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NEWS LETTER NEWSLETTER FÜR UNTERNEHMEN, ALUMNI, STUDIERENDE, ANGEHÖRIGE UND PARTNER Wir bilden Qualität: Praxisorientierung – Forschung und Wissenstransfer – Internationalität Berufsbegleitende Qualifizierung – Innovation – Kompetenzorientierung – Interdisziplinarität. Februar 2016 17. Ausgabe Seite 2 EDITORIAL 01 Seite 2 Olaf Arlinghaus ist Professor des Jahres 2015 Hochschullehrer der FH Münster vom Absolventenmagazin UNICUM BERUF ausgezeichnet 05 Seite 4 Investieren oder nicht? Studierende untersuchten Unter- schiede im Investitionsverhalten bei Deutschen und Amerikanern 09 Seite 8 Flüchtlinge für BWL- Kurse gewinnen Fachbereich Wirtschaft der FH Münster bietet englischsprachige Veranstaltungen an 13 Seite 10 Termine & Impressum 02 Seite 3 „Mathematik und Zauberei hängen eng zusammen“ Prof. Dr. Achim Wübker an den Fachbereich Wirtschaft der FH Münster berufen 06 Seite 6 Studierende präsen- tierten ihre Geschäfts- ideen den „Drachen“ Bekanntes TV-Format zieht mehr als 100 Teilnehmer an 10 Seite 8 Kurznachrichten vom Fachbereich Wirt- schaft Hier finden Sie Neuigkeiten in Kurzversion 03 Seite 3 Wie steuern wir die Ausgaben für Flücht- linge? Studierende der FH Münster erarbeiteten mit der Stadt Hamm neues Konzept für Kostenkalku- lation 07 Seite 6 Unternehmer sein heißt, sich weiterzu- entwickeln Student gründete bereits vor dem Studium ein Unternehmen 11 Seite 9 Was wurde aus... Laura Welcker? Wenn Laura Welcker sich für eine Sache entschieden hat, dann zieht die 32-Jährige sie durch, bis sie am Ziel ist. 04 Seite 4 Konzept hilft Frauen in Marokko BWL-Studierende der FH Müns- ter unterstützen Sozialprojekt mit ihrem Wissen 08 Seite 7 Wer der Schnellste sein will, muss sich überholen lassen Sebastian Schürmann ist BWL- Student und Profisportler 12 Seite 10 Für ein Wiedersehen ist kein Weg zu weit Ehemalige aus dem European Business Programme trafen sich 20 Jahre nach ihrem Abschluss in Münster wieder

NEWS...Zum anderen arbeitete eine Stu - dierendengruppe um Prof. Dr. Martin Schreiber gemeinsam mit der Stadt Hamm an einem neuen Konzept, was die Kostenkalkulation beim Thema Flüchtlinge

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    NEWSLETTER FÜR UNTERNEHMEN, ALUMNI, STUDIERENDE, ANGEHÖRIGE UND PARTNER

    Wir bilden Qualität: Praxisorientierung – Forschung und Wissenstransfer – InternationalitätBerufsbegleitende Qualifizierung – Innovation – Kompetenzorientierung – Interdisziplinarität.

    Februar 2016

    17. Ausgabe

    Seite 2

    EDITORIAL

    01 Seite 2Olaf Arlinghaus istProfessor des Jahres 2015Hochschullehrer der FH Münster

    vom Absolventenmagazin

    UNICUM BERUF ausgezeichnet

    05 Seite 4Investieren oder nicht?Studierende untersuchten Unter-

    schiede im Investitionsverhalten

    bei Deutschen und Amerikanern

    09 Seite 8Flüchtlinge für BWL-Kurse gewinnenFachbereich Wirtschaft der FH

    Münster bietet englischsprachige

    Veranstaltungen an

    13 Seite 10Termine & Impressum

    02 Seite 3„Mathematik und Zauberei hängen eng zusammen“Prof. Dr. Achim Wübker an den

    Fachbereich Wirtschaft der FH

    Münster berufen

    06 Seite 6Studierende präsen-tierten ihre Geschäfts-ideen den „Drachen“ Bekanntes TV-Format zieht

    mehr als 100 Teilnehmer an

    10 Seite 8Kurznachrichten vomFachbereich Wirt-schaftHier finden Sie Neuigkeiten in

    Kurzversion

    03 Seite 3Wie steuern wir dieAusgaben für Flücht-linge?Studierende der FH Münster

    erarbeiteten mit der Stadt Hamm

    neues Konzept für Kostenkalku-

    lation

    07 Seite 6Unternehmer sein heißt, sich weiterzu-entwickeln Student gründete bereits vor

    dem Studium ein Unternehmen

    11 Seite 9Was wurde aus...Laura Welcker?Wenn Laura Welcker sich für eine

    Sache entschieden hat, dann zieht

    die 32-Jährige sie durch, bis sie am

    Ziel ist.

    04 Seite 4Konzept hilft Frauen in MarokkoBWL-Studierende der FH Müns-

    ter unterstützen Sozialprojekt mit

    ihrem Wissen

    08 Seite 7Wer der Schnellste sein will, muss sich überholen lassenSebastian Schürmann ist BWL-

    Student und Profisportler

    12 Seite 10Für ein Wiedersehen ist kein Weg zu weitEhemalige aus dem European

    Business Programme trafen sich

    20 Jahre nach ihrem Abschluss in

    Münster wieder

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    Editorial

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Studierende, Alumni, Partner und Interessierte,

    in den letzten Monaten ist viel geschehen: Das Absolventenmagazin UNICUM BERUF hat Prof. Dr. Olaf Arlinghaus zum Professor des Jahres 2015 gewählt. Darüber freuen wir uns sehr! Etwas von dem Glanz dieser Auszeichnung strahlt sicher auch auf den Fachbereich Wirtschaft ab. Was ist noch geschehen? Wir haben Prof. Dr. Jos. Mehrings (Wirtschafts-recht) in den Ruhestand verabschiedet und duften mit Prof. Dr. Achim Wübker im Bereich Wirtschaftsmathematik und Statistik einen neuen Kollegen begrüßen (mehr auf Seite 3). An dieser Stelle möchte ich auch noch Thorsten Kliewe, Daniel Meiners, Philipp Zellner und Lina v. Fricken gratulieren, die am Fachbereich Wirtschaft erfolgreich promoviert haben: Herzlichen Glückwunsch zu dieser besonderen Leistung!

    In diesem Semester hat uns das Thema Flüchtlinge gleich auf zwei Arten beschäftigt: Einmal haben wir als Fachbereich überlegt, wie wir geeigne-ten Flüchtlingen einen Zugang zu englischsprachigen Veranstaltungen ermöglichen können (mehr auf Seite 8). Zum anderen arbeitete eine Stu-dierendengruppe um Prof. Dr. Martin Schreiber gemeinsam mit der Stadt Hamm an einem neuen Konzept, was die Kostenkalkulation beim Thema Flüchtlinge erleichtern soll (mehr auf Seite 3).

