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Nigel KeNNedy Piotr wylezol - konzerthaus- · PDF filezweistimmige inventionen (um 1723) fassung für Violine und Violoncello beata urbanek-Kalinowska solo-Violoncello duKe elliNgtoN

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Nigel KeNNedy VioliNe, leituNg

Nigel KeNNedy QuiNtet

tomasz grzegorsKi saxofoN

adam KowalewsKi KoNtrabass

Krzysztof dziedzic schlagzeug, PerKussioN

Piotr wylezol KlaVier, glocKeNsPiel

orPhy robiNsoN marimbafoN, VibrafoN

doug boyle gitarre

orchestra of life

in unserem haus hören sie auf allen Plätzen gleich gut – leider auch husten, Niesen und handy-klingeln. ebenfalls aus rücksicht auf die Künstler bitten wir sie, von bild- und tonaufnahmen

während der Vorstellung abzusehen. wir danken für ihr Verständnis!

2,50 E

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Programm

duKe elliNgtoN»diminuendo and crescendo in blue« (1937)»dusk« (1940)

JohaNN sebastiaN bachaus: Konzert für oboe und Violine, streicher und basso continuo d-moll bwV 1060 (1736)

allegro mariusz Pedziałek solo-oboe

duKe elliNgtoN»come sunday« (1943)»cotton tail« (1940)

– ende ca. 22.30 uhr –

Nigel Kennedy behält sich vor, das Programm während der aufführung etwas abzuändern.

bach meets elliNgtoN

JohaNN sebastiaN bach (1685 – 1750) aus: Konzert für Violine, streicher und basso continuo e-dur bwV 1042 (um 1720)

allegroadagio

duKe elliNgtoN (1899 – 1974)»in a Jam« (1936)»in a mellow tone« (1939)»Prelude to a Kiss« (1938)

JohaNN sebastiaN bachzweistimmige inventionen (um 1723)fassung für Violine und Violoncellobeata urbanek-Kalinowska solo-Violoncello

duKe elliNgtoN»harlem airshaft« (1940)

– Pause ca. 21.00 uhr –

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greNzgäNger zwischeN e uNd uNigel KeNNedy

»eigentlich sind viele klassische musiker erstaunliche freigeister, aber fast alle lassen sich in diese fracks zwängen, in denen sie doch nie freiwillig rumlaufen würden.«Nigel Kennedy

wie kein zweiter verbindet Nigel Kennedy in seinen Konzerten – und in seinem äußeren – e mit u. Vielleicht sollte die noch immer existente unterscheidung zwischen ernster und unterhaltender musik inzwischen zum relikt des vergangenen Jahrhunderts geworden sein, doch entdeckt man sie auch in der heutigen zeit auf schritt und tritt. hans carste, Komponist der noch immer täglich gespielten »tagesschau-fanfare«, sagte einmal, dass jedes ernste etwas unterhaltendes, und jedes unterhaltende etwas ernstes in sich berge. recht hat er damit, denn schauen wir uns die großen meister der wiener Klassik an, so hat

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ihre musik doch stets unterhalten. sie bewegte sich dabei auf höchstem künstlerischen Niveau – das in heutigen zeiten von dutzenden castingshows à la dsds und co. nicht unbedingt gefördert wird. es existiert zweifelsfrei auch so genannte u-musik, die sich in ihrer Komplexität und ihrem künstlerischen anspruch nicht hinter der von mozart, haydn, beethoven und vielen anderen verstecken muss. genau an dieser stelle tritt nun Nigel Kennedy ins rampenlicht. was ist nicht alles über ihn geschrieben und kolportiert wor-den: »Punk-Paganini« gehört sicherlich noch zu den harmlosesten bezeichnungen. doch jemand wie Kennedy wird nicht einfach so zum »Klassik-Punk«, zu einem der erfolg-reichsten – und zugleich ungewöhnlichsten – stars seiner branche, der mit seiner ersten einspielung von antonio Vivaldis »die vier Jahreszeiten« für Verkaufsrekorde sorgte. dabei, so äußerte er sich einmal in einem interview mit der wochenzeitung »die zeit«, habe er sein instrument, die geige, zunächst buchstäblich gehasst: »man muss diese fiedel aus dem Kasten holen, den bogen spannen, die saiten stimmen. wenn man dann weiß, wo die Noten sein sollen, rutscht man mit seinem kleinen finger ab. man legt den bogen auf die saiten, und es kommt so ein diabolisches Krächzen. es ist erbärmlich und noch nicht mal richtig schön laut.«

