20
FOTO: CONNY WINTER SCHWARZ, ROT, GOLDer ERFOLG MADE IN GERMANY Lothar Späth verrät , wie die deutsche Wirtschaft sich selbst ankurbelt. Nr.1/April 2010 SALSA AIR The lightest Salsa ever. www.rimowa.com Rainer Brüderle schreibt über den Wert der deutschen Exportkraft Bernhard M. Rösner erklärt, wie wichtig Stand- orttreue ist und setzt auf modernes Design Jürgen Fitschen weiß, warum in Deutsch- land die besten Ideen entstehen ERFOLGREICHE GESCHÄFTE IN DEUTSCHLAND 6 TIPPS FÜR

nr.1/april 2010 MaDe In GerManY 6 - doc.mediaplanet.comdoc.mediaplanet.com/all_projects/4856.pdf · 4 · april 2010 eine themenzeitung von mediaplanet sicher • zeitlos • schön

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: nr.1/april 2010 MaDe In GerManY 6 - doc.mediaplanet.comdoc.mediaplanet.com/all_projects/4856.pdf · 4 · april 2010 eine themenzeitung von mediaplanet sicher • zeitlos • schön

foto: ConnY Winter

SCHWARZ, ROT, GOLDer ERFOLG

MaDe In GerManY

Lothar späth verrät, wie die deutsche Wirtschaft sich selbst ankurbelt.

nr.1/april 2010

SALSA AIRThe lightest Salsa ever.

www.rimowa.com

rainer brüderleschreibt über den Wert der deutschen exportkraft

bernhard m. rösnererklärt, wie wichtig stand-orttreue ist und setzt auf modernes design

Jürgen Fitschenweiß, warum in deutsch-land die besten ideen entstehen

ERFoLGREICHE GEsCHÄFTE In DEuTsCHLAnD

6TIPPs FÜR

Page 2: nr.1/april 2010 MaDe In GerManY 6 - doc.mediaplanet.comdoc.mediaplanet.com/all_projects/4856.pdf · 4 · april 2010 eine themenzeitung von mediaplanet sicher • zeitlos • schön

2 · april 2010 eine themenzeitung von mediaplanet

Deutschlands starke Stellung im Export muss immer wieder verteidigt und ausgebaut werden. Um diese hervorragende Reputation weiter zu wahren, können Unternehmen zahl-reiche Angebote der Bundesregierung nutzen.

Deutschland ist stärker als viele andere Länder mit der Weltwirtschaft verflochten. „Made in Germany“ genießt im Ausland einen ausge-zeichneten Ruf. Unser

Wohlstand ruht zu einem großen Teil auf unserer Exportkraft. Dieser Erfolg ist die Folge harter Arbeit. Unsere Un-ternehmen verfügen in besonderem Maße über die in einer globalisierten Wirtschaft erforderlichen Eigenschaf-ten: Flexibilität, Präzision, hohes Qua-litäts- und Leistungsbewusstsein. Da-rauf können wir stolz sein.

Diese starke Stellung muss immer wieder verteidigt und ausgebaut wer-den. Deshalb stützt die Bundesregie-rung unseren Export. Am 23. März ha-be ich eine Außenwirtschaftsinitiative gestartet, um den Unternehmen noch besser zu helfen, Auslandsmärkte zu erschließen. Ein neu geschaffenes Ex-port-Team wird das Instrumentarium der deutschen Außenwirtschaftsförde-rung in den kommenden Monaten bei zahlreichen regionalen Veranstaltun-gen erläutern. Und über ein Export-Te-lefon werden unsere Fachleute allen in-teressierten Unternehmen Rede und Antwort stehen.

Wichtigste Säule der Außenwirt-schaftsförderung sind unsere „Wirt-schaftsbotschaften“ im Ausland: die Auslandshandelskammer (AHK). Mit ihrem breiten Dienstleistungsange-bot, das von der Marktberatung über die Hilfe bei Firmengründungen bis zur Erstellung von Rechtsauskünften al-ler Art reicht, sind die AHKs Hauptan-sprechpartner vor allem für kleine und mittlere Unternehmen.

Die Bundesgesellschaft Germany Trade & Invest (gtai) agiert als zentra-les Instrument der Außenwirtschafts-förderung sowohl in Deutschland als auch von fast 50 Standorten weltweit aus: Die gtai informiert Unternehmen über die Chancen eines Auslandsenga-gements in bestimmten Branchen und Regionen. Die Berichte und Informatio-nen erstrecken sich nicht auf den klas-sischen Außenhandel und die Investi-tionsbedingungen im Ausland, sondern auch auf Dienstleistungsmärkte. Diese Angebote richten sich vor allem an den Mittelstand. Viele kleine und mittlere Unternehmen sind Weltmarktführer; sie haben aber nicht die Kontaktmög-lichkeiten wie die ganz Großen. Genau hier helfen AHKs und gtai gerne.

Rund 25 Prozent der Auslandsumsät-ze deutscher Unternehmen resultieren

aus den Folgegeschäften von Auslands-messen. Das Bundeswirtschaftsminis-terium wird sich daher auch weiter-hin an wichtigen Auslandsmessen be-teiligen und den deutschen Unterneh-men Plattformen für deren Exportge-schäfte bieten. Für das laufende Jahr sind fast 250 Beteiligungen an Messen und Ausstellungen im Ausland vorgese-hen, davon 24 im Rahmen des Sonder-messeprogramms „Erneuerbare Ener-gien und Energieeffizienz“. In diesem Bereich bieten sich besondere Chancen für unsere Unternehmen.

Die Bundesregierung stellt den im Ausland tätigen Unternehmen ein breit gefächertes Instrumentarium von Verträgen, Garantien und Bürg-schaften zur Verfügung, um die Risi-ken auf Auslandsmärkten zu minimie-ren. Insbesondere die Exportabsiche-rung durch die Hermes-Kreditversi-cherung ist bewährt, steht kleinen wie großen Unternehmen offen und wird gerade auch von Mittelständlern rege genutzt. In der Finanzkrise hat sich das Instrumentarium bewährt – ein De-ckungsvolumen von über 22 Mrd. Eu-ro in 2009 spricht hier eine deutliche Sprache.

Deutschland ist stark im Export – das soll und muss so bleiben.

„deutsch-land ist stark im export – das soll und muss so bleiben.“Rainer Brüderle, Bundesminister für Wirtschaft und Technologie Foto: bmwi/ossenbrink

made in germany, erste ausgabe, april 2010

Verantwortlich für den Inhalt dieser Ausgabe, Project Managerin: sonja müllerTel: +49 (0)30 88711 2944Fax: +49 (0)30 88711 2937 E-Mail: [email protected]

Print Director: Christian zülligEditorial Manager: Franziska manske münzstraße 15, 10178 berlin                                       bernhard-nocht-strasse 89-91, 20359 hamburg www.mediaplanet.com

Business Development: benjamin römerText: dominik maassen, barbara gallasch, volker holtLayout: ute Knuppe

Vertriebspartner: Frankfurter allgemeine Print: Frankfurter societäts-druckerei gmbh

We make our readers succeed!

das ziel von mediaplanet ist, unseren lesern qualitativ hoch-wertige redaktionelle inhalte zu liefern und sie zum handeln zu motivieren. dadurch bieten wir unseren inserenten eine plattform, um Kunden zu pflegen und neue zu [email protected]

Wir empfehlen

„denken sie in design und schaffen sie eine interaktion zwischen mensch und produkt.“

Andrej Kupetzhauptgeschäfts- führer des rat für Formgebung

seite 08

Vorwort

anzeige

ww

w.w

mf.d

e

Qualität ist für die Nummer 1 nicht nur ein Merkmal,

sie ist Verpfl ichtung. Und in mehr als 150 Jahren zur

Selbstverständlichkeit geworden. Kein Wunder also, dass

WMF immer wieder Innovationen für die Tisch- und

Esskultur herausbringt. Wie die Weltneuheit Cromargan

protect®. Besteck bleibt dadurch kratzbeständig und sieht

nach Jahren noch aus wie neu.

Kurzum: Nur wer Qualität im eigenen Haus ernst nimmt,

kann ständig Neues entwickeln.

Das kürzeste Qualitätsversprechen der Welt besteht aus 3 Buchstaben.

100323_WMF AG FAZ AZCromarganProtect 255x123.indd 1 26.03.2010 9:23:47 Uhr

So stabilisiert man „Made in Germany“

Page 3: nr.1/april 2010 MaDe In GerManY 6 - doc.mediaplanet.comdoc.mediaplanet.com/all_projects/4856.pdf · 4 · april 2010 eine themenzeitung von mediaplanet sicher • zeitlos • schön
Page 4: nr.1/april 2010 MaDe In GerManY 6 - doc.mediaplanet.comdoc.mediaplanet.com/all_projects/4856.pdf · 4 · april 2010 eine themenzeitung von mediaplanet sicher • zeitlos • schön

4 · april 2010 eine themenzeitung von mediaplanet

sicher • zeitlos • schön

markilux 990Das perfekte Accessoire für Ihr HausModernes Design in neuer Formensprache. Klein, praktisch und funktional. Tragrohrlose Vollkassettenmarkise in schlanker Optik. markilux mit einzigartigen Strukturen: Unis und Streifen werden neu interpretiert und bieten optimale Kombinationsmöglichkeiten von Markisentuch und Schattenplus.

Besuchen Sie uns im Internet aufwww.markilux.com

markilux markilux 990

markilux_Beileger_FAZ_255x123.indd 1 30.03.10 09:08

newS

AuF TRADITIon sETZEn

AuF TRADITIon

1TIPP

■■ In seiner Zusammensetzung be-steht es aus Kaolin, Feldspat und Quarz. Eine Mixtur, die seit Jahr-hunderten dieselbe ist. Und wenn man es aber mit der Phantasie und Begabung von kreativen Kunst-handwerkern kombiniert, kommt etwas dabei heraus, was in 2010 stolzes 300-Jähriges zelebriert – Porzellan aus Deutschland.

Kunstfertig und konstantWer hat’s erfunden? Die Chinesen. Natürlich nicht das Deutsche, son-dern ihre eigenen Werke. Sie ent-wickelten bereits im Jahr 620 einen Herstellungsprozess und hielten die Methode streng geheim. Marco

Polo brachte das erste Porzellan 1300 nach Europa. Dummerweise gelang es den Europäern erst nicht, das Ge-heimnis zu entschlüsseln. 1710 al-lerdings tüftelte Johann Friedrich Böttger die Formel aus und produ-zierte das erste europäische Porzel-lan in Dresden bzw. Meißen, wo 1710 auch die erste deutsche Manufak-tur entstand. 1746 folgen die Höchs-ter Manufaktur, in den Jahren da-nach neben anderen Fürstenberg, Nymphenburg oder Villeroy und Boch. Der große Erfolg gab den Pro-duzenten Recht, man arbeitete be-reits schwer an der Weltgeltung. Das Markenzeichen für Meißner Porzel-lan, die gekreuzten Schwerter gilt

zum Beispiel als eine der ältesten in Gebrauch befi ndlichen Marken.

KrisenfestViele der Manufakturen mussten um die Wende vom 18. zum 19. Jahr-hundert zwar ihre Produktion wie-der einstellen. Erst um die Mitte des 19. Jahrhunderts kam es jedoch we-gen neu erschlossener Vorkommen an Kaolin zu zahlreichen Neugrün-dungen. Mit der Industrialisierung wandelt sich Porzellan dann vom reinen Luxusgut für Gutbetuchte zum attraktiven Alltagsgegenstand. Die Einführung von Tunnelbrand-öfen und Maschinen zur Fertigung einfacher Teile rationalisieren den Produktionsprozess und machen Porzellan endgültig zum Massen-produkt. Bis heute ist die Herstel-lung allerdings nicht völlig auto-matisierbar – die komplexen For-men von zum Beispiel Kannen oder Henkeltasssen und die aufwändige Dekorierung verhindern es.

Herausforderungen stehen in Deutschland allerdings ab den spä-ten 1970er Jahren ins Haus. Billig-importe aus dem Ausland setzen der heimischen Industrie zu. Die rasch steigenden Arbeitslöhne in Deutsch-land machen das Produkt teuer und viele Firmen kämpfen gegen die günstigen Importen. So kommt es

ab Mitte der 80er bis heute zu zahl-reichen Werksschließungen. Man-che Hersteller versuchen auch, dem Konkurrenzdruck durch eine Verle-gung der Produktion in das Ausland zu begegnen. Die verbleibenden Her-steller reagieren mit einer Konsoli-dierung und Straff ung bzw. Neuaus-richtung des Sortiments.

Porzellan in der GegenwartInzwischen besinnt man sich auf klassische Dekore und Formen. Und neue Materialverbindungen, Indivi-dualisierung der Produkte, stark ra-tionalisierte Arbeitsabläufe sowie die konsequente Ausrichtung haupt-sächlich auf das gehobene bis luxuri-öse Preissegment bescheren vielen deutschen Herstellern wie der Wei-marer Porzellanmanufaktur oder Könitz Porzellan wieder steigende Umsätze. Und im Verbund ist man stärker: Die ganze Bandbreite aktuell erhältlicher Porzellane „Made in Ger-many“ bildet man zum Beispiel in einer aktuellen gemeinsamen Kam-pagne unter dem Motto „Porzellan ist Leben“ ab. So stellt sich Porzellan nicht nur historisch als ein wichtiges deutsches Kulturgut dar, sondern auch als ein zukunftsweisendes.

HOCH DIE TASSEN

barbara gallasch

[email protected]

anzeige

fAkten

Porzellan-Manufakturen:■■ Älteste volkstedter porzellan-manufaktur

■■ porzellanmanufaktur fürstenberg■■ höchster porzellan-manufaktur Gmbh

■■ kpm königliche porzellan-manu-faktur    

■■ Staatliche porzellan-manufaktur meissen Gmbh    

■■ Staatliche porzellan-manufaktur nymphenburg

■■ Wagner & Apel Gmbh■■ Weimarer porzellanmanufaktur

Porzellan-Fabriken:■■ porzellanfabrik Altenkunststadt■■ Arzberg-porzellan Gmbh■■ BhS tabletop AG■■ kAhlA/thüringen porzellan Gmbh

■■ könitz porzellan Gmbh■■ rosenthal Gmbh porzellan- fabrik

■■ porzellanfabriken Christian Selt-mann Gmbh

■■ villeroy & Boch AG■■ erste Bayreuther porzellanfabrik Walküre

Ein erfolgreiches Manufakturgut feiert drei Jahrhunderte Geburts-tag – Porzellan aus Deutschland war nicht nur im 18. Jahrhundert weltberühmt. Es gehört dank hoher Qualität und mit wechselvoller Geschichte noch immer global zu den Spitzenreitern.

Page 5: nr.1/april 2010 MaDe In GerManY 6 - doc.mediaplanet.comdoc.mediaplanet.com/all_projects/4856.pdf · 4 · april 2010 eine themenzeitung von mediaplanet sicher • zeitlos • schön

april 2010 · 5eine themenzeitung von mediaplanet

newS

DAs WEIssE GoLDPorzellan besteht neben einigen spurenelementen aus drei wesentlichen Be-standteilen: Kaolin, Feld-spat und Quarz. Foto: kanjo také

„Ich habe Porzellan im Blut“

Der Verband der Keramischen Industrie vertritt bundesweit die wirtschafts- und tarifpoliti-schen Interessen der feinkera-mischen Industrie in den Berei-chen Geschirr- und Zierporzel-lan, Steingut, Porzellanmanufak-turen, der Technischen Keramik, der Ofenkachelindustrie sowie die tarifpolitischen Interessen der Schleifmittelhersteller in den Bundesländern Bayern, Baden-Württemberg, Sachsen und Thü-ringen. Er ist über die „Arbeitsge-meinschaft Keramische Indust-rie“ (AKI) Mitglied beim Bundes-verband der Deutschen Industrie (BDI) und bei der Bundesverei-nigung der Deutschen Arbeitge-berverbände (BDA) sowie unmit-telbar Mitglied der europäischen Vereinigung keramischer Ver-bände CERAME-UNIE. Entstan-den ist er aus dem bereits 1898 in Selb gegründeten Verband Bay-erischer Porzellanindustrieller und aus dem bis 1945 in Berlin an-sässigen Verband Deutscher Por-zellangeschirrfabriken.