    Natürlich liegen uns unsere Studierenden sehr am Herzen: Mit zwei Sto-rys über sie zeigen wir, dass es möglich ist, früh ein eigenes Unternehmen zu führen und dass man zugleich angehender BWLer und Sport-Profi sein kann (mehr auf den Seiten 6 und 7).

    Auch unsere Zielgruppe Alumni kommt in dieser Ausgabe nicht zu kurz: Mit dem Alumna-Porträt über Laura Welcker berichten wir über eine spannende Karriere, die an der FH Münster begonnen hat (mehr auf Seite 9). Auch ist ein Gastbeitrag der EBA-Alunni, dem Alumniverein des Eu-ropean Business Programme (EBP), über ein Treffen 20 Jahre nach dem Studienabschluss dabei (mehr auf Seite 10). Das EBP feiert am 16. April 2016 übrigens bereits sein 35-jähriges Bestehen.

    Erlauben Sie mir abschließend noch einen Hinweis. Der Fachbereich Wirtschaft hat eine neue Homepage. Sie sind herzlich dazu eingeladen, sich dort umzuschauen: www.fh-muenster.de/wirtschaft. Wenn Sie eine Rückmeldung für uns haben oder wenn wir Sie bei einem Anliegen unter-stützen können, melden Sie sich gerne.

    Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Lektüre!

    Ihr

    Prof. Dr. Dirk Kiso

    Dekan am Fachbereich Wirtschaft

    ([email protected])

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    Olaf Arlinghaus ist Professor des Jahres 2015 Hochschullehrer der FH Münster vom Absolventen-magazin UNICUM BERUF ausgezeichnet

    Der Hörsaal ist gut gefüllt. Prof. Dr Olaf Arlinghaus strahlt bei jedem Stu-dierenden, der bei der akademischen Feierstunde durch die Tür kommt. Denn neben einer hochkarätigen Jury hatten vor allem sie, die angehen-den Betriebswirte, Arlinghaus im Absolventenmagazin UNICUM BE-RUF zum „Professor des Jahres“ 2015 gewählt. Er gewann in der Katego-rie Wirtschaftswissenschaften/Jura. Um die Preisverleihung an der FH Münster mitzuerleben, kamen viele seiner Studierenden zu der Veran-staltung, so auch Benjamin Lohmann: „Ich möchte mit meiner Teilnahme Wertschätzung für Professor Arlinghaus ausdrücken.“

    Neben Studierenden waren auch offizielle Vertreter vor Ort: Manfred Baldschus, Gründer des UNICUM-Magazins, Prof. Dr. Winfried Schulze, ehemaliger Vorsitzender des Wissenschaftsrates, sowie die Präsiden-tin der FH Münster, Prof. Dr. Ute von Lojewski, und der Dekan des Fach-bereichs Wirtschaft, Prof. Dr. Dirk Kiso, sprachen ein Grußwort. Zu den Gästen gehörten auch viele Alumni und Unternehmer aus der Region. Besonders freute Arlinghaus sich über den Besuch seines ehemaligen Hauptschullehrers, Hermann Josef Schultheis, seines Mentors an der FH Münster, Prof. Dr. Klaus Rother, und seines Doktorvaters von der Universi-tät Münster, Prof. Dr. Rolf Eschenburg.

    „Mir fehlen noch immer adäquate Worte, die meine Dankbarkeit und Freude über diese Platzierung angemessen ausdrücken könnten“, so der überglückliche „Professor des Jahres“, der zu Tränen gerührt war. Begon-nen hat die Karriere von Arlinghaus mit einem sehr früh ausgeprägten Drang zum Handel. „Ich habe sogar schon im Kindergarten mit Matchbo-xautos gehandelt, in der Schule kamen Comics und Romane dazu“, erin-nert er sich zurück. Nach der höheren Handelsschule, einer Ausbildung, dem BWL-Studium an der FH Münster und einer Promotion an der Uni-versität Münster waren Städte wie Caracas, Madrid, New York, Paris und Genf sehr wichtige Stationen in seinem Berufsleben. Managementerfah-rungen sammelte er beim Daimler-Konzern, bei E.ON und schließlich als Vorstand für eine börsennotierte Gesellschaft.

    Heute liebt er es, seine eigenen Erfahrungen an Studierende weiterzuge-ben. Da schließt sich der Kreis und genau dafür hat Arlinghaus nun den Preis bekommen: als „Wegbereiter für Karrieren“. Die Studierenden ha-ben ihn gewählt, weil er ihnen den Berufseinstieg erleichtert, ihnen be-ratend zur Seite steht, sie über Lehrveranstaltungen hinaus vernetzt und ihnen mit Hilfe des „Business Days“ direkte Kontakte zu Unternehmen ermöglicht. Das hat auch die UNICUM-Jury überzeugt.

    Freut sich über die Auszeichnung zum Professor des Jahres 2015: Prof. Dr. Olaf Arlinghaus. (Foto: FH Münster/Pressestelle)

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    „Leidenschaft, Hingabe, Passion - daran glaube ich und

    damit geht es weiter!“

    Wo wird der UNICUM-Preis zukünftig stehen? Er wird seine Heimat dort finden, wo er die meiste Nähe zu den Menschen hat: im FH-Büro von Ar-linghaus. „Dann kann ich bei Diskussionen darauf verweisen, dass derje-nige die Entscheidung treffen sollte, der Preisträger geworden ist – also ich“, sagt er mit einem Augenzwinkern. Auch für die Zukunft hat er große Pläne. Wer glaube, dass er durch den Preis auch nur einen Millimeter vom akademischen und didaktischen Gaspedal gehe, der täusche sich gewaltig. Arlinghaus: „Im Gegenteil. Leidenschaft, Hingabe, Passion – daran glaube ich und damit geht es weiter!“

    Weitere Informationen gibt es unter :

    www.professordesjahres.de

    „Mathematik und Zauberei hängen eng zusammen“ Prof. Dr. Achim Wübker an den Fachbereich Wirt-schaft der FH Münster berufen

    „Wie groß ist denn der Mathe-Anteil im BWL-Studium?“ Eine Frage, die wohl jeder Studienberater kennt. Im Bachelorstudiengang Betriebswirt-schaft an der FH Münster kommt kein Erstsemester an linearer Algebra, Differenzialrechnung und Statistik vorbei. Um die angehenden Betriebs-wirte dafür zu begeistern, brauche es manchmal ein wenig Magie, weiß Prof. Dr. Achim Wübker. Er wurde zum Wintersemester 2015/16 an den Fachbereich Wirtschaft der FH Münster berufen.

