8
J ERUSALEM DAS HEILIGE LAND LIEBEN UND DIESE LIEBE WEITERGEBEN Lateinisches Patriarchat von Jerusalem www.de.lpj.org P.O.B. 14152 Jerusalem 91141 Tel : +972 2 628 23 23 Fax : +972 2 627 16 52 Medienbüro: [email protected] DRUCKEREI DES LATEINISCHEN PATRIARCHATS BEIT JALA – 2012 Leitartikel NUMMER 18 DEZEMBER 2012 NEWSLETTER Säule des Friedens Der Waffenstillstand am 21. November brachte das Ende des 8-tägigen Kampfes zwi- schen Israel und Gaza. Nun zieht jede Partei Bi- lanz der Operation „Säule der Verteidigung“. Es ist keine Überraschung, dass sich sowohl Israel als auch die Hamas durch den Konflikt gestärkt sehen. Nach vorherrschender Meinung dürfte der wirkliche Sieger Ägypten sein, dessen Prä- sident Morsi die Waffenruhe ausgehandelt hat. Die Vereinigten Staaten gratulierten dem neuen ägyptischen Präsidenten und luden sein Land dazu ein weiterhin eine „Säule des Friedens in der Region“ zu sein. Hoffen wir, dass dies kei- ne Sandsäule ist...Es gibt viele Themen, die diskutiert werden könnten: Sauberer Krieg, gerechter Krieg, unvermeidbarer Krieg? Es kä- men viele Gefühle zum Ausdruck: Hass, Rache, Vergebung? Dabei ist die eigentliche Frage: Wo wird der Friede herkommen? Heutzutage ist es für die Spezialisten leichter zu sagen, woher er nicht kommen wird…. Das Ende der Gewalt wird nie durch Gewalt erreicht werden, egal was man sagt. Blutiger Herbst Patriarch Fouad Twal erinnerte daran, dass „ein Krieg nie heilig sein kann“. Er „verurteilt absolut die Option von Krieg, Gewalt und Zerstörung, die die Sicherheit und Stabilität in der Region bedroht“. Dies erleidet der Nahe Osten, in diesem blutigen Herbst: In Syrien gibt es bereits mehr als 40.000 Tote in 18 Monaten; der Libanon schwankt unter den üblichen Auswirkungen der ihn umgebenden Krisen; Israel bereitet sich auf die Abstimmung der gemeinsamen Liste von Likud und der nationalistischen und religiösen Parteien im Januar vor, eine Allianz, die von vornherein einen Fortschritt in der Sache Palästina zunichtemacht; die Palästinenser sind weiter getrennt zwischen dem Westjordanland unter der Leitung von Fatah und dem Gaza-Streifen in den Händen der Hamas. In diesem sehr angespannten Kontext, in dem die internationale Impotenz mächtiger denn je in dieser Region ist, reiht sich die Anfrage von Mahmoud Abbas, um für die Palästinenser den Status eines Nicht- Mitgliedstaates mit Beobachterstatus bei der UNO zu erhalten... In dieser schwierigen Situation erschallt das von Benedikt XVI gewählte Thema für den 46. Welttag des Friedens am 1. Januar 2013 wie ein Plädoyer: „Selig sind die Friedfertigen“. Der Päpstliche Rat für Gerechtigkeit und Frieden, zu dessen Mitglied der Patriarch am 29. September ernannt wurde, erklärt, dass diese Botschaft „alle Menschen ermutigt, die sich für den Frieden einsetzen“. Wie könnten wir dabei die Enzyklika über den Weltfrieden „Pacem in Terris“, die vor 50 Jahren im April 1963 veröffentlicht wurde, vergessen? Mit Klarheit nennt Johannes XXIII „vier Säulen“, die die Grundvoraussetzung für Frieden bilden: Wahrheit, Gerechtigkeit, Liebe und Freiheit. Die Wahrheit bildet die Grundlage für den Frieden, wenn sich jeder ehrlich ins Bewusstsein ruft, dass er zusätzlich zu seinen Rechten auch Pflichten gegenüber anderen hat. Die Gerechtigkeit, sagte er, baut den Frieden auf, wenn jeder Mensch tatsächlich die Rechte der anderen respektiert und bestrebt ist, seine Pflichten gegenüber den anderen wahrzunehmen. Die Liebe ist der Sauerteig des Friedens, wenn die Menschen die Bedürfnisse der anderen als ihre eigenen verstehen und mit den anderen das teilen, was ihnen gehört, beginnend mit den geistigen Werten. Schließlich die Freiheit, die den Frieden nährt und Früchte tragen lässt, wenn die Menschen bei der Wahl der Mittel, um Frieden zu erreichen, der Ratio folgen und mutig die Verantwortung für ihre Handlungen übernehmen: Frieden ist mehr als die Abwesenheit von Krieg. Und die fünfte Säule, die Vergebung. Christophe Lafontaine Bei den Auseinandersetzungen zwischen Israel und dem Gaza-Streifen wurden 173 Palästinenser und 6 Israelis getötet, die meisten von ihnen Zivilisten..

Newsletter Nummer 18 – Dezember 2012

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Die 18. Ausgabe des Newsletter ” JERUSALEM ” (Dezember 2012) ist erschienen. Er steht allen, die das Heilige Land lieben und denjenigen, die es beim Lesen lieben werden, zur Verfügung.