um Kennedys spiel zwischen den oftmals noch getrennten e- und u-musikwelten zu verstehen, muss ein wenig in seiner spannenden biografie gewühlt werden. Von beginn an galt er als rebell; eine anekdote aus seiner frühen Jugend belegt dies eindrucksvoll. als 13-Jähriger sollte Nigel Kennedy ein Konzert mit seinem musikalischen ziehvater yehudi menuhin in london spielen. zum frühstück erhielt Kennedy ein müsli, das er ab-lehnte und ging stattdessen lieber in den nächstbesten Pub, um dort ein »ordentliches frühstück« zu sich zu nehmen. dort angekommen bat ihn ein gast um eine Kostprobe auf der geige. Kennedy erhielt als dank ein bier, spielte weiter, trank ein nächstes und so fort. abends um elf zur schließzeit weckte ihn der wirt – das Konzert mit menuhin hatte er verschlafen.

Natürlich entspricht diese geschichte seinem image als geiger mit irokesenschnitt und schlabberlook auf der bühne. schon früh fühlte er sich in seinem tun eingeschränkt. um der enge seines schulalltags zu entfliehen, spielte er als straßenmusikant vor den türen von tiffany und trieb sich nachts in den New yorker Jazzclubs herum, wo er sich mit Jazzgeiger stéphane grappelli anfreundete: »ich habe ihn vom ersten augenblick an zu meinem idol erkoren. er bildete für mich das gegengewicht zur unvermeidlichen lange-weile der schule.« grappelli überredete Kennedy, auch in der carnegie hall aufzutreten, obwohl ihn seine lehrerin gewarnt hatte, öffentliche Jazzauftritte bedeuteten das ende jeder hoffnung auf eine Karriere als musiker im klassischen bereich. aber an regeln und Verbote wollte sich Kennedy nicht halten und spielte. spätestens seit diesem zeitpunkt

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genießt er die »grenzgängerei zwischen e- und u-musik, zwischen Klassik und Pop«. dreißig Jahre später umfasst sein repertoire Jimi hendrix und the doors; in künstle-rischer hinsicht hat er freie hand bei seinen aufnahmeprojekten: seine cd von 2008 mit beethoven- und mozartkonzerten beinhaltet eine genreüberschreitende Kadenz auf der elektrischen Violine. Kennedys liebe zum Jazz ist gut dokumentiert. eingedenk des be-dauernden Kommentars seines mentors yehudi menuhin, für die gelegenheit einer freien improvisationssitzung mit stéphane grappelli hätte er »einen eckzahn« gegeben, kann man Kennedy keinen Vorwurf machen zu seiner entscheidung, für den augenblick zu leben und zu spielen. in interviews verglich er schon Jimi hendrix mit béla bartók, bach mit blues und titulierte beethoven als »ultimativen Punk«. Kennedy mag diesbezüglich die klaren, die deutlichen worte. zu diesem ganzen themenkomplex sagte er einmal: »ein großer traum ist für mich die Vorstellung, dass irgendwann die vielen Vorurteile, die es in der musikwelt gibt, verschwinden werden. in jeder musikrichtung gibt es irgendeine art von snobismus, von arroganz. Von leuten, die nur klassische musik hören, bin ich zum beispiel schon oft beschuldigt worden, zu viele Platten zu verkaufen. Jemand mit meinen Verkaufszahlen könne ja wohl kein echter musiker sein. teile des Publikums der klassischen musik sind anscheinend so egoistisch, dass sie ihre musik möglichst mit niemandem teilen wollen. es ist für mich schwer zu verstehen, warum viele leute sich unbedingt so abgrenzen wollen. Vermutlich denken sie, dass sie klüger erscheinen, wenn möglichst wenige begreifen, was sie da treiben. diesen leuten geht es um statussym-bole, nicht um musik.«