In diesem Jahr feiert der VKI den Urknall der europäischen Porzellanherstellung: 300 Jah-re Porzellan in Deutschland – ein großes Jubiläum für ein einzig-artiges Material und schützens-wertes Kulturgut. Mit einer nati-onalen Kampagne weckt der VKI das Interesse an Porzellan. Gezeigt wird der unendliche Kosmos von Porzellan – zwischen Kunst und Alltag, Design und Funktion, Mo-derne und Historie – er soll im Be-wusstsein von Konsument, Kun-de und Handel in neuem, zeitge-mäßen Licht erscheinen. Im Mit-telpunkt: die künstlerische Insze-nierung des Leitgedankens in 30 aussagekräftigen Bildmotiven, die eindrucksvoll das Facettenreich-tum von Porzellan illustrieren.Mehr Info unter: www.porzellanistleben.de

vki

anzeige

Turpin Rosenthal ist ein Mann, der von sich behaupten darf, „Porzellan im Blut zu haben“. Denn vor ihm waren schon fünf Generationen seiner Familie in ungebrochener Tradition in dieser eleganten Bran-chen erfolgreich. Er steuert nun die Unternehmensgruppe Könitz Por-zellan sowohl durch heimische wie internationale Gewässer.

Weltweit erfolgreichSein Großvater hat 1879 die Ro-senthal AG gegründet. Sein Vater hat sie bis in die 80er Jahre geführt. „Er war allerdings Sozialist und hat nichts übrig gelassen“, sagt Turpin Rosenthal. Jetzt führt der Sohn ei-ne Unternehmensgruppe aus dem Becherspezialisten Könitz, mit Be-teiligungen an den traditionellen Marken Waechtersbach Keramik (175 Jahre) und Weimar Porzellan (270 Jahre). Hinzu kommen unter anderem ausländische Aktivitä-ten, zum Beispiel ein Werk in Thai-land. Tradition trifft hier Moder-ne. Rosenthal, der mit seiner Firma „der beste Becherspezialist in Eu-ropa“ sein möchte, sagt: „Wir ha-ben es geschafft, diese alte Branche durch neue Vermarktungsstruk-turen und Angebote am Standort zu halten. Vor zwölf Jahren hatten wir acht Mitarbeiter. Heute sind es 600.“

Erstklassiges DesignZu 70 Prozent lässt Rosenthal an vier Standorten in Deutschland produzieren, den Rest in einem Werk in Thailand. 40 Prozent sei-ner Ware verkauft er heimisch, den Rest international, vor allem in den USA. Neben guten Stand-ortvorteilen in Deutschland, sieht er auch klar die negativen. „Unser großer strategischer Nachteil sind sehr hohe Energiekosten, sehr ho-he Personalkosten und sehr ho-he Umweltauflagen“, so Rosenthal. „In China bestehen die überhaupt nicht. Es wird mit viel höherem CO2-Ausstoß produziert und dann

in Deutschland auch dank niedri-gerer Importzölle sehr günstig ver-kauft. Das heißt, wir können fast nicht wettbewerbsfähig herstellen und müssen in erster Linie auf un-sere Vorteile wie Design und Ser-vice setzen.“Seine Kunden steckt er an mit seiner Liebe für dieses „unbeschreiblich schöne Produkt Porzellan“. „Es ist sehr lange halt-bar, fast unvergänglich. Es gibt nur wenige Produkte, die so kulturstif-tend sind. Und aus einem Becher, den wir heute herstellen, kann man auch noch in Tausend Jahren trinken.“

T I S C H K U LT U R M I T

TA F E L S T E R N

Wahre Kochkunst endet nicht an der Küchentür. Erst durch die raffinierteInszenierung kommt der Gast in den vollen Genuss der Gaumenfreuden. Schauplatz Ihrer Kreativität sind die modernen Kollektionen von Tafelstern. Ihre Formenspracheumfasst puristische Klassiker genauso wie kombinationsfähige Vielseiter oder spektakuläre Showpieces. Beschreiten Sie neue Wege in der hohen Kunst des kulinarischen Präsentierens. Und profitieren Sie dabei vom engagierten Service und den flexiblen Lösungen eines erfahrenen Profis.Eine Marke der BHS tabletop AG · Internetshop unter www.tafelstern.de

TAF-10-045_ANZ_made_in_germany_255x123_rz 29.03.10 10:51 Seite 1dominik maassen

[email protected]

Turpin Rosenthalenkel des gründers der rosenthal-ag

■■ Frage: Wie hat man als ge-schäftsmann weltweit erfolg mit einem klassischen produkt wie porzellan?

■■ Antwort: man setzt auf die Kombination von alter tradition mit modernem marketing und dienstleistungen.

Page 6: nr.1/april 2010 MaDe In GerManY 6 - doc.mediaplanet.comdoc.mediaplanet.com/all_projects/4856.pdf · 4 · april 2010 eine themenzeitung von mediaplanet sicher • zeitlos • schön

6 · april 2010 eine themenzeitung von mediaplanet

newS

WMF war vor mehr als 80 Jahren Vorrei-ter bei der Verwendung des rostfreien Edelstahls für die Herstellung von Beste-cken. Das von dem schwäbischen Unter-nehmen unter dem Namen Cromargan bekannt gemachte Material kann nicht anlaufen; es ist rostfrei, säurebeständig, unzerbrechlich, pfl egeleicht und damit äußerst langlebig. Seit dieser Zeit gilt Edelstahl als modernes, qualitativ hoch-wertiges und alltagstaugliches Material der gehobenen Tischkultur. Inzwischen sind Bestecke aus Edelstahl zum allge-meinen Standard geworden.

Der wertmäßige Marktführer stand jetzt vor der Frage, wie sich dem Besteck-markt mit einer grundlegenden Inno-vation neue Impulse geben lassen. Da die Funktionalität vorgegeben ist, blieb nur eine Innovation im Bereich des Ma-terials. Aber lässt sich Cromargan über-haupt noch verbessern? Einen Ansatz-punkt fand das unternehmensinterne, bereichsübergreifend arbeitende Inno-vationsteam beim Thema Kratzfestig-keit. Denn allen bewährten, positiven Ei-genschaften zum Trotz hat Cromargan einen Schönheitsfehler: Es ist relativ kratzempfi ndlich.

Bevor man sich aber im Unterneh-men systematisch damit auseinander-setzte, wurde der Frage nachgegangen, ob der Markt überhaupt nach kratzfes-tem Besteck verlangt. Denn ein wichti-

ger Grundsatz des WMF Innovationsma-nagements lautet: Der Markt defi niert die Anforderungen. Das Unterneh-men beauftragte deshalb ein Marktfor-schungsinstitut damit festzustellen, ob ein hinreichender Bedarf besteht. Die Ergebnisse der Umfrage waren eindeu-tig: Die grundsätzliche Möglichkeit, Be-steck kratzfest zu machen, wird von na-hezu allen Befragten sehr positiv beur-teilt. Die große Mehrheit, nämlich 83 Prozent, fi ndet diese Idee sehr gut oder gut. Unter denjenigen, die mit „sehr gut“ antworteten, fanden sich teilweise en-thusiastische Kommentare wir „toll“, „genial“, „fantastisch“. Lediglich drei Prozent der Befragten äußerten Zweifel an der Machbarkeit und nur vier Prozent gaben an, dass Thema Kratzfestigkeit bei Besteck sei für sie nicht relevant.

Dies genügte, um intensive For-schungsarbeit zu leisten, durch die es gelang, ein thermochemisches Behand-lungsverfahren zu entwickeln, mit dem sich das gewünschte Ergebnis erzielen lässt. Besteck aus Cromargan protect er-reicht durch den Einsatz eines Verfah-rens zur Veredelung des Edelstahlwerk-stoff s eine mehr als 150-fache Kratzfes-tigkeit im Vergleich zu unbehandelten Bestecken. Das Verfahren führt zu einer harten martensitischen Randschicht mit zähem Kern bei gleichzeitiger Ver-besserung der Korrosionsbeständigkeit.

Es werden Härtewerte über 600 HV er-zielt, die eine erhebliche Erhöhung der Oberfl ächenhärte der so behandelten Teile bedeuten. Dieses thermochemi-sche Behandlungsverfahren, wurde in den Herstellungsprozess einer moder-nen Besteckfertigung integriert.

150-fache Kratzbeständig-keit gegenüber herkömmlichen EdelstahlbesteckenDie üblicherweise zur Erhöhung der Oberflächenhärte verwendeten Nit-rierverfahren verbessern im Gegensatz zum Veredelungsverfahren für Crom-argan protect die Korrosionsbestän-digkeit nicht. Gegenüber anderen ober-fl ächenbezogenen Härte- und Vered-lungsverfahren hat das Verfahren mit seiner wesentlich höheren Eindring-tiefe deutliche Vorteile in der lang an-haltenden Resistenz gegenüber Ab-nutzung. Um diese Abnutzung im mehrjährigen Gebrauch unter repro-duzierbaren Laborbedingungen zu si-mulieren, wurden Bestecke aus Crom-argan protect mit Hilfe des Kratz- und Verschleißbeständigkeitstests für Be-steckteile (SOP3-SRC) getestet. Hierbei konnte nachgewiesen werden, dass die im Forschungsinstitut für Edelmetal-le und Metallchemie (FEM) in Schwä-bisch Gmünd geprüften Besteckteile aus Cromargan protect eine um rund 150-fach höhere Kratzbeständigkeit als herkömmliche Edelstahlbestecke auf-weisen. Nach einer Belastung, die ei-ne mehrjährige Verwendungsdauer im Haushalt simuliert, zeigten sich bei nicht veredelten Bestecken typische Ge-brauchsspuren wie Kratzer und Verlust der Mattierung. Die veredelten Bestecke aus Cromargan protect bestanden diese Prüfung unbeschadet. Diese Qualitäts-steigerung stellt eine bisher unerreichte Verbesserung der Gebrauchseigenschaf-ten von Bestecken dar.

Die Besteckteile zeigen auch nach langer Verwendung, starker Beanspru-chung und häufi gem Einsatz in der Spül-maschine nur geringe Gebrauchsspuren. Der Produktvorteil für den Konsumen-ten ist der dauerhafte Erhalt der ur-sprünglichen visuellen Wertanmutung und Schönheit eines hochwertigen Be-stecks auch nach langem Einsatz. Polier-te Oberfl ächen bleiben immer glänzend, mattierte matt. Diese Beständigkeit ist vor allem bei Besteck ein wichtiges zu-sätzliches Qualitätskriterium.

Im Jahr 2009 brachte WMF die ersten Besteckmodelle in einer zusätzlichen Materialausführung in Cromargan pro-tect auf den Markt. Der Verkaufserfolg bestätige die Ergebnisse der Marktfor-schung. Als konsequenten Schritt wurde in diesem Frühjahr auf der Konsumgü-termesse Ambiente in Frankfurt das ers-te neue Besteckmodell präsentiert, das ausschließlich in Cromargan protect-Ausführung angeboten wird.

fAkten

■■ vom profi -messer bis zum Besteck, vom kochgeschirr bis zum kaffeevollautomaten für die Gastronomie – der Wmf konzern ist überall da, wo es um das Zubereiten und Genießen geht. Basis für den erfolg ist die marke Wmf. Wmf macht seit 1853 welt-weit das kochen, essen und trinken zu-hause und in der Gastronomie zum erleb-nis. Zum Wmf konzern gehören auch die marken alfi , Auerhahn, boehringer, hepp, kaiser, petra, princess, Schaerer sowie Si-lit. Der Wmf konzern unterhält modernste fertigungsstätten für Bestecke, kochge-schirre, tafelgeräte, Backformen, isolierge-

fäße, Schneidwaren und kaffeemaschinen. Zudem verfügt die Wmf über gut 200 eige-ne filialen in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

■■ Das 1853 im baden-württembergischen Geislingen an der Steige gegründete Un-ternehmen bietet markenprodukte an, die in Qualität, Gebrauchsnutzen und Design höchsten Ansprüchen gerecht werden.

■■ 2009 arbeiten weltweit rund 5.900 mit-arbeiterinnen und mitarbeiter im Wmf kon-zern, der einen Umsatz von 800 mio. euro erzielt.

■■ www.wmf.de

WMF Konzern

Welche Ziele möchten Sie mit der kommenden Sonderveranstaltung German Living 2010 er-reichen? Vielleicht an-dere als bei den vorher-gehenden Messen? Gibt es einen anderen Fokus/Schwerpunkt? Haben Sie Fehler gemacht, aus denen Sie gelernt haben?

! Als Ausstellungs-präsident vertrete

ich natürlich primär die Interessen der ausstel-

lenden Unternehmen. Das Spektrum der Ziele bei den Ausstellern ist sehr breit. Es reicht von der reinen Suche nach Agenten bis zur Beziehungspfl ege mit bestehen-den Kunden. Die Sonderveranstaltung German Living geht einen Schritt weiter als andere Messeteil-nahmen: Hier sind Ausstellungs- und Sonderschaufl ä-che miteinander kombiniert. Der Besucher erlebt also deutschen Lifestyle in einer interaktiven Erlebniswelt.

Natürlich macht man bei der Erschließung neuer Märkte immer Fehler. Und aus Fehlern sollte man auch lernen, wie Konfuzius sagt: „Wer einen Fehler gemacht hat und ihn nicht korrigiert, begeht einen zweiten“. In der asiatischen Gesellschaft beispielsweise, sind Auf-bau und Pfl ege von Beziehungen, das so genannte Gu-anxi, für erfolgreiche Geschäfte unerlässlich. Diese Tat-sache darf man auf keinen Fall unterschätzen.

Chinesische Geschäftspartner schätzen es daher sehr, den deutschen Produzenten nicht nur auf Mes-sen in Deutschland zu treff en, sondern auch als Gast im eigenen Land begrüßen zu dürfen.

■■ Nutzen auch andere Nationen diese Chance ei-ner derartigen Leistungsschau? Und wenn ja, wie? Ist Deutschland hier Vorbild? Wenn ja, warum?

! Ja, auch andere Länder haben derartige Leis-tungsschauen mit politischer Flankierung. Aller-

dings mit einem Unterschied: oftmals sind es nicht wie in Deutschland staatliche Förderprogramme, son-dern Maßnahmen der Industrieverbände und Wirt-schaftskammern. Deutschland ist mit seinem Aus-landsmesseprogramm, das sich auf Verbandsempfeh-lungen stützt, in jedem Fall ein Vorbild. Alleine in diesem Jahr beträgt das Fördervolumen 40 Mio. Euro. Nur so können erfolgversprechende Sonderveranstal-tungen wie die German Living realisiert werden.

■■ Wie haben die Besucher der Messe auf die bisheri-gen deutschen Sonderveranstaltungen reagiert? Wel-che Reaktionen können Sie schildern? Was erwarten Sie hier von der kommenden German Living?

! Die German Living wurde 2003 in Moskau und 2005 in Tokyo erfolgreich veranstaltet. Die Reakti-

onen der Besucher waren beide Male überwältigend. Besonders die japanischen Besucher waren begeistert von Konsumgütern, Lifestyle und Design „made in Germany“. Deutlich wurde dies auch am enormen Be-sucherzustrom. Das deutsche Restaurant wurde bis zu fünf Mal täglich umgeschlagen. Der Renner waren Frankfurter Würstchen mit Sauerkraut.

Ansehen und Nachfrage deutscher Konsumgüter sind in China weiterhin ungebrochen. Hinzu kommt, dass die German Living im Rahmen der Interior Life-style stattfi ndet. Die Messe für Konsumgüter aus dem Hause Messe Frankfurt fi ndet bereits zum vierten Mal statt und hat sich im Markt etabliert. Dies zeigen auch die Besucherzahlen der letzten Veranstaltung. Rund 11.000 Fachbesucher kamen 2009 ins Shanghai Exhi-bition Center. Für dieses Jahr werden erheblich mehr Besucher erwartet. Dies liegt zum einen am attrakti-ven Konzept der German Living, zum anderen an der zeitgleich stattfi ndenden Weltausstellung in Shang-hai mit dem Motto „Better City, Better Life“.