Citation preview

Page 1: Newsletter Nummer 18 – Dezember 2012

JERUSALEMDas Heilige lanD lieben unD Diese liebe weitergeben

Lateinisches Patriarchat

von Jerusalem

www.de.lpj.org

P.O.B. 14152

Jerusalem 91141

Tel : +972 2 628 23 23

Fax : +972 2 627 16 52

Medienbüro:

[email protected]

DRUCKEREI DESLATEINISCHEN PATRIARCHATS

BEIT JALA – 2012

Leitartikelnummer 18

Dezember 2012

n e w s l e t t e r

Säule des Friedens

Der Waffenstillstand am 21. November brachte das Ende des 8-tägigen Kampfes zwi-schen Israel und Gaza. Nun zieht jede Partei Bi-lanz der Operation „Säule der Verteidigung“. Es ist keine Überraschung, dass sich sowohl Israel als auch die Hamas durch den Konflikt gestärkt sehen. Nach vorherrschender Meinung dürfte der wirkliche Sieger Ägypten sein, dessen Prä-sident Morsi die Waffenruhe ausgehandelt hat. Die Vereinigten Staaten gratulierten dem neuen ägyptischen Präsidenten und luden sein Land dazu ein weiterhin eine „Säule des Friedens in der Region“ zu sein. Hoffen wir, dass dies kei-ne Sandsäule ist...Es gibt viele Themen, die diskutiert werden könnten: Sauberer Krieg, gerechter Krieg, unvermeidbarer Krieg? Es kä-men viele Gefühle zum Ausdruck: Hass, Rache, Vergebung?

Dabei ist die eigentliche Frage: Wo wird der Friede herkommen? Heutzutage ist es für die Spezialisten leichter zu sagen, woher er nicht kommen wird…. Das Ende der Gewalt wird nie durch Gewalt erreicht werden, egal was man sagt.

Blutiger Herbst

Patriarch Fouad Twal erinnerte daran, dass „ein Krieg nie heilig sein kann“. Er „verurteilt absolut die Option von Krieg, Gewalt und Zerstörung, die die Sicherheit und Stabilität in der Region bedroht“. Dies erleidet der Nahe Osten, in diesem blutigen Herbst: In Syrien gibt es bereits mehr als 40.000 Tote in 18 Monaten; der Libanon schwankt unter den üblichen Auswirkungen der ihn umgebenden Krisen; Israel bereitet sich auf die Abstimmung der gemeinsamen Liste von Likud und der nationalistischen und religiösen Parteien im Januar vor, eine Allianz, die von vornherein einen Fortschritt in der Sache Palästina zunichtemacht; die Palästinenser sind weiter getrennt zwischen dem Westjordanland unter der Leitung von Fatah und dem Gaza-Streifen in den Händen der Hamas. In diesem sehr angespannten Kontext, in dem die internationale Impotenz mächtiger denn je in dieser Region ist, reiht sich die Anfrage von Mahmoud Abbas, um für die Palästinenser den Status eines Nicht-

Mitgliedstaates mit Beobachterstatus bei der UNO zu erhalten...

In dieser schwierigen Situation erschallt das von Benedikt XVI gewählte Thema für den 46. Welttag des Friedens am 1. Januar 2013 wie ein Plädoyer: „Selig sind die Friedfertigen“. Der Päpstliche Rat für Gerechtigkeit und Frieden, zu dessen Mitglied der Patriarch am 29. September ernannt wurde, erklärt, dass diese Botschaft „alle Menschen ermutigt, die sich für den Frieden einsetzen“. Wie könnten wir dabei die Enzyklika über den Weltfrieden „Pacem in Terris“, die vor 50 Jahren im April 1963 veröffentlicht wurde, vergessen? Mit Klarheit nennt Johannes XXIII „vier Säulen“, die die Grundvoraussetzung für Frieden bilden: Wahrheit, Gerechtigkeit, Liebe und Freiheit. Die Wahrheit bildet die Grundlage für den Frieden, wenn sich jeder ehrlich ins Bewusstsein ruft, dass er zusätzlich zu seinen Rechten auch Pflichten gegenüber anderen hat. Die Gerechtigkeit, sagte er, baut den Frieden auf, wenn jeder Mensch tatsächlich die Rechte der anderen respektiert und bestrebt ist, seine Pflichten gegenüber den anderen wahrzunehmen. Die Liebe ist der Sauerteig des Friedens, wenn die Menschen die Bedürfnisse der anderen als ihre eigenen verstehen und mit den anderen das teilen, was ihnen gehört, beginnend mit den geistigen Werten. Schließlich die Freiheit, die den Frieden nährt und Früchte tragen lässt, wenn die Menschen bei der Wahl der Mittel, um Frieden zu erreichen, der Ratio folgen und mutig die Verantwortung für ihre Handlungen übernehmen: Frieden ist mehr als die Abwesenheit von Krieg. Und die fünfte Säule, die Vergebung.

Christophe Lafontaine

Bei den Auseinandersetzungen zwischen Israelund dem Gaza-Streifen wurden 173 Palästinenser

und 6 Israelis getötet, die meisten von ihnen Zivilisten..

Page 2: Newsletter Nummer 18 – Dezember 2012

s e i t e 2 newsletter — JERUSALEM

Diözese: Aktuelles aus dem H.L.GAZA:“Wir hoffen, dass es ein wirklichstabiler und dauerhafter Friede wird”

GAZA-Nach dem Abkommen zwischen Israel und der palästinensischen Hamas am Mittwoch abend wurde die Waffenruhe am Donnerstag, den 22. November im Gazastreifen eingehalten. Dies beendete die einwöchige bewaffneten Auseinandersetzungen, bei der 155 Palästinenser und 5 Israelis getötet wurden. Pater Jorge Hernandez freut sich mit seiner Gemeinde.

Mit großer Freude, und es könnte nicht anders sein, haben wir die Nachricht über die Waffenruhe, die letzte Nacht vereinbart wurde, aufgenommen. Die Bevölkerung ist hinunter auf die Straßen gegangen und sofort hörte man den Lärm des Festes. Besuche bei der Familie, bei den zerstört Häusern, die Rückkehr ins eigene Haus, egal in welchem Zustand es sich befindet etc…. Dies alles sind Zeichen des Wunsches nach Frieden, der das Volk beherrscht.

Eine Waffenruhe war unabdingbar. Die Situation war schrecklich (….)Dieser Krieg hat ein Maas an Hass und Gewalt hervorgebracht, die wirklich schwer zu definieren sind. Diejenigen, die einen geliebten Menschen (Vater, Mutter oder Kind) in diesen Tagen verloren haben, werden sehr lange benötigen, um sich damit abzufinden oder sich im besten Fall davon zu erholen. Da wäre es nicht überraschend, wenn sie sich dazu entschließen würden, sich an den Tätern zu rächen. Und genau hier bewahrheitet sich der Satz “Gewalt erzeugt Gewalt”. Und das ohne Ende.