    Begeisterung ist für den Diplom-Mathematiker der Schlüssel zum Erfolg im Studium. Die versucht er bei den Studierenden mit anschaulichen Beispielen zu wecken. Wie etwa zur Benford-Verteilung: „Dazu gab es in den 90er Jahren einen Kriminalfall. Der Täter wurde mit Mathematik überführt, weil er sich bei der Fälschung von Checknummern nicht an den Grundsatz gehalten hat, dass die Ziffern von eins bis neun unterschiedlich häufig auftreten.“

    „Mein Ziel ist es, Begeisterung an die Studierenden

    weiterzugeben“

    Die Entscheidung für das Mathematikstudium fällte Wübker „aus dem Bauch heraus“. Kartentricks und mathematische Phänomene interessier-ten ihn schon während der Schulzeit. „Mathematik und Zauberei hängen eng zusammen“, so der 39-Jährige. Etwa das Prinzip der Summenbildung, welches mit dem magischen Quadrat erklärt werden kann. Wer das Prin-zip verstanden hat, kann mit hellseherischen Fähigkeiten glänzen. „Oder denken Sie an Wahlprognosen. Man kann sehr genau voraussagen, wie das Ergebnis ausfallen wird, obwohl nur ein Bruchteil der Leute befragt wird.“ Es habe ihn immer fasziniert, solchen Dingen auf den Grund zu ge-hen. „Mein Ziel ist es, zumindest ein wenig von dieser Begeisterung an die Studierenden weiterzugeben.“

    Vor seiner Berufung war Wübker unter anderem als statistischer Berater tätig und lehrte bereits als Professor für Wirtschaftsmathematik und Sta-tistik an der EBC Hochschule in Düsseldorf.

    Prof. Dr. Achim Wübker:

    https://www.fh-muenster.de/wirtschaft/personen/lehrende/wuebker

    Wie steuern wir die Ausgaben für Flüchtlinge?Studierende der FH Münster erarbeiteten mit der Stadt Hamm neues Konzept für Kostenkalkulation

    Noch im Sommer war oft zu lesen, dass ein Asylbewerber die Kommu-nen rund 1.000 Euro im Monat kosten würde. „Doch dieser Wert war – wenn überhaupt – nur grob geschätzt“, so der Kämmerer der Stadt Hamm, Markus Kreuz. Um die Diskussion zu versachlichen, arbeitete er gemeinsam mit Prof. Dr. Martin Schreiber von der FH Münster und einer Studierendengruppe daran, etwas Licht ins Dunkel zu bringen.

    „Das Thema Flüchtlinge ist für die Kommunen hoch aktuell, da niemand im Moment die Kosten pro Flüchtling seriös beziffern kann“, schil-dert Schreiber vom Fachbereich Wirtschaft das Problem. Diese Zahlen würden aber für die Verhandlungen mit Bund und Ländern dringend benötigt, da die Kommunen die Kosten nicht alleine tragen könnten. Mit dem Projekt soll den Kommunen nun eine Hilfestellung für die fi-nanzwirtschaftliche Steuerung der Flüchtlingsströme gegeben werden.

    Im ersten Schritt entwickelte das Projektteam dazu ein Konzept für eine Vollkostenrechnung. Das heißt, sie analysierten alle Aufwendungen, die mit einem Flüchtling in Verbindung stehen. Darin enthalten sind etwa die Unterbringung sowie die medizinische und sonstige Versorgung. Schrei-ber: „Bislang wurden Kosten darüber hinaus, wie für das Jugendamt, Schulen oder Leistungen des kommunalen Jobcenters, nicht eingerech-

    Das Publikum freute sich mit Preisträger Prof. Dr. Olaf Arlinghaus. (Foto: Carsten Bender)

    Prof. Dr. Achim Wübker. (Foto: FH Münster/Pressestelle)

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    net.“ Diese müssten zukünftig über geeignete Schlüsselungen berück-sichtigt werden, wenn eine ganzheitliche Kalkulation entstehen solle, so der Professor für Controlling. Ein weiteres Problem stellte dar, dass die be-stehende Kostenrechnung der Kommunen nach Ämtern und Produkten gegliedert ist. „Flüchtlinge sind hier als Kostenträger bislang nicht vorge-sehen.

    Das neue Konzept des Projektteams soll bei der Stadt Hamm in den nächs-ten Wochen zum ersten Mal eingesetzt werden, um genaue Kosten zu kalkulieren. „Das ist für uns eine große Hilfe“, sagt Kreuz von der Stadt Hamm. Ob die berechnete Summe am Ende reicht, um einen Flüchtling zu integrieren, könne er trotzdem nur schwer sagen. Denn auf die Stadt Hamm kämen außerdem noch Ausgaben für Integration, die Betreuung in Kindertageseinrichtungen, Schülerbeförderung und zusätzliches Per-sonal zu. „Letztendlich ist entscheidend, wie schnell es gelingt, die Flücht-linge in den Arbeitsmarkt zu integrieren, nur so können die Sozialsyste-me perspektivisch wieder entlastet werden“, so das Fazit von Kreuz. Für ihn sind dabei Sprachkenntnisse der Schlüssel für eine erfolgreiche Inte-gration.

    „Das Thema ist emotionsgeladen und politisch sehr aktuell, deshalb hat uns eine Mitarbeit in dem Projekt gereizt“, sagt Student Nicolas Metz. Kol-ja Westermann stimmt ihm zu: „Es ist spannend, zu erfahren, dass Syste-me in der Praxis manchmal an ihre Grenzen stoßen, dass Zahlungsströme unheimlich komplex sind und dass man sehr viel Flexibilität mitbringen muss.“ Genau darin liegt auch aus Schreibers Sicht der Lernerfolg der Stu-dierenden: „Sie haben in dem Projekt erlebt, dass es oft keine eindeutigen Ziele und Lösungen gibt.“ Man müsse sich einem Ergebnis schrittweise nähern. Das Thema sei so komplex, dass die Berücksichtigung aller Details und Einzelfälle vollkommen unmöglich ist. Schreiber: „Am Ende läuft es darauf hinaus, einen Kompromiss zwischen Aufwand und Genauigkeit zu suchen.“

    „Es ist spannend, zu erfahren, dass Systeme in der Praxis manchmal an

    ihre Grenzen stoßen“

    Kreuz hat zum Thema „Was kostet ein Flüchtling?“ bereits einen Artikel im „Neuen Kämmerer“ veröffentlicht. Viele Anfragen zu der Publikation von anderen Kommunen machen das Interesse an der aktuellen Debatte deutlich. Für Rückfragen ist der Kämmerer der Stadt Hamm per Mail un-ter [email protected] zu erreichen.

