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ich A

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Market Foresights01/2014

New Money – Big DataNeue Wettbewerber und Zukunftsmarktchancen im Payment-Markt

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2

Inhalt

Einführung

Seite 3-5

01ZukünftigeEntwicklungen im Payment-Markt

Near Field Communication Bluetooth Low Energy QR-Codes

Mobile Payment Mobile Wallet

Fragmentierung und Konsolidierung

Seite 6-12

02Game Changer: Wettbewerb aus neuen Richtungen

Start-ups

Internetkonzerne

Virtuelle Währungen

Seite 13-18

03Zukunftsmarktchancen im Bereich Mobile Payment

Big Data Analytics

Mehrwert und Kundennutzen

Datensicherheit

Strategische Allianzen

Seite 19-26

Quellen

Seite 27

Page 3: New money -_big_data

Einführung

3

Bis spätestens Ende 2014 werden drei Milliarden

Menschen weltweit online sein1, rund zwei

Milliarden davon mobil. Während in den

Industrieländern das Internet bereits zu einer

unentbehrlichen Selbstverständlichkeit geworden

ist, wird die Zahl seiner Nutzer auch in den

Entwicklungs- und Schwellenländern in den

nächsten Jahren weiter stark steigen. Weltweit

werden im Jahr 2030 rund vier Milliarden

Menschen einen Internetzugang haben – die

Hälfte der Weltbevölkerung.2

Wachsende Bandbreiten in der Datenüber-

tragungstechnologie sowie sinkende Preise für

Datenverbindungen und Daten-Flatrates machen

es immer attraktiver, mobile Online-Dienste zu

nutzen. Langfristig wird dies zur sogenannten

"Always-on-Gesellschaft" führen. Damit ist der

Zustand gemeint, in dem annähernd jeder

Mensch über verschiedene mobile Endgeräte

permanent mit Datennetzen verbunden ist. Durch

die zunehmende Verbreitung von Smartphones

und Tablet-PCs etabliert sich Mobile Commerce

gerade als ernstzunehmender Absatzkanal.

Bereits in naher Zukunft werden mobile

Anwendungen ein wesentlicher Bestandteil des

Handels sein. Der Kunde hat an jedem Ort und

zu jeder Zeit Zugang zum Produktangebot.

Zahlreiche Innovationen sind durch Technologien

wie Location Based Services (LBS), Mobile Wallet,

QR-Code-Shopping, Near Field Communication

(NFC) etc. zu erwarten. Voraussetzungen für

einen Boom im Mobile Commerce sind die

Optimierung der Usability und die Etablierung

sicherer und einfacher Bezahlsysteme.

Die zunehmende Informatisierung, insbesondere

das Internet der Dinge, wird es ermöglichen,

dass in Zukunft selbst einfache Gegenstände mit

dem Internet verbunden sind und jeder Einzelne

im Prinzip mit jedem Objekt kommunizieren und

interagieren kann. Die "smarte" Revolution hat

Einfluss auf nahezu alle Branchen. Internetba-

sierte Unternehmen, Produkte, Dienstleistungen

und Prozesse werden weiter an Bedeutung

gewinnen. Dabei treten innovative Start-ups und

etablierte Anbieter aus dem Informations- und

Kommunikationstechnologiebereich zunehmend

in Konkurrenz zu traditionellen Anbietern. Das gilt

auch für den Payment-Markt, denn die

Digitalisierung ermöglicht neue und vielfältigere

Formen des Bezahlens.

Page 4: New money -_big_data

4

Wie schnell sich Mobile-Payment-Lösungen im

Massenmarkt durchsetzen werden, hängt nicht

zuletzt von der Entwicklung einheitlicher

Standards ab. Bereits breiter genutzt werden

heute E-Payment-Angebote wie zum Beispiel das

Bezahlen per PayPal beim Online-Einkauf.

Unterwegs verzichtet zwar bereits jeder dritte

Deutsche lieber auf das Bargeld, doch noch

dominiert die Bezahlung per Girocard oder

Kreditkarte. Gerade einmal drei Prozent der

Bundesbürger nutzen mobile Zahldienste über

das Smartphone. Das könnte sich in den

nächsten Jahren ändern, denn immerhin jeder

Vierte geht davon aus, dass im Jahr 2030 fast

kein Bargeld mehr in Deutschland verwendet

wird.3 An der zunehmenden Dematerialisierung

des Geldes dürften auch die neuen

Bezahlverfahren beteiligt sein.

