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Bericht: Allgemeine analytische Methoden usw. 427 dfirfte die Methode unter gewissen Bedingungen sehr geeignet sein, sie hat, auch fiir die Biologie Bedeutung. l~leutronen-Aktivierungsanalyse. Uber die Bestimmung yon Tantal in Substanz- gemisehen berichtet J. V. P. LONG 1. Tantal besitzt einen groBen Wirkungs- quersctmit`t ffir den Einfang langsamer Neutronen. Seine Zerfallsstrahtung (Halb- wertszeit ~ 120 Tage) hat eine durehdringende ~-Komponente. Die meisten der Begleitelement~, so Titan, Niob, Eisen, Zinn, Zirkon und Silicinm haben dagegen kleinere Wirkungsschnitte und kurze Halbwertszeiten. Auf Grund dieser Eigen- sehaften hat man die M6gliehkeit, Ta in Gegenwart dieser Elemente direkt dureh Messung der indueierten Ta-Radioaktivit~t zu bestimmen. Der Verfasser bestrahlt die Oxyde der betreffenden Elemente und aueh Proben ihrer Misehungen eine Woehe im ttarwell-Pile (bei einem Neutronenfluis yon 1011 Neutronen em2/sec). Er finder gute Proportionalit~t` zwisehen der indueierten Ta-Akt`ivit~t` und dem Ta-Gehalt der Proben. Es wird die, dureh 5 mm Pb gefilterte F-St`rahlung mittels Cu-F-Z~hlrohr gemessen, nachdem die kurzlebigen Radioisotope zerfallen sind. Die Met`hode wird als geeignet` befunden, um Tantalgehalte yon 0,2% an aufwarts zu bestimmen. Die Genauigkeit der Messungen dtirfte ~ 3% ffir Tantalgehalte fiber 1% betragen. W. HERIn. Der Nachweis yon Arsen in Haaren ist ohne ZerstSrung der Haarsubstanz nach H. GRIFFON und J. BXRBAUD 2 mSglich, indem ihm kiinstlich Radioaktivitat mittels t`hermischer Neutronen verliehen wirdS. Die Analyse der dann veto Haar emittierten Strahlung gestattet nicht nur eine Ident`ifizierung des Arsens auf Grund seiner Periode (26 Std 8 rain), sondern auch die Feststellung seiner Lokalisierung fiber die gesamte Haarlange. Bei einem durchschnit`tlichen monatlichen Langen- wachstum yon 15 mm laist sich aus diesem Ergebnis der Zeitpunkt der Arsenver- giftung best`immen. Infolge der Neut`ronenbest`rahlung des Haares werden aueh die anderen, sehon vorhandenen Element`e radioaktiv, vor ahem Na, S und As, die konstitut`ionelle Bestandteile sind. Die graphische Darstellung der Radioaktivitat des normalen Haares (Ordinate: Impulse/Min. im GEIGER-Zahler, Abseisse: Haar- lange in cm) fiihrt, entsprechend der Einheitlichkeit der anorganisehen Haar- bestandtefle, zu einer nahezu gerade verlaufendenKurve, die zur Abscisse geneigt ist. Vonder Norm abweichender Arsengehalt des ttaares maeht sich in der Kurve dttrch grSBere Abweichungen yon der Normalkurve bemerkbar. Die GrSise dieser Abweichungen in Abhangigkeit` yon der Haarlgnge entspricht stets der in diesen ttaarabschnRten ehemiseh emittelten Arsen-Mengen. Zur Ausf0_hrung der Messung wird ein Haarbiisehel unmittelbar an der Kopfhaut abgeschnitten, das etwa 2 bis 3 mm stark ist und so ausgerichtet`, dais die Ha~rwurzeln mSgliehst genau in einer Ebene senkreeht zur Strahnenaehse liegen. Bei diesen Vorbereitungen ist Be- riihrung mit den Fingern zu vermeiden. Man reinigt hierauf mit Aceton, Alkohol, Wasser und erneut` mit Aeeton und trocknet. Die Str~ane wird mit` weiisem Nah- faden alle Zentimeter gebunden. ])ann setzt man sie 8 Tage ]ang dem Beschuis gerichteter Neutronen in einem Atombrenner aus. Die Messungen an der Strahne erfolgen mit ttilfe einer graduierten Transportvorrichtung, die millimeterweise Ver- schiebung vor einem Spar gestat`tet, der 2 mm breit ist und den Zutritt der emit- tierten Strahlung zum GEmER-Zahler gestat`tet. Die ganze Anordnung ist dureh eine Bleikammer yon 50 mm Wandst`arke isoliert, um zu verhindern, dais auch die iibrigen Teite der ttaarstrahne den Zahler beeinflussen. H. FREY~rAG. X Analyst. (Lend.) 76, 644 (1951). Chemical Research Laboratory, Teddington, Middlesex. Ann. pharmac, fran~. 9, 545 (1951). GRIFFON, It., und J. BARBAUD, C.r. Acad. Sci. ~176 1455 (1951).

