17
Ausgabe 01 _ 2013 www.oehboku.at P.b.b. Verlagsort 1190 Wien | 03Z035166M TüWI-e gehts weiter? ÖHaftiges | Bericht Seite 12-13 BOKUball 2013 ÖHaftiges | Bericht Seite 16 Donauwandel BOKUmfeld | Bericht Seite 22 der HochschülerInnenschaft der Universität für Bodenkultur

ÖH_Magazin Jänner 2013

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Das ÖH_Magazin der HochschülerInnenschaft der Universität für Bodenkultur WienAusgabe 01/2013 – Jänner 2013

Citation preview

Page 1: ÖH_Magazin Jänner 2013

Ausgabe 01_2013www.oehboku.at

P.b.b. Verlagsort 1190 Wien | 03Z035166M

TüWI-e gehts weiter? ÖHaftiges | Bericht Seite 12-13

BOKUball 2013ÖHaftiges | Bericht Seite 16 DonauwandelBOKUmfeld | Bericht Seite 22

der HochschülerInnenschaft der Universität für Bodenkultur

Page 2: ÖH_Magazin Jänner 2013

Impressum

MedieninhaberIn und HerausgeberIn: Österreichische HochschülerInnenschaft an der Univer-sität für Bodenkultur Wien (ÖH BOKU), Peter-Jordan-Straße 76, 1190 Wien, Tel. 01/47654-2000

Referent für Öffentlichkeitsarbeit: Joël Adami ([email protected]); MitarbeiterInnen: Maria Löschnauer, Lisa Butzenlechner, Ines Haider, Christina Rappersberger, Katharina Albrich, Katha-rina Scheibenreif, Erika Schaudy, Verena Köhler, Sebastian Klug; Layout: Pamina Klimbacher, Jonathan Mayer

Namentlich gekennzeichnete Artikel geben die Meinung der Autorin oder des Autors wieder und müssen mit der Auffassung der Redaktion nicht überein-stimmen. Redaktionelle Bearbeitung und Kürzung von Beiträgen aus Platz-gründen vorbehalten.

Coverbild: Daniela Hofinger, Thomas ExelFotos falls nicht anders angegeben: Foto-Archiv der ÖH BOKU Bankverbindung: Raiffeisen Landesbank, KtoNr. 10.190.239 , BLZ 32000

EditorialGespaltene Uni?

Woran denkt ihr, wenn ihr „BOKU“ hört? An die Türkenschanze mit ihren alten Gebäuden inmitten von Grünflä-chen oder an die modernen Labors in der Muthgasse? Die Reaktionen werden wohl je nach Studiengang unterschiedlich sein, denn nur wenige Studierende sehen gleich viel von bei-den Standorten.

Die BOKU ist eine gespaltene Univer-sität. Nicht nur, weil sie auf mehrere Standorte aufgeteilt ist, sondern auch, weil sie sich offenbar in völlig verschie-dene Richtungen entwickelt. Das Reizthema „Grüne Gentechnik“ ist nur einer jener tiefen Gräben, welche die Muthgasse von der Türkenschanze trennen. Bereits innerhalb von Studien lernen Studierende oft schmerzhaft, dass Lehrende sich untereinander nicht kennen, geschweige denn mitei-nander über Lehre reden. Da wundert es auch nicht, dass es kaum inne-runiversitären Diskurs und Austausch über Forschungsthemen gibt.

Ist es nicht normal, dass auf einer Uni, die immer größer wird, irgendwann nicht mehr jeder jeden kennt? Ist es nicht gut, dass die BOKU in möglichst vielen Bereichen der „Life Sciences“ forscht?

Die BOKU ist noch klein genug, um den Diskurs zwischen den Fach-richtungen aufrecht zu erhalten. Das sollte auch dringend getan werden, denn Muthgasse und Türkenschanze könnten und sollten viel voneinander lernen.

Tauscht euch aus! Viel Glück dabei im neuen Jahr!

Joël Adami, Chefredakteur

ÖHaftiges Zugangsbeschränkungen an der BOKU .................................................... 4

StV UBRM: Where has all the money gone ................................................ 5

StV LAP: Kulturlandschaft im Wandel ......................................................6-7

StV FWHW: Interfob Schweiz 2012 ............................................................ 8

ÖH BOKU - Connecting People .................................................................. 9

Ohne Tutoriumsprojekt kein Tutorium ..................................................10-11

TüWI-e gehts weiter? ............................................................................12-13

„Ich wusste gar nicht, dass es das gibt” .................................................. 14

ÖHBibliothek: Landwirtschaft und Tierhaltung ......................................... 15

BOKUmfeld BodenKULTUR: Ball des Lebens .............................................................. 16

Splitter ....................................................................................................... 17

Trachten - zurück zum Ursprung? ........................................................18-19

Rosa Träume | Braune Kontinuitäten als Farce ........................................ 20

Boku-Studies kämpfen für den Tierschutz | Let‘s do it! Vienna ............... 21

Donauwandel: Noch keine Pläne für den Sommer?................................. 22

Die IFSA an der BOKU .............................................................................. 23

Wissenschaft und Forschung: Gartenfestivals ....................................24-25 .

BOKUlinarium: Rotkraut im Mittelpunkt ...............................................26-27

BOKUlifestyle: Ski fahren, JUHU! Doch zu welchem Preis? ...............28-29

Rätsel: BOKUball Gewinnspiel.............................................................30-31

Editorial |Inhalt

INHALT Bis zur Sponsion ist es noch ein weiter Weg.

Genießen Sie jeden einzelnen Tag.Studieren ist schön. Studieren mit dem kostenlosen StudentenKonto noch schöner. Denn es bietet Ihnen nicht nur alles, was ein Konto können muss, sondern auch viele Extras wie das Bank Austria Ticketing, mit dem Sie für über 4.000 Events im Jahr vergünstigte Karten erhalten.studenten.bankaustria.at

UC_kappe_210x277abf_OEH_COE.indd 1 12.11.12 14:43

3ÖH_MAGAZIN | 01 _2013

Page 3: ÖH_Magazin Jänner 2013

Erstsemestrigen-

tutorium

50%

UBRM-Feste

21% ext. Projekte

19%

Abonnements,

Gebühren

4%

FachStuKo, LVA-

Unterstützung,

StV-Essen 6%

Andere

10%

ÖHaftiges | ÖHaftiges StV UBRM | ÖHaftiges

Der Zugang zur Insel der Glückseeligen wird beschränkt. Ist LAP nur der erste Schritt in Sachen Zugangsbeschränkungen an der BOKU?Autor: Joël Adami

Jung, motiviert und unbestechlich – so verwendet die Studienvertretung UBRM euer Geld.Autor: Klemens Herzog

Am dreizehnten November 2012 ver-schickte das Rektorat der BOKU

eine Mitteilung an alle Studierenden und MitarbeiterInnen der Universität: die Leistungsvereinbarungen seien erfolgreich abgeschlossen und von den Zugangsbeschränkungen sei nur das Bachelorstudium „Landschafts-planung- und Landschaftsarchitektur“ (LAP) betroffen. Angesichts dieses bildungspolitischen Schlags in die Ma-gengrube scheint es vielen zynisch, von einem „erfreulichen Ergebnis“ zu sprechen. Über die Zugangsbeschrän-kungen scheint – obwohl die Autono-mie der Universitäten seitens der Politik oft genug betont wird – nicht diskutiert, sondern nur vom Bundesministerium informiert worden zu sein.

Die ÖH BOKU steht für einen offenen Hochschulzugang und damit gegen Zugangsbeschränkungen, ob an der BOKU oder an anderen Universitäten. Nachdem feststand, dass im Zuge der Beschränkungen im Studienfeld „Architektur“ vorerst LAP von den Zu-gangsbeschränkungen betroffen ist, war die erste Reaktion vieler Studie-renden und ÖH-MitarbeiterInnen Fas-sungslosigkeit. „Landschaftsarchitektur ist nur ein späteres Tätigkeitsfeld der LAP-AbsolventInnen. Ein nachhaltiges Österreich braucht mehr kritische und vernetzt denkende PlanerInnen, wie sie die BOKU ausbildet, nicht weniger!“, so eine Studienvertreterin für LAP. Es ist anzunehmen, dass weitere Studien wie LBT und UBRM folgen, wenn Verdrän-gungseffekte schlagend werden.

Gut, wir müssen zugeben: Nie-mand hat auch nur versucht uns

zu bestechen. Komisch eigentlich, denn wir verwalten einen ziemlich gro-ßen Haufen Geld. Diesen Haufen könnt ihr euch vorstellen wie einen großen Schokokuchen mit Zuckerglasur und Schlagobers. Manche Projekte fressen fast den halben Kuchen alleine, andere sind mit ein paar Brösel schon satt.

Neben unseren Kernaufgaben wie der Abhaltung von Sprechstunden, der Beantwortung von E-Mails und dem Betreuen des Forums sind wir immer darauf bedacht mit unserem Budget coole Projekte zu fördern, die euch direkt oder indirekt zugute kommen. Ganz groß dabei ist etwa das Erstse-mestrigentutorium mitsamt den an-gebotenen Exkursionen (4347 Euro), gefolgt von den Ausgaben für unsere UBRM-Feste im TüWi (1814 Euro).

Mit 1615 Euro schlägt sich die Förde-rung von externen Projekten zu Buche: Wir unterstützen etwa das Young Sci-entist Forum, das Centre for Develop-ment Research, einen Imkereikurs und ein Soli-Fest für ein Landwirtschafts- und Sozialprojekt in Badilisha, Kenia.

Ausgaben in der Höhe von 430 Euro sind unseren beiden Studienvertre-tungsessen zuzuschreiben. Diese nut-zen wir um in ungezwungener Atmo-sphäre über die Arbeit in der StV und anstehende Projekte zu plaudern und sehen darin auch eine Art Entschädi-gung für eine sonst ehrenamtliche aber äußerst arbeitsintensive Tätigkeit.

Die Eignung zu einem gewissen Studium ist nicht durch einen Test ermittelbar. Erfolgreich bei Aufnah-meprüfungen sind oft Kinder aus gut situierten Elternhäusern, die sich Vorbereitungskurse etc. leisten können. Zugangsbeschränkungen sind soziale, keine intellektuellen Hürden.

Mal wieder steht die Forderung nach einer Ausfinanzierung der Universi-täten, ausreichender sozialer Absi-cherung für Studierende und einem offenen Hochschulzugang im Raum, während sich die Regierung an-schickt, das Gegenteil zu tun.

Sowohl finanziell (26 Euro) als auch organisatorisch unterstützten wir die STEOP-LVA „Einführung in das UBRM“: Mithilfe studentischer Mo-deratorInnen konnte ein World-Café mit über 400 Erstsemestrigen durch-geführt werden. Anstatt immer weiter in den Kino-Sessel zu sinken hieß es aufstehen, nachdenken und mitdisku-tieren.

Die Zahlen beziehen sich auf das Budget WiSe11/SoSe12 und liefern hoffentlich einen Einblick in unsere Tätigkeiten. Auch in diesem Jahr sind wir wieder groß am Kuchenstückchen verteilen. Wenn auch du Projektideen hast oder dich die Mitarbeit innerhalb der Studienvertretung interessiert, schreib uns einfach an oder schau bei uns vorbei!

Zugangsbeschränkungen an der BOKU Where has all the money gone?

Das LAP-Studium wird in Österreich ausschließlich an der BOKU auf aka-demischem Niveau angeboten. Das vielzitierte Argument, alle könnten auch mit Zugangsbeschränkungen ihr Wunschstudium studieren, nur eben nicht an jeder beliebigen Uni, gilt für LAP also absolut nicht. Aber auch an-dere Studien sind durch Schwerpunkt-setzungen der Universitäten verschie-den.

Zugangsbeschränkungen sollen das Betreuungsverhältnis verbessern, aber auch diese These darf bezweifelt wer-den – vielmehr ist anzunehmen, dass die finanziell klammen Unis eher die einfach kündbaren Lehrenden hinaus-werfen und das Geld für prestigeträch-tige Projekte verwenden würden. Die vermeintlich niedrige Nachfrage nach bestimmten Berufen wird ebenfalls oft als Argument herangezogen, dabei ist es unmöglich, vorauszusagen, wie vie-le AbsolventInnen der Studienrichtung X in 5, 10 oder 20 Jahren gebraucht werden, wie der aktuelle LehrerIn-nenmangel eindrucksvoll deutlich ge-macht hat.

Für 253 Euro bestellten wir diverse Abon-nements zum Schmökern und Recher-chieren. Darunter das GEO-Magazin, die Jungle World oder die Zeitschrift des bayrischen Flüchtlingsrates ‚Hinterland‘.

Die Provider- und Domaingebühren des allbekannten UBRM-Forums veran-lassten uns eine Rechnung über die Höhe von 108 Euro zu begleichen. Gut investiertes Geld, wie wir meinen.

Für 28 Euro organisierten wir Verpfle-gung für eine der Fachstudienkommis-sionssitzungen an der neben sechs Studierenden auch jeweils sechs Ver-treterInnen des akademischen Mittel-baus und der ProfessorInnen teilneh-men. Mit hungrigem Magen sollte man schließlich nicht über unsere Studien-pläne diskutieren.