■■ Auf welche Bereiche der kommenden German Li-ving freuen Sie sich persönlich und warum?

! Deutschen Lifestyle hautnah erleben! Darauf freue ich mich persönlich ganz besonders.

oHnE KRATZER Der Trend geht zum Cromar-gan-Be-steck, das keine unschö-nen spu-ren hinter-lässt.

Markus H. Kepkageschäftsführer (sprecher) der Fissler gmbh

neues thermo-chemisches Ver-fahren für Besteck

frAGen UnD AntWorten

oFFEn FÜR nEuEs sEIn

eine themenzeitung von mediaplanet

oFFEn FÜR

2TIPP

Page 7: nr.1/april 2010 MaDe In GerManY 6 - doc.mediaplanet.comdoc.mediaplanet.com/all_projects/4856.pdf · 4 · april 2010 eine themenzeitung von mediaplanet sicher • zeitlos • schön

april 2010 · 7eine themenzeitung von mediaplanet

newS

„weiter im ausland auf erfolgskurs“Die Auslandsaktivitäten der Messe Frankfurt tragen heute wesentlich zum globalen Erfolg des weltweit zweitgrößten und globalen Messe-veranstalters bei. Bereits 1987, noch vor allen anderen deutschen Mes-

severanstaltern, starteten wir un-sere Brandstrategie und waren da-mit die ersten, die ihre Messen „ex-portierten“. Mit der Interstoff Asia in Hongkong lancierten wir unse-re erste Messe im Ausland. 1991 gin-gen wir mit der ersten Konsumgü-termesse, der Ambiente, nach To-kio und legten so den Grundstein für eine der wichtigsten internati-onalen Konsumgütermessen in Ja-pan. Mittlerweile veranstalten wir von Schanghai über Dubai bis nach Buenos Aires 13 Konsumgütermes-sen. Neu im Veranstaltungsportfo-lio sind die Paperworld Middle East, Festivalworld Middle East und die

Playworld Middle East ab 2011 in Dubai. Insgesamt führen wir 2010 weltweit mehr als 100 Messen durch.

Für Export orientierte Unterneh-men übernehmen unsere interna-tional ausgerichteten Plattformen eine Art „Geländerfunktion“ hin-ein in den jeweiligen viel verspre-chenden Zielmarkt. Dabei stellt die Implementierung von Kon-sumgütermessen andere Anforde-rungen an den Messeveranstalter als beispielsweise die von techni-schen Messen. Während weltweit eine fast „natürliche“ Nachfrage nach Hightech-Innovationen aus den europäischen Industriestaa-ten herrscht, verfügen auch wenig ausgebildete Märkte meist über ein Grundangebot an Konsumgütern inländischer Produzenten. Bei der Auswahl der Standorte legen wir dementsprechend den Fokus auf entwickelte oder im Aufb au befi nd-liche Märkte, die zum einen genü-gend private Kaufk raft für hoch-wertige Konsumgüter aufweisen und in denen dazu ein Interesse an ausländischen Marken und Quali-tätsprodukten besteht. Dazu zählt insbesondere Asien, allen voran China.

„Starker Partner für Unternehmen“Kleine und mittlere Unternehmen erwirtschaften fast 50 Prozent al-ler Umsätze in Deutschland und beschäftigen 70 Prozent der Ar-beitnehmer. Das Bundesministe-rium für Wirtschaft und Techno-logie hat die enorme Bedeutung des Mittelstandes erkannt und unterstützt diesen mit dem Aus-landsmesseprogramm bei dessen Internationalisierung. Ein star-ker Partner hierbei ist die Messe Frankfurt. Mit jährlich über 100 Messen rund um den Globus gehö-ren wir zu den größten und erfolg-reichsten Messegesellschaften der Welt.

Gemeinsam mit dem BMWi konnten wir im letzten Jahr 20 deutsche Beteiligungen auf un-seren Messen im Ausland durch-führen. Politische Flankierung und finanzielle Förderung des BMWi auf der einen, Erfahrung und Know-how der Messe Frank-furt als Durchführungsgesell-schaft auf der anderen Seite: so

lautet das Erfolgsrezept der deut-schen Gemeinschaftsstände und Sonderveranstaltungen.

Speziell im Bereich unserer Kernkompetenzen übernehmen wir für die überwiegend mittel-ständischen Aussteller das kom-plette Handling. So auch bei der

German Living. Die deutsche Son-derveranstaltung im Rahmen der Interior Lifestyle China im Ok-tober 2010 ermöglicht der deut-schen Konsumgüterindustrie eine hochwertige Produkt- und Unter-nehmenspräsentation unter dem Dach des Qualitätslabels „Made in Germany“.

DEuTsCHE BAnK

anzeige

Deutsche Leistungsschau

Dr. Michael Petersgeschäftsführer messe Frankfurt gmbh, zuständig für Konsumgüter-messen

Detlef Braun, geschäftsführer messe Frankfurt gmbh, zuständig für deutsche betei-ligungen

■■ Morgens beginnt der Tag im Deutschen Haus im Kinder- und Jugendzimmer. Die Räume sind diff erenziert gestaltet und veran-schaulichen pädagogische Vielfalt wie Selbstverwirklichung, Puber-tät und Bildung. Dann geht der Be-sucher weiter in die angrenzende Bibliothek, ins Atelier, den Unter-richt oder die „lebende Werkstatt“. Später zum Dinner in die Küche zum gemeinsamen „Showkochen“ oder zum Verweilen ins Ess- und Wohnzimmer.

Diese interaktive Erlebniswelt erwartet Besucher, die an der Son-derveranstaltung German Living unter dem Motto „Ein deutscher Tag“ der Messe Interior Lifestyle Shanghai teilnehmen. Veranstal-

tet wird sie vom Bundesministeri-um für Wirtschaft und Technologie (BMWi) in Zusammenarbeit mit dem Ausstellungs- und Messe-Aus-schuss der Deutschen Wirtschaft e.V. (AUMA). Sie ist eine Plattform für hochwertige deutsche Kon-sumgüter, durchgeführt von der Messe Frankfurt, im Rahmen der Interior Lifestyle Shanghai vom 13.

bis 16. Oktober 2010. Es ist bereits die dritte Ausgabe einer derartigen deutschen Leistungsschau, die die Vielfalt deutscher Konsumgüter, sowie deren Innovationskraft und Qualität widerspiegelt.Weitere Informationen und Anmeldung:www.german-living.german-pavilion.com

Eine Plattform für hochwer-tige deutsche Konsumgüter präsentiert die sonderver-anstaltung German Living unter dem Motto – Ein deut-scher Tag.

HoCH-WERTIG sITZEn Gemütlicher Luxus aus Deutschland ist auch in shanghai gefragtFoto: messe

FrankFurt eX-

hibition gmbh /

jean-luc

Valentin

Anzeige – Made in Germany – LDI Phase 2, 2010 – 151 x 185 mm – 30.03.2010, 11:33 Uhr

Deutschlands Zukunftsmacher 2010: Die Deutsche Bank und die Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ präsentieren die Preisträger des Wettbewerbs „365 Orte im Land der Ideen“. Alle „Ausgewählten Orte“ zeigen, wie Erfolgsgeschichten made in Germany mit Know-how und Leidenschaft unsere Zukunft gestalten. Entdecken Sie Deutschlands einzigartiges Netzwerk für Mut, Neugier und Innovation!

Zum 20-jährigen Jubiläum der Wiedervereinigung prämieren wir zudem jeden Monat eine Idee, die sich mitEngagement und Kreativität für das vereinte Deutschland einsetzt, mit dem Sonderpreis „Gelebte Einheit“. Applaus für Deutschlands Zukunftsmacher!

Alle Preisträger auf www.deutsche-bank.de/ideen

365 Erfolgsgeschichten, die unser Land begeistern.

Spot an für die besten Ideen aus Deutschland!

151x185_LDI_Phase2_2010_MadeInGermany.indd 1 30.03.2010 11:40:17 Uhr

Page 8: nr.1/april 2010 MaDe In GerManY 6 - doc.mediaplanet.comdoc.mediaplanet.com/all_projects/4856.pdf · 4 · april 2010 eine themenzeitung von mediaplanet sicher • zeitlos • schön

8 · april 2010 eine themenzeitung von mediaplanet

Viele deutsche De-signer der jünge-ren Generation ste-hen in der Traditi-on einer spezifi sch deutschen Design-auff assung, einer in

den ersten Jahrzehnten des 20sten Jahrhunderts entwickelten Idee, die – vereinfacht dargestellt – Ge-staltung zuallererst als Problemlö-sung für den Menschen defi nierte. Der deutsche Werkbund, gegrün-det 1907, das Bauhaus in den 1920er Jahren und die Ulmer Hochschu-le in den 1950er und 1960er Jah-ren waren die prägenden Institu-tionen der Moderne, die die Idee einer allumfassenden Umweltge-staltung verfolgten. Für die öff ent-liche Kommunikation dieser Auf-fassung sorgen seit über 50 Jah-ren Designförderinstitutionen wie der Rat für Formgebung, das Desi-gncenter Stuttgart oder das Inter-nationale Design Zentrum Berlin. Kern der Botschaft: Design dient dazu, Lösungen für die Interak-tion zwischen Mensch und Produkt

und – in einer übergeordneten Di-mension – Lösungen für die sozio-kulturellen Veränderungen der In-dustriegesellschaft zu entwickeln. Dieses Selbstverständnis prägt bis heute das deutsche Design in seiner sachlich-kühlen Erscheinung.

Darüber hinaus ist das deut-sche Design nach wie vor von Un-ternehmensmarken geprägt. Au-di, BMW, Mercedes-Benz, Dorn-bracht, Erco, interlübke, Miele, WMF – um nur einige zu nennen – sind zunächst einmal anonyme Industriemarken. Die Persönlich-keiten, die sich dahinter verber-gen, kennen nur wenige. Das spe-zifi sch Deutsche dabei: In kaum einem anderen Land existieren so starke Marken, die durch ihre ei-genständige Erscheinung geprägt sind. Mit ihrem unverwechselba-ren Design kommunizieren sie heute attraktive Werte, Lifestyles und Identifikationsmuster für globale Zielgruppen. Nicht spekta-kulär, aber immer identifi zierbar und damit weltweit wettbewerbs-fähig.

Funktional, klar und unaufdringlich – Design made in Germany

newS

KREATIV sEIn

eine themenzeitung von mediaplanet

KREATIV sEIn

3TIPP

anzeige

sinnlichkeit, Made in Albstadt.Große Gefühle entstehen nicht nur in Hol-lywood. Sondern auch in Albstadt. Denn Wäsche von Mey verleiht ein sinnliches Ge-fühl. Sowohl beim Tragen als auch beim An-schauen. Egal, ob Dessous, Damen-, Herren-, Tag- oder Nachtwäsche: Mey zeichnet sich immer durch innovatives Design, modi-sche Eigenständigkeit und einen kompro-misslosen Qualitätsanspruch aus. Grund-lage dafür sind u.a. der Einsatz innovativer Materialien und neuer Stricktechnologien sowie kontinuierliche Qualitätskontrollen über alle Fertigungsprozesse hinweg.

Alle Produktionsschritte – von der Stri-ckerei über den Zuschnitt bis hin zur Kon-fektion – erfolgen in eigenen Produktions-betrieben in Europa, wobei 2/3 der Wert-schöpfung in Deutschland erbracht wer-den. In drei deutschen und zwei ausländi-schen Produktionsbetrieben (Portugal und Ungarn) arbeiten 830 Menschen an Ent-wicklung und Herstellung der Mey Wäsche.

Denn schließlich will Mey möglichst vie-len Menschen zu einem Wohlgefühl ver-helfen. Ihre ganz persönlichen Wohlfühl-momente zeigen bekannte Persönlichkei-ten, wie Cosma Shiva Hagen, Uschi Ober-maier oder Frank Schätzing, die sich für die aktuelle Kampagne „Me, Myself and Mey“ in Mey Wäsche ablichten ließen.

Im Mai 2009 wurde zudem das neue Mey Kunden- und Innovationszentrum eröff -net. Mit einer Investition von rund 8 Mio. Euro bekennt sich das Familienunterneh-men klar zum Standort Deutschland.Mehr dazu auf www.mey.de

meY BoDYWeAr

IMMER DEn RICHTIGEn (D)RA(H)T Andrej Kupetz, Haupt-geschäftsführer des Rat für Formgebung. Foto: rat Für Formgebung

Nachhaltig ästhetisch: Solar-architektur made in Germany Wenn man über Design aus Deutschland spricht, dann ist dieses Thema untrennbar mit moderner Architektur verbunden. Zu den großen Trends, die diese Disziplin gerade bewegen, gehört die Nach-haltigkeit. Oder anders gesagt: In Zukunft muss jedes Gebäude ei-nen eigenen Beitrag zu der Energie, die es verbraucht, leisten. Klingt futuristisch, lässt sich aber heute schon verwirklichen: Die Main-zer SCHOTT Solar AG wartet seit Jahrzehnten erfolgreich mit Solar-strommodulen auf, die sich direkt in Dach oder Fassade integrieren lassen. Neuester Coup aus dem Hause SCHOTT Solar: die Modulse-rie InDaX 225. Die Module werden direkt mit den Dachlatten ver-schraubt und fügen sich nahtlos in das Gesamtbild des Daches ein. Sie schützen das Haus vor Wind und Wetter und erzeugen gleichzei-

tig Strom. Diesen kann der Hausbesitzer selbst ver-brauchen oder in das öf-fentliche Stromnetz ein-speisen. Für beide Varian-ten garantiert der Staat über 20 Jahre eine attrak-tive Vergütung. Sowohl für Neubauten als auch für Dachsanierungen ist die neue SCHOTT InDaX 225 Serie daher eine loh-nenswerte Alternative.

Page 9: nr.1/april 2010 MaDe In GerManY 6 - doc.mediaplanet.comdoc.mediaplanet.com/all_projects/4856.pdf · 4 · april 2010 eine themenzeitung von mediaplanet sicher • zeitlos • schön

april 2010 · 9anzeige

Silit – Innovationen Made in GermanySeit vielen Jahrzehnten steht die Marke Si-lit für Spitzenprodukte und Innovationen „Made in Germany“. Konsequent arbeitet Silit an der Fusion von Innovation, bester Funktion, außergewöhnlichem Design und kompromisslosem Bekenntnis zu nachhal-tiger Verarbeitung, Zuverlässigkeit und Haltbarkeit. Das Einzig-artige im Gewöhnlichen, das Besonde-re im Alltäg-lichen – mit Silit Produk-ten zuberei-ten und ko-chen bedeutet mehr Erlebnis, mehr Lebensqualität, mehr Gesundheit und mehr Genuss.

Innovationen gehö-ren bei Silit zum Prinzip. Das Hightech-Material Si-largan® und die CeraProtect®-Hartversiegelung stehen beispielhaft für bahnbrechende Erfindungen, die das Koch-Universum revolutionieren und die Marke zum Gütesiegel machen.

Die Fertigung am Standort Deutschland zeigt sich dabei weniger als Selbstzweck, sondern als Notwendigkeit. Globalen Wett-bewerbsbedingungen standhalten und den Status weltweiter Unerreichbarkeit mani-festieren zu können, formuliert Silit als Er-gebnis einer Philosophie der kurzen Wege. Know-how-Konzentration von der Entwick-lung über die Fertigung bis zum Marketing und damit maximale Sicherheit, Schnellig-

keit und Flexibilität in der Umsetzung bei höchsten Ansprüchen an die Qualität.

Die Kombination von einzigartiger Funk-tionalität und außergewöhnlichem Design bei respektvollem Umgang mit Ressour-cen passt zur aktuellen Lebenseinstellung.

Dieser Grundsatz hat bei Silit Tradition: Schließlich setzte der erste Siko 1927 als Pi-onier des Schnellkochens Meilensteine. Auch wenn die neueste Version mit dem Ur-Siko wenig gemeinsam hat: Die schonende und zeitsparende Garmethode überzeugt auch Starkoch Mario Kotaska als kulinari-schen Botschafter. Er schwört auf das bes-te Kochgeschirr mit perfektem Gebrauchs-nutzen. Der TV-Koch sieht den neuen Si-comatic® econtrol konsequenterweise als ideale Allianz aller Anforderungen an eine moderne Kochausstattung.

