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Newsletter – Deutsches Haus London 2012 *Freitag, 10. August 2012 Olympische Momente 15 * 2 SHOW UND ENTERTAINMENT Jubel im Haus – Der Athletenabend 4 WIRTSCHAFT Menschen organisieren – Die Macher der Messe Düsseldorf 5 AKTUELL Lernfaktor Olympia Interview mit Jens Lehmann 7 SPORT Der Doppelschlag von Eton – Die zwei Olympiasiege der Kanuten 8 SPORT Beachboys feiern Riesenparty - Brink und Reckermann gewinnen Gold 11 SPORT Das Stabhochsprungfinale - Vorschau auf Wettkampftag 14 Furioses Finale: Peter Kretschmer und Kurt Kuschela paddeln bei ihrer Olympia-Premiere zum Sieg im Zweier-Canadier. Die jungen Wilden

Olympische Momente – Ausgabe 15 Newsletter Deutsches Haus London 2012

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Olympische Momente – Ausgabe 15 Newsletter Deutsches Haus London 2012

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Page 1: Olympische Momente – Ausgabe 15 Newsletter Deutsches Haus London 2012

Newsletter – Deutsches Haus London 2012

*Freitag, 10. August 2012

OlympischeMomente 15*

2 SHOW UND ENTERTAINMENTJubel im Haus –Der Athletenabend

4 WIRTSCHAFTMenschen organisieren –Die Macher der Messe Düsseldorf

5 AKTUELLLernfaktor Olympia –Interview mit Jens Lehmann

7 SPORTDer Doppelschlag von Eton –Die zwei Olympiasiege der Kanuten

8 SPORTBeachboys feiern Riesenparty -Brink und Reckermann gewinnen Gold

11 SPORTDas Stabhochsprungfinale -Vorschau auf Wettkampftag 14

Furioses Finale: Peter Kretschmer und Kurt Kuschela paddeln bei ihrer Olympia-Premiere zum Sieg im Zweier-Canadier.

Die jungen Wilden

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Newsletter – Deutsches Haus London 2012

*Freitag, 10. August 2012

OlympischeMomente 15*

2 SHOW UND ENTERTAINMENT

TERMINE DEUTSCHES HAUSFREITAG, 10. AUGUST:DOSB-Pressekonferenz (ab 9 Uhr*)DJ Moe (ab 19 Uhr)

SAMSTAG, 11. AUGUST: DOSB-Pressekonferenz (ab 9 Uhr*)Abschlussabend mit DJ Moe (ab 19 Uhr)

*Änderungen vorbehalten

Die Athleten zu Gast im Deutschen Haus: Fechter trafen Kanuten, Leichtathleten Turner, Schwimmer Judoka. Alle fieberten sie mit Julius Brink und Jonas Reckermann.DOSB-Präsident Thomas Bach fand das prima: „Ich möchte Sie bitten, kräftig die Daumen zu drücken für die Beachvolleyballer.“ Der Lohn für den Einsatz: Gold fürBrink/Reckermann! Und dann gab es noch die Zugabe mit Silber für Christina Obergföllund Bronze für Linda Stahl im Speerwurf. Der adlige Star des Abends war Fürst Albertvon Monaco, selbst mehrfacher Teilnehmer an Olympischen Spielen und IOC-Mitglied,der sich unter den Medaillengewinnern im Haus sichtlich wohlfühlte.

Jubel im HausDER ATHLETENABEND

Karin Scheinhardt (adidas) undKugelstoßer David Storl, der Silber in London gewann (oben).

Stolz auf ihre Goldmedaille sindFranziska Weber und Tina Dietze(unten, v. links).

Gut gelaunte Hausgäste: DOSB-Präsident Thomas Bach, Fabian Hambüchen, ChristinaObergföll, Fürst Albert von Monaco undBritta Heidemann (ganz oben, v. links).Unterhaltsame Gespräche: Thomas Bach mit Fürst Albert und Britta Heidemann(oben, v. links).

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EDLER SPENDER FÜR DEN DEUTSCHEN SPORT

Der Brite Robin Malin hat einnobles Ziel: Er möchte dendeutschen Nachwuchssport miteiner Summe von 50.000 Eurounterstützen. „Meine Mutter,die vor neun Monaten starb,liebte Deutschland“, erklärtMalin, der in London 2012 als Volunteer im Einsatz ist.„Sie liebte das Land, und sieliebte Sport.“

FÜR DIE ZUKUNFT

Mit seiner Spende möchteMalin in die Zukunft investie-ren und etwas zurückgeben,was für ihn selbst – dank sei-ner Mutter – selbstverständlichwar: „Ich konnte auf die bes-ten Schulen gehen. Mir man-gelte es nie an irgendwas. Ichmöchte mit der Spende dazubeitragen, dass talentiertejunge Menschen sich genausosorgenfrei wie ich auf ihre Leidenschaft, den Sport, kon-zentrieren können.“ WelchenInstitutionen und Zwecken das Geld zukommen soll, willMalin bei einem Besuch beimDOSB in Frankfurt in dennächsten Wochen entscheiden.

