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STEFAN SIEGEL NOT JUST A LABEL

Not Just A Label Interview Stefan Siegel

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Stefan Siegel hat den Schritt nach London sicher nicht bereut. Zusammen mit seinem Bruder gründete er Not Just A Label vor 3 Jahren um Jungdesigner eine Präsentations und Verkaufsmöglichkeit zu bieten. Mittlerweile zählt NJAL zu den wichtigsten am Globalen Modemarkt wenn es um das entdecken zeitgenössischer Mode geht. Im nachfolgenden Interview plaudert Stefan Siegel Kollaborationen, den österreichischen Modemarkt oder über den Ringstrassen Galerien Designer Award.

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STEFAN SIEGEL

NOT JUST A LABEL

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‘Unser Ziel war es ein zentrales Bin-deglied innerhalb der Modeindust-rie zu werden, mit dem Fokus da-bei zeitgenössis-che Jungdesign-er international zu präsentieren und Kollektionen einem globalen Publikum zu zeigen.

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nicht den Mut hatten alle En-ergie in das Projekt zu stecken sind leider nicht mehr dabei. Mittlerweile sind wir ein gut eingespieltes Team bestehend aus den Gründern, unseren Mitarbeitern in London sow-ie ein Netzwerk an Design-er-Scouts und Redakteure welche auf die aufregendsten Städten dieser Welt verteilt sind.

Gab es ein bestreben in Ös-terreich zu bleiben und hier zu arbeiten oder war London das „must“ um das Projekt auch mit Erfolg umsetzen zu können?

Das war eine kritischer Punkt bei der Firmengründung, da wir mit unserem Startkapi-tal zum Beispiel in Wien oder Berlin alles etwas einfacher gehabt hätten. Im Endeffekt war uns aber eine Stadt lieber in welcher die Antwort auf eine neue aufgefallene Idee meist „why not!“ war, anstatt immer nur „why, why, why“. Die Einstellung gegenüber neuen Ideen und Trends ist in London einfach eine andere, und die Leute nehmen sich alle nicht so furchtbar ernst…

Wie schätzt du die Lage der österreichischen Mode im neuen Jahrzehnt ein?

Super! Peter Pilotto, Ute Ploier, Marios Schwab, Anna Aichinger, And_i, Awareness & Consciousness, Petar Petrov… und viele mehr. Könnte nicht besser sein, nur muss man sie in Österreich glaube ich erst kennen lernen und zu schätzen wissen.

Findest du dass die Mode Events „Festvial for fashion

and photography“ sowie „MQ Fashion Week“ co-exestieren können?

Diese Frage wurde mir vor einem Jahr gestellt, und ich hab gesagt Wien ist die ein-zige Stadt welche sich vier verschiedene Fashion Weeks/Festivals leisten kann: Unit-f’s Festival, MQ Fashion Week, Ringstrassen Award und der Modepalast. Ich glaube man sollte alles zu einem super Event zusammengeben, und jedem einen ganz spezifi schen Bereich der Mode überlassen. Nur so kann man sich auch international als Modestadt etablieren.

Not Just a Label ist vor allem auch durch Korporationen mit Musik Acts wie Lady Gaga oder Models wie Lara Stone bekannt, wo diese ihre Lie-blingsstücke aus dem Sorti-ment ausgewählt haben. Wie wichtig siehst du diese Art von Korporationen?

Man kann zu ‚Celebrities‘ ste-hen wie man will, aber sie sind heutzutage die Meinungsfüh-rer unserer Konsumgesell-schaft. Die Persönlichkeiten mit welchen wir zusammen-gearbeitet haben waren alle bereit sich für junge Modede-signer einzusetzen und dem Konsumenten zu zeigen dass es eine Alternative zu den Haupteinkaufsstrassen gibt, und deshalb sind wir alle sehr dankbar für diese grossartige Unterstützung.

Und wie kommen sie zu-stande?

Wir hatten im Sommer eine Liste von Persönlichkeiten er-stellt welche gute Botschafter

Not Just A La-bel wurde 2007 gegründet, seit dem hat sich sehr

viel getan. Wie seit ihr auf die Idee dazu gekommen und wie schwierig war es das ganze dann umzusetzen?

Junge aufstrebende Mode-schöpfer stehen vor enormen Schwierigkeiten am Anfang ihrer Karriere. Unser Ziel war es ein zentrales Bindeglied in-nerhalb der Modeindustrie zu werden, mit dem Fokus dabei zeitgenössische Jungdesigner international zu präsentieren und Kollektionen einem globalen Publikum zu zeigen.