Mehr Informationen

Plattform: www.lasstunsstudieren.at Forum Hochschule: www.oeh.ac.at/forumhochschule

Foto

: Tho

mas

Exe

l

ÖH_MAGAZIN | 01_20134 5ÖH_MAGAZIN | 01 _2013

Page 4: ÖH_Magazin Jänner 2013

BOKUxzxz| BOKUxzxzxz

Die Tagung fand vom 6. bis 7. Sep-tember 2012 an der BOKU statt

und wurde in gemeinsamer Zusam-menarbeit von Dr. Anita Drexel (Insti-tut Landschaftsbau), Dr. Britta Fuchs (Institut Landschaftsplanung) und Dr. Christian Hlavac (GALATOUR) organi-siert. Ziel der VeranstalterInnen war der interdisziplinäre Erfahrungsaustausch und die Vernetzung zwischen verschie-denen Fachrichtungen, Forschungs- und Verwaltungseinheiten sowie Prak-tikerInnen, die sich mit dem Erhalt und der nachhaltigen Entwicklung von Kul-turlandschaften beschäftigen.Im Rahmen der zweitägigen Veran-staltung wurden Projekte zum Thema Kulturlandschaften von unterschiedli-chen Fachdisziplinen aus Österreich, der Schweiz und Deutschland vorge-stellt. Die Vortragsreihe war in thema-tische Schwerpunkte gegliedert, die eine Annäherung an die Thematik aus verschiedensten Perspektiven ermög-lichte. Gemütliche Kaffeepausen zwi-schen den zahlreichen spannenden Vorträgen lockerten das umfangreiche Programm auf und unterstützten den regen Erfahrungsaustausch zwischen den TagungsteilnehmerInnen und den Vortragenden.

Kulturlandschaft aus unter-schiedlichen Perspektiven

Zu Beginn der Tagung wurden ver-schiedene Definitionen zur histori-schen Kulturlandschaft, ihre Wahrneh-mung und aktuelle Bedeutung für die Planung erläutert, sowie auch wissen-schaftliche Theorien und Methoden zur

KULTURLANDSCHAFT IM WANDEL

Erfassung von Kulturlandschaft und historischer Landschaftsanalyse be-handelt. Anschließend wurden zuerst Projekte vorgestellt, die sich mit histo-rischen Kulturlandschaften als Archiv von Siedlungs- und Baugeschichte befassen und dann Projekte, die sich mit historischen Kulturlandschaften als Wirtschaftsgrundlage für landwirt-schaftliche Betriebe auseinanderset-zen. Zunächst erzählte Cornel Dos-wald über das Projekt „Via Storia“, das Inventar historischer Verkehrswege in der Schweiz, und danach stellte Dr. Anita Drexel das Mauerinventar Vorarl-berg vor, dessen Ziel die Erhaltung und Weiterentwicklung von historischen Natursteinmauern ist. Im darauffolgen-den Vortrag gab DI Katharina Gugerell Einblicke in ihre Dissertation „Wenn da Wein nimmer ist“, in der sie den Um-gang mit Landnutzungsveränderun-gen in der UNESCO Welterberegion Wachau untersuchte, und Dr. Stefan Reifeltshammer referierte über seine Dissertation „Historischer Weinbau in Oberösterreich und Prognosen zu ak-tuellen Weinbauinitiativen“. Abschlie-ßend sprachen DI Sophie Tod und Dr. Ernst Langthaler über ihr aktuelles For-schungsprojekt, das sich mit Landwirt-schaftsstilen und Kulturlandschaften beschäftig. Die Schwerpunkte der Pro-jekte, die am zweiten Veranstaltungs-tag vorgestellt wurden, befassten sich mit historischen Garten- und Kloster-landschaften, der Kulturlandschaftsge-schichte als Landnutzungsgeschichte sowie mit Fachplanungen und Instru-mente zur Erhaltung von Kulturland-schaften. Die Landschaftsplanerin DI

Ein Bericht zur Tagung „Die Landschaft als Archiv der Zukunft – (Historische) Kulturlandschaften als interdisziplinäre Herausforderung“Autorin: Verena Beiser

00

Angelika Traunzettel erzählte über die Kontinuität und den Wandel der Land-nutzung im Dessau-Wörlitzer Garten-reich, die Ethnobotanikerin Dr. Brigitte Vogl-Lukasser präsentierte die Ergeb-nisse ihrer Dissertation, in der sie Bäue-rinnengärten und ihr biokulturelles Erbe untersuchte, und DI Susanne Grasser stellte das Projekt „Biokulturelle Vielfalt – Lokales Erfahrungswissen zu Pflan-zen aus Wildsammlung im Biosphären-park Großes Walsertal“ vor. DI Johann Senner sprach über die Entwicklung einer landschaftsplanerischen Ge-samtperspektive zur Klosterlandschaft Maulbronn und DI Martina Jauschneg machte sich auf die Suche nach Frau-enspuren in der Kulturlandschaft. An-

00ÖH_MAGAZIN | 00_20XX

BOKUmfeld | BOKUxzxzxz

schließend erzählte DI Joachim Kleiner über den Beitrag zur Kulturlandschafts-pflege des Fonds Landschaft Schweiz, und Dr. Martin Schönhart sprach über die Forschungsarbeit „Effektivitätsana-lyse eines Agrarumweltprogramms zur Erhaltung von Streuobstwiesen“.

Visionen für die Zukunft

In der abschließenden Podiumsdiskus-sion mit Kurzstatements von DI Joach-im Kleiner, DI Thomas Mitterstöger und DI Manfred Kopf wurde der Frage nachgegangen welche bewährten Stra-

tegien zur Erhaltung und Entwicklung von Kulturlandschaften bisher ange-wandt wurden, welche neuen Strate-gien eingesetzt und welche Visionen und Leitgedanken in der Zukunft ver-folgt werden können. Zusammenfas-send wurde festgestellt, dass Land-schaft nicht nur als Archiv, sondern als Maßstab für künftige Planungen gesehen werden sollte, und dass vor allem die Partizipation der Bevölke-rung und die Zusammenarbeit mit verschiedenen politischen Akteuren, das bewusste Sichtbarmachen sowie die Wertschätzung von Landschafts-qualitäten zu erfolgreichen Projekten führen und die Bedeutung von Kul-turlandschaft stärken.

StudentInnen über die Tagung...

Link - TippsTagungsbericht in Zoll+ Nr. 21 www.foruml.at/zoll

Inventar historischer Verkehrswege der Schweiz www.viastoria.ch

Mauerinventar Vorarlberg presse.vorarlberg.at/land/dist/vlk-42221.html

Gartenreich Dessau-Wörlitz www.gartenreich.com

Biokulturelle Vielfalt - Gr. Walsertal www.nas.boku.ac.at/14578.html

Kultur.Land.(Wirt)schaft kulawi.eurac.edu/index_de

Kulturlandschaft Digital www.kuladig.de

Fonds Landschaft Schweiz www.fls-fsp.ch/deutsch.php

Via Gotthard - Ponte di Cima, Foto: www. kulturwege-schweiz.ch

Bunte Bergwiese im Großen Walsertal,Foto: www.walsertal.at

Angelika Mangold Studentin Lap & Larch

Angelika nahm aus Interesse an den Vorträgen der verschiedenen Fachleute teil und weil sie sich im Rahmen ihrer Masterarbeit mit dem Thema Kulturlandschaft beschäftigt .

Melanie Granig

Studentin Lap & Larch

Melanie wollte einen Einblick

über die unterschiedlichen

Herangehensweisen und

Perspektiven zu Projekten,

die sich mit Kulturlandschaft

beschäftigen bekommen.

Da sie augebildete Gärtnerin

ist, waren für sie die Projekte

über das biokulturelle Erbe

in Bäuerinnengärtnerinnen

und über das Sammeln von

Wildpflanzen im Großen

Walsertal am interessantesten.

Christian KreimlStudent Lap & Larch

Christian interessierte vor allem wie Landschaft durch die (geänderte) Landnutzung beeinflusst und verändert wird. Der Vortrag „Wenn der Wein nimmer ist“ war für ihn aufgrund seines persönlichen Bezugs zur Wachau am spannendesten.

UbrmÖHaftiges|StV LAP StV LAP | ÖHaftiges

ÖH_MAGAZIN | 01_20136 7ÖH_MAGAZIN | 01 _2013

Page 5: ÖH_Magazin Jänner 2013

Interfob Schweiz 2012

ÖHaftiges | StV FWHW

300 Holz-/Forstwirtschaftsstudierende von 21 Universitäten aus 10 Natio-nen nahmen an der „Interfob 2012“ in der Schweiz teil.Autor: Thomas Hobel

Interfob bedeutet INTER-Européenne FOrêt Bois - Europäische Gemein-

schaft des Holzes. Diese Veranstal-tung ist ein Treffen von Studierenden der Forst- und Holzwirtschaft Europas. Seit 1989 wird sie jedes Jahr in einem anderen Land von Studierenden der austragenden Universität organisiert.

Am 14. Oktober 2012 trat eine Delega-tion von 27 HolzwirtschaftsstudentIn-nen der BOKU gemeinsam mit 27 Kol-legInnen vom Holztechnikum Kuchl die Busreise in die Schweiz an. Angekommen im verschneiten Sport-camp im Schweizer Melchtal wurden die österreichischen Teilnehmer herz-lich von den Interfob-Hauptorganisa-toren Jephta, Philipp und Bruno be-grüßt. Im Laufe des Tages trafen auch die KollegInnen aus den anderen Län-dern ein.

Am Nachmittag begann die internati-onale Konferenz mit den Präsentatio-nen der einzelnen Universitäten. Hier-bei wurden die Studienprogramme und Schwerpunkte vorgestellt.

Die Workshops

Der zweite Tag brachte große Her-ausforderungen mit sich. Es wurden 25 Teams für die bevorstehenden Workshops eingeteilt. Die erste Auf-gabe bestand darin, eine Teamtafel zu designen. Anschließend mussten die Studierenden eine Sitzmöglichkeit herstellen und einen größtmöglichen Kragträger auf einem fest im Boden

verankerten Pfosten basteln. Schließ-lich sollte noch ein Katapult gebaut werden. Das Holz und die Nägel zum Anfertigen der Konstruktionen musste man sich zuvor hart erarbeiten. Bei diversen Geschicklichkeitsspielen wie Sackhüpfen, Nageln, Baumstamm-werfen und Seilziehen konnten die 25 Teams einander herausfordern. Nach dem Dinner klang der Abend mit ei-ner Party unter dem Motto „Bad Taste“ aus.

Die Exkursionen

Am Mittwoch hatten die Studierenden die Möglichkeit, an einer von zehn ver-schiedenen Exkursionen zu holzverar-beitenden Betrieben teilzunehmen. Unter anderem wurden Krono, VS Holz, Timbatec GmbH, Renggli Holz-bauweise, Schillinger Holz sowie die Berner Fachhochschule besichtigt. Die TeilnehmerInnen waren von den besuchten Unternehmen sichtlich be-

geistert. Nach der Exkursion fand der „International Evening“ statt. Dabei hatten die Studierenden jeder Nation die Möglichkeit, ihr Land kulinarisch von der besten Seite zu präsentieren und gleichzeitig die verschiedenen Spezialitäten der anderen Länder zu verkosten.

Der Abschluss

Am nächsten Morgen bot ein Brunch Erholung und Stärkung. Nach dem Gruppenfoto fand am Sportplatz der Wettkampf im Katapultschießen statt. Am Abend wurde die Interfob mit ei-nem glamourösen Galadinner, dem Geschenkeaustausch der Teilnehmer untereinander sowie dem Interfob-video, mit dem die Veranstaltung do-kumentiert wurde, offiziell beendet. In dieser Woche sind gute Freundschaf-ten entstanden und die Vorfreude auf die nächste Interfob in Frankreich ist bereits jetzt groß.

8 ÖH_MAGAZIN | 03_2011

Seminar | ÖHaftiges

ÖH BOKU – Connecting PeopleIn Zeiten von Zugangsbeschränkungen ist es wichtig, motivierte Studierende zu finden, die sich bildungspolitisch engagieren wollen.Autor: Andreas Weber

Von Freitag den neunten Novem-ber bis zum Sonntag den elften

November 2012 fand das ÖH – Alle Seminar im herbstlichen Payerbach statt. TeilnehmerInnen dieses Semi-nars waren motivierte Studierende, die Einblick in die Arbeitsweise der ÖH BOKU bekommen und durch die-sen Einblick vielleicht einmal selbst in der ÖH tätig werden wollten.

Hä? Was Du reden?

UG, HSG, Sozialerhebung, StV, UV, BV, OrgRef, WiRef, PrÖffRef, SB. Gebarungsrichtlinien und Bipol: hä? Dies alles sind wichtige Begriffe und Tools (die Aufzählung ist natürlich nur exemplarisch), um die Arbeit bei der ÖH zu verstehen und auszuführen. Für AnfängerInnen ist es oft schwer

sich im Abkürzungsdschungel zu-rechtzufinden. Auch wenn statt UG Universitätsgesetz geschrieben wird, so sind die Möglichkeiten für Studie-rendenvertreter, das UG zu benutzen, um Rechte von Studierenden durch-zusetzen oft undurchsichtig. Die Vor-stellung dieser Möglichkeiten war das Ziel dieses Seminars: Interes-sierten das Know-How zur Verfügung zu stellen, in der ÖH tätig zu werden.

