Upload
lamngoc
View
219
Download
0
Embed Size (px)
Citation preview
Prof. Dr. Franz-Peter SchmicklerLabor Sanitärtechnik
Stegerwaldstr. 39 fon +49 (0)2551.9 62-835 [email protected] 565 Steinfurt fax +49 (0)2551.9 62-837 www.fh-muenster.de/EGU
Normen und Grundsätze der Auslegung von Trinkwassererwärmungsanlagen
2 von 30 Prof. Dr. Franz-Peter Schmickler Normen und Grundsätze der Auslegung von Trinkwassererwärmungsanlagen 10.2.2016
Inhaltsangabe
• Einleitung
• Geschichtliche Entwicklung der Auslegungsvorschriften
• DIN 4708 „Zentrale Wassererwärmungsanlagen“
• Das Summenlinienverfahren
• DIN EN 12831-3 „Trinkwassererwärmung, Heizlast und Bedarfsbestimmung“
• VDI 2072 „Durchfluss Trinkwassererwärmung mit Wasser/Waser Wärmeübertrager“
• Zusammenfassung und Ausblick
Stichworte
3 von 30 Prof. Dr. Franz-Peter Schmickler Normen und Grundsätze der Auslegung von Trinkwassererwärmungsanlagen 10.2.2016
Was kostet warmes Wasser?
• Wasserpreis Münster 1,653 (Trinkwasser) +1,99 (Abwasser) €/m³ 3,643 €/m³ (brutto)
• Energiepreis Wärme in Euro/kWh• Gaspreis 2,75 ct./ kWh zzgl. MwSt., 80% Wirkungsgrad• 1,43 €/m³ (brutto)
• Gesamtkosten 5,068 €/m³ (brutto)
• Familie 3 Personen, 200 Nutzungen im Jahr, 6 Minuten, Dusche 9 l/min
Wir reden über Kosten von 164,20 €/a (brutto)
Die Kosten sind wohl nicht wirklich das Problem bei der Trinkwassererwärmung
4 von 30 Prof. Dr. Franz-Peter Schmickler Normen und Grundsätze der Auslegung von Trinkwassererwärmungsanlagen 10.2.2016
Ist - Situation
Gedanken eines Planers bei der Auslegung einer Trinkwassererwärmungsanlage:
• Zu wenig warmes Wasser….
• Ok, dann möglichst großzügige Auslegung!
• dann Stagnation mit den Hygieneproblemen….
• Ok, dann speichern der Energie im Heizungswasser!
• Aber wie groß muss der Wärmeübertrager für das Trinkwasser sein?
• Ok, dann nehme ich direkt einen WÜT! Keine Hygieneproblemen, alles gut!
Gedanken eines Planers
5 von 30 Prof. Dr. Franz-Peter Schmickler Normen und Grundsätze der Auslegung von Trinkwassererwärmungsanlagen 10.2.2016
Ist - Situation
• Dann brauche ich viel Leistung - und die steht bei heutigen modernen, energiesparenden, regenerative Energien nutzenden Systemen nicht zur Verfügung.
• ??? Ratlosigkeit ???
Richtige Dimensionierung!!!
Gedanken eines Planers
6 von 30 Prof. Dr. Franz-Peter Schmickler Normen und Grundsätze der Auslegung von Trinkwassererwärmungsanlagen 10.2.2016
Wie wurde bislang ausgelegt?
• Im Wohnungsbau DIN 4708. Sie war einfach in der Anwendung und pragmatisch!
• Den Autoren dieser Richtlinie gebührt großer Respekt!!!
• Statistische Erwägungen führen zu einem Normverhalten von höchster Spitzenentnahme und weiteren Normalentnahmen. Daraus generiert man rechnerisch eine Bedarfskennzahl. Sie entspricht dem n-fachen einer Wohnung mit 2,3 Personen und 3,5 Räumen. Energetisch entspricht dies der Füllung einer Normbadewanne.
• Für den Speicher gibt es ein Verfahren, mit dem man genau prüfen kann, ob er diesen Normbedarf an warmen Wasser erfüllen kann.
DIN 4708
7 von 30 Prof. Dr. Franz-Peter Schmickler Normen und Grundsätze der Auslegung von Trinkwassererwärmungsanlagen 10.2.2016
Wie wurde bislang ausgelegt?DIN 4708
Die DIN 4708 wurde 10/1979 herausgegeben und letztmals in 4/1994 überarbeitet.
