NikolausNikolaus

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„Von drauß‘ vom Walde komm ich her.“Wer kennt sie nicht, die alte Mär,

Herr Storm schrieb dies vor langer Zeit,doch das ist heut Vergangenheit.

Sankt Nik’laus stapft nicht durch den Wald,es ist ihm auch nicht bitterkalt,

denn heut in den modernen Tagenkommt er natürlich mit dem Wagen.

Knecht Ruprecht sitzt dabei am Steuer,das ist mir aber nicht geheuer.

Dem Belzebub dem trau ich nicht,dass er nicht die Gesetze bricht.

Sein Atem riecht nach Slibowitz,er hängt verdächtig schief im Sitz,

auch Nikolaus dem guten Mannsieht man die vielen Stamperl an.

Als beide aus dem Auto fallen,sie dabei ihre Sprüche lallen:

„Bist du auch immer brav gewesen?Sonst schlag ich dich mit meinem Besen!“

Den Sack mit all den guten Gabenvergessen sie dann noch im Wagen,

kriechen herum auf allen vieren,man muss sich für die zwei genieren.

Es kommt dann wie es kommen muss,das gibt jetzt Ärger und Verdruss!

Mit Blaulicht kommt die Polizeiund fragt: „Was soll die Schreierei?“

Lässt dann die beiden Säufernasennatürlich in ein Röhrchen blasen

und da die zwei total besoffen,können sie nicht auf Gnade hoffen.

Da sie auch keinen Führerschein,Knecht Ruprecht meint: „Der muss nicht sein!

Wurd’ mir schon dreimal abgenommen;werd’ sicher keinen mehr bekommen.“

Auch Nikolaus gesteht betroffen:„Hab ihn in Myra schon versoffen!“

Sie landen, wie könnt’s anders sein,in einer Zelle jetzt zu zwei'n.

Knecht Ruprecht und der Nikolausschlafen ihren Rausch dort aus,

deshalb gibt es in diesem Jahrkein Fest Sankt Nik’laus, das ist klar.

Wer die Geschenke möchte haben,die liegen alle noch im Wagen,

doch dem, der etwas warten kann,bringt sie vielleicht der Weihnachtsmann.

Text: Copyright by Gertraud M. DistlMusik: „Pottensteiner Saitenmusi“