Drei Fragen an Starkoch Mario KotaskaWarum ist der Sicomatic® das ideale Alltags-Werkzeug?Weil er wortwörtlich alles im Griff hat. Innovativer Einhand-Drehreg-ler, gut sichtbare Kochstufenanzeige und wartungsfreies Ganzmetall-Ventil machen den Griff zum Multifunktionstool, das sich zur Reini-gung komplett abnehmen und abspülen lässt.

Geht das auf Kosten der Vielseitigkeit?Im Gegenteil. Fest einstellbare Kochstufen garantieren ein Höchst-maß an Flexibilität. Konventionelles Garen auf der Normalkochstufe, Fisch- oder Gemüse-Dünsten bei konstant 105°C auf der Schonkochstu-fe und Speed-Garen für Gerichte mit längerer Garzeit bei 119°C auf der Schnellkochstufe: Die integrierte Temperaturautomatik sorgt für ex-akte Ergebnisse und besten Geschmack.

Ihr Fazit für den Sicomatic® ecompact?Der perfekte Wellness-Topf! Durch das schonende und schnelle Dampfgaren im hermetisch abgeschlossenen System bleiben Vitami-ne und Mineralien, die intensiven Aromen und natürlichen Farben der Speisen erhalten.

SICOMATIC®

econtrolneu

Innovation. Funktion. Design.Made in Germany.

10_255_133_FAZ_econtrol.indd 1 25.03.2010 11:45:25

Design meets Funktion – der

neue Sicomatic econtrol

Page 10: nr.1/april 2010 MaDe In GerManY 6 - doc.mediaplanet.comdoc.mediaplanet.com/all_projects/4856.pdf · 4 · april 2010 eine themenzeitung von mediaplanet sicher • zeitlos • schön

10 · april 2010 eine themenzeitung von mediaplanet

Vertrauen, Qualität, aber nicht zuletzt auch Heimat verbindet Lothar Späth mit „Made in Germany“. Er wünscht sich von seinen Landsleuten aber auch etwas mehr Optimismus hinsichtlich des ausgezeichneten Rufs dieser Marke im Ausland.

Über einen historischen Fakt amüsiert sich Lothar Späth gern besonders. Es war Ende des 19. Jahrhunderts, als der Aufdruck „Made in Germany“ Kunden in Großbritannien und den USA vor Produkten aus dem damaligen Deut-schen Reich warnen sollte. Aber wegen der immer besser werdenden Ware des Wettbewerbers vom europäischen Kon-tinent entwickelte sich dieses Siegel stattdessen zu einem unverkennbaren Qualitätsmerkmal. „Der Schuss ging nach hinten los“, sagt Lothar Späth.

starker MittelstandDer Politiker assoziiert mit dem Label selbst Werte wie Qualität, Vertrauen, Standard, Zuverlässigkeit, Haltbarkeit sowie nicht zuletzt Heimat. „Made in Germany gilt im Ausland nach wie vor als Zeichen für Qualität. Auch in Ran-kings liegt es zum Beispiel hinsichtlich des Vertrauens der Verbraucher zum Beispiel vor Frankreich oder den USA“, so

Späth. „Allerdings neigen die Deutschen dazu, einige Dinge oft sehr negativ zu se-hen. Deshalb glaubt die Hälfte fälschli-cherweise, dass die Marke an Wert ver-loren hat.“

Einen entscheidenden Anteil am guten Ruf im Ausland hätten viele Mittelständ-ler. So zählen cirka 1500 deutsche mittel-ständische Firmen zu den Weltmarktfüh-rern in ihrem Segment. „In Baden-Würt-temberg sind Trumpf, Herrenknecht oder Stihl gute Beispiele“, so Späth.

Trotz der massiven Umsatzeinbrüche in 2008 und 2009 gehört für ihn der Ma-schinen- und Anlagenbau zu den Spit-zenreitern aus Deutschland. „Das glei-che gilt nach wie vor für die Produkte der Automobilindustrie. Auch wenn sich der Markt in diesem Sektor in den kommen-den Jahren wesentlich verändern wird und, wie prognostiziert, einen anderen Stellenwert in Deutschland einnehmen muss.“ Nachholbedarf sieht Späth im Bereich der IT. „Unser Land könnte hier eine nicht unerhebliche Rolle spielen – sofern es die Weichen richtig stellt.“

Verbindliche standardsRechtlich schwer zu beurteilen sei, ob ein Produkt im Zuge der globalisierten Arbeitsabläufe noch als „Made in Ger-many“ zu bezeichnen ist. So stellt der Zollkodex auf den letzten wesentlichen Produktionsabschnitt ab und das Ge-setz über unlauteren Wettbewerb auf das Ursprungsland der Produktquali-tät. „Allgemein durchgesetzt hat sich wohl die Auff assung“, so Späth, „dass entscheidend ist, ob deutsches Know-how darin steckt und den Qualitäts-standards entspricht. Insofern hat die Kennzeichnung nach wie vor Bestand und ist nicht durch eine globalisierte Produktion überfl üssig geworden. Den-noch halte ich es für sinnvoll, durch verbindliche und auch europäische Qualitätsstandards das Vertrauen in die Marke zu stärken.“

Die EU hat 2004 bereits eine einheit-liche EU-Ursprungslandbezeichnung angeregt, die von den Mitgliedsstaa-ten allerdings unterschiedlich aufge-nommen wurde. Die eher schwächeren

Länder sehen für den internationalen Markt einen großen Vorteil. Die starken Nationen fürchten dagegen um ihre ei-genen kraftvollen Marken. „Ein solches EU-Label könnte sich auch negativ auf ein bisher gewachsenes Vertrauen aus-wirken“, so Späth. „Die EU soll für ihre Mitgliedstaaten eine Vielfalt garantie-ren, was Eigenständigkeit, Tradition und auch Produkte betriff t.“

Dies käme ihm wohl auch persönlich entgegen. Zwar ist Lothar Späth selbst privat „überhaupt nicht neugierig auf Marken“ und eher an Solidität von Pro-dukten interessiert. Der Weingenießer in ihm wehrt sich jedoch gegen einen Tropfen „Made in Europe“. „Wenn ich da an den ausgezeichneten Rheinries-ling denke oder die französischen und italienischen Qualitätsweine, freue ich mich sehr auf einen Bestand dieser tra-ditionellen Marken.“

Gütesiegel Germany –wir sind wirtschaft

dominik maassen

[email protected]

optimiSmUS „made in germany gilt im aus-land nach wie vor als zeichen für Qualität.“Lothar späth, Ministerpräsident von Baden-Würt-temberg (1978-1991)

anzeige

InSPIratIon

Made in Germany – ein fast verlorenes Gütesiegel gewinnt wieder an Qualität!

Unsere Seite im Netz www.wir-produzieren-deutschland.de für Verbraucher, Hersteller, Dienst-leister und Händler liefert dafür den Beweis. Im-mer mehr Firmen nutzen die Möglichkeiten dieser Seite, die gleichzeitig Datenbank, Suchma-schine und Imagekampagne ist. „Wir produzie-ren Deutschland“ ist eine Marke mit eingetrage-nem Markenzeichen, welches unsere Initiative al-len teilnehmenden Unternehmen zur Verfügung stellt. Diese teilnehmenden Unternehmen setzen selbstbewusst Vertrauen in den Produktionsstand-

ort Deutschland. Sie verlagern ihre Produktion nicht in Billiglohnländer sondern festigen und si-chern Arbeitsplätze im eigenen Land. Für sie ist es wichtig, Deutschland auch in Krisenzeiten Per-spektiven zu geben, Verantwortung für Mitarbei-ter zu übernehmen und unseren Kindern durch gute Ausbildungsmöglichkeiten eine Chance auf dem Arbeitsmarkt zu geben und damit deren Zu-kunft zu sichern.

„Wir produzieren Deutschland“ fördert mit sei-ner Arbeit den Wirtschaftsstandort Deutschland. Wir machen aufmerksam auf Unternehmen die in Deutschland hergestellten, qualitativ hoch-wertigen Produkten, durch qualifi zierte Mitar-beiter, durch praktizierte Flexibilität, mit streng geprüften Sicherheitsrichtlinien, durch ständige kreative Innovationen und einem ausgezeichne-ten Aus- und Fortbildungsangebot.

„Wir produzieren Deutschland“ ist davon über-zeugt, dass es nicht der Weg über die Billiglohn-länder zu besonderen Gewinnen für alle sein sollte, sondern dass eine Optimierung durch in-telligente und effi ziente Produktionsverfahren erfolgreichere Arbeitsabläufe und damit positive Bilanzen ermöglicht, um so bestehende Märkte zu sichern und neue Märkte zu erschließen.

Wir produzieren Deutschland

PosITIV DEnKEnPosITIV

4TIPP

Page 11: nr.1/april 2010 MaDe In GerManY 6 - doc.mediaplanet.comdoc.mediaplanet.com/all_projects/4856.pdf · 4 · april 2010 eine themenzeitung von mediaplanet sicher • zeitlos • schön

april 2010 · 11eine themenzeitung von mediaplanet

GLAuBEn an Germany kann viel bewegen.Foto: conny winter

profil

anzeige

InSPIratIon

Leidenschaft für schöne BrillenSeit 60 Jahren produziert das Unternehmen FLAIR Modellbrillen, die weltweit ihre Liebhaber finden. Mit modernem Hightech-Verfahren und Freude am Detail schaffen die 120 Mitarbeiter inmitten eines Naturparks kleine Meisterwerke.

Wie ist Leidenschaft am besten in Worte zu fassen? Gunter Fink, geschäftsführender Gesellschafter von FLAIR drückt seine und die seiner 120 Mitarbeiter am liebsten so aus: „Die Motivation, die uns von Anfang an bei der Umsetzung jedes einzelnen Brillenmodells begleitet, liegt wohl in der selbst auferlegten Liebe bis in das kleinste Detail – von der Design-idee bis hin zur Manufaktur.“ Kreiert und produziert wer-den die Meisterwerke seit 60 Jahren in einer Oase der Ru-he und des Rückzugs, im Flairpark in Oelde, Westfalen. Von hier aus gehen die Designerbrillen per Export in 60 Länder.

Moderne ManufakturJedes einzelne Modell der Kollektion wird in Handarbeit erstellt: Ein Team aus Designern, Goldschmieden und Farbspezialisten schafft mit modernsten Fertigungsver-fahren erst ein Urmuster. Dann setzen es die Techniker in ein CAD-Modell um. Immer sind rund 700 exakt auf-einander abgestimmte Arbeitsschritte notwendig. Nur dann sind Qualität wie Vollkommenheit einer typischen FLAIR-Brille garantiert. Und nur strenge Kontrolle vor, während und nach der Produktion machen aus ihr eine

FLAIR-Brille made in Germa-ny. Bei der bundesweiten In-itiative „Ja zu Deutschland“ wurde FLAIR daher zum Bei-spiel zum Unternehmen des Monats gewählt.

Patentierte TechnologieNeben dem attraktiven und weltweit beliebten Design überzeugen Brillen von FLAIR Verbraucher aber auch wegen ihrer Verarbeitung. Denn als weiteren Wettbewerbsvorteil zeichnet das Unternehmen aus, dass es sehr erfolgreich und kreativ eigene Patente anwendet. Eingesetzt werden deshalb zum Beispiel nicht nur Edelstahl und Titan, sondern auch das High-Tech-Ma-terial Bio-Steel®. Weil es allergiefrei ist, verwendet man es normalerweise in der Medizintechnik. Eine FLAIR-Brille macht es daher enorm formstabil, elastisch und absolut nickelfrei. Eine äußerst hohe Flexibilität wird außerdem erreicht durch die pure technology. Sie ist eine weltweit pa-tentierte Verbindungstechnik, bei der das Glas mit Hilfe ei-

nes speziell für FLAIR entwickelten Nylonfadens verkno-tet wird. Fassungen haben daher teilweise nur ein Gewicht von 3,7 Gramm.

Damit FLAIR-Brillen die höchsten Ansprüche eines Trä-gers erfüllen, forscht, entwickelt und investiert das Unter-nehmen auch weiter mit viel Energie für seine Produkte. Oder wie es Gunter Fink ausdrückt: „Das unbeschreibliche Gefühl dieses Produkt, eine handgefertigte Brille, in den Händen zu halten und dem Anspruch unserer Kunden voll-kommen gerecht zu werden, verstärkt uns in unserer Lei-denschaft.“www.flair.de

Prof. Dr. h.c. Lothar späth

■■ er war von 1978 bis 1991 ministerpräsident des landes Baden-Württemberg. in seiner Amtszeit verschaffte er sich durch sein wirt-schaftliches verständ-nis bundesweit höchs-tes Ansehen als vorden-ker und politiker. nach seinem rücktritt wurde Späth von 1991 bis 2003 als Geschäftsführer der Jenoptik Gmbh in Jena in der Wirtschaft aktiv. er führte 1998 das Unternehmen als vor-standsvorsitzender der daraus hervorgegange-nen Aktiengesellschaft Jenoptik AG an die Bör-se. von 1997 bis 2001 moderierte er die wö-chentliche Gesprächs-sendung „Späth am Abend“ auf n-tv. Seit seinem Ausscheiden bei der Jenoptik arbeitet lothar Späth für merrill llynch und berät vor allem mittelständi-sche Unternehmen.

Page 12: nr.1/april 2010 MaDe In GerManY 6 - doc.mediaplanet.comdoc.mediaplanet.com/all_projects/4856.pdf · 4 · april 2010 eine themenzeitung von mediaplanet sicher • zeitlos • schön

12 · april 2010 eine themenzeitung von mediaplanet

Der Produktionsstandort Deutschland beweist seine Innovationskraft. Melden Sie sich jetzt an unter www.mx-award.de und benchmarken Sie sich mit den Besten!

MANUFACTURING EXCELLENCE

AWARD 2010

Stärken erkennen – Maßstäbe setzen

Wiss. Leitung:

Partner:

Medienpartner: Mit freundlicher Unterstützung:

MX2010_Anz_FAZ_255x123_01.indd 1 26.03.2010 8:57:00 Uhr

anzeige

eXPertenPaneL

Das Qualitätssiegel „Made in Germany“ steht für Innovation, Qualität und technisches Know-how. Als Unternehmensgruppe, die stark im Direktvertrieb von Montage- und Be-festigungsmaterial tätig ist, macht die Würth-Gruppe immer wieder die Erfahrung, dass gera-de Produkte mit diesen Attributen nachgefragt werden. Vor allem bei Handwerks-, aber auch bei Industriekunden ist es ein treff endes Ver-kaufsargument, wenn wir Produkte anbieten, die in Deutschland produziert und von uns mi-tentwickelt wurden. Das gilt für Deutschland, aber auch international. Zum Beispiel machen wir auch in China diese Erfahrung.

Frage 1:Was fällt Ihnen spontan zum Label „Made in Germany“ ein, welche Wir-kung hat es nach Ihrer Erfahrung im Ausland?

Es ist die Aufgabe der deutschen Wirtschaft, das Versprechen, das „Made in Germany“ leistet, auch zukünftig zu halten und weiter auszubau-en. Für Würth bedeutet das, die gleich hohe Qua-lität in alle Länder an alle Kunden zu liefern. Dies garantieren wir dadurch, dass wir 43 Mitarbeiter in Produktentwicklung und Produktmanage-ment sowie 27 Mitarbeiter in der Qualitätssiche-rung beschäftigen, die dafür Sorge tragen, dass wir weltweit einen Standard haben, der „Made in Germany“ entspricht. Und gerade bei Produk-ten, bei denen es in der Befestigung sehr oft um „Leib und Leben“ geht, sind wir uns bei unserer Strategie absolut sicher, höchste Qualität im Sin-ne von „Made in Germany“ zu liefern.