Bedarfskurve und Prüfplan für 10 Normalwohnungen nach DIN 4708
8 von 30 Prof. Dr. Franz-Peter Schmickler Normen und Grundsätze der Auslegung von Trinkwassererwärmungsanlagen 10.2.2016
Wie wurde bislang ausgelegt?
• Und für den Anwender ist die Anwendung pragmatisch einfach: die Leistungskennzahl gibt an, wie viele Bedarfe (= Normwohnungen) versorgt werden können.
• Seit 1979 nutzt man diese Art der Dimensionierung erfolgreich –falsche Auslegungen sind nicht bekannt geworden.
• Das kann zwei Gründe haben:
A) das Verfahren ist wirklich gutB) das Verfahren führt zu Überdimensionierung.
• ich glaube, beides ist zutreffend!
DIN 4708
VW Golf Cabrio IBaujahr 1979
9 von 30 Prof. Dr. Franz-Peter Schmickler Normen und Grundsätze der Auslegung von Trinkwassererwärmungsanlagen 10.2.2016
• Sie sind eigentlich interessanter, denn die Trinkwasserhygiene ist im Wohnungsbau erst bei sehr großen Anlagen von Interesse. Und dort wendet man dann auch nicht mehr unbedingt die DIN 4708 an.
• Krankenhäuser• Hotels• Sportanlagen• Betreutes Wohnen• Studentenwohnungen• Weitere Sonderbauten (Flughäfen, Hochschulen, ...)• ...
Wie wurde bislang ausgelegt?
Aber, was ist mit den anderen Fällen?
Sonderbauten
10 von 30 Prof. Dr. Franz-Peter Schmickler Normen und Grundsätze der Auslegung von Trinkwassererwärmungsanlagen 10.2.2016
Wie wurde bislang ausgelegt?
• Auch so gibt es viele funktionierende Anlagen! (kennen Sie Hotels, in denen es kein warmes Wasser gibt?)
bei Sonderbauten…
Provokative Antwort: gar nicht!
• Im besten Fall würde der Hersteller des Vertrauens zu Rate gezogen!
• Und auch dieser hat weniger gerechnet, als seinen großen Erfahrungsschatz genutzt:
- Mein letztes 100 Betten Hotel - hat es dort Probleme gegeben?- Nein - ok, dann nehme ich die dortige Anlage wieder.- Könnten Probleme auftreten? Z. B. Messebetrieb - dann nehme
ich zur Sicherheit eine Nummer größer!
11 von 30 Prof. Dr. Franz-Peter Schmickler Normen und Grundsätze der Auslegung von Trinkwassererwärmungsanlagen 10.2.2016
Wie wurde bislang ausgelegt?
• Ob die vorgenannten Anlagen richtig, das heißt genau passend und nicht überdimensioniert sind, sei dahin gestellt.
• Nach dieser provokative Aussage muss natürlich gesagt werden, dass sich Experten seit geraumer Zeit dieses Themas angenommen haben. Als physikalisch richtige Vorgehensweise hat sich das sogenannte Summenlinienverfahren als richtig erwiesen. Dieses Verfahren geht auf
Sander und Faltin
zurück. Auch gibt es andere Ausdrücke, zum Beispiel Wärmeschaubild
• Diese Verfahren werden auch bei anderen Anwendungen genutzt, z.B. werden auch Kläranlagen nach dem Summenlinienverfahren ausgelegt.
Summenlinie und Wärmeschaubild
12 von 30 Prof. Dr. Franz-Peter Schmickler Normen und Grundsätze der Auslegung von Trinkwassererwärmungsanlagen 10.2.2016
Das Summenlinienverfahren
• seit ca.15 Jahren wurde dieses Verfahren immer häufiger für die Auslegung von Trinkwassererwärmungsanlagen in der Praxis benutzt. Dabei wird das Verfahren von 3 Firmen intensiv angewandt und auch immer wieder öffentlich vorgestellt:
Firma Buderus: Herr Böhm und Frau Werner, dieses Verfahren als Grundlage der Software DIWA Firma Varmeco: Herr Zimpel, dieses Verfahren in Excel realisiert Firma Kemper / Firma Dendrit: Prof. Rickmann, realisiert in der bekannten Auslegungssoftware.