SHOW UND ENTERTAINMENT 3

Den Hauptgewinn des Abends verleihen HorstPoppe (Lufthansa) und Andreas Sikora (DerTour)an Ruderer Sebastian Schmidt (Mitte, Bild ganzoben). Ab sofort ein Bayernfan: Andreas Dittmer(oben rechts) überreicht das Trikot an NadineKleinert (links). Es gratulieren auch HeikeDrechsler und Moderator Andreas Richter.

Im Mittelpunkt des Abends: die Athleten der Deutschen Olympiamannschaft (oben).

Die „jungen Wilden“ sind Olympiasieger im Zweier-Canadier:

Peter Kretschmer undKurt Kuschela (unten, v. links).

Sabine Krapf (DOSB) und der Brite Robin Malin.

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*Freitag, 10. August 2012

OlympischeMomente 15*

4 WIRTSCHAFT

ie Wahl fiel auf das Museumof London Docklands imOsten der Stadt. „Der Bau

erfüllte alle wichtigen Kriterienwie Anbindung an die Sportstät-ten oder Größe und Infrastruk-tur“, erzählt Urban Kiss, Direktorfür Sonderveranstaltungen bei der Messe Düsseldorf. DieFolge der Entscheidung: viele,viele Gespräche mit Museums-machern, Denkmalsschützernund Behörden. Mindestenszwölfmal flogen Urban Kiss, LarsWismer oder Julia Kuntze-Braundeswegen nach London. „Unswar von Anfang an klar, dass derEinzug des Deutschen Hauses insMuseum einen hohen Aufwandbedeuten würde“, sagt Kiss.Denn nicht ein einziger Nagel

durfte in bestehende Wändeversenkt werden.

BETRIEBSMODUS AB 18 UHR

Nachdem alles perfekt vorberei-tet war, reisten die drei aus Düs-seldorf am 13. Juli in London anund übernahmen zwei Tage spä-ter das Museum gemeinsam mitder DSM. Am ersten Tag wurdejeder Raum mit seinem Inventardokumentiert. Und bald daraufrollten zehn Lkws an, die voll-geladen waren mit technischemEquipment, Möbeln oder Stahl-trägern für die Außenterrasse.Außerdem „gefühlte 1.000 Pakete“, erzählt Projektmanage-rin Julia Kuntze-Braun. ZehnTage dauerte der Aufbau des

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„Das ist es!“ Vor vier Jahren stand Urban Kiss mit Mitarbeitern der Deutschen Sport-Marketing (DSM) das erste Mal vor einem Gebäude in den Docklands. Sie suchten eineLocation für das Deutsche Haus bei den Spielen 2012.

Menschen organisierenDIE MESSE DÜSSELDORF IM DEUTSCHEN HAUS

Haben alles im Griff: Urban Kiss, Julia Kuntze-Braunund Lars Wismer von der Messe Düsseldorf (oben, v. links) und mit den Technikern Erika Geigulat (Bildlinks, oben links) und Matthias Bierke (Bild links, oben rechts).

Deutschen Hauses. „Am 25. Juliwaren wir dann mit allem um 22 Uhr fertig“, erzählt Projekt-manager Lars Wismer. Am nächs-ten Tag wurde das Deutsche HausPunkt 18 Uhr auf Betriebsmodusgeschaltet.

KANAL 1 IST AUF EMPFANG

Seitdem tragen Kiss, Wismer undKuntze immer einen Knopf imOhr. „Kanal 1 ist immer aufEmpfang“, sagt Kiss. Denn dieMacher der Messe Düsseldorforganisieren von 7 Uhr morgensbis 2 Uhr in der Nacht vor allemeines: das Setup des Hauses.Das fängt mit dem Einschaltender TV-Screens, dem Briefingder Hostessen, der Annahme

von Lieferungen an und endetbei der Kontrolle der Etagen,der Steuerung der Technik unddem Aufbau von Werbewändenbei den Themenabenden.„Jeder Tag in London stellt unsvor neue Aufgaben“, erzählt derBorussia-Dortmund-Fan Kiss,der im ganzen Trubel einruhender Pol ist. Dafür gibt eseinen guten Grund. Die dreiDüsseldorfer können sich näm-lich auf eines verlassen: Das istder Teamgeist der 200 Mitarbei-ter im Haus. Deswegen bezeich-net Julia Kuntze-Braun als dengrößten Momente der Spieleden Fakt, „dass wir alle zusam-menhalten und unseren Spaßhaben.“ Ein schönes Fazit nachmehr als vier Jahren Arbeit.

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AKTUELL 5

Olympiafan Jens Lehmann ist begeistert von derBeachvolleyball-Arena an der Horse Guards Parade.

Michael Ilgner (Sporthilfe), Jens Lehmann, BrittaHeidemann und Tom Bender von der DFL (v. links).

Jens Lehmann ist auch zwei-facher Olympiasieger. Wuss-ten Sie das?Ja, das weiß ich. Er hat in Barce-lona 1992 und Sydney 2000 Goldmit dem Bahnvierer gewonnenund zweimal Silber in derEinerverfolgung.

