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Ein Leitfaden Ihrer Landeskirche Offene Kirchen

Offene Kirchen - lippische-landeskirche.de · sie tut gut und kann doch Angst machen. Nur du und ich – das ist schon lange her. Du hörst auf mein Herz, meine unsagbaren Worte

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Ein Leitfaden Ihrer Landeskirche

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„Der Seele Raum geben“ – mit diesem program-matischen Wort hat die Synode der EvangelischenKirche in Deutschland (EKD) bei ihrer Tagung imMai 2003 „Kirchen als Orte der Besinnung und Er-mutigung“ neu in den Blick gerückt und sich des-halb für eine stärkere Öffnung der evangelischenKirchen in Deutschland eingesetzt. „Kirchen sollenOrte des Friedens und Zuflucht für Bedrückte sein.Hier kann die Seele durchatmen und Kraft schöp-fen für den Alltag“, so Barbara Rinke, die Präsesder Synode der EKD. Dieses Anliegen unserer Kir-che kommt an. Offene Kirchen werden in den letz-ten Jahren immer häufiger besucht. Ob in denInnenstädten oder auf dem Dorf – dort, wo Kirchenerkennbar offen sind, kommen Menschen gern her-ein. Menschen aller Generationen nehmen sich hiereine „Auszeit“ mitten im Alltag oder in der Frei-zeit. Denn Kirchenräume mit ihrer klaren Gestal-tung und ihrer Ruhe werden als einzigartig emp-funden. Sie transportieren Geschichte. Sie wirkenästhetisch anregend. Sie laden zur Begegnung mitGott ein und regen zum Nachdenken über denGlauben an. Jede offene Kirche kann dazu beitra-gen, dass Menschen wieder Zugang zu den Fragendes Glaubens finden. Denn Kirchen sind Schatz-kammern des christlichen Glaubens. Das trifft aufdie Dorfkirche aus dem 15. Jahrhundert genausozu wie auf den 70er-Jahre-Kirchraum eines städti-schen Vorortes. Eine aufgeschlagene Bibel, die inder Kirche ausliegt, lädt zum Blättern und Lesenein. Es können Kerzen angezündet, Gebetsanliegeneinem Buch anvertraut werden. Ein kleiner Kir-chenführer hilft zu entdecken, was in der Kirche,auf dem Altar, am Taufbecken oder auf den buntenGlasfenstern zu sehen ist. Es gibt viele Möglichkei-ten, Menschen auf diese Weise in unsere Kircheneinzuladen. Als evangelische Landeskirchen begrü-ßen wir die vielfältigen Angebote sehr. Mit dieserBroschüre möchten wir allen Gemeinden Mut ma-chen und Anregungen bieten, ihre Kirchentürennicht nur am Sonntag, sondern auch an Werktagenzu öffnen – es lohnt sich!

Ihre Evangelische Kirche im RheinlandEvangelische Kirche von WestfalenLippische Landeskirche

Es ist nicht mehr zu übersehen: Kirchräume erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Sie locken europaweit immer mehr Gäste an. Men-schen kommen unter der Woche mal eben „aufeinen Sprung“ vorbei: vor demEinkauf, nach der Arbeit, in derMittagspause. Sie setzen sich zehnMinuten in die Reihen, zündeneine Kerze an, schreiben ein Gebetoder eine Bitte in ein Anliegen-buch. Am Ausgang nehmen siesich eine Karte mit einem Bibel-vers oder stecken den schriftlichenKirchenführer in ihre Tasche. Siekommen, weil unsere Städte lautund hektisch sind und die Kirch-räume mit ihrer klaren Strukturund ihrer Ruhe zunehmend alseinzigartig empfunden werden. Siekommen, weil ein Problem sie quält und sie hof-fen, in der Kirche gelassener zu werden und Trostzu finden.

Sie kommen mit Kindern an der Hand, die hier –beim Anzünden der Kerzen – eine Möglichkeit des Betens lernen. Sie sind jung und alt, siesind Frauen und Männer, sie kommen aus unter-schiedlichen Ländern, und sie sind nicht nurChristinnen und Christen. Sie kommen nichtunbedingt am Sonntagmorgen um 10.00 Uhr,

und sie suchen nicht unbedingteinen Gottesdienst. Was auf denersten Blick wie eine Enttäu-schung aussieht, eröffnet zugleicheine Chance: Viele Gemeindenbeginnen zu verstehen, dasshinter diesem neu erwachtenInteresse an den Kirchräumen

ernst zu nehmende religiöse Fragen, Anliegenund Sehnsüchte stecken. Gemeinden beschließenimmer häufiger, einladend zu sein und den Men-schen unter der Woche auch ihre Kirchtüren zuöffnen.