• Auch in der Schweiz wurde die Auslegung von Trinkwasssererwärmungsanlagen mittels des Summenlinienverfahrens für richtig erachtet. Hier wurde bereits im Jahr 1991 das Summenlinienverfahren vorgestellt und bis heute weiterentwickelt. Die Richtlinie heißt SIA 358.
The Experts…
13 von 30 Prof. Dr. Franz-Peter Schmickler Normen und Grundsätze der Auslegung von Trinkwassererwärmungsanlagen 10.2.2016
Summenlinienverfahren
• Im Jahr 2003 haben wir einen Forschungvorhaben (u.a. mit DVGW und FH Köln) durchgeführt und über 2 Jahre Trinkwasser Profile an unterschiedlichen Gebäuden gemessen. Auch wurde untersucht, inwieweit schon Daten -insbesondere bei der Industrie - vorhanden waren. Das Ergebnis war ernüchternd. Und auch das weitere Interesse an der richtigen Auslegung von Trinkwarmwassererwärmungssystemen war noch nicht reif.
• In den Folgejahren wuchs das Interesse an der Solaren Trinkwassererwärmung. Große Forschungsprojekte "Solarthermie 2000 und Solarthermie 2000 Plus" haben Deutschland weit den Trinkwasserverbrauch von Großanlagen untersucht.
• Ein Ergebnis daraus sind die VDI Richtlinien 6002 Blatt 1 und 2, in denen für die Auslegung die entsprechenden Profile veröffentlichtwurden.
Entwicklungsgeschichte
14 von 30 Prof. Dr. Franz-Peter Schmickler Normen und Grundsätze der Auslegung von Trinkwassererwärmungsanlagen 10.2.2016
• Der Solarthermie ist auch eine zweite Entwicklung zu verdanken: die der sogenannten Frischwasserstationen - einem Ausdruck, der den Sanitäringenieuren quer läuft. Solarenergie, die nun einmal nicht konstant zur Verfügung steht (Energiemenge und Temperatur), kann nur in Speichern gesammelt und über Plattenwärmeübertrager hygienisch einwandfrei an das Trinkwasser zur Verfügung gestellt werden.
• Auch diese Technik forderte unbedingt eine exakte Auslegung. Und die Zeit für ein einheitliches Verfahren zur Auslegung ALLER Trinkwassererwärmungs-systeme wurde reif.
SummenlinienverfahrenEntwicklungsgeschichte
15 von 30 Prof. Dr. Franz-Peter Schmickler Normen und Grundsätze der Auslegung von Trinkwassererwärmungsanlagen 10.2.2016
Summenlinienverfahren
• Wo bringt man ein entsprechendes Regelwerk unter?
• Bei Auslegungsfragen handelt es sich ja eigentlich nicht um eine Produktnorm, weshalb sie evtl. als Planungsregel gut beim VDI angesiedelt worden wäre....
• Aufgrund der Umstellung auf die europäisch harmonisierten Regelwerke bot sich die Chance, als Unterblatt der Auslegungsnorm DIN EN 12 831 aktiv zu werden:
Heizungsanlagen und wasserbasierte Kühlanlagen in Gebäuden -Verfahren zur Berechnung der Norm-Heizlast - Teil 1: Raumheizlast; Deutsche Fassung prEN 12831-1:2014
Regelwerke
16 von 30 Prof. Dr. Franz-Peter Schmickler Normen und Grundsätze der Auslegung von Trinkwassererwärmungsanlagen 10.2.2016
Summenlinienverfahren
• Es ist meinem Kollegen Prof. Boris Kruppa zu verdanken, diese Norm nach Europa getragen zu haben.
• Sie heißt nun DIN EN 12831-3: 2014-12:
• Heizungsanlagen und wassergeführte Kühlanlagen in Gebäuden -Verfahren zur Berechnung der Energieanforderungen und Nutzungsgrade der Anlagen - Teil 3: Trinkwassererwärmung, Heizlast und Bedarfsbestimmung; Deutsche Fassung prEN 12831-3: 2014
• Der Ausschuss tagt seit 2011
• Letzter Stand: Einspruchssitzung zum Entwurf im April 2015 .
Regelwerke
17 von 30 Prof. Dr. Franz-Peter Schmickler Normen und Grundsätze der Auslegung von Trinkwassererwärmungsanlagen 10.2.2016
Summenlinienverfahren
Was ist der Inhalt:
• Es galt ein Verfahren zu finden und zu beschreiben, das eine Auslegung ALLER Trinkwassererwärmungssysteme ermöglicht.