Stimmt. Haben Sie ihn schonmal getroffen? Bisher nicht, aber das wäre wit-zig. Dann würde ich gern seineMedaillen in Händen halten. Diesollen ja sehr schwer sein;besonders die aktuellen, die hierin London vergeben werden.

Die Chance, eine eigene olym-pische Medaille zu gewinnen,hatten Sie ja nie … Leider nicht. Kurz vor den Olym-pischen Spielen 1992 verloren wirin allerletzter Minute das ent-scheidende Qualifikationsmatchgegen Schottland mit 3:4-Toren.

Das war ein sehr bitterer Momentin meiner Karriere. Aber nichtnur für mich, sondern auch bei-spielsweise für Christian Wörns,Horst Heldt, Gerhard Poschner,Heiko Herrlich oder MehmetScholl. Wir wären gern in Barce-lona 1992 dabei gewesen.

In London 2012 nimmt erst-mals seit den Spielen 1948beim Fußballturnier wedereine deutsche Männer- nocheine Frauenmannschaft teil … Das ist sehr schade. Aber nichtzu ändern. Vielleicht klappt es jabei den Olympischen Spielen2016 in Rio.

Sind Sie Olympiafan?Natürlich. Als Kind habe ich mirmit Begeisterung die Leichtath-letik-Wettbewerbe angesehen.In meiner Schulzeit war ich keinschlechter Weit- und Hochsprin-ger, außerdem ein guter Läufer

Er kann nicht nur Zettel lesen und anschließendElfmeter halten: Der ehemalige Torwart der deut-schen Fußballnationalmannschaft Jens Lehmannunterstützt die Partnerschaft zwischen der Deutschen Sporthilfe und der Bundesligastiftung.Außerdem macht er sich Gedanken darüber, wasder Fußball von Olympia lernen kann.

Lernfaktor Olympia EX-FUSSBALL-NATIONALTORWART JENS LEHMANN

auf den Strecken zwischen 400mund 1.500m. Aber die Begeiste-rung für den Fußball überwogam Ende.

Haben Sie sich hier schoneinen Wettbewerb angesehen?Na, klar! Gestern war ich beimBeachvolleyball in der HorseGuards Parade. Das ist für michder schönste Ort der OlympischenSpiele, von dort hat man einenfantastischen Blick auf denBuckingham Palace und Big Ben.

Können Profifußballer eigent-lich etwas von den olympi-schen Sportarten lernen?Selbstverständlich. Toni Schumacher hat mir vor vielenJahren Speerwurf-Übungen vor-gestellt, die mir sehr geholfenhaben – nicht nur bei Abwürfen,sondern auch bei der Körperko-ordination. Daneben gibt es abernoch viele andere Sportarten,von denen Fußballer lernenkönnten. Beispielsweise halteich das Turnen für sehr wichtig.

Sie nehmen derzeit an einerTrainerausbildung in Walesteil. Vielleicht wird Ihr olym-pischer Traum ja doch nochwahr – und zwar als Trainer?Vorstellbar ist vieles, mal sehen,was da noch kommt.

BUNDESLIGA BLEIBTSPORTHILFE-PARTNER

DEUTSCHER MEISTERJENS LEHMANN

Die Bundesliga-Stiftung hat dieKooperation mit der StiftungDeutsche Sporthilfe vorzeitigum drei Jahre bis zum 30. Juni2016 verlängert. Das gabenMichael Illgner, Vorstandsvor-sitzender der Deutschen Sport-hilfe, und Tom Bender, Vorsit-zender der Bundesligastiftung,im Beisein von Ex-Nationaltor-wart Jens Lehmann und Olym-piasiegerin Britta Heidemanngestern im Deutschen Haus inLondon bekannt. „Die Populari-tät und die wirtschaftliche undmediale Strahlkraft der Bun-desliga bringt eine Verantwor-tung gegenüber Sportarten mit sich, die nicht immer imRampenlicht stehen“, sagteTom Bender zur Begründungder Fortsetzung des Engage-ments mit kommunikativenLeistungen und finanziellenMitteln. Die Partnerschaft zwi-schen der Deutschen FußballLiga (DFL), der Bundesliga-Stiftung und der Sporthilfe be-steht seit 2008.

Lehmann wurde am 10. No-vember 1969 in Essen geboren.Seine Profikarriere begann erbei Schalke 04. Danach spielteer für den AC Mailand, Borus-sia Dortmund, Arsenal Londonund den VfB Stuttgart. Er ge-wann mit diesen Klubs denUEFA-Pokal, die deutsche undenglische Meisterschaft. Fürdie deutsche Nationalmann-schaft spielte er 61-mal, nahman jeweils drei Welt- und Euro-pameisterschaften teil. Seinegrößten Erfolge: die Vize-Welt-meisterschaft 2002 und die Vize-Europameisterschaft 2008.

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Newsletter – Deutsches Haus London 2012

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OlympischeMomente 15*

6 SPORT

ls Timo Boll, Bastian Steger und DimitrijOvtcharov als frischge-

backene Bronzemedaillenge-winner zur Pressekonferenzerscheinen, lassen sie sich ent-spannt in die weißgepolstertenStühle fallen. Müde sehen sieaus, aber auch erleichtert – alssei eine große Last von ihnenabgefallen.