    Konzept hilft Frauen in MarokkoBWL-Studierende der FH Münster unterstützen Sozialprojekt mit ihrem Wissen

    Wie kann man gleichzeitig eine Abschlusspräsentation in Münster und Marokko halten? Die Studierenden des Fachbereichs Wirtschaft der FH Münster machten vor, wie es geht: Sie hielten die Präsentation per Video-konferenz live in Münster und parallel für die Auftraggeber in Marokko.

    „3164 Kilometer sind unsere Zuhörer entfernt“, berichtet Prof. Dr. Olaf Arlinghaus, der die internationale Studierendengruppe im Bereich in-ternationales Management betreute. Ihr Auftrag in dem Kurs lautete, für das „Amal Women’s Training Center and Restaurant“ ein neues Konzept zu entwickeln. Hinter dem Namen verbirgt sich ein Sozialprojekt, was Frauen in Not hilft. Arlinghaus entdeckte die Nichtregierungsorganisa-tionen (NGO) „Amal“ bei seinem letzten Urlaub und hatte spontan seine Unterstützung angeboten. Arlinghaus: „Frauen in Marokko sind häufig in finanziell prekären Situationen, etwa, wenn sie sich von ihrem Mann tren-nen oder eine Behinderung haben.“ Mit Kochkursen und Gastronomie-kenntnissen werde den Frauen bei Amal geholfen, ihren Lebensunterhalt zu verdienen, so der Professor für internationales Management.

    „Can you hear me?“, fragt Student Tim Kalwey in Münster. Aus Marokko kommt mit etwas Zeitverzögerung die Antwort: „Yes.“ Die Zuhörer sehen auf ihrem Laptop sowohl Kalwey als auch die Folien, über die er spricht. Um die Ergebnisse der Studierenden in Marokko zu verfolgen, reiste so-gar die Gründerin von Amal, Nora Belahcen Fitzgerald, aus den USA an. In flüssigem Englisch tragen die Kursteilnehmer aus Chile, Kolumbien, Peru, Kamerun und Deutschland ihre Ergebnisse vor.

    „Can you hear me?“(...) „Yes!“

    Die wichtigsten Empfehlungen für Amal lauten: Das Sozialprojekt braucht mehr lokale, nationale sowie internationale Aufmerksamkeit. Dabei können die Homepage, Social-Media-Aktivitäten und Auszeich-nungen helfen. Kürzlich hat das Projekt beim renommierten „Orange-Foundation-Award“ 25.000 Euro als bedeutendstes Sozialprojekt in Afrika gewonnen. Daher empfehlen die Studierenden, auch in Zukunft zusätzliche finanzielle Mittel über Wettbewerbe zu generieren – passende Ausschreibungen haben sie bereits rausgesucht. Auch könnten Partner-schaften zu Studentenorganisationen oder anderen Ländern dabei hel-fen, mehr Freiwillige zu finden, die das Projekt unterstützen.

    Das Projektteam um Prof. Dr. Martin Schreiber (l.) und um Markus Kreuz (2.v.l.), Kämmerer der Stadt Hamm. (Foto: Stadt Hamm)

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    Emilie Pierette aus Kamerun präsentiert ihren Teil der Ergebnisse, dabei spricht sie in den Laptop. (Foto: FH Münster/Pressestelle)

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    Arlinghaus: „Ich finde es wichtig, dass BWLer ihren Blick auch auf Sozial-projekte richten. Dort fallen ihre Überlegungen sofort auf fruchtbaren Bo-den und können so viel bewegen.“ So sahen es auch die Studierenden. Sie waren sich am Ende einig, dass das Projekt ihnen großen Spaß gemacht hat. „Ich finde es toll, wenn wir mit unseren Ergebnissen neue Anstöße für eine gute Sache geben konnten“, so eine Studentin.

    Die NGO Amal:

    https://amalrestaurant.wordpress.com

    Investieren oder nicht?Studierende der FH Münster untersuchten Unter-schiede im Investitionsverhalten bei Deutschen und Amerikanern

    Etwas dauerhaft zu verinnerlichen fällt leichter, wenn man es selbst erlebt hat. Daher beschlossen Eika Auschner, Doktorandin am Fachbereich Wirt-schaft der FH Münster, und Jennifer Burkart, Dozentin für Wirtschafts- englisch, ihren Studierenden im Master Accounting and Finance eine besondere Aufgabe zu stellen: Sie sollten gemeinsam mit Studierenden der West Virginia Universität in Morgantown, USA, untersuchen, wie sich kulturelle Unterschiede von Deutschen und Amerikanern auf das Investi-tionsverhalten auswirken. Per Skype, über E-Mails und Facebook tausch-ten sich die Studierenden in Arbeitsgruppen über ihre Ergebnisse aus. So konnten sie die Aussagen verschiedener Kulturmodelle gleich selbst über-prüfen.

    „Wir haben herausgefunden, dass Amerikaner generell risikofreudiger sind, als wir

    Deutschen.“

    „Wir haben herausgefunden, dass Amerikaner generell risikofreudiger sind, als wir Deutschen“, berichtet Student Alain Thiemann. Eine Kom-militonin aus dem Kurs ergänzt: „Außerdem planen die Deutschen gerne langfristig, während Kunden aus den USA eher an schnellen Gewinnen orientiert sind und sich nicht so lange binden möchten.“

    „Unser Ziel ist es, mehr Internationalität in die Lehre einfließen zu lassen. In Zeiten der Digitalisierung bieten sich neue, innovative Lehrformen da-für gut an – wie die Zusammenarbeit in virtuellen Teams in diesem Fall“, erklärt Auschner. Das Fazit der Studierenden fällt gemischt aus: „Die Zu-

    sammenarbeit in den internationalen Gruppen war spannend und wir haben nette Kontakte geknüpft. Allerdings war die Organisation für uns aufgrund der Zeitverschiebung oft nicht einfach“, so Thiemann. Genau darum ging es den Dozentinnen. Wer später in einem internati-onalen Umfeld tätig sei, müsse sich häufig mit solchen Problemen aus-einandersetzen, weiß die Doktorandin. Auch kulturelle Unterschiede spielten bei der Zusammenarbeit eine Rolle. Thiemann: „Wir waren immer darauf bedacht, alles genau zu strukturieren und unseren Zeit-plan von Beginn an einzuhalten. Die Amerikaner waren da anfangs viel entspannter und haben erst am Ende richtig Gas gegeben.“