Wir können unsere Kirchen nur erhalten, wenn wirsie öffnen.

Vorwort der Landeskirchen Warum Kirchen öffnen

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Kirchräume zu öffnen ist ein lohnendes Projekt,dem ein Konzept zugrunde liegen sollte. Um Erfolg zu haben kann sich eine Gemeinde anfolgenden Schritten orientieren und die Fragenberaten:

1. Warum wollen wir die Kirche öffnen? Was möchten wir damit erreichen?

2. Was finden wir vor? Welche baulichen und kunsthistorischen Besonderheiten undSchätze, welchen Mitarbeiterstab, welche Traditionen der Öffnung bzw. der Schließung?

3. Entscheiden wir uns für eine Öffnung derKirche mit oder ohne Kirchenaufsicht? Wiebekommen wir ggf. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Aufsicht führen? Oder: Wer kann die Tür morgens aufschließen und abends abschließen?

4. Welche zeitlichen Varianten der Öffnung kommen in Frage? Bei Bedarf (Schlüssel kann im Gemeindebüro abgeholt werden), zu speziellen Anlässen oder regelmäßige Öffnung zu bestimmten Zeiten?

5. Wie gestalten wir die geöffnete Kirche?Welches Angebot finden die Menschen imKirchraum vor? Was können sie selbst imKirchraum tun?

6. Wie machen wir das Projekt „Offene Kirche“in der Öffentlichkeit bekannt? Welches mar-kante Anfangsdatum setzen wir (Gottesdienstzum Thema mit Start der Aktion etc.)? Wie erfahren die Menschen auf der Straße, dassdie Kirche jetzt offen ist (z. B. über Presse-arbeit oder Handzettel vor der Kirche)?

7. Welchen Erprobungszeitraum wählen wir?Nach welcher Etappe wollen wir unsere Erfahrungen auswerten, um unser Projekt weiterzuentwickeln?

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Viele Gemeinden tun sich schwer mit der Frage,ob eine Kirchenaufsicht für ihren Raum not-wendig ist oder nicht. In der Tat können hier nurindividuelle Lösungen gefunden werden. Statis-tiken weisen allerdings darauf hin, dass die Ängs-te der Verantwortlichen meist größer sind als dietatsächliche Gefahr. Es wird weniger gestohlen,beschmutzt und randaliert als befürchtet.

Die Autobahnkirchen sind seit Jahrzehnten Tagund Nacht geöffnet – in aller Regel unbewacht.In vielen Städten gibt es sehr gute Erfahrungenmit Kirchen, die morgens auf- und abendsabgeschlossen werden. Auch dort, wo verhältnis-mäßig wenig „Laufkundschaft“ in einer Kircheverweilt.

Die Tatsache, dass katholische Kirchenbis heute weit häufiger geöffnet sind als evangelische, lässt vermuten, dassobjektive Faktoren hier nicht allein aus-schlaggebend sind, sondern Gewohn-heiten und Ängste eine Rolle spielen.Es kann hilfreich sein, Kontakt mitGemeinden aufzunehmen, die Erfahrungen mitKirchenöffnungen haben. Ebenso kann eine Er-probungszeit verabredet werden. Ein Schild amEingang der Kirche, das unaufdringlich auf denbesonderen Wert dieses Raumes hinweist, oderbrennende Kerzen haben schon manchen vonSpielereien abgehalten. Selbst wenn einmal einSchaden – und damit im schlimmsten Fall einefinanzielle Belastung – entsteht: Ist es nichthöher zu bewerten, Menschen einen Raum zubieten, zu sich selbst und zu Gott zu finden?

„Friede denen, die kommen,Freude denen, die verweilen,

Segen denen, die weiterziehen.“

Ein Konzept für offene Kirchen

Die Ängste derVerantwortlichensind meist größerals die tatsäch-liche Gefahr.

Aufsicht für offene Kirchen

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Bei einer offenen Kirche denken die meistenMenschen an historisch bedeutsame oder zentralgelegene Kirchräume. Jedoch ist jede Kirchedazu geeignet, ihre Türen zu öffnen. Natürlichgibt es einfache, unspektakuläre Kirchbauten in abseits gelegenen Wohnsiedlungen, die nichtdie Zahl an Gästen erreichen werden wie dieKirchen in den Zentren unserer Städte. Aberwieso sollten sie geschlossen bleiben? JederKirchraum erzählt vom Glauben. Vieles ruft dieErinnerungen an unsere christliche Traditionwach und lädt ein, neue Erfahrungen mit demGlauben zu machen. Es gibt also gute Gründe,Menschen diesen Erinnerungs- und Erfahrungs-raum zu öffnen – auch in Kirchen, die auf denersten Blick sehr wenig Atmosphäre haben. Hier sind die Presbyterien in besonderem Maßegefordert, den Raum so zu gestalten, dass erMenschen zu Andacht und Stille einlädt. Einegeöffnete Kirche braucht einprägsame Öffnungs-zeiten (z.B. an Markttagen oder jeden Vormittagvon 10.00 bis 12.00 Uhr).

