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581 DAS LOUIS POULSEN LIGHTING MAGAZIN FÜR BELEUCHTUNG UND ARCHITEKTUR 2005 Las Vegas by light Interview mit Louise Campbell Holiday Extras in Kent

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Interview mit Louise Campbell; Holiday Extras in Kent

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581DAS LOUIS POULSEN L IGHTING MAGA ZIN FÜR BELEUCHTUNG UND ARCHITEKTUR 2005

Las Vegasby light

I n t e r v i e w m i t L o u i s e C a m p b e l l

H o l i d a y E x t r a s i n K e n t

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Eine ehrliche Materialwahl und klare For-men – das waren die Schlüsselbegriffe für die Architekten David Walker und Stuart Martin, als sie mit der Planung des neuen Hauptsitzes von Holiday Extras began-nen. Dieses Unternehmen hat sich auf alle nur denkbaren Dienstleistungen spe-zialisiert, die man sich in Verbindung mit einem Urlaub wünschen kann, zum Bei-spiel Flugreisen, Hotels, Mietwagen und Parkmöglichkeiten.Walker und Martin gründeten ihr gemein-sames Architektenbüro im Jahre �995 und haben seither eine Reihe von Wohnungen und Bürogebäude entworfen, aber auch Showrooms und Produktdesign gehören zu ihren Aufgaben. Der neue Hauptsitz ist das Ergebnis eines beschränkten Archi-tektenwettbewerbs. Holiday Extras wur-de �98� von Gerry Park gegründet, einer charismatischen Persönlichkeit, die auch heute noch das Unternehmen führt. Die Aufgabe war in so fern besonders reizvoll, weil Holiday Extras ein dynamisches, vi-

sionäres Unternehmen ist, das große Er-wartungen an sein neues Domizil stellte. Darüber hinaus verlieh der holistische Charakter des Auftrages dem Projekt eine weitere Facette. Die Architekten übernah-men nicht nur die Verantwortung für den architektonischen Teil, sondern auch für die Inneneinrichtung und die landschaftli-che Gestaltung.

Bevor man das neue Domizil bezog, befand sich der Unternehmenssitz in ei-ner großen Scheune, die in viele kleine Büros unterteilt war. Dieses Gebäude funktionierte zwar, so Stuart Martin, sprengte aber mittlerweile den Rahmen: ”Holiday Extras ist ein kreatives Unter-nehmen mit Ambitionen und Mitarbei-tern, die eng zusammenarbeiten und ein-ander gut kennen – wie eine Familie. Während der gesamten Planungsphase war mir bewusst, dass es galt, diesen ein-maligen Teamgeist zu bewahren. Nicht nur das Management, auch die Mitarbei-

ter konnten laufend �D-Zeichnungen und Modelle begutachten. Alle zeigten sich ungeheuer enthusiastisch und engagier-ten sich im Prozess der Einrichtung.”

Nähert man sich Holiday Extras als Be-sucher, so bemerkt man unmittelbar, wie harmonisch das Haus in die Landschaft eingebettet wurde. Das geschwungene Dach, die Dimensionierung des Hauses, seine Platzierung in der Landschaft und die Materialien sind ausnahmslos aufein-ander abgestimmt und unterstreichen, dass sich Gebäude und Landschaft har-monisch ergänzen. Man wird neugierig und möchte das Haus auch gern von in-nen erleben. David Walker und Stuart Martin haben sich über die Wechselwir-kung zwischen Haus und Landschaft viele Gedanken gemacht. Stuart Martin berich-tet:”Bei der übergeordneten Struktur inspi-rierte und unterstützte uns die Anatomie des Grundstücks. Form, Plan und Dach-

D e r H a u p t s i t z v o n H o l i d a y E x t r a s

Landschaftliche Ein- und Aussicht

VoN IDA PRæSTEGAARD

Der neue Hauptsitz von Holidays Extras südlich von London: Ein Paradebei-spiel für ein Haus, das sich in seine Umgebung einfügt und für einen pietät-vollen Umgang mit der Landschaft. Kipp Pollerleuchten sorgen für Licht auf dem Grundstück. Diese Poller wurden aufgrund ihrer guten Lichtverteilung gewählt, die Schönheit und Atmosphäre der Umgebung hervorheben.

Foto: Peter Grant

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Uplights an sämtlichen Betonsäulen entlang der Fassade erleuchten das Gebäude, das sich in den Wasserbassins spiegelt.

Kipp Pollerleuchten mit zwei verschiedenen Masthöhen beleuchten den Parkplatz von Holidays Extras. Die Architekten legten Wert darauf, die Landschaft nicht mit Licht zu überfluten. Andererseits musste aus Sicherheitsgründen für eine ausreichende Beleuchtung gesorgt werden, da von 6 bis 23 Uhr im Gebäude gearbeitet wird.

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konstruktion konnten wir aus der Geome-trie und den Konturen der Landschaft ab-leiten. Auf dem Grundstück befindet sich ein kleiner Hügel, und es stellte sich her-aus, dass dessen Konturen einen idealen Grundplan für das Haus ergeben würden. Danach orientierten wir uns an der land-schaftlichen Topografie, lenkten einen Bach um und ließen neue Hügel und Wäl-le aufschütten. Diese Anhöhen erschwe-ren Einblicke von Nachbarn und gestalten die Ankunft zum Haus abwechslungsrei-

cher. Der Grundplan des Gebäudes be-steht aus einem Kreisausschnitt – in etwa eine Hand, die in die Landschaft gelegt wurde. Man sieht die Umgebung durch die Finger und hat unter anderem einen Ausblick auf die Pferderennbahn in un-mittelbarer Nähe, den Folkestone Race Course. Durch diese Struktur lassen sich zukünftige Erweiterungen mühelos einfü-gen, und bereits in der Planungsphase kam eine Erweiterung eine Erweiterung von etwa �.�00 m² hinzu.

Das Haus befindet sich nicht nur in voll-endeter Harmonie mit seiner Umge-bung. Auch bei der Materialwahl wurde Wert auf ein Zusammenspiel mit der Landschaft und der architektonischen Form gelegt. Kent war einst berühmt für seine Eichen, und das Wort ”oak”, Eiche, taucht häufig in ortsnamen auf. Das Grundstück von Holiday Extra hieß ur-sprünglich The Royal oak. Für die Archi-tekten war es daher nahe liegend, dem Haus eine Außenhaut aus Eiche zu geben,

Die Kipp Pollerleuchten sind wirt-schaftlich und leicht zu warten. Leuchtmittel können schnell und unkompliziert ausgewechselt werden.

Kipp Pollerleuchten säumen den langen Weg zum Haupteingang von Holiday Extras. Die Architekten fanden, was sie suchten: ein Design mit aluminiumsfarbener, strukturierter Oberfläche, das mit den Materialien des Gebäudes harmoniert.