Wir wissen, die einzige Lösung ist “die Vergebung.” Unter diesen Umständen über Vergebung sprechen mag seltsam erscheinen, aber die christliche Vergebung, die Gerechtigkeit voraussetzt, ist wirklich die einzige wirkliche Lösung des Konflikts, um einen echten und stabilen Frieden zu erreichen (….)Die gleichen Leute sagen mir, dass dieser Krieg schlimmer war als der von 2009, damals gab es eine erste Bombardierung und dann sporadischen Beschuss begleitet von Kleinwaffenfeuer. In diesen Tagen hingegen das ununterbrochene Brummen der Drohnen, der F-16, der Panzer, der Apachen Hubschrauber, der beunruhigende Klang der verschiedenen Arten von Raketen und neuen militärischen Technologie haben dazu geführt, dass sie eine Situation erlebt haben “wie sie noch nie erlebt hatten”, wie sie selbst bestätigten. Der Druck war viel größer und das ist es, was wirklich verheerend ist. Nun bleibt der Wiederaufbau. Man muß zu einem “normalen” Leben zurückkehren. (….)Die „Waffenruhe“ ein obligatorischer Schritt. Es bedeutet nicht, dass der Konflikt gelöst ist, aber zumindest wird es dieser Bevölkerung erlauben, zu seinem Leben in diesem “Freiluftgefängnis” zurückzukehren, was das abgeriegelte Gaza nun einmal ist.

Hoffen wir, dass dieser Frieden wirklich stabil und dauerhaft ist.

Pater Jorge Hernandez, Pfarrer von Gaza

S.E. Erzbischof Giuseppe Lazzarottozieht feierlich in die Grabeskirche ein

Der neue apostolische Nuntius in Israel und Zypern und Apostolischer Delegat für Jerusalem und Palästina, S.E. Erzbischof Lazzarotto, ist am Montag, den 26. November 2012, in Gegenwart zahlreicher ziviler und religiöser Würdenträger, Priester, Ordensleute und Gläubigen feierlich in die Grabeskirche eingezogen. „Es ist eine alte Tradition“ erinnert Kustos Pierbattista Pizzaballa, „dass religiöse oder auch zivile Amtsträger zu Beginn ihres Mandats in die Grabeskirche kommen, in die Basilika der Auferstehung, um den feierlichen Segen und ihr offizielles Amt zu empfangen.“ Das Mandat des neuen Nuntius fällt in eine angespannte Zeit und der Patriarch unterstreicht in seiner Rede, dass die Grabeskirche der Ort sein wird, wo der neue Nuntius „Energie und Kraft für seine zukünftige Mission in einer Stadt, die sich bis zum heutigen Tag nach Gerechtigkeit, Frieden und Versöhnung sehnt, erhalten wird.“ Der Patriarch drückte ihm seine besten Wünsche aus mit den Worten: „Der auferstandene Herr wird all Ihre Schritte auf diesem Weg begleiten.“

Der Patriarch sprach seinen Wunsch nach einer fruchtbaren Zusammenarbeit aus: „Lasst uns gemeinsam daran arbeiten, Jerusalem zu einem Ort des Friedens und einer Ikone des friedlichen Zusammenlebens und gegenseitigen Verstehens zu gestalten! Wir rufen unser Volk und unsere Politiker auf, Verantwortung für die Unterschiede in einer versöhnten vielseitigen Gesellschaft zu übernehmen...“

Daraufhin drückte der Nuntius seine Freude darüber aus, „dem Heiligen Land als Pilger des Friedens, Freund Gottes und Freund der hier lebenden Gläubigen dienen zu dürfen

Christophe Lafontaine

Jüdisch-christlicher Dialog:wo steht die Kirche 50 Jahre nach dem Konzil?Was haben wir aus dem Konzil ge-macht? Was müssen und können wir noch tun? Mit dieser Frage befasste sich die Kommission des päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, die für die religiösen Bezie-hungen mit dem Judentum zuständig ist. Kardinal Kurt Koch berief vom 28. bis 30. Oktober eine Tagung in Rom ein, an der 8 Berater, 18 Delegierte von Bischofskonferenzen und 3 Mitglieder dieser päpstlichen Kommission teilnah-men..

UNO: 100 christlichePalästinenser fordern die EU auf, den Palästinensischen Staat zu unterstützenAm 13. November 2012 forderten ein-hundert christlich palästinensische Persönlichkeiten und Vereinigungen die Europäische Union dazu auf, die Resolution Ende des Monats zur Erhe-bung Palästinas zu einem Beobachter-staat der UNO zu unterstützen, um “ei-nen wahren Frieden zu fördern”.

Die aktuelle Lage in Gazalässt denn interreligiösenDialog über den Frieden bebenAus einem kuriosen Zufall (politisch und interreligiös) trafen sich der Rat der religiösen Führer Israels am 15. Novem-ber in Haifa (einen Tag nach Beginn der Offensive gegen Gaza) in Anwesenheit des Israelischen Staatspräsidenten, Shimon Peres, in Haifa, der daran er-innerte, dass die religiösen Führer den Frieden fördern können, wenn sie zu-sammenarbeiten. Das Abschlusskom-muniqué betont die „Bedeutung des Respekts für die Heiligen Stätten und Friedhöfe aller religiösen Konfessio-nen“.

Die Christen von Jerusalemempfangen den russisch-or-thodoxen Patriarchen KyrillAm 9. bis 14. November 2012 dau-erte der erste offizielle Besuch des russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill von Moskau im Heiligen Land. Es ist ein außerordentlicher Besuch, der vom Außenministerium Israels als „einer der wichtigsten religiösen Besuche seit dem von Papst Benedikt XVI.“ bezeich-net wird. Für den lateinischen Patriar-chen bietet der Besuch des Oberhaupts der russischen Kirche die Chance, die “christliche Präsenz in Jerusalem und im Heiligen Land zu stärken”.