Was aber ist neu am neuen Geld? Durch die

Digitalisierung verliert das Geld zwar seine

materiellen Trägermedien (Metall, Papier etc.), es

gewinnt aber auch etwas hinzu: einen

Informationswert. Informationen in Form von

Daten werden zu einer zweiten Währung, die das

Geld in Zukunft immer begleiten werden. Das

Einführung

Page 5: New money -_big_data

5

Wissen darum, wer was wo bezahlt hat, gerade

bezahlt oder zumindest bezahlen könnte, wird für

Unternehmen zu einer immer wertvolleren

Ressource. Zugang zu diesem Wissen werden vor

allem diejenigen haben, die neue, einfache und

sichere Bezahlverfahren erfolgreich auf dem

Markt platzieren. Das müssen nicht

notwendigerweise die Banken sein.

Die wachsende Menge an und die zunehmende

Verfügbarkeit von Daten eröffnen zahlreiche

Zukunftsmarktchancen. Umfangreiche

Datenerhebungen und -analysen werden immer

mehr zu einem wettbewerbskritischen Faktor.

Standard-Datenbanken und Daten-Management-

Tools können extrem große Datenmengen nur

unzureichend verarbeiten. Neue Software-

lösungen arbeiten parallel auf bis zu hunderten

oder tausenden Prozessoren oder Servern und

sind in der Lage, auch in unstrukturierten Daten

Muster zu erkennen. Big Data Analytics

ermöglicht es Unternehmen, sich

Wettbewerbsvorteile zu sichern, Einspar-

potenziale zu generieren und neue Geschäfts-

felder zu erschließen. Die Technologie liefert

Echtzeit-Einblicke in Kundenströme und -profile

und wird die Beziehung zwischen Käufer und

Verkäufer nachhaltig verändern. Ob gezielte

Werbebotschaften, virtuelle Beratungsleistungen

oder individualisierte Finanzierungsangebote –

die Möglichkeiten, die die Verbindung von Mobile

Payment mit Big Data gerade im Bereich der

zusätzlichen Dienstleistungen eröffnet, scheinen

unerschöpflich. Sowohl Start-ups als auch

etablierten Anbietern eröffnet sich hier ein

großes Potenzial.

Noch sind die Datenschutzbedenken im Bereich

Mobile Payment, insbesondere in Deutschland,

groß. Dort, wo Kunden durch die Verbindung von

neuen Bezahlmöglichkeiten und Datenanalyse in

Form von innovativen Zusatzdienstleistungen

profitieren, dürftet die Hemmschwelle der

Nutzung jedoch kontinuierlich sinken. Kritiker, die

glauben, dass das Bezahlen per Smartphone und

Co. kein Problem löse, verkennen, dass die

Revolution weniger im Zahlsystem an sich als im

Mehrwert der generierten Daten liegt. In diesem

Report werfen wir einen Blick auf die zukünftigen

Entwicklungen im Payment-Markt – und auf die

Bedrohungen und Chancen, die sich daraus

ergeben.

Einführung 7

Page 6: New money -_big_data

6

01Zukünftige Entwicklungen im Payment-Markt

Page 7: New money -_big_data

7

Das Mobile-Payment-Ökosystem

Kunde

Bezahlsysteme Anbieter von

Big Data Analytics

Anbieter von Sicherheitslösungen

Banken und Sparkassen Handy-Hersteller Mobilfunk-Anbieter Internetkonzerne

Händler

Page 8: New money -_big_data

8

Die Anzahl der Transaktionen im bargeldlosen

Zahlungsverkehr ist in den Mitgliedsländern der

EU in den letzten Jahren weiter gestiegen.