Foto: Peter Grant

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Eiche in seiner natürlichsten Form, als frisch geschnittenes Eichenholz.Das große Dach fällt sofort ins Auge; es hat die Form einer riesigen, kupfernen Welle. Das Kupfer ist voroxidiert, was den Patinierungsprozess um �0 - �� Jahre hin-auszögert. Getragen wird das Dach von �� m langen Leimholzträgern, die jeweils paarweise angeordnet quer über das ge-samte Gebäude gelegt wurden. Die Trä-ger werden von in Beton verankerten Stahlseilen gehalten, wobei die Beton-

säulen vor der Fassade platziert wurden. Innen wird das Dach ausschließlich in der Gebäudemitte durch ein eingeschobenes Geschoss unterstützt, das 50 % des Grund-plans beansprucht. Dieser Abschnitt ent-hält eine Küche, Toiletten, Garderoben, Besprechungsräume und kleinere Büros. Im übrigen Teil des Hauses kommt die volle Deckenhöhe zur Geltung. Hier wur-de ein einziges Großraumbüro mit über �00 Arbeitsplätzen eingerichtet. ”Wir haben uns intensiv mit der Planung

und Einrichtung dieses Großraumbüros beschäftigt, um gute Arbeitsverhältnisse zu sichern”, sagt Stuart Martin.”Viele Mitarbeiter arbeiten im Bereich Tele-Marketing, und das stellt besondere Anforderungen. Der Raum ist enorm, soll aber nicht überwältigend wirken, son-dern auch ein Gefühl von Nähe ver mitteln. Eine angenehme Akustik ist selbstverständlich, der Raum darf nicht tot wirken. Decken, Wände und der Bal-kon erhielten daher eine akustische

Das große, wellenförmige Dach fällt sofort ins Auge; es wird von 44 m langen Leimholzträgern getragen, die, jeweils paarweise angeordnet, quer über das gesamte Gebäude gelegt wurden.

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Den Mitarbeitern von Holiday Extras stehen mehrere Terrassen zur Verfügung, die einen Ausblick in die reizvolle Landschaft gewähren.

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Die Fassade des unteren Stockwerks besteht aus Sandwichelementen mit guter Lichtdurchlässigkeit, die aus Faserglas gefertigt sind. Tagsüber flutet das Tageslicht durch das opale Material. Abends scheint das Gebäude durch die leuchtenden Elemente in der Dunkelheit zu schweben.

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oberflächenbehandlung, und die Unterseite des Teppichbodens wurde mit einer schall-dämpfenden Schaumschicht versehen.”

Licht ist ebenfalls ein zentraler Parameter für eine angenehme Umgebung am Arbeits-platz. Die Architekten entschieden sich für ver-schiedene Materialien, die alle diffuses Tages-licht eindringen lassen. Um ausreichend Licht in das große Haus zu leiten, wurden in der Decke Ausschnitte mit einem Durchmesser von fünf Metern ausgestanzt”, erläutert Stuart Martin. ”Wir entschieden uns gegen Glas in den Öff-nungen, denn das hätte das Gewicht des Da-ches erhöht und damit auch eine größere An-zahl Säulen erfordert. Glas würde außerdem zu einer Blendung an den Bildschirmen führen und somit eine Sonnenabschirmung voraus-setzen. Als Lösung bot sich das Folienmaterial ETFE an, das geschmeidig, leicht und stark ist und dessen opale oberfläche sich durch diffu-se Lichtdurchlässigkeit auszeichnet. Die Fassa-de des Untergeschosses besteht aus Elemen-ten mit ähnlichen Eigenschaften. Dieser

Die Architekten änderten die Landschaft um den neuen Hauptsitz. Ein Bach wurde umgelenkt, neue Hügel und Wälle wurden aufgeschüttet.

Übersicht, Erdgeschoss

Schnitt

Lageplan

Foto: Peter Grant

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Foto: Philip Vile Photography

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Werkstoff heißt Kalwall und ist ein Fassa-denelement aus Faserglas; es ist licht-durchlässig und wirkt zudem ästhetisch, von innen wie von außen. Tagsüber flutet das Tageslicht durch das opale Material. Das Licht wird als angenehm empfunden und blendet nicht. Abends scheint das Gebäude durch die leuchtenden Elemente in der dunklen Landschaft zu schweben; sie verleihen dem Haus einen Anstrich von Magie.”

Auch in einem durchdachten Land-schaftsplan spielt die Beleuchtung eine wesentliche Rolle, rein ästhetisch, aber auch aus Gründen der Sicherheit. Die Mit-arbeiter von Holiday Extras arbeiten nach einem flexiblen Dienstplan, oft sehr spät, und sollten selbstverständlich ihre Pkws sicher erreichen können. Die Architekten installierten Kipp Pollerleuchten, die mit ihrem klaren klassischen Design das Kon-zept des Hauptgebäudes fortführen. Die Pollerleuchte beleuchtet den Weg, der zum Haupteingang führt. Die Platzierung der Leuchten wurde, allerdings spiegel-verkehrt, auf dem Firmenparkplatz wie-

derholt. Bei der Entwicklung der Leuchten stellte man die Bearbeitung des Lichts in den Mittelpunkt. Die Leuchten sind mit ei-nem kegelförmigen, opalen Diffusor aus-gestattet, der eine breite, gleichmäßige Lichtstreuung gewährleistet und dafür sorgt, dass das Licht in der Peripherie an Intensität abnimmt. Kipp Pollerleuchten spenden funktionsgerechtes Licht, blen-den nicht, sondern tragen dazu bei, Schönheit und Atmosphäre der Umge-bung hervorzuheben.

Ida Præstegaard ist Architektin.

DER HAUPTSITZ VoN HoLIDAy ExTRAS WURDE MIT

DEM KENT BUILDING DESIGN AWARD �00�

AUSGEZEICHNET.

ABC HOLIDAy ExTRAS

ARCHITEKT: WALKER AND MARTIN (WAM)

BAUHERR: HoLIDAy ExTRAS

INGENIEURE: MICHAEL HADI ASSoCIATES

ELEKTRoINGENIEURE: MALEoN LTD

LANDSCHAFTSARCHITEKTEN: WALKER AND MARTIN

INNENARCHITEKTEN: WALKER AND MARTIN

1. Im Empfang von Holiday Extras trifft der Besucher auf die ganze Bandbreite der Materialien: Glas, opale Sandwichelemente, Eiche und Schiefer.

2. Auch für die leichten Innenwände wurden Sandwichelemente aus Faserglas verwendet. Sie spen-den ein angenehmes Licht in Büros und Besprechungsräu-men.

3. Hinter dem Empfang gelangt man unter dem eingeschobenen Geschoss ins Innere des Hauses. Treppen und Teile des eingeschobenen Decks werden von Kompakt-leuchtstofflampen mit blauen Schirmen beleuchtet.

Das spektakuläre Großraumbüro, der Kern des Hauses. Die Architekten legten größten Wert auf optimale Akustik, Beleuchtung und Einrichtung sowie ein perfektes Raumklima. Ausgestanzte Kreise mit einem Durchmesser von fünf Metern sorgen für Tageslicht.

Foto: Philip Vile Photography

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Die BioCity liegt am Deutschen Platz, am Haupteingang der alten Messe. Der Platz ist ein markanter städtischer ort mitten in Leipzig, weil er genau zwischen City und Völkerschlachtdenkmal liegt, der wohl bekanntesten und imposantesten Leipziger Landmarke. Der Deutsche Platz wirkt geschlossen, aber auch elegant, und die BioCity bildet einen natürlichen Abschluss zum Messegelände.

BioCity, dessen exakte Bezeichnung ”Biotechnologisch-biomedizinisches Zentrum” lautet, ist das Ergebnis eines Architektenwettbewerbs aus dem Jahr �000, den das Büro Spengler & Wiescho-lek aus Hamburg gewann. Der mittelrote Ziegelbau wirkt seriös und erst einmal ein wenig fremd in dieser mitteldeut-schen Gegend, wo eigentlich immer dem heimischen Sandstein der Vorzug gege-ben wurde. Die Erklärung für die Wahl der Fassadenverkleidung liegt in den In-dustriebauten, die seit Anfang des �9. Jahrhunderts traditionell in dieser Region entstanden. Auch damals wurde als Fas-sade eine Ziegelbauweise gewählt.