• Es soll Produkt neutrale und physikalisch richtige Ergebnisse ermöglichen.
• Das Verfahren gilt europaweit, was auch für die Industrie Vorteile verspricht.
• Das Verfahren bietet die Chance, auch kompatibel zur alten DIN 4708 zu sein.
DIN EN 12 831-3
18 von 30 Prof. Dr. Franz-Peter Schmickler Normen und Grundsätze der Auslegung von Trinkwassererwärmungsanlagen 10.2.2016
Summenlinienverfahren
Es ist allerdings nur eine Beschreibung eines Verfahrens, d.h. es muss noch einige Arbeit hineingesteckt werden, dieses Verfahren mit Leben zu füllen.
Stichwort: Nutzerprofile / Bedarfsprofile - später mehr
DIN EN 12 831-3
Kein einfaches Kochrezept!
19 von 30 Prof. Dr. Franz-Peter Schmickler Normen und Grundsätze der Auslegung von Trinkwassererwärmungsanlagen 10.2.2016
Summenlinienverfahren
• Zunächst muss die Bedarfskennlinie ermittelt werden. Dazu werden Messwerte oder andere gesicherte Daten bzw. Annahmen benötigt. Sie werden in den nachfolgenden Vorträgen dazu noch hören.
• Aber es darf auch hier schon gesagt werden, dass wir zukünftig gerade hier noch weiteres Datenmaterial benötigen.
Erstellung der Bedarfskennlinie
0
10
20
30
40
50
60
0:00
2:00
4:00
6:00
8:00
10:00
12:00
14:00
16:00
18:00
20:00
22:00
En
ergie [kWh]
Zeit [h]
Stundenzapfprofil MFH
0,00
0,01
0,02
0,03
0,04
0,05
0,06
0,07
0,08
0,09
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24[h]
x [-
]
20 von 30 Prof. Dr. Franz-Peter Schmickler Normen und Grundsätze der Auslegung von Trinkwassererwärmungsanlagen 10.2.2016
SummenlinienverfahrenAngebotskennlinie
0
2
4
6
8
10
12
14
0:00
2:00
4:00
6:00
8:00
10:0
0
12:0
0
14:0
0
16:0
0
18:0
0
20:0
0
22:0
0
En
ergi
e [k
Wh]
Zeit [h]
Einschaltpunkt
Verzögerung
Wärme-verluste
Angebots-kennlinie
Bedarfs-kennlinie
Eff
QS,maxQS,minAnfangs-
ladezustand
Elemente der Angebotskennlinie – hier Prinzip-Skizze für ein Speichersystem (Speicher mit Durchmischung) [DIN EN 12831-3]
Um die Angebotskennlinie zu erstellen, müssen diefolgenden Größen bestimmt werden:
- maximale Speicherkapazität QS,max
- minimale Speicherkapazität QS,min im Falle durchmischter und ungeschichteter Speicher
- Wärmeverluste des Speichers
- Wärmeverluste der Verteilleitungen
- Ein- und Ausschaltpunkt für die Nachheizung
- Verzögerungszeit bis zum Anliegen der vollen Wärmeerzeugerleistung
- effektive Nachheizleistung eff
21 von 30 Prof. Dr. Franz-Peter Schmickler Normen und Grundsätze der Auslegung von Trinkwassererwärmungsanlagen 10.2.2016
SummenlinienverfahrenUnterschiedliche Speicherarten
TWW
KW
Wärme‐zufuhr
TWW
KW
Wärme‐entnahme
TWW
KW
Wärme‐zufuhr
TWW
KW
Wärme‐entnahme
Es wird zwischen durchmischten Speicher und Ladespeicher unterschieden: (diese Unterscheidung braucht man um unterschiedliches Verhalten auch im Summenliniendiagramm deutliche zu machen)
Durchmischter Speicher
Ein Speicher (Energie- oder Trinkwarmwasserspeicher) der sich durch eine ausgeprägte Durchmischungszone während der Beladungsphase kennzeichnet. Während der Entladephase ist die Duchmischungszone minimal. Z.B. Speichersystem mit innen-liegenden Wärmeübertragern.