    Burkart, die selbst gebürtig aus den USA stammt, ist mit der Leistung ihrer Studierenden sehr zufrieden. Fachlich haben alle Gruppen die Aufgabe sehr gut gelöst. Für die Dozentinnen steht fest: das Konzept dieser internationalen Fallstudie sollte häufiger genutzt werden. Gera-de weil es die Studierenden vor besondere Herausforderungen stelle, meint Burkart. „Unsere Feedbackgespräche haben gezeigt, dass die Stu-dierenden sich auch mit ihrem eigenen Verhalten während der Grup-penarbeit auseinandergesetzt haben und dieses gut reflektieren konn-ten.“

    Kontakt:

    Jennifer Burkart :

    [email protected]

    Eika Auschner:

    [email protected]

    Die Studierendengruppe um Prof. Dr. Olaf Arlinghaus (r.) zeigt mit ihren Fingern nach Marokko zu ihren Auftraggebern. (Foto: FH Münster/Pressestelle)

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    Dank digitaler Kommunikationsmedien wie Skype werden neue Lehrformen ermöglicht. (Foto: West Virginia University)

    In virtuellen Teams arbeiteten die Studierenden an der Fallstudie zum Thema „Investieren oder nicht? Ein interkultureller Vergleich zwischen Deutschland und den USA.“ (Foto: FH Münster/Pressestelle)

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    Studierende präsentierten ihre Geschäftsideen den „Drachen“ Bekanntes TV-Format zieht mehr als 100 Teilnehmer an

    Ein Semester lang haben 29 Studierende des Masterstudiengangs „Inter-national Marketing & Sales“ unter der Leitung von Dr. Thorsten Kliewe an ihren Ideen gefeilt. Nun stellten sie ihre Ergebnisse an der FH Münster vor. Das Besondere daran: Die Präsentationen der Studierenden richte-ten sich nicht nur an ihre Kommilitonen und den Kursleiter. In diesem Jahr bekamen die Teilnehmer nach dem Vorbild des bekannten TV-For-mats „Dragons‘ Den“ (in Deutschland besser bekannt als „Die Höhle der Löwen“) Feedback von Fachleuten aus der Wirtschaft, den sogenannten „Drachen“. Das Format zog mehr als 100 Interessierte an. Neben Studie-renden kamen auch Unternehmer sowie interessierte Arbeitnehmer aus verschiedenen Branchen.

    Egal ob Reise-App, innovatives Fahrradschloss, Arbeitsvermittlung für Flüchtlinge oder Portal für Wohngemeinschaften - die hartnäckige Jury sowie ein Venture Capital Manager stellten alle Ideen auf den Prüfstand. Mit dabei als „Drachen“ waren Sebastian Kotzwander (Gründer und CEO der Grünspar GmbH), Robert Levenhagen (Gründer und CEO von InfluencerDB), Hannes Schill (Investment Manager bei der eCAPITAL entrepreneurial partners AG), Thorsten Falger (Leiter Aschendorf Digital der Aschendorff Medien GmbH & Co. KG) sowie Torben Simon Meier (Gründer und CEO der Appclouds GmbH, Gründer der Gutado Internet-agentur, und Gründer/CMO von Raidboxes).

    Den Zuschauer-Award erhielten Wibke Lummer, Magdalena Rensing und Damla Ülber für ihr innovatives Konzept „werkeln & schlürfen“, wel-ches ein Café und eine Restaurationswerkstatt miteinander verbindet. Die „Drachen“ hingegen hatte die Idee „daily‘s - speed up your food“ von Svenja Hünies am meisten überzeugt. Dahinter verbirgt sich ein Konzept für die Lebensmittelbranche, bei dem frisch geschnittene Bio-Lebensmit-tel in Menü-Portionsgrößen für Kunden bereitgestellt werden.

    „Noch am Abend hat mir die Siegerin mitgeteilt, dass sie es ernsthaft in Erwägung zieht, sich mit der Idee nach ihrem Master selbstständig zu ma-chen“, berichtet Kursleiter Kliewe. Die Gründung eines Unternehmens sei aber nicht das Hauptziel des Kurses. Kliewe: „Der Kurs zielt darauf ab, dass die Studierenden ihr unternehmerisches Denken und Handeln wei-terentwickeln und dieses in Zukunft in den verschiedensten Lebenslagen

    nutzenbringend einsetzen.“ Ob in einem Start-up, in einem innovativen Unternehmen, in einer sozialen Organisation, im Staatsdienst oder in der Wissenschaft sei dabei eher zweitrangig.

    Am Ende zogen neben den Studierenden auch die Jurymitglieder ein positives Fazit. Nun wird sogar darüber nachgedacht, wie das Format auch über die Hochschule hinaus zur Förderung des Unternehmertums in Münster eingesetzt werden kann.

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    Unternehmer sein heißt, sich weiterzuentwickelnStudent gründete bereits vor dem Studium das Unternehmen „Cantana“ Sein erstes Unternehmen „Cantana“ gründete Jörn Berlin zusammen mit einem Freund von zu Hause aus. Damals war er 21 Jahre alt und hatte gerade seine Berufsausbildung beendet. Mit der Selbstständigkeit konnten sich die beiden Gründer das Studium finanzieren, auch wenn es anfangs Rückschläge gab.

    „Wir wollten ein Modelabel gründen, mit Models und

    Fotoshootings und das ganz groß aufziehen.“

    „Wir wollten ein Modelabel gründen, mit Models und Fotoshootings und das ganz groß aufziehen“, erzählt Jörn. Für die Kleidung sollten nur Biotextilien verwendet werden. „Das war ein ambitionierter Plan und wir haben schnell gemerkt, dass das so nicht klappt“. Ihr Geld hatten die beiden in die Produktion gesteckt – Budget für große Marketingkampa-gnen fehlte, ebenso ein Investor. Irgendwann war klar: So funktioniert das nicht. Doch statt ihre Idee an den Nagel zu hängen, wurde sie weiter-entwickelt. Dabei half auch das BWL-Studium an unserer Hochschule.

    Alle Teilnehmer hatten großen Spaß. (Fotos: Maurizio Nientiedt))

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    „In den Vorlesungen habe ich immer wieder Anregungen bekommen und ständig über neue Geschäftsideen nachgedacht“, erinnert sich Jörn. Aus dem Modelabel wurde schließlich die Full-Service-Agentur „Canta-na“. „ Die Kontakte zu Herstellern und Lieferanten hatten wir geknüpft, darauf haben wir dann aufgebaut. Heute beliefern wir Kunden wie Greenpeace, Oxfam und andere Organisationen mit individuell gestal-teten Textilien aus Bio-Baumwolle.“

    Auch dabei war das Studium eine große Hilfe. Jörn wählte den Schwer-punkt Accounting/Controlling. Der Vorlesungsstoff kam genau zum richtigen Zeitpunkt: „Ich war fasziniert, wie viel ich direkt anwenden konnte. Tatsächlich habe ich bis jetzt jede Steuererklärung und auch die handelsrechtlichen Jahresabschlüsse selber erstellt. Damit haben wir ge-rade in der Gründungsphase viel Geld sparen können.“

    Weil das erste Projekt so erfolgreich ist, arbeitet Jörn mit seinem Ge-schäftspartner aktuell schon an einer neuen Idee. Nach dem Master wol-len sie noch ein weiteres Büro eröffnen. Wo? Natürlich in Berlin! Aber nicht, weil die Stadt so gut zum Nachnamen passt. „Das ist einfach der Ort, wo´s knallt! Da wollen wir hin und mitmischen“, sagt Jörn.