Page 3: Newsletter Nummer 18 – Dezember 2012

Das Heilige lanD lieben unD Diese liebe weitergeben s e i t e 3

Diözese: Nachrichten aus dem H.L.

Die Kommission für die Beziehungen zu den Judentrifft sich in Bethlehem

Die Kommission für die Beziehungen zu den Juden der Versammlung der Katholischen Ordinarien des Heiligen Landes (AOCTS) traf sich vom 09. – 10. November in Bethlehem.

Die Sitzung begann am Freitagvormittag mit einem Vortrag von Seiner Seligkeit des Lateinischen Patriarchen Emeritus von Jerusalem, Erzbischof Michel Sabbah. Seine Seligkeit erklärte den lokalen Kontext des Dialogs mit dem jüdischen Volk und die komplexen Probleme, die in diesem Dialog behandelt werden müssen. Dabei hat er ein praktisches Programm für den Dialog auf drei Ebenen vorgeschlagen: der Dialog mit den lokalen Juden in Israel, eine theologische Reflexion innerhalb der universalen katholischen Kirche und die Ausbildung von lokalen Christen über Juden und das Judentum. Der Nachmittag und der Abend wurden dem Erleben der jüdischen Liturgie gewidmet. Pfarrer Rafic Nahra bot eine Einführung in die jüdische Liturgie, die sich auf das Freitagabend Gebet in der Synagoge konzentrierte, an. Nach dieser Einführung haben sich die Mitglieder der Kommission zur Kol HaNeshama Synagoge in West-Jerusalem begeben,

um dort am Freitagabend Gebet teilzunehmen. Dabei wurden sie von Rabbi Levi Weiman-Kelman, einem bekannten und aktiven Teilnehmer am Dialog mit der Kirche und engagierten Kämpfer für den Frieden, herzlich begrüßt. Der Samstagvormittag wurde einer langen Diskussion über das, was jüdische Identität ausmacht, gewidmet. Die Diskussion konzentrierte sich dabei auf die komplizierten und komplexen Beziehungen zwischen den verschiedenen Elementen, aus denen die moderne jüdische Identität besteht: die Religion, die historische Erfahrung, die Ethnizität und der moderne Nationalismus. Am Ende der Sitzung vom Wochenende, haben die Mitglieder der Kommission ihr Engagement für ihre weitere Arbeit bestätigt: die Förderung des Bewusstsein der Bedeutung dieser Frage unter den lokalen Christen, Beratung der Katholischen Ordinarien bezüglich der Beziehungen zwischen Juden und Christen im besonderen Rahmen des Heiligen Landes.

Quelle: Vikariat fürdie Hebräisch sprechenden

Katholiken in Israel

Die Agentur AFP (Französische Nachrichtenagentur) berichtet: „Laut Maariv, einer israelischen Tageszeitung, sind die Bankkonten des griechisch-orthodoxen Patriarchats, welches für einen Teil der Grabeskirche (Auferstehungsbasilika) zuständig ist, von einer israelischen Wassergesellschaft, die eine hohe Summe an Nachzahlungen fordert, gesperrt worden“. Früher war es die Stadt Jerusalem, die für die Wasserrechnungen aufkam. Aber nach der Überführung der Wasserbewirtschaftung in den Privatsektor begannen sich die Schulden der Wasserrechnungen zu häufen. Maariv bestätigt, diese Maßnahme sei von der Hagihon Gesellschaft unternommen worden, die nun 9 Millionen Shekel (2,1 Mio. Dollar bzw. 1,8 Mio. Euro) an noch offenen Rechnungen der letzten Jahre einklagt. Der Fall ist zum Rechtsstreit geworden. Das Wasserwerk forderte beim Verwaltungsgericht die Sperrung des israelischen Bankkontos der griechisch-orthodoxen Kirche. Der Vorstehende der nationalen christlichen Koalition im Heiligen Land, Dimitri Diliani, ein griechisch-orthodoxer Palästinenser, erklärte gegenüber AFP, dieser Rechtsstreit um die Wasserrechnung sei nicht das einzige Problem. Seiner Meinung nach gelingt es Israel auf diese Weise, Druck auf die Kirchen auszuüben, indem seine Regierung immer wieder neue Regelungen erzwingt, die bis in das Heiligste der christlichen Stätten eindringen. Aus diesem Grund droht das griechisch-orthodoxe Patriarchat mit der Schließung der Grabeskirche, so die Tageszeitung Maariv. Eine Entscheidung, die nicht ohne die Zustimmung der lateinischen und armenischen Kirchen Jerusalems, die an dieser heiligen Stätte Mitverantwortung tragen, getroffen werden kann. Das israelische Tourismusministerium erklärte das Problem zu einer internen Sache zwischen der Stadtverwaltung Jerusalems und der Kirche, bot sich aber an, zu intervenieren, um eine schnellstmögliche Lösung der Krise zu erlangen. Christophe Lafontaine

Der Grabeskirche droht Schließung wegen hoher Wasserrechnung

Page 4: Newsletter Nummer 18 – Dezember 2012

Diözese: Pastorale Aktivitäten und Liturgisches Leben

s e i t e 4 newsletter — JERUSALEM

Finanzielle Unterstützung

ATS pro Terra Santa verfolgt mit Sorge die Entwicklung im Gazastreifen, wo die ersten Opfer in der Bevölkerung zu beklagen sind. Die franziskanische Vereinigung unterstützt seit Jahren mit ihrem Projekt « Emergenza Gaza » (Notfall Gaza)die christliche Gemeinde in Gaza, etwa 2.500 Menschen, indem sie sich um Behinderte und Christen in Not kümmert.

Aufruf der humanitären Organisation

Am 19. November wandten sich 38 humanitäre Organisationen, darunter „Secours Catholique“ und „Action contre la Faim“ (Aktion gegen den Hunger), gemeinsam an die Staats- und Regierungschefs der ganzen Welt

Amélie de La Hougue

Abschied von Pater Angelo in Tel AvivPater Angelo Ison OFM war zehn Jahre lang der Kaplan der Philippinischen Pfarrgemein-de. Am 17. November 2012 wurde anlässlich seines Abschiedes eine Messe in der Kapel-le Zur Göttlichen Barmherzigkeit in Tel Aviv gefeiert.

