

3.500

4.000

4.500

1984

1986

1988

1990

1992

1994

1996

1998

2000

2002

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Komplementäre Systeme

BartersystemeWIR-Ring (Schweiz), RES € (Belgien), DeMark (Dessau)

Tauschkreise, LETSTalente-Tauschkreis Vorarlberg

Zeitsparsparmodelle, Seniorengenossenschaften Fureai Kippu (Japan), Seniorenhilfe Dietzenbach

Zeitwährungen, Zeitbanken, Time DollarsTime-Banks, Time Dollars, Ithaca Hours

Regiogeld im deutschsprachigen RaumChiemgauer, Waldviertler, Sterntaler, VolmeTALER

Payback-KartenCityCard Altötting, Weyhe-Stuhr-Syke-Card (bei Bremen)

Alternative GemeinschaftsbankenJAK-Mitgliedsbank (Schweden)Die ursprüngliche Raiffeisen-Idee - Regionale Banken

III0

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Regiogeld im deutschsprachigen Raum

Regiogeld-Verband: 28 aktive Regiogelder 32 in der Startphase

Regiogeld:Gutscheinekönnen zirkulierenmeist umlaufgesichertRücktauschgebührca. 52 aktive Initiativen

III2.1

1 2 48

18

60

28

0

1020

30

40

5060

70

2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008

Regiogeld-Verband 2002-2008

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Grundprinzip am Beispiel des ChiemgauersIII

2.2

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Chiemgauer - DatenIII

2.7

75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 070

5

10

15

20

25

380700

1.097

1.700

250

380

540

750

1301000

500

1.000

1.500

2.000

2.500

3.000

2003 2004 2005 2006 2007

VereineAnbieterVerbraucherAktive 1.795

1.188

695

250

2.700

78.190306.140

699.834

1.449.473

2.898.945

0

500.000

1.000.000

1.500.000

2.000.000

2.500.000

3.000.000

3.500.000

2003 2004 2005 2006 2007

Euro in Chiemgauer

Chiemgauer in Euro

Firmenumsätze

10.000

31.000

46.000

83.936

125.904

1.80

05.

970

10.4

9817

.394 26

.091

0

20.000

40.000

60.000

80.000

100.000

120.000

140.000

2003 2004 2005 2006 2007

Chiemgauer im UmlaufBegünstigung für Vereine

Umlaufgeschwindigkeit von DM,Euro und Chiemgauer 1975-2007

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Bartersysteme - WIR-Ring

Bartern = Tauschen für Unternehmen:Gegenseitige Kreditvergabe (Mutual Credit Systems)ca. 30% aller internationalen Transaktionenca. 600 Mrd. US$ pro JahrZulauf wegen Hürden bei Kreditvergabe (Basel II)

Nachteile:keine Gemeinwohl-Orientierungkeine demokratische Transparenzkeine Stärkung der Region oder sozialer Strukturen

Social Barter: soziale ZielsetzungenEinbeziehung von Verbrauchern

WIR-Wirtschaftsring (Schweiz): seit 193470.000 Mitglieder (23% der KMU)Bilanz 2005: >3 Mrd. CHWseit 1998 WIR-BankÖko-Kredite 1% Verzinsungnun auch Privatkunden

III3.1

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Talente-Tauschkreis Vorarlberg

Daten: seit 1998Mitglieder: derzeit ca. 1.500Einheit: 1 h Arbeit = 100 Talente (kurz Tt), 1 € = 11,5 TtUmsatz bisher: 123.000 h Leistungen (ca. 1 Mio. €)

Umsatz 2005: 2,3 Mio. Tt (177.000 €)

Schöpfung 2006: 780.000 Tt (67.000 €)Besonderheiten:

Gewerbebetriebe: ca. 15%

Gemeinden: "Evergreen" Leiblachtal (5 Gemeinden)

Inflationsanpassung (echte Zeitwährung)

III3.4

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Talentegutschein - Nachhaltigkeitsgutschein

Talente-Buchungs-Scheck:Scheck mit 2 abtrennbaren Abschnitten

Kassenbon: als BuchungsbelegTalente-Gutscheine: zum Verschenken

max. 10 mal weitergebbarNachhaltigkeitsgutschein:

kaufbar gegen Euro (115 Tt = 10 €)10% Verlust bei Rücktausch in Eurokein Verlust bei Rücktausch in Talente

III3.5

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Zeitvorsorge Vorarlberg

Bedarf an mobiler Hilfe +280% bis 2020

Ablauf:MOHI stellt Tauschkreismitglieder an100 Tt oder 50 Tt + 4,35 € je StundeTt inflationsfrei auf Zeitkonto gespartKonten der Hilfsdienste im Minusunproblematisch, da zinsfrei

Sicherstellung:Gemeinde bürgt für ZurückzahlungVertrag Vereinen - Gemeinden

Sozialsprengel Leiblachtal:5 Gemeinden

Vorarlberger Landesregierung:übernimmt landesweit KostenUmstellung und Werbung

"Geld ist keine Sicherheit, nur die Gemein-schaft kann Sicherheit bieten!" Mauricio Wild

III3.6

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Seniorengenossenschaften - Fureai Kippu

Seniorenhilfe Dietzenbach (bei Frankfurt):Daten: seit 1994

Mitglieder: 1.700 (6% der Stadtbevölkerung)Durchschnittsalter: 65 Jahre

System: Nachbarschaftshilfe zwischen SeniorenMotto: Jung pflegt Alt, Alt hilft JungTätigkeiten: Hospizdienst, Altenbetreuung, Nachbarschaftshilfe,Nachhilfeunterricht für Schüler, Computer-Schulungen,Freizeitaktivitäten, Reparaturdienste etc.