WERBUNG FÜR DEN TISCHTENNISSPORT

„Die Erwartungen – vor allemdie eigenen – waren nach demMannschaftssilber in Pekinggroß. Es ist ein gutes Gefühl,diesen gerecht geworden zusein. Wir haben gute Werbungfür den Tischtennissport betrie-ben“, sagt Ovtcharov, der mitBronze im Einzel den erstenErfolg der deutschen Tischten-nis-Herren in London klarmach-te. Zwei der zwölf Medaillen inden Herren-Tischtenniswettbe-werben gingen an den Deut-schen Tischtennis Bund (DTTB).Sechs an den großen Konkur-renten aus China. „Das ist einhistorischer Erfolg“, findetDTTB-Verbandspräsident ThomasWeikert.

AN DEN NERVEN GESCHEITERT

„Insgesamt ist unsere Bilanzsehr, sehr positiv“, sagt BastianSteger, der gemeinsam mit Bollund Ovtcharov das kleine Finaleim Mannschaftswettbewerbgegen Hongkong für sich ent-

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Die olympischen Tischtenniswettbewerbe sind zu Ende: Die deutschenHerren haben die Heimreise angetreten – mit zwei Medaillen im Gepäck.Ihre Olympia-Bilanz fällt erwartungsgemäß positiv aus.

„Ein historischer Erfolg“TISCHTENNIS-HERREN MIT DOPPEL-BRONZE IN DIE HEIMAT

scheiden konnte. „Als Vizewelt-meister hat man natürlich dasZiel, eine Medaille zu holen. Es ist ein tolles Gefühl, dass uns das gelungen ist“, so der31-Jährige, der sich beim Jubelam Vortag eine Oberschenkel-zerrung zugezogen hatte: „AlsTimo das Ding klar gemacht hat,

bin ich auf ihn zugestürmt. Soschnell wie in dem Moment binich noch nie gerannt. Das hatteschon was von Usain Bolt. Dabeiist es wohl passiert.“

Die größte Last aber fiel Boll selbst von den Schultern:„Ich habe hier schwere Zeitenerlebt“, sagt der Erbacher in

Gedanken an sein überraschen-des Achtelfinal-Aus im Einzel.„Dieses Olympia war eine echteAchterbahnfahrt für mich. Lei-der bin ich an meinen eigenenNerven gescheitert“, so der 31-Jährige, der nach seiner Einzelniederlage und dem ver-lorenen Spiel im Mannschafts-wettbewerb gegen SchwedenSchwierigkeiten hatte, seinenRhythmus wiederzufinden:„Umso glücklicher bin ich, dass ich mit der Mannschaftnoch einen großen Erfolg feiernkonnte. Das ist ein versöhnli-ches Ende für uns alle.“

KURZE VERSCHNAUFPAUSE BIS ZUM LIGA-START

Noch am gestrigen Nachmittagtrat das Tischtennis-Trio dieHeimreise an: „Ich werde jetzterst einmal den Schläger wegle-gen und Zeit mit meiner Familieverbringen“, sagt Boll, dergenauso wie Ovtcharov und Steger bald wieder ins Trainingeinsteigen wird. „Die ChinaOpen stehen in zwei Wochen an und danach beginnt direktdie Bundesliga-Saison.“

Doch auch die OlympischenSpiele Rio de Janeiro 2016 hat Boll schon im Hinterkopf.„Da möchte ich mich schonnoch mal qualifizieren“, sagt er.„Aber vier Jahre sind eine langeZeit und ich weiß nicht, wiemein Körper mitspielt. Aber die Motivation, weiter das Besterauszuholen, ist auf jeden Fallnoch da.“

Ob als Mannschaft (Dimitrij Ovtcharov, Bastian Steger und Timo Boll, oben v. links) oder im Einzel (Tim Boll und Dimitrij Ovtcharov, unten v. links): Die Bilanz der deutschen Tischtennis-spieler kann sich sehen lassen.

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SPORT 7

ie hochdekorierte Flottewurde ihrem Ruf alsMedaillenlieferant wieder

einmal gerecht. Der Zweier-Cana-dier der Männer wurde nacheinem sensationellen Schlussspurtbei seinem olympischen Debütauf dem Dorney Lake zumKuschelboot. „Eigentlich sind wirwie ein Ehepaar“, scherzte der23-jährige Kuschela, der in Pots-dam in einem Haus mit dem dreiJahre jüngeren Kretschmer wohnt.Das fast blinde Verständnis wurdeauch auf dem Wasser sichtbar.