Soziales Engagement

Eine Tätigkeit bei der ÖH ist natürlich mit sozialem Engagement verbun-den. Doch wie soll man zusammen-arbeiten, wenn man sich noch nicht einmal kennt? Das Seminar stand daher auch im Zeichen der internen Vernetzung der Strukturen und Men-schen der ÖH mit Menschen, die den Studierendenalltag verbessern wollen Die Vernetzung erfolgte mit Hilfe von modernen Qualitätsma-

nagementtools: SingStar™, einem Talent-

wettbewerb, anregenden Gesprä-chen und gemeinsamen Spaziergän-gen im herbstlichen Voralpengebiet.

Diverse Workshops zu unterschied-lichen Thematiken vertieften das er-lernte Wissen. Beispielsweise zeigten fiktive Projektanträge die einzuhal-tende Form beim Organisieren von Projekten auf und grundlegende Gesetzestexte wie das Universitäts-gesetz wurden in den Grundzügen vorgestellt.

Vorbild Natur

So wie der Ort Payerbach an der Grenze zwischen Kalkalpen und Wie-ner Becken liegt, so gibt es auch in der ÖH verschiedene Kräfte, die manchmal in unterschiedliche Rich-tungen arbeiten. Äußere Umstän-de wie Wetter, Bewirtschaftung und kollegiale Zusammenarbeit lassen sich aber auf diese in unterschiedli-che Richtungen arbeitenden Kräfte symbolisch ummünzen: Geht man bewusst mit seiner Umwelt um, so wird sie sich auch in den strahlends-ten Farben zeigen. Ist das richtige Gesprächsklima vorhanden, so kann man auch (meistens) alles zusam-men erarbeiten. Wichtig ist es, an der gemeinsamen Grenze zu arbeiten und auch über diese Grenze hinweg-zuschauen.

9ÖH_MAGAZIN | 01 _2013

Page 6: ÖH_Magazin Jänner 2013

ÖHaftiges | Tutorium Tutorium | ÖHaftiges

Selbstorganisation und Mit-sprache

Geschichtlich bedingt sind Unabhän-gigkeit und Selbstbestimmtheit die wichtigsten Grundprinzipien des Tuto-riumsprojekts. Die Entscheidungsge-walt liegt zur Gänze beim sogenann-ten Koordinationstreffen (KO) – der Zusammenkunft aller TutorInnen aller österreichischen Universitäten. Min-destens drei Mal pro Jahr werden auf diesen Treffen alle das Gesamtprojekt betreffenden Entscheidungen gefällt. Konsens, Gleichberechtigung und Mitspracherecht für alle stehen dabei im Vordergrund. Bei diesen KO-Tref-fen werden nicht nur die Grundregeln des Tutoriumsprojekts in Form des „Grundsatzpapiers“ bestimmt, son-dern es dient auch der Vernetzung der TutorInnen über die Unis hinweg. Die „Geschäftsleitung“ des Tutori-umsprojekts, die Zentralkoordination (ZK), wird ebenfalls auf diesen KO-Treffen gewählt. Die ZK kümmert sich um die Koordination der Tutorien und die Verteilung der Finanzmittel auf die Unigruppen.

Das Tutoriumsprojekt an der BOKU

Die TutorInnen an den einzelnen Unis organisieren sich wiederum in Pro-jektgruppen, je nach Größe gibt es meist eine pro Studienrichtung. An der BOKU ist es seit Jahren üblich, dass

die Tutorien von den Studienvertretun-gen organisiert werden, das Seminar wird jedoch für alle Studienrichtungen gemeinsam abgehalten. Die Organi-sation haben dabei meist ein bis zwei Personen übernommen. Der erfreu-licherweise wachsende Andrang an TutorInnen der letzten Jahre stellt diese Or-ganisationsform, bei der wenige Personen die Organisation und Verantwortung für sehr viele neue TutorInnen über-nehmen, jedoch auf die Probe.

Nachwuchs gesucht!

Entsprechend dem Grundge-danken des Tu-toriumsprojekts beginnt jedes Tu-toriumsseminar und Tutorium mit einigen Einzelindividuen – am Ende aber steht jeweils eine größere, selbst-ständig arbeitsfähige Gruppe. Genau diese Idee wollen wir in Zukunft auch in der Organisation umsetzen und sind deshalb auf der Suche nach motivier-tem Nachwuchs aus allen Studienrich-tungen. Neben der Fortführung des jährlichen Tutoriumsseminars, könnte damit, gemeinsam mit den Studienver-tretungen, eine neue, offenere Projekt-

kultur entstehen. Wenn du Spaß an der gemeinsamen Bewältigung von kleine-ren oder größeren Herausforderungen hast, gerne mit Gruppen arbeitest und das Tutoriumsprojekt näher kennen lernen willst, bist du genau die Person, die wir suchen! Links und Kontaktinfos findest du in der Infobox.

Ohne Tutoriumsprojekt kein TutoriumDas Unabhängige Tutoriumsprojekt ermöglicht das jährliche Seminar für Erstse-mestrigentutorInnen. Das Team an der BOKU sucht Nachwuchs!Autorin: Karin Ortmayr

September 2012, knapp 100 BOKU-Studierende tummeln sich am Ge-

lände des JUFA Sigmundsberg in St. Sebastian bei Mariazell. Unter ihnen finden sich brüllende Eisbären, piep-sende Pinguine und funkende Wikin-ger, während ein paar Meter weiter die alte Dame wiedermal den Ritter um den Finger wickelt und der paukende Paul sich beim besten Willen nicht erinnern kann ob Doris neben ihm nun durstig oder doch durcheinander ist … Am jährlichen „BOKU-Tutoriumsseminar“ werden also wieder einmal Kennen-lernspiele geübt. Geschickt eingesetzt sind sie die Geheimwaffe der Erstse-mestrigentutorInnen und machen jede Menge Spaß. Aber das Unabhängige Tutoriumsprojekt, das dieses Seminar ermöglicht, beinhält noch viel mehr und hat eigentlich einen seriösen Hin-tergrund.

Ersti sein ist nicht schwer...

Wer an der BOKU zu studieren beginnt, hat zu aller erst vier recht unbeschwer-te Tage vor sich: das Erstsemestrigen-tutorium. Der Ernst des Unilebens be-ginnt schließlich früh genug. Bis dahin heißt es sich zurechtfinden, auf das Studium einstimmen und vor allem die KollegInnen kennenlernen. Das alles und noch mehr bekommen Studien-anfängerInnen an der BOKU in ihren Erstsemestrigentutorien von ihren hö-hersemestrigen TutorInnen vermittelt.

... TutorIn sein hingegen bedarf Vorbe-reitung.

BOKU-Studierende werden von Stu-dierenden anderer Unis regelmäßig um das gute Klima im Studienalltag benei-

det. Das Erstsemestrigentuto-rium spielt dabei eine nicht unwesentliche Rolle. Es gilt die Erstsemestrigen inner-halb dieser ersten vier Tage bestmöglich zusammen zu schweißen und ihnen einen optimalen Start zu ermögli-chen. Keine leichte Aufga-be! Das Tutoriumsseminar dient deshalb der Vorbe-reitung der TutorInnen auf diese Rolle. Kennenlern-spiele und typische Pro-bleme von Erstsemestri-gen werden dort ebenso erarbeitet wie ein gewis-

ses Maß an Gruppendynamik und -pä-dagogik. Ein BOKU-Unikum ist diese Sache allerdings keineswegs.

Das Unabhängige Tutorium-sprojekt

Die Idee, unter Studierenden Gruppen für die gemeinsame Bewältigung einer Situation zu bilden, stammt eigentlich aus Deutschland. Mitte der 70er Jah-re war die Einführung des UOG (Uni-versitätsorganisationsgesetz) und der damit verbundene Mangel an studen-tischer Mitsprachemöglichkeit dann auch in Österreich der Auslöser für die Bildung studentischer Selbsthilfegrup-pen. Diese Gruppen entwickelten sich immer weiter, schlossen sich zusam-men und fanden in der ÖH eine Part-nerin, sowie finanzielle Unterstützung. Damit war der Grundstein für das heu-tige Tutoriumsprojekt gelegt. Nach ei-nigen sehr turbulenten Jahren und der Einführung gesetzlich verpflichtender AnfängerInnentutorien in allen Studien-richtungen wurde 1998 schließlich ein Vertrag zwischen dem Wissenschafts-ministerium und dem Tutoriumsprojekt abgeschlossen, der die Abhaltung der Tutorien finanziell und strukturell absi-cherte. Bis heute ist das Unabhängige Tutoriumsprojekt an der Bundesvertre-tung der ÖH beheimatet und ermög-licht die Abhaltung von Tutorien mit verschiedenen Inhalten sowie Ausbil-dungsseminare für TutorInnen an allen österreichischen Universitäten.

Informationen

Alle Infos rund um das Tutoriumspro-jekt: http://tinyurl.com/TutProInteresse? Bitte schreib uns an [email protected]

Foto: Gabor S

as

ÖH_MAGAZIN | 01_201310 11ÖH_MAGAZIN | 01 _2013

Page 7: ÖH_Magazin Jänner 2013

ÖHaftiges|Tüwi Öhaftiges |

TüWi-e gehts weiter?

Von außen sieht das Tüwi-Ge-bäude immer noch sehr schick

aus: Ein schöner Altbau mit einem hübschen Turm. Die Fassade brö-ckelt vielleicht ein wenig, aber das ließe sich ja reparieren, könnte man meinen. Der Schein trügt. Der Zustand des Gebäudes ist desolat. Immer wieder kommt es zu Was-serschäden, das Heizungssystem ist kaputt, in Decken und Wänden ist Schimmel. Das Gebäude wurde als Hotel geplant und gebaut, was bedeutet, dass es viele zu kleine Räume gibt, wovon nicht wenige überflüssige Badezimmer sind. Für die ÖH kein ideales Gebäude zum Arbeiten, für viele Veranstaltungen im Lokal des Tüwi-Vereins zu klein und zu verwinkelt.

Mittlerweile steht um das Gebäude ein Gerüst. Allerdings haben damit nicht, wie man vielleicht meinen könnte, Renovierungsarbeiten be-gonnen. Das Gerüst dient lediglich zum Schutz vor herabfallenden Ge-bäudeteilen. Im Oktober hat sich ein Fenster im zweiten Stock ge-löst und ist einer Person auf den Kopf gefallen – glücklicherweise ist nichts Ernsthaftes passiert.

Neubau oder Renovie-rung?

Der Abriss des Hauses in der Pe-ter Jordan-Straße 76 ist nicht un-bedingt ein neues Thema. Die Dis-kussion über Renovierung, Abriss,

Neubau oder gar Zurückgabe an die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) gibt es an der BOKU seit über zehn Jahren, wohl ein Grund, warum so viele Gerüchte und Halb-wahrheiten verbreitet sind. Das Tüwi-Gebäude selbst ist nicht denkmalgeschützt, es steht jedoch in einer Schutzzone, was einen Ab-riss administrativ schwieriger, je-doch nicht unmöglich macht.

Mehrere, voneinander unabhängi-ge Gutachten sind zu dem Schluss gekommen, dass ein Neubau vie-le Vorteile gegenüber einer Reno-vierung hat. Das Gebäude müsste völlig entkernt und generalsaniert werden. Das würde nicht nur teu-rer als ein Neubau werden, son-dern auch länger dauern. Ein Neu-bau hat aber auch andere Vorteile: Das neue Tüwi-Gebäude wird zwei Stockwerke tief unterkellert, wor-in ein dringend benötigter, großer Hörsaal Platz finden kann. Da der Untergrund der Türkenschanze nicht genau bekannt ist, wurden im November Probebohrungen durch-geführt, um das Terrain genauer zu sondieren. Das neue Unigebäude soll außerdem in Passivhausbau-weise gebaut und somit zu einer architektonischen Visitenkarte der BOKU werden.

Übergang

In den letzten Monaten wurde von verschiedenen Presseorganen be-

Das Türkenwirt-Gebäude wird abgerissen und neu gebaut. Wir erklären wann und warum.AutorInnen: Joël Adami und Dorothee Stegmaier

hauptet, das Tüwi-Gebäude würde bereits Anfang 2013 abgerissen werden. Das ist nicht vorgesehen und auch nicht realistisch, voraus-sichtlich werden die Abrissarbeiten erst Anfang 2014 beginnen kön-nen. Für das neue Gebäude muss ein Architekturwettbewerb ausge-schrieben werden, noch dazu ist der Behördenweg sehr aufwändig, was einen konkreten Zeitplan bei-nahe unmöglich macht.

Die ÖH wird während der Abriss- und Bauarbeiten wahrscheinlich im Gregor Mendel-Haus unter-kommen, während der Tüwi-Ver-ein inklusive Lokal und Hofladen vorübergehend im sogenannten „Gartencenter“, in der Nähe der Forschungsglashäuser zwischen Liebig- und Simony-Haus, unterge-bracht wird.

