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Oel u. Tinctur aug verdorbenem Mais. 459 2) Das Kaliumdibromotetrachloroplatinat = K2PtC14 Br2; dieses Salz wurde vom Verfasser schon fruher dargestellt. 3) Das Kaliumtribromotrichloroplatinat = Xz PtC13 Br3 wird am besten erhalten, wenn z. B. Aeq. Kaliumchloroplatinat und Bromo- platinat auf einander einwirken. 4) Das Haliumtetrabromodichloroplatinat = KzPtClzBr4,welches in schonen glanzenden rothlichen Xrystallen leicht anschiesst. 5) Das Kaliurnpentabromomonochloroplatinat = KBPtClBr5. Es sind grosse, schon rubinrothe Krystalle. In kaltem Wasser sind diese sammtlichen Salze kaum loslich, in heissem Wasser dagegen mehr loslich. Die wassrigen Losun- gen werden durch Alkohol gefallt, das polarisirte Licht wird dage- gen von keinem abgelenkt. Entsprechende Salze mit anderen alkalischen Basen gedenkt Ted. noch darzustellen. (Journal of the american chemical society. 701. VIZI. p. 196.) Bl. Es ist ein hell rothliches Salz. Oel and Tinctur aus verdorbenem lais. - Cocytaux enthielt aus verdorbenem Mais mit 90 Oi0 Alkohol eine Tinctur, welche abdastillirt einen Riickstand hinterliess , der 20 o/o fe tt e s Oel, einen dem Ergotin ahnlichen Extractivstoff von sehr bitte- rem Geschmack, der in Wasser loslich, dagegen in absolutem Alko- hol unloslich ist und eine harzige Masse enthielt, welche in kochendem Wasser erweichte, ohne Rich darin zu losen, in Koh- lenwasserstoffen unloslich ist und durch KOH angegriffen wurde und in S04Hs verkohlte. Das fette Oel ist braun, hat einen spec. angenehmen Geruch und ein specifisches Gewicht von 0,925, von bitterem Geschmack, wird durch Alkalien verseift, ist in Alkohol und Aether loslich und verharzt an der Lnft. Der Extractivstoff sowohl als auch dieses Oel hat eine bestimmte toxische Wirkung , ahnlich dem Strychnin. Aus dem Destillationsruckstande erhielt Verf. eine amorphe sehr bittere Substans, welche die Reactionen der Alkalo'ide zeigte. Mit Schwefelsaure behandelt , loste Aich dieselbe auf, mit einem Tropfen Bromwasser vermischt , entstand eine violette und blei- bende Fiirbung , welche jedoch nicht durch Kaliumbichromat her- vorgerufen wurde. Da es nicht krystallinimh hergvstellt wurde, so konnte die Formel deeselben noch nicht beii.timmt werden. Das Oel des vcrdorbenen Mais sowohl als auch die Tinctur, ersteres eingerieben, letzteres in Gaben von 20 - 30 Tropfen inner- lich mehrmals taglich genommen , sind gegen Hautkrankheiten angewandt worden und sollen in kurzer Zeit die starksten Aus- schliige heilen. (ve9yZ. Bd. 216. S. 348. Repertoire de Pharma- cie. VIII. pug. 407.) Bl.

Oel und Tinctur aus verdorbenem Mais

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Oel u. Tinctur aug verdorbenem Mais. 459

2) Das Kaliumdibromotetrachloroplatinat = K2PtC14 Br2; dieses Salz wurde vom Verfasser schon fruher dargestellt.

3) Das Kaliumtribromotrichloroplatinat = Xz PtC13 Br3 wird am besten erhalten, wenn z. B. Aeq. Kaliumchloroplatinat und Bromo- platinat auf einander einwirken.

4) Das Haliumtetrabromodichloroplatinat = KzPtClzBr4, welches in schonen glanzenden rothlichen Xrystallen leicht anschiesst.

5) Das Kaliurnpentabromomonochloroplatinat = KBPtClBr5. Es sind grosse, schon rubinrothe Krystalle.

In kaltem Wasser sind diese sammtlichen Salze kaum loslich, in heissem Wasser dagegen mehr loslich. Die wassrigen Losun- gen werden durch Alkohol gefallt, das polarisirte Licht wird dage- gen von keinem abgelenkt.

Entsprechende Salze mit anderen alkalischen Basen gedenkt Ted. noch darzustellen. (Journal o f the american chemical society. 701. VIZI. p . 196.) Bl.

Es ist ein hell rothliches Salz.

Oel and Tinctur aus verdorbenem lais. - C o c y t a u x enthielt aus verdorbenem Mais mit 90 O i 0 Alkohol eine Tinctur, welche abdastillirt einen Riickstand hinterliess , der 20 o/o fe t t e s O e l , einen dem Ergotin ahnlichen E x t r a c t i v s t o f f von sehr bitte- rem Geschmack, der in Wasser loslich, dagegen in absolutem Alko- hol unloslich ist und eine h a r z i g e Masse enthielt, welche in kochendem Wasser erweichte, ohne Rich darin zu losen, in Koh- lenwasserstoffen unloslich ist und durch KOH angegriffen wurde und in S 0 4 H s verkohlte.

Das fette Oel ist braun, hat einen spec. angenehmen Geruch und ein specifisches Gewicht von 0,925, von bitterem Geschmack, wird durch Alkalien verseift, ist in Alkohol und Aether loslich und verharzt an der Lnft. Der Extractivstoff sowohl als auch dieses Oel hat eine bestimmte toxische Wirkung , ahnlich dem Strychnin.

Aus dem Destillationsruckstande erhielt Verf. eine amorphe sehr bittere Substans, welche die Reactionen der Alkalo'ide zeigte. Mit Schwefelsaure behandelt , loste Aich dieselbe auf, mit einem Tropfen Bromwasser vermischt , entstand eine violette und blei- bende Fiirbung , welche jedoch nicht durch Kaliumbichromat her- vorgerufen wurde.

Da es nicht krystallinimh hergvstellt wurde, so konnte die Formel deeselben noch nicht beii.timmt werden.

Das Oel des vcrdorbenen Mais sowohl als auch die Tinctur, ersteres eingerieben, letzteres in Gaben von 20 - 30 Tropfen inner- lich mehrmals taglich genommen , sind gegen Hautkrankheiten angewandt worden und sollen in kurzer Zeit die starksten Aus- schliige heilen. (ve9yZ. Bd. 216. S. 348. Repertoire de Pharma- cie. VIII. pug. 407.) Bl.