Die Aserbaidschaner SergejBesugli/Maxim Prokopenko schie-nen bei der Hälfte der 1000m-Strecke schon hoffnungslos ent-eilt, doch das deutsche Duo flogmit seiner jugendlichen Unbe-kümmertheit in unwidersteh -licher Art auf den letzten 250mvorbei. „Als wir an den Führen-

den dran waren, habe ichgewusst, dass wir das durchzie-hen. Wenn jemand so schnellangerauscht kommt, fühlt sichdas nie gut an“, sagte Kretschmer.Am Ende hatte das deutsche Boot1,402 Sekunden Vorsprung auf diePeking-Olympiasieger Andrej undAlexander Bahdanowitsch ausWeißrussland. Sportdirektor JensKahl zeigte sich tief beeindrucktvon der Leistung der beidenYoungster: „Das sind zwei Phäno-mene. Die haben keine Nerven.“

Beflügelt vom Männer-Goldzogen Franziska Weber und Tina Dietze im Zweier-Kajak eineStunde später nach. Sie verwie-sen die favorisierten Peking-Siegerinnen Katalin Kovacs undNatasa Douchev-Janics ausUngarn mit 1,065 Sekunden Vorsprung auf Platz zwei. „Wirhaben das Gold der verrückten

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Die Gold-Pärchen fielen sich überglücklich um den Hals, die Verbandsspitze tanzte ausgelassen im Kreis und die Fans feierten eine schwarz-rot-goldene Siegesparty: Nach dem goldenen Doppelschlag durch Peter Kretschmer/Kurt Kuschela und FranziskaWeber/Tina Dietze binnen 60 Minuten brachen bei den deutschen Kanuten alle Dämme.

Der Doppelschlag von EtonKANUTEN WEITER AUF GOLDKURS

Jungs mitbekommen und wolltendas auch unbedingt“, sagte Franziska Weber.

SCHON SILBER IM VIERER

Nach dem Erfolg lauschten sie tief bewegt der Nationalhymne.Man müsse jede Sekunde davonaufsaugen, damit man so etwasnicht so schnell vergesse, be -schrieb die 23 Jahre alte Olympia-Debütantin Weber ihre Gefühle.

Am Mittwoch hatte sie mit TinaDietze im Vierer schon Silbergewonnen.

Ihr Parforceritt zum Sieg warfür die Vize-Weltmeisterinnen die Revanche für den enttäu-schenden vierten Platz bei derEM vor einigen Wochen. FranziskaWeber war überglücklich: „Wirhaben schon oft von einem per-fekten Rennen gesprochen. Heutewar es noch ein bisschen mehr.“(Quelle: sid)

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Olympische Momente:Peter Kretschmer und Kurt Kuschela (v. links)sowie Tina Dietze undFranziska Weber (v. links).

Der Zweier-Canadier der Männer und der Zweier-Kajak der Frauenwaren auf dem Dorney Lake in Eton auf Erfolgskurs.

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as Duo setzte sich in einemspektakulären Final-Krimigegen die brasilianischen

Weltmeister Alison/Emanuel mit2:1 (23:21, 16:21, 16:14) durch undbescherte dem deutschen Olym-pia-Team in London die zehnteGoldmedaille. „Das ist unglaub-lich, unbeschreiblich, ein un -fassbares Spiel“, sagte JonasReckermann. Julius Brink fügtehinzu: „Am Ende ist mir das Herz noch einmal in die Hosegerutscht, aber der Volleyballgottwar auf unserer Seite.“ Der Jubelkannte keine Grenzen mehr: Mitder deutschen Fahne in denHänden feierten die Sieger eineriesige Party mit den 15.000Fans. Eine Welle nach der ande-ren ging durch den ausverkauf-ten Centre Court auf der HorseGuards Parade.

COOLE JUNGS

Die deutschen Weltmeister von 2009 verwandelten nach 58 Minuten ihren vierten Match-ball. Nach Bronze für JörgAhmann/Axel Hager 2000 in

Sydney ist es für den DeutschenVolleyball-Verband (DVV) der bislang größte Erfolg und erst die zweite Beach-Medaille überhaupt.

Auf der Tribüne drückten den Beachboys unter anderem DOSB-Präsident Thomas Bach,Gewichtheber Matthias Steinerund die Besatzung des Deutsch-land-Achters die Daumen. Siealle sahen im ersten Satz einhochkonzentriertes deutschesDuo. Nach zwei abgewehrtenSatzbällen entschieden die Berliner den Durchgang nach 23 Minuten für sich.

Im zweiten Satz lag dasdeutsche Duo von Beginn an imHintertreffen, ließ sich aber vom10:17-Rückstand und einer Gala-Vorstellung des 2,03-m-RiesenAlison nicht aus der Ruhe brin-gen. Sie verkürzten auf 15:19,mussten sich dann aber dennochmit 16:21 geschlagen geben. Derdritte Satz verlief zunächst völligausgeglichen, bis das deutscheDuo mit dem Punkt zum 12:8 die Weichen auf Sieg stellte.(Quelle: sid)

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Julius Brink und Jonas Reckermann sprangen fast gleichzeitig in die Höhe, fielen sich dann erleichtert in die Arme und vollführten einen Jubeltanz: Die Europameister haben ihre Karriere mit dem Olympiasieg gekrönt und das historische ersteBeachvolleyball-Gold bei Spielen für Deutschland gewonnen.