Die Idee hatten mein Bruder und ich gemeinsam. Die Mo-deindustrie steht dort wo die Musikindustrie vor 8-9 Jah-ren stand. In den letzten Jah-rzenten hat sich in der Art wie das Modebusiness funk-tioniert nicht viel verändert, und mit NOT JUST A LABEL.com (NJAL) wollten wir einen grenzenlosen Raum schaffen, alte Denkmethoden sprengen und einen globalen Markt für Jungdesigner schaffen.

Die letzten zwei Jahre war-en sehr hart, wir haben alles selbst fi nanziert und mussten Kraft fi nden um die Hürden welche uns von der etabli-erten Industrie gelegt wurden zu überwinden.

Und in Sachen Teamfi nd-ung? Wie schnell waren die richtigen Leute fürs Projekt gefunden?

Ich glaube man kann schnell Leute für etwas begeistern, aber diejenigen welche un-sere Vision nicht teilten oder

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notjustalabel.com/and_i

Das Österreichische Label And_I schaffte es in die Auswahl von Lady Gaga.

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für NJAL und unsere Design-er sein würden. Viele davon waren sofort von der Idee be-geistert, und andere standen schon mit einigen unserer De-signer in Kontakt. Wichtig ist zu sagen dass alle Kuratoren bei uns freiwillig mitgemacht haben.

Apropos Kooperation. Der Ringstrassen Galerien De-signer Award wird heuer zum ersten Mal von NJAL präsentiert, was kann man sich davon erwarten und wie kam es zustande?

Präsentiert ist übertrieben. Die Organisatoren wollten dieses Jahr den Preis interna-tional aussschreiben um der Veranstaltung einen neuen Elan zu geben, und mit 3,000 Designern auf 78 Ländern dieser Welt waren wir daher die beste Anlaufstelle. Wir hoffen nun dass die Jury bei den ganzen Bewerbungen jetzt auch internationale Tal-ente nach Wien holt.

Wo liegt das Augenmerk bei den Designs?

Kreativität, Qualität und Aus-wahl der Materialien. Jungde-signer haben die Möglichkeit Bekleidungsstücke zu entwer-fen welche für ein grösseres Label unwirtschaftlich und bei hohen Stückzahlen nicht rentabel sind. Deshalb unter-stützen wir Designer, welche ihrer Kreativität freien Lauf lassen, ganz besonders.

Gibt es Designer die du besonders schätzt?

Ja, heute sind es genau 2.936 davon.

Die Fashion Week kommt auch immer näher. Was kann man von NJAL erwarten. Wird es wieder einen Pop Up Store geben?

Wir arbeiten momentan an zwei grossen Projekten welche hoffentlich im Früh-jahr lanciert werden. „Pop-Up Store“ war das Modewort des vergangenen Jahres, bei NJAL schaffen wir neue Trends, wir laufen keinen hinterher.

Die Wirtschatfskrise hat auch in der Modeindustrie Spuren hinterlassen. Wie ist es NJAL dabei ergangen?

Ich denke eine Rezession ist eine besondere Chance für kleine Unternehmen welche sich in einem neuen Markt befi nden. Generell präsentiert sich die Modeindustrie heu-er als schlankeres Business: Entschleunigung der Mode, Biobaumwolle und nach-haltige Produktion sowie eine breitere Unterstützung für Jungdesigner sind Th emen für 2010 und für die Zukunft; und auch die Ziele für NJAL.

Ich habe in einem Interview gelesen das auch die USA und Asien für NJAL interessant sind. Wie sehen die Pläne da-hingehend aus?

USA und Asien sind jetzt schon unsere Hauptmärkte für den Online Store. Wir werden in Zukunft unsere Verbindungen zu den bekannten Modeschu-len weiterhin aufbauen und wollen in Zukunft auch stärk-er präsent sein. Nicht zu ver-nachlässigen sind aber inter-essante Märkte wie Brasilien, Indonesien und Russland.

Und was kann man sich von NJAL in der frischen Dekade so erwarten?

Ich hoffe dass wir es dies-es Jahr schaffen die breite Masse zu überzeugen, Jungd-sesigner zu unterstützen. Ein Kleidungsstück von einem Jungdesigner entsteht in kleinen lokalen Produktions-stätten, man besitzt etwas was wenige andere tragen und mit ein wenig Glück entpuppt sich der Kauf auch zu einer Investition in einen Designer von dem wir noch viel hören werden. Der Konsument muss sich bewusst werden dass es eine Alternative gibt, Individ-ualismus ist der neue Luxus!

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www.notjustalabel.com

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Text, Interview & Layout: Stefan UrschlerFotos: notjustalabel.com

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