18
Niedersächsischer Rugby- Verband Konzept „Rugby geht zur Schule“

Niedersächsischer Rugby-Verband Konzept Rugby geht zur Schule

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Niedersächsischer Rugby-Verband Konzept Rugby geht zur Schule

Niedersächsischer Rugby-Verband

Konzept

„Rugby geht zur Schule“

Page 2: Niedersächsischer Rugby-Verband Konzept Rugby geht zur Schule

"Rugby geht zur Schule" 2

1. Die Schullehrbeauftragten

Helen Wienbeck, geb.1974 Assessorin des Lehramts für Gymnasien (Französisch und Sport), unterrichtete Rugby im Rahmen des Referendariats 2 Jahre in den Jahrgängen 7-13, sowie 1 Schulhalbjahr an der Europaschule in Brüssel in den Jahrgängen 5-12. In dieser Zeit beriet und unterstützte sie Lehrer bei der Vor-bereitung und Durchführung von Rugby-Unterrichtseinheiten. Seit 8 Jahren ist sie aktive Spielerin in der Ersten Bundesliga (mehrfacher Deutscher Meister, Nationalspielerin). Sie besitzt die Trainer- C Lizenz.

Page 3: Niedersächsischer Rugby-Verband Konzept Rugby geht zur Schule

"Rugby geht zur Schule" 3

1. Die Schullehrbeauftragten

Tim Holzapfel, geb. 1968 derzeitig im 1. Staatsexamen für das Lehramt an Realschulen mit der Fächerkombination: Sport und Französisch. Im Rahmen eines einjährigen Frankreichaufenthaltes war er aktiver Spieler in der 4. französischen Division. Seit 4 Jahren ist er Schulsportbeauftragter und Schüler-trainer beim TSV Victoria Linden. Er verfügt bereits über vielseitige Er-fahrungen bei der Organisation und Durchführung von Rugby Schul-Arbeitsgemeinschaften. Seit 1996 aktiver Spieler im Herrenbereich des TSV Victoria Linden. Er ist im Besitz einer Trainer C-Lizenz.

Page 4: Niedersächsischer Rugby-Verband Konzept Rugby geht zur Schule

"Rugby geht zur Schule" 4

2. Unsere Ziele

• Den Rugbysport in den laufenden Sportunterricht zu integrieren

• In Form einer 6-8 wöchigen Unterrichtseinheit Rugby in den Schulklassen einführen

• Innerhalb dieser UE die Sportlehrer über die „neue“ Sportart informieren und sie sensibilisieren

• Über die Unterrichtseinheiten sollen langfristig Rugby Arbeitsgemeinschaften aufgebaut werden

Page 5: Niedersächsischer Rugby-Verband Konzept Rugby geht zur Schule

"Rugby geht zur Schule" 5

2. Unsere Ziele

• Freundschaftsspiele zwischen Schul- und Vereinsmannschaften durchführen

• Freundschaftsturniere zwischen den Schulen organisieren (langfristig eine Schulliga ins Leben rufen)

• Organisation und Durchführung einer hannoverschen Schulmeisterschaft im Sommer 2005

• Sportlehrerfortbildung/ Projektwochen• Presse und Öffentlichkeitsarbeit

Page 6: Niedersächsischer Rugby-Verband Konzept Rugby geht zur Schule

"Rugby geht zur Schule" 6

3. Rugby - was ist das überhaupt ?

Rugby gehört zu den ältesten noch ausgeübten Ballspielen der Welt.In seiner wettkampforientierten Form ist Rugby ein körperbetontes Mann-schaftssportspiel, das jedoch strengen Reglementierungen unterworfen ist. Der Körperkontakt im Rugby ist allerdings nicht grundlegend. So gibt es viele Formen des Rugby, in denen ganz bzw. bedingt auf den Körper-kontakt verzichtet wird. Aus diesem Grund eignet sich diese Sportart hervorragend für den Schulsport.