Das Bauprojekt BioCity ist Ausdruck einer positiven Tendenz. Nach dem Verlust vieler alter Arbeitsplätze musste

man sich in Leipzig – wie in zahlreichen anderen ostdeutschen Städten auch – darum bemühen, neue Unternehmen an-zuziehen, und man war dabei recht erfolgreich. Leipzig erlebte in den ver-gangenen Jahren einen regelrechten Boom. ”Leipzig kommt” heißt der ent-sprechende Marketingspruch der Stadt-werbung. Trotz abgelehnter Bewerbung um die olympischen Sommerspiele �0�� spürt man den klaren optimismus der Leipziger. Über die Spaltung Deutsch-lands hatte man im Westen fast die Stär-ken und Potentiale dieser sächsischen Metropole vergessen. Nicht so Leipzig. Nicht einmal der real existierende Sozia-lismus konnte das unerschütterliche Selbstbewusstsein dieser Wirtschafts- und Messemetropole im Rang von Frank-furt am Main unterbrechen.

Nach der Wende entstanden in Leipzig anspruchvolle Bauprojekte: Der Haupt-bahnhof, der größte Kopfbahnhof des Kontinents, wurde modernisiert und er-hielt ein riesiges unterirdisches Einkaufs-zentrum. Die Kriegslücken der Altstadt wurden geschlossen, und die Hamburger Architektengruppe gmp realisierte das wohl kühnste neue deutsche Messege-lände mit einer gläsernen Empfangshal-

le, so groß wie ein Fußballfeld. In unmit-telbarer Nachbarschaft siedelten sich Porsche und BMW an. Nun harrt das alte Messezentrum – heute eine rüde Mi-schung aus Gewerbegebiet, Messealtla-sten und zerbröckelnden sozialistischen Erblasten - neuer Nutzungen.

Erste Erfolge sind nun am Deutschen Platz sichtbar, unter anderem mit der BioCity. ”Solide gebaut und sauber kom-poniert, mit kleinen Geheimnissen”. So könnte eine ultrakurze Rezension des neuen Gebäudes lauten, das bereits den Leipziger Architekturpreis erhielt. Hinzu kommen ein angemessener Respekt und eine gewisse Veneration gegenüber dem Zeitalter der beginnenden Industrialisie-rung. Ein gläsernes Feld in der Stirn des Fassadengesichts fällt auf, stört die back-steinerne Strenge. Aus der Ferne erinnert es an eine Mäanderschleife. Beim Näher kommen entpuppt es sich als Teil der glä-sernen Eindeckung einer lichten Passage

G e d i e g e n e r R a h m e n u m m e d i z i n i s c h e n G e w e r b e b a u

BioCity i LeipzigKünstliche Beleuchtung, die das einströmende Tageslicht im imposanten Atrium des Hauses ergänzt – das gehörte zu den Prioritäten, als die Ar-chitekten Spengler & Wiescholek ein Gebäude für die Biotechnik entwar-fen. Die Architekten entschieden sich für LP Charisma, die eigens für die Beleuchtung großer Räume entworfen wurde.

Biocity wurde im Jahre 2003 mit dem Architekturpreis der Stadt Leipzig ausgezeichnet. Ein streng anmuten-des Gebäude aus rotem Ziegelstein, unterbrochen von großen Glaspartien.

VoN DIRK MEyHÖFER

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Foto: Paul Kozlowski

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– ein tageslichtüberflutetes Atrium, das dieses Gebäude durchsticht. Das Atrium verbindet die beiden Teile des Doppel-hauses, dessen vorderer Teil universitäre Institute und Büros aufnimmt, und hinten Mietraum für privatwirtschaftlich organi-sierte Firmen bietet: PrivatePublicPart-nership unter einem Dach. Die Unterneh-men beschäftigen sich vorwiegend mit Biotechnologie und widmen sich unter anderem der Stammzellenforschung. Die Gewerbeflächen werden heute in ei-nem Ausbauzustand vermietet, den der Kunde dann individuell aus- und aufrü-stet. In den Büros, Labors und Gewerbe-flächen ist deswegen die technische Ver-sorgungsinfrastruktur vorrangig.

Der architektonische Schwerpunkt liegt auf der Passage und den Treppenhäu-sern. Die ”gläsernen Laboratorien” im Erdgeschoss schließen direkt an die Pas-sage an, und illustrieren eindrucksvoll, wie transparent die Wissenschaft heute ist. Zwei Farben dominieren die Innen-einrichtung: Schwarz und Rot. Rot für die Ziegel mit Fenstern und Fensterblechen, dazu schwarzer Granitboden. Material und Farben bilden den Rückgrat des Mi-lieus: hart, aber herzlich.

BioCity ist wie eine kleine Stadt unter Dach angelegt, die Gänge sind wie Stra-ßen, die Terrassen und Galerien wie Plät-ze. Beim Aufenthalt überrascht immer wieder der mannigfaltige Tageslichtein-fall, der rasch Richtung und Intensität wechselt, wenn man nur einige Schritte geht. Entsprechend musste das Kunstlicht dem Tageslicht angepasst werden, das durch das enorme gläserne Dach und die Glaspartien der Fassaden ins Haus strömt, wo es durch filigrane Konstruktionen ge-filtert wird. Die Architekten haben sich im Atrium für LP Charisma entschieden, eine Pendelleuchte, die von PLH Design für große Räume entworfen wurde. LP Cha-risma kombiniert unterschiedliche For-men und Materialien. Ein Polycarbonat-kegel umschließt die Schirme. Durch die visuell schwereren Teile entsteht ein Spannungsfeld zwischen Kontrast und harmonischer Form, eine raffinierte Licht-bearbeitung. Ein Teil des Lichts beleuch-tet das Downlight selbst und strahlt ein gleichmäßiges Licht ins Atrium ab. Die Leuchten ergänzen einfühlsam die Stren-ge und den Purismus der Architektur. Ge-schickt wurden sie in zwei Höhen ge-hängt, einmal über der unteren Halle, einmal oben auf der Galerie, die zur

Strasse liegt. Und somit ist LP Charisma auch abends auch vom Deutschen Platz aus sichtbar.

Dirk Meyhöfer ist Journalist und Architekturkritiker.

BIOCITy LEIPZIG

BIoTECHNoLoGISCH-BIoMEDIZINISCHES ZENTRUM

BAUHERR: STAATSBETRIEB SäCHSISCHES

IMMoBILIEN- UND BAUMANAGEMENT, LEIPZIG

UND LEIPZIGER GEWERBEHoF GMBH, LEIPZIG

ARCHITEKT: SPENGLER & WIESCHoLEK

ARCHITEKTEN STADTPLANER, HAMBURG

AUSSCHREIBUNG: RUDoLPH UND PARTNER,

HAMBURG

BAUÜBERWACHUNG: HÖHLER + PARTNER

ARCHITEKTEN UND INGENIEURE, AACHEN

INGENIEURBÜRo: STATIKBÜRo LoCHAS, LEIPZIG

WETTBEWERB: WINDELS TIMM MoRGEN,

HAMBURG

ELEKTRoINGENIEUR: IBG INGENIEURBÜRo GMBH,

LEIPZIG

WETTBEWERB: HL-TECHNIK AG HAMBURG

LICHTPLANUNG: SPENGLER & WIESCHoLEK / IBG

INNENARCHITEKT: SPENGLER & WIESCHoLEK

LANDSCHAFTSARCHITEKT: GFSL, LEIPZIG

Erdgeschoss Plan, erstes Obergeschoss

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Das große Atrium von BioCity wird von LP Charisma beleuchtet. Das klare, logische Design fügt sich in die strenge Architektur ein. Die Leuchte wurde in zwei Höhen gehängt, einmal im Atrium und einmal in der oberen Galerie.