Pläne für den Neubau

Neben dem bereits erwähnten Hör-saal sollen im neuen Tüwi-Gebäu-de einige Institutionen ihr neues Zuhause finden. Die Institute, die momentan in den Baracken in der Borkowskigasse angesiedelt sind, werden ebenso wie eine neue Men-sa und Lernräume für Studierende einziehen Der Tüwi-Verein mit Lokal und Hofladen, sowie die ÖH stehen seit längerer Zeit in Verhandlungen mit dem Rektorat, um ihre neuen Flächen planen zu können. ÖH-intern gibt es eine Arbeitsgruppe,

InformationenGeschichte Türkenwirtgebäude und Tüwi: http://tuewi.action.at/en/geschichteProjekt Türkenschanze 2020:http://www.boku.ac.at/s-p-tuerken-schanze.html

die sich mit den Anforderungen an Arbeitsräume für verschiedenen Referate und Studienvertretungen innerhalb der ÖH beschäftigt und in den Planungsprozess eingebun-den ist.

Das neue Haus wird nicht dafür sor-gen, dass die Türkenschanze we-niger grün wird: Die momentanen Gartenflächen bleiben erhalten und sollen durch LandschaftsplanerIn-nen der BOKU gestaltet werden. In der Lehrveranstaltung „Objektpla-nerisches Projekt“, ein Pflichtfach im Studium LAP, wurden schon Frei-raumkonzepte erstellt, es wird aber sicher noch möglich sein, eigene Ideen einzubringen.

Der Abriss und Neubau des Tür-kenwirt-Gebäudes ist aus Sicht der Universität ein Bekenntnis zum Standort Türkenschanze, was an-

gesichts der klammen finanziel-len Lage und des administrativen Mehraufwands einleuchtet. Für die Studierenden wird der Verbleib des Tüwi-Lokals und der ÖH-Räumlich-keiten am wichtigsten sein. Deswe-gen plant die ÖH gemeinsam mit dem Rektorat eine Serie von Infor-mationsveranstaltungen, um allen Fragen Rede und Antwort stehen zu können.

Momentan gibt es im zweiten Stock selbstverwaltete Flächen un-ter dem Namen „Haus der Studie-renden“. Da die Gruppe, die sich um diese Flächen gekümmert hat, jedoch seit längerem nicht mehr aktiv ist, wird es diese selbstver-walteten Räume wohl nicht mehr geben. Offen zugängliche Lernräu-me für Studierende sind jedoch auf jeden Fall eingeplant.

Ein neues Haus ermöglicht viele Chancen, um kreativ zu werden und Ideen umzusetzen. So könnte der Neu-bau ebenfalls einen neuen Namen bekommen. Vielleicht wird ja dies-mal die Gelegenheit ergriffen, das erste Haus der Universität für Bo-denkultur nach einer Frau zu be-nennen, anstatt wie bisher üblich einem Burschenschaftler mit zwei-felhafter politischer Ausrichtung diese Ehre zukommen zu lassen.

ÖH_MAGAZIN | 01_201312 13ÖH_MAGAZIN | 01 _2013

Page 8: ÖH_Magazin Jänner 2013

Öhaftiges | ÖHaftiges|Referate BodenKULTUR | ÖHaftiges

Wenn ich die Frage höre, muss ich grinsen, da sie mir einen gut be-

kannten Gesprächsverlauf in den Kopf ruft. „Ich studiere ein individuelles Mas-terstudium“, sage ich. „Aha?“ die schon oft vernommene Antwort.

Diese Gesprächserfahrungen möchte ich zum Anlass nehmen, ein bisschen Aufklärungsarbeit speziell für die junge Studentengeneration zu leisten. Ja, es ist möglich, ein individuelles Studium zu entwerfen und zu studieren. Zu beachten sind einige grundlegende Unterschiede im Vergleich zu den herkömmlichen Regelstudien.

Der wesentlichste Unterschied besteht in der individuellen Aus-bildungsabsicht des/der Antrag-stellenden. Individuelle Studien erlauben Studierenden die Zusam-menstellung eines für sie maßge-schneiderten Studiums. Ein solches kann an der BOKU eingereicht wer-den, wenn der Schwerpunkt des geplanten Studiums an der BOKU liegt und es einen naturwissen-schaftlich-technischen Charakter aufweist.

Die inhaltliche Differenzierung ist schriftlich in einem Motivations-schreiben zu begründen und zu ar-gumentieren. Zusätzlich muss sich der Studienplan formal von einem fix einge-richteten Studium deutlich unterscheiden (in mindestens 40 % der ECTS-Punkte der Pflichtlehrveranstaltungen). Die Rah-menbedingungen, wie z.B. Zulassungs-voraussetzung, Mindeststudiendauer

„Tiere Essen“ (Jonathan Safran Foer)

„Wenn alle Amerikaner nur jeweils eine Fleischmahlzeit pro Woche auslassen würden, würde das der Umwelt die Abgase von 5 Millionen Lastwagen ersparen, und ungefähr 200 Millionen Tiere weniger würden misshandelt und geschlachtet.“ Jonathan Safran FoerTiere essen handelt von einer Frage, die man sich im Leben viel zu selten stellt: Was isst man überhaupt und wa-rum isst man es? Der Autor Jonathan Safran Foer (besser bekannt für seinen Bestseller „Extrem laut und unglaublich nah“) schreibt in seinem ersten Sach-buch über die Fleischindustrie in den Vereinigten Staaten und schildert die Problematik der Massentierhaltung. Mit vielen Fakten vermittelt Foer den LeserInnen ein kompaktes Bild über die momentane Situation und ermög-licht eine Betrachtung der Massentier-haltung nicht nur auf der philosophi-schen Ebene, sondern auch auf der politischen, kulturellen, gesundheitli-chen und ökologischen. Der Eindruck, den man von der heutigen Landwirt-schaft bekommt, ist erschreckend. 99 Prozent der Tiere dienen schlussend-lich als Nahrungsmittel für Menschen und da sie durch die Gentechnik völlig entstellt sind, haben diese „Mutanten“ ein qualvolles und kurzes Leben. Foer vermittelt sein Wissen weitgehend mit Geschichten, die einen emotional be-rühren und die Frage aufwerfen, was Essen für die Menschen überhaupt bedeutet und ob es eine Rechtferti-gung für dieses Verhalten den Tieren

„Ich wusste gar nicht, dass es das gibt“ Landwirtschaft und Tierhaltung„Und, was studierst du?“ Diese Frage wird den meisten Studierenden bekannt vorkommen. Manche Antworten sind unerwartet individuell. Autor: Werner Toth

Zwei aufrüttelnde Bücher zu den aktuellen Themen Agrarwesen und Fleischin-dustrie. Autorinnen: Eva Wagner und Pegah Babaei Bidhendi

oder 3-Säulenprinzip, sind strukturell ähnlich zu jenen der Regelstudien. Zu-sätzlich kann ein anderer akademischer Grad, als in vergleichbaren Regelstudien

vorgesehen ist, verliehen werden. Wei-ters besteht noch die Verpflichtung eines fixen Anteils fremdsprachiger Lehrveran-staltungen (10 ECTS-Punkte).

Soviel zum inhaltlichen Monolog. Aus persönlicher Erfahrung kann ich sagen, dass sich der große organisatorische Aufwand lohnen kann. Für ausgespro-chen positiv halte ich den Umstand, dass sich Studierende durch die Wahl der verschiedenen Lehrveranstaltungen, möglicherweise von unterschiedlichen Universitäten, ständig im Austausch mit

Studierenden anderer Studienrichtun-gen befinden und dadurch auch mit anders geprägten Denkweisen be-fassen.

Die Sorge, dass individuelle Studi-en am Arbeitsmarkt „vorbeigeplant“ werden könnten, kann ich nicht tei-len. Im Gegenteil - die Entwicklung und der Abschluss eines solchen Studiums stellt eine Signalwirkung mit einer gewissen, in vielen Fällen vom Arbeitsmarkt gewünschten, Ei-genständigkeit dar.

Die vermutlich bis zu meinem Studie-nende immer wiederkehrende Frage

„Und, was studierst du?“ stellt einen ständigen Anreiz zur eigenen Reflexion

dar. Sie fordert in der inhaltlichen Erklä-rung eine gewisse Syntheseleistung mei-ner selbst gewählten Studieninhalte und eine entsprechende sprachliche Artikula-tion. Diese erlernten Fähigkeiten hätte ich mir in der österreichischen Universitäten-landschaft nicht per se erwartet. „…Ich wusste gar nicht, dass es das gibt“.

cherchen und Entdeckungen aus der Praxis macht Weiss ein politisches sowie ökologisches Problem, das im Endeffekt alle betrifft, sichtbar.

Auf 173 Seiten thematisiert der in Wien lebende Buchautor und Jour-nalist Themen wie Förderprogramme, illegale Landverschiebungen, Milch-preis und Milchprodukte, Viehhandel, Bauernsterben, Gentechnik und biolo-gische Landwirtschaft. Dies gibt den LeserInnen einen kurzen Einblick in die Welt der Konsumententäuschung. Dass in Österreich zum Beispiel an Rinder kein gentechnisch veränder-tes Kraftfutter mehr verfüttert werden darf, ist nicht ganz wahrheitsgetreu. Es gibt zwar in Österreich streng kontrollierte Gesetze, doch ist Quali-tät aus Österreich nicht immer quan-tifizierbar. Um einen nachhaltigen Agrarmarkt zu gewährleisten können auch KonsumentInnen in der Menge etwas bewirken.

gegenüber gibt. Dieses Buch ist nicht nur für VegetarierInnen gedacht, son-dern dient der Aufklärung, ohne den LeserInnen die Meinung des Autors aufzwingen zu wollen. Überzeugungs-arbeit muss dieses Buch nicht leisten, die Fakten sprechen für sich...

Schwarzbuch Landwirt-schaft“ (Hans Weiss)

Hans Weiss, bekannt für seine konfliktgela-denen Recherchen, beschreibt in seinem „Schwarzbuch Land-wirtschaft“, wie kleine Bauern und Bäuerin-nen auf korrupte Wei-se ruiniert werden und reiche LandwirtInnen durch Subventionen noch reicher werden. Durch umfangreiche Re-

ÖH_MAGAZIN | 01_201314

Page 9: ÖH_Magazin Jänner 2013

BOKUmfeld | BodenKULTUR Splitter | BOKUmfeld

Ball des Lebens

Die HochschülerInnenschaft der Universität für Bodenkultur lädt

gemeinsam mit dem Rektorat am 25. Jänner 2013 zum „Ball des Lebens“ in die Wiener Hofburg ein. Der BOKUball zeichnet sich durch seine Vielseitigkeit aus – sowohl die Kleidervorschriften, als auch das musikalische Angebot sind in dieser Form einzigartig. Pop-, Jazz- und Big-Bands sowie traditionelle Volkstänze und Discomusik machen den BOKUball zum größten Univer-sitätsball Österreichs. 2013 tritt erst-malig das 20-köpfige Damenorchester „Tempo di Valse“ am BOKUball im Festsaal der Wiener Hofburg auf. Eine Zusammenarbeit mit dem TÜWI Kollektiv ermöglicht, am Bal-labend moderate Preise anzubiet-en – somit ist der Ballabend auch für Studierende erschwinglich.

Auch dieses Jahr wird mit einem Euro pro verkaufter Eintrittskarte ein so-ziales Projekt unterstützt. Außerdem kommt der Gewinn des Balls so-zial benachteiligten Studierenden der BOKU zugute.

Die Organisation des BOKUball übern-immt die ÖH BOKU: Sissi Weiss organ-isiert bereits seit zahlreichen Jahren, in Zusammenarbeit mit ÖH MitarbeiterIn-nen, den BOKUball.

Am 25. Jänner 2013 feiern Studierende gemeinsam mit Lehrenden und FreundInnen der BOKU den Ausklang des Wintersemesters.Autorin: Anna Schwarzbauer

ÖH_SPLITTERWichtige Daten für das kommende Semester

Das Sommersemester 2013 be-ginnt am 25. Februar 2013 und dauert bis 30. Juni 2013. Die all-gemeine Zulassungsfrist für das Semester beginnt am 8. Jänner 2013 und endet am 5. Februar 2013. Die Nachfrist dauert vom 6. Februar 2013 bis 30. April 2013. Es empfiehlt sich, den ÖH-Beitrag so bald wie möglich einzuzahlen, um an der ÖH-Wahl im Mai 2013 teil-nehmen zu können.