Ladespeicher
Ein Speicher (Energie- oder Trinkwarmwasserspeicher) der sich durch eine minimale Durchmischungszone während der Be- als auch Entladephase kennzeichnet. Z.B. Schichtladespeicher oder Speicher mit externen Wärmeübertragern
Beladephase eines Ladespeichers
Entladephase eines Ladespeichers
Beladephase eines durchmischten Speichers
Entladephase eines durchmischten Speichers
22 von 30 Prof. Dr. Franz-Peter Schmickler Normen und Grundsätze der Auslegung von Trinkwassererwärmungsanlagen 10.2.2016
Summenlinienverfahren
Zur Ausarbeitung des Verfahrens und zur Auslegung des Trinkwassererwärmern benötigt man also Bedarfslinien / Nutzerprofile. Wie man diese erhebt, werden wir in den nachfolgenden Vorträgen noch hören. Vielleicht dazu einige Beispiele vorab:
• Summenlinien eines Krankenhauses an 43 Donnerstagen gemessen und auf 100% (= Tagesbedarf) normiert.
Normierte Summenlinien
Donnerstags-Summenlinien Klinikum in S.über 43 Wochen
0,00
10,00
20,00
30,00
40,00
50,00
60,00
70,00
80,00
90,00
100,00
0:00
1:00
2:00
3:00
4:00
5:00
6:00
7:00
8:00
9:00
10:0
0
11:0
0
12:0
0
13:0
0
14:0
0
15:0
0
16:0
0
17:0
0
18:0
0
19:0
0
20:0
0
21:0
0
22:0
0
23:0
0
0:00
Uhrzeit
%
23 von 30 Prof. Dr. Franz-Peter Schmickler Normen und Grundsätze der Auslegung von Trinkwassererwärmungsanlagen 10.2.2016
Summenlinienverfahren
Messergebnisse als Balkendiagramm und die Entwicklung von entsprechenden Summenlinien
Balkendiagramm und Summenlinie
Auswertung Verlauf in [%]
0%
5%
10%
15%
20%
25%
1h 2h 3h 4h 5h 6h 7h 8h 9h 10h
11h
12h
13h
14h
15h
16h
17h
18h
19h
20h
21h
22h
23h
24h
Johannisst if t Münst er Burglengenf eld1 St . Marien Ahaus SI-Handbuch 5 Burglengenf eld2 korr.
Auswertung Summenlinien in [%]
0%
20%
40%
60%
80%
100%
120%
1h 2h 3h 4h 5h 6h 7h 8h 9h 10h
11h
12h
13h
14h
15h
16h
17h
18h
19h
20h
21h
22h
23h
24h
Johannisst if t Münst er Burglengenf eld1 St . Marien Ahaus
SI-Handbuch 5 Burglengenf eld2 korr.
24 von 30 Prof. Dr. Franz-Peter Schmickler Normen und Grundsätze der Auslegung von Trinkwassererwärmungsanlagen 10.2.2016
Summenlinienverfahren
Eine Summenlinie aus der Schweizer Norm SIA 385/3 aus dem Jahr 1991.
Diese Norm wurde jüngst überarbeitet und beschreibt ebenfalls das Summenlinienverfahren. Sie hat den Titel „Anlagen zur Trinkwassererwärmung in Gebäuden“
SIA 385/3 (1991)
0,00
10,00
20,00
30,00
40,00
50,00
60,00
70,00
80,00
90,00
100,00
Uhr z ei t
% 3,3 6,9 10,1 7,4 5,8 4,2 4,2 4,3 3,9 4,5 4,1 2,8 4,8 4,5 4,0 3,9 3,9 4,4 4,8 3,0 1,5 1,0 1,0 1,6
∑% 3,3 10,3 20,3 27,7 33,5 37,7 42,0 46,3 50,2 54,6 58,7 61,5 66,3 70,9 74,9 78,8 82,7 87,1 91,9 94,9 96,4 97,4 98,4 100
25 von 30 Prof. Dr. Franz-Peter Schmickler Normen und Grundsätze der Auslegung von Trinkwassererwärmungsanlagen 10.2.2016
Summenlinienverfahren
Kollege Prof. Orth hat „Tagesgänge des Trinkwasserbedarfs“ in der tab 1/2005 veröffentlicht
Summenlinien
26 von 30 Prof. Dr. Franz-Peter Schmickler Normen und Grundsätze der Auslegung von Trinkwassererwärmungsanlagen 10.2.2016
Summenlinienverfahren
Was also benötigt wird sind Bedarfskennlinien, Bedarfskennlinien, Bedarfskennlinien….