Page 7: Niedersächsischer Rugby-Verband Konzept Rugby geht zur Schule

"Rugby geht zur Schule" 7

3. Rugby - was ist das überhaupt ?

Die verschiedenen Spielformen des Rugby unterscheiden sich neben Spiel-feldgröße und Anzahl von Spielern insbesondere dadurch, dass das Kicken des Balles sowie der körperliche Einsatz entweder erlaubt, eingeschränkt oder verboten sind. Trotz ihrer teilweise differierenden Regelwerke basieren die verschiedenen Spielformen auf einer gemeinsamen Spielidee.

Page 8: Niedersächsischer Rugby-Verband Konzept Rugby geht zur Schule

"Rugby geht zur Schule" 8

3.1 Die Spielidee

Zwei Mannschaften versuchen, einen (ovalen) Ball durch Tragen und Zuspielen in das jeweils gegnerische „Malfeld“ (Bereich am Kopfende des Spielfeldes) zu bringen und dort abzulegen bzw. einen entsprechenden gegnerischen Versuch zu unterbinden. Das Abspielen des Balles darf hierbei jedoch nur zur Seite oder nach hinten erfolgen. Jeder „Versuch“ (Erfolg) wird mit Punkten bewertet. Die Mannschaft, die innerhalb einer bestimmten Zeit die höchste Punktzahl erreicht, hat das Spiel gewonnen. Durch das Kicken des Balles über das Goal können zusätzliche Punkte erzielt werden.

Page 9: Niedersächsischer Rugby-Verband Konzept Rugby geht zur Schule

"Rugby geht zur Schule" 9

3.2 Argumente für Schulrugby

Rugby ist ein einfach zu erlernendes Spiel

• Grundtechniken sind Laufen, Werfen, Passen und Fangen• Es gibt keine Schritt und Dribbelregeln• Der Ball darf mit dem Fuß und der Hand gespielt werden• Der Zielbereich wird durch die gesamte Breite des Spielfeldes gebildet

Rugby kann von jedem gespielt werden.

• Durch die Vielseitigkeit und Variantenvielfalt des Rugbyspiels kann für jeden Spielertypen eine für ihn angemessene Aufgabe gefunden werden

• Jeder kann Rugby in einer seiner Schwächen und Stärken orientierten Position spielen

Page 10: Niedersächsischer Rugby-Verband Konzept Rugby geht zur Schule

"Rugby geht zur Schule" 10

3.2 Argumente für Schulrugby

Rugby ist ein Teamsport • Die gesamte Mannschaft ordnet sich einem gemeinsamen Ziel unter• Die soziale Kompetenz der Schüler wird gefördert• Ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl wird erzeugt

Rugbyregeln sind variabel und veränderbar

• Sie können individuellen Umständen und Bedingungen angepasst werden (Koedukation)

• Die Regeln können gemeinsam entwickelt werden• Ein Verhaltenscodex kann gemeinsam erarbeitet werden (Fairplay)

Page 11: Niedersächsischer Rugby-Verband Konzept Rugby geht zur Schule

"Rugby geht zur Schule" 11

3.2 Argumente für Schulrugby

Rugby ist Gewaltpräventiv

• Kontrollierter Körperkontakt durch ein variables, auf die Zielgruppe anwendbares Regelwerk

• Kanalisierung überschüssiger Energien und Kräfte in sinnvolle sportliche Betätigung

• Die natürliche Bewegung, um einen Gegner zu stoppen ist eine Klammerbewegung, die wenig Verletzungsrisiko in sich birgt

• Durch das gemeinsame erarbeiten von Verhaltensregeln trägt Rugby zur Friedenserziehung bei

Rugby ist koedukativ

• Mädchen und Jungen können gemeinsam spielen• Man kann unterschiedliche Regeln für Mädchen und Jungen einführen

und dennoch gemeinsam spielen

Page 12: Niedersächsischer Rugby-Verband Konzept Rugby geht zur Schule

"Rugby geht zur Schule" 12

3.2 Argumente für Schulrugby

Rugby fördert vielfältige motorische sowie kognitive Fähigkeiten

• Ganzheitliche Beanspruchung des Bewegungsapparates• Strategieentwicklung durch die Schüler/Schülerinnen• Kommunikation innerhalb einer Mannschaft ist nötig und wird gefördert