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Menschen suchen in offenen Kirchen eine beson-dere Atmosphäre. Sie möchten Kerzen anzündenund ihre Anliegen und Bitten „ablegen“. ZumGrundangebot einer offenen Kirche gehören:- die Möglichkeit, Kerzen anzuzünden, - ein erkennbarer Ort für schriftliche

Anliegen und Bitten,- eine besinnliche Atmosphäre.

KerzenVielen Menschen ist es heute fremd geworden,miteinander oder allein zu beten. Sie kennenkeine überlieferten Gebete mehr und scheuensich, eigene Worte zu formulieren. Das Anzündeneiner Kerze ist jedoch eine Form des Betens, fürdie sie sich öffnen können. Nicht selten ist sieder entscheidende Grund, eine Kirche aufzu-suchen. Allerdings ist zu überlegen, an welcherStelle im Kirchenraum das Anzünden vonKerzen ermöglicht werden kann. Der Ort, andem diese brennen, sollte würdig und passendzum Raum gestaltet sein.

Anliegen und BittenAn einem geeigneten Ort kann ein Buch aus-gelegt werden mit einem Hinweis wie: „In die-sem Buch können Sie aufschreiben, was Ihnenam Herzen liegt.“ Dieses Buch kann auf einem erhöhten Tisch oder Stehpult liegen. Der Ort sollte sichtbar und trotzdem etwas geschützt sein.

Gebete zum MitnehmenIn der Nähe des Ausganges oder an einer an-deren gut erreichbaren Stelle können Gebete,Segenssprüche oder Bibelstellen zum Mitnehmenausgelegt werden. Es ist möglich, auf einem Tischeine aufgeschlagene Bibel oder das Losungsbuchder Herrnhuter Brüdergemeine auszulegen. DiesesAngebot hat nicht zuletzt einen symbolischenWert: Die Gemeinde gibt einen deutlichen Hin-weis auf das Zentrum ihres Glaubens und die Be-deutung der Bibel für Christinnen und Christenbis heute.

Jede Kirche kann geöffnet werden Grundangebote offener Kirchen

Einladen, neueErfahrungen mitdem Glauben zumachen.

Auch für historisch weniger bedeutsame Kirchenkann ein schriftlicher Kirchenführer erstelltwerden. In diesem sollte mehr stehen als nurhistorische Zahlen und Fakten.

Folgendes sollte ein kleiner Kirchenführer enthalten:

1. eine Begrüßung der Besucherinnen und Besucher.

2. einladende Hinweise darauf, was Gäste in dem Kirchraum tun können (Ruhe finden, der Orgel zuhören, beten, in der Bibel lesen,die Kunstgegenstände betrachten…).

3. Anregungen zur Erkundung des Kirchraums.(„Welche Gefühle löst dieser Raum in Ihnenaus? Wohin zieht es Ihren Blick? Welche Farben und Formen entdecken Sie in diesemRaum? Welche Themen und Assoziationengehen Ihnen durch den Kopf?“)

4. Baugeschichtliche und (kunst)historische Informationen.

5. Gebete, eine kleine Meditation, ein Bibelwortoder eine ähnliche Hilfestellung zum Stillwer-den und Beten.

6. Hinweise auf das aktuelle Gemeindeleben,Adresse des Gemeindebüros, des Pfarramtesoder anderer Ansprechpartnerinnen und-partner der Kirchengemeinde.

Es lohnt sich für eine Gemeinde, in die Erarbei-tung ihres kleinen Kirchenführers Zeit (undGeld) zu investieren. Denn diese Faltblätter wer-den gern mitgenommen undzu Hause gelesen. Sie prägenwesentlich das Bild, das sichMenschen von einer Kircheund ihrer Gemeinde machen.

Viele Menschen, die eine offene Kirche be-suchen, haben lange Zeit nicht (mehr) gebetet.Sie stehen vielleicht vor einem Kreuz oder zünden eine Kerze an und finden keine Worte,um mit Gott zu reden. Für solche Fälle ist es einegute Hilfe, Karten oder Faltblätter mit Gebeten an genannten Stellen auszulegen. DieGebetstexte können auch besonders gestaltetsein (z.B. auf buntem Karton oder Papier), sodass sie gern mitgenommen werden.