Deutschland liegt hinsichtlich Anzahl der

Transaktionen und Umsatz EU-weit auf Platz 2

hinter dem Vereinigten Königreich.4 Die

zunehmende Verbreitung von Smartphones und

der für die nahe Zukunft geplante Rollout von

Mobile-Wallet- und Mobile-Payment-Technologien

wird die Anzahl und das Volumen der

Transaktionen in den nächsten Jahren weiter

erhöhen. Dabei dürften handybasierte

Transaktionen kartenbasierte Transaktionen

teilweise substituieren. Vor allem bei den

Jüngeren stößt die Technologie auf breite

Akzeptanz. Immerhin 43 Prozent der 14- bis 29-

Jährigen in Deutschland könnten sich vorstellen,

in Zukunft im Geschäft nur noch mit dem

Smartphone zu bezahlen.5 Und obwohl viele

Händler in Mobile Payment aufgrund eventuell

höherer Transaktionsgebühren ein Risiko für ihr

Geschäft sehen, gehen 70 Prozent davon aus,

dass sich die Technologie langfristig durchsetzen

wird. Das höchste Potenzial sprechen die

befragten Unternehmen im Mobile-Payment-

Zukünftige Entwicklungen im Payment-Markt

Page 9: New money -_big_data

9Zukünftige Entwicklungen im Payment-Markt

Ökosystem dabei mehrheitlich der Near-Field-

Communication-Technologie zu.6 Weltweit wird

der Markt für Near-Field-Communication-

Produkte und -Anwendungen bis 2022 um fast

neun Prozent pro Jahr auf insgesamt 16,3

Milliarden US-Dollar wachsen.8 Das per NFC-

Payment abgewickelte Transaktionsvolumen

dürfte bereits in wenigen Jahren bei mehr als

100 Milliarden US-Dollar liegen.9 Die Zahl der

Konsumenten, die ihr Mobiltelefon benutzen, um

per NFC oder anderen Technologien kontaktlos

zu bezahlen, wird sich weltweit von 110 Millionen

im Jahr 2014 auf rund 300 Millionen im Jahr 2017

fast verdreifachen.10 Visa Europe geht davon aus,

dass im Jahr 2020 die Hälfte aller Visa-Transak-

tionen über mobile Endgeräte abgewickelt wird.11

Zahlreiche NFC-Produkte, die einen Daten-

austausch in einem Nahbereich von wenigen

Zentimetern erlauben, wurden und werden

gerade von der Finanz- und Kreditbranche

lanciert. In Deutschland am weitesten verbreitet

ist das PayPass-Verfahren von MasterCard.

Weitere Produkte sind u.a. die NFC-Kreditkarte

payWave von Visa und der guthabenbasierte

Geldkarten-Chip Girogo der Sparkassen. Die

Deutsche Bahn bietet mit Touch&Travel eine

NFC-Ticketing-Funktion. Mpass, ein Service der

Netzbetreiber O2, Telekom und Vodafone,

ermöglicht das Bezahlen mit dem Handy im

Einzelhandel. Die Telekom hat zusätzlich den

Dienst MyWallet eingeführt, die das Smartphone

zur digitalen Geldbörse aufrüstet und Mobile

Payment, Mobile Couponing und Mobile Ticketing

integriert. Entsprechende Services könnten sich

für die Mobilfunkanbieter zu einer lukrativen

Einnahmequelle entwickeln, während die

Umsätze im Kerngeschäft mit Gesprächsminuten

und Datentarifen stagnieren oder sinken.

Ob sich Near Field Communication wirklich als

das vorherrschende mobile Bezahlverfahren

etablieren wird oder doch noch andere, zum

Beispiel bluetooth- oder appbasierte Mobile-

Payment-Lösungen durchsetzen werden, lässt

sich heute noch nicht mit Sicherheit sagen.

Interessant ist beispielsweise der von Apple

eingeführte proprietäre Standard iBeacon, der

ein mobiles Bezahlen via 'Bluetooth Low Energy

(BLE)' ermöglicht. Der Vorteil: BLE verfügt über

eine deutlich größere Reichweite als NFC.