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Foto: Scanpix

Von krauser Idee zu konkretem Objekt

VoN IDA PRæSTEGAARD

”Es fasziniert mich, mit Schattenwirkun-gen zu arbeiten. Schatten sind minde-stens genauso wichtig wie Licht, sind un-trennbar miteinander verbunden, wenn man eine Leuchte entwirft. Trotzdem wurden Schatten im Leuchtendesign bis-her überhaupt nicht genutzt.” So Louise Campbell, dänische Designerin und ein veritables kreatives Feuerwerk; ihre originellen und überzeugenden Ide-en werden in einem solchen Tempo vor-

gelegt, dass ihre Kooperationspartner manchmal außer Atem geraten. Beim Entwurf ihrer beiden Leuchten für Louis Poulsen Lighting gehörten Schattenwir-kungen zu den klaren Inspirationsquellen für Louise Campbell. Ihre erste Leuchte, die Campbell Pendelleuchte, wurde auf der Möbelmesse �00� im Bella Center in Kopenhagen vorgestellt und mit einem Preis ausgezeichnet. Gleichzeitig stellte Louise Campbell eine Reihe leuchtender

Designentwürfe aus, von denen einer ein so großes Publikumsinteresse auf sich zog, dass Louis Poulsen Lighting be-schloss, ihn bis zur Produktionsreife wei-ter zu entwickeln. Das Ergebnis, die Colla-ge Leuchte, wird jetzt nach einem konzentrierten Entwicklungsprozess vor-gestellt. Eine Reihe von Mitarbeitern bei Louis Poulsen Lighting hat an diesem Pro-zess teilgenommen, der aufreibend war und voller Herausforderungen – aber nie

Bei Louis Poulsen Lighting verläuft jeder Entwicklungsprozess anders. Produkte, De-signer und Herausforderungen lassen sich nie vergleichen. Der Entstehungsprozess von Collage dauerte 12 Monate – ein Jahr, geprägt von dynamischer Zusammenar-beit und klarer Arbeitsverteilung zwischen der Designerin Louise Campbell und Louis Poulsen Lighting.

E i n b l i c k i n e i n e n E n t w i c k l u n g s p r o z e s s

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Collage ist abstrakt und

Ausdruck eines neuen, spielerischen

Umganges mit dem Licht, wo man

die Vielschichtigkeit und Tiefe erlebt.

Gleichzeitig ist das Motiv der Leuchte

superklar und völlig in Übereinstim-

mung mit den Grundsätzen von Louis

Poulsen Lighting.

langweilig. Louise Campbell und einer der Team-Mitarbeiter, Produktentwickler Rune W. Larsen, beschreiben den Ent-wicklungsprozess.

”Wir wussten von Anfang an eine Menge über Collage, weil wir einen Pro-totyp hatten, aber es stellte sich schnell heraus, dass die Leuchte weitaus kompli-zierter war, als wir angenommen hatten. Auf der vorigen Möbelmesse dachten wir alle, dass wir eine fertige Leuchte vor uns hatten. Sie hing ja da, und sie funktio-nierte! In Wirklichkeit hatte Louise sich eine ziemlich wilde Sache ausgedacht. Wir konnten daher nicht geradewegs in die Konstruktionsphase gehen, sondern mussten zurück in eine langwierige Ide-en- und Konzeptphase, bevor Collage an-nähernd unserer Designphilosophie ent-

sprach, und wir den nächsten Schritt in Angriff nehmen konnten,” berichtet Rune, und Louise ergänzt:”Die fertige Leuchte sollte natürlich auch meiner Designphilosophie entsprechen und meine Idee verwirklichen. Collage repräsentiert nämlich in hohem Masse eine weitere Bearbeitung des Themas Lichtfilterung durch mehrere Schichten. Collage ist abstrakt und Ausdruck eines neuen, spielerischen Umganges mit dem Licht, wo man die Vielschichtigkeit und Tiefe erlebt. Gleichzeitig ist das Motiv der Leuchte superklar und völlig in Überein-stimmung mit den Grundsätzen von Louis Poulsen Lighting. Die Leuchte besteht aus Ellipsen, die so gedreht und gewendet wurden, dass aus keinem Winkel eine Blendung durch das Leuchtmittel entste-hen kann. Wir versuchten, Computervi-

sualisierungen einzusetzen, haben aber überwiegend mit Modellen gearbeitet, weil wir dadurch die beste Grundlage für eine Beurteilung des Musters hatten, das wirklich zentrale Element der Leuchte.”

”Die Zusammenarbeit mit Louis Poul-sen Lighting verlief vorbildlich,” stellt Louise fest, als sie gebeten wird, den nun abgeschlossenen Entwicklungsprozess zu beschreiben. ”Collage erforderte den Ein-satz einer Menge neuer Technologie, und die Entwicklung sollte möglichst wenig Zeit in Anspruch nehmen. Das Unterneh-men blieb cool und risikofreudig, obwohl mehrere Details im Laufe des Prozesses unlösbar schienen. Beispielsweise wurde relativ spät beschlossen, Collage auch als Stehleuchte auf den Markt zu bringen. Ich entwarf den einen unmöglichen Leuch-

Foto: Anders Sune Berg

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tenfuß nach dem anderen und die Dead-line – die diesjährige Möbelmesse – rück-te immer näher. Da sagt einer aus dem Team plötzlich: ”Warum nicht die einfach-ste Lösung, ein Rohr und ein Sonnen-schirmfuß?” In Runes Grinsen mischen sich Panik und Nachsicht, weil er weiß, dass es so kommen wird. Eine schnelle Skizze, und allen ist klar, das ist es! Die Idee ist einleuchtend, auch Rune sieht es, obwohl diese Lösung bedeutet, dass wir mit einem völlig neuen Material arbeiten werden und das Ganze blitzschnell über die Bühne gehen muss. Mein Beitrag ist minimal. Eine Grobskizze mit Abmessun-gen wird ein paar Mal hin- und herge-mailt, und �� Tage später kann ich ein Muster in Runes Büro begutachten, und einen guten Lieferanten hat er auch schon

gefunden. Rune ist ein hervorragender Sparringspartner, und er hat keine Angst vor Entscheidungen. Rune hat einen Desi-gner im Bauch, er versteht es, zu verein-fachen, bis nichts mehr einfacher werden kann. Und er wird nicht ungehalten, wenn er ein Muster präsentiert und ich dann sage, ich hätte mir das eigentlich etwas anders vorgestellt. Die Zusammenarbeit mit Louis Poulsen bedeutete, dass ich in verblüffendem Maße von technischen Aspekten habe absehen können, und daran bin ich von meiner Arbeit mit an-deren Herstellern nicht gewöhnt.”

”Aus meiner Sicht besteht Zusammen-arbeit vor allem aus Kommunikation und der Vermittlung bestimmter Aspekte an den Partner”, sagt Rune.

”Ich meine eigentlich nicht, dass ich Ent-scheidungen getroffen habe. Ich habe nur einige Fakten erhalten, die ich mit den anderen im Team besprochen habe, und dann hat Louise entscheiden können. Ein wichtiger Teil des Kommunikations-prozesses besteht darin zu erklären, wa-rum etwas unter Unständen nicht mach-bar ist, statt es einfach als ”unmöglich” vom Tisch zu fegen. Aber das bedeutet auch, die Entscheidungsgrundlage trans-parent zu machen und die Konsequenzen einer Entscheidung vorzulegen. Schließ-lich gleicht kein einziger Entwicklungs-prozess dem anderen. Die Designer sind verschiedene Persönlichkeiten, die Pro-jekte unterscheiden sich, und damit sind auch die Herausforderungen immer neu. In diesem Falle war die Arbeitsverteilung

Für mich war es wunder-

bar, Dinge aus der Hand zu

geben und euch die Aufgaben-

bereiche zu überlassen, wo ihr die

Experten seid.