Beachboys feiernRiesenparty

GOLD FÜR JULIUS BRINK UND JONAS RECKERMANN

OlympischeMomente 15*

8 SPORT

Wahnsinn! Jonas Reckermann (oben links) undJulius Brink sind Olympiasieger. Die deutschenFans in der Arena auf der Horse Guards Paradebejubeln das Sensations-Gold (unten).

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Newsletter – Deutsches Haus London 2012

*Freitag, 10. August 2012

OlympischeMomente 15*

10 SPORT

tweet des Tages

Wahnsinn! @BrinkReckermann

Das Deutsche Haus kocht!#WirfuerD

LM2x Germany @LM2xGermany

@BrinkReckermannWahnsinn!!! Hab's

in Kanada auch verfolgt! Gratulation zu Gold!

Sabine Lisicki @sabine lisicki

9. August 2012

IMPRESSUMOlympische Momente 15*Newsletter – Deutsches HausLondon 2012 HERAUSGEBER: Deutsche Sport-Marketing GmbHSchaumainkai 9160596 Frankfurt a.M.und Medienfabrik Gütersloh GmbHSportkommunikationCarl-Bertelsmann-Straße 3333311 GüterslohTel.: +49 5241 23480-50Fax: +49 5241 23480-215Internet: www.medienfabrik.deE-Mail: [email protected] Gütersloh 2424Bereichsleitung: Tobias UffmannChefredakteur: Michael Siedenhans(V.i.S.d.P.)Chef vom Dienst: Karsten IlmRedaktion: Jochen Büttner, Yves Brummel, Julia Feldhans, Tobias Klingen, Benjamin Kraus, PhilippKubießaArtdirection: Uta KlokeLayout: Britta Hartmann, Melanie Koers, Janine MompourProjektmanagement: Jessica SewerinTeamassistenz: Frederic KollmeierAgenturtexte: SID Bildnachweis: picture alliance Fotografen: Jan Haas, Frank May, Kai-Uwe Wärner Druck: Creekside Design to Print LTD ©Medienfabrik Gütersloh GmbH, 2012Nachdruck, auch auszugsweise, nicht gestattet.Mit freundlicher Unterstützung derdpa Picture-Alliance GmbH.

9. August 2012

MAURER AUF PLATZ FÜNFIhr letztes olympisches Rennenbeendete Angela Maurer aufeinem guten fünften Platz. AmEnde fehlten der zweimaligenFreiwasser-Weltmeisterin14,6 Sekunden zu Bronze. Amschnellsten legte die UngarinEwa Risztow die 10km-Streckedurch den Serpentine Lake imLondoner Hyde Park zurück.Hinter ihr kamen HaleyAnderson (USA) und MartinaGrimaldi (Italien) ins Ziel.

HAUCHDÜNN AN BRONZE VORBEIHelen Langehanenberg hat diezweite Medaille für die deut-schen Dressurreiterinnen nurum Haaresbreite verpasst. Aufihrem Hengst Damon Hill fehl-ten ihr 0,036 Prozentpunkteauf die drittplatzierte Deutsch-

Britin Laura Bechtolsheimer.Gold gewann ihre LandsfrauCharlotte Dujardin vor der Nie-derländerin Adeline Cornelissen.Dorothee Schneider (mit DivaRoyal) und Kristina Sprehe (mitDesperados) belegten die Plätzesieben und acht.

SPRINT-STAFFEL IM FINALEDie Europameisterinnen LeenaGünther, Anne Cibis, TatjanaPinto und Verena Sailer habenden Einzug ins 4x100m-Finaleperfekt gemacht. Das DLV-Quar-tett zog als Dritter des zweitenVorlaufs in 42,69 Sekunden inden Endlauf ein.

ZEHNKÄMPFER IM ZIELIm Zehnkampf kam RicoFreimuth auf Platz sechs, PascalBehrenbruch wurde Zehnter.

OLYMPIA SPLITTER

leich mit ihrem ersten Ver-such auf 65,16m landeteChristina Obergföll den sil-

bernen Wurf. Ihre TeamkolleginLinda Stahl stellte ihre Bestweiteim vierten Durchgang auf. Mit64,91m warf sie so weit wie nochnie in dieser Saison und jubelteüber Platz drei. Einen hervorra-genden sechsten Rang belegtedie dritte Deutsche, KatharinaMolitor (62,89m). Nicht zu schla-gen war hingegen die Weltmeis-terin und WeltrekordhalterinBarbara Spotakova. Die Tschechinsicherte sich mit 69,55m ihren

zweiten Olympiasieg nach 2008.Mehr als Bronze hatte ChristinaObergföll vor dem Wettkampfnicht erwartet: „Ich bin sicher,dass man für Silber 70 Meterwerfen muss. Ob ich das drinhabe, kann ich jetzt nicht sagen.Aber 68 Meter sind mein Ziel.“Weil die Konkurrenz schwächel-te, reichte eine geringere Weite.

GEGEN DIE NIEDERLANDE

Die Hockey-Herren stehen zumsiebten Mal in einem olympi-schen Endspiel. Gegen den Welt-

G

Starker Auftritt der Speerwerferinnen: ChristinaObergföll und Linda Stahl haben mit Silber undBronze die Medaillen Nummer drei und vier für dieLeichtathleten gewonnen. Auch die Hockey-Herrentrumpften auf und stehen im Endspiel.

