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1 Gesundheitsamt / Notfallpsychologie Notfallpsychologie als kommunale Aufgabe - das Düsseldorfer Modell -

Notfallpsychologie als kommunale Aufgabe - Frankfurt …€¦ · • Keine einheitliche Definition, theoretische Verortung noch unklar ... –Coping –Salutogenese (Kohärenzgefühl)

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  • 1Gesundheitsamt / Notfallpsychologie

    Notfallpsychologie als

    kommunale Aufgabe- das Dsseldorfer Modell -

  • Gesundheitsamt / Notfallpsychologie 2

  • Funktion der/des LNP(Dienstanweisung 8/2005 der Stadtverwaltung Dsseldorf)

    seit 2004 gltiger Erlass des damaligen Ministeriums fr Gesundheit, Soziales, Frauen und Familie des Landes NRW zur Vorsorgeplanung fr die gesundheitliche Versorgung bei Groschadenereignissen

    Leitung PSNV: Koordination der psychologischen Betreuung von Opfern und deren Angehriger bei und nach Schadensereignissen

    Einsatz bei Schadensereignissen, bei denen fnf und mehr notfallpsychologisch zu versorgende Personen vorhanden sind

    3Gesundheitsamt / Notfallpsychologie

  • Team LNP

    seit 2012 fnfkpfiges Team unter der Leitung

    der/des LNP und 24Stunden-Rufbereitschaft

    Team LNP nach einem Einsatz 2014 Dr. Sabine Rau, Dr. Thomas Poschkamp, Jan Mallmann Kallenberg,

    Christine Druyen,

    nicht auf dem Bild: Dominique Kok

    4Gesundheitsamt / Notfallpsychologie

  • Gesundheitsamt / Notfallpsychologie 5

  • Phasen der PSNV

    Langzeitphaseab 7. Woche

    48hEinsatz-phase

    Normalisierungaus Sicht der Notfall-

    versorgung

    Akutphase0 bis Ende 1. Woche

    bergangsphase2. bis 6. Woche

    Einsatzber-gabephase

    Koordination weiterfhrender Hilfen

    Arbeit der

    EInsatzkrfte Polizei,

    Feuerwehr und

    Rettungsdienste

    Psychische Erste Hilfe

    Stabilisation,

    Information,

    Psychoedukation,

    Organisation

    erste Linie der

    Versorgung

    Frhzeitiges Erkennen

    und adquater

    Umgang mit

    Belastungs-

    symptomen (akute

    Belastungsreaktion,

    PTBS) zur Vermeidung

    einer

    Verschlechterung

    bzw. Chronifizierung

    zweite Linie der

    Versorgung

    Evtl. trauma-

    therapeutische

    Versorgung;

    rechtliche Beratung

    (u.a. Fragen zur

    Wiedereingliederung

    oder Berentung,

    Opferberatung);

    Selbsthilfegruppen

    dritte Linie der

    Versorgung:

    Regelversorgung

    Gesundheitsamt / Notfallpsychologie 6

  • 7

    Busunfall 23.12.2010 Dsseldorf

    Loveparade 2010

    Amoklage, 2014, Dsseldorf

    Flugzeugabsturz Flug 4U9525, 24.03.2015

  • PSNV Modell Dsseldorfam Beispiel Amoklage 2014

    Einsatz

    HherwegEinsatz

    KIGA

    Einsatz

    Gefahren-

    telefon

    Weitere

    Betreuungs-

    aufgaben

    Krisenstab

    Bereit-

    stellungsraumin der Httenstrae

    hauptamtliche

    NotfallseelsorgeTeam LNP

    LNP

    PSNV Team

    Feuerwehr

    hauptamtliche

    Notfallseelsorge

    neben- bzw. ehrenamtliche

    Notfallseelsorge

    neben- bzw. ehrenamt-

    liche Notfallseelsorge

    Diagnostische

    Klrung erforderlich

    Vertretung LNP

    Ansprechpartner

    Bereitschafts-

    raum

    8Gesundheitsamt / Notfallpsychologie

  • Einsatzaufbau im Zeitverlaufam Beispiel Absturz Flug 4U9525

    10min 30min 60min - 2. Tag 1.Woche 4. Woche

    Care Team

    Flughafen

    PSNV Team

    Flughafen-

    feuerwehr

    Special Assistance

    Team (SAT-Team)

    Fluggesellschaft

    Flughafenseelsorge

    Notfallseelsorge

    LNP hauptamtliche

    Notfallseelsorge

    LNP + Team LNP

    Niedergelassene

    Psychotherapeuten

    Kommunale Hilfen

    Traumaambulanzen

    Schulpsychologie

    Sonstige Hilfen

    Rettungsdienst /

    Notarzt

    Umsetzung

    Betreuungsstruktur DUS

    + Team LNP

    9Gesundheitsamt / Notfallpsychologie

  • PSNV Krfte in der AkutphasePlanspiel Airbus A320-112, Flug LH 0112 (Unglcksort DUS)