Einweihung der neuen Schulein RamehAm 29. November haben Seine Seligkeit Erzbischof Fouad Twal, Lateinischer Pat-riarchat von Jerusalem, und S.Em. Edwin Frederick Kardinal O’Brien, Großmeister des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Je-rusalem, die neue Schule des Lateinischen Patriarchats in Rameh eingeweiht.

Gebete

IN JERUSALEM – Die Gruppe Sabeel organisierte am 20. November nachmittags in Jerusalem ein ökumenisches Gebet für die Opfer in Gaza. Das Gebet fand um 17.30 Uhr in der Kirche des dominikanischen Klosters „Saint Etienne“ in der Naplouse-Straße auf Arabisch und auf Englisch statt.

A BEIT JALA – Am 18. November feierte Weihbischof Shomali von Jerusalem in der Verkündigungskirche eine spezielle Messe, um für die Kinder von Gaza zu beten. Auch der orthodoxe Priester, Mitglieder der Zivilbehörden wie des Stadtrats, des Legislativrats etc. und andere Vereine waren in dieser Messe anwesend.

IN PORTUGAL – Die Statthalterei des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem feierte am 21. November eine Messe in Lissabon für den Frieden und die Christen im Heiligen Land, vor allem für die in Gaza.

Großer Erfolg des Kongresses der Legionäre Mariens620 Mitglieder der Legionäre Mariens, 10 Priester und 20 Ordensleute trafen sich am 9. November zum 10° Kongress im Heiligen Land. Die zwei Themen der Zusammenkunft lauteten: Die Eucharestie und die Rolle des spirituellen Direktors.

Rückkehr ins Seminar von Redemptoris Mater mit S.E. Weihbischof MarcuzzoAm 12. November 2012 eröffnete der Patriarchalvikar für Israel, Weihbischof Giacinto Bulos Marcuzzo , während eines pastoralen Besuchs offiziell das neue Akademische Jahr des Seminars Redemptoris Mater in Korazim. Dabei hielt er einen Vortrag und feierte die Heilige Messe.

“Family Club” von Nazareth: “Sind wir wirklich gläubig?”Der “Family Club” der lateinischen Pfarrei in Nazareth ist sehr aktiv und folgt einem kreativen Jahresprogramm. So wurde am 13. November Weihbischof Marcuzzo in das Pastorale Zentrum Mar Anton eingeladen, um vor etwa 200 Gläubigen einen Vortrag mit dem Titel:”Sind wir wirklich gläubig? Weißt Du aus was dein Glaube besteht?” zu halten. Eine Thema, das gut zum Jahr des Glaubens paßt.

Zahlreiche Initiativen der Unterstützung für Gaza

Messen zu Ehren der Seligen Marie-AlphonsineAm 18. und 19. November haben die Religionsgemeinschaften von Nazareth

und Jerusalem der Gründerin der Rosenkranzschwestern, Schwester Marie Alphonsine (1843 – 1927), die 2009 selig gesprochen worden war, gedacht. In Nazareth zelebrierte Bischof Giacinto Boulos Marcuzzo die Messe mit 5 Priestern. Neben einem Dutzend Rosenkranzschwestern aus Nazareth, einschließlich der Mutter Generaloberin der Kongregation, nahmen 200 Gläubige und eine Gruppe von 150 italienischen Pilgern, die aus diesem Anlass einen Zwischenstopp in Nazareth eingelegt hatten, teil.

In seiner Predigt erinnerte S.E. Marcuzzo daran, dass diese leidenschaftliche Ordensfrau nicht einen Augenblick an den Worten der Jungfrau Maria gezweifelt hatte: „Der Rosenkranz ist euer Schatz...“

Am nächsten Tag stand Weihbischof Shomali in der Kirche Unsere Liebe Frau vom Rosenkranz in Jerusalem in Anwesenheit einiger Bischöfe und Priester, Ordensmännern und -frauen, einschließlich der Mutter Oberin, Schwester Hortense, Direktorin der Schule in Beit Hanina, und zahlreichen Rosenkranzschwestern der Eucharestiefeier vor.

Der Weihbischof von Jerusalem widmete die Messe dem Frieden im Gaza-Streifen und forderte dazu auf, um die Für-sprache der Seligen zu beten, dessen Leben durch das Gebet, vollbrachter Wunder, dem Gehorsam und der Liebe zu den Armen geprägt war. Laurent Charnin

Page 5: Newsletter Nummer 18 – Dezember 2012

Das Heilige lanD lieben unD Diese liebe weitergeben s e i t e 5

Die Diözese im Nahen Osten und in der WeltMons. Twal reagiert auf die Instabilität in der Region, die ganz konkretdas Lateinischen Patriarchat in Gaza und in Jordanien betrifft

Pressemitteilung: Benedikt XVI. appellierte am Mittwoch, den 21. November an die «Verantwortlichen beider Parteien (Israel und Hamas) mutige Entscheidungen zu Gunsten des Friedens zu treffen». Im Anschluß an den Heiligen Vater, verurteilt der Lateinische Patriarch, Erzbischof Fouad Twal den Krieg im Gaza-Streifen aufs schärfste. Und zweitens fordert der Patriarch seine Landsleute in dem von Demonstrationen erschütterten Jordanien zur Ruhe auf.