Grundsätzlich genießen deutsche Unter-nehmen international einen ausgezeichne-ten Ruf. Nach wie vor ist Deutschland eine der führenden Exportnationen der Welt. Das Herz-stück bildet der Mittelstand und hier die Fami-lienunternehmen. Somit können die Stand-ortbedingungen ja nicht ganz schlecht sein. Gleichwohl gibt es fast nirgendwo sonst in Eu-ropa einen so unfl exiblen Arbeitsmarkt mit hohen Arbeitskosten sowie ein so starres Tarif- und Kündigungsrecht. Sicherlich wäre es wün-schenswert, wenn den Familienunternehmen als tragende Säule für Wachstum und Beschäf-tigung seitens der Wirtschaftspolitik noch größere Aufmerksamkeit zukommen würde.

Frage 2:Kann man in Zeiten der globalisierten Arbeitsteilung über-haupt noch von „Made in Germany“ sprechen, da der An-teil deutscher Pro-duktion an seinen Produkten sinkt?

Frage 3:Welche Bedeutung hat Deutschland als Wirtschaftsstandort allgemein, und wie schätzen Sie insbe-sondere die Bedin-gungen für den Mittelstand ein?

Die deutsche Industrie produziert „ech-te Werte“. Ein Auto, eine Software oder eine Ma-schine stellen echte Werte dar. Deshalb sind deutsche Produkte Exportschlager und welt-weit gefragt. Die deutsche Industrie gibt mit Zu-kunftstechnologien eine richtige Antwort auf die großen Herausforderungen wie Klimaschutz oder Ressourceneffi zienz. Deutschland hat ein Prozent der Weltbevölkerung – und einen Welt-marktanteil von zehn Prozent, bei innovativen Produkten sogar noch mehr. Deutschland ist das „Land der Ideen“,  diese Innovationsstärke ist ei-ne wesentliche Voraussetzung für den Erfolg von Produkten „Made in Germany“.

Ja. Zwar ist der Anteil ausländischer Vor-leistungen an den deutschen Exporten in-zwischen deutlich gestiegen. Aber der Groß-teil der Wertschöpfung fi ndet nach wie vor in Deutschland statt. Häufi g stammen die Im-porte von deutschen Auslandstöchtern. „Ma-de in Germany“ spiegelt sich in hohen Quali-tätsmaßstäben wider, die deutsche Unterneh-men an ihre ausländischen Zulieferer anle-gen. Die deutsche Industrie steht für rund 90 Prozent der deutschen Exporte. Sie hat sich erfolgreich global aufgestellt, Strukturen er-folgreich bereinigt und kann so auf den Welt-märkten punkten.

Deutschland verknüpft mehrere Faktoren, die uns als Wirtschaftsstandort im globalen Wettbewerb auszeichnen: hochqualifi zierte Arbeitnehmer, ein ausgeprägtes Netz an welt-marktorientierten Industrieunternehmen, stabile Rahmenbedingungen, die enge Verbin-dung von großen und kleinen Unternehmen sowie geschlossene Wertschöpfungsketten. Die Brückenkopff unktion, die Deutschland als geografi sches Herz Europas erfüllt, trägt zur Stärke des Standorts bei. Deutschland ist das Land der heimlichen Weltmarktführer, der „hidden champions“, die nahezu alle aus dem zumeist familiengeführten Mittelstand kommen.

Dr. Werner schnappaufhauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen industrie BDi

Bettina WürthBeiratsvorsitzende der Würth Gruppe

„Made in Germany“ hat im Ausland nach wie vor einen hervorragenden Klang und steht für Qualität und Zuverlässigkeit. Diesen guten Ruf gilt es kontinuierlich zu verteidigen. Die Erfolge der deutschen Industrie zeigen: Leis-tungen und Produkte aus Deutschland sind gefragt. Dass es in Deutschland auch stän-dig neue Ideen gibt, mit denen wir für unsere künftige Wettbewerbsfähigkeit sorgen, macht der von der Deutschen Bank unterstützte In-novationswettbewerb „365 Orte im Land der Ideen“ deutlich.

natürlich fließen heute mehr denn je Vor-produkte und Bauteile aus verschiedenen Län-dern in ein Produkt ein. Gerade bei einem sol-chen Herstellungsprozess ist aber die Quali-tätssicherung von größter Bedeutung. „Made in Germany“ ist die permanente Herausforde-rung, dem Kunden zu gewährleisten, dass die Produkte und Leistungen von gleichbleibend hoher Qualität sind.

In Deutschland mangelt es nicht an Innova-tionspotenzial. Wir können aber beim Trans-fer von der innovativen Idee hin zum neuen marktreifen Produkt oder der neuen Dienst-leistung noch besser werden. Dazu gehören mehr innovative Unternehmensgründer und weniger bürokratische Vorschriften, mit de-nen gerade kleine und mittlere Unternehmen zu häufi g zu kämpfen haben.

Jürgen FitschenDeutschlandchef und mitglied des vorstands der Deutschen Bank

Page 13: nr.1/april 2010 MaDe In GerManY 6 - doc.mediaplanet.comdoc.mediaplanet.com/all_projects/4856.pdf · 4 · april 2010 eine themenzeitung von mediaplanet sicher • zeitlos • schön

april 2010 · 13eine themenzeitung von mediaplanet

Frage: Wie fi ndet man die besten Ideen Deutschlands?Antwort: Man lobt einen bundesweiten Innovations-wettbewerb aus.

Einmal im Jahr machen sie sich auf die Suche – die Organisatoren der Standortinitiative „Deutschland – Land der Ideen“. Auf ihrem Wunsch-zettel stehen „Ausgewählte Orte“, allerdings nicht im geographischen oder politischen Sinne. Im Fokus stehen Orte, an denen Menschen zukunftsorientierte Ideen entwi-ckeln, sie fördern und aktiv umset-

zen. „365 Orte im Land der Ideen“ heißt der Wettbewerb der Standort-initiative „Deutschland – Land der Ideen“ und der Deutschen Bank. Ge-meinsam realisieren sie diesen be-reits im fünften Jahr erfolgreich.

neuer Blick auf DeutschlandBewerben konnten sich Unter-nehmen und Forschungsinstitu-te, Kunst- und Kultureinrichtun-gen, Schulen, Universitäten, sozi-

ale Einrichtungen und Initiativen. Erfüllen mussten sie folgende Kri-terien: Der „Ausgewählte Ort“ ver-mittelt neue, unerwartete Aspekte von Deutschland. Seine herausra-gende Idee ist zukunftsorientiert und umsetzungsstark, sie ist dem Gemeinwohl verpfl ichtet und setzt auf Nachhaltigkeit im ökologi-schen, ökonomischen oder sozia-len Bereich. Deshalb hat der „Aus-gewählte Ort“ eine Vorbildwirkung

für andere und bietet Ansporn, sei-nem Beispiel zu folgen.

Ansturm an BewerbernDie Resonanz war überwältigend – 2.200 Bewerber aus allen Bun-desländern hatten ihre Unterla-gen eingereicht. Eine unabhängi-ge Jury wählte die 365 Gewinner. „Die ‚Ausgewählten Orte 2010‘ zei-gen auf vielfältige Weise die In-novations- und Gestaltungskraft

Deutschlands. Wir sind stolz auf dieses Potenzial und wollen es nach Kräften unterstützen“, erklärt Jürgen Fitschen, Deutschlandchef und Mitglied des Vorstands der Deutschen Bank, das Engagement der Deutschen Bank. Beispielhaft für die 365 Preisträger stellen wir hier fünf „Ausgewählte Orte“ vor.

Gesucht und gefunden: Zukunftsmacher

barbara gallasch

[email protected]

fortSChritt

InSPIratIon

InnoVATIV sEIn

april 2010 · 13

InnoVATIV sEIn

5TIPP

1 strom aus der Wüste

Kategorie: Umwelt und Energie■■ www.desertec.org

Es ist eine Vision für die Energie-versorgung der Zukunft: sauberer Strom aus der Wüste. Thermische Solarkraftwerke bündeln in den Wüsten der Welt Sonnenlicht mit großen Spiegeln und wandeln es in nutzbare Energie um. Über verlustarme Hochspannungs-Gleichstromleitungen wird der saubere Strom über weite Stre-cken transportiert und ersetzt konventionell erzeugte Energie. Die Entwickler dieses Wüsten-strom-Konzeptes gründeten die gemeinnützige Desertec Foun-dation, um die Vision weltweit zu realisieren. Ein erster großer Schritt ist der Zusammenschluss von zwölf Unternehmen, darun-ter Siemens, Deutsche Bank und RWE, zur Wüstenstrom Indus-trie Initiative „DII“, die aus der Idee nun ein Geschäftsmodell für Europa, Nord-Afrika und den Na-hen Osten entwickelt. Der Im-port von Solarstrom könnte im Jahr 2050 bereits fast 20 Prozent des europäischen Strombedarfs decken.

2 Brückenbauer für Ideen

Kategorie: Bildung und Jugend■■ www.fortschrittszentrum.de

Globalisierung, technischer Fort-schritt und demographischer Wandel – Deutschland im 21. Jahrhundert steht vor vielen He-rausforderungen. Das Zentrum für gesellschaftlichen Fortschritt in Frankfurt am Main will neue Denkansätze entwickeln, deren Umsetzung zu mehr Wohlstand für die Menschen in Deutschland führen soll. Die Mitarbeiter ver-stehen sich als Brückenbauer, die akademische Forschung aus aller Welt mit Gesellschaft, Politik und Presse in Deutschland zusam-menbringen. Die unabhängige Denkfabrik beteiligt sich mit Stu-dien, etwa zur Lebenszufrieden-heit, Seminaren für Unternehmer

und Publikationen wie Zeitungs-artikeln am öffentlichen Mei-nungsaustausch. Dabei orientie-ren sich die Analysen des Anfang 2009 gegründeten Zentrums an neueren Ansätzen der Volkswirt-schaftslehre und beziehen aktu-elle Erkenntnisse anderer Diszip-linen wie Psychologie, Soziologie,

Biologie und Philosophie ein. Die-se fächerübergreifende Arbeit ist in Deutschland bisher einmalig. Um unabhängig zu bleiben, führt der gemeinnützige Verein keine beauftragten Studien durch.

3 Grüne Einheit

Kategorie: Umwelt und Energie■■ www.gruenesband.info

Fast 40 Jahre lang hieß das Kom-mando „Betreten verboten!“. Heu-te sind Naturfreunde und Wan-derer sogar eingeladen, sich im „Grünen Band“ umzuschauen. Im ehemaligen deutsch-deutschen Grenzgebiet konnten sich viele Tiere und Pfl anzen ungestört an-siedeln. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) engagiert sich seit dem Mauer-fall dafür, dass dies auch so bleibt – mit Erfolg: Nach der Wende konn-te der Naturraum im rund 1400 Kilometer langen Streifen ent-lang der ehemaligen Grenze wei-ter ausgedehnt werden. Heute sind dort über 600 bedrohte Flora- und Faunaarten beheimatet, etwa die vom Aussterben bedrohte Wanst-schrecke. Auch deshalb wurde das Gebiet zum Nationalen Naturer-

be ernannt. Das Projekt erhält für sein herausragendes Engagement den Sonderpreis „Gelebte Einheit“. Dieser Preis geht an Projekte, die exemplarisch für das Zusammen-wachsen Deutschlands stehen.

4 Engagierte Mütter

Kategorie: Bildung und Jugend■■ www.diakonisches-werk-

berlin.de Um Familien mit Migrationshin-tergrund bei ihren Problemen zu helfen, hat das Diakonische Werk die „Stadtteilmütter in Neukölln“ gegründet. In dem Berliner Be-zirk ist ein Drittel der Bevölke-rung ausländischer Herkunft. Die Hälfte der Erstklässler verfügt nur über mangelhafte Deutschkennt-nisse, denn in vielen Familien wird lediglich die eigene Mutter-

sprache gesprochen. Daher enga-gieren sich bei diesem Projekt an-stelle der deutschen Integrations-helfer Frauen türkischer und ara-bischer Herkunft, die das Fremd-sein kennen und selbst auch Kin-der haben. Insbesondere mit den eingewanderten Frauen kommen sie schnell ins Gespräch und ha-

ben Verständnis für die täglichen Probleme.

5 Klimaschutz macht schule

Kategorie: Umwelt und Energie■■ www.befoo.wordpress.com

Mathe, Deutsch, Klimaschutz – geht es nach dem Verein The Foo, sieht so der künftige Stunden-plan an Grundschulen aus. Mit der Kampagne „Klimaneutra-le Bildungseinrichtung“ möchte die Initiative für mehr Nachhal-tigkeit das Umweltbewusstsein von Schülern, Lehrern und Eltern stärken. Das erste Vorzeigepro-jekt ist eine Grundschule in Mün-chen, die mit Unterstützung von The Foo zu einer klimafreundli-chen Einrichtung umgerüstet wird. Mit Hilfe des Instituts für Energie, Ökologie und Ökonomie (DFGE) und des Strategieberaters ClimatePartner wurde zunächst ein CO2-„Fußabdruck“ für die Schule erstellt. Dank der genau-en Zahlen zum Energieverbrauch lassen sich nun Emissionen ge-zielt verringern, etwa durch bes-sere Wärmedämmung oder alter-native Stromquellen.

preiStrÄGer DeS WettBeWerBS „365 orte im lAnD Der iDeen“

5

Page 14: nr.1/april 2010 MaDe In GerManY 6 - doc.mediaplanet.comdoc.mediaplanet.com/all_projects/4856.pdf · 4 · april 2010 eine themenzeitung von mediaplanet sicher • zeitlos • schön

14 · april 2010 eine themenzeitung von mediaplanet

Was muss das früher für ein Um-stand gewesen sein. Um die Abga-be seiner Körperflüssigkeiten zu verhindern, griff König Minos von Kreta noch zu Kondomen aus Zie-genblasen. Lüsterne Zeitgenos-sen im Mittelalter wählten Lei-nensäckchen, Schafsblinddärme oder Fischblasen. Und Casanova, der Liebhaber aller Klassen, ließ sich die kleinen Helferlein für sei-ne amüsanten Gesellschaftsspiele noch mit Samt und Seide füttern. Außerdem benutzte er sie mehr-fach. Heute dagegen geht Otto Nor-malverbraucher oder auch der ge-meine Bordellbetreiber einfach ins Internet – und bestellt eine Pa-

ckung mit 1000 Stück. Kinderleicht und je nach Gusto: Latexfrei, stan-dard, stimulierend, aromatisiert, in Übergroßen oder extrastark.

Revolution im BettZu verdanken haben wir das auch deutscher Tüftelkunst. Denn mit dem Jahr 1916 kam Julius Fromms. Der geniale jüdische Unternehmer lieferte den Höhepunkt in der Sit-tengeschichte. Ein Wegbereiter des modernen Sexuallebens. Er perfek-tionierte die Produktion, indem er Glaskolben in eine Rohgummi-lösung tauchte. Mit dieser Tech-nik gelang es ihm, hauchdünne Kondome mit Reservoir ohne eine Naht herzustellen. „Fromms Act“ war das erste Marken-Kondom der Welt. Bereits 1919 wurden täglich 150.000 Stück produziert. Das Drei-erpack kostete nur 72 Pfennige. Der „Frommser“ eroberte sofort die Schlafzimmer.

Deutsche „Ingenieurskunst“In der Folge hat in Deutschland dann zum Beispiel das Unterneh-men MAPA seit 1947 die Produktion von Kondomen betrieben. Im nie-dersächsischen Zeven fertigt man inzwischen jährlich rund 80 Millio-nen Kondome der bekannten Mar-ken Billy Boy, Blausiegel und eben Fromms, zehn Prozent für den in-ternationalen Markt. „Unsere Latex-Kondome sind zu 100 Prozent Ma-de in Germany“, sagt Marco Gehl-ken, verantwortlich für den Bereich Health Care bei MAPA. „Alle Packun-gen von Billy Boy haben zum Bei-spiel den entsprechenden Hinweis auf der Verpackung, da das Quali-tätssiegel maßgeblich für die Kauf-entscheidung unserer Kunden ist.“

Experten schätzen den europa-weiten Verbrauch von Verhüter-lis auf eine Milliarde, ähnlich lie-gen die Zahlen in den USA. Die in Deutschland produzierten Kondo-me sind sowohl bei den physikali-schen Messwerten, als vielmehr vor

allem bei den für den Verbraucher wichtigen und relevanten Punkten führend: „Abrollverhalten“, „Redu-zierung Latexgeruch“, „Farbigkeit/Transparenz“ und „Individualisie-rung“, z.B. Taillierung mit Ring. Ne-ben einer guter „Ingenieursarbeit“ ist hier vor allem die gezielte Ver-braucherorientierung maßgebend.