Ladenbesitzer können mit iBeacon die

2013 2018

<10

20

Weltweiter Anteil von Smartphonesmit Mobile Wallet-Technologie 7

(in Prozent)

Page 10: New money -_big_data

10

Im Jahr 2018 verfügen weltweit mehr als

1,5 Milliarden Smartphones über Mobile Wallet-Funktionen.12

Page 11: New money -_big_data

Ak

tion

11

Aufmerksamkeit auf ihr Geschäft lenken,

während der Kunde noch auf der Straße ist,

diesen durch den Shop navigieren, Produkt-

informationen einblenden oder über Sonder-

angebote informieren. Ihr volles Potenzial könnte

die Technologie in Verbindung mit Augmented

Reality und sogenannten Wearables wie Smart

Watches, Smart Glasses etc., den mobilen

Endgeräten der nächsten Generation, entfalten.

Ein ähnliches System wie Apple, bei dem der

Kunde per BLE über sein Smartphone im Laden

erkannt wird, hat PayPal mit Beacon entwickelt.

Wünscht der Kunde es, kann der 'Check-in' und

die Anbindung an das Kassensystem vollständig

automatisiert erfolgen. Zum Bezahlen reicht die

mündliche Bestätigung, das Handy bleibt in der

Tasche. Einen dritten Weg, bei dem die

Bezahlung über den Scan eines QR-Codes erfolgt,

geht das Unternehmen PayCash.

Bei allen Vorteilen, die die neuen Bezahlformen

mit sich bringen, zeigt sich doch: Der Markt ist

von einer großen Diversität geprägt. Die Vielzahl

an Technologien, Systemen und Applikationen

wirkt einer schnellen Verbreitung von Mobile

Payment zur Zeit noch entgegen. Der Nutzer

steht vor der Frage, für welches System er sich

entscheiden soll, und sieht sich durch eine

Entscheidung dann in seinen Möglichkeiten

limitiert. Mehrere Systeme gleichzeitig zu nutzen,

dürfte nicht seine erste Wahl sein. Unabhängig

von der eingesetzten Technologie stehen aus

Kundensicht Aspekte wie Convenience, Usability

und Omni-Channel-Fähigkeit im Vordergrund.

Auch der stationäre Handel zögert noch mit einer

breiten Einführung der Technologie und möchte

nicht auf kurzlebige Insellösungen setzen.

Systemstabilität, die Höhe der Gebühren und der

Mehrwert der neuen Bezahlverfahren gegenüber

den etablierten Systemen sind ebenfalls wichtige

Entscheidungskriterien.

Internationale Standards, einheitlichere Lösungen

und eine Konsolidierung des Marktes sind

wichtige Voraussetzungen, um dem mobilen

Bezahlen zum Durchbruch zu verhelfen. Welche

Player im Mobile-Payment-Ökosystem sich

durchsetzen werden, ist noch nicht entschieden.

Der Zukunftsmarkt birgt für alle Beteiligten

Risiken und Chancen zugleich. Nur eines ist klar:

Eine erfolgreiche Markterschließung wird ohne

Kooperationen nicht möglich sein.

Zukünftige Entwicklungen im Payment-Markt

Page 12: New money -_big_data

12

In den nächsten Jahren wird sich der noch stark fragmentierte Markt für mobile Bezahllösungen konsolidieren.

Page 13: New money -_big_data

13

02Game Changer

Wettbewerb aus neuen Richtungen

Page 14: New money -_big_data

14

Mit welchen Wettbewerbern und potenziellen

Bedrohungen sehen sich die Banken und andere

Finanzdienstleister im Bereich Mobile Payment

konfrontiert? Und welche Anbieter werden sich in

Zukunft auf dem hart umkämpften Markt

durchsetzen?

