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1118 Die Cellose ist das einfachste Polyeaccharid aus Cellulose, wie die Maltose das ‘einfachste Polysaccharid aus Stiirke ist. Es geht daraus die chemisch, aber auch pflanzenphysiologisch wicbtige That- sache hervor, dass Cellulose und Starke grnndverschiedene Substanzerl sind und die Cellulose nicht etwa als hiiber pnlymerisirte Starke auf- gefasst werden kann. 174. M. 0 t t o : Notie iiber die Molekulargewiahtebestimmung des Ozom mittels der Wage. (Eingegangen am 9. April 1901.) In Heft 1 der Berichte dieses Jahrganges (Bd. 84, S. 631) finde ich eiue Arbeit von Hrn. A. L a d e n b u r g iiber Beine neue Methode zur Molekulargewichtsbestimmung des Ozonse. Hr. A. L a d e n b u r g bemerkt in dieser Notiz, dass er sich seit liingerer Zeit damit beschiiftigt babe, cine richtige Methode fiir die Molekulargewichtsbestimmung des Ozons auszuarbeiten. Nachdem e r alles in dieser Frage bis jetzt Bekannte gepriift habe, sei er zr der Ueberzeugung gekommen, dass uur die Wage allein fiir diese Be- stimmung geniigende Garantie geben kiinne. In der That hat er‘ mit einer Sicherheit und Geschicklichkeit, welcber ich gern meine An- erkenuung zolle, eine Reihe von Restimmungen von hochsteni In- teresse ausgefiihrt. Ich bedauere nur, dass Hr. Ladenburg, bevor er diese Arbeit angefangen, die Bibliographie des Ozone nicht geniigend studirt hat. Er htitte sich dann iiberzeugen konnen, daes ich schon im Jahre 1897 diese Methode, die er jetzt zu entdecken glaubte, ange- wendet habe. Die Resultate, die ich erhalten habe, wurden der BAcademie des Sciences de Paris< durch meinen unvergesslicheu Lebrer, Prof. F r i e d e l , mitgetheilt, und in den BComptes Rendusc Bd. 126, 78 [1897], sowie in anderen Fachzeitungen publicirt. In meiner Dissertation (1897) SUntersuchungen iiber Ozone (S.40) schreibe ich wiirtlich Folgendes : *Si l’on parvenait it mesurer par une mBthode convenable, d’nne part, I’augmentation de poids que subit un volume determine d’oxyghne quend on J remplace un certain nombre de mnlhcules de ce gaz par le mi he nombre de mol6cules d’ozone; d’autre part, le volume exact occup6 par l’ozone, on pourrait determiner directement la densite de ce dernier, et par suite Btablir sa formule, sans faire ii priori aucune hypothhse sur sa constitution<.

Notiz über die Molekulargewichtsbestimmung des Ozons mittels der Wage

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Page 1: Notiz über die Molekulargewichtsbestimmung des Ozons mittels der Wage

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Die Cellose ist das einfachste Polyeaccharid aus Cellulose, wie die Maltose das ‘einfachste Polysaccharid aus Stiirke ist. Es geht daraus die chemisch, aber auch pflanzenphysiologisch wicbtige That- sache hervor, dass Cellulose und Starke grnndverschiedene Substanzerl sind und die Cellulose nicht etwa als hiiber pnlymerisirte Starke auf- gefasst werden kann.

174. M. 0 t t o : Notie iiber die Molekulargewiahtebestimmung des Ozom mittels der Wage. (Eingegangen am 9. April 1901.)

In Hef t 1 der Berichte dieses Jahrganges (Bd. 84, S. 631) finde ich eiue Arbeit von Hrn. A. L a d e n b u r g iiber Beine neue Methode zur Molekulargewichtsbestimmung des Ozonse.

Hr. A. L a d e n b u r g bemerkt in dieser Notiz, dass e r sich seit liingerer Zeit damit beschiiftigt babe, cine richtige Methode fiir die Molekulargewichtsbestimmung des Ozons auszuarbeiten. Nachdem e r alles in dieser Frage bis jetzt Bekannte gepriift habe, sei e r zr der Ueberzeugung gekommen, dass uur die Wage allein fiir diese Be- stimmung geniigende Garantie geben kiinne. In der That hat er‘ mit einer Sicherheit und Geschicklichkeit, welcber ich gern meine An- erkenuung zolle, eine Reihe von Restimmungen von hochsteni In- teresse ausgefiihrt.