Trend zur VielfaltUnd aktuell? In Bezug auf die Trends der Branche geht die Tendenz mo-mentan weniger zu immer neuen Farben, Formen und Aromen. Wich-tiger wird vielmehr die Verbesse-rung der bestehenden Kondomei-genschaften, wie Optimierung des Abrollverhaltens, angenehmerer Geruch oder eine verbesserte Optik oder Haptik der Kondome. Was für ein technischer Luxus. König Mi-nos hätte davon in seinen wildesten Phantasien nur träumen können.

newS

barbara gallasch

[email protected]

Sicher, genormt und getestetDie Kondomherstellung unter-liegt von der Entwicklung über die Fertigung strengsten Kriteri-en. Erfüllen muss sie alle Anfor-derungen der europäischen Me-dizinprodukterichtlinie, sowie der ISO 9001 und EN 13485. Die eu-ropäische Sicherheitsnorm für Kondome ist der ISO 4074, deut-lich am CE-Zeichen auf den Pa-ckungen. Ein weiteres Quali-tätssiegel ist das dlf-Zeichen der „Deutsche Latexforschungsge-meinschaft Kondome“. Im Rah-men der dlf-Gütesicherung wer-den Kondome regelmäßig von der Staatlichen Materialprü-fungsanstalt Darmstadt kon-trolliert. Auch der Hersteller entnimmt aus jeder Charge ei-ne Stichprobe und untersucht: Berstvolumen, Berstdruck, Dicht-heit, visuelle Beschaffenheit, mi-krobiologische Reinheit, Länge, Breite, Wanddicke, Reißfestigkeit (wärmebehandelt bei 168 h/70°C), Reißdehnung und die Prüfung auf Nitrosamine.

Beim Dichtheitstest werden Kondome elektronisch gesteu-ert in einem Tauchbecken über-prüft. Ist nur ein winziges Loch im Kondom, wird dieses vom Computer registriert und aus-gesondert. Bei einem anderen Test bläst man das Kondom ähn-lich wie ein Luftballon auf, bis es platzt. Das DLF-Gütesiegel ver-langt ein Luftvolumen von min-destens 18 Litern, bevor dies passiert. Die Dehnung dagegen muss im Mittel mindesten 700 Prozent betragen, bevor der Test-Körper zerreißen darf. Das Kon-dom kann also cirka 8-mal so lang gezogen werden, wie seine ursprüngliche Länge.

Das Land der Dichter und Denker ist auch im Bereich Kondom-Produktion füh-rend. Ein kurzer Einblick in die Geschichte der lust-spendenden Helferlein.

fAkten

■■ Würde man eine spontane Umfra-ge in der fußgängerzone realisieren, wüssten neun von zehn passanten, was mit „Billy Boy“ gemeint ist – nut-zen doch viele Deutsche den marken-namen als Synonym für Condom. Be-reits seit 1990 prägt „Billy Boy“ den deutschen Condommarkt und hat heute einen nachweisbaren Bekannt-heitsgrad von 94 prozent. hergestellt wird das populäre präservativ von der mapa Gmbh in Zeven, norddeutsch-land, die mit ihren Condommarken ei-nen marktanteil von 38 prozent hält.

Auf dem 165.000 Quadratmeter gro-ßen Betriebsgelände werden jährlich 80 millionen Condome produziert. Un-ter der marke Billy Boy werden pro-duktlinien für unterschiedliche Gene-rationen und Ansprüche produziert. So richtet sich BillY BoY fun an die jun-ge Zielgruppe und steht für einen spie-lerischen aber sicheren Umgang mit Sexualität. Die produktlinie BillY BoY B2 steht für premium-Qualität und Ge-nuss, während es bei BillY BoY white um die natürliche und innige Zweisam-keit geht.

„Billy Boy – Das passt immer“

anzeige

Ein Siegel für deutschen UnternehmenserfolgEin klares Bekenntnis zum Produktionsstandort Deutschland geben Firmen auf der Internetseite www.Ja-zu-Deutschland.de ab. Sie bündelt inzwischen über 710 Unternehmen, die mit der Herkunftsbezeichnung Made in Germany erfolgreich um Verbraucher werben.

Auf der Internetseite von „Ja-zu-Deutschland“ tummelt sich inzwischen eindrucksvoll das Who ist Who der deut-schen Firmenlandschaft. Unternehmen, vor allem attrak-tive kleine und mittelständische Firmen, die hier vertreten sind, geben mit ihrer Präsentation ein klares Bekenntnis ab zum Standort Deutschland. Firmen wie Westag & Getalit, Hailo, Liqui Moly, Birkenstock, Wiha, Abus, Glen Dimplex oder Erfurt zeigen, dass sie mit ihren Leistungen dem Qua-litätsversprechen „Made in Germany“ gerecht werden.

Kontrolle vor signumWichtigster Bestandteil der Initiative Ja-zu-Deutschland ist das bereits im Jahr 2007 eingeführte Made-in-Ger-many Siegel, das inzwischen auch als Marke beim Deut-schen Patent- und Markenamt eingetragen wurde. „Un-ser Made-in-Germany Siegel erhalten nur Firmen, deren Produkte auch wirklich von uns überprüft wurden“, sagt Dipl.-Ing. Sascha Rabe, Initiator von „Ja-zu-Deutschland“. Basierend auf einer Lizenzvereinbarung wird jeder Ferti-gungsschritt und jeder Bestandteil eines Produktes kon-trolliert. Nach erfolgter Prüfung der Lizenzvereinbarung kann das Unternehmen seine Produkte direkt am Point of

Sale mit dem Made-in-Germany Siegel versehen. „So ge-lingt es uns, vom Internet direkt die Endverbraucher in den Bau- und Supermärkten anzusprechen und für Pro-dukte Made in Germany zu gewinnen“, sagt Rabe.

Historie:Bereits Ende 2003 gründete der heute 33-jährige Eisen-bahningenieur die Initiative Ja-zu-Deutschland, da er nicht tatenlos zusehen wollte, wie immer mehr deutsche Firmen ihr Know-how ins Ausland verlagern. Wie damals, wird Ja-zu-Deutschland auch heute noch ehrenamtlich betrieben und soll dem Verbraucher ein Hilfsmittel an die Hand geben, sich durch seine Kaufentscheidung aktiv für den Wirtschaftsstandort Deutschland zu engagieren.

Qualität auch in Zukunft„Deutschland kann weltweit weiter zu den wichtigsten Industrienationen gehören, wenn wir uns der Bedeutung der Herkunftsbezeichnung Made in Germany weiterhin bewusst sind“, sagt Rabe. „Wir müssen weiterhin dafür Sorge tragen, dass die Herkunftsbezeichnung in aller Welt für exzellenten deutschen Ingenieursgeist und hervorra-gende Qualität steht. Fehler dürfen wir uns gerade in ei-ner globalisierten Welt nicht mehr erlauben“. Und daher wird auch Ja-zu-Deutschland weiter seinen Beitrag leis-ten als Deutschlands größte Initiative für Produkte Made in Germany.

In REIH unD GLIEDBilly Boy legt seinen Werte auf nach-haltigkeit und Vertrauen. Foto: agentur bauchgeFühl

ein Hoch auf deutsche Ingenieurskunst

Page 15: nr.1/april 2010 MaDe In GerManY 6 - doc.mediaplanet.comdoc.mediaplanet.com/all_projects/4856.pdf · 4 · april 2010 eine themenzeitung von mediaplanet sicher • zeitlos • schön

april 2010 · 15anzeige

13. bis 16. Oktober 2010Shanghai Exhibition Center (SEC), PuxiSonderveranstaltung zur Interior Lifestyle China

www.german-living.german-pavilion.com

Weitere German Pavilions der Messe Frankfurt in 2010:

MIMS powered by Automechanika, Moskau 25. – 29.08.Heimtextil Russia, Moskau 14. – 16.09.Paperworld China, Shanghai 15. – 17.09.Beautyworld India, Mumbai 04. – 06.10.Music China, Shanghai 12. – 15.10.Intertextile Shanghai Apparel Fabrics 19. – 22.10.Cinte Techtextil China, Shanghai 19. – 21.10.Automechanika Shanghai 08. – 11.12.Hong Kong Jewellery & Gem Fair 14. – 20.09.FIHAV, Havanna 01. – 06.11.Semicon, Chiba /Tokyo 01. – 03.12.

Nutzen Sie die Gelegenheit und melden sich rechtzeitig an.Info und Kontakt: [email protected]

GermanLiving_Anzeige_151x185 mm.indd 1 29.03.10 11:15

Putenfleisch aus Deutschland – auch mit Spargel ein GenussFür Feinschmecker gehört die Spargelsaison zur schönsten Zeit des Jahres. Dann sorgt das königliche Gemüse wieder in vielen Variationen für unvergessliche Genussmomente. Putenfleisch ist ein idealer Partner für den Spargelgenuss, denn es harmoniert mit seinen unterschiedlichen Teilstü-cken und verschiedenen Geschmacksnuancen bestens mit weißen oder grünen Spargelsorten. Genau wie beim Spar-gel, der am besten ist, wenn er erntefrisch aus der Region kommt, sollten Sie auch beim Einkauf von Putenfleisch auf die deutsche Herkunft achten. Denn diese steht nicht nur für Frische aufgrund der kurzen Transportwege, son-dern auch für eine sachkundige und tiergerechte Puten-fleischerzeugung nach strengen deutschen Qualitäts- und Sicherheitsstandards.

Beim Einkauf auf die deutsche Herkunft achtenGerade in Zeiten der Globalisierung achten Verbraucher immer mehr auf die Herkunft ihrer Lebensmittel, beson-ders bei Fleisch. Und das ist gut so, denn es gibt beispiels-weise bei der Putenfleischerzeugung von Land zu Land er-hebliche Unterschiede. In Deutschland werden an die Pu-tenfleischerzeuger hohe Anforderungen gestellt: Hohe Standards sorgen dafür, dass Verbraucherinteressen, Tier- und Umweltschutz sowie ökonomische Aspekte miteinan-der im Einklang sind. Durch die enge Zusammenarbeit der verschiedenen Erzeugungsstufen, vom Schlupf über die Aufzucht bis zur Verarbeitung der Puten, ist eine lückenlo-se Qualitätssicherung garantiert.

Maßgeblich für die Qualität von Putenfleisch aus Deutschland ist vor allem die Sachkunde der Geflügel-halter. Ihr Fachwissen über die Bedürfnisse der Tiere ver-pflichtet sie, mehrmals täglich den Zustand der Tiere, der Versorgungseinrichtungen und des Stalles zu überprü-fen und so eine tiergerechte Arbeitsweise zu gewährleis-ten. Die Ergebnisse aller Prüfungen und Kontrollen, auch die von Untersuchungen durch unabhängige Prüfinstitute oder Tierärzte, muss der Putenhalter fortlaufend gewissen-haft dokumentieren. Zudem überwachen amtliche Veteri-näre und Geflügelfachtierärzte die Einhaltung der rechtli-chen Vorgaben zum Tier- und Verbraucherschutz und sor-gen ebenfalls dafür, dass Putenfleisch aus Deutschland sicher ist. Dass Verbraucher nach Herzenslust schlemmen können, liegt aber auch an den wertvollen Nährstoffen in Putenfleisch und den verschiedenen Teilstücken der Pu-te, die große kulinarische Vielfalt für ernährungsbewusste Genießer bieten.

Vielfalt an Teilstücken und wichtigen nährstoffenPutenfleisch bietet schon von Natur aus Vielfalt für jeden Geschmack: Das helle, zarte Brustfleisch schmeckt mild und eignet sich zum Beispiel ausgezeichnet für Schnitzel, Geschnetzeltes oder magere Braten. Wer es lieber ein we-nig deftiger mag, für den ist das Fleisch der Putenkeulen die richtige Wahl, denn es ist ein wenig dunkler und fester als das der Putenbrust und hat einen etwas kräftigeren Ge-schmack. Damit ist es beispielsweise ideal für Ragouts, Gu-

lasch oder deftige Steaks. Über die Vielfalt an Teilstücken und Zubereitungsmöglichkeiten hinaus haben das Brust- und Keulenfleisch der Pute die wichtigen und für diese Fleischart charakteristischen Pluspunkte: Wenig Fett mit einem ausgewogenen Fettsäurenmuster, viel hochwerti-ges Eiweiß und wichtige Vitamine und Mineralstoffe.

Kreative Putenrezepte für die spargelzeitWeil selbst die köstliche Kombination von Spargel mit zer-lassener Butter oder Sauce Hollandaise und Schinken, zum Beispiel mit rohen oder gekochten Schinkenspezialitäten aus Putenfleisch, irgendwann langweilig wird, sind jedes Jahr auf’s Neue kreative Rezeptvorschläge für raffinierte Puten-Spargel-Kombinationen gefragt, die Abwechslung auf den Tisch bringen. Überraschen Sie Ihre Gäste doch ein-mal mit ganz besonderen Variationen von Pute mit Spar-gel. Rollen Sie den Spargel zum Beispiel einmal in ein zar-tes Putenschnitzel ein, das durch aromatischen Estragon-Senf den besonderen Pfiff bekommt und servieren Sie die Rouladen auf einem Tomaten-Rucola-Salat. Oder füllen Sie ein feinwürziges Putenragout aus Keulenfleisch, Morcheln und Sahne in Strudelteigsäckchen, die im Ofen knusprig gebacken werden. Mit einem fruchtigen Spargelsalat kom-biniert überzeugen Sie bestimmt auch den anspruchvolls-ten Feinschmecker.

Weitere köstliche Rezepte mit Pute und Spargel finden Sie auf www.deutsche-pute.de. Und auf www.deutsches-gefluegel.de erfahren Sie, warum Geflügelfleisch ideal für eine nachhaltige Lebensweise ist.

Gebratene Puten-Spargel-Rouladen auf Tomaten-Rucola-Salat

Zubereitung:Den Backofen auf 175°C vorheizen. Spargel schälen, der Länge nach vierteln und in 5 cm große Stücke schneiden. Die Puten-schnitzel mit Estragon-Senf gleichmäßige bestreichen und mit dem Spargel belegen. Die Schnitzel der Länge nach aufrollen, mit einem Zahnstocher fixieren und mit Salz und Pfeffer wür-zen. Das Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und die Putenroula-den von allen Seiten etwa 2 Minuten scharf anbraten. Die Roula-den im Backofen etwa 10 Minuten zu Ende garen.In der Zwischenzeit die Zwiebeln schälen, halbieren und in feine Streifen schneiden. Rucola waschen und trocken schleudern. Den Limonensaft in einer Schüssel zusammen mit dem Walnussöl, Senf und Zucker zu einem Dressing verrühren. Mit Salz und Pfef-fer kräftig würzen. Zwiebeln, Kirschtomaten und Rucola in die Marinade geben, miteinander vermengen.Den Tomaten-Rucola-Salat mit den Putenrouladen auf Tellern anrichten. Dazu schmeckt Baguette.

Nährwerte:Pro Portion ca. 387 kcal., 18 g Fett, 13 g Kohlenhydrate, 43 g Eiweiß

Zutaten für 4 Personen:8 dünne Putenschnitzel à 80 g4 EL Estragon-Senf600 g weißer Spargel8 ZahnstocherSalz und Pfeffer aus der Mühle2 EL OlivenölSaft von 2 Limonen4 EL Walnussöl1 EL Senf1 TL Zucker2 kleine rote Zwiebeln200 g Kirschtomaten100 g gewaschenen Rucola

Page 16: nr.1/april 2010 MaDe In GerManY 6 - doc.mediaplanet.comdoc.mediaplanet.com/all_projects/4856.pdf · 4 · april 2010 eine themenzeitung von mediaplanet sicher • zeitlos • schön

16 · april 2010 eine themenzeitung von mediaplanet

Design hat im Land der Dichter und Denker Tradition – das deut-sche Design ist geprägt durch In-stitutionen wie den Deutschen Werkbund, das Bauhaus und die Ulmer Hochschule.