MitarbeiterInnen für ÖH Bibliothek gesucht

Die Sachverständiger der Öh Bi-bliothek suchen engagierte ehren-amtliche MitarbeiterInnen. Da sich derzeit nur zwei Menschen um die Bibliothek kümmern, wären sie sehr erfreut, wenn jemand aushelfen würde. Die Arbeitszeit würde nicht mehr als zwei Stunden pro Wo-che betragen. Je mehr Mitarbeiter, desto weniger Arbeit für alle. Falls Interesse besteht, schickt einfach eine E-Mail an:

[email protected] http://bib.oehboku.at/

BOKU Wein 2013

Die ÖH BOKU schreibt in Kooperati-on mit dem Rektorat der BOKU den Wettbewerb „BOKU Wein 2013“ aus. Alle inskribierten, aktiven Studieren-den sind aufgerufen, sich mit ihrem Wein aus dem familiären Weinbau-betrieb zu bewerben. Der jeweils beste Weiß-, Rot- und seit 2012 auch Schaumwein wird prämiert und mit einem Siegel versehen. Zugelassen werden ausschließlich trockene (lt. Österreichischem Weingesetz) Wei-ne aus Österreich mit gültiger Prüf-nummer.

Nähere Infos zu den Ausschrei-bungskriterien findet Ihr unter: http://www.oehboku.at/index.php?id=535

ERASMUS-Bewerbungs-frist: 31. Jänner 2013

Lust auf ein Auslandsjahr oder -se-mester? Die Deadline für Bewerbun-gen für das Studienjahr 2013/2014 im ERASMUS-Programm ist am 31. Jänner 2013. Die Bewerbung ist online möglich, es sind Motivations-schreiben, Sammelzeugnis, Fremd-sprachennachweis und Passfoto nötig. Wer die Infoveranstaltungen im November verpasst hat, kann sich im Zentrum für internationale Beziehungen beraten lassen.

Alle weiteren Informationen unter: http://www.boku.ac.at/erasmus-bewerbung.html

Wichtige Daten für das kommende SemesterDas Sommersemester 2013 beginnt am 25. Februar 2013 und dauert bis 30. Juni 2013. Die allgemeine Zulas-sungsfrist für das Semester beginnt am 8. Jänner 2013 und endet am 5. Februar 2013. Die Nachfrist dauert vom 6. Februar 2013 bis 30. April 2013. Es empfiehlt sich, den ÖH-Bei-trag so bald wie möglich einzuzahlen, um an der ÖH-Wahl im Mai 2013 teil-nehmen zu können.

Vegane FoodCoop Wien

In Wien formiert sich gerade eine vegane FoodCoop. Es werden nur vegane Produkte über die Lebensmittelgemeinschaft zu beziehen sein. Weiters ist ge-plant Sojamilch, Tofu und Brot selbst herzustellen. Nach Mög-lichkeit soll das Getreide, Obst und Gemüse von bio-veganen Bauern bezogen werden. Um das Vorhaben erfolgreich umset-zen zu können werden noch wei-tere Mitglieder gesucht.

Kontakt:[email protected]://www.veganfoodcoop.at/http://www.facebook.com/ve-ganfoodcoop

Foto: Pamina K

limbacher

KontaktBOKUball Büro | ÖH Boku Peter-Jordan-Straße 761190 Wien

Tel.: 01 47654 2020E-Mail: [email protected]

www.bokuball.at

Foto

s: P

amin

a K

limba

cher

17ÖH_MAGAZIN | 01 _201316 ÖH_MAGAZIN | 01_2013

Page 10: ÖH_Magazin Jänner 2013

BOKUmfeld | Meinung Meinung | BOKUmfeld

Trachten – zurück zum Ursprung?

„Von Rastazopf bis Hornknopf ist auf der BOKU alles vorhan-

den – manchmal sogar in Kombi-nation!“, erklärte mal ein Bekannter einem BOKU-Fremden die Vielfalt der Studierenden auf der Universität des Lebens. Auf dem BOKUball sind Trachten als Abendgarderobe ge-stattet und gegenüber gewöhnlichen Anzügen in deutlicher Mehrheit. Aus meinem Briefkasten fische ich im-mer wieder Werbematerial für billige Trachten aus dem Supermarkt. Die ganzen Trachten wirken auf mich als Nicht-Österreicher fremd, ich fühle mich in einen „Heimatfilm“ aus den 1950ern zurückversetzt, wenn ich sie sehe. Woher kommen Trachten und welche Werte stehen hinter ihnen?

Ursprung

Erste bäuerliche Trachten entstan-den im ausgehenden fünfzehnten Jahrhundert. Trachten waren zu die-ser Zeit mehr oder weniger Arbeits-kleidung verschiedener Stände, eine einheitliche überregionale Tracht gab es nicht. Die Tracht verriet die soziale und wirtschaftliche Stellung des Trägers oder der Trägerin, den Personenstand und oft auch den Gemütszustand (z.B. Trauer). Vor al-lem bei Frauen wurde durch die Art, wie die Schürze gebunden war, die „Verfügbarkeit“ angezeigt.Erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts und Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden im Zuge der sogenann-

ten „Heimatbewegung“ die Trachten, die wir heute kennen. Grund hierfür war eine Rückbesinnung auf ver-meintliche regionale Besonderhei-ten und ein Wunsch nach ländlicher Romantik, die wohl nie existiert hat. Trachten wie der Steirer- oder Kärnt-neranzug sind aus Jagd- und Wan-derbekleidung entstanden und wur-den oftmals von einer Autorität wie der Landesregierung festgelegt.

Tracht und Nation

Die heutigen Trachten sind in der gleichen Zeit wie das Konzept „Na-tion“ entstanden. Die damalige Na-tionalromantik suchte nach Beson-derheiten in einzelnen Gebieten, um eine Nation konstruieren zu können. Die Vergangenheit wurde verklärt überhöht, Nationalhymen gedichtet und „nationale“ Landschaftsbilder gemalt. Die Kultur und damit auch die Mode wurde als einem „Volk“ inhärent und damit unveränderlich begriffen. Trachten wurden zu natio-nalen (und ralen) Symbolen, die sich auf eine Vergangenheit berufen, die es nie wirklich gab und sind somit ein Konstrukt, das vor allem politi-sche Ziele verkörperte.

Die Tracht diente in erster Linie dazu, das Zugehörigkeitsgefühl zu einem bestimmten Bundesland (und damit wohl auch zu einer Nation) zu för-dern. Kaiser Franz Joseph I. war erst aus politischen Gründen Gegner des

Steireranzuges, wenige Jahrzehnte später trug er bei der Jagd selbst einen. Im Ständestaat war die Tracht die Kleidung regimetreuer Bürge-rInnen, während der NS-Zeit wurde die Trachtenkultur gefördert und weiterentwickelt. Die Innsbruckerin Gertraud Pesendorfer vereinte ihre Ideologie mit ihrer Liebe zur Tracht und entwarf eine „erneuerte Tracht“ für „den Führer und das Reich“. In-dem sie die geschlossenen Krägen entfernte und die Arme freilegte ent-katholisierte sie die Tracht und be-sonders das Dirndl. Die erotisierte Form der Tracht, wie wir sie heute kennen, entstand.

Fragezeichen

„Und sowas ziehen die Leute an?“, frage ich mich selbst. Ich hatte Trachten bisher mit einem diffusen Heimatsverbundenheitsgefühl in Verbindung gebracht, nicht mit dem Nationalsozialismus. Die Modelle aus dem Katalog des Billigladens sehen nicht sehr fromm-katholisch aus, sondern eher sehr offenherzig. Das wiederum passt zu der Objek-tivierung der Frau, die mit der Sym-bolik der Trachtenschürze offenbar schon länger vorangetrieben wird. Trachten unterscheiden sich in dem Punkt heutzutage nicht vom Rest der Modewelt: so sehr wir das auch anprangern, es ist traurige Realität.

Popkultur-AutorInnen wie Simon

Trachten gehören auf der BOKU zum Alltagsbild. Welche Symbolik und welche Geschichte stecken dahinter?Autor: Joël Adami

Foto

: Tho

mas

Exe

l

Reynolds, bescheinigen der heutigen Popmusik eine „Retromanie“, eine Rückbesinnung auf die vermeintlich besseren Zeiten – Trachten dürften mit einer ähnlichen Geisteshaltung entstanden sein. Werden sie auch so getragen? Wenn Trachten Tradition verkörpern, welche Traditionen sind dann eigentlich gemeint?

Ich will nicht glauben, dass die Trach-tenträgerInnen aus dem BOKUball sich alle in eine Zeit zurücksehnen, in der die Jungfräulichkeit einer Frau an ihrer Kleidung ablesbar sein muss – nicht einmal Facebook-Profile bieten so viel Einblick. AnhängerInnen, der in Österreich glücklicherweise abge-schafften Monarchie, dürften unter ihnen wohl auch nur sehr vereinzelt zu finden sein. Ich persönlich finde unter den Werten und Traditionen, die sich mit einer Tracht verbinden

lassen, nur Dinge, die mir ultrakon-servativ oder (lokal)patriotisch schei-nen. Das passt in meinen Augen mit den oben erwähnten Rastazöpfen, die gemeinhin eher ein Ablehnen von bürgerlichen Werten symbolisieren sollen, nicht zusammen. Die Frage-zeichen über meinem Kopf werden immer größer.

Tracht ohne Tradion?

Die Kufiya, ursprünglich ein traditi-onelles Kopftuch arabischer Bedui-nen, wurde durch den Nahostkonflikt in Westeuropa als Palästinensertuch oder Pali bekannt. In den 1960er von gewissen Strömungen des linken oder alternativen Lagers getragen, entwickelte es sich zu einem reinen Modeaccessoir, von dessen Bedeu-tung die TrägerInnen nichts oder kaum mehr etwas wissen. „Irgend-

wie alternativ“ sieht es aus. Ist es mit Trachten in Österreich ähnlich? Eine Tracht zu tragen vermittelt ein diffu-ses Gefühl der Traditions- und Hei-matverbundenheit, dessen eigent-liche Symbolik nicht klar ist. Damit geht auch eine Romantisierung der ländlichen Idylle im Stile der Fantasi-en, wie sie beispielsweise Heimatfil-me zeigen, einher. Bleibt die Frage: Wird Tracht heute von ihren Träge-rInnen wirklich nur mehr als reine Mode, losgelöst von ihrer ursprüngli-chen Bedeutung, verstanden?

Mein persönliches Fazit: Ich würde keine Tracht tragen, da mir die Sym-bolik zu diffus und zu gefährlich ist. Ein „ironisches“ Tragen ist in meinen Augen nicht möglich. Wer Tracht trägt, sollte sich der damit verbunde-nen Geschichte bewusst sein.

ÖH_MAGAZIN | 01_201318 19ÖH_MAGAZIN | 01 _2013

Page 11: ÖH_Magazin Jänner 2013

Austr

ia

BOKUmfeld| Meinung BOKUmfeld | BOKUmfeld

Rosa Träume BOKU-Studis kämpfen für den Tierschutz

Braune Kontinuitäten als Farce Let‘s do it! Vienna

Das Projekt „Café Rosa“ ist wohl eines der kontroversesten der jüngeren ÖH-Geschichte. Eine kurze und nüchterne Analyse.Autor: Klemens Herzog

Studentinnen der BOKU und der Veterinärmedizin Wien engagieren sich selbstlos für hilfsbedürftige Katzen in Österreich.Autorin: Ines Haider

Der WKR-Ball heißt heuer Akademikerball und der BOKU-Ball findet eine Wo-che früher statt (tut aber beides nichts zur Sache).Autor: Alexander Petscherski

Wien ist die lebenswerteste Stadt der Welt. Mit der Gründung von Let’s do it! Vienna wollen wir unseren Beitrag dazu leisten.Autorinnen: Eva Ganzberger, Jutta Grabenhofert

Viele von uns kennen die Situation: Nach der Prüfung noch schnell

mit ein paar FreundInnen und Studi-enkollegInnen auf ein, zwei Bier ins TüWi. „Was habt ihr bei der Frage drei angekreuzelt?“1 , fragt Jenny und nimmt einen kräftigen Schluck. „Zurück zum Thema!“ hält ihr Lukas entgegen.

Das TüWi hat nicht für alle Studieren-den der BOKU den selben Stellenwert: Einigen ist das TüWi als linker, selbst-verwalteter Raum ein Dorn im Auge. Voller Garten im Sommer und schweiß-

1 Die richtige Antwort auf Frage drei: „Die Kurve hat die Form eines Hockeyschlägers.“

Es findet sich kaum ein Studium an der BOKU, welches den Studieren-

den nicht die Gefährdungen von Wild-tieren näherbringt. Dabei vergisst man allerdings, dass auch Haustiere oft Hil-fe benötigen.

Die in Österreich herrschende Kas-trationspflicht für Katzen wird oft ig-noriert, oder ist den TierbesitzerInnen gar nicht bekannt. Im Frühjahr wer-den Internetforen und Pinnwände öf-fentlicher Gebäude mit Annoncen wie „Katzenbabys abzugeben“ zu gepflas-tert. Allerdings finden sich oft keine

„Jedes Jahr dieselbe Scheiße“ ist auch heuer wieder der Slogan

der Aktivitäten gegen den WKR-Ball. Im Jänner 2012 präsentierten sich Stra-che und Konsorten offen antisemitisch als die „neuen Juden“ und verglichen die Proteste gegen den WKR-Ball mit den Novemberprogromen 1938. Die krass relativerenden Aussagen wurden breitenwirksam wiederholt und mit ei-nem „ihr versteht das alles falsch“ und einem „mimimi“ neu kommentiert. Die öffentliche Empörung nahm ein übli-ches Maß an und brillierte ansonsten durch politische Konsequenzlosigkeit. Zur Farce mutierte die Geschichte, als

Let‘s do it! ist eine zivile Umweltiniti-ative, die sich einen sauberen und

gesunden Planeten zum Ziel gesetzt hat. Die Bewegung wurde 2008 in Est-land gegründet und ist mittlerweile in 96 Ländern vertreten, in denen Clean-Up Aktionen veranstaltet werden. Außer-dem finden jährlich internationale Let’s do it!-Konferenzen statt. An der letzten europäischen Konferenz in Sankt Pe-tersburg im November 2012 war auch Let’s do it! Vienna vertreten.

