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Eine Wanderung in die Vergangenheit, zu strohbedeckten
Häusern
Von den Monti di Caviano geniessen Wanderer eine einmalige Aussicht auf den
Lago Maggiore. Doch in dieser Gegend lohnt sich nicht nur der Blick in die Weite. Die
dortigen Alpwirtschaften bergen besondere Attraktionen. Einzigartig im Tessin sind
die strohbedeckten Häuser von Centocampi und dessen terrassierte Felder, welche
die Bauern – so besagt es die Legende – dem Teufel abgerungen haben.
Zeugen einer alten Handwerkskunst
Einst typisch für die Berggebiete der Region Lago Maggiore, gehören die beiden
Strohdach-Häuser von Centocampi heute zu den letzten Zeugnissen einer
Handwerkskunst, die über die Jahre aus der Tessiner Tradition verschwunden ist.
Die Gebäude wurden 1997 auf Initiative des Tourismusbüros wieder aufgebaut. Für
die Erneuerung verwendete man Roggenstroh. Dieses wurde nach alter Tradition
geflochten und auf einem Gebälk aus Kastanienholz ohne Nägel fixiert. Bis in die
späten 1930er-Jahre war Centocampi, wie auch die anderen Alpwirtschaften im
Gambarogno, sommerliches Ziel der Bauern aus der Region. Erzählungen zufolge
bildeten die strohbedeckten Häuser auf 685 m ü. M., nach rund einstündigem
Aufstieg ab Scaiano bei Caviano, nahe der italienischen Grenze bei Dirinella, jeweils
die erste Etappe des saisonalen Alpaufzugs.
Den Teufel besiegt
Die von dichtem Wald gesäumten Felder von Centocampi sollen das Geschenk eines
römischen Patriziers an einen seiner Arbeiter gewesen sein. Dieser habe trotz seiner
keltischen Abstammung für das Imperium gedient, heisst es. Dem Beschenkten sind
wohl auch die Terrassierungen zu verdanken, durch die das Gelände erst nutzbar
gemacht wurde. Eine etwas abenteuerliche Legende erzählt in zwei Varianten von
einem Pakt zwischen einem Bauern und dem Teufel. Der Bauer soll dem Teufel
seine Seele versprochen haben, wenn es diesem gelingt, in einer Nacht die 100
Felder (cento campi) zu pflügen. Ob der Bauer nach dem 99. Feld ein Kreuz auf den
Boden malte oder ob er den Teufel mit der Kirchenglocke in die Hölle schickte, bleibt
bis heute ein Geheimnis. Sicher ist, dass aus den Centocampi ein landschaftliches
Schmuckstück geworden ist, für das sich die Mühen des Aufstiegs lohnen.
Vorstehender Text und Foto sind entnommen der Internetausgabe von TicinoWeekend
Für den Ausflug von Casa Elwina in Gerra/Gambarogno empfehlen wir, die wenigen
Kilometer mit dem Auto oder dem Zug von Gerra nach Dirinella an der italienischen
Grenze zu fahren und dort die Wanderung zu beginnen. Mit dem Auto könnten Sie
auch schon in Caviano abbiegen und bis Scaiano fahren, um dort los zu
marschieren.
Wer länger wandern will, kann auch schon in Gerra mit der Wanderung beginnen und
über Sant‘Abbondio, Caviano und über Scaiano zu den „cento campi“ gelangen.
Hier noch die Wanderkarten:
600m4002000
Massstab 1: 20,000
300m2001000
Massstab 1: 10,000