KategorieN überwiNdeNbach meets elliNgtoN

heute ist Nigel Kennedy mit neuem orchester und neuem, grenzüberschreitendem Pro-gramm zu erleben, mit Konzerten und werken von Johann sebastian bach und edward Kennedy »duke« ellington. es ist bekannt, dass Johann sebastian bach insgesamt sechs Violinkonzerte komponiert hat, vier für solovioline, eines für zwei und eines sogar für drei Violinen. Jedoch sind nur drei dieser werke der Nachwelt in der originalfassung erhalten geblieben. so ist das Konzert für Violine und oboe sicherlich in der fassung als doppel-konzert für cembalo, aus der die heute zu hörende fassung rekonstruiert worden ist, am bekanntesten. bachs Violinkonzerte können de facto nicht exakt datiert werden, doch ist es am wahrscheinlichsten, dass sie während seiner zeit in Köthen zwischen 1717 und 1723, entweder für Johann georg Pisendel oder Jean-baptiste Volumier komponiert wurden. die Konzerte folgen in ihrer form dem »klassischen« italienischen aufbau eines

antonio Vivaldis, wonach ein lyrischer mittelsatz von zwei schnelleren sätzen umrahmt wird. bach lernte Vivaldis Konzerte spätestens 1713 kennen, transkribierte einzelne für cembalo und orgel und eignete sich so den neuen und modernen italienischen stil an. als yehudi menuhin einmal die Violinkonzerte von bach einstudierte, sagte er: »ich sah mich im geist als friedensstifter gordische Knoten durchschlagen, neurotische streitigkeiten augenblicklich schlichten, sah die menschheit ihre Verschanzungen verlassen und sich um meinetwillen versöhnt in die arme sinken.«

schon im Jahr 2000 nahm Nigel Kennedy die bach’schen Violinkonzerte erstmals mit den berliner Philharmonikern, die er gerne als »monster« – er meint dies als Kompliment! – bezeichnet, auf. Neben den Konzerten stehen auch einige von bachs zweistimmigen inventionen, ebenfalls in Köthen komponiert, auf dem Programm. bachs inventi-onen (lat.: erfindungen) sind ursprünglich eine 15-teilige werksammlung von poly-fonen sätzen für tasteninstrumente, die teil des »Klavierbüchleins für wilhelm friede-mann bach« waren. in seiner reinschrift ordnete Johann sebastian bach die kleinen stücke, wie auch bei seinem berühmten »wohltemperierten Klavier«, nach tonarten.

Nun ist die Programmatik zwischen barock und Jazz nichts Neues. schon oft wurde die rhythmische exaktheit des barock mit der swingenden freiheit des Jazz kom-biniert. und so harmonieren die kurzen stücke duke ellingtons, die alle in dessen hochphase in den 30er- und 40er-Jahren entstanden sind und im arrangement von Nigel Kennedy erklingen, wunderbar mit bachs strenger barocker form. »beide Kom-ponisten«, so Nigel Kennedy, »erreichen eine geistige realität, indem sie die beherr-schung von harmonie und form mit ihrer liebe zu den menschen und zum leben kombinieren.«

es müssen kaum viele worte über den »duke« verloren werden, so bedeutend war er für die (weiter-)entwicklung der Jazzmusik. sicherlich hatte er in den 30er-Jahren seinen künstlerischen höhepunkt erreicht, als er geschickt für die verschiedensten stimmungen seines brillant eingespielten orchesters arrangierte. seine auftritte waren legendär, ein klangliches ereignis erster Klasse. zudem war er ein arbeitstier, schrieb unzählige stan-dards, aber auch größer angelegte sinfonische werke. ellington war stets auf der suche nach neuen wegen, neuen Klängen und neuen sounds. barocke und swingende Klänge von bach und ellington werden jeweils mit der ganz besonderen Note Nigel Kennedys versehen, die den Kompositionen des abends etwas einmaliges einhauchen wird. duke ellington hatte einen lieblingsausdruck für musiker, deren arbeit er bewunderte – er sagte, sie würden »Kategorien überwinden«. man kann sich sicher sein, dass Nigel Kennedy das als Kompliment auffassen würde.