Wer sind wir – Let’s do it! Vi-enna

Let’s do it! Vienna ist eine Initiativgruppe von Let’s do it! Austria (Sitz in Graz), die

getränktes Innenraumklima im Winter zeugen jedoch davon, dass das TüWi für viele kaum mehr wegzudenken ist. Das Heranziehen des TüWis ist not-wendig um das Entstehen des Café Rosa zu begreifen. Bei der zuneh-menden Privatisierung im Bereich des Unicampus blieben die Studierenden auf der Strecke: Kaum Platz für Lern-gruppen, keine Location für Parties und schon gar kein Bier unter 3,50. Die Raumnahme von Hörsäalen im Zuge der Unibrennt-Proteste 2009 sind in diesem Sinne als ein praktisch arti-kulierter Wunsch nach mehr studenti-schen Räumen zu verstehen. Rektorat

Abnehmer, weshalb ungewollte Tiere häufig ausgesetzt werden. Der Verein Felidae Austria, 2011 von BOKU- und Vetmedstudentinnen gegründet, küm-mert sich um hilfsbedürftige Katzen in Österreich. Gemeinsam mit TierärztIn-nen werden streunende Katzen einge-fangen, kastriert und geimpft. Dadurch wird die unkontrollierte Populationsex-plosion eingedämmt und die Verbrei-tung gefährlicher Krankheiten vermin-dert. Denn nur durch Kastration kann nachhaltiger Tierschutz gewährleistet werden. „Gerade als BOKU-Studentin liegt mir Tierschutz am Herzen. Aus diesem Grund haben wir den Verein

unter großem Beifall der Zivilgesell-schaft der Wiener Koperationsring für zukünftige Veranstaltungen aus der Hofburg geschmissen wurde. Wäre es nicht ohnehin belanglos, ob sich die (europäischen) Rechtsextre-men in der Hofburg oder in der Mehr-zweckhalle Klein-Enzersdorf versam-meln, findet die Veranstaltung nun von der FPÖ angemeldet weiterhin in der Hofburg statt. Während die öster-reichische Staatsgewalt den Faschis-tInnen Rosen auf den Weg streut wird die öffentliche Debatte sich wohl am Imageschaden desselbigen Landes aufhängen.

2012 von drei Studentinnen der BOKU und WU in Wien gegründet wurde. Ganz nach dem Vorbild des steirischen Aufräumtages 2012 wollen wir nun auch in Wien Aktionen organisieren. Unsere übergeordnete Vision ist es, schon bei den jungen Generationen anzufangen, denn sie werden nicht nur die zukünf-tigen BewohnerInnen Wiens, sondern auch EntscheidungsträgerInnen sein.Unser diesjähriges Ziel ist die Orga-nisation von Let’s do it! Danube. Dies ist ein internationales Projekt, an dem auch Let’s do it! Organisationen ande-rer Länder mitwirken. Innerhalb Wiens sollen die Donauufer im Stadtgebiet mit Hilfe von SchülerInnen von Müll befreit werden.

und Politik reagierten mit Räumungen und Repression – mehr Raum gab es trotz diverser Zusicherungen nicht. Nicht länger wollte man in Folge auf leere Versprechungen von oben ange-wiesen sein: Die Idee des Café Rosa war geboren.

Dass die Umsetzung dieses Traumes auf wirtschaftlicher Ebene scheiterte, ist bekannt. Im Zentrum einer sachli-chen Auseinandersetzung sollte aller-dings das Bewusstsein stehen, dass wir uns an der Türkenschanze mit dem TüWi in einer äußerst privilegierten Si-tuation befinden.

gegründet“, so Carina Krausler, stell-vertretende Vereinsobfrau.

Der Verein kümmert sich besonders um Notfälle. Katzen in Not werden in privaten Pflegefamilien untergebracht und gesund gepflegt, um anschlie-ßend an gute Frauchen und Herrchen weitervermittelt zu werden. Durch re-gelmäßige Bücherflohmärkte wird Geld für den Erhalt des Vereins gesammelt. Bücher- und Futterspenden werden ebenso gerne entgegengenommen wie helfende Hände im Kampf gegen das Tierleid.

Das „repräsentativste Gebäude Ös-terreichs“ ist insofern jedoch eine sehr passende Location: Der breit kritisierte Rassismus und die Männ-lichkeitsvorstellungen der Burschis, mitsamt Homophobie und Sexis-mus, sind eine grausige Zuspitzung der ohnehin in der österreichischen Mehrheitsgesellschaft angelegten Zustände. Insofern gilt es dem Aka-demikerball entschieden entgegen-zutreten sich aber bewusst zu sein, dass es sich dabei nur um die Spit-ze des Eisberges handelt.

HelferInnen gesucht!Für unser Projekt suchen wir begeister-te freiwillige HelferInnen, die uns bei der Betreuung der SchülerInnen zur Seite ste-hen. Da unsere Mittel begrenzt sind, gilt, je mehr Leute helfen, desto mehr Schüle-rInnen können ins Projekt miteinbezogen werden. Solltest Du dich für eine Mitarbeit in unserem Kernteam interessieren, wür-den wir uns natürlich auch sehr freuen.

Informationen

E-Mail: [email protected]: www.letsdoitworld.org www.letsdoitaustria.orgFB: www.facebook.com/LetsDoItVienna

Foto

: Elis

abet

h S

chw

aige

r

Foto

: Car

ina

Kra

usle

r

Foto

: Tho

mas

Exe

l

ÖH_MAGAZIN | 01_201320 21ÖH_MAGAZIN | 01 _2013

Page 12: ÖH_Magazin Jänner 2013

BOKUmfeld | BOKUmfeld BOKUnited | BOKUmfeld

Noch keine Pläne für den Sommer? Die IFSA an der BOKUSechs Monate, vierzehn Länder, 3000 Kilometer – und ein Gedanke: Nachhalti-ge Entwicklung im Donauraum voranzutreiben. Sei dabei!Autorin: Helene Glatter-Götz

Eine einzigartige Möglichkeit für Forststudieren-de, internationale Erfahrungen zu sammeln.Autor: Jaspar Albers

Kennst du die Urban Gardens von Budapest? Weißt du, auf welche

Weise sich Menschen in Rumänien für eine bessere Zukunft einsetzen? Vieles östlich von Wien stellt für die meisten einen blinden Fleck auf der Landkarte dar. Somit ist auch der Wissensaus-tausch zwischen den Ländern oft sehr begrenzt. Das zu ändern hat sich der Donauwandel zum Ziel gesetzt. Von März bis Oktober 2013 findet eine Rei-se entlang der Donau vom Ursprung im Schwarzwald bis zur Mündung ins Schwarze Meer statt.

Ob zu Fuß, mit dem Rad oder per Kanu, ob zwei Wochen dabei oder von Anfang bis Ende: es geht darum, unterwegs sich selbst und andere aus dem Do-nauraum kennenzulernen, gemeinsam zukunftsfähige Ideen zu entwickeln und umzusetzen. Unterwegs bilden die Teilnehmenden je nach Interessensge-biet und Fortbewegungsart Gruppen mit unterschiedlichen Routen, lernen von- und miteinander und besuchen in-novative Projekte. So könnte sich eine

Mit der International Forestry Stu-dents‘ Association (IFSA) können

Forststudierende weltweit Neues über die Forstwirtschaft in anderen Ländern lernen und viele Kontakte knüpfen. IFSA ist ein rein (forst)studentischer Zusam-menschluss von selbstständigen Verei-nen und Komitees aus 54 Ländern. Das lokale Komitee („Local Committee“ – LC) an der BOKU wurde im Frühling 2011 re-aktiviert. Im zurückliegenden Jahr konn-te es bei nationalen wie internationalen Studierendentreffen und Tagungen mit-mischen. Über diese Aktivitäten hier ein kurzer Überblick und gleichzeitig ein Ausblick auf 2013.

1. Halbjahr 2012

Mit einem Besuch des Hauptquartiers der International Union of Forest Re-search Organizations (IUFRO) in Maria-brunn begann das Jahr. Typischer für die IFSA sind aber die vielen (in)offiziellen Treffen, die regelmäßig von Forststudie-renden in ihren jeweiligen Heimatländern

G r u p p e von rund 15 Men-s c h e n d e m T h e m a N a h r u n g widmen und Höfe mit alternativen Agrarsyste-men besichtigen. Eine ande-re interessiert sich für zukunftsfähige Formen des Zusammenlebens und besucht neben Klöstern auch Öko-siedlungen.

Alle zwei Wochen findet ein Forum statt, bei dem die Menschenströme wieder zusammenfließen. Menschen treffen sich, Interessierte können sich anschließen, die unterschiedlichen Gruppen präsentieren, was sie auf dem Weg erarbeitet haben. Es gibt Inputs von Initiativen vor Ort und aus anderen Ländern, in Workshops und Weltcafés entwickeln die Teilnehmen-den neue Ideen und Konzepte. Die Fo-ren sollen mit Musik und anderen län-derspezifischen Besonderheiten auch Ort für gemeinsames Feiern bieten.

Sei Teil des Wandels

Das Forum in Wien findet von 24.-26. Mai statt. Save the date! Du kannst dich entweder nur für das Forum an-melden oder dir bestimmte Abschnitte der Reise herauspicken, die dich inter-essieren. Falls du Fähigkeiten hast, die du mit anderen teilen möchtest oder Teil einer interessanten Initiative bist,

organisiert werden. So fand im März ein Winter Meeting in Slowenien statt. Als alljährliches offizielles Treffen der Regi-on Südeuropa folgte das Southern Eu-ropean Regional Meeting (SERM) vom 10. bis 15. April in der Schweiz. Vom 22. bis 24. Mai waren LC-Mitglieder bei der IUFRO Konferenz „Forests for People“ in Alpbach, Tirol. Ende Mai organisierte das LC BOKU eine Fahrradtour in die Wachau, verbunden mit einer Exkursion zum Thema Auwaldbewirtschaftung.

2. Halbjahr 2012

Jedes Jahr im Sommer findet das Inter-national Forestry Students‘ Symposium (IFSS) statt. Diesen August bereisten Forststudierende aus aller Welt zwei Wo-chen lang die türkische Schwarzmeer-küste und während eine BOKU Studen-tin (Juliette Mouche) ihre Präsidentschaft nach einem Jahr beendete, wurde ein anderer BOKU Student (Daniel Schraik) neu zum Präsidenten von IFSA World gewählt. Im September besuchten Mit-

besteht auch die Möglichkeit das Fo-rum aktiv mitzugestalten, indem du ei-nen Workshop, Vortrag oder Ähnliches planst. Du kannst auch Vorschläge für Exkursionen einbringen – Alles ist möglich!

Innovators for Sustainability

Für alle, die sich noch tiefer mit dem Donauwandel beschäftigen wollen: eingebettet in die Reise ist ein Lehr-gang über ökosoziales Unternehmer-tum bei dem noch einige Plätze frei sind. Die hier Teilnehmenden eignen sich auf der Reise in regelmäßigen Klausuren Fähigkeiten zur Gründung zukunftsfähiger Unternehmen an. MentorInnen aus ganz Europa helfen bei konkreten Problemstellungen und vermitteln Grundlagen und Konzepte zu sozialer Innovation. Die Reise kann also als Auftakt gesehen werden: für ein Netzwerk von engagierten Men-schen im Donauraum, von Projekten, Initiativen und Unternehmen, die dar-aus entstehen und unsere Zukunft mit-gestalten. Sei Teil des Wandels. Sei Teil des Donauwandels!

glieder des LC BOKU die Forstwissen-schaftliche Tagung in Freising. Im An-schluss vertrat Daniel Schraik in Rom, wo vom 24. bis 28. September das „Committee on Forestry“ der Welternäh-rungsorganisation tagte, vor Repräsen-tantInnen der internationalen Forstpolitik die Interessen der Studierenden.

Ausblick auf 2013

Das Lokalkomitee der BOKU hat sich er-folgreich für die Ausrichtung des SERM 2013 beworben und arbeitet bereits an einem vielseitigen Programm. Unterstüt-zung kommt dabei unter anderem von der BOKU, Swarovski Optik und dem Bundesforschungszentrum für Wald. Weitere Infos gibt es im Internet unter serm2013.wordpress.com oder auf fa-cebook (SERM2013). Abgesehen davon steht mit dem IFSS 2013 in Spanien un-ter dem Titel „Living in Biodiversity“ ein weiteres Highlight an. Natürlich werden auch wieder Exkursionen und Treffen für Studierende der BOKU angeboten. Neue Gesichter sind immer willkommen und wer gerne mit anpacken oder neue Ideen einbringen möchte, ist herzlich zu einem der regelmäßigen LC-Treffen ein-geladen (Informationen dazu jederzeit per Mail).