Zahlreiche Start-ups haben in den letzten Jahren

versucht, sich im Mobile-Payment-Markt zu

etablieren – mal mit mehr, mal mit weniger

Erfolg. Unternehmen wie Square, iZettle und

Payleven haben den Markt für mobiles Bezahlen

auf Anbieterseite aufgemischt. Seit ein paar

Jahren können Händler Kreditkartenzahlungen

über ein kleines Kartenlesegeräte vornehmen,

das sich mit einem Smartphone oder Tablet-PC

verbinden lässt. Die Kosten für stationäre

Terminals entfallen. Auch teure Verträge sind

passé: Der Händler zahlt nur noch eine

Transaktionsgebühr. Mit zunehmendem Erfolg

versuchen die jungen Unternehmen, ihr Angebot

auszuweiten. So bietet Square mit dem Dienst

'Square Cash' Privatpersonen inzwischen die

Möglichkeit, sich gegenseitig Geld per E-Mail zu

überweisen. Das deutsche Unternehmen Paij

ermöglicht es Fahrgästen, ihre Taxirechnung per

Smartphone zu bezahlen. Und Cashcloud belohnt

die Social-Media-Aktivitäten seiner Nutzer mit

Cashcredits, die in echtes Geld umgetauscht

werden können. Die verschiedenen Anbieter

versuchen sich mit neuen Lösungen im bargeld-

losen Zahlungsverkehr und zumindest einem

Alleinstellungsmerkmal voneinander abzugren-

zen. Das sorgt für Innovationen, zumindest dort,

wo es sich nicht nur einfach um eine neue Front-

End-Lösung handelt, aber auch für eine weitere

Fragmentierung des Marktes. Es ist nicht auszu-

schließen, dass sich einige Anbieter langfristig

erfolgreich am Markt etablieren werden, der

größte Teil der Start-ups dürfte aber mit dem

wachsenden Erfolg von Mobile Payment der

nachfolgenden Konsolidierungswelle zum Opfer

fallen. Die innovativsten Start-ups sind zudem

attraktive Übernahmekandidaten für größere

Wettbewerber.12 Vor allem die großen Internet-

unternehmen haben ein Interesse daran, ihre

Systeme zum Standard zu machen. Apple,

Google, Amazon, eBay/PayPal und Facebook sind

bereits dabei, sich im klassischen Revier der

Finanzdienstleister zu etablieren. In Zukunft

könnten sie die mächtigsten Player im Mobile-

Payment-Markt sein.

Game Changer

Page 15: New money -_big_data

15

Während die Banken sich nicht auf einen gemeinsamen Standard einigen können und ihnen die Zeit davon läuft, ...

?

Page 16: New money -_big_data

…ist die Internet-Generation dazu bereit, ihre Bankgeschäfte auch mit Google, Amazon oder Apple zu tätigen.

13

16

Page 17: New money -_big_data

2014 hat Facebook eine Banklizenz in Irland

beantragt. Der Einstieg ins Bankengeschäft

würde es dem Unternehmen ermöglichen, eigene

Finanzdienstleistungen anzubieten. Nutzer

könnten untereinander Zahlungen und

Überweisungen vornehmen. Auch die Einführung

einer eigenen virtuellen Währung ist geplant.

Bereits über eine Banklizenz in Europa verfügen

Google und die eBay-Tochter PayPal. Der Anteil

der Internet-Einkäufe, die über PayPal

abgewickelt werden, ist in den letzten Jahren

stark gestiegen. In Zukunft dürften die

Internetkonzerne ihre Aktivitäten im Payment-

Markt weiter ausweiten und dabei ihre

Zahlungsinfrastrukturen zunehmend von den

Banken entkoppeln. Warum sollte in das Google-

Konto im Jahr 2020 neben E-Mail, Kalender,

Dokumenten und zahlreichen weiteren Services

nicht auch das Gehaltskonto integriert sein? Der

Dienst 'Google Wallet' ermöglicht es bereits

heute, in diversen Online-Shops zu bezahlen.

Zumindest die Angehörigen der Internet-

Generation, also die heute ca. 18- bis 34-

Jährigen, wären dazu bereit, ihre Bankgeschäfte

auch über Google, Amazon oder Apple zu tätigen.

Facebook beispielsweise könnte sich zu einer

führenden Crowdlending und -funding-Plattform

entwickeln. In der Sharing Economy, in der

immer mehr Produkte, geteilt und getauscht

werden, könnten eben diese Produkte auch

gemeinsam gekauft oder finanziert werden.