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18 i19 biografieN

Nigel KeNNedy

seit über 25 Jahren ist Nigel Kennedy einer der führenden geigenvirtuosen weltweit und zweifelsohne einer der wichtigsten geiger, die großbritannien je hervorgebracht hat. seine virtuose technik, sein einzigartiges talent und seine massenanziehungskraft ha-ben neue sichtweisen sowohl in das klassische als auch das zeitgenössische repertoire gebracht.

als Kind war er der bekannteste schützling von yehudi menuhin, der zuerst an der menuhin school lernte (wobei sich herausstellte, dass der legendäre geiger die gebühren des jungen Kennedy während seiner ausbildungszeit an der schule persönlich bezahlte), bevor er an die Juilliard school of music in New york ging, um dort bei der berühmten lehrerin dorothy delay zu studieren.

im Verlauf seiner Karriere unternahm Nigel Kennedy unzählige internationale tourneen und trat mit den größten orchestern und dirigenten der welt auf, von europa bis zu den Vereinigten staaten, in mittel- und südamerika, in asien und australien. zu seinen größten debüts gehörten seine auftritte 1977 in der londoner royal festival hall, 1980 in der berliner Philharmonie, 1987 sein orchesterdebüt in New york und sein debüt in frankreich im Jahr 2004.

Nigel Kennedy erzielte durch seine außergewöhnliche Karriere eine enorme mediale Prä-senz in der ganzen welt. er hatte unzählige fernsehauftritte und spielte mehrmals vor mitglie-dern des englischen Königshauses. er wurde mit vielen auszeichnungen geehrt, u. a. bei den »brit awards«, vom französischen fernsehprogramm »Vivement dimanche« und mit der »rose d’or« von montreux.

Nigel Kennedy ist seit beginn seiner Karriere exklusiv bei emi unter Vertrag und seine umfangreiche diskografie wurde vielfach preisgekrönt. seine erste aufnahme war das Vio-linkonzert von elgar, das 1985 vom »gramophone magazine« als »schallplatte des Jahres« nominiert wurde und bei den »bPi awards« ausgezeichnet wurde. es wurden über 300 000 Platten davon verkauft. seine aufnahme von Vivaldis »Vier Jahreszeiten« errang einen Platz im »guinness-buch der rekorde« als bestverkauftes klassisches album aller zeiten. mehr als 2 millionen Platten wurden verkauft und das album blieb über ein Jahr lang an der spitze der uK-Klassikcharts. sein zweites Vivaldi-album mit den berliner Philharmonikern gewann einen »echo Klassik« und die höchste österreichische Klassikauszeichnung, den »amadeus«. Kenne-dy nahm neben Kammermusik und recitals Violinkonzerte von bach, beethoven, berg, brahms, bruch, mendelssohn, sibelius, tschaikowsky und walton auf. auf seine leidenschaft für den

Jazz ist das album »blue Note sessions« zurückzuführen, welches er mit dem Produzenten und »grammy«-gewinner Jay Newland aufgenommen hat. auf diesem album arbeitete er mit Jazzgiganten wie ron carter und Jack deJohnette zusammen. Veröffentlicht wurde die cd im Jahr 2006 auf dem legendären label blue Note. Kennedy war der erste geiger bei emi classics, dem diese ehre zuteil wurde.

im september 2002 wurde Kennedy zum Künstlerischen leiter des Polish chamber or-chestras ernannt, eine Position, die Kennedys lehrer und mentor yehudi menuhin schon innehatte. mit diesem orchester hat er ein atemberaubend schönes, zu unrecht vergessenes Konzert der polnischen spätromantik wieder entdeckt: emil młynarskis Violinkonzert Nr. 2, das zusammen mit dem Violinkonzert in a-dur von mieczysław Karłowicz ende 2007 auf dem album »Polish spirit« bei emi veröffentlicht wurde. »Polish spirit« wurde weltweit mit zahl-reichen Preisen ausgezeichnet, darunter der »echo Klassik« und der polnische »fryderyki-Preis« 2008.