Spitze mit SpeerOBERGFÖLL UND STAHL JUBELN meister Australien konnte die

Mannschaft von BundestrainerMarkus Weise ein hochklassigesHalbfinale mit 4:2 (1:1) für sichentscheiden.

Nach einer eher durch-schnittlichen Vorrunde zeigtensie ihre beste Turnierleistung.Moritz Fürste (27.) und MatthiasWitthaus (54.) konnten jeweilsdie Führung der Australier durchKieran Govers (22.) und GlennTurner (42.) ausgleichen. DieTreffer von Timo Wess (59.) undFlorian Fuchs (62.) entschiedendie Neuauflage des WM-Finalsvon 2010 und sorgten für eineerfolgreiche Revanche der deut-schen Mannschaft.

„Man kann jedes Spiel nochübertreffen, aber viel Platz nachoben ist nicht mehr“, sagteWeise, der nach den Olympiasie-gen 2004 mit den Damen und2008 mit den Herren den Gold-Hattrick vor Augen hat. Im Finaletrifft das deutsche Team auf dieNiederlande, die den GastgeberGroßbritannien mit 9:2 (4:2)deklassierten.

MEDAILLENSPIEGEL(NACH 238 VON 302 ENTSCHEIDUNGEN)

PLATZ / LAND G S B TOTAL

1. USA 39 25 26 90

2. China 37 24 19 80

3. Großbritannien 25 13 14 52

4. Russland 12 21 23 56

5. Südkorea 12 7 6 25

6. Deutschland 10 16 11 37

7. Frankreich 8 9 12 29

8. Ungarn 8 4 3 15

9. Italien 7 6 6 19

10.Australien 6 13 10 29

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SPORT 1 1

Happy BirthdayIhren Geburtstag feiert heute die deutsche Schützin:Beate Gauss (28)

Wir gratulieren!

HOCKEY (20.00 UHR*)(Riverbank Arena), Finale Frau-en: Niederlande – Argentinien

LEICHTATHLETIK (AB 19.00 UHR*)(Olympic Stadium), Männer,Stabhochsprung, Deutsche Star-ter: Raphael Holzdeppe, MalteMohr, Björn Otto, 4x400m, Deut-

sche Starter: keiner, Frauen,Hammerwerfen, Deutsche Starterinnen: Betty Heidler,Kathrin Klaas, 5000m, Deutsche Starterinnen: keine, 4x100m, Deutsche Staffel: Tatjana Pinto, Verena Sailer,Anne Cibis, Leena Günther,1500m, Deutsche Starterin: keine

RADSPORT (AB 16.30 UHR*)(BMX Track), BMX Frauen, Deut-sche Starterinnen: keine, BMXMänner, Deutsche Starter: MarkBaier, Luis Brethauer

RINGEN (AB 19.00 UHR*)(ExCeL), Männer, Freistil, bis55kg, Deutsche Starter: keine,Freistil, bis 74kg, DeutscheStarter: keine

SCHWIMMEN (12.00 UHR*)(Hyde Park), Männer, 10km Frei-wasser, Deutsche Starter: ThomasLurz, Andreas Waschburger

SEGELN (13.00 UHR*)(Weymouth and Portland),Frauen, 470er, Deutsche Starte-rinnen: Friederike Belcher /Kathrin Kadelbach

SYNCHRONSCHWIMMEN (15.00 UHR*)(Aquatics Centre), Frauen,Team, Deutsche Starterinnen:keine

TAEKWONDO (AB 22.15 UHR*)(ExCeL), Frauen, bis 67kg, Deutsche Starterin: HelenaFromm, Männer, bis 80kg,Deutsche Starter: keine

* Ortszeit London

ls Andrej Tiwontschik inAtlanta mit 5,92m Bronzegewann, war Malte Mohr

zehn Jahre alt. 2012 ist er dieNummer drei in der Welt. „Ichwill mich gut verkaufen“, erklär-te Mohr und zu seinen Ambitio-nen: „Ich habe noch nie eineFreiluftmedaille gewonnen. Ich

A

Seit 1996 gab es keine olympische Medaille mehrfür einen deutschen Stabhochspringer. In Londonstehen mit Malte Mohr, Björn Otto und RaphaelHolzdeppe gleich drei Kandidaten bereit, die denSprung auf’s Treppchen schaffen können.

Deutsches Trio kämpft um Edelmetall

STABHOCHSPRUNG-FINALE DER MÄNNER

würde gern auch mal in dieseRichtung zuschlagen.“

Teamkollege Björn Otto be-findet sich sogar auf Platz zweider Weltjahresbestenliste. Mit 34 Jahren feiert er seine Olym-pia-Premiere. Bereits mit demzweiten Platz bei der EM in Hel-sinki unterstrich er seine überra-

ENTSCHEIDUNGEN AM 10. AUGUST

Im Finale:Malte Mohr,Björn Otto und Raphael Holzdeppe(v. links).

gende Form. Ein Garant für denErfolg ist sein Arbeitsgerät. Ottospringt einen Stab mit einemHärtegrad, den sonst niemandauf der Welt beherrscht. Dochbeim Diamond League Meetingin London, wurde der Sprung-stab beschädigt. Umso wichtiger,dass zum SaisonhöhepunktErsatz eintraf. „Ihn konnte ichnoch nicht testen“, sagte Otto.