Die Internetkonzerne, die Hunderte Millionen

Kunden und Nutzer haben, besitzen einen

enormen Wissensschatz. Kundendaten zu

verknüpfen und auszuwerten, wird es ihnen

ermöglichen, innovative Lösungen anzubieten –

und zwar 'aus einer Hand'. Mit Hilfe sogenannter

Walled-Garden-Strategien versuchen die großen

digitalen Ökosysteme, ihre Geschäftsmodelle

auszuweiten und die Bindung von Kunden,

Zulieferern etc. an das Unternehmen und die

jeweilige Plattform zu erhöhen.14 Durch die

Integration von Mobile-Payment-Angeboten,

werden sie ihre Marktmacht weiter stärken

können. Die Banken entwickeln sich zu reinen

Abwicklungsdienstleistern, im schlimmsten Fall

werden sie am Mobile-Payment-Markt via

Smartphone und Co. keinen Anteil mehr haben.

17Game Changer: Wettbewerb aus neuen Richtungen

Page 18: New money -_big_data

18

Weltweit existieren heute mehr als einhundert

virtuelle Währungen. Zu den bekanntesten

gehören 'Bitcoin', 'Litecoin' und 'Peercoin'. Auch

wenn 2014 für die Krypto-Währung Bitcoin

bislang ein Krisenjahr war, der rasante Aufstieg

der Währung in den letzten Jahren hat gezeigt,

dass Banken hier eine weitere Bedrohung

erwachsen könnte. Zumindest denkbar ist es,

dass sich im Internet eine weltweite Standard-

Währungseinheit entwickelt.

Zahlreiche Online-Anbieter, darunter auch

Square, ermöglichen es ihren Kunden, Bitcoins

als Zahlungsmittel zu verwenden. Inzwischen

wird die virtuelle Währung auch von immer mehr

realen Geschäften als Zahlungsmittel akzeptiert.

Die Kombination virtueller Währungen mit Mobile

Payment dürfte die Akzeptanz beider Lösungen in

Zukunft erhöhen.15 Die großen Internetunter-

nehmen werden von der Einführung eigener

virtueller Währungen profitieren. Amazon bietet

seinen Kunden bereits die Möglichkeit an, Apps,

Spiele oder In-App-Inhalte im App Store mit

'Coins' zu bezahlen. Das Ziel ist es, die Kunden

noch enger an das eigene Ökosystem zu binden.

Game Changer: Wettbewerb aus neuen Richtungen

Page 19: New money -_big_data

19

03Zukunftsmarktchancen im Bereich Mobile Payment

Page 20: New money -_big_data

2014 2016

6,2

13,6

Umsatz mit Big-Data-Lösungenin Deutschland 16

(in Milliarden Euro)

Zukunftsmarktchancen

20

Vom Datengoldrausch wird im Zusammenhang

mit Big Data Analytics oftmals gesprochen. Und

es stimmt: An dem Thema kommt keiner der

zukünftigen Player im Mobile-Payment-Markt

vorbei. Die Auswertung großer Datenmengen in

Echtzeit wird völlig neue Anwendungen,

insbesondere in Verbindung mit Cloud Computing

oder dem mobilen Internet ermöglichen.17

An welchen Produkten ist der Kunde bevorzugt

oder tendenziell interessiert? Welche Produkte

hat er zuletzt erworben und welche

Komplementärgüter oder Versicherungs-

leistungen könnten ihm angeboten werden? Wie

lässt sich sein Einkaufserlebnis verbessern? Big

Data wird für eine Revolution im mobilen

Marketing sorgen. Per Push-Nachricht erhält der

Kunde die für ihn relevanten Informationen und

individuell auf ihn zugeschnittenen Angebote. Er

ist in Zukunft nicht mehr anonym, wenn er ein

Geschäft betritt, es sei denn, er will es sein.

Die Verknüpfung der unterschiedlichen

Informationen (Zahlungstransaktionen,

Bewegungsmuster, persönliche Daten etc.) und

ihre Analyse wird Anbieter von Big-Data-

Analytics-Systemen zu wichtigen Partnern im

Mobile-Payment-Ökosystem machen. Big Data

Analytics ist die entscheidende Technologie, mit

der es gelingen wird, einen tatsächlichen

Mehrwert zu erzeugen und den Kundennutzen zu

erhöhen. Die schier unendliche Fülle an

Zusatzfunktionen und -diensten, die das

Bezahlen mit dem Smartphone am Point of Sale

durch den Einsatz von Big-Data-Intelligenz

verspricht, eröffnet zahlreiche Zukunftsmarkt-

chancen. Der eigentliche Bezahlvorgang ist dabei

nur eine Funktion unter vielen. Vorstellbar wäre

beispielsweise die Anbindung an ein virtuelles

Haushaltsbuch, das wiederum über eine Online-

Schnittstelle zu sämtlichen Konten verfügt.