Die Gebete können sehr unterschiedlich sein:Von einem kurzen Stoßseufzer, wie „Herr, hilfmir“ über längere Gebete oder eine kleine Ge-betssammlung zum Mitnehmen.

AngekommenFremd und vertraut ist mir dein Haus.Diese Ruhe hier bin ich kaum noch gewohnt,sie tut gut und kann doch Angst machen.Nur du und ich – das ist schon lange her.Du hörst auf mein Herz,meine unsagbaren Worte.Du siehst mein Leben, wie es ist:Gelungenes mischt sich mit Missratenem.Öffne mich für deine heilsame Stille,dein lebensschaffendes Wort.

Dieses Gebet finden Sie neben verschiedenenanderen Gebeten in einem Faltblatt zum Aus-legen der Nordelbischen Ev.-Luth. Kirche. Es istzu beziehen beim Amt für Öffentlichkeitsarbeit,Feldbrunnenstraße 29, 20148 Hamburg; Telefon 040 /413224-0.

Für weitere Fragen finden Sie die jeweiligenAdressen in den Landeskirchen (vgl. Seite 25).

Weitere Gebete und Texte finden Sie unterwww.offene-kirchen.info

Kleiner Kirchenführer Gebete auslegen

Prägen Sie dasBild Ihrer Kirche.Es lohnt sich.

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Die aus dem 12. Jahrhundert stammende Georgs-kirche prägt die Dorfsilhouette von Amelunxenim Kirchenkreis Paderborn. In den Sommermo-naten stehen ihre Türen von 9.00 bis18.00 Uhrallen Besucherinnen und Besuchern offen: Pen-sionsgästen, Radwandernden und Menschen ausdem Dorf.

Wer die Kirche betritt, findet ein Übersichtsblattmit den wichtigsten Kunstschätzen und bauli-chen Besonderheiten der Kirche. Auf einem Tischam Eingang liegt der Gemeindebrief aus. DerSchein der Kerze, die in einem großen Ständeram Taufbecken steht, taucht den Innenraum inwarmes Licht. Davor stehen zwei Sandbecken, in die Besucherinnen und Besucher ihre persön-lichen Gebetskerzen stecken können. Beim Entzünden und Löschen der Kerze spricht dieKüsterin morgens und abends ein kurzes Gebet.Die Georgskirche wird nicht beaufsichtigt. Dennoch hat es in den letzten 30 Jahren keineSchäden gegeben.

Die jährlichen Aktionswochen „Lasst Steine zueuch sprechen!“ runden das Angebot der offenenKirche ab. Dabei führt ein mit farbigen Fuß-stapfen markierter Erlebnispfad quer durch dieGeorgskirche: An insgesamt fünf Stationenladen Psalmen und andere kurze Texte zumNachdenken und Betenein. Am ersten Halt wirdman von einem Arran-gement aus Blumenempfangen; farbige Tü-cher ergänzen das Bild.Im Altarraum stehenverschiedene Vasen undhinter dem Altar zweihohe Stühle, um dieKirche einmal aus einerungewohnten Perspek-tive wahrzunehmen. Ander vierten Station ste-hen zwei Sessel auf der

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eEvangelische Georgskirche in Amelunxen

Ansprechpartner:Evangelische Kirchengemeinde AmelunxenPfarrer Hansjörg FedermannKüsterin Ulrike Beckmann-Gutierrez Telefon 05275 /373Geistliche Besinnung:morgens und abends Gebet der KüsterinMitarbeitende:KüsterinMaterialien:Gemeindebrief, Kerzen, Sandbecken, Anliegenbuch,CD-Player mit klassischen CDsKosten:ca. 100 Euro im JahrÖffnungszeiten:in den Sommermonaten täglich von 9.00 bis 18.00 Uhr

freien Fläche zwischen der ersten Bankreihe unddem Altarraum – mit Blick auf Taufbecken undKreuz. Wer möchte, kann hier eine Kerze im Sand-becken anzünden. Am Ausgang liegen dann – zum Mitnehmen – Bildkarten mit dem 23. Psalm.Daneben bietet ein aufgeschlagenes Buch Platz für eigene Gedanken und Anregungen.

Seit Anfang Januar 2002, nach abgeschlos-sener Innenrenovierung, sind die Türen derAuferstehungskirche an drei Wochentagen(mittwochs, donnerstags und freitags) in der Zeit von 10.00 bis 12.00 Uhr und von 15.00 bis 17.00 Uhr geöffnet.