    Über Unterstützung in Form von interessierten Praktikanten und Prak-tikantinnen freut sich das Team immer. „Wir wissen ja, dass an der FH Münster fitte Leute studieren. Wer Interesse hat, kann sich gerne mel-den.“

    Kontakt:

    [email protected]

    Wer der Schnellste sein will, muss sich überholen lassenSebastian Schürmann ist BWL-Student und Profi-sportler zugleich

    Sebastian Schürmann träumt – von Bestzeiten, von Europa- und Welt-meisterschaften und von Olympia. Trotzdem denkt er auch an die Zeit danach, an einen Job im Controlling oder im Sportmanagement. Darum studiert der Langsprinter BWL an der FH Münster.

    Groß, blond, lässig gekleidet: Sebastian Schürmann fällt zwischen sei-nen Kommilitonen kaum auf. Die rund 20 Stunden Training in der Wo-che sieht man ihm auf den ersten Blick nicht an. „Ich bin eigentlich auch zu schwer für einen Sprinter“, sagt er und lacht. Gut, dass er das Minimalprinzip kennt und „ökonomisch“ laufen kann, wie er es nennt. Deswegen hat sich Sebastian aber nicht für das BWL-Studium entschie-den: „Ich weiß, dass meine Sportkarriere in einigen Jahren vorbei ist, und dann möchte ich eine Perspektive haben.“

    Gesagt, getan! Schule, Abi, Bachelor und einen Master möchte er auch noch machen. Um das neben dem Sport zu schaffen, muss Sebastian das Studium nach dem Training richten und einen großen Teil seiner Freizeit opfern. Ob er etwas verpasst? „Ich glaube nicht, zumindest ver-misse ich nichts, und ich erlebe dafür ja auch andere Sachen.“ Was er allerdings verpasst, wenn er mehrere Wochen pro Jahr im Ausland trai-niert, ist der Vorlesungsstoff. Den allein zu erarbeiten, fällt nicht leicht: „Das ist schon manchmal gar nicht so einfach, weil mir die ganzen No-tizen fehlen.“

    Die Professoren können darauf keine Rücksicht nehmen, aber seine Kommilitonen springen oft mit Skripten und Altklausuren in die Bre-sche. Ohne diese Hilfe wäre er manchmal ganz schön aufgeschmissen, erzählt Sebastian. Im nächsten Semester wird er viele bekannte Gesich-ter leider nur noch in der Mensa treffen, weil seine Kommilitonen in das nächste Fachsemester wechseln und ihn so überholen. Mit seinem Anspruch, gute Noten zu schreiben, schafft der Sprinter nur Dreiviertel des Semesterpensums. Aber für seinen Traum nimmt er gerne in Kauf, einmal nicht der Schnellste zu sein.

    Jungunternehmer Jörn Berlin gründete sehr früh ein Unternehmen. (Fotos: FH Münster/Pressestelle und Cantana)

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    Sebastian Schür-mann ist Sprinter und BWL-Student (Fotos: FH Müns-ter/Pressestelle und privat)

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    Flüchtlinge für BWL-Kurse gewinnen Fachbereich Wirtschaft der FH Münster bietet eng-lischsprachige Veranstaltungen an

    Der Fachbereich Wirtschaft der FH Münster möchte Flüchtlingen mit entsprechenden Vorkenntnissen die Möglichkeit geben, an BWL-Kursen teilzunehmen. „Insbesondere unser größer werdendes Angebot an Lehr-veranstaltungen in englischer Sprache möchten wir gerne für Flüchtlinge öffnen“, sagt Prof. Dr. Dirk Kiso, Dekan des Fachbereichs Wirtschaft. „So wollen wir kurzfristig eine Studienmöglichkeit für einzelne Kurse schaf-fen.“

    „Wir möchten noch internationaler werden und haben mit den Flüchtlingen

    viele potenzielle Studieninteressierte vor Ort.“

    Flüchtlinge müssen in der Regel lange auf die Anerkennung als Asylbe-rechtigter warten. „Diese Zeit könnten sie nutzen, um sich weiterzubilden, sich in das Hochschulleben zu integrieren und Kontakte zu knüpfen“, fin-det Martina Ratermann, Leiterin des Office for International Studies am Fachbereich. Dies stelle auch eine Bereicherung für die deutschen Studie-renden dar: „Wir möchten noch internationaler werden und haben mit den Flüchtlingen viele potenzielle Studieninteressierte vor Ort, denen man mit einer unkomplizierten Teilnahme an einzelnen BWL-Kursen ei-nen Mehrwert bieten könnte.“

    Am Fachbereich Wirtschaft stehen den Flüchtlingen folgende Kurse in englischer Sprache zur Auswahl: finanzwirtschaftliche Grundlagen der Unternehmensführung, interkulturelles Management, Logistik, externes Rechnungswesen, Projektmanagement, Supply Chain Management, Or-ganisations- und Informationsmanagement, Prozessmanagement, strate-gisches und internationales Marketing sowie Business English. Interessierte können sich per Mail unter [email protected] oder per Telefon unter 0251 83 65659 an die Leiterin des Office for Interna-tional Studies wenden.

    Wer etwas anderes als BWL studieren möchte, kann sich bei der Zentralen Studienberatung über weitere Angebote informieren. Die FH Münster bietet darüber hinaus montags von 10 bis 12 Uhr eine Flüchtlingssprech-stunde an.

    Office for International Studies am Fachbereich Wirtschaft :

    https://www.fh-muenster.de/wirtschaft/studierende/ausland/ofis.php

    Kurznachrichten vom Fachbereich Wirtschaft

    FH-nahes Unternehmen 4tree verkauft2010 gründeten Prof. Dr. Reiner Kurzhals und die Alumni Sebastian Han-hues, Daniel Hagemeier und Dominic Woste das Big Data-Unternehmen 4tree. Jetzt hat sich das Beratungsunternehmen McKinsey die Analyse-Technik des Startups exklusiv gesichert. Link: http://www.gruenderszene.de/allgemein/4tree-exit-mckinsey

    Zahl des Tages: 11.663Am Fachbereich Wirtschaft haben seit 1973 insgesamt 11.663 Absolven-ten erfolgreich ihr Studium abgeschlossen (Stand Ende Januar ohne Franchise-Studiengänge). Nicht schlecht, oder? Bleiben Sie mit uns in Kontakt - beispielsweise über die Alumnidatenbank des Fachbereichs: https://www.fh-muenster.de/wirtschaft/studierende/alumni/alumniver-

    waltung. Dazu benötigen Sie Ihre FH-Kennung. Falls Sie diese nicht mehr haben, melden Sie sich unter: [email protected].

