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210 Wird Lantanoxyd aus einer neutralen Llfsung durch Bariumsuperoxgd niedergeschlagen, so erhiilt man ein Hy- drat von Lantansuperoxyd, welches eiuen schwachen Stich in's Gelbe hat, aber nicht ohne Verlust dcs einen Sauer- stoffatoms getrocknet werden kann. XX. Fernerweitiges Vorkommen cles Lantans. (Briefliehe Mitlheilung von Hrn. Prof. Kersten.) Freiberg, 12. Xai 1839. -.Das Lantan befindet sich auch in Verbindung mit Phosphorsaure, Tho.rerde, Ceroxydul, Zinnoxyd u. s. w. im Monazit von Miask, dessen Analyse ich in einem der nachsten Hefte der Annalen mittheilen werde. Ich hatte namlich diefs Mineral analysirt , erhielt aber so auffal- lende Erscheinungcn , dafs ich Hrn. B e rz e 1 i us einige Krystalle von diesem Minerale und meine ausgescbiede- nen Producte iiberschickte. Er hat die Giite gehabt die letzteren zu untersucben, und gefunden, dafs dieses Mi- neral neben Cer auch Lantan enthielt, uberdicfs auch Pliospborsaure. XXI. Notiz iiber die WZrme - Entrvick Zung in festcn Verhiiltnissen ; con [I. He J s. (Aus dem &&t. Jcienii/. du &. Pctcrsburger hcademie, vom Hm. Verfasser rnitgetheilt.) Da der Inhalt dieser Notiz aus ihrem Titel klar ist, bin ich jeden Vorworts uberhoben. Ich begniige mich da- her, das Verfahren auseinandenusetzen , welches mich zu diesem Schlufs gefiihrt. Ich bediente mich Schwefel- saure von verschiedener Verdiinnung, enthaltend 1 bis 6

Notiz über die Wärme-Entwicklung in festen Verhältnissen

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Page 1: Notiz über die Wärme-Entwicklung in festen Verhältnissen

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Wird Lantanoxyd aus einer neutralen Llfsung durch Bariumsuperoxgd niedergeschlagen, so erhiilt man ein Hy- drat von Lantansuperoxyd, welches eiuen schwachen Stich in's Gelbe hat, aber nicht ohne Verlust dcs einen Sauer- stoffatoms getrocknet werden kann.

XX. Fernerweitiges Vorkommen cles Lantans. (Briefliehe Mitlheilung von Hrn. Prof. Kersten.)

Fre iberg , 12. Xai 1839.

- . D a s Lantan befindet sich auch in Verbindung mit Phosphorsaure, Tho.rerde, Ceroxydul, Zinnoxyd u. s. w. im Monazit von Miask, dessen Analyse ich in einem der nachsten Hefte der Annalen mittheilen werde. Ich hatte namlich diefs Mineral analysirt , erhielt aber so auffal- lende Erscheinungcn , dafs ich Hrn. B e r z e 1 i u s einige Krystalle von diesem Minerale und meine ausgescbiede- nen Producte iiberschickte. Er hat die Giite gehabt die letzteren zu untersucben, und gefunden, dafs dieses Mi- neral neben Cer auch Lantan enthielt, uberdicfs auch Pliospborsaure.

XXI. Notiz iiber die WZrme - Entrvick Zung in festcn Verhiiltnissen ; con [I. H e J s.

( A u s dem &&t. Jcienii/. d u &. Pctcrsburger hcademie, vom Hm. Verfasser rnitgetheilt.)

Da der Inhalt dieser Notiz aus ihrem Titel klar ist, bin ich jeden Vorworts uberhoben. Ich begniige mich da- her, das Verfahren auseinandenusetzen , welches mich zu diesem Schlufs gefiihrt. Ich bediente mich Schwefel- saure von verschiedener Verdiinnung, enthaltend 1 bis 6

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A t o m Wa$ser auf 1 At. SBure, und beobachtete die Temperatur-Erhlibung, die beim Vennischen dieser Sliure mit einem Ucberschufs Wasser entstand. Als ich nun die entwickelten Wirmeuiengcu auf gleichc Menge was- serfreier Saure zuriickflihrte, fand ich, dafs die Zahlcu, welche diese Wdrmemeugen ausdriickten, gain oder bei- nahc Multipla waren. Hier ein Beispiel:

*uf wawfreier entwickelt: Gefundeo. Beredmet. Multiplr Unterscbiede.