Die schlichte, zentral gelegene Kirche imklassizistischen Stil soll vielen Menschen derStadt und der Region zugänglich sein. Dasist nur durch das Engagement vieler Ehren-amtlicher möglich. Mit dem Slogan „ZweiStunden Zeit pro Monat für die Auferste-hungskirche“ wurden Mitarbeitende für dieKirchenöffnung geworben. 40 Personenhaben sich bereit erklärt, das ganze Jahrhindurch bei der Kirchenöffnung mitzuar-beiten.

Im Kirchraum liegen schriftliche Kirchen-führer aus, die den Besucherinnen und Be-suchern Informationen über die Auferste-hungskirche geben.

Außerdem haben sie die Möglichkeit, eineKerze anzuzünden und für eine Weile Ruheund Besinnung nach der Hektik des Alltagszu finden. In einem ausgelegten Buch kön-nen sie ihre Gedanken und Anliegen eintra-gen. Zu besonderenAnlässen, wie z. B. anAdventssamstagen undbeim Kunstsommer derStadt Arnsberg, wirddie Kirchenöffnung miteinem gleichzeitig statt-findenden Kirchencaféund dem Verkauf vonEine-Welt-Waren ver-bunden. Als „OffeneKirche“ gibt es in derAuferstehungskircheein abwechslungsrei-ches Kulturprogramm

mit Konzerten, Ausstellungen etc., das immerfür ein Halbjahr von einem Team organisiertwird.

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eAuferstehungskirche in Arnsberg

Ansprechpartner:Auferstehungskirche in ArnsbergPfarrer Volker Horstmeyer Telefon 02931 /530764Geistliche Besinnung:während der ÖffnungszeitenMitarbeitende:40 PersonenMaterialien: Andachtskerzen, Ansichtskarten,Kirchenführer, Buch für AnliegenKosten:Kosten werden vollständig durch Spenden gedeckt Öffnungszeiten:mittwochs bis freitags von 10.00 bis 12.00 Uhr und 15.00 bis 17.00 Uhr

Die Martinskirche ist die älteste evangelischeKirche in Bottrop (1884) und liegt als einzige imZentrum der Stadt. Durch eine Umgestaltung derInnenstadt ist sie seit 2002 noch enger mit derFußgängerzone verbunden.

Die Kirche wurde im Jahr 2001 renoviert. Dabeisind Möglichkeiten geschaffen worden, sie auchüber die Gottesdienste hinaus für eine Stadt-kirchenarbeit zu öffnen. Seit Januar 2002 wirdmonatlich eine besondere Veranstaltung ange-boten (Konzert, Ausstellung, Lesung, Filmvor-führung, besonderer Gottesdienst).

Seit März 2003 ist die Martinskirche auch anWochentagen zur Marktzeit, mittwochs undsamstags von 10.30 bis 12.30 Uhr, geöffnet.Die Besucherinnen und Besucher haben dieMöglichkeit, Kerzen anzuzünden und das, wassie bewegt, in ein Buch einzutragen. In denBänken liegen Bibeln, Gesangbücher und Bild-bände mit meditativen Texten aus. Darüberhinaus wird Informationsmaterial über das Gemeindeleben angeboten.

Geöffnet ist die Martinskirche auch zu denStadtfesten im Sommer und Herbst. Beginnendmit dem Gottesdienst am Sonntag wird bis spät-nachmittags in der Kirche und um die Kircheherum ein Programmangeboten. Dieses setztsich aus der Öffnung desKirchencafés, Bastel-und Spielangeboten fürKinder, Trödelmarkt,Eine-Welt-Laden undAuftritten von Musik-gruppen zusammen. DieÖffnung der Kirche anden Werktagen wird voneiner Gruppe ehren-amtlich Mitarbeitendergetragen, zu der 25Frauen und Männer

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eMartinskirche in Bottrop

Ansprechpartnerin:Evangelische Kirchengemeinde Bottrop-AltstadtPfarrerin Anke Schröder, Telefon 02041/29346Geistliche Besinnung:während der ÖffnungszeitenMitarbeitende:25 PersonenMaterialien:Bibeln, Gesangbücher, Bildbände mit meditativen Texten,Informationsmaterial über das Gemeindeleben Kosten:keineÖffnungszeiten:mittwochs und samstags von 10.30 bis 12.30 Uhr; an jedem dritten Samstag im Monat Kinderkirche von 11.00 bis 12.00 Uhr

gehören. Sie führen Aufsicht und beantwortenFragen der Besucherinnen und Besucher. Imersten halben Jahr der Kirchenöffnung wurden750 Gäste gezählt.