Ein Apell an Sie alle: Bitte helfen Sie uns mit beim Sammeln dieser typischen Bedarfskennlinien. Wir versuchen diese Sammlung auch durch eine einheitliche Aufbereitung für alle zugänglich zu machen.
Die Angebotskennlinie ist dann nicht mehr das wirkliche Problem. Sie ist Hersteller typisch und je nach System durchaus unterschiedlich. Sie wird angepasst auf das jeweilige Bedarfsprofil. Die werden in der abschließenden Demonstration dazu entsprechende Beispiele sehen.
Summenlinien
27 von 30 Prof. Dr. Franz-Peter Schmickler Normen und Grundsätze der Auslegung von Trinkwassererwärmungsanlagen 10.2.2016
Weiteres Auslegungsverfahren
„Durchfluss Trinkwassererwärmung mit Wasser/Waser Wärmeübertrager“ (Arbeitstitel)
Seit 2012 arbeitet der Ausschuss VDI 2072 an einem Regelwerk zu Auslegung von Durchfluss Trinkwassererwärmungsanlagen. Zur eigentlichen Dimensionierung wird auch hier auf die DIN 12 831-3 verwiesen. Ein Kurzverfahren für den Wohnungsbau ist dort ebenfalls hinterlegt, mit dem es einfach möglich sein wird, die Gleichzeitigkeit der Wärmeinanspruchnahme anzusetzen.
VDI 2072
0,0 %
20,0 %
40,0 %
60,0 %
80,0 %
100,0 %
0,0 l/s 10,0 l/s 20,0 l/s 30,0 l/s
DIN 4708
überarbeitete DIN4708
Dänisch
Gleichzeitigkeitsfaktor in Abhängigkeit vom Summenvolumenstrom (nicht endgültige Darstellung verschiedener Quellen. Messerschmid HS Esslingen)
28 von 30 Prof. Dr. Franz-Peter Schmickler Normen und Grundsätze der Auslegung von Trinkwassererwärmungsanlagen 10.2.2016
Zusammenfassung - Ausblick
• Es wird neue Regelwerke zur Auslegung von Trinkwassererwärmungsanlagen geben.
• Bei der Einspruchssitzung zum Entwurf der DIN EN 12831-3 gab es keine nennenswerten Widersprüche.
• Das Erscheinungsdatum wird frühestens Ende des Jahres 2016 sein.(Grund ist die umständliche europäische Vorgehensweise)
• Auch die aus der DIN 4708 bekannte Bedarfs- / Leistungskennzahl wird mit der neuen Norm darstellbar sein.
• Die VDI 2072 wird ein Kurzverfahren für Durchflusserwärmer im Wohnungsbau erhalten. Der Gelbdruck wird in der zweiten Jahreshälfte 2016 erwartet.
29 von 30 Prof. Dr. Franz-Peter Schmickler Normen und Grundsätze der Auslegung von Trinkwassererwärmungsanlagen 10.2.2016
Zusammenfassung - Ausblick
Die vorgestellten neuen Regelwerke sind noch nicht perfekt. Es fehlen noch wichtige Ergänzungen, damit sie für die Praxis anwendbar sind.
• Die DIN EN 12831-3 erhält noch ein Flussdiagramm, aus der die Vorgehensweise für die Softwareprogrammierung ersichtlich sein wird.
• Da gerade im Anfang ein Mangel an passenden Bedarfsprofilen herrschen wird, ist an die Erstellung einer Datenbank für Nutzerprofile gedacht.
• Um die Anwendung dieser europäischen Norm in Deutschland zu erleichtern ist vielleicht eine nationale Ergänzungsnorm DIN 12 831 - 300 sinnvoll. Hier würde auch die Leistungskennzahl NL wieder eingeführt.
• Die VDI 2072 wird ein Kurzverfahren enthalten.
Was noch fehlt…
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Prof. Dr. Franz-Peter SchmicklerLabor Sanitärtechnik
Stegerwaldstr. 39 fon +49 (0)2551.9 62-835 [email protected] 565 Steinfurt fax +49 (0)2551.9 62-837 www.fh-muenster.de/EGU