x, Noch ein Schrciben iiber dns n e w Jfetall,

you Reaa If c r m I u n , Admiiiifirator dcr chrruifckm Fa- brik in SchBncbcck.

Schiincbeck den 18. Muli 181s.

Da Sie, mein h6chfizuverehrender Freund, in 111- Fern Hriefc vam l l k n Mai unter denen, welche fich hereits init dem neuen Metdl in dem fchlefi- fchen Ziokoxyde bel'chafiigt baben, mir ouch den fiofreth Stromeyer in Gottingen und kinen Nsmen fur dieres Metnll erwihnen, fo t r a p ich kein Be- denken, lhnen den beiliegenden Brief denelber, mit- ZutheiIen, obgleich er nicht fdr eine iiff'entliche Be- karintmachung b e l h m t war- *)

Oiitiingen den 19. April 4818. Ich ella, mit umgehender Port auf IhrSchreiben vom

ra. April, welches ich bei meiner Rhckkehr nach Giittin- gen vorfand, zu antworten, und llinen fiir die giitige Zufendtmg der Arllrge zu danken, Sie liehen niich da-

*) Dcr Druck dcr Yd?iickr ill zwar fchon becndigt , i& bjn, 6e drmfalbeo diefen Briof .her noch an, in dcr Ucberzeu- gun1 , drh mcin Frcund, Herr Profe lk Stromcyer in;& om die iiriiglichfie Bsfchlaunipng der AlidrncL crhicben f irdo; hit ts &r Zeit a erlrubt, ilm dariibcr zu befragcn.

Gi lbm,

H Apnrl, d. Phyfrk. ph 59. St. 1. J. ~818. 51.5.

I 114 7 dnrch in den Stand gefctrt, msine Unterluchurg diefen friihar fchoa von niir wahrgenommensn Korpcr weiter t u verFoIgen. Er findet fich iibrigeas nicht allein in den fcldefikhen Zinkrniaern, fondern icli habe ihn auch in nlehreren im Haadel vorkonirnenden Sorten Zinkme- tall and Zinkoxyd angetroffen. Nur enthalten diefe die Subfinnz nicht in dcr hienge , wie folches nach Ihrer Er- fahrnng in dem fchlefilchen Oxyde der Fall i k Ich er-

. fuchc Sie daher auch , mir von dielam fchlefifchen Zink- oxyde 6 Pfund mit der nlchfien fahrenden Po6 giitigrt zu Bberfendea. Diefcr in den Zinkminera enthallene Kbr- per ik-ahch Urrach, warum drr drrauc bereitete kohlen- h r e Zinkoxyd nsch dem Gliihen einen Stir11 ins Gelbli- che oder orangefarbeno behilt, 6hae dafs Eilen in dem- felberr v o r k h m t . D i s k Umffaad war er, wodurch ich auf meiner Inrpekdons - Reifc im vorigen Herblie zuerfi 8uf diefen Kiirpar aufiuerkfilm wurde.

W a s nun die Natnr dicfcr K8rpers anbelangt, To kann ich Ihnen vorliiufig folgendu dariiber rnitlheilen.

Nach meinen birher angeliellten Vcrfuchen mills ich ihn fiir dar Oxyd einer bis jetit noch uabekanntenMetdr erkliiren. Dieras Metall haba ich darau rollkommen redu- cirt erhalten. Ea hat eine weifseFarbe, welche zwifchen Zinn ond Silber - WeiG ungefiihr das Mittel hilt. Ea iB ductil und an der Luft bellindig, verbrennt sber leicht, nennacs erhitzt wird, ond Sndert fich dadureh in ein gel- be, Oxyd urn, welches Iich fublinlirt. Das Oxyd ifi iibrigens feaerbett;indig, erthailt dem Borax keioe Farbe, and verhilt fich ganr wie eim faltfabige Esfis. DieSalzc, welchc cs bildet , find meiR weirs gefiirbt.