InformationenAuf der Homepage findest du wei-tere Infos: http://www.thinkcamp.eu/wiki/display/DW/Donauwandel+Home

Facebook Group: DonauwandelHast du Lust bekommen mitzuma-chen? Melde dich unter: [email protected]

Informationen

Kontakt: Obfrau Julia [email protected]

Gruppenfoto während des IFSS in der Türkei.Foto

: IFS

S 2

012

OC

, Ist

anbu

l

ÖH_MAGAZIN | 01_201322 23ÖH_MAGAZIN | 01 _2013

Page 13: ÖH_Magazin Jänner 2013

Seit mehreren Jahren wird am In-stitut für Landschaftsarchitektur

unter Prof. Lilli Lička die Möglichkeit geboten, Erfahrungen in Wettbewerb und Ausführung zu sammeln. Die Masterlehrveranstaltung „Entwurf und Gestaltung von Details“, unter der Leitung von DI Roland Wück, sah eine Teilnahme an zwei internationa-len Gartenfestivals in Allariz (Spa-nien) und Ponte de Lima (Portugal) vor. Zu den Themen „Eating in the Garden“ sowie „Gallicia, Country of Water“ wurden erfolgreich Themen-gärten erarbeitet und eingereicht.In Ponte de Lima gewann das Team von Dominica Cerepkaiová, Hana Krizanová, Marek Lecko und Klaus-Peter Lorenz mit ihrem Beitrag „Es-tou a adorá-lo“. In Allariz konnten Michael Franke, Georg Hancvencl, Nina Riegler und Daniel Wenk mit ih-rem Beitrag „La Corriente Plástica“ die Jury für sich gewinnen. Erfreulich ist außerdem der Gewinn des P ub l i kumspre ises 2011. Somit blieb das V o r j a h -resprojekt „ G l o w i n g G a r d e n “ von Niklas Kandelsdor-fe r, Fab ian Sch icker und Phil ipp Stöger auch diesjäh-rigen Besuche-rinnen und Besu-chern erhalten.

BOKUmfeld | Wissenschaft & Forschung

Gartenfestivals

La Corriente Plástica

Der Entwurf spielt mit der Ästhetik des Elements Wasser, seinem Facetten-reichtum, der Dynamik und den typi-schen Reflexionseffekten. Gleichzeitig wird der Umgang mit der Ressource thematisiert, indem der Alltagsgegen-stand „Plastikflasche“ in einen neuen Kontext gerückt wird. Der Widerspruch zwischen der Schönheit und einem leichtfertigen Umgang mit dem Kon-sumgut „Wasserflasche“ wird zum Motiv des Gartens und verweist auf die globale Problematik von Plastikmüll in den Weltmeeren. Bei der Annäherung an den Garten wird zunächst ein funkelndes Gebilde wahrgenommen, das sich aus der Viel-zahl von Plastikflaschen und glänzen-den Aluminiumstäben ergibt. Die Fla-schen schweben in einer Höhe von bis zu drei Metern auf

„Entwurf und Gestaltung von Details” am Institut für Landschaftsarchitektur: eine Lehrveranstaltung - zwei Wettbewerbe - drei PreisträgerInnen.Autor: Michael Franke, Klaus-Peter Lorenz

lassen. Auf jüngere Gar-tengäste wirkt das Auge des Strudels besonders anziehend, das mit lose herumliegenden Plastikflaschen be-deckt ist und eine tolle Spielmöglichkeit bereithält. Estou a adorá-lo

Der Entwurf „Estou a adorá-lo“ („I‘m loving it“) beschäftigt sich ironisch mit dem Thema Fast Food. Der Gar-ten besteht aus einer Landschaft aus XXL-Pommes, einer Pommesschachtel sowie einer Ketchuppackung. Das Ket-chup wurde durch eine Pflanzung aus roter Begonie dargestellt. Damit werden die Einflüsse von Fast Food auf das zeitgenössische Essver-halten in den Mittelpunkt gestellt und kritisch betrachtet. Der Garten reflek-tiert das zeitgenössische Essverhalten sowie die Auswirkungen von Fast Food auf humoreske und erlebbare Weise. Zudem wird versucht, das globale Phä-nomen mit lokalem Blickwinkel zu ver-knüpfen und zu betrachten. Der Garten stellt eine überdimensionale Fast-Food-Landschaft dar, in der man sich den Weg durch riesige Pommes aus Holz bahnen muss. Damit soll der immer grö-ßer werdende Einfluss bzw. die Invasion von Fast Food zum Ausdruck gebracht werden. Weiterhin soll der Garten dazu anregen, sich über das eigene Essver-halten und die länderspezifischen Tradi-tionen Gedanken zu machen.Nichtsdestotrotz sind einzelne Pommes als bespielbare Elemente - wie eine Wippe oder ein Pommes auf Schienen - gestaltet um den Garten für die Besu-

cherInnen und für Kinder erlebbar zu machen. Der lokale Blickwinkel wird durch charakteristische portu-giesische Fliesen (Azulejos), die im Garten versteckt sind, dargestellt.Der Garten lädt zum Entdecken ein und soll die BesucherInnen auf humoreske Weise anregen ihre Essgewohnheiten zu kritisch zu hinterfragen.

Ausgeführt wurden die Entwürfe durch die lokalen Gartenbau-ämter ohne Einflussnahme der Studierenden. Dadurch waren Abweichungen von den eingereichten Detailplä-nen vorprogrammiert, wie etwa die Montage der Plas-tikflaschen, oder die Dimen-sionierung der Sitz-Pommes - auch Azulejos suchte man vergeblich in der Fast-Food-Landschaft. Andererseits wur-den Fragen, die in den Plänen noch offen gehalten wurden, wie etwa die Beschaffung der Plastikflaschen, hervorragend gelöst. Die Projekte wurden insgesamt so um-gesetzt, dass der erwünschte Gesamt-eindruck erzielt wurde. So war es für die Studierenden eine großartige Erfahrung die eigenen Ideen verwirklicht zu sehen und diese einem interessierten Publi-kum präsentieren zu können.

Mit Ende Oktober ging die Gartenfesti-val-Saison 2012 zu Ende und die Vorbe-reitungen zur nächsten Auflage sind in vollem Gange. Allariz steht dieses Jahr unter dem Motto „Beauty that inspires“

den Stäben und bewegen sich sanft im Wind. Durch die variierende Anzahl und Neigung an Stäben, in Kombination mit Geländemodellierung und Bepflan-zung, werden unterschiedliche Raum-intensitäten gebildet. Im Eingangsbe-reich werden Festivalgäste von locker gesteckten Wellenformen empfangen. Zum Zentrum hin nimmt die Dichte der Stäbe - und mit ihr die Geschwindig-keit, Kraft und Dynamik - fühlbar zu. Mit jedem Schritt in Richtung des Plas-tikstrudels versinken die BesucherIn-nen tiefer im Plastikmeer und werden angeregt, ihre sinnlichen Eindrücke zu hinterfragen. Das Raumerlebnis wird durch eine spezielle Klangatmosphäre verstärkt, die durch das Pfeifen der of-fenen Flaschen im Wind entsteht. Eine mit PET-Flaschen gefüllte Sitzgabione, mit Blick auf den Strudel, bietet Gelegen-heit, die Installation auf sich wirken zu

und in Ponte de Lima wird das Thema „Garden of the Senses” präsentiert. Von den TeilnehmerInnen der heurigen Lehrveranstaltung wurden zu beiden Themen bereits Wettbewerbsbeiträge ausgearbeitet und eingereicht. Nach langem Warten haben sich die Juries zu einer Entscheidung durchgerungen und wieder finden sich zwei BOKU-Projekte unter den Gewinner-Teams! Wir gratulieren dazu und berichten in einer nächsten Ausgabe des ÖH-Magazins!

ÖH_MAGAZIN | 01_201324 25ÖH_MAGAZIN | 03 _2012

Page 14: ÖH_Magazin Jänner 2013

Das ganze Jahr über gibt es Rot-kraut, Hauptsaison ist im Spät-

herbst und Winter. Wir kennen es klassisch als Begleiter zu Gansl mit Knödeln. Durch den Farbstoff An-thocyan weist der Kohl eine antioxi-dative Wirkung auf und wirkt Entzün-dungen entgegen. Im Winter liefert er die Ballast- und Nährstoffe, die wir brauchen. Mit dem Rezept „Ge-fülltes Rotkraut“ präsentiert sich der Kohl von seiner orientalischen und wärmenden Seite.

Zutaten für 4 Portionen 1 Rotkraut (ca. 1,8 kg)2 EL Weißweinessig230 g CouscousSalz150 g Petersilienwurzel1 Bund Frühlingszwiebeln1 kleine gelbe Paprikaschote400 g Faschiertes30 g ganze, geschälte Mandeln1 TL Ras el Hanout (marokkanische Gewürzmischung)Pfeffer300 g Paradeiser2 Stiele Minze300 g Joghurt250 ml Gemüsefond1 Dose Kichererbsen (400g EW)2 EL Butter

Zubereitung

Die Zubereitungszeit beträgt etwa 2½ Stunden.

1. Die äußeren Blätter vom Rotkraut entfernen. Der Strunk wird keilförmig mit einem Messer herausgeschnitten. Den Kohl mit einem Esslöffel großzü-gig aushöhlen, sodass es genügend Raum für die Füllung gibt (das Kraut, das vom Aushöhlen übrig bleibt, kann zum Beispiel für einen Salat verwendet werden). Damit der Kohl nicht ausein-ander fällt, wird er mit Küchengarn wie ein Paket verschnürt. In einem großen Topf Wasser aufkochen, den Weiß-weinessig beigeben und 15 Minuten das ausge-höhlte Rotkraut darin garen. Durch den Essig behält das Rotkraut seine intensive Farbe. Vorsichtig aus dem Wasser heben und mit der Aushöh-lung nach unten abtropfen lassen. Das Rohr auf 180 °C vorheizen.

2. Für die Fülle wird 30 g Couscous in einer Schüssel mit ¾ Liter kochen-dem Salzwasser übergossen. Fünf Minuten quellen lassen. In dieser Zeit die Petersilienwurzel schälen und sehr fein würfeln. Die Frühlingszwiebeln put-zen und in dünne Ringe schneiden, die Hälfte beiseite stellen. Die Paprika wird geviertelt, entkernt und ebenfalls fein gewürfelt. In einer Schüssel wird nun das Faschierte mit dem vorbereiteten

hineinrieseln lassen. Das Ganze soll fünf Minuten quellen. Die Butter unter-rühren und mit Salz würzen, auf einer Servierplatte verteilen. Das gefüllte Rotkraut darauf setzen und mit dem Minzjoghurt servieren - Bon Appetit!

Weinempfehlung

„Der Reiz im Beruf eins Winzers liegt für mich darin, Weine mit Stil, Charakter, Eleganz, Struktur und Länge zu keltern und vor allem im Weg, der dahin führt. Ein erster Schritt in diese Richtung führt auf die Belebung unserer Umwelt. Das Streben unserer Arbeit gilt, stets wach zu sein, um die Natur zu erkennen und die richtigen Entscheidungen für un-ser Tun zu finden. Wein zu schaffen ist eine wunderbare Aufgabe, welche von Schöpfungskraft, Naturverbunden-heit, geistiger und körperlicher Arbeit genauso gekennzeichnet ist, wie vom unabdinglichen Schicksal.” - sagt Jo-sef Umathum vom Weingut Umathum in Frauenkirchen am Neusiedlersee, nördliches Burgenland, über seine Ar-beit.

Auf 33 ha Rebfläche werden zu 85% die österreichischen Rotweinsorten Zweigelt, Blaufränkisch und Sankt Lau-rent angebaut. Seit 2005 produziert das Weingut seine Trauben nach bio-logischen Richtlinien. 2007 wurde das Weingut Mitglied bei dem Bioverband Demeter. Mindestens einmal jährlich wird es von einer unabhängigen Prüf-stelle kontrolliert. Da das Weingut aber auch Trauben von Lieferanten zukauft,

BOKUmfeld | BOKUlinarium

Rotkraut im Mittelpunkt Im Winter präsentiert sich das Rotkraut in der Gemüseabteilung. Passend dazu ein vollmundiger Zweigelt. Zum Dessert Weinwissen von D-F.Autorin: Dorothee Stegmaier

Gemüse, den Mandeln und dem Ras el Hanout vermischt und kräftig mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt. Nun wird die Masse in das Rotkraut gefüllt. Den Kohl locker in Alufolie einschla-gen. Auf einem Backblech aus Alufolie einen Sockel formen, den eingewickel-ten Kohl darauf setzen und im Rohr, auf der zweiten Schiene von unten, 1½ Stunden garen.