Bezüglich der israelischen Offensive gegen Gaza, die nun schon über eine Woche anhält, drückt der Lateinische Patriarch von Jerusalem den Opfern der Operation „Säule der Verteidigung“ sein tiefes Mitgefühl aus. Erzbischof Fouad Twal ist entsetzt über die gewaltigen Schäden dieses Krieges, die er in Bezug auf die Menschlichkeit und die Wirtschaft als katastrophal bezeichnet. Am 20. November, war es dem Patriarchen möglich gewesen die lateinische Pfarrei telefonisch während der Beerdigung eines orthodoxen Christen zu erreichen. Bei dieser Gelegenheit versicherte er seine geistliche sowie moralische Unterstützung, die er im Namen der Mutterkirche geben könne. Er bestätigte den religiösen Gemeinschaften vor Ort und seiner Gemeinde seinen Besuch am 16. Dezember, um mit ihnen Weihnachten zu feiern. Ein pastoraler Besuch, der jedes Jahr im selben Zeitraum geplant ist

Der Patriarch erklärt nachdrücklich, dass dieser Krieg nichts Gutes für niemanden bringt. Die Bombardierungen treffen alle, Kinder und Eltern. Von entsetzlicher Angst ergriffen sucht jeder Zuflucht in den Korridoren. Auf der einen Seite die Palästinenser im Gazastreifen, die wegen der unverhältnismäßigen Luftangriffe Israels leiden, und auf der anderen Seite die Israelis, die unter den Raketen aus dem Gazastreifen leiden.

Einige Pilgergruppen haben ihre Buchungen storniert. Es zieht schon der dunkle Schatten des Krieges herauf. Doch Gott weiß, wie viel die Pilgerreisen zum Frieden beitragen. Sie sind ein Zeichen der spirituellen, menschlichen und wirtschaftlichen Solidarität für alle Bewohner des Heiligen Landes, welche auch immer. Der Patriarch erinnert daran, dass ein Krieg nie heilig ist. Er verurteilt Krieg, Gewalt und Zerstörung als Option, die die Sicherheit und Stabilität in der Region bedroht. Daher fordert er alle Menschen guten Willens und all jene, die das Schicksal ihres Volkes in ihren Händen halten, auf zu handeln. Er beschwört sie an all die Unschuldigen zu denken.

Man muss verstehen – erinnert er –, dass die Situation im Gaza-Streifen einem Freiluftgefängnis gleicht und die verzweifelten Bewohner deshalb weit davon entfernt sind, ein normales Leben zu führen. Der Patriarch hofft auf die diplomatischen Bemühungen der Arabischen Liga, Ägyptens und Israels, einen Waffenstillstand zu erreichen, und bestätigt sogleich, dass ein Waffenstillstand nicht die beste Lösung ist. Es braucht eine gerechte und dauerhafte Lösung, betont er nachdrücklich. “Wir müssen zu Gott beten, den Frieden zu bringen, den die Menschen nicht in der Lage sind zu erreichen“, schließt er.

Vierter Teil des Kinderkatechismusin hebräischer SpracheDas St. Jakob Vikariat für die Hebräisch sprechenden Katholiken hat den vierten Band einer Katechismusrei-he für Kinder in hebräischer Sprache herausgegeben. Dieser weitere Band mit dem Titel „Die Heilige Messe kennenlernen“ wurde speziell für die katholischen Kinder (aus jüdischen oder immigrierten Familien) der hebräisch sprechenden israelischen Gesellschaft geschrieben.

Das Fest der Brotvermehrung: Die Gelegenheitum das Wunder des Friedens zu bittenAm 10. November 2012 feierte Patriarch Fouad Twal das Fest der Brotvermehrung in Tabga an den Ufern des Sees Genezareth, genau dort, wo eines der berühm-testen Wunder Jesu stattgefunden hatte. Der Patriarch ergriff diese Gelegenheit, um zum Teilen angesichts des enormen Flüchtlingsstromes aus Syrien in der Diözese aufzurufen und auch um den Herrn um das Wunder des Friedens zu bitten.

“Jeunesse Etudiante Chrétienne”feiert 25jähriges Jubiläum in AmmanAm 26. Oktober feierte S.E. Weihbischof Shomali, Patriarchalvikar in Jerusa-lem, die Messe anlässlich des 25jährigen Jubiläums von JEC (Jeunesse Etu-diante Chrétienne), eine von S.E. Weihbischof Salim Sayegh, der ebenfalls an den Feierlichkeiten teilnahm, gegründete Bewegung.

Shalom aus Galiläa: Das Festival “Halleluja” begeistert die JugendDie katholische Bewegung Shalom hat am 27. Oktober 2012 ein großes Ju-gendfestival im großen Auditorium der Schule der St.Josef Schwestern in Na-zareth organisiert. Man. wollte das Fest der Seligen Mariam Bawardi feiern, das am Tage ihrer Seligsprechung (13. November) begangen werden kann.

Die Priester des Lateinischen Patriarchats beenden ExerzitienDie diesjährigen Exerzitien der Priester des Lateinischen Patriarchats sind am Donnerstag, den 8. November, in Amman, Jordanien, beendet worden. Seine Seligkeit Fouad Twal erzählte den Priestern seine Eindrücke von der jüngsten Synode zur Neuevangelisierung für die Weitergabe des katholi-schen Glaubens im Vatikan in Gegenwart von Papst Benedikt dem XVI. und den Bischöfen der ganzen Welt.

Page 6: Newsletter Nummer 18 – Dezember 2012

s e i t e 6 newsletter — JERUSALEM

Der Patriarch bestätigt, dass er die Ängste der Jordanier und ihrer Familien bezüglich der Lebenshaltungskosten teile. Außerdem teilt er die Sorgen derer, die das Land in einer Zeit der globalen und lokalen Krise führen, nicht zu vergessen die Präsenz von Hunderttausenden von syrischen Flüchtlingen im eigenen Land. Für den Patriarchen sind die Demonstrationen nicht die Lösung.

Während seines Besuches in Ägypten anlässlich der Inthronisation des koptischen Patriarchen Tawadros II haben viele die Sorge des Patriarchen bezüglich der Unruhen in Jordanien, bekannt für seine Stabilität, wo die Logik und der gesunde Menschenverstand der Führungskräfte und Managern oft anerkannt werden, geteilt. Der Patriarch hofft inständig, dass es “kluge Menschen, denen das Wohle Jordaniens am Herzen liegt” und “reiche Menschen”, die aus Gewissensgründen und Liebe, den armen Familien zu Hilfe kommen, geben werde. Sie mögen den Mut und die Großzügigkeit haben, ihre Herzen und ihre Taschen zu öffnen, um das Leid der Bewohner zu lindern. “Wir tragen diese Region, ihre Führer und ihre Menschen in unseren Gebeten an ihren Heiligen Stätten», verkündet der Patriarch.