Fureai Kippu ("Pflege-Beziehungs-Ticket" Japan):weltgrößtes Alterspflegesystem3 Mio. Mitglieder400 regionale Zeitbankenallgemein genutzt und geschätztlandesweit gültig

III3.7

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Time Banks und Time Dollars (USA)

Time Banks:über 400 Zeit-BankenKooperation mit Kommunenund sozialen Organisationen"Alt hilft Jung" und "Jung hilft Alt"

Time Dollars:über 200 Zeit-Dollarlaut Bundesgesetz steuerfreiWashington: 200 Gemeinden

Ithaca Hours:US-Bundesstaat New Yorkanerkanntes ZahlungsmittelLöhne, Mieten, Kredite etc.1 Stunde = 1 HOUR = 10 US$

III3.10

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JAK-Bank

Daten:25.000 Mitglieder (ca. 1.000 neue pro Jahr)64 Mio. € Einlagen (Zuwachs ca. 10% pro Jahr)

Besonderheiten:gemeinnützige Mitgliedsbankgeringe Sach- und PersonalkostenVergabe von zinsfreien Kreditenbekannt für Sicherheit

System:1. Vor-Sparen2. Tilgen+Sparen3. Nach-Sparen4. Guthaben beheben5. Bonuspunkte

"In Schweden gelang es mit dem JAK-System, viel Geld in die Regionen zu bringen und damit die Abwanderung in die Ballungszentren zurückzuhalten." Thomas Fuchs

III4.2

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Zinsfreies Geld in der Geschichte

Korngiro (Ägypten): 322-30 v.Chr.Ming-Zeit (China): 1367-1644

Käsch, kulturelle HochblüteGothik (Mitteleuropa): 1150-1450

Brakteaten, Schrötlinge, HellerMünzverrufung meist 1x pro JahrArbeitszeit ca. 20 h pro Woche90-150 arbeitsfreie TageLohn von Tagelöhnern ± 1.000 €

Bethel-Mark/Euro: seit 1908Bethel-Anstalten (20.000 Mitarbeiter)105 Bethel für 100 Euroca. 15% des Umsatzes

Wära: 1929-1932Ulm, Schwanenkirchen, SchweizWertbezug auf 1 kg Kohle

III5.1

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"Das Wunder von Wörgl" (1932-1933)

System: Gemeinde Wörgl (Tirol)ArbeitsbestätigungsscheineUmlaufsicherung (1% je Monat)

Auswirkung nach 6 Monaten:Gemeindeeinnahmen +54%Investitionsausgaben +220%zahlreiche Bauprojekte

Auswirkung n 13,5 Monaten:Arbeitslosigkeit -16% (absolut)416x Durchlauf jedes ScheinsUmsatz: ca. 5,6 Mio. Euro

Ende:Teilnahme weiterer 4 GemeindenNachahmung in ca. 200 GemeindenVerbot durch Nationalbank

III5.3

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Teil IV

Ein komplementäres GesamtkonzeptDer einzige Ort, an dem wir aktiv werden und

erfolgversprechende Projekte umsetzen können,ist die Region, in der wir leben, unsere Heimat.

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Module eines Gesamtkonzepts

Zeitbank(Zeitwährung)

Zeitsparmodell (Altersvorsorge)

Regiogeld (eurogedeckt)

Inflations-ausgleich

Mobile Hilfsdienste

RegioCard(Bonussystem)

Zeitgutscheine(leistungsgedeckt)

Regionale Bank(JAK-System)

Regional-fonds

Infrastruktur(Ökoenergie etc.)

Gemeinden

IV2.1

Tauschkreis(Nachbarschaftshilfe)

Barter-Ring (Unternehmen)

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TIMESOZIAL - Dreigliederung

Zeitbank: Abrechnung mit Zeit statt GeldZeitkonten: Zeitguthaben oder Zeitschulden

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haf

tsh

ilfe

Nac

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Alt

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Wir

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net

zW

irts

chaf

tsn

etz

soziale Ziele (Privatkonto)

Vorsorgeziele (Zeitsparbuch)

wirtschaftliche Ziele (Geschäftskonto)

I1.1

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TIME Nachbarschaftshilfe - Ziele

Nachbarschaftshilfe wiederbeleben:gerechte Stundenabrechnung

Generationen vereinen:Pensionisten,Arbeitslose und Jugendliche aktivieren

Eigenverantwortung fördernVereinsamung entgegenwirkenAlleinerziehende und

junge Familien fördernNotsituationen abfangen und

Härtefälle unterstützenKlimakatastrophen bewältigen

gegenseitige Hilfe

I2.1

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TIME Altersvorsorge - Ziele

Altersvorsorge auf Zeitbasisdie sich jeder leisten kann

generationenübergreifendes Systemder Haushilfe und -pflegezuhause alt werden

Eigenverantwortung undEngagement fördern und belohnen

Betreuung über die Nachbarschaftalte und behinderte Menschenkontinuierlich und persönlich

Pflegende Angehörige belohnenfür ihre eigene Vorsorge anrechnen

Sozialbudgets entlastenAltersversorgung finanzierbar machen

I3.1

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Danke für Ihre Aufmerksamkeit!

DI Tobias PlettenbacherTIMESOZIAL, ATTAC Ried i.I.Tel.: 0043(0)664/ 543 49 [email protected]

www.timesozial.org

"Heute stehen wir vor dem Abgrund.Morgen sind wir einen Schritt weiter!"

Tragen wir dazu bei, dass es einSchritt in die richtige Richtung wird!

Wir selbst sind diejenigen, auf die wir immergewartet haben (Botschaft der Hopi-Indianer 2001).