    Über 2.500 Facebook-Likes2645 Fans folgen uns täglich auf der Facebook-Seite des Fachbereichs Wirtschaft. Neben Studierenden sind dort auch Studieninteressierte, Alumni, Unternehmer und Journalisten aktiv. Vielen Dank für das Inter-esse! Link: https://www.facebook.com/fhmuensterwirtschaft

    Neu im Vorstand des Vereins Betriebswirte des HandwerksProf. Dr. Thomas Jansen vom Fachbereich Wirtschaft wurde als wissen-schaftlicher Berater in den Vorstand des Vereins Betriebswirte des Hand-werks in Münster gewählt. Er tritt die Nachfolge von Prof. Dr. Henner Hentze (ebenfalls Fachbereich Wirtschaft) an.

    FH Münster hat neues DesignDie FH Münster stellte im September ihr neues Corporate Design vor. Ab sofort präsentiert sich die Hochschule unter anderem mit einem kompak-teren Logo, grafischen Elementen und breiteren Farbspektrum. Konzi-piert wurde der neue Auftritt von der Frankfurter Agentur hauser lacour, die im Vergabeverfahren den Zuschlag erhalten hatte. „Wir wollen uns nicht neu erfinden, sondern konsequent weiterentwickeln, wieder beweg-licher werden und uns dynamischer darstellen“, sagt Projektleiter Carsten Schröder, Vizepräsident für Transfer und Partnerschaften der FH Müns-ter. „Deshalb galt die Devise, auch unserem Internetauftritt ein zeitgemä-ßes Erscheinungsbild zu verpassen und das reibungslose Abrufen der Seiten auf mobilen Endgeräten zu ermöglichen.“ Auch der Fachbereich Wirtschaft beteiligte sich mit einem Relaunch der Homepage an dem Um-gestaltungsprozess: Link: https://www.fh-muenster.de/wirtschaft.

    Der Fachbereich Wirtschaft der FH Münster möchte Flüchtlingen eine Studien-möglichkeit für einzelne BWL-Kurse anbieten. (Foto: FH Münster/Pressestelle)

    Die Muster – sogenannte Patterns – ziehen sich wie ein roter Faden durch das neue Corporate Design, wie hier zum Beispiel bei einem Flyer. (Foto: FH Münster/Pressestelle)

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    Was wurde aus... Laura Welcker? Wenn Laura Welcker sich für eine Sache entschieden hat, dann zieht die 32-Jährige sie durch, bis sie am Ziel ist. So kann man ihre Laufbahn an der FH Münster zusammenfassen: Dabei hat sie sich von der damaligen Stu-dentin zur heutigen Dozentin und CRM-Analystin weitentwickelt. Aber wie kam es dazu?

    Bei einem Praktikum bei der Vectron AG in Münster fand die Kölnerin ihren Zugang zur BWL. Parallel erwachte ihre Liebe zur Stadt und zum Aasee. Das aus ihrer Sicht zu theoretische Studium an der Uni Köln gab sie auf und wechselte an die FH Münster. „Ich habe nach einem praxisnahen Studium gesucht, das mir konkrete Werkzeuge für die Arbeit vermittelt.“ In Münster seien diese Erwartungen erfüllt worden. Während des Bache-lorprogramms Betriebswirtschaft studierte Laura für ein Jahr in Frank-reich. „Das Auslandsstudium war für mich eine besondere Erfahrung, da ich als 23-Jährige ein komplettes Jahr in einer anderen Kultur verbracht habe.“ Vor allem ihre Persönlichkeit habe sich in dieser Zeit stark weiter-entwickelt. Für Abwechslung sorgte ein Praktikum in Lyon im Bereich Marketing. Wieder zurück in Münster entdeckte die Studentin im fünf-ten Semester ihr Interesse an dem Thema Data Mining. Ihre Affinität zu mathematischen Zusammenhängen und die praktische Nutzbarkeit des Themas weckten ihr Interesse: „An Data Mining reizt mich die Logik und Komplexität, mit der es möglich ist, aus dem Großen und Ganzen Schlüsse zu ziehen.“ Als studentische Hilfskraft bei Prof. Dr. Frank Dellmann ver-tiefte sie ihr Interesse. Für ihre Bachelorarbeit zur Optimierung in Data-Mining-Prozessen erhielt sie 2009 den Hochschulpreis.

    Im Anschluss blieb die Betriebswirtin der FH mit einem Studium im

    Master International Management erhalten. Auch dort beschäftigten sie weiterhin mathematische Themen wie etwa quantitative Methoden so-wie das Customer-Relationship-Management (CRM). Doch sie lernte auch Neues kennen: Ihr Studium führte sie an das andere Ende der Welt – nach „Down Under“. „In Adelaide hatte ich auch die Möglichkeit, Module au-ßerhalb meines Gebietes zu wählen – beispielsweise Finanztheorie fand ich spannend.“ Vor allem habe sie aber im Ausland gelernt, sich komplett auf andere Lebens- und Arbeitsbedingungen einzustellen: „Das macht es mir heute noch leichter, mich auf sich ändernde Umstände einzustellen.“ Das schönste Erlebnis während des Studiums? Da muss Laura Welcker nicht lange nachdenken: „Dass ich meinen späteren Mann im Studium kennengelernt habe.“

    Nach dem Masterabschluss entschied sie, eine internationale Promotion an FH Münster und der Nelson Mandela Metropolitan University in Port Elizabeth, Südafrika, anzuschließen. Unter dem Titel “The Impact of Do-main Knowledge-Driven Variable Derivation on Classifier Performance

    for Corporate Data Mining” forschte die Doktorandin vier Jahre lang und erhielt dafür von der FH Münster ein Stipendium. Prof. Dellmann, bei dem sie ihr Interesse an Data Mining entdeckt hatte, betreute sie bei der Promotion. Auf dem Weg zum erfolgreichen Abschluss gab es Höhen und Tiefen: Vor allem die sprachlichen Unwägbarkeiten und das komplette Erlernen von neuen Programmen, um die Promotion umsetzen zu kön-nen, stellten Schwierigkeiten dar. Aber es hat sich gelohnt: „Der absolute Höhepunkt war für mich die Promotionsfeier in Port Elizabeth.“ Als Laura Welcker als letzte von über 300 Absolventen, darunter 5 Promovenden, geehrt wurde, waren die Stimmung und der Lärm „unglaublich“. Nach der Verleihung ließen sich viele Menschen mit ihr im Doktorandentalar fo-tografieren. „Diese vorbehaltlose Wertschätzung und der Respekt für die Leistung eines fremden Menschen waren für mich sehr beeindruckend und vorbildlich.“