Kassenbelege könnten automatisiert verbucht

werden und das Smartphone den Nutzer warnen,

wenn er ein vorher festgelegtes Budget zu

überschreiten droht.

Datenschutz wird im Zusammenspiel von Mobile

Payment und Big Data eine große Rolle spielen.

Entsprechende Bedenken auf Kundenseite

dürften den Durchbruch neuer mobiler Zahlver-

fahren auf dem Massenmarkt verzögern, eine

grundsätzliche Hürde stellen sie aber nicht dar.

Page 21: New money -_big_data

21

Trends wie Self-Tracking und Quantified Self

zeigen, dass immer mehr Menschen dazu bereit

sind, auch sehr persönliche Daten digital zu

erfassen. Die Beweggründe, die dahinter stehen,

sind der Wunsch nach Kontrolle, Orientierung

und Selbstoptimierung, unabhängig davon, ob

dies nun das Essverhalten, die sportliche

Leistungsfähigkeit oder die eigenen

Vitalfunktionen betrifft. Die gleichen Bedürfnisse

ließen sich auch im Bereich Mobile Payment mit

entsprechenden Mehrwertangeboten abdecken.

Der entscheidende Unterschied ist allerdings,

dass der Kunde die Hoheit über seine Daten

verliert, sie im wahrsten Sinne des Wortes

preisgibt. Anbieter von Mobile-Payment-Lösungen

sollten deshalb entsprechende Anreize setzen.

Ein wirksamer Ansatz, den Kundennutzen zu

erhöhen sind Mobile Couponing und Loyalty-

Programme: Der Kunde wird für die Freigabe

seiner Daten mit einem Rabatt, Bonuspunkten

etc. belohnt. Bereits in wenigen Jahren könnte

die Mehrheit der Verbraucher ihre persönlichen

Daten freiwillig sammeln und handeln, um von

Kostenersparnissen, mehr Bequemlichkeit und

individualisierten Angeboten zu profitieren.18

Zukunftsmarktchancen im Bereich Mobile Payment

Page 22: New money -_big_data

22

Mehrwert: Für Konsumenten muss Mobile Payment einen

erkennbaren Vorteil gegenüber bisherigen Bezahlverfahren aufweisen.19

Page 23: New money -_big_data

Identitäts-management

Durch die Verbindung von Sicherheit und Identitätsmanagement

können Banken ihren Kunden einen echten Mehrwert liefern.

23

Sicherheit

Page 24: New money -_big_data

24

Eine Visualisierung der Daten, durch die der

Kunde zum Beispiel Einblick in das eigene Bezahl-

und Konsumverhalten erhält, schafft

Transparenz, baut Vertrauen auf und dürfte die

Bereitschaft erhöhen, entsprechende Systeme zu

nutzen. Die Händler umgekehrt können

Kundenströme besser analysieren und so

beispielweise ihre Pricing-Strategien optimieren.

Das Thema Sicherheit bleibt von hoher Relevanz.

In diesem Bereich wird vor allem den Banken

großes Vertrauen entgegengebracht. Profitieren

werden auch Anbieter von Sicherheitssystemen

und -lösungen, denen sich mit Mobile Payment

ein neuer Zukunftsmarkt eröffnet. Mittelfristig ist

mit einer Integration weiterer mobiler Endgeräte

wie zum Beispiel Smart Watches und Smart

Glasses sowie einer Authentifizierung über bio-

metrische Verfahren zu rechnen. Die Nachfrage

nach einfachen und effektiven Sicherheits-

lösungen wird steigen.