Die 1903 erbaute Dorfkirche wurde im Jahr 1995 nach liturgischen, künstlerischen undökologischen Gesichtspunkten neu gestaltet.Mit Kirchenbegrünung, dem Feuchtbiotop imnaturnahen Pfarrgarten und der Pflege des al-ten Lindenbestandes bemüht sich die Gemeindeum eine ökologische Gestaltung des Kirchen-geländes. Die Grünflächen und der Kirchhofsind zum Spielen freigegeben. In der Kirche, die das ganze Jahr täglich von 8.00 bis 22.00Uhr geöffnet ist, treffen sich Schlichtheit undSpiritualität und schaffen eine einladende Atmosphäre – auch über den gut besuchtenSonntagsgottesdienst hinaus.

Mit einer Gebetsecke im Kirchraum pflegt dieGemeinde ihre ökumenische Gastfreundschaft.Der jüdische Chanukkaleuchter erinnert an den Holocaust, unterstreicht aber auch, dass der christliche Glaube ohne seine jüdischenWurzeln undenkbar ist. Die Gebetslampe brenntals Zeichen ökumenischer Verbundenheit mitden römisch-katholischen, die Ikone verbindetmit den orthodoxen Christinnen und Christen.Die ausgelegten Steine rufen dazu auf: Lege ab,was belastet. Eine Rose symbolisiert: In GottesNähe blüht das Leben. In der Gebetsecke treffensich montagmorgens vor Dienstbeginn diehauptamtlich Mitarbeitenden zu einer Zeit desSchweigens und zumFürbittengebet für dieGemeinde.

Spätabends, wenn dasJugendbistro schließt,treffen sich hier Ju-gendliche zum Schluss-gebet. Darüber hinausgibt es spontane Gebets-zeiten. Besucherinnenund Besucher sind jeder-zeit willkommen. Für siestehen am Eingang als

Zeichen der Gastfreundschaft Getränke bereit.Gebetskarten laden zur Besinnung ein. EineBroschüre informiert nicht nur über die evan-gelische Kirche in Denklingen, sondern auchüber die Angebote anderer geöffneter Kirchenim Oberbergischen Land.

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eEvangelische Kirche in Denklingen

Ansprechpartner:Evangelische Kirchengemeinde DenklingenPfarrer Wolfgang VorländerTelefon 02296 /999434Geistliche Besinnung:spontane Gebetszeiten, Feierabendgebet mittwochs 19.00 UhrMitarbeitende:alle, die sich an den Gebetszeiten beteiligenMaterialien:kleiner Kirchenführer, Gebetskarten, Gemeindebrief, GetränkeKosten:um freiwillige Spenden wird gebetenÖffnungszeiten:täglich von 8.00 bis 22.00 Uhr (oft noch länger)

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Die 1903 erbaute Kirche erhielt in den fünfzigerJahren eine Umgestaltung nach sehr puristischenMaßstäben – ohne Verzierungen und Malereien.Klare Formen und Glas bestimmen den Innen-raum. Die Johanneskirche versteht sich alsKirche mitten in der Stadt, jedoch nicht als Citykirche. Sie ist in Troisdorf – mit rund 79.000 Einwohnerinnen und Einwohnern diegrößte Stadt im Rhein-Sieg-Kreis – von derFußgängerzone aus zu erreichen. Als Stadtkir-che ist die Kirche nicht nur ein Ort für Gottes-dienst und Gebet, sondern auch für Kommu-nikation und Begegnung, Kunst und Kultur,Meditation und Spiritualität.

Die Johanneskirche ist montags bis freitags von 11.00 bis 16.30 Uhr geöffnet. Im Vorraumbefindet sich ein Kirchencafé mit Eine-Welt-Laden, das von 40 ehrenamtlichen Mitarbeiterin-nen und Mitarbeitern betreut wird. Seit September2003 ist dem Kirchencafé auch eine Kirchenein-trittsstelle angeschlossen, die dienstags und don-nerstags jeweils zu den Öffnungszeiten des Cafés besetzt ist.

Im Innenraum der Kirche, der durch das Café zuerreichen ist, verändern zahlreiche Kunstausstel-lungen immer wieder die Atmosphäre und ladenzum Verweilen undNachdenken ein. Im Eingangsbereich findenBesucherinnen und Be-sucher ein Anliegen-buch, Informationenüber die Kirche undGemeindebriefe. Unterder Seitenempore ent-steht zurzeit ein Medita-tionsraum, der vomKirchencafé aus nichteinsehbar ist. In diesemRaum der Stille, der op-tisch durch satiniertes

Ansprechpartner:Johanneskirche in TroisdorfPfarrer Dietmar PistoriusTelefon 02241 / 979094-0Geistliche Besinnung:während der Öffnungszeiten und bei KurzandachtenMitarbeitende:40 Ehrenamtliche aus dem KirchencaféMaterialien:Anliegenbuch, Kirchenbroschüre, Gebetsvorschläge,Gemeindebrief, MeditationskissenKosten:das Kirchencafé arbeitet auf Spendenbasis, hinzukommt eine jährliche Kollekte für die geöffnete KircheÖffnungszeiten:montags bis freitags von 11.00 bis 16.30 Uhr