Foto: Anders Sune Berg

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Louise Campbell ließ sich vom Licht in der Natur inspirieren, als sie Collage entwarf – Sonnen-strahlen, die durch dichtes Laub dringen und eine diffuse Spur von Licht und Schatten hinterlassen. Es gelang ihr, die gleiche Verän-derlichkeit und Wechselwirkung zwischen Licht und Schatten im Design von Collage festzuhalten.

Das Schirmset von Collage setzt sich aus drei konischen Schirmen zusammen, jeder mit einem indi-viduellen, ellipsenförmigen Mu-ster. Die grundlegende Herausfor-derung des Entwicklungsprozesses bestand in der Platzierung der Schirme und damit der Muster; die Lösung erforderte manuelle Prozesse und den Einsatz von Computertechnologie. Durch die

verschobenen Muster entsteht eine fast unendliche Reihe von Musterkombinationen, die unter-einander so verschoben sind, dass eine direkte Blendung vermieden wird.

Collage Pendelleuchten und Stehleuchten haben identische Schirme aus lasergeschnittenem Acryl. Farbe der Standardausfüh-rung: Snow White (Weiß). Als Cu-stom Design werden angeboten: Heavenly Blue (Türkis), Spring Green (Grün), Hotlips (Pink) und Smoke Screen (Rauchfarben). Leuchtmittel aller Leuchten: Glüh-lampe max. �00 W, E��, matt. Ma-terial: Aufhängung und Standrohr aus naturanodisiertem Alumini-um. Fuß: Betonguss. Zuleitung: Pendelleuchte: �m, textilumspon

nen, Weiß, �x0,�5m² und �m Stahlseil. Stehleuchte: �m, Kunst-stoff, Weiß, �x0,�5m² mit wei-ßem Schalter und Stecker. Ab-messungen: Pendelleuchte: Durchmesser: �00mm, Höhe ��0mm. Stehleuchte: Durchmes-ser: �00mm, Höhe �.��0mm. L e u c h t e n f u ß : Durchmesser: �50mm, Höhe �00mm. Gewicht: Pendelleuchte: max. 5kg. Stehleuchte: max. �5kg.

klar. Louise hat all diese krausen Ide-en, wir fangen sie in einem riesigen Schmetterlingsnetz ein und kommen mit einer stark vereinfachten Version zurück. Collage ist Ausdruck eines völ-lig neuen Konzepts, und das stellte Anforderungen an alle. Collage setzte voraus, dass wir die Technologie her-ausforderten und damit unsere Liefe-ranten! Es gab einfach keine Serien-produktionstechnologie als Standard für diese Aufgabe. Das Muster der Schirme wird in Platten geschnitten, die danach gebogen werden. Dieser Prozess lässt sich aufgrund der Größe der Platten, der Schnittart und den von uns vorgegebenen Toleranzen nur schwer lenken. Wir werden in Zukunft

sicher öfter auf diese Art von Projek-ten stoßen. Es ist durchaus im Interes-se von Louis Poulsen Lighting, die Technologie herauszufordern und sie als Differenzierungsparameter auf dem Markt zu nutzen.””Die Verteilung der Verantwortungs-bereiche war für mich ideal,” meint Louise abschließend. ”Für mich war es wunderbar, Dinge aus der Hand zu geben und euch die Aufgabenbereiche zu überlassen, wo ihr die Experten seid. Und was neue Produkte betrifft, so ist es wirklich wunderbar zu hören, dass ihr Heraus-forderungen begrüßt und ich es euch nicht leicht zu machen brauche!”

Collage Pendelleuchte und Stehleuchte

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Die Campbell Pendelleuchte, ein Entwurf von Louise Campbell aus dem Jahre 2004, erhielt den diesjährigen iF product design award in Gold.

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Las Vegasby light

Las Vegas feiert in diesem Jahr seinen hundertsten Geburtstag – inmitten einer Lawine von Wachstum, Geld und Erfolg! Die puritanische Mittelschicht in den USA fürchtete einst die Stadt, betrachtete sie als Sündenbabel und Höhle des Lasters, und die arroganten Intellektuellen verach-teten sie, dieses hoffnungslose Wirrwarr banaler und vulgärer Architektur. Las Ve-gas konnte jedoch - ohne Mittel und Missi-on je zu verbergen – mit der Zeit alle Kriti-ker für sich gewinnen. Robert Venturi und Denise Scott Brown legten mit ihrem Buch ”Learning from Las Vegas” den Grundstein

für den Umschwung. Sie verteidigten die chaotische Vitalität der Stadt und ihre ek-lektische Vereinnahmung historischer Ar-chitektur und Symbole. Reservierter Ak-zept schlug nach und nach um in verblüffte Bewunderung. Maureen Dowd, Mitarbei-terin der New york Times, beschrieb �999 Las Vegas als ”herrlich verrückt”, und der Stadthistoriker Mike Davis bezeichnete die Stadt als ”ein überwältigendes urbanes Artefakt ..., der hellste Stern am postmo-dernistischen Neonfirmament”. Hinzu kommt, dass �0 von 50 US-Bundesstaaten das Glücksspiel jetzt legalisiert haben, weil ihre Kassen leer sind. Auch sie möch-ten die Gewinnspannen der Kasinos von �0 - 50 % einnehmen und bemühen sich, es dem bisherigen Paria des moralischen und kulturellen Amerika gleich zu tun.

Historischer RückblickVor hundert Jahren wurde eine Grund-stücksauktion abgehalten, damit auf hal-bem Wege zwischen den Bahnhöfen von Salt Lake City in Utah und San Bernardino in Kalifornien eine Stadt entstehen konnte. Damals bevölkerten weniger als �00 Ein-wohner Las Vegas, dessen Wasserreser-ven zu dem spanischen Namen geführt hatten, der ”Wiesen” bedeutet. Heute

wächst keine Stadt in den USA schneller. �.�00.000 Menschen leben hier, und jeden Monat kommen etwa 8.000 hinzu. Diese Zahlen schließen die massiven Touristen-ströme nicht mit ein. 50 Millionen Men-schen besuchen jährlich Las Vegas, wo es mehr Hotelzimmer gibt als in irgendeiner anderen amerikanischen Stadt, nämlich doppelt so viele wie in New york, Chicago oder Los Angeles. Fast die Hälfte aller Amerikaner hat Las Vegas einen Besuch abgestattet. Kein anderer ort kann sich damit messen. Wie Sally Denton und Ro-ger Morris in ihrem Buch ”The Money and

VoN CLAy PENDERGRAST

D ä n i s c h e B e l e u c h t u n g i m M e k k a d e r S p i e l e r

In einer Stadt, die niemals schläft, spielt Kunstlicht natürlich eine wichtige Rolle. Von Anfang an wetteiferten die Kasinos in Las Vegas miteinander um die größ-ten und farbenprächtigsten blin-kenden Neonbillboards. In letzter Zeit haben Architektur und Ein-richtung von Hotels und Kasinos an Exklusivität gewonnen. Die Qualität spiegelt sich auch in der Beleuchtung wider, die mehrfach von Louis Poulsen Lighting gelie-fert wurde.