3. In der Zwischenzeit werden der Minzjoghurt und die

Couscous-Beilage zu-bereitet. Jetzt kann

auch schon der Rotwein geöffnet und dekantiert werden. Wie das funktio-niert, erfahrt ihr im Wein-wissen von

A-Z. Für den Joghurt die To-

maten vierteln, die Kerne heraus-

kratzen und in kleine Würfel schneiden. Die

Minze warm waschen, tro-cken schütteln und die Blätter

in feine Streifen schneiden. Den Jo-ghurt, die beiseite gestellten Frühlings-zwiebelringe, die Tomatenwürfel und die Minze in einer Schüssel vermengen und mit Salz und Pfeffer würzen.4. Für die Couscous-Beilage werden kurz vor dem Servieren der Gemü-sefond und die abgetropften Kicher-erbsen aufgekocht. 200 g Couscous

werden die Weine weder als Bio noch mit dem Demeter Siegel verkauft und in die Kategorie konventionell einge-ordnet.

Als Speisenbegleiter empfehlen wir den 2011er Zweigelt vom Weingut Umathum. Der Wein ist vollmundig, fruchtig mit einer feinen milden Gerb-säure. Dieser Zweigelt kommt voll zur Geltung, wenn er zuvor dekantiert wird.

Ihr seid auf den Geschmack gekom-men und fragt euch ob es diesen Wein auch in Wien zu kaufen gibt? In der Baumannstraße 3, im 3. Bezirk heißt euch das Team der Burgenland Vino-thek willkommen. Die Vinothek hat sich ausschließlich auf Weine von Winzern aus dem gesamten Burgenland spe-zialisiert. Das Tolle daran ist, dass die Weine zu Ab-Hof-Preisen erhältlich sind. Den 2011er Zweigelt vom Wein-gut Umathum erhaltet ihr für 10,50 Euro.

Wein von A-Z

Wie im Rezept schon angekündigt er-fahrt ihr dieses Mal Weinwissenswertes von D-F.

Dekantierenist das Fachwort für Umgießen eines Weines in eine Karaffe, bei Weinen, die Sauerstoff benötigen um ihr Bukett zu entfalten. Notwendig auf alle Fälle bei Rotweinen, die Depot aufweisen. Depot ist der Bodensatz, der sich während der Flaschenreifung von Rotweinen bilden

kann, hierbei fällt Tannin (=Gerbstoff) aus. Edelfäulebeschreibt die „gewünschte“ Fäulnis. Sie tritt auf, wenn sehr reife Trauben mit dem Pilz Botrytis cinerea infiziert werden. Dieser macht die Beerenhaut rissig, das Wasser aus der Beere ver-dunstet. Die Beereninhaltstoffe, wie Zucker und Aromen, konzentrieren sich. Bei feuchter bis nasser Witterung wird von der „bösen“ Fäulnis gespro-chen. Bei roten Trauben wirkt sich die Edelfäule eher negativ aus, da sie die Farbe angreift.

Frostist eher ein Begriff aus dem Weinbau, als aus der Kellerwirtschaft. Die Tem-peraturen fallen hierbei unter null Grad. Bei Temperaturen tiefer als -25 °C kann sogar der ganze Rebstock absterben. Bei sogenannten Spätfrösten sinken die Temperaturen zwar nicht mehr so tief ab, sie können dennoch den gan-zen Ertrag vernichten, wenn sie im Mai auftreten, wenn die Reben schon aus-getrieben haben. Zwischen Novem-ber und Dezember wünschen sich die Winzer frostige Temperaturen für die Eisweinproduktion.

[email protected] www.burgenland-vinothek.at

BOKUlinarium | BOKUmfeldFoto: Thom

as Exel

ÖH_MAGAZIN | 01_201326 27ÖH_MAGAZIN | 03 _2012

Page 15: ÖH_Magazin Jänner 2013

BOKUmfeld | BOKUlifestyle

Ski fahren, JUHU! Doch zu welchem Preis?

Jedes Jahr wagen sich viele vie-le Leute auf die skipisten Öster-

reichs – eine spaßige Angelegen-heit, doch wie wirkt sich das heiß ersehnte Ski oder Snowboard fah-ren auf unsere Umwelt aus? Öko-logische Aspekte werden von den Meisten nicht nur nicht be- son-dern oft sogar missachtet. Wie sehr schadet der Mensch der Umwelt aber nun tatsächlich?

Zunächst einmal müssen einzel-ne Faktoren betrachtet werden, ohne die Tourismus (durch Win-tersport) nicht möglich wäre. Ein große Rolle spielen hierbei unsere Transportmittel sprich, der Verkehr. Denn, ohne Verkehr kein Tourismus und umgekehrt. Der Verkehr verur-sacht schließlich ein Drittel der CO2 Emissionen – keinesfalls eine zu vernachlässigende Ursache für die Umweltverschmutzung.

Dazu kommen natürlich auch die nicht mehr wegzudenkenden Seil-bahnen und Skilifte, die uns den mühsamen Aufstieg zu Fuß erspa-ren. Doch auch hier will der Mensch immer mehr. Wärme, Komfort, Si-cherheit und Geschwindigkeit müs-sen gegeben sein, wer lässt sich heutzutage noch dazu herab, mit ei-nem alten, klapprig zugigem Zwei-er Sessellift zu fahren? Niemand! Geheizte Achter Sessellifte müssen her und zwar überall. Die Folgen, die dieses Verlangen nach Luxus

haben, interessieren die Wenigsten.Die Schneekanonen, die sicher vie-le als sehr umweltschädlich einstu-fen würden, stellen Gott sei Dank nur ein kleines ökologisches Pro-blem dar. Während früher für die Kunstschneegewinnung abgesetz-te Eiweiße aus getöteten Bakteri-en verwendet wurden, wird heute Wasser, das aus dem nahen Öko-system, also aus Bächen, Quellen oder Wasserspeichern entnommen wird, eingesetzt. Dieser Vorgang stellt keine verheerende Wasser-verschwendung dar, da das Wasser beim Schmelzen wieder zurückfließt und somit erhalten bleibt. Weiters bietet eine Schicht Kunstschnee bei hoher Skifahreranzahl der Ve-getation Schutz vor harten Ski- oder Snowboardkanten, sowie vor Ketten der Pistenraupen. Außerdem haben Schneekanonen zu Zeiten des Kli-mawandels einen großen Vorteil für den Tourismus. Fehlender Schnee kann durch Kunstschnee ersetzt werden und somit die Wintersaison retten. Doch wie der Experte sagt: „Beschneiung ist kein Allheilmittel, um die Klimaerwärmungen wett und lukrative Saisonen länger zu ma-chen. Der Grundsatz muss lauten: Saisonsicherung, nicht Saisonver-längerung.“

Durch die Veränderung der Land-schaft, indem, um Platz für Skipis-ten zu schaffen, Wälder gerodet werden, gibt es in jenen Gebieten

vermehrt Naturkatastrophen. Im Sommer kommt es häufig zu Über-schwemmungen oder Mur- und im Winter zu Lawinenabgängen.

Welcher Kompromiss kann aber nun geschlossen werden, um bei-des, eine gesunde Umwelt und ein Wintersportparadies, möglich zu machen?

Pistenraupen zum Beispiel sollten, um den Boden nicht zu schädigen, nur dann im Einsatz sein, wenn die Schneedecke mindestens 30 cm hoch ist. Es ist wichtig, die Bode-neigenschaften nicht zu verändern und Erdbewegungsarbeiten zu ver-meiden. Weiters wäre es von Vorteil, Kunstschnee nur in für den Winter-sport geeigneten Gebieten zu ver-wenden.

Doch nicht nur Anbieter und Be-treiber des Wintertourismus kön-nen etwas verändern. Auch Konsu-mentInnen haben die Möglichkeit, nachhaltig und umweltbewusst zu handeln. In vielen Wintersportre-gionen gibt es bereits öffentliche Verkehrsmittel, die die Gäste direkt vom Hotel vor dem Skilift, absetzen. Für diese Busnutzer gibt es vor al-lem auch im Wintersportort Werfen-wang in Österreich ein besonderes Zuckerl: Jede/r, der/die während des Skiurlaubs seinen/ihren Auto-schlüssel abgibt, erhält einen „sanft mobil-Vorteilspass“, mit dem kos-

Die ökologischen Aspekte des Wintersports.Autorin: Tina Prinz

BOKUlifestyle | BOKUmfeld

tenlos Kutschen, Busse und Autos mit Biosprit genutzt werden können. Werfenwang ist ein sogenannter „Skiort mit grünem Daumen“. Vie-le Wintersportregionen stellen jetzt nämlich auf nachhaltigen Winter-sport um und locken, wie Werfen-wang, mit umweltfreundlichem ski-betrieb.

Auch wenn all diese Maßnahmen erbracht werden, ist das laut Exper-ten noch nicht genug, denn viele Skiregionen sind quasi dem Grö-ßenwahn verfallen und bauen im-mer mehr Pisten und Liftanlagen.

Gehen wir also nachhaltig und bewusst mit unserer Umwelt um, denn, wie schon Paracelsus gesagt hat: „Die Dosis macht das Gift.“

Quellen:

- http://www.eduhi.at/gegen-

stand/geographie/

data/Tourismus_-_oelologi-

sche_Folgen.pdf

- http://www.natuerlich-ge-

sund-online.info/

artikel_2010/piste.php

- http://www.taz.de/!65895/

- http://www.uni-tuebingen.

de/egginfo/terhorst/

lehre/download/beispiel-

referat.pdf

4te INEX Sustainability Challenge

80 Studierende. 20 Projek-te. 4 Universitäten. 1 Ziel. Die inter- und transdisziplinäre Lehrveranstaltung zum Thema “Nachhaltige Entwicklung”. Dieses Mal zur Frage: “Welche Implikatio-nen hat das 2° Ziel”.Mit 20 Service-Learning Projektpartnern wie ÖBB-Infrastruktur AG, AIT, oekostrom AG, Stadt Wien (MA22), AK Wien. Bewerbung bis 03. Februar 2013 unter http://www.inex.org/

Solidarische Ökonomie Kongress 2013 In über 120 Beiträgen werden Mög-lichkeiten einer Ökonomie disku-tiert, die auf gegenseitiger Unter-stützung beruht und sich an den menschlichen Bedürfnissen ori-entiert. Der Kongress bietet Work-shops, Filme, Diskussionen, Ver-netzungsmöglichkeiten und vieles andere mehr und ist frei zugäng-lich. Datum: 22.-24. Februar auf der BOKU. Zum Programm: solidarische-oekonomie.at

ÖH_SPLITTER

BOKUmfeld | BOKUlifestyle

ÖH_MAGAZIN | 01_201328 ÖH_MAGAZIN | 01 _2013

Page 16: ÖH_Magazin Jänner 2013

1

23

26

8

4

16

12

3

18

14

6

11

20

9

7

15

5

24

17

22

25

21

13

19

10

2

Waagerecht4 "ein normales Studium war

mir zu Mainstream, meins ist …"

8 einfache Erklärung für Wünschelruten

9 Geheimtipp in der Muthgasse 10 rotschattierter Vorname 11 bröckelt nicht nur am Tüwi 14 Brautkleid bleibt nicht

Brautkleid, denn wir kochen mit …

15 verordnete Bekleidung 17 reißt sich selbst ab 23 Weder Horn noch Katze 24 moderne Erklärung für

Lindwürmer 25 BOKUball-Motto (altgriechisch) 26 kam dann doch nicht.

Senkrecht1 werden immer seltener an der

BOKU 2 Lieblingssport aller

UmweltschützerInnen 3 Fertigungstätte ohne streikende

ArbeiterInnen 5 Sollte sich mal wieder wandeln 6 Humanist aus Rotterdam,

ermöglicht gerne Auslandsaufenthalte

7 stinkendes Treibhausgas 12 will alles beschränken 13 Wassercluster der BOKU 16 wandelt sich gar zu viel? 18 juhu, ein Ausflug! 19 Gas (oben hui, unten pfui) 20 Department ohne Institute 21 machen das Studium zum

Pacman-Spiel (Abk.) 22 trotz Homophonie kein Rind

BOKUball - RätselGewinn eine Karte für den BOKUball!

Auch heuer verlost das ÖH_Magazin wieder Karten für den BOKUball am 25. Jänner 2013. Letz-tes Jahr haben über 200 Studierende am Gewinnspiel teilgenommen. Diesmal sind die Rätsel etwas kniffliger, es gilt ein Kreuzworträtsel und ein Sudoku zu lösen, um den zehnstelligen Lösungscode herauszufinden.

Schickt den Code und euren Namen per Email mit dem Betreff „Gewinnspiel“ bis zum 21. Jänner 2013 an:[email protected]

1

10

7

6

5

Die letzen Seiten | Gewinnspiel

Insgesamt verlosen wir sieben Ein-trittskarten. Die GewinnerInnen wer-den per Email benachrichtigt und können ihre Karte persönlich im ÖH-Sekretariat abholen. Bei mehr als sieben richtigen Einsendungen entscheidet das Los. Mitarbeite-rInnen der ÖH BOKU dürfen nicht teilnehmen. Ein Betrugsversuch (z.B. Senden mehrerer Emails) führt zur Disqualifikation. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

2

4

8

3

9

1.

2.

3.

4.

5.

6.

7.

8.

9.

BOKUball

2013

25. Jänner!!

ÖH_MAGAZIN | 01_201330

Page 17: ÖH_Magazin Jänner 2013