Das Modell wird jedenfallserst bei jenen Höhen eingesetzt,die Medaillen versprechen. Bisdahin will Otto „mit wenig Fehl-versuchen hoch springen und so nach vorne kommen“. Derjüngste im Trio der deutschenStabhochspringer ist RaphaelHolzdeppe. Der 22-Jährige warschon vor vier Jahren in Pekingdabei. In London möchte derEM-Dritte von 2012 auch einWörtchen im Kampf um Edel -

metall mitreden. Dafür müssener und seine beiden Mann-schaftskameraden aber wohl denTop-Favoriten Renaud Lavillenieaus Frankreich sowie Ex-Welt-meister Brad Walker (USA) undPeking-Olympiasieger Steve Hooker (Australien) bezwingen.

Page 12: Olympische Momente – Ausgabe 15 Newsletter Deutsches Haus London 2012

Newsletter – Deutsches Haus London 2012

*Freitag, 10. August 2012

OlympischeMomente 15*

12 BACKSTAGE

as „Traumschiff“ ist demKäpt’n eine Herzensan -gelegenheit: „Ein tolles

Schiff. Ich weiß, dass es kitschigklingt. Aber so ist es“, beschreibtder 52-Jährige den elegantenKreuzer. Er lehnt an der Brückeund blickt auf die Hafeneinfahrt.„Hätte mir einer vor 20 Jahrenerzählt, dass ich das ‚Traum-schiff’ fahre, hätte ich gesagt:‚Du spinnst’“, so der Thüringer.

Zur Seefahrt kam er, um ausder DDR in die Welt zu kommen.Erst Flüssiggastanker, dann dieMS Berlin: Seit 2005 steht er aufder Brücke der „Deutschland“.Zwei Monate ist er an Bord, zweiMonate bei seiner Familie inTabarz.

Die Passagiere erwartenexklusiven Service. Sie dinnieren

im Restaurant „4 Jahreszeiten“,bewohnen Suiten, sonnen sicham Pool oder gönnen sich eineZigarre im Salon „Zum AltenFritz”. Der Kapitän begrüßt seineGäste. Er schüttelt Hände undunterhält sich mit den Kreuzfah-rern. „Ich mag einfach die Men-schen”, erzählt er von seinemTraumberuf.

MIT DEM BUG VORAN

Die Hafeneinfahrt war für denerfahrenen Seemann schon eineHerausforderung. „Glücklicher-weise hatten wir gute Bedingun-gen, keinen Wind. Wir sind rückwärts rein, was es noch einbisschen kniffliger machte”,beschreibt er das Manöver. Wenner am 13. August seine Maschi-

D

Sie ist die Attraktion in den West India Docks.Schon die Einfahrt durch die enge Schleuse ließdie Londoner staunen. Kapitän Andreas Greulichlenkte den Ozeanriesen durch das Nadelöhr.Er nahm uns mit auf die Brücke.

London ahoi!DER KAPITÄN UND DIE DEUTSCHLAND

nen startet, dann wird dieDeutschland die West IndiaDocks mit dem Bug voran ver -lassen. Richtung Hamburg, mit vielen Athleten der Deut-schen Olympiamannschaft anBord.

HAMMER IN HAMBURG

„Ich freue mich sehr, die Deut-sche Olympiamannschaft be grüßen zu können. Viele Sportler sind ja schon an Bordgewesen, haben Interviews

und Autogramme gegeben”,schildert Andreas Greulich das ungewohnte olympischeAmbiente an Bord. Zwei Tagedauert die Überfahrt nach Hamburg. In dieser Zeit könnendie Athleten die Annehmlich -keiten genießen und den Wettkampfstress vergessen. Normale Kreuzfahrer sind auchan Bord. Alle sind schon auf den Empfang in Hamburggespannt. Käpt’n Greulich istvoller Vorfreude: „Das wird derHammer!”

DAS TRAUMSCHIFFDIE DEUTSCHLAND

Getauft vom Bundespräsidenten Richard vonWeizsäcker, lief die „Deutschland“ am 16. Mai1998 zur Jungfernkreuzfahrt in Richtung Norwegen aus. Das Kreuzfahrtschiff ist 175mlang und 23m breit. Die vier Haupt motorenerzeugen eine Gesamtleistung von 16.750PS.Das Schiff erreicht eine Höchst geschwindigkeitvon 20 Knoten (37km/h). Es verfügt über 224 Außen- und 70 Innen kabinen, in denen520 Passagiere untergebracht sind. Zur Crewzählen 260 Besatzungsmitglieder. Bekannt geworden ist der Ozeanriese als „Traumschiff“aus der TV-Serie.

Kapitän Andreas Greulich auf seiner Brücke, der Pool mit demSchornstein aus der beliebten TV-Serie (rechts).