”Frau Fortuna liebt das Übertriebene.” Die Kasinos tun alles, um mit einer kakophonischen Mischung aus Farben, Neon und Superlativen auf übergroßen Billboards die 50 Millionen Besucher anzuziehen, die jedes Jahr nach Las Vegas kommen.

Foto: Scanpix

»In Las Vegas wurde Beleuchtung schon immer genauso kalkuliert und innovativ eingesetzt wie alle anderen verkaufsför-dernden Maßnahmen, mit denen die Kunden an die Spieltische und in die Shows gelockt werden sollten.«

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Las Vegas

Das Begrüßungsschild der Stadt des Lichts vermittelt durch eine eklektische Mi-schung aus Licht, Farben und Typografie blitz-schnell das überwältigen-de Tempo der Stadt.

The Power” ironisch bemerken, kann sich ”nur Mekka einer ähnlichen Anzahl von Pilgern rühmen”.

Las Vegas übertrumpft sogar New York als Hauptstadt des Kapitalismus. Der Autor Michael Ventura sagt in der Anthologie ”Literary Las Vegas”, dass ”die Stadt ge-nauso transparent ist wie immer, denn weder ihr Ziel noch ihre Psychologie las-sen sich leugnen”. Diese Ehrlichkeit, ver-bunden mit einer furchtlosen Fähigkeit, sich mit der Zeit zu ändern, ist die Garantie dafür, dass der simple Geschäftsplan auch weiterhin erfolgreich sein wird: es geht einfach darum, jede Form gewinnbringen-der Unterhaltung zur Verfügung zu stellen. Nichts ist heilig, nichts zu primitiv, nichts zu geschmacklos. In fast allen amerikani-schen Städten ist das Rauchen mittlerwei-le verboten, hier ist es erlaubt, ja scheint fast gefördert zu werden.In Las Vegas trifft man auf alle Altersklas-sen, ethnischen Gruppen und Gesell-schaftsschichten. Männliche Machospieler sind nicht mehr die einzige Zielgruppe der Marketingstrategen. Alleinstehende Frau-en, Familien mit Kindern und Homosexu-elle sind gleichermaßen willkommen. Las Vegas bietet ihnen maßgeschneidert ge-

nau die Unterhaltung, die sie bevorzugen. Alle Besucher werden zum Glücksspiel animiert. Andere Aktivitäten bringen je-doch größere Gewinne, beispielsweise Shows, Konzerte, Restaurants und Bou-tiquen. �5 Prozent der Einnahmen von Las Vegas kommen heute aus anderen Quel-len als dem Glücksspiel.

Die geänderten Fassaden der Kasino-hotels wurden im Laufe der Zeit zum Sym-bol des Spinnennetzes von Las Vegas, das ständig an Umfang gewinnt und immer größere, immer verschiedenartigere Beu-te einfängt. Architektonische Themen bo-ten sich an, um ein Kasinohotel zu profilie-ren. Ab Anfang der �0er Jahre bis zur Mitte der �0er Jahre beherrschte der Cowboysa-loon die Szene. Der Gangster Bugsy Siegel demonstrierte ein ”Thema mit Klasse”, als er �9�� sein Flamingo Hotel eröffnete - eine Mischung aus Miami Beach und Hol-lywood. In den �0er Jahren begann die ära der klassischen römischen, ägypti-schen und maurischen Themen – Stilarten aus der architektonischen Wundertüte, die �0 Jahre lang die Stadt dominierten. In den 90er Jahren kamen neue Trends, die dem Wort ”raffiniert” eine völlig neue Bedeu-tung verliehen. Berühmte Städte wie Pa-

ris, Venedig und New york, Urlaubsziele der betuchten kulturellen Elite, wurden mit einer gewissen Portion Humor den Massen zugänglich gemacht, und zwar als Kasinohotels, die den Namen dieser Städ-te trugen. Ein kleinformatiger Eiffelturm oder Markusplatz und ein Empire State-Building en miniature durften natürlich nicht fehlen.

Mit der Eröffnung des Bellagio Resort im Jahre �998, dessen Bau �,8 Mrd. US-Dollar kostete, entschied sich der Ivy League-Absolvent Steve Wynn dafür, sich von den Architekturthemen abzuwenden und stattdessen in Bugsy Siegels Fußstap-fen zu treten: Angesagt waren Klasse und selbstsicherer, verschwenderischer Luxus. Das Bellagio hat Zimmer für �00 US-Dollar pro Nacht, internationale Boutiquen, eine Kunstsammlung, die einem Museum wür-dig ist, und tausend Springbrunnen, die mit Musikbegleitung Wasserfontänen in 80 Meter Höhe schicken. Für Las Vegas ist mit diesen Mega-Urlaubsresorts ein neues goldenes Zeitalter angebrochen, denn die Zielgruppe ist klar definiert: die reichsten fünf Prozent der amerikanischen Bevölke-rung.

Foto: Scanpix

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Die glitzernden goldenen Türme des Mandalay Bay Hotels und Kasinos markierten den Beginn eines neuen Trends in Las Vegas: Luxus ohne Architekturthema. Der Hotelbereich wird nach Süden durch die Kipp Mast-leuchte abgegrenzt. Durch die Lichtstreuung der Leuchte können die Masten mit relativ großem Abstand zueinander platziert werden.

Licht als VerkaufsförderungIn Las Vegas wurde Beleuchtung schon immer ge-nauso kalkuliert und innovativ eingesetzt wie alle anderen verkaufsfördernden Maßnahmen, mit de-nen die Kunden an die Spieltische und in die Shows gelockt werden sollten. Die Kasinos wetteiferten von Anfang an darum, die größten, eindrucksvoll-sten Neonschilder mit Farben und Animation zu zei-gen; das Ergebnis ist ein fast blendendes, kunter-buntes Feuerwerk von Wattverschwendung, das sogar von Astronauten vom Weltraum aus zu sehen ist. Laut Denton und Morris hat der Lichtstrahl auf der Spitze der Luxor Kasinopyramide eine Leistung von �0 Milliarden cd. Das macht ihn zur kräftigsten Lichtquelle im Sonnensystem, einmal abgesehen von der Sonne selbst und einer Atombombenexplo-sion.

Da die Inneneinrichtung vieler Kasinos als Büh-nenbild konzipiert ist, wird die Innenbeleuchtung vor allem als Theaterbeleuchtung inszeniert, die zentrale objekte illuminiert, dramatische Wirkun-gen herbeiführt und Stimmungsbilder entstehen lässt. Ganz anders als die von Venturi beschriebe-nen Spielsäle, zeichnen sich die Säle heute durch eine Deckenhöhe von sechs bis sieben Metern aus. Indirekte Deckeneinbauleuchten werden kombi-niert mit enormen Kristallkronleuchtern. Spielma-schinen und Spieltische sind akzentuiert beleuchtet. Dimmbare Glüh- und Halogenleuchten sorgen für Helligkeit in Restaurants, Geschäften und Fluren. Um die Energiekosten scheint sich niemand so recht zu kümmern. Es war schon immer Tradition, das Ta-geslicht aus den Spielsälen zu verbannen und die künstliche Beleuchtung nicht zu verändern, um die Kunden den Unterschied zwischen Tag und Nacht vergessen und endlos weiterspielen zu lassen.