Kennedys doppelalbum mit dem typisch eigenwilligen titel »a Very Nice album« ist ein weiterer kühner Vorstoß in nichtklassisches repertoire. es wurde mit seinem Nigel Kennedy Quintet aufgenommen, das aus ihm und vier dynamischen polnischen musikern besteht. sein »blue-Note«-album konzentrierte sich auf die interpretation von Kompositionen früherer meis-ter des Jazz, doch dieses mal tritt Kennedy gleichermaßen als Komponist wie als improvisator in erscheinung. seit der Veröffentlichung 2008 trat das Quintett mit dem Programm des »Very Nice album« in der ganzen welt auf. 2010 kommt das neuste album des Nigel Kennedy Quintet mit dem titel »shhh!« heraus.

2010 wird Kennedy als Künstlerischer leiter eines großen festivalwochenendes mit aus-schließlich polnischer musik fungieren. bei dieser aufregenden Veranstaltung im londoner southbank centre kommen musiker und Künstler der unterschiedlichsten hintergründe und stilrichtungen zusammen und feiern die polnische Kultur.

Nigel Kennedy ist enthusiastischer fan von aston Villa und besucht so viele spiele, wie sein terminplan erlaubt. er ist verheiratet und hat einen sohn; mit seiner familie wohnt er in london und Krakau.

Nigel KeNNedy im KoNzerthaus dortmuNdbei Nigel Kennedys letztem besuch in dortmund im Juni 2008 brachte der geiger sein Polish chamber orchestra mit. bei diesem Konzert spielte er nicht nur Violinkonzerte von mozart und beethoven, sondern auch fußball auf der Konzerthaus-bühne.

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doug boyle

doug boyle ist ein englischer gitarrist, den man auch durch seine arbeit mit der band caravan kennt. Von 1987 bis 1992 spielte er in der band des ehemaligen sängers von led zeppelin, robert Plant; er ging mit auf tour und war an zwei alben beteiligt. boyle komponiert auch mu-sik für das fernsehen und arbeitet freiberuflich als session-musiker. er tritt seit 1994 mit Nigel Kennedy auf und brachte letztes Jahr sein soloalbum »the third rail« heraus.

orchestra of life

in den vergangenen Jahren hatte Nigel Kennedy die funktion des Künstlerischen leiters des Polish chamber orchestra inne. diese Position bekleidete über viele Jahre sein einstiger mentor und lehrer yehudi menuhin. die jahrelange intensive arbeit mit dem Polish chamber orchestra ließ in Nigel Kennedy den wunsch reifen, ein ganz eigenes orchester mit besonderen musikern zu gründen. so wurde anfang 2009 das orchestra of life gegründet. die von Nigel Kennedy handverlesenen, brillanten polnischen und internationalen musiker bilden einen glanzvollen Klangkörper ganz eigener musikalischer couleur. das orchester ist nicht nur auf das klassische repertoire spezialisiert, sondern auch auf esoterische musik, Kammermusik und filmmusik. das orchester ist in der lage, mit elektronischer Verstärkung zu spielen, ohne an Nuancenreich-tum zu verlieren und ist somit idealer begleiter Nigel Kennedys auf seinen weltweiten tourneen, vor allem wenn musikalische ausflüge in den Jazz, rock und Pop auf dem Programm stehen.

besetzuNg orchestra of life

VioliNe ilizzie ball Konzertmeisterin

marcin Klejdyszazadeh maghsoodiolga muszynskamaria slawek

VioliNe iialicja smietanasonja schebeckbarbara dziewieckaleszek dzierzegamarta bielawska

biografieN

Nigel KeNNedy QuiNtet

tomasz grzegorsKider saxofonist tomasz grzegorski ist absolvent der musikakademie Katowice in Polen und debü-tierte 1997 mit der band Quintessence eric Kulma. später trat er mit dem Parnassus Jazz Quintet und dem george malkas Quintet auf. er spielte auf festivals in ganz europa und musiziert in sei-nem eigenen trio mit Piotr Kulakowski und tomasz sowinskiego. tomasz grzegorski ist mitglied des Nigel Kennedy Quintet.

adam KowalewsKiadam Kowalewski ist absolvent der musikakademie Katowice und seit 1999 dozent an der dortigen fakultät für Jazz. der bassist arbeitet mit führenden polnischen Jazzmusikern zusammen und trat bereits bei allen größeren Jazzfestivals in Polen auf, und war darüber hinaus bei festivals in mexi-ko, israel und australien zu hören. adam Kowalewski ist mitglied des Nigel Kennedy Quintet.