    10min 30min 60min - 2. Tag

    Care Team

    Flughafen

    PSNV Team

    Flughafen-

    feuerwehr

    Special Assistance

    Team (SAT-Team)

    Fluggesellschaft

    Flughafenseelsorge

    10Gesundheitsamt / Notfallpsychologie

    Notfallseelsorge

    Team LNPNetzwerk PSNV

    Dsseldorf

  • PSNV Modell Dsseldorf Betreuung in der Akutphase

    Planspiel Airbus A320-112, Flug LH 0112

    Care Team

    Flughafen

    PSNV Team

    Flughafen-

    feuerwehr

    Special Assistance

    Team (SAT-Team)

    Fluggesellschaft

    Notfallseelsorge /

    Flughafenseelsorge

    11Gesundheitsamt / Notfallpsychologie

    Leitungsteam Betreuung z.B. in Gate 100

    LNP, Care Team Flughafen, SAT Team

    LNP

    Betreuungsteams im Gate /

    im Behandlungsplatz Bereitstellung

  • PSNV Modell DsseldorfUntersttzung Koordination und Unterbringung von Flchtlingen bis zur

    bernahme durch die Regelstruktur

    12Gesundheitsamt / Notfallpsychologie

    Dolmetscher

    D.

    Ehrenamtliche LHDDolmetscherMitarbeiter

    D.

    Abholung Zug / Transfer Bus

    Leitung PSNV

    Team LNP

    Betreuung im Raum /

    Zusammenstellung Gruppen

    Bus 10 Zonen Modell

    DolmetscherpoolJeweils Teams mit unterschiedlicher

    Sprachkompetenz, abrufbar fr

    Sanittsdienst etc.

    Bereitstellung Helferu.a. Ansprechpartner im Bereitstellungsraum,

    Ansprechpartner Wickelraum

  • Gesundheitsamt / Notfallpsychologie 13

    Umgang mit belastenden

    Ereignissen das Konzept der

    Resilienz

  • Rette dich, das Leben ruft!

    http://www.3sat.de/page/?source=/scobel/sendungen/174401/index.html

    Gesundheitsamt / Notfallpsychologie 14

  • Gesundheitsamt / Notfallpsychologie 15

  • Resilienz

    resilience = Spannkraft, Elastizitt

    Fhigkeit, selbst in schwierigen

    Lebenskrisen und nach schweren

    Schicksalsschlgen durch Rckgriff auf

    persnliche und sozial vermittelte

    Ressourcen wie ein "Stehaufmnnchen"

    wieder auf die Beine zu kommen

    Immunsystem der Psyche

    Schutzschirm der Seele

    Gesundheitsamt / Notfallpsychologie 16

    Quelle: http://wikis.fu-berlin.de/display/healthwiki/Resilienz+-+Risiko+und+Schutzfaktoren

  • Resilienz

    Resilience is the process of adapting well in

    the face of adversity, trauma, tragedy, threats,

    or even significant sources of stress - such as

    family and relationship problems, serious

    health problems, or workplace and financial

    stressors.

    It means "bouncing back" from difficult

    experiences.

    (American Psychological Association)

    Gesundheitsamt / Notfallpsychologie 17

  • 7 Faktoren der Resilienz

    Emotionsteuerung

    Impulskontrolle

    Kausalanalyse

    Selbstwirksamkeitsberzeugung

    Empathie

    realistischer Optimismus

    Zielorientierung/Reaching-Out.

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    Dr. Karen Reivich, Dr. Andrew Shatt, University of Pennsylvania

  • Weitere Faktoren

    Soziale Beziehungen, Untersttzung

    Offenheit, Geselligkeit, Soziale Kompetenzen, Hilfe

    suchen

    Guter Selbstwert, positives Selbstbild

    Gute Problemlsefhigkeiten (IQ)

    Sinn erkennen, Verstehen

    Emotionale Komplexitt, positive Emotionen

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  • Risikofaktoren

    Ausma der subjektiv erlebten Bedrohung (Schwere des Traumas)

    Summe der traumatischen & posttraumatischen Belastungen

    weibliches Geschlecht

    niedriger soziokonomischer Status

    geringe Bildung, geringe Intelligenz

    Alter (in westlichen Lndern: je lter, desto geringer das Risiko)

    geringe soziale Untersttzung

    prtraumatische Persnlichkeit, prtraumatische Psychopathologie

    ethnische Minderheit

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  • Modethema

    Keine einheitliche Definition, theoretische

    Verortung noch unklar

    Vorsicht vor Pathologisierung nicht

    resilienter Personen

    Verwandte Konstrukte:

    Coping

    Salutogenese (Kohrenzgefhl)

    Hardiness Gesundheitsamt / Notfallpsychologie 21

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  • Vielen Dank fr Ihre Aufmerksamkeit !

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