Louis Poulsen Lighting in Las Vegas Es ist sicher kein Zufall, dass Beleuchtung von Louis Poulsen immer häufiger in Projektbeschreibungen spezifiziert wird, denn Architektur und Innenein-richtung der Kasinohotels zeigen sich zunehmend edler und raffinierter. Das mit zahlreichen Preisen ausgezeichnete Architekturbüro Klai Juba Architects hat einige der größten und bekanntesten Hotels und Kasinos in Las Vegas entworfen. Man zeigt sich begeistert von Louis Poulsen Lighting und hat im Zuge dieser Projekte eine ganze Reihe der Innen- und Außenleuchten in Geschäften, Restaurants, ei-nem Spa-Bereich und einem Amphitheater im Frei-en eingesetzt.Jack Bartley ist bei Klai Juba Architects verantwort-lich für die Beleuchtung. Er arbeitet häufig zusam-men mit international anerkannten Beleuchtungs-

Foto: Blue Sky

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Der Moorea Beach Club lockt mit einer Cocktail-Lounge und Bar sowie romantischen, roten Zweiersofas für Sonnenanbeter. Die markanten Duo-Wing Leuchten von Louis Poulsen Lighting wirken tagsüber wie elegante Skulpturen. Bei Dunkelheit beleuchten sie die abendlichen Poolgäste. Duo Wing spendet ein indirektes/direktes Licht, das von zwei ausdrucksvollen Reflektoren aus Edelstahl gelenkt wird. Den Bassinrand beleuchten Nimbus Uplights mit weißem LED-Licht.

MANDALAY BAY H o t e l a n d C a s i n o

spezialisten in einem Projektteam. Bartley zog selbst �9�0 von Kalifornien nach Las Vegas. Er schätzt die Flexibilität und Vielseitig-keit der Produktpalette von Louis Poulsen Lighting, die sich für au-ßergewöhnliche wie auch eher konventionelle Beleuchtungsaufga-ben einsetzen lässt. Häufig entscheidet er sich für die Flaggschiffe des Unternehmens; dabei übersieht er keineswegs weniger spekta-kuläre Leuchten, die sich unbemerkt in die Umgebung einfügen, beispielsweise das AH System, das für die Nike-Läden und das Ame-rican Burger Restaurant im Mandalay Bay vorgesehen wurde. Diese bescheidenen Leuchten zeichnen sich durch schlichte Eleganz aus, das Warenzeichen von Louis Poulsen Lighting. Sie lenken die Auf-merksamkeit auf den beleuchteten Gegenstand, nicht auf die Licht-quelle.

Mandalay Bay Hotel und KasinoMandalay Bay Hotel und Kasino, eine Anlage, deren Bau eine Milli-arde US-Dollar verschlang, wurde �998 eröffnet und gilt als eines der ersten Megahotels, das sich von den gekünstelten Themen ab-

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wendete, um sich dem Luxus zu verschrei-ben. Das puristische weiße Billboard mit der ständig wechselnden Digitalgrafik und die Kipp Leuchen von Louis Poulsen Ligh-ting, die in der Außenanlage von Manda-lay Bay installiert wurden, sind frühe Zei-chen eines neu erwachten Interesses für Eleganz. Die beiden glitzernden goldenen Glastürme Mandalay Bays mit �000 Zim-mern, die großen Spielsäle, zahlreiche Re-staurants und Einkaufsmöglichkeiten be-

finden sich in einem üppigen ”Regenwald” mit Springbrunnen und mehreren Swim-mingpools, die den Besucher fast verges-sen lassen, dass Las Vegas mitten in der Wüste liegt. Die Pools begeistern mit ihren vielseitigen Aktivitäten und Angeboten alle Altersgruppen, von Sonnenanbetern über Sportfreaks und Kinder. Die privaten Pools für erwachsene Gäste liegen im im-posant ausgestatteten Moorea Beach Club. Ein überraschendes Stilelement im Man-

dalay befindet sich im Restaurant Red Square: eine Statue des kommunistischen Parteigenossen Wladimir Lenin. Ein subti-les Symbol für den Triumph des Kapitalis-mus in Las Vegas.

MANDALAy BAy HOTEL AND KASINO

BAUHERR: MANDALAy BAy DEVELoPMENT

ARCHITEKTEN: KLAI JUBA ARCHITECTS,

LAS VEGAS, NEVADA

MANDALAY BAY H o t e l a n d C a s i n o

Die Burger Bar, eines der informellen Restau-rants im Mandalay Bay-Komplex. Die Bar, be-leuchtet von Strata Micro, die ein symmetri-sches, nach unten gerichtetes Licht spenden. Die drei Ringe der Leuchte begrenzen den Blendungswinkel, fangen einen Teil des Lichts ein, reflektieren es und sichern dadurch einen weichen Übergang zwischen den Halterringen und der Umgebung. An der Decke: AH System Basic mit Glasring, ebenfalls von Alfred Ho-mann entworfen. Diese Leuchte wurde zur Lenkung von nach unten gerichtetem Licht entworfen, beleuchtet aber auch die Decke.

Für mehrere Bereiche des Mandalay Bay-Komplexes wurde AH System Basic mit Glas-ring gewählt, unter anderem in der Lobby der Hotelsuiten.

Foto: Blue Sky

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Die Lobby des Luxor Hotels unter der enormen Pyramide des Kasinos wurde als nahöstliches Schloss zu Zeiten der Kreuzritter erbaut. Der Eingang, ohne Tageslicht und mit einer Deckenhöhe von über �0 m, stellte eine besondere Herausforderung für die Beleuchtung dar. Bartley löste das Problem mit zwei Reihen von steinverkleideten Säulen, sieben Meter hoch, und umgekehrten Pyramidenschirmen. Spots hinter Schir-men beleuchten die vordere Fassade des Schlosses. Die Passage zwischen den Säulen wird von Halogenleuchten erhellt, die an den Säulen angebracht sind.Das Restaurant des Schlosses, Fusia, lässt an eine magische Höhle denken – ein Wirrwarr gewölbter Wänden, Dek-ken und gemusterter Böden. Leiterähn-liche Fensterwände mit einfachen, gewölbten Flächen werden mit drama-tischer Wirkung kontrapunktisch er-gänzt durch die Inneneinrichtung aus Treibholz und verwittertem Gestein. Beleuchtet wird das Restaurant haupt-sächlich durch Strata Micro Einbau-leuchten. Rot-orange Leuchten klam-mern sich wie blühende Weinranken an die Steinwände eines Salons. Zur Beto-nung der hohen, gewölbten Wände entschied sich Bartley für Nimbus Leuchten, die er in einer Steinschranke versenkte. Mit einer herkömmlichen Deckenbeleuchtung hätte er weit we-niger wirkungsvoll arbeiten können.

LUxOR HOTEL

BAUHERR: MANDALAy BAy DEVELoPMENT

ARCHITEKT: KLAI JUBA ARCHITECTS,

LAS VEGAS, NEVADA

BELEUCHTUNG: JACK BARTLEy /

KLAI JUBA ARCHITECTS

und Restaurant FusiaLuxor Hotel

Zur Beleuchtung des dramatischen Eingangs zum Hotel Luxor verwendete Jack Bartley Niedervolt-Kabelleuchten, die an den beiden Säulenreihen montiert wurden.

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Las Vegas

Die Decke des Restaurants Fusia mit Strata Micro Leuchten, entworfen von Alfred Homann. Charakteristisch für die Leuchte sind die drei leicht geschwunge-nen Ringe. Die Wände werden von Nimbus Leuchten ange-strahlt, die in einer Steinschran-ke verborgen sind.