Glas vom Kirchraum abgeschirmt ist, kann mangemeinsam oder allein meditieren, beten, Besin-nung finden. Geplant sind auch Kurzandachten,die jedoch kein beständiges Angebot wie in denCitykirchen sein können. Der offene Raum wirdmit Teppichboden, Meditationshockern, Sitz-kissen und Gebetsvorschlägen ausgestattet sein.Eine meditative Mitte wird im wöchentlichenWechsel von den Mitarbeitenden des Kirchen-cafés umgestaltet.

JohanneskircheEvangelische Stadtkirche in Troisdorf

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Die ungleichen Türme der St.-Nicolai-Kirche sindein Wahrzeichen von Lemgo. Vor fast 800 Jahrenim romanischen Stil errichtet, später zur goti-schen Hallenkirche umgebaut, liegt St. Nicolai im Herzen der alten Hansestadt, neben Rathausund Marktplatz. Touristen und Einheimische be-treten die Kirche oft und gern – um Kunst undArchitektur zu besichtigen oder um still zu ver-weilen. Das ist täglich außer montags von 8.00bis 18.00 Uhr (im Winter bis 16.00 Uhr) möglich.Ein Kerzentisch vor einem romanischen Altarbildsteht für Besucher bereit, die eine Kerze entzün-den möchten; Stühle davor laden zum Sitzen ein. Bibel und Gesangbuch liegen aus, ebenso ein Buch, in das Gäste sich eintragen können.Besucher können mit Hilfe eines „Rundgangsdurch St. Nicolai“ einen Weg durch die Kircheunternehmen. Das Faltblatt liegt auf Deutsch,Englisch und Niederländisch vor (Kaufpreis 1 Euro). Außerdem gibt es einen farbigen Kunst-führer (Deutscher Kunstverlag), der übers Internet bestellt werden kann (2 Euro), sowie verschiedenePostkarten mit Motiven der Kirche. St. Nicolai hateinen Kreis ehrenamtlicher Kirchenführerinnenund Kirchenführer, die Gruppen auf Anmeldungkostenlos führen. Ergänzend hält sich an jedemSamstag zwischen Ostern und Erntedank eineKirchenführerin oder ein Kirchenführer zwischen14.00 und 16.00 Uhr in der Kirche auf, um Besucherinnen und Besucher zu einerKirchenführung einzu-laden, deren Dauer dieGäste selbst bestimmenkönnen. Insbesonderefür Schulklassen undGemeindegruppen istzurzeit das neue kirchen-pädagogische Angebot„Kirche zum Anfassen“in Vorbereitung. Führun-gen können übers Inter-net bestellt werden. Musik zur Marktzeit

erklingt in lockerer Folge samstags um 11.30Uhr. Es spielt das Kantorenehepaar Anne undFriedemann Engelbert. Termine stehen unterwww.nicolai-kantorei.de im Internet.

Unter www.nicolai-lemgo.de/kirche findet manzahlreiche Hinweise zu einem Kirchenbesuch, zu Führungen und zu Veröffentlichungen derGemeinde.

St.-Nicolai-Kirche in Lemgo

Ansprechpartner:Ev.-lutherische Kirchengemeinde St. NicolaiPfarrer Andreas LangeTelefon 0 52 61/40 75, Fax 0 52 61/1 77 [email protected] Besinnung:je nach Kirchenjahr, z.B. täglich im Advent. Einmal monatlich samstags, 18.00 Uhr Taizé-GottesdienstMitarbeitende:20 EhrenamtlicheMaterialien:Gästebuch, Kerzen, zwei Kirchenführer, PostkartenKosten: Geringe Kosten werden durch aufgestellte Sammeldose refinan-ziert, Kirchenführer und Postkarten langfristig durch VerkaufÖffnungszeiten:dienstags bis sonntags von 8.00 bis 18.00 Uhr (in den Wintermonaten 8.00 bis 16.00 Uhr)

Das unten abgebildete Signet zeigt: Hier ist eineKirche verlässlich offen. Hier sind Gäste will-kommen. Diese Kirche lädt Sie ein zu Besinnungund Begegnung.