Krzysztof dziedzic Krzysztof dziedzic, schlagzeug und Perkussion, ist absolvent der musikakademie Katowice. er trat 1994 erstmalig beim festival »Jazz Jamboree« auf und errang 1997 beim Jazzfestival in odra einen Preis. er arbeitete mit dem Piotr wojtasik Quintet und adam Pieronczyk trio zu-sammen sowie mit michal urbaniak, zbigniew Namyslowski und Jaroslaw smietana. Krzysztof dziedzic ist mitglied des Nigel Kennedy Quintet.

Piotr wylezolPiotr wylezol gilt als einer der führenden Jazzmusiker Polens. der Pianist ist absolvent der musikakademie in Katowice, abteilung für Jazz und Popmusik. wylezol ist bereits mehrfach auf festivals in Polen und in anderen ländern weltweit aufgetreten. drei cds veröffentlichte Piotr mit Klaviertrio: »yearning« (2001) mit adam Kowalewski und lukasz zyta, »Piano trio« (2007) und »children’s episodes« (2009) mit michal baranski und lukasz zyta. wylezol ist mitglied des Nigel Kennedy Quintet.

orPhy robiNsoN

orphy robinson beherrscht viele instrumente und kombiniert als Komponist Jazz, moderne Klassik, afrikanische musik, funk und improvisation. er war gründungsmitglied von savanna und trat u. a. mit der großen Jazzband Jazz warriors auf. mit der gründung von annavas erhielt seine Karriere einen großen schub, sein typischer sound findet sich auf seinem debütalbum »when tomorrow comes«. weitere informationen auf www.orphyrobinson.com.

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Kai carson westduszan Korczakowski

oboemariusz Pedziałek

cembaloPiotr wylezol

orchestermaNagemeNt alicja smietana

Violafilip Kowalskiewelina bielarczykKarolina PazdroJan tomala

VioloNcellobeata urbanek-KalinowskaKrzysztof sadłowskianna hamayonŁukasz laxy

KoNtrabass

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Very british

fuNKeN fliegeN lasseNdas london symphony orchestra wurde 1904 als erstes unabhängiges und selbst verwaltetes orchester englands gegründet. als die russische Pultlegende Valery gergiev 2007 chefdirigent des orchesters wurde, trafen zwei institutionen aufeinander. die gemeinsame arbeit demonstrieren

die musiker mit werken von debussy und strawinskys »feuervogel«.

di 18.05.2010 · 20.00

iN eiNer doPPelrolledie academy of st martin in the fields spielt unter ihrem ersten gastdirigenten murray Perahia. das bedeutet allerdings nicht, dass dieser nur am dirigentenpult im einsatz ist: als solist am

Klavier und als orchesterleiter präsentiert er werke von strawinsky, mozart, bach und haydn.

mi 26.05.2010 · 20.00

weiterhöreN

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texte martin lücke

fotoNachweise s. 04 © rankin · emis. 08 © sonja werner · KoNzerthaus dortmuNds. 15 © rankin · emi

herausgeber KoNzerthaus dortmuNdbrückstraße 21 · 44135 dortmund t 0231-22 696 200 · www.konzerthaus-dortmund.de

geschäftsführer uNd iNteNdaNt benedikt stampa

redaKtioN dr. Jan boecker · marion schröder

KoNzePtioN Kristina erdmann · bea wißner

aNzeigeN anne-Katrin röhm · t 0231-22 696 161

drucK hitzegrad Print medien & service gmbh

wir danken den beteiligten Künstleragenturen und fotografen für die freundliche unterstützung.

druckfehler und änderungen von Programm und mitwirkenden vorbehalten.

imPressum

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