    „Die Hochschule war für mich immer Heimat und

    Sprungbrett.“Die heute 32-Jährige ist im Bereich CRM nun sowohl in der Praxis als Ana-lystin bei der Douglas Parfümerie GmbH als auch in der Lehre als Dozen-tin an der FH Münster aktiv. Ein guter Tag beginnt für die Kölnerin damit, dass sie Dinge umsetzen kann, die sie sich am Vortag vorgenommen hat – ohne dass etwas dazwischen kommt. „Das ist leider nicht allzu häufig der Fall, aber es kommt vor.“ Neben den fachlichen Herausforderungen im Bereich der Datenanalyse seien vor allem die schnell und häufig wechselnden Bedingungen im Arbeitsumfeld sehr herausfordernd. Um ihr Fachgebiet mache die CRM-Analystin sich aber keine Sorgen, denn der Konkurrenzdruck auf den internationalen Märkten werde immer größer: „Unternehmen sind deshalb auf intelligente Strategien, beispielsweise aus dem CRM angewiesen, mit denen sie darauf reagieren können.“ Auch würden im Internet immer mehr Daten gesammelt, auch hier bieten sich für Data Mining interessante Einsatzbereiche. Nicht nur um ihr Fachge-biet, auch um sich persönlich macht sie sich keine Sorgen: Mein Weg führt mich „irgendwohin, wo ich glücklich bin.“ Und wenn doch einmal alles anders kommt als geplant, dann hat Laura Welcker in ihren Jahren an der FH Münster gelernt, sich einfach auf die neuen Umstände einzulassen. „Die Hochschule war für mich dabei immer Heimat und Sprungbrett.“

    Laura Welckers persönlicher Höhepunkt: Die Promotionsfeier in Port Elizabeth. (Fotos: privat)

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    „An Data Mining reizt mich die Logik und

    Komplexität, mit der es möglich ist, aus dem Gro-ßen und Ganzen Schlüsse zu

    ziehen.“

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    Für ein Wiedersehen ist kein Weg zu weitEhemalige aus dem European Business Programme trafen sich 20 Jahre nach ihrem Abschluss in Müns-ter wieder

    Vor 20 Jahren hat der Jahrgang 1995 aus dem European Business Pro-gramme (EBP) am Fachbereich Wirtschaft der FH Münster seinen Ab-schluss gemacht. Heute arbeiten und leben die Alumni in verschiede-nen Ländern – einige haben sich seit ihrer Abschlussfeier nicht mehr gesehen. Dabei sollte es nicht bleiben, fand André Wiesmann. Er orga-nisierte ein Treffen und holte seine ehemaligen Kommilitonen zurück an ihre alte Hochschule.

    Wiesmann kam gleich mit seiner ganzen Familie. Seine beiden Kinder sollten sehen, wo die Eltern sich damals kennengelernt haben. Wies-manns Frau hat im gleichen Jahrgang EBP studiert. Sie verbrachte den obligatorischen Auslandsausenthalt in Spanien, er in Frankreich. Aus den Augen verloren haben sie sich dabei aber nicht und schließlich „gefunden für immer“.

    „Den Kontakt halten, das können un-sere EBPler gut.“

    „Den Kontakt halten, das können unsere EBPler gut“, weiß Anita Cor-desmeyer, die den Studiengang seit 16 Jahren koordiniert. „Das sieht man immer wieder bei unseren Alumni-Treffen. Wenn zwei Jahrzehnte nach dem Abschluss über die Hälfte der damaligen Absolventinnen und Absol-venten zusammenkommt, dann ist das schon etwas Besonderes.“ Einige von ihnen haben für das Wiedersehen mit ihren früheren Kommilitonen einen langen Weg auf sich genommen: Sie sind etwa aus England, Frank-reich oder sogar Japan und den USA angereist.

    Das EBP ist eben kein gewöhnliches Programm, findet auch Studien-gangsleiter Prof. Dr. Ulrich Balz. „Früher waren wir mit unserem interna-tionalen Konzept eher Exoten, heute gibt es viele Studiengänge mit einem ähnlichen Ansatz“, weiß der Hochschullehrer für Betriebswirtschaft. Aber für ihn steht fest: „Das Besondere machen bei uns die Studierenden aus.“ Die vielen Aktivitäten neben dem Studium, Auslandspraktika, gemeinsame Aktionen und das überdurchschnittliche Engagement für den Studiengang zeichnen das EBP für ihn aus – und offenbar auch für die Alumni. „Als Studierende haben wir die Zeit in Münster sehr genossen. Da bleibt man gerne mit der alten Hochschule in Kontakt“, so Wiesmann.

    Kontakt:[email protected]

    Termine11. März 2016, ab 14 Uhr: Infoveranstaltung zum European Business

    Programme (EBP) und zum Deutsch-Lateinamerikanischen Studiengang

    Betriebswirtschaft (CALA)

    15. März 2016, ab 18 Uhr: Infoveranstaltung Bachelor und zum Master

    Wirtschaftsinformatik

    31. März bis 30. Juni 2016, Kurs zum „Zertifizierten Geschäftsprozessma-

    nager“ , Infos unter: [email protected]

    8. und 9. April 2016, ANCALA-Forum in Münster

    12. April 2016, ab 18 Uhr: Infoveranstaltung Bachelor und zum Master

    Wirtschaftsinformatik

    16. April 2016: 35 Jahre EBP - wir feiern! Ansprechpartnerin: Anita Cor-

    desmeyer: [email protected]

    4. bis 7. Juli, internationale Summer School, Ansprechpartnerin: Eika

    Auschner: [email protected]

    28. Oktober 2016, 19 Uhr, Akademische Feier des Fachbereichs Wirtschaft

    3. November 2016, ganztägig: Hochschultag in Münster und Steinfurt -

    Infotag für Schüler

    15. November 2016, 10 Uhr - 16 Uhr : Business Day - die Firmenmesse am

    Fachbereich Wirtschaft

    ImpressumHerausgeber:

    FH Münster

    Fachbereich Wirtschaft

    Correnstraße 25

    48149 Münster

    Telefon: 0251 83-65501

    Fax: 0251 83-65502

    www.fh-muenster.de/wirtschaft

    Verantwortlich

    Dekan: Prof. Dr. Dirk Kiso

    [email protected]

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    Telefon: 0251 83-65667

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    Redaktion/Layout:

    Milana Mohr M.A.

    Telefon: 0251 83-65639

    [email protected]

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