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Das Excalibur Hotel wurde �99� für �00 Millionen US-Dollar gebaut. Es war das erste größere Kasinohotel, das Familien mit Kindern als Zielgruppe ansprechen wollte. Dieses ”Chateau de Bury”, als Muskelprotz verkleidet, lehnt sich archi-tektonisch an die französische gotische Architektur an. Allerdings im Großfor-mat – mit �000 Zimmern, Türmen, Wandelgängen mit Schießscharten und Mansardendächern. Ganze Stockwerke wurden mit Aktivitäten für Kinder ein-gerichtet, und für die Eltern gibt es ein Kasino, das vier Fußballplätze aufneh-men könnte.

E x c a l i b u r H o t e l

Der Spa-Bereich des Excalibur Hotels befindet sich in einem Flachbau neben dem Hotel. Hier entschied man sich für Columbus Wandleuchten. Die Leuchte spendet ein abgeblendetes Licht, das nach oben und seitwärts gerichtet ist, sowie ein direkteres, nach unten gerichtetes Licht. Im Hintergrund eine Kopie des Empire State Buildings und einer Achterbahn bei New York. (Columbus ist nicht mehr Teil des Standardsorti-ments von Louis Poulsen Lighting.)

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Der Wellnessbereich Excalibur Spa liegt in ei-nem Flachbau neben dem Hotel und dem Kasi-no. Hier gibt es keine Reminiszenzen an ein Mittelalterschloss. Der Spabereich präsentiert sich stattdessen als moderne, exklusiv-europä-ische Wellness-Anlage. Weiße Wände und Dek-ken, weißpigmentiertes Holz, Glasvitrinen und beigefarbene, polierte Travertinböden sorgen für eine entspannende, zen-artige Atmosphä-re. Um einen unangenehmen Widerschein auf den weißen, polierten Flächen zu vermeiden, musste die Beleuchtung besonders sorgfältig ausgewählt werden. Bartley entschied sich für die oslo Wand- und Deckenleuchte und die

oslo Pendelleuchte. Die runde Form dieser Leuchtenfamilie und das warme Licht, das durch die Schirme nach unten abstrahlt, ver-breiten ein Ambiente von Ruhe, Frieden und wohltuender Wärme in den kubistischen Räu-men.

ExCALIBUR HOTEL UND SPA

BAUHERR: MANDALAy BAy DEVELoPMENT

ARCHITEKTEN: KLAI JUBA ARCHITECTS,

LAS VEGAS, NEVADA

BELEUCHTUNG: JACK BARTLEy/KLAI JUBA ARCHITECTS

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Excalibur Hotel &

Im Spa des Excalibur Hotels wird konsequente Beleuchtung demon-striert. Oslo Decken- und Wandleuch-ten und die Oslo Pendelleuchte wurden bevorzugt eingesetzt. Die Oslo Leuchtenfamilie wurde von Louis Poulsen Lighting in Zusammenarbeit mit Kurt Nørregaard entwickelt.

Die Serie zeichnet sich durch ihre klare Funktionalität aus. Das Licht wird nach außen und nach unten abgestrahlt. Die Wandleuchten sichern damit auch einen weichen Übergang und eine gleichmäßige Beleuchtung der Wandfläche. Das reflexfreie Licht verstärkt die zen-artige Atmosphäre im Wellness-Bereich.

Foto: Blue Sky

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Das neue Cannery Casino liegt etwas abseits der größten Touristenzen-tren und unterscheidet sich von den anderen, bekannteren Kasinos da-durch, das seine bevorzugte Zielgruppe vor allem die Einwohner von Las Vegas sind. Das Kasino ist ein hohes Gebäude aus Ziegeln und Stahl, das einer renovierten Fabrik aus dem �9. Jahrhundert ähnelt. Architek-tonische Gadgets fehlen nicht. So gibt es nachgebildete Konservendo-sen als Türklinken. Hinter dem Kasino, und mit diesem verbunden, liegt ”The Club”, ein Konzertsaal. Der Eingang: die stilechte Kopie eines Ju-gendstil-Kinos mit Neon, Klieg-Lichtern und einer Leuchtanzeige mit den kommenden Events. Der Konzertsaal selbst ist nur teilweise ge-

Cannery Casino

Die Nyhavn Park Mastleuchten und Nyhavn Wandleuchten fügen sich in die rustikale Architektur des Cannery Casinos ein - hier soll die Illusion einer alten Konservenfabrik entstehen. Die Nyhavn Leuchten lenken die überwiegende Menge des blendfreien Lichts nach unten, während ein abgeschirmter Polycarbonat-Zylinder zwischen Schirm und Kappe ein diskretes Streulicht abstrahlt.

Foto: Blue Sky

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schlossen: hinten mündet er in eine offene Ter-rasse. Bühne und Decke wurden mit einem hochtechnischen Ton- und Beleuchtungssystem ausgestattet, das an die Anforderungen jeder einzelnen Vorstellung angepasst werden kann. Bartley ging von der rustikalen Fassade des Kasi-nos aus und versah sie mit robusten Nyhavn Wandleuchten. Zur Beleuchtung des Kasinos und des Konzertsaals entschied er sich für LP Charis-ma, eine Pendelleuchte, die eigens für Räume mit großer Deckenhöhe entwickelt wurde. Ein schlanker Polycarbonatkegel bildet die äußere Form, die einen Reflektor und zwei kleine Schir-me umschließt. Das Design von LP Charisma mu-

tet fast schon industriell an und ergänzt die sichtbare Deckenkonstruktion. Das Licht wird ab-geschirmt und nach unten abgestrahlt, was nicht nur im Konzertsaal ideell ist, sondern auch dort, wo die Kunden selbstvergessen an den Spielma-schinen sitzen.

Clay Pendergrast ist Architekt.

CANNERy CASINO

BAUHERR: CANNERy CASINo RESoRTS

ARCHITEKTEN: KLAI JUBA ARCHITECTS, LAS VEGAS, NEVADA

BELEUCHTUNG: JACK BARTLEy/KLAI JUBA ARCHITECTS

Im Konzertsaal des Cannary Casinos, The Club, werden Live-Vorstellungen gegeben. Auch hier ungehemmter Eklektizismus: Der Eingang gleicht einer Jugendstil-Theaterfassade. Die Spielautomaten werden durch LP Charisma beleuch-tet, die eigens für hohe Räume entwickelt wurde. Design: PLH Design in Zusammenarbeit mit Louis Poulsen Lighting. Der Polycarbonat-Kegel hängt wie ein Tropfen von der Decke und zeigt die nach unten gerichtete Lichtstreu-ung an.

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Im Konzertsaal des Cannary Casinos in Las Vegas - The Club – beleuchtet LP Charisma die Zuschauer-plätze, während eine hochtechnische Bühnenbe-leuchtung jeder Vorstellung gerecht wird. LP Charisma spendet ein gleichmäßiges Licht. Die Kegelform bewirkt, dass der Konzertsaal nicht in zwei Lichträume unterteilt wird.

Foto: Blue Sky

Louis Poulsen Lighting A/S

Sluseholmen �0

DK-��50 Kopenhagen SV

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Layout: Mette Andreasen

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Louis Poulsen & Co. GmbH, Westring ��, �0��� HildenTel.: +�9 (0) �� 0� / 9�0-0, Fax: +�9 (0) �� 0� / 9�0-�90 + �9�E-mail: [email protected], home: www.louis-poulsen.deGeschäftsführer: ole Kragh

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Karsten Nissen Hamburg, Lüneburger Heide, Schleswig-HolsteinTelefon 0��� / 9�8�9��, Telefax 0��� / 9�8�9��Mobil 0��� / �������, e-mail [email protected]

Christoph Piontek Hessen, SpessartTelefon 0���� / 9005��, Telefax 0���� / 9005��Mobil 0��� / ��0�0��, e-mail [email protected]

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