c 115 1 Eine der murgczeichnetfien und merkwiirdigfiea Vat+

bindungen, wtlche dieles Metall liefert, ifi die mit den1 Schwefel- WaIFerfioff, a h ~ydrofu&rs. Da fie gelb ik, fo kann fie leicht bei nicbt gehorigcr Umficht mit Auri- pigment verwechfelt wcrden , allein fie imterfchcidet Iich davon khon durch einige phyfilche Merkmale, insberan- dere dadurch, dab fie nicht die flockige Befchaffenheit ditfe’es Korpgrs hat, und fich daher aach fchneller zu Bo- den fctzt Durch ilire laichte Auflihlichkeit in Siurcn, un- tor Entbindiing ron Schwefel- WalTerfioffgas, weicht lie voUends ganzlich von dem Auripigmente ab. Dieles H p drofdfure kann, nacli einigen Ferfuchcn zu tirtheilea, fo- wohl fiir WalTer - als ouch fGr Oelil -Malerei treEJich be- nutzt werden, iind ein Gelb lisferti, welchsr demchrom- gelb nicht nachzufieben fcheint. Ej liifst fich leicht gc- radetu 1U8 den dieles Oxyd entholtenden Zinkblumrn gewinnen, man braiicht niimlich nuc darch cine Auflij, h n g derfelben in irgend cine Siurc einen Strom Schwe- fel- WalTerlioffgar hindurch 211 leiten. Auf diele Weife l i G t lich ouch das Zinkoxyd turn pharmaceotifchen Ge- brauch viillig von diefern Metalloxyde reinigen , w e l c h Methode ein vie1 fichreres Relultat giebt, als dar Audchek den diefeel Oxydr durch Zinkmetall. Ob iibrigens diefer I(&per giftig iR , kann ich h e n no& nicht fagen, ich will aher noch in diefen Tagen mit clcm yon h e n em- pfaagenen Oxyde dariiber Verfache anfiellen.

Ich bin geneigt, didee, n e w Metall Kadmiurn zu nennm. Haben Sie indeITeu die Giite, vor der Hand yon alle dem, was ich h e n iiber drUelbe gekhrieben habe, nichta gegen Anders LU crwiihnen; da aur diefer

H a

Unterra&ung anch cinige Vortheile fiir Ihre Fdbrik cut-

fpringen kl)anen, fo wisd a aach fdr Sie b e k .fcyn s die sache noch Geheim zn helten. Stromeycr.

Ich fchrieb hierauf Hcrrn ffofrath Stromeyer l'qleich, dab ich Ihnen fchon eu Leipzig eine VOP-

&iufige Anzcige fur Xbp Annalen gegeben hstte, und ihn bate die Sache auch Ieiner Saite bekannt zu machen. Aus mehrern Stellen diefees reines Briefs fcbeint mir i n der ' t ha t hervor zu gehen, dal'e er das neue Metall friiher ahnetcr; die Verl'uche, wel- che er berchreibt, ha t er aber wohl erfl mit dem von mir erhaltenen oxyd aogeltellt. So zweckmafaig ich Ih re mir vorgekhlageaan Nameo finde, To will ich doch aus marichen Griinden Herrti Stromeyer die Taufe iibarlaEen "); es ilt mi& auf jeden Fall ge- nug, dab!& urtd Hi-. OBH. Gcrhard wilrca, daL ich, urn mich fpt-ichaortlich auszudrucken, nicht mit fremdem Yalbe pflugte. Dlls Oxyd, mit wclchem kerr U. Meifeoer feiae Verruche gemacht hat, hatte Hr.BH.v, Veltheim ehenfalls von mir erholten. Ich hoffe Ihnen bald meine volllliindige AnnlyTe des l'chIeETchea Zinkorydr uberrchickell zu konnen.

U s r m a n n.

9 Es roll df0 darnme, dcm Zinkarhe Bthands~ctr l l Xudmium hcilien. Hat es mic dem voo Hrn. Dr. Y. VeR eocdcckic~ ucoen B b t o l l c kine Ricbtigktit (und ich fordere ibn nu&- mah auf, dutch Mitrfteilong YOU Eaeu oiler Priparrten dcr- b b r n gcubte ChcmiLer iu dau h a d zu feracn, rlarubrr zu ortheilcu ) , lo bleibo lch bei mciacm Vorfccblq, d d s diere re/trreium odcr F'@iuwi, nicbt Junonitim, ~tnrant wcrdc, ans den S.g& Anm. uqqebencn Griiadoa. GcU.