Neutronen-Aktivierungsanalyse

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Bericht: Allgemeine analytische Methoden usw. 427

dfirfte die Methode unter gewissen Bedingungen sehr geeignet sein, sie hat, auch fiir die Biologie Bedeutung.

l~leutronen-Aktivierungsanalyse. Uber die Bestimmung yon Tantal in Substanz- gemisehen berichtet J. V. P. LONG 1. Tantal besitzt einen groBen Wirkungs- quersctmit`t ffir den Einfang langsamer Neutronen. Seine Zerfallsstrahtung (Halb- wertszeit ~ 120 Tage) hat eine durehdringende ~-Komponente. Die meisten der Begleitelement~, so Titan, Niob, Eisen, Zinn, Zirkon und Silicinm haben dagegen kleinere Wirkungsschnitte und kurze Halbwertszeiten. Auf Grund dieser Eigen- sehaften hat man die M6gliehkeit, Ta in Gegenwart dieser Elemente direkt dureh Messung der indueierten Ta-Radioaktivit~t zu bestimmen. Der Verfasser bestrahlt die Oxyde der betreffenden Elemente und aueh Proben ihrer Misehungen eine Woehe im ttarwell-Pile (bei einem Neutronenfluis yon 1011 Neutronen em2/sec). Er finder gute Proportionalit~t` zwisehen der indueierten Ta-Akt`ivit~t` und dem Ta-Gehalt der Proben. Es wird die, dureh 5 mm Pb gefilterte F-St`rahlung mittels Cu-F-Z~hlrohr gemessen, nachdem die kurzlebigen Radioisotope zerfallen sind. Die Met`hode wird als geeignet` befunden, um Tantalgehalte yon 0,2% an aufwarts zu bestimmen. Die Genauigkeit der Messungen dtirfte ~ 3% ffir Tantalgehalte fiber 1% betragen.

W. HERIn.

Der Nachweis yon Arsen in Haaren ist ohne ZerstSrung der Haarsubstanz nach H. GRIFFON und J. BXRBAUD 2 mSglich, indem ihm kiinstlich Radioaktivitat mittels t`hermischer Neutronen verliehen wirdS. Die Analyse der dann veto Haar emittierten Strahlung gestattet nicht nur eine Ident`ifizierung des Arsens auf Grund seiner Periode (26 Std 8 rain), sondern auch die Feststellung seiner Lokalisierung fiber die gesamte Haarlange. Bei einem durchschnit`tlichen monatlichen Langen- wachstum yon 15 mm laist sich aus diesem Ergebnis der Zeitpunkt der Arsenver- giftung best`immen. Infolge der Neut`ronenbest`rahlung des Haares werden aueh die anderen, sehon vorhandenen Element`e radioaktiv, vor ahem Na, S und As, die konstitut`ionelle Bestandteile sind. Die graphische Darstellung der Radioaktivitat des normalen Haares (Ordinate: Impulse/Min. im GEIGER-Zahler, Abseisse: Haar- lange in cm) fiihrt, entsprechend der Einheitlichkeit der anorganisehen Haar- bestandtefle, zu einer nahezu gerade verlaufendenKurve, die zur Abscisse geneigt ist. Vonder Norm abweichender Arsengehalt des ttaares maeht sich in der Kurve dttrch grSBere Abweichungen yon der Normalkurve bemerkbar. Die GrSise dieser Abweichungen in Abhangigkeit` yon der Haarlgnge entspricht stets der in diesen ttaarabschnRten ehemiseh emittel ten Arsen-Mengen. Zur Ausf0_hrung der Messung wird ein Haarbiisehel unmittelbar an der Kopfhaut abgeschnitten, das etwa 2 bis 3 mm stark ist und so ausgerichtet`, dais die Ha~rwurzeln mSgliehst genau in einer Ebene senkreeht zur Strahnenaehse liegen. Bei diesen Vorbereitungen ist Be- riihrung mit den Fingern zu vermeiden. Man reinigt hierauf mit Aceton, Alkohol, Wasser und erneut` mit Aeeton und trocknet. Die Str~ane wird mit` weiisem Nah- faden alle Zentimeter gebunden. ])ann setzt man sie 8 Tage ]ang dem Beschuis gerichteter Neutronen in einem Atombrenner aus. Die Messungen an der Strahne erfolgen mit ttilfe einer graduierten Transportvorrichtung, die millimeterweise Ver- schiebung vor einem Spar gestat`tet, der 2 mm breit ist und den Zutritt der emit- tierten Strahlung zum GEmER-Zahler gestat`tet. Die ganze Anordnung ist dureh eine Bleikammer yon 50 mm Wandst`arke isoliert, um zu verhindern, dais auch die iibrigen Teite der ttaarstrahne den Zahler beeinflussen. H. FREY~rAG.

X Analyst. (Lend.) 76, 644 (1951). Chemical Research Laboratory, Teddington, Middlesex.

Ann. pharmac, fran~. 9, 545 (1951). GRIFFON, It., und J. BARBAUD, C.r. Acad. Sci. ~176 1455 (1951).