Ich bedauere nur, dass Hr. L a d e n b u r g , bevor e r diese Arbeit angefangen, die Bibliographie des Ozone nicht geniigend studirt hat.

Er htitte sich dann iiberzeugen konnen, daes ich schon im Jahre 1897 diese Methode, die er jetzt zu entdecken glaubte, ange- wendet habe.

Die Resultate, die ich erhalten habe, wurden der BAcademie des Sciences de Paris< durch meinen unvergesslicheu Lebrer, Prof. F r i e d e l , mitgetheilt, und in den BComptes Rendusc Bd. 126, 78 [1897], sowie in anderen Fachzeitungen publicirt.

In meiner Dissertation (1897) SUntersuchungen iiber Ozone (S.40) schreibe ich wiirtlich Folgendes :

*Si l’on parvenait it mesurer par une mBthode convenable, d’nne part, I’augmentation de poids que subit un volume determine d’oxyghne quend on J remplace un certain nombre de mnlhcules de ce gaz par le m i h e nombre de mol6cules d’ozone; d’autre part, le volume exact occup6 par l’ozone, on pourrait determiner directement la densite d e ce dernier, et par suite Btablir sa formule, sans faire ii priori aucune hypothhse sur sa constitution<.

Page 2: Notiz über die Molekulargewichtsbestimmung des Ozons mittels der Wage

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BL’exc8s du poids d’un certain volume d’ozone sur le poids du m6me volume d’oxyghe, plack dans des conditions identiquee de tempkrature et de pression, nous sera don& par une balance. Quant au volume occupe par l’ozone, il peut &re determink par l’essence d e tdrkbenthine, qui jouit de la propriktk de l’absorber compl8tement.c

Aus diesen Zeilen ist ersichtlich, dam diese Methode genau die- eelbe ist, die Hr. A. L a d e n b n r g a l s neu vorschliigt.

Nach vielen Versuchen habe ich diese Methode verbessert. Ich fiigte hinzu :

3L’emploi de l’essence de terebenthine offre au point de vue ex- perimental de nombreusee dificulths. On peut les kviter en lui sub- stituant nne solution acidnlke d’iodure de potassium. Nous connais- sons, en effet, la relation qui existe entre le volume d’ozone absorb6 par l’essence de terdbenthine et le volume d’oxygbne actif, correspon- dant au poids d’iode provenant de la dbcompoeition, par l’ozone, d’une solution acidulke d’iodnre de potassium: le premier eat double du second. Nous pourrons donc obtenir le volume total de l’ozone en titrant l’oxyghe actif par l’iodure de potasiumB:.

Ferner beschreibe ich den Apparat, den ich angewendet habe, und den Gang der Experimente.

Icb habe die Dichte des Ozone gleich 1.6584, d. h. anderthalb Ma1 so gross als die des Sauerstoffs gefunden.

1%. M. Busch: Stereoisomerie bei Hydrazonen der Dithio- kohlensaureeeter.

[Mittheiiung aus dem chem. Institut der TJniversit&t Erlangen.] (Eingegangen am 9. April 1901.)

Im vergangenen Jahr habe ich in Gemeinechaft mit E .L ingen- br ink’ ) gezeigt, dasa die E s t e r d e r Phenyldithiocarbazins&ure, C6Hs . NH. NH. CS . SR, unter dem Einfluss von Alkali eine intramo- fekulare Umlagerung in Hydrazone der Dithiokohlenshre, bezw.

deren Alkalisalze C6H5. w. N:C CSR erfahren, aus welchen sich

dann mit Leichtigkeit die entsprecbenden Dialkylester CsH5.NH.N:C <SR SR

gewinnen lassen. Den letztgenannten Verbindungen war insofern eine besondere Aufmerksamkeit zuzuwenden, als man durch Einfiihrung zweier ve r sch iedene r Alkykeste zu Hydrazonen kommen musste,

SK

1) Journ. fiir prakt. Chem. 61, 336 :1900].