Das Signet „Verlässlich geöffnete Kirche“ ist imFachausschuss Kirchen- und Klostertourismus in der Evangelisch-lutherischen LandeskircheHannover entstanden. Ziel der Signetvergabe istes, die Öffnung von Kirchen für Gäste zu för-dern, die geöffneten Kirchen leicht erkennbar zumachen und eine Infrastruktur zu schaffen. ImMai 2000 wurden die ersten Signets an 75

Kirchengemeinden in der hannoverschenLandeskirche verliehen. Seitdem haben

immer mehr Kirchengemeinden, aberauch Landeskirchen das Signet über-

nommen. Um in Deutschlandmöglichst einheitlich (z.B. in

Wander-, Rad- oder Autoführern) unddamit auch wiedererkennbar auf offene

Kirchen hinzuweisen, haben sich die dreievangelischen Landeskirchen dazu ent-

schieden, das Signet „Verlässlich geöffneteKirche“ zu übernehmen.

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Sign

etSignet für verlässlich geöffnete Kirchen So erhalten Sie das Signet

Folgende Voraussetzungen sind zu erfüllen:

1. Die Kirche ist regelmäßig an mindestens fünfTagen in der Woche je vier Stunden geöffnet.

2. Die regulären Öffnungszeiten teilen sich inzwei Vormittags- und zwei Nachmittags-stunden, in der Regel 10.00 bis 12.00 Uhr und 14.00bis 16.00 Uhr.

3. Die Mindestöffnungszeit gilt in der Regel vom 1. April bis 30. September.

4. In der Kirche liegen Informationen über dieKirche und aus dem Leben der Gemeinde aus.

5. Die Kirche wird in einem einladend geord-neten Zustand gehalten.

6. Die Kirchengemeinde darf das Signet „Verlässlich geöffnete Kirche“ für die Öffent-lichkeitsarbeit verwenden.

7. Das Recht, das Signet zu verwenden, kannentzogen werden, wenn diese Selbstver-pflichtung nicht eingehalten wird.

Das Signet wirdleicht erkennbaran der Außen-seite der Kircheangebracht.

Das Angebot einer offenen Kirche nehmenPassantinnen und Passanten wahr, wenn siedarauf aufmerksam werden. Dies unterstützt ein großflächiges Banner neben der Kirchentür.Die Botschaft lautet: „Jetzt ist diese Kirche ge-öffnet.“ Anders als das Signet ist das Banner ankein Vergabekriterium gebunden. Wenn dasBanner hängt, ist die Kirche geöffnet.

Das Banner aus wetterfestem und waschbaremMaterial (250 cm x 80 cm) ist innerhalb vonwenigen Minuten mit einem einfachen undebenso stabilen System auf- und abhängbar.

Die Kosten für ein Banner betragen ca. 60 Euro.Es kann zusammen mit einer Montageanleitungbei den landeskirchlichen Ansprechpartnerinnenund Ansprechpartnern (siehe Seite 26) bestelltwerden.

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Bann

erBanner für die offenen Kirchen

Evangelische Kirche im RheinlandAmt für Gemeindeentwicklung undMissionarische Dienste der EvangelischenKirche im Rheinland (gmd)Rochusstraße 4440479 DüsseldorfTelefon 0211/3610-244 oder 245Fax 0211/[email protected]

Neue Adresse ab März/April 2004:Missionsstraße 9a42285 WuppertalTelefon 0202/2820-401Fax 0202/[email protected]

Evangelische Kirche von WestfalenAmt für missionarische DiensteStadt- und CitykirchenarbeitOlpe 3544135 DortmundTelefon 0231/5409-63Fax 0231/[email protected]

Lippische LandeskircheLandeskirchenamt der Lippischen LandeskircheKirchenrat Andreas-Christian TüblerLeopoldstraße 2732756 DetmoldTelefon 05231/976-719Fax 05231/[email protected]

Dieses Faltblatt wird herausgegeben von den Landeskirchen

Vizepräses Petra Bosse-Huber (EKiR)Oberkirchenrätin Doris Damke (EKvW)Kirchenrat Andreas-Christian Tübler(Lippische Landeskirche)

Corinna Hirschberg, Uwe Moggert-Seils,Antje Rösener, Eva Schüler

Buttgereit und Heidenreich GmbH,Strategie. Kommunikation. Design.Haltern am See, www.b-und-h.deekw-451-03

Linsen Druckcenter, Kleve

Öffentlichkeitsarbeit der EKvWEvangelisches MedienhausCansteinstraße 1, 33647 Bielefeldwww.ekvw.de

Januar 2004

Dieses Faltblatt ist unentgeltlich zu bestellenbei den Ansprechpartnern der Landeskirchen

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Ansprechpartner der Landeskirchen

Impressum:

Verantwortlich:

Redaktion:

Gestaltung:

Druck:

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Aktuelle Infomationen zu Ihrer Landeskirche unterwww.ekir.de · www.ekvw.de · www.lippische-landeskirche.de