² ² ²

Pressemitteilung:

Patriarchat/Heiliger Stuhl, eine einheitliche Stimme für Palästina

PRESSEMITTEILUNG – Palästina erhielt am Donnerstag, den 29. November 2012 den Beobachterstatus bei den Vereinten Nationen. Das Lateinische Patriarchat dankt dem Heiligen Stuhl für seine rasche und umfangreiche Stel-lungnahme zu Gunsten der Abstimmung. Es unterschreibt diese in vollem Umfang, indem es sie auf seiner offiziellen Website veröffentlicht.Das Lateinische Patriarchat von Jerusalem freut sich ebenfalls für das palästinensische Volk. Es gratuliert ihm für seinen diplomatischen Erfolg. Dieser Schritt markiert einen Wendepunkt für die legitimen Bestrebungen der Palästi-nenser und ist eine Ermutigung für den Frieden.Das Patriarchat wünscht ferner dem Präsidenten Mahmoud Abbas zu gratulieren, den es für einen moderaten Mann des Friedens hält.

Im Osten der Diözese: Jordanien

S.S. Erzbischof Twal bei der Inthronisationdes neuen Koptisch-Orthodoxen PapstesAm 18. November wurde Tawadros II in der Kathedrale San Marco in Kairo als “Papst von Alexandrien auf dem Stuhl des Hl. Markus und Patriarch von ganz Afrika” inthronisiert. Patriarch Fouad Twal nahm an der Zeremonie teil, um dem neuen Patriarchen von Ägypten zu gratulieren und ihm seine Unterstützung bei seiner Mission zuzusagen.

Es muss noch viel für den interkulturellenDialog getan werden…Vom 1. bis zum 3. November tagte in Bochum ein Symposium zum Schutze der Kulturen, zu dem auch Bischof William Shomali, Weihbischof von Jerusalem, als Repräsentant seines Landes geladen war, das sich seit langem in einem Konflikt befindet und sich nach Wiederversöhnung sehnt.

“Unsere Liebe Frau, Königin von Palästina”auch in Österreich gefeiertAm Sonntag, den 28.10 2012, fast zeitgleich mit der Messe in Deir Rafat, feierte die Komturei Eisenstadt des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem, Statthalterei Österreich, gemeinsam mit der Schwesterngemeinschaft der Zisterzienserinnen in Marienkron einen von S.E. Bischof Paul Iby zelebrierten Gottesdienst zu Ehren Unserer Lieben Frau, Königin von Palästina. Verbunden mit dem Felsstück von Golgotha, das als Reliquie im Kloster aufbewahrt wird, ist Marienkron nun ein Zentrum in Österreich, wo im Gebet täglich des Hl. Landes gedacht wird!

A.C.O.H.L. gratuliert dem neu gewählten Tawadros II,Papst von AlexandrienDie Versammlung der Katholischen Ordinarien des Heiligen Landes hat in einem Kommuniqué seine Freude anlässlich der Ernennung Tawadros II als neuer Papst von Alexandrien ausgedrückt. “Vereint mit den Christen Ägyptens beten wir voll der Hoffnung, dass Sie alle in einem islamisch dominierten Land führen mögen und unserer größten christlichen Gemeinde im Nahen Osten dienen”.

Die Diözese im Nahen Osten und in der Welt

Page 7: Newsletter Nummer 18 – Dezember 2012

Das Heilige lanD lieben unD Diese liebe weitergeben s e i t e 7

Projekte des Lateinischen Patriarchats

Um mehr zu erfahren, besuchen sie unsere Seite www.lpj.org :

•GAZA–“FürdasWohlunsererKinder:StopptdenKriegundschließtFrieden!”(21.November2012)

•MichelSabbah:DieAnerkennungvonPalästinabeiderUNOwäreeinBeitragzumFrieden(21November 2012)

•InterviewmitPatriarchFouadTwal:“WirlebenineinerungewissenZeit!”(20November2012)

•A.C.O.H.L.gratuliertdemneugewähltenPapstTawadrosII(19.November2012)

•PatriarchTwal:EinePilgereiseinsHl.Land,um„unserenGlaubenwiederzubeleben…“ (1. November 2012)

•Widerstandgegen IDFRekrutierungvonarabischenChristen: InterviewmitErzbischofMichelSabbah (12 November 2012)

Sanierung des Kindergartens und der Kinderkrippedes Lateinischen Patriarchats in Haifa

Ende August hat das Lateinische Patriarchat von Jerusalem mit Sanierungsarbeiten in einem seiner Krippen und Kindergarten in Haifa begonnen. Das Projekt war dringend, weil diese den vom Bildungsministerium erlassenen Sicherheitsmaßen entsprechen mussten.

Der Kindergarten und die Krippe des Patriarchats nehmen 84 Kinder im Alter zwischen 2 und 5 Jahren auf. Es sind Christen und Muslime, die alle aus Haifa oder seiner Umgebung kommen. „Die Arbeiten waren dringend notwendig“, sagte Mirvat Shuqha, die Leiterin des Zentrums. „Wir haben darum gekämpften, dieses Zentrum halten zu können“. In der Tat hätte die ungesunde Umgebung zur Schließung führen können und „die Kinder wären sehr traurig gewesen, wenn sie nicht mehr hierher hätten kommen können“. Sieben Mitarbeiter beschäftigt das Haus, das seine Pforten vor 23 Jahren im Jahr 1989 geöffnet hat. Das Sanierungsprojekt dauerte einen Monat zwischen Ende August und Ende September - und machte es möglich, auf die verschiedensten Bedürfnisse einzugehen:

–Das Wiederherstellen des Spielplatzes, den Boden sanieren, die Wände mit hellen Farben zu bemalen und geeignete Spielmöglichkeiten für die kleinen Kinder zu ermöglichen und eine sichere Umgebung zu gewährleisten, um Unfälle zu verhindern.