Es steht in der Tradition die-ser Werte, einer spezifi sch deut-schen Designauffassung, Ge-staltung zuallererst als Prob-lemlösung für den Menschen zu defi nieren, d.h. Lösungen für die Interaktion zwischen Mensch und Produkt zu entwickeln.

Zu den auff älligsten Merkma-len deutschen Designs gehört seine unaufdringliche Erschei-nung. Gerade die daraus resultie-rende Klarheit ermöglichte dem deutschen Design schon frühzei-tig internationale Anerkennung und Erfolg.

Zeitgenössisches deutsches Design ist nicht nur von der be-kannten Nüchternheit geprägt, sondern auch von einer Vielsei-tigkeit unterschiedlicher Ansät-ze, z.B. durch die Neuinterpre-tation traditioneller deutscher Handwerksobjekte.

Katja Ninnemann, Gründe-rin von WarenBund, der stän-digen Vertretung für Produk-te und Design aus Deutschland. WarenBund präsentiert moder-nes deutsches Design, zeitlose und puristische Klassiker – auch preisgekrönte – und solche, die es werden wollen, hergestellt in Werkstätten und Manufakturen in ganz Deutschland. www.warenbund.de

Treue zahlt sich aus. Zumindest triff t das auf das Unternehmen Lamy und seinen Standort in Hei-delberg zu. Seit der Gründung der Firma im Jahr 1930 ist sie erfolg-reich in der Universitätsstadt prä-sent, die sich inzwischen auch zu einem Dienstleistungs- und Wis-senschaftszentrum der Rhein-Ne-ckar-Region entwickelt hat. Die 80-jährige Treue zum Standort hat mehrere Gründe.

Effiziente Manufaktur„Als mittelständisches Unterneh-men haben wir eine Verantwor-tung dem Standort, unseren Zu-lieferern und Mitarbeitern ge-genüber“, sagt Geschäftsführer Bernhard M. Rösner. „Vorteilhaft hinzu kommen schnelle Wege und die leichte Reaktion auf sich ver-ändernde Produktanforderungen. Mit einer Fertigungstiefe von 97 Prozent entwickeln und produzie-ren wir Lamy-Schreibgeräte daher ausschließlich hier. Die Produktion an nur einem Standort macht alles sehr effi zient.“

Exzellente MitarbeiterEin weiterer Grund: Die Stadt ist be-kannt als Zentrum der Füllhalter-industrie. Aus diesem Grund fi ndet man hier auch die besten Werkstof-fe, feinmechanisches Know-how und hervorragend ausgebildete Mitarbeiter. Lamy fertigt mit „deut-schen“ Löhnen und rechtfertigt dies mit Spitzenqualität. „Ich bin überzeugt, dass wir diese Qualität nicht im Ausland herstellen können“, sagt Rösner. Auch 97 Prozent aller Bauteile wie Minen, Tinte, Gehäuse oder Schreibfedern produziert das Unternehmen selbst.

Gern setzt man dabei auf die Zusammenarbeit mit Auto-rendesignern wie Richard Sapper, Wolfgang Fabi-an, Andreas Haug, Franco Clivio, Hannes Wettstein, Naoto Fukasawa oder dem Dänen Knud Hol-scher. Der Grund-satz des Bauhauses, dass jedes Produkt seine Funkti-on praktisch er-füllen, halt-bar und schön sein muss, hat bei Lamy noch heu-te oberste Priorität. Im Unterneh-men selbst ist eine der Speerspit-zen jedoch die so genannte Inno-

vationswerkstatt. In dieser sind 40 der insgesamt 370 Mitarbeiter tätig. So arbeiten Werkzeugbau und Ent-wicklung für die Umsetzung neu-

er Ideen Hand in Hand.Ihr neuester Coup: Der dia-log 3 – ein Drehfüllhalter oh-

ne Kappe. Wie bei einem Ku-gelschreiber gleitet bei ihm die Feder durch ei-

nen Drehmechanismus aus dem Inneren des Be-

hälters und wieder zurück. Ein Ku-gelventil vor der

Öffnung schützt die eingezogene Feder

vor Verschmutzung und Austrocknung. Auch der Clip

senkt und hebt sich beim Drehen.

Prominenter PionierDank solcher innovativer Marken-schreibgeräte gilt Lamy weltweit als Pionier unter den Herstellern. Aktuell produziert man jährlich

über sechs Millionen Schreibgerä-te, verkauft werden sie in mehr als 65 Ländern. „Made in Germany hat im Ausland einen guten Ruf“, sagt Rösner. „Es steht für sachliches und trotzdem ästhetisches Design, ho-

he Innovationskraft und vorbild-liche Produktqualität. Dafür bürgt auch unsere Marke.“

Volker holT

[email protected]

StAnDort

was ist typisch deutsches Design?

fAkten

Die C. Josef Lamy GmbH pro-duziert aktuell jährlich über

sechs Millionen funktionale Quali-tätsschreibgeräte und ist mit ihren Produkten in über 65 Ländern der Welt vertreten. Das Familienunter-nehmen, das mittlerweile unter der Leitung von Bernhard M. Rösner als Geschäftsführender Gesellschafter läuft, erwirtschaftet mit seinem 200 Modelle umfassende Schreibge-räte-Sortiment einen Jahresumsatz von rund 50 Millionen Euro.

Lamy ist heute nicht nur Marktführer im eigenen Land,

sondern gehört auch zu den deut-schen Designmarken, deren Pro-

dukte weltweit eine Sonderstel-lung einnehmen. Geehrt wurde La-my für das umfassende Design-En-gagement 1988, als die Kommission der Europäischen Gemeinschaft dem Unternehmen den ersten „Eu-ropean Design Prize“ überhaupt verlieh. Im Jahr 2008 wurde Dr. La-my persönlich für sein Lebenswerk mit dem Designpreis der Bundes-republik Deutschland ausgezeich-net. In der bundesweiten Standort-initiative „Deutschland – Land der Ideen“, wurde die C. Josef Lamy GmbH im Jahr 2006 als einer der 365 Innovationsträger Deutsch-lands ausgewählt.

InSPIratIon

HEIMATTREuEBernhard M. Rösner, Geschäftsführer der Lamy GmbHFoto: agentur bauch-

geFühl

Frage: Wie führt man ein traditionsreiches Unternehmen über ein halbes Jahrhundert erfolgreich als Marktführer?Antwort: Man bleibt seinem Standort treu, setzt auf moder-nes Design und wächst mit den Wurzeln.

In treue zur Stadt

TREu sEIn

eine themenzeitung von mediaplanet

TREu sEIn

6TIPP

Page 17: nr.1/april 2010 MaDe In GerManY 6 - doc.mediaplanet.comdoc.mediaplanet.com/all_projects/4856.pdf · 4 · april 2010 eine themenzeitung von mediaplanet sicher • zeitlos • schön

april 2010 · 17eine themenzeitung von mediaplanet

InSPIratIon

anzeige

Das Jahr 2009 war kein angeneh-mes Jahr für die Hersteller von großvolumigen Motorrädern: Über 30% brach der Gesamtmarkt welt-weit ein. Auch das BMW Motor-radwerk in Berlin hatte mit den Auswirkungen der Finanzkrise zu kämpfen. Der vergleichsweise mo-derate Absatzrückgang von 14% sorgte jedoch dafür, dass die Deut-schen weltweit ihre Marktanteile erhöhen konnten.

Individuelle WünscheErreicht hat man dies vor allem durch fl exible Strukturen in allen Bereichen, einschließlich der Pro-duktion. „Im Fokus unseres Han-delns steht der Kunde.“, sagt Her-mann Bohrer, Leiter des BMW Mo-torradwerkes in Berlin. „Er kann sich ein Motorrad ganz individu-ell gestalten und wir realisieren es hier in unserem Werk.“ So kann aus

44 Motorradtypen, bis zu 22 Farben und mehr als 200 Sonderausstat-tungen gewählt werden. Darüber hinaus werden diverse länderspe-zifi sche Varianten angeboten, um zum Beispiel gesetzliche Vorgaben zu erfüllen. Diese Flexibilität ist ei-ne entscheidende Voraussetzung, um in möglichst vielen Ländern vertreten zu sein. Das Ergebnis: Das Werk am traditionellen Standort Berlin ist in der Lage, über 10.000 verschiedene Fahrzeugvarianten zu produzieren. 2009 fertigten 1800 Mitarbeiter über 82.000 Motorrä-der – made in Germany werden sie dann weltweit verkauft. Änderun-gen bei der Ausstattung können noch bis kurz vor Produktionsstart im Werk umgesetzt werden.

Detaillierte Marktanalyse„Wir planen unser Produktionspro-gramm monatlich, immer basierend auf langfristigen Absatzprognosen. Aber auch Änderungen von einem Tag auf den anderen sind möglich“, sagt Hermann Bohrer. „Das erlaubt uns, den Volumen- und Modellmix gegenüber vorherigen Planungen kurzfristig zu verändern. So sind wir dem Markt gegenüber anpassungs-fähiger.“ Um die Zufriedenheit der Kunden zu gewährleisten, „horcht“ man außerdem genau in den Markt

hinein: Hier helfen Befragungen bei Kunden wie Händlern genauso wie Auswertungen von Fachzeitschrif-ten oder Pannenstatistiken. „Wenn neue Produkte entstehen, arbeiten Marketing, Entwicklung und unse-re Produktionsspezialisten aus dem Berliner Werk von Anfang an eng zu-sammen.“ Ermittelt werden perma-nent neue Trends, die Entwicklung von Zielgruppen, Segmenten und der Gesellschaft, wie zum Beispiel ein verändertes Umwelt- oder Si-cherheitsbewusstsein. „Nur so kön-

nen wir unsere Technologieführer-schaft zum Beispiel bei aktiven Si-cherheitssystemen behalten“, sagt Hermann Bohrer.

Motivierte MitarbeiterEinen großen Beitrag leisten die Mitarbeiter im Berliner Produk-tionswerk: Dank ihrer Flexibili-tät kann das Unternehmen auch auf konjunkturelle und lebenszy-klusbedingte Nachfrage reagieren. Doch am wichtigsten im Motorrad-geschäft ist es, die starken saisona-

len Schwankungen auszugleichen. Schon seit Anfang der 1990er Jahre arbeitet man im Berliner Werk da-her mit nachfrageorientierten Ar-beitszeitmodellen. So helfen zum Beispiel Schichtverlängerungen oder -verkürzungen, Schichtabsa-gen, Arbeitszeitkonten oder verän-derte Pausenregelung besonders in Krisen, die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen.

Führend dank Flexibilität

barbara gallasch

[email protected]

■■ Frage: Wie gelingt es einem globalplayer, trotz branchen-spezifi scher und allgemeiner Krise sogar marktanteile zu ge-winnen.

■■ Antwort: man setzt auf Kun-denorientierung und Flexibilität in marketing, vertrieb und am einheimischen produktions-standort.

BIKER Aus LEIDEn-sCHAFT– bei der Ar-beit und auf dem Asphalt.Foto: bmw / mar-

tin klinDtworth

180_WOPEX_FAZ_ANZEIGE_ZW.indd 1 01.04.10 16:47

Page 18: nr.1/april 2010 MaDe In GerManY 6 - doc.mediaplanet.comdoc.mediaplanet.com/all_projects/4856.pdf · 4 · april 2010 eine themenzeitung von mediaplanet sicher • zeitlos • schön

18 · april 2010 eine themenzeitung von mediaplanet

Mit „Made in Germany“ verbinde ich in-novative, kundenspezifi sche Produkte höchs-ter Güte in ganz unterschiedlichen Branchen. Dass besonders auch Kunden weltweit „Made in Ger-many“ heute noch als Gütesiegel erleben, zeigt die hohe Ex-portquote.

Deutschland ist nicht nur einer der welt-weit wichtigsten Standorte im Maschinen- und Anlagenbau. Als weltweit größter An-bieter von Business Software haben wir in Deutschland unseren Hauptsitz. Zu den As-soziationen, die ich persönlich mit „Made in

Germany“ verbinde, gehören hohe Qualität, Haltbarkeit, Solidität, Ingenieurskunst und Verlässlichkeit. Außerdem scheinen wir immer dann besonders gut zu sein, wenn es um die Erstellung anspruchsvoller Pro-

dukte und Lösungen geht.

ob in Deutschland oder im Ausland – die Warenkennzeichnung „Made in Germany“ ist meines Erachtens nach wie vor ein Prädikat für hohe Produktqualität, Zuverlässigkeit und innovative Technik. Möglicherweise genießen Erzeugnisse „Made in Germany“ außerhalb der BRD sogar noch einen noch besseren Ruf als hierzulande. In unserer Branche – der Au-tomobilindustrie – spielt das Label „Made in Germany“ allerdings zunehmend eine unter-geordnete Rolle. Die Automobilhersteller er-warten von international aufgestellten Zulie-ferern an jedem Produktionsstandort der Welt das gleiche hohe Qualitätsniveau.

Frage 1:Was fällt Ihnen spontan zum Label „Made in Germany“ ein?

eXPertenPaneL

Gegenfrage: Begreifen wir Produktion als Gesamtleistung über einen ganzen Produkt-zyklus – von der Entwicklung, über Prozess-gestaltung, Produktion, Produktabsicherung, Vermarktung, Kundenbetreuung bis hin zur Entsorgung? Oder begrenzen wir diesen Be-griff auf die reine Montage von Einzelteilen zu einem Ganzen? Wir verfolgen den ersten Ansatz und fi nden, dass Produkte aus unse-rem Werk in Berlin „Made in Germany“ sind, auch, wenn Teile im Zuge der Arbeitsdiff eren-zierung nicht in unserem Werk entstehen und zugeliefert werden.

sicherlich haben wir bei allen Industriepro-dukten – anders als früher – eine deutlich inter-nationalere Produktion. Auch bei uns fi ndet die Entwicklung neuer Softwarelösungen in enger internationaler Zusammenarbeit über verschie-dene Standorte hinweg statt. Nichtsdestotrotz muss es eine Firma geben, die die verschiedenen Teile zu einem Ganzen zusammenfügt und dafür die Verantwortung übernimmt. Und diese Ent-wicklung geht noch weiter: Im Maschinenbau gehen viele Unternehmen dazu über, nicht nur Maschinen, sondern Maschinen und ergänzen-de Dienstleistungen als Gesamtpaket anzubieten – erstellt in internationaler Arbeitsteilung.

In Zeiten globalisierter Märkte wird Wert-schöpfung weiterhin dorthin strömen, wo sie am wirtschaftlichsten erbracht werden kann. Aus „Made in Germany“ wird dadurch „Ma-de by a German Company“. Der Schwerpunkt liegt neben der reinen Produktion besonders in der Entwicklung und der Beherrschung steigender Variantenvielfalt sowie komple-xer Supply Chain. Gerade das Komplexitäts-management gewinnt zunehmend an Bedeu-tung – hier sind deutsche Hersteller sehr gut aufgestellt.

Maschinen können überall auf der Welt auf-gestellt und bedient werden. Aus meiner Sicht machen die Menschen den Unterschied: ihre Qualifi kation, Motivation, Flexibilität und Leis-tungsbereitschaft. Vor diesem Hintergrund hal-te ich den Standort Deutschland – trotz der ver-gleichsweise hohen Personalkosten – für eine gute Wahl. Für mich ist noch ein anderer Punkt maßgeblich, der diese Aussage ergänzt: Marktnä-he. Es kann durchaus sinnvoll sein, zusätzlich zu seinen Produktionsstätten in Deutschland auch in wachsenden Märkten mit eigenen Produk-tionsstätten vertreten zu sein, um diese Märkte schneller und unmittelbar versorgen zu können.

Hier spielen sicher viele Faktoren eine Rol-le: Verkehrs-Infrastruktur, politische Stabili-tät, großer Binnenmarkt, Lohnkosten, Wissen und viele mehr. Für die Softwareindustrie ist die Verfügbarkeit von geeigneten und bestens ausgebildeten Mitarbeitern der entscheiden-de Erfolgsfaktor.