Rugby fördert die Entwicklung zu einer eigenständigenPersönlichkeit

• Rugbysport als Medium gegen Egoismus und Rassismus im Sport• Rugbysport als sinnvolle Freizeitgestaltung• Identitätsbildung durch Rugbysport• Das Akzeptieren vorhandener Regeln muss erlernt werden und nur dadurch

können Erfolgerlebnisse erzielt werden

Page 13: Niedersächsischer Rugby-Verband Konzept Rugby geht zur Schule

"Rugby geht zur Schule" 13

4.Vermittlungsmodell Rugby

Vermittlungsmodell in vier Phasen

1. Phase: Passen, Fangen und Rückpassregel

2. Phase: Halten und Blocken / Abseitsregel

3. Phase: Erlernen der Gruppentechniken

4. Phase: Tiefhalten und Fußspiel

Page 14: Niedersächsischer Rugby-Verband Konzept Rugby geht zur Schule

"Rugby geht zur Schule" 14

4. Vermittlungsmodell Rugby

1. Phase: Passen, Fangen und Rückpassregel• Vom Basketball zum Rugby• Spiel- und Übungsformen (Passen und Fangen)• Reduzierte Spieleranzahl• Spielvariante des Rugbyspiels mit Rückpassregel

2. Phase: Halten und Blocken / Abseitsregel• Einführen des Körperkontaktes• Halten/Blocken des Ballträgers im Stand• Übungen zur Balleroberung• Angriffs- und Verteidigungsformen• Thematisieren der Abseitsregel

Page 15: Niedersächsischer Rugby-Verband Konzept Rugby geht zur Schule

"Rugby geht zur Schule" 15

4. Vermittlungsmodell Rugby

3. Phase: Erlernen der Gruppentechniken• Erlernen des Gassenspiels (besonderer Seiteneinwurf)• Vom Paket zum Gedränge (spezielle Gruppenanordnung)• Erklären der Funktion der Mannschaftsteile• (Sturm und Hintermannschaft)

• Erhöhung der Spieleranzahl

4. Phase: Tiefhalten und Fußspiel • Methodische Übungsreihe zum Tiefhalten• Spiel- und Übungsformen zum „Kicken“• Erlernen taktischer Elemente in verschiedenen Spielsituationen• Durchführen eines 7er Rugbyspieles

Page 16: Niedersächsischer Rugby-Verband Konzept Rugby geht zur Schule

"Rugby geht zur Schule" 16

4. Vermittlungsmodell Rugby

• Die einzelnen Phasen entsprechen nicht jeweils einer Schulstunde

• Das Konzept soll möglichst offen und variabel bleiben, damit es für alle Altersstufen und Schulformen anwendbar ist

• Der Körperkontakt wird behutsam und der jeweiligen Gruppe entsprechend eingeführt

• Dieses Modell gilt als ein Vorschlag, wie man das komplexe Rugbyspiel in mehrere Teilbereiche untergliedern kann

Page 17: Niedersächsischer Rugby-Verband Konzept Rugby geht zur Schule

"Rugby geht zur Schule" 17

5. Unsere Literaturempfehlungen:

Bach, C.-P.: Rugby – verständlich gemacht. Verlag Copress, München 1992 Berends, G. / Saak, F.: Rugby verstehen und spielen, Hannover 2001(erhältlich bei uns)

Deutscher Rugby-Verband: Einführung des Rugbyspiels in die Schule. In:Faszination Rugby. Hannover 2002. CD-ROM (erhältlich bei uns)

Ianusevici, P.: Rugby im Schulsport. In: Sportpraxis 5/2003, S. 36-43

Kemper, D.: „So stark wie wir...“ Mädchen und Jungen kämpfen gemeinsam. In: Sportpädagogik 3/2003, S. 30-33

Müller, H.: Rugby in der Schule. Verlag Hofmann, Schorndorf 1980

Page 18: Niedersächsischer Rugby-Verband Konzept Rugby geht zur Schule

"Rugby geht zur Schule" 18

Niedersächsischer Rugby-Verband

Wir freuen uns auf eine gute

Zusammenarbeit mit Euch !

Schulrugby in Niedersachsen

Olympiastützpunkt

Ferdinand-Wilhelm-Fricke-Weg 2a

30169 Hannover

[email protected]