– Arbeiten innerhalb der Krippe, Erneuerung der Mitarbeiterküche und des Angestelltenbades, Gewährleistung der Sicherheit und Sauberkeit der Einrichtungen, Streichen der Fenster und Balkone.

–Den Vorplatz des Kindergartens, der mit Rissen übersät war, und den Spielplatz im Freien renovieren.

Vor allem Sicherheit Die Projektmanager mussten Entscheidungen unter Berücksichtigung des ihnen zur

Verfügung stehenden Budgets treffen. Dabei legten sie den Fokus auf eine sichere Umgebung. Und diese Sicherheit ist nun Dank der Arbeiten sichergestellt. Dabei wurde ein neues Schließsystem installiert, um sicherzustellen, dass kein Kind in einem der Räume eingesperrt bleiben kann. Die neuen Türen wurden zudem mit einem System ausgestattet, so dass die Kinder nicht ihre Finger in den Türen einklemmen können.

Auch auf die Gesundheit der Kinder und Mitarbeiter wurde geachtet. So wurde die Klimaanlage sowie die Lüftungsanlage in den Bädern renoviert. Die Spielgegenstände wurden mit geeigneten gesundheitsunschädlichen Farben gestrichen. Die Farben und Lacke für die Wände wurden sorgfältig unter dem Gesichtspunkt, dass die Kinder „etwas Schönes um sich herum sehen können“ ausgewählt.

Die Arbeiten dauerten fast einen Monat und wurden Ende September beendet. Mirvat Shuqha erklärte, dass sie „sehr glücklich“ über diese Veränderungen sei: Dank der Spender können die Kinder und die Mitarbeiter sich nun über einen sicheren, angenehmen und sauberen Ort freuen. Amélie de La Hougue

Vor den Arbeiten

Während der Arbeiten

Page 8: Newsletter Nummer 18 – Dezember 2012

AbonnierenFür das (kostenlose) Abonnementschreiben Sie an:[email protected] unsere Web-Site zu besuchen:www.lpj.org

Lateinisches Patriarchatvon JerusalemP.O.B. 14152Jerusalem 91141Tel : +972 2 628 23 23Fax : +972 2 627 16 52Medienbüro:[email protected]

Ritterorden vom Heiligen Grab

Pilgerreise in das Heilige Land von Kardinal O‘Brien,

Großmeister des Ritterordens vom Heiligen Grab

S. Em. Frederick Kardinal O‘Brien, Großmeister des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem, begab sich vom 26. November bis zum 2. Dezember auf Pilgerreise ins Heilige Land. Durch diesen Besuch wollte der Patriarch ihm für die Arbeit der Ritter und Damen des Heiligen Grabes danken.

Montag, 26. November 2012 17.30 Uhr: S. Em. Frederick Kardinal O‘Brien wurde von Seiner Seligkeit dem Lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Erzbischof Fouad Twal, seinen Vikaren und dem neuen Apostolischen Nuntius in Israel und Zypern und Apostolischer Delegat in Jerusalem und Palästina, S.E. Erzbischof Lazzarotto am Jaffa Gate begrüßt. Dann zog die Prozession mit den Priestern und Seminaristen langsam die Straße hinauf zur Co-Kathedrale des Lateinischen Patriarchats, wo das Credo des Jahrs des Glaubens von einer großen Anzahl an Gläubigen gebetet wurde. Anschließend übergab S.S. Erzbischof Fouad Twal die Pilgermuschel symbolisch an S. Em. Kardinal O‘Brien, Großmeister des Ritterordens vom Heiligen Grab, der mit dieser Aufgabe Kardinal Foley nachfolgt. Ihm obliegt nun die Mission, den Orden zu führen und ihm seine Richtlinien zu geben. Er ist auch für die Beziehungen zu dem Heiligen Stuhl und den höchsten kirchlichen und zivilen Behörden verantwortlich.

Dienstag, 27. November 2012, 14.30 Uhr: Nach einem Besuch bei den anderen Religionsgemeinschaften (griechisch-orthodoxes Patriarchat, der Kustodie des Heiligen Landes, Armenisches Patriarchat) zog der Großmeister des Ordens feierlich in die Grabeskirche ein. Bei dieser Gelegenheit betonte Patriarch Fouad Twal die Bedeutung dieses Events, indem er auf die unbestreitbaren Verbindungen zwischen dem Lateinischen Patriarchat und dem Ritterorden hinwies: „Liebe Eminenz”, so in seiner Rede an den Kardinal, “ich danke Ihnen im Namen der Gläubigen des Lateinischen Patriarchats, dass Sie sich diese Zeit genommen haben, um bei uns zu sein und uns und unsere Bedürfnisse kennenzulernen. Es ist eine Freude für uns, mit Ihnen in der Mission, die Ihnen der Heilige Vater anvertraut hat, zusammenzuarbeiten. Wir sind besonders dankbar für die Begeisterung und Großzügigkeit, die Sie, das Großmeisteramt und viele Ritter und Damen des Ordens auf der ganzen Welt für das Heilige Land haben. Wir freuen uns über Ihre Unterstützung und Ihre Solidarität. Seien Sie gewiss, dass wir unsere Hoffnungen, unsere Erwartungen und Vertrauen in Sie setzen. Wir versichern Ihnen unsere Gebete in der Erfüllung unserer gemeinsamen Mission „.

Am Donnerstag, den 29 November fand dann die offizielle Einweihung der neuen Schule des Lateinischen Patriarchats in Rameh (Oberes Galiläa) durch S. Em. Edwin Frederick Kardinal O‘Brien und S.S. Erzbischof Fouad Twal, Lateinischer Patriarch statt. Eine Schule, deren Bau ohne die Großzügigkeit des Ritterordens vom Heiligen Grab nicht möglich gewesen wäre.

Die letzten drei Tage des offiziellen Besuchs von Kardinal O‘Brien fanden in Jordanien statt, unteranderem mit einem Besuch an der Universität von Madaba und einer Audienz bei seiner Königlichen Hoheit Abdullah: „um die Idee des islamisch-christlichen Dialogs voranzubringen“ so Seine Seligkeit Fouad Twal.

Laurent Charnin