Der Wirtschaftsstandort Deutschland glänzt nach wie vor mit Faktoren wie ausge-zeichneter Forschung und Wissenschaft, ho-hem Ausbildungsniveau, sehr guter Infrastruk-tur und durchgängiger Verfügbarkeit produkti-onsnaher Dienstleistungen und Waren. Für die von mir geleiteten Produktionswerke in Sindel-fi ngen und Rastatt ist das Hauptkriterium für die Standortwahl jedoch die Nähe zu unseren Kunden. Dadurch haben wir die Möglichkeit, unsere auf Langfristigkeit ausgerichtete Ge-schäftsbeziehung weiter auszubauen und un-seren Kunden durch die räumliche Nähe Kos-tenvorteile zu erschließen.

Frage 2:Ist in Zeiten der globalisierten Arbeitsteilung eine Marke wie „Made in Germany“ überhaupt noch modern?

Frage 3:Welche Wettbe-werbsvor- bzw. -nachteile hat Deutschland als Wirtschaftsstand-ort?

Hermann Bohrerleiter BmW Werk Berlin

Maximilian Brandlmitglied der SAp Deutschland

Jan FranckeBrose fahrzeugteile, Werkleitung türsysteme Daimler eU

Wir sehen beide Aspekte als enorm wichtig an: die industrielle Produktion und die Mobilitäts-dienstleistungen im Sinne unserer Kunden. Aus diesem Grund hat sich unter Unternehmen auch zum Ziel gesetzt, weltweit führender Anbieter von individueller Mobilität zu werden. Für uns gibt es also kein „entweder, oder“, sondern ein „sowohl als auch“.

Der Anteil der Industrie im Vergleich zu den Dienstleistungen sinkt nicht nur in Deutsch-land, sondern weltweit. Aber sehr viele der Dienstleistungen sind produktbasiert, z.B. die Wartung und Instandhaltung eines Personen-aufzugs. In der Regel sind daher die Produkt-hersteller am besten positioniert, um auch den Service zu leisten. Auch in der Soft-ware-industrie wird die Wartung bzw. Pfl ege der Softwarelösungen sehr häu-fi g bzw. fast ausschließlich von den Herstellern übernommen.

Es ist Deutschland zu wünschen, dass auch in Zukunft die Industrie einen relevanten An-teil am Bruttoinlandsprodukt behält. Die Vor-aussetzungen hierfür sind sicherlich gegeben, der steigende globale Wettbewerb wird Indus-trie und Politik jedoch stark fordern.

Exzellenzwettbewerbe wie der MX Award, bei dem wir 2009 Sieger Kundenorientierung wurden, sind ein hervorragender Spiegel für die eigene Leistungsfähigkeit und schärfen das Gütesiegel „Made in Germany“. (Sieger Kundenorientierung 2009)

Exzellenz und Benchmarkingwettbe-werbe bieten eine hervorragende Möglich-keit für Firmen, sich ihrer Stärken und Schwä-chen im Vergleich zu ihren direkten Wettbe-werbern bewusst zu werden. Dadurch erhö-hen sich auch die Motivation und die Bereit-schaft, weiterhin Höchstleistungen zu erbrin-gen. Gerade die auf Kennzahlen und klaren Kriterien basierende Untersuchung im Rah-men eines Benchmarkingwettbewerbes wie des MX-Awards, bei dem wir Kategorierförde-rer Bestes KMU wurden, bietet „Frühindikato-ren“, die den Firmen ein Gegensteuern ermög-lichen, noch ehe sich ein Problem im Umsatz-rückgang oder Verlusten manifestiert hat. (Kategorieförderer Bestes KMU)

Benchmarkingwettbe-werbe wie der MX Award, bei

dem wir Sieger Prozessinnovation in 2009 wurden, ermöglichen es, branchen-übergreifend voneinander zu lernen. Das Er-kennen von Excellence bei anderen und die Adaption auf das eigene Unternehmen helfen, die Innovationsfähigkeit bei Produkten und Prozessen weiter auszubauen. (Sieger Prozessinnovation 2009)

Frage 4:Wird die produzie-rende Industrie im Vergleich zum an-steigenden Dienst-leistungssektor für diesen Wirtschafts-standort langfristig relevant bleiben?

Frage 5:In wieweit können Exzellenz- und Benchmarking-wettbewerbe wie zum Beispiel der Manufacturing Excellence Award dazu beitragen?

bieter von Business Software haben wir in Deutschland unseren Hauptsitz. Zu den As-soziationen, die ich persönlich mit „Made in

Germany“ verbinde, gehören hohe Qualität, Haltbarkeit, Solidität, Ingenieurskunst und

dukte und Lösungen geht.

Dass besonders auch Kunden weltweit „Made in Ger-many“ heute noch als Gütesiegel erleben, leistungs-

fähigkeit & Kundenorien-

tierung

hersteller am besten positioniert, um auch den Service zu leisten. Auch in der Soft-ware-industrie wird die Wartung bzw. Pfl ege der Softwarelösungen sehr häu-

Benchmarkingwettbe-werbe bieten eine hervorragende Möglich-keit für Firmen, sich ihrer Stärken und Schwä-

Benchmarkingwettbe-werbe

dem wir Sieger Prozessinnovation

aus-bildungs-niveau & standort-

wahl

Page 19: nr.1/april 2010 MaDe In GerManY 6 - doc.mediaplanet.comdoc.mediaplanet.com/all_projects/4856.pdf · 4 · april 2010 eine themenzeitung von mediaplanet sicher • zeitlos • schön

april 2010 · 19eine themenzeitung von mediaplanet

eXPertenPaneL

„Made in Germany“ steht für hohe Inno-vationskraft, herausragendes Qualitätsni-veau und exzellent ausgebildete Mitarbei-ter, die motiviert in einem globalen Team für den deutschen vor allem aber für den globalen Markt arbeiten und technologisch führende Produkte liefern.

An die deutsche Ingenieurskunst denke ich zum einen – defi nitiv ein Alleinstellungs-merkmal unseres Landes. Zum anderen spie-len Familienunternehmen in der deutschen Wirtschaft eine herausragende Rolle. Sie ste-hen für Kontinuität und Langlebigkeit. Um im internationalen Umfeld zu bestehen, müssen die Erwartungen, die an „Made in Germany“ verknüpft werden, durch Professionalität und Qualität erfüllt werden, sich mit modernen Methoden auseinandersetzen.

Frage 1:Was fällt Ihnen spontan zum Label „Made in Germany“ ein?

sicherlich sinkt der Anteil deutscher Wertschöpfung aufgrund des gestiegenen An-teils ausländischer Beschaff ungsvolumina. Steigende Logistikkosten und das zunehmen-de Verständnis für unsere Umwelt werden je-doch die globalisierte Arbeitsteilung unter Kontrolle halten. Wir verstehen uns als globa-ler Mittelständler, der weltweit „Made in Ger-many“ liefert. Das tun wir mit einem Team, das sehr eng in einem globalen Netzwerk zu-sammenarbeitet – und zwar in allen Berei-chen: Von der Entwicklung, über Fertigung bis hin zu Marketing und Vertrieb.

Der deutsche Maschinenbau ist nach wie vor Exportweltmeister. Er kam 2008 auf einen Weltmarktanteil von 19%. Auf den Plätzen 2 bis 5 folgen die USA (12%), Japan mit 11%, Italien mit 9% und China mit 9%. Aber natürlich betreiben auch Maschinenbau-Unternehmen heutzuta-ge „Global Sourcing“. Trotzdem fi ndet der über-wiegende Teil der Wertschöpfung in Deutsch-land statt, da auch die Zulieferer (z.B. Herstel-ler von Maschinensoftware) oft in Deutschland ansässig sind. Wichtig ist vor allem auch, dass ein Großteil des Engineerings der Produkte auf-grund des gut ausgebildeten Fachpersonals etc. weiterhin aus Deutschland erfolgt.

Die globalisierte Arbeitsteilung hat auch viele Vorteile. Ich denke dabei an den Gussbe-reich in Indien oder die Elektronikindustrie in Japan – es bedeutet, off en zu sein für Dinge, die woanders passieren und dabei zu lernen. Vie-le Unternehmen kaufen Teile zu, um wettbe-werbsfähig zu bleiben und somit Arbeitsplät-ze in Deutschland zu sichern, doch der wert-schöpfende Anteil ist die Ingenieursleistung.

Zentraler Dreh- und Angelpunkt als Wettbewerbsfaktor für den Wirtschaftsstand-ort Deutschland ist die Aus- und Weiterbil-dung von Menschen. In guten Unternehmen steht der Mensch im Mittelpunkt und kann durch seine Qualifikation herausragende Wertschöpfungssysteme in ganzheitlichen Lieferketten gewährleisten. Im Quervergleich mit anderen Ländern sind wir in Deutschland, insbesondere unter Berücksichtigung inner-betrieblicher Weiterbildung, gut positioniert.

Vorteile sind z.B. Größe des Marktes (EU), Infrastruktur, Forschungs- und Innovations-netzwerke, Wertschöpfungsketten (Lieferan-ten-/Abnehmerstrukturen) hohe Pro-duktivität, exzellent ausge-bildete Arbeitnehmer, siche-res Investitionsumfeld.

Die Antwort ist klar – unsere Mitarbeiter. Sie sind ein Garant für den Erfolg, denn sie ver-fügen über das wichtigste Pfund: gute Aus-bildung und Erfahrung. Es ist die Aufgabe des

Unternehmens, die Mitarbeiter zu entwi-ckeln und zu fördern. Die mangelnde Ver-

änderungsbereitschaft kann eine Her-ausforderung sein. Bei uns hängt der Spruch von Albert Einstein: „Erwarte keine Veränderung, wenn du Dinge im-mer gleich tust.“

Frage 2:Ist in Zeiten der globalisierten Arbeitsteilung eine Marke wie „Made in Germany“ überhaupt noch modern?

Frage 3:Welche Wettbe-werbsvor- bzw. -nachteile hat Deutschland als Wirtschaftsstand-ort?

Jörg Cwojdzinskivice president Supply Chain management Siemens electronics Assembly Systems

Manfred Gundelvorsitzender der Geschäfts-führung, kUkA roboter

Ralf schulzeGeschäftsbereichsleiter Building + Automation holter regelarmaturen

Keine Frage. Ohne das produzierende Ge-werbe sähe die ökonomische Landschaft Deutschlands sehr traurig aus. Für meine Be-griff e wird es in unserem Land auf absehbare Zeit nicht ohne Entwicklung und Produkti-on möglich sein, den erworbenen Wohlstand aufrecht zu erhalten. Übrigens sind gerade die Produktionsbetriebe in Deutschland ein we-sentlicher Auftraggeber für den Dienstleis-tungssektor.

Ja, denn viele Dienstleister leben von der Industrie und ihren Exporterfolgen. Das zeigt der hohe Anteil wissensintensiver Dienstleis-tungen, die wir in Deutschland haben. Die in-dustrielle Produktion hat eine zentrale Be-deutung für den Standort Deutschland. Viele Wirtschaftsbereiche hängen direkt oder in-direkt von der Leistungsfähigkeit produzie-render Unternehmen ab. Beschäftigung und Wertschöpfung hier bei uns sichern wir nur mit der intelligenten Produktion in Deutsch-land.

sie muss! Wenn wir nicht mehr in der Lage sind, selber zu produzieren, etwas von Wert herzustellen, kann Deutschland den Lebens-standard von heute nicht halten. Virtuelle Werte können verpuff en, Produkte sind real. Ich begreife eher, was ich schaff e, wenn ich di-rekt vor mir sehe, was ich herstelle. Auch wenn der Dienstleistungssektor weiter wachsen muss, ist die produzierende Industrie der Fels in der Brandung.

Wettbewerbe wie der MX Award, bei dem wir Sieger Prozessinnovation in 2005 wurden, helfen bei der eigenen Positionsbestimmung. Sie schaff en Transparenz in Reifegrad und Wirksamkeit der eingesetzten Wertschöpfungssysteme. Re-sultate aus Assessments und Jury-Besuchen sind wert-voller Input für zukünftige Veränderungsprojekte. Ich halte sie daher für extrem wertvoll. (Sieger Prozessinnovation 2005)

Wir sind stolz als MX Award Gesamtsieger selbst Benchmark zu sein. Benchmarking-wettbewerbe machen erst transparent, wo ein Unternehmen bereits Hochleistungen er-bringt – und es darum geht den Status zu er-

halten und in welchen Bereichen ein Un-ternehmen noch Potential hat. Das ist

sehr eff ektiv. Und da man an anderen vergleichbaren Unternehmen gemes-sen wird, ist es auch für die Mitarbei-ter nachvollziehbar und daher moti-

vierender als anders hergeleitete Per-formanceziele. Exzellenz- und Bench-

markingwettbewerbe können durch ihre Außenwirkung den Produktionsstandort

Deutschland stärken.(Gesamtsieger 2008)

Wir wurden in der Kategorie „Bestes KMU“ als das beste produzierende Unternehmen 2008 ausgezeichnet. Über Jahre hinweg ha-ben wir durch den Einsatz innovativer Me-thoden die Prozesse optimiert, die für unsere Kunden einen verbesserten Nutzen schaff en. Der Leitgedanke des Awards „Stärken erken-nen – Maßstäbe setzen“ zeigt unseren hohen Anspruch auf Spitzenleistungen im internati-onalen Umfeld. (Sieger Bestes KMU 2008)

Frage 4:Wird die produzie-rende Industrie im Vergleich zum an-steigenden Dienst-leistungssektor für diesen Wirtschafts-standort langfristig relevant bleiben?

Frage 5:In wieweit können Exzellenz- und Benchmarking-wettbewerbe wie zum Beispiel der Manufacturing Excellence Award dazu beitragen?

Made in Germany ist aus meiner Sicht nach wie vor ein Gütesiegel erster Klasse. Es steht für Premiumqualität und Know-how und Si-cherheit. Produkte des deutschen Maschi-nen- und Anlagenbaus haben im Ausland ei-nen hervorragenden Ruf. Deshalb ist die Her-kunftsangabe „Made in Germany“ gerade für

den deutschen Maschinen- und Anlagen-bau ein über Jahrzehnte gewachsenes und somit wichtiges Diff erenzierungsmerkmal am Markt und wird international als Quali-tätszeichen verstanden. Nicht ohne Grund wird auch häufi g versucht, die Produkte zu kopieren.

bringt – und es darum geht den Status zu er-halten und in welchen Bereichen ein Un-ternehmen noch Potential hat. Das ist

sehr eff ektiv. Und da man an anderen

vierender als anders hergeleitete Per-formanceziele. Exzellenz- und Bench-

markingwettbewerbe können durch ihre

Wirksamkeit der eingesetzten Wertschöpfungssysteme. Re-sultate aus Assessments und

(Sieger Prozessinnovation

Außenwirkung den Produktionsstandort

Quali-tätsniveau

& inno-vation

ten-/Abnehmerstrukturen) hohe Pro-duktivität, exzellent ausge-bildete Arbeitnehmer, siche-

bildung und Erfahrung. Es ist die Aufgabe des Unternehmens, die Mitarbeiter zu entwi-ckeln und zu fördern. Die mangelnde Ver-

änderungsbereitschaft kann eine Her-produk-tionskraft & Know-

how

Page 20: nr.1/april 2010 MaDe In GerManY 6 - doc.mediaplanet.comdoc.mediaplanet.com/all_projects/4856.pdf · 4 · april 2010 eine themenzeitung von mediaplanet sicher • zeitlos • schön

Jun

g v.

Mat

t/N

ecka

r 2

55 m

m x

371

mm

K

unde

: mey

004

9 71

1/24

8984

-42

Sat

zspi

egel

P

rodu

kt: „

Cos

ma

Shi

va H

agen

1/1

S

prac

he: d

euts

ch

4c

Wer

betr

äger

: Mad

e in

Ger

man

y in

der

FAZ

ET:

09.

04.2

010

Me, MYseLf aNd MeY.C o s m a S h i v a H a g e n , S c h a u s p i e l e r i n ,i n M e y b o d y w e a r

az_FAZ_D_255x371_CosmaShivaH_madeingermany_TZ.indd 1 01.04.2010 11:53:18 Uhr