1 1 2 4

k6 S . 4 3,s 43,s 2 k k 67,2 65,7 3 &3 'i; 93,5 87,6 4 k2 ;s' 132,6 131,4 6 l i s 222,5 217,s 10

Man Iibeneugt sich bald,. dafs diese Multipla eioe grofe Analogie mit den bekannten Multiplis hei wagba- ren Substanzen darbieten. Jedenialls beweiseu die ent- wickelten Wlrmemengen, dafs es mehr als drei bestimmte Verbindungen zwisclrcn Wasser und Schwefclsnurcn gicbt. Einerseits wissen wir, dafs das erste Atom Wass;r mit mehr Kraft zuriickgchalten wird als das zweite, das zneite mit mehr Kraft als die folgcnden, und die obigen Zah- len beweisen, dafs, je inniger die sich bildeode Verbin- dung, desto, grafser die entwickelte WHrmemeoge ist. Diefs Illst uns boffen, dafs die genaue Messung der War- memengen ein relatives Maafs der Verwandtscbaft abgeben und uos zur Entdeckuug der Gesetze derselben fiihren werde. Zwar ist der Fall, den ich darbiete, noch der einzige, mit Linreiehender Genauigkeit constatirte; allein ich habc schon mehre, die es wenigstens angenahert sind.

Ich beschftigc mich, diese Versuche auf mehre Sub- stanzen auszudehncn, rind zu untersuchen, ob in allen Verbindungen von analoger Zusamlnensetzung ein Warme- Aequivalent existire oder nicht. Die Abhandlnng, an

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der ich arbeite, wird alle nothwendigen Einzelnheiten ent- halten.

XXII. Zur Analyse organ.&cher StoJfe; con H . HeJs.

I n diesen Anaalen (Bd. XXSXVI S. 179) habe ich den von mir gebrauchten Ayparat zur Analyse organischer Stoffe mitgetheilt. - Die Beschreibung war kurz, weil ich selbst weitlaufige Beschreibungcu ungern lese. - Dadurch haben sich vielleicht aber einige Undeutlichkei- ten eingeschlichen, die ich hier hervorheben will.

1. Es theilte mir ein ausgezeichneter Mann die Bemer- kung mit, es m6chte vielleicht von diesem Apparat nicht so vie1 Nutzen zu ziehen seyn, als ich zu glauben ge- neigt bin, und zwar weil die Kohlensaure, wenn sie von freiem Sauerstoff begleitet mird, im Kaliapparat nicht roll- stsndig verschluckt wird. - Diese Uemerkung ist voll- kommen richtig; es ist nur zu bcmerkeu, dafs der Ver- such so geleitet werden mufs, dafs nie Saucrstoff im Ueberschufs durchstriimt. Ich habe vielfdtig erfahren, dab, wenn wahrend der ganzen Aualyse Sauerstoff im Ueberschufs durchstramt , der Kohlenstoff zu klein wird. 1st der Versuch aber gut geleitct, was man vollkommen in seiner Hand hat, so geht, nachdcm der Apparat sich mit Kohlenslure angefiillt hat, auch nicht eine Gasblase unabsorbirt durch den Kaliapparat , vollkoinmen aber, wenn man .ohne Sauerstoff - Reservoir arbeitete. Erst ganz zuletzt tritt wieder Sauerstoffgas auf, dann ist der Versuch aber auch beendet, - und man braucht nur wenig darchstr6rnen zu lassen.

Man glaubt dasselbe zu erreichen, wenn man chlorsaures Kali in das hintere Eode der Rahre legt.

XI.