Im Vordergrund aller Mobile-Payment-Strategien

muss vor allem eines stehen: die möglichst

universelle Einsatzbarkeit der Lösung. So hält es

beispielsweise die Mehrheit der unter 30-Jährigen

für wichtig, mit dem Smartphone wirklich auf

allen Vertriebskanälen, also cross-channel,

bezahlen zu können.20 Ein Beispiel hierfür ist

Yapital, das erste bargeldlose System für Cross-

Channel-Payment in Europa. Ein weiteres Beispiel

ist das von Swisscom initiierte Projekt Tapit, eine

neutrale Plattform rund um Mobile-Payment- und

NFC-Anwendungen, die im Prinzip allen

interessierten Service-Providern offensteht.

Noch haben die verschiedenen Akteure im

Mobile-Payment-Ökosystem, allen voran die

Banken, Handlungsspielräume, um sich mit

geeigneten Lösungen insbesondere gegen die

neu in den Markt drängenden Internetkonzerne

zu positionieren. Erfolgsentscheidend dürfte die

möglichst schnelle Entwicklung einer

gemeinsamen Lösung sein. Gewinnen werden die

agilsten Systeme und diejenigen Anbieter, die auf

strategische Allianzen, offene Schnittstellen etc.

setzen, anstatt ihr eigenes geschlossenes System

zu entwickeln. Bereits in wenigen Jahren wird der

Wettkampf der Systeme entschieden sein.

Zukunftsmarktchancen im Bereich Mobile Payment

Page 25: New money -_big_data

25

Machen Sie Ihre Vision undStrategie zukunftsrobuster!

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Inhouse-WorkshopNew Money – Big Data

Impulsvortrag:Ein Impulsvortrag zum Thema "New Money – Big Data" inspiriert Ihr Zukunftsteam.

Umfeld-Entwicklungen: Wir analysieren gemeinsam, welche konkreten Auswirkungen die Marktentwicklungen auf Ihr aktuelles Geschäft haben.

Ihre strategischen Handlungsoptionen: Wir entwickeln gemeinsam vorteilhafte Handlungsmöglichkeitenfür Ihr Geschäft.

Nächste Schritte:Konkrete Schritte zur Umsetzung und weiteren Verwendung der erarbeiteten Ergebnisse bieten Orientierung und motivieren.

Abschluss:Wir lassen den Tag im angenehmen Miteinander ausklingen.

Kontakt

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1 Internet Live Stats (2014): Internet users in the

world, Link, Veröffentlichungsdatum: 2014,

Abrufdatum: 30.06.2014

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megatrends shaping governments (Link)

3/5 BIKTOM (2014): Jeder Dritte zahlt lieber ohne

Bargeld, Link, Veröffentlichungsdatum:

24.06.2014, Abrufdatum: 30.06.2014

4 EZB (2013): Payment and terminal transactions

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Veröffentlichungsdatum: 23.08.2013,

Abrufdatum: 02.07.2014

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7/12 Juniper Research (2014): Mobile Wallets in 1

in 5 Handsets by 2018, Juniper Research Finds,

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Abrufdatum: 26.06.2014

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2014, Abrufdatum: 26.06.2014

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Services (2012): Mobile Payment – wohin geht

die Reise? Chancen und Risiken für

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20 Yapital Financial AG und TNS Infratest (2014):

Wunsch und Wirklichkeit. Das stört die

Deutschen beim Bezahlen… und das erwarten

sie von Mobile Payment, Luxemburg (Link)

Quellen

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Bernd Hinrichs

Partner und Leiter der FutureMarkets-Center 'Geld und Vorsorge' sowie 'Finanzierung'' bei der FutureManagementGroup AG

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Über die FutureManagementGroup AG

Die FutureManagementGroup AG unterstützt seit 1991 Führungsteams internationaler Unternehmen dabei, Chancen in Zukunftsmärkten zu erkennen und eine motivierende und zukunftsrobuste Ausrichtung, Vision und Strategie zu entwickeln und zu implementieren.

So schafft sie die wichtigste Grundlage für Wettbewerbs-vorteile, wirksame Führung und großen nachhaltigen Erfolg für Unternehmen und Mitarbeiter.

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Vorstand: Dr. Pero Mićić (Vorsitzender), Martin Ruesch

Aufsichtsratsvorsitzender: Prof. Dr. Peter Mettler

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ISSN: 2363-6734

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