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One Pager - Krisenkommunikation - Private-Equity-Einstieg: Mitarbeitern die Ängste nehmen

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Der Einstieg von Private Equity kann für ein Unternehmen und seine Mitarbeiter eine Belastungsprobe sein. Häufig sind einschneidende Veränderungen wie der Abbau von Arbeitsplätzen die Folge. In unserem aktuellen One Pager erläutern wir die wichtigsten Schritte für die interne Kommunikation, um ein Vertrauensverhältnis zwischen Mitarbeitern und Investor zu schaffen.

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Page 1: One Pager - Krisenkommunikation - Private-Equity-Einstieg: Mitarbeitern die Ängste nehmen

ONE PAGER

Wiesbaden, 11.10.2013 – Der Einstieg von Private Equity kann für ein Unternehmen und seine Mitarbeiter eine Belastungs probe sein. Das Ziel der Finanz investoren ist klar: Sie wollen den Unternehmenswert stei-gern, um nach einiger Zeit einen mög-lichst profitablen Exit zu schaffen. Dies bedingt häufig Veränderungen im Unter nehmen. Zwar hat das geflügelte Wort des ehemaligen SPD-Vorsitzenden Franz Müntefering, der Finanzinvestoren im Jahr 2005 mit „Heuschrecken“ verglichen hatte, mittler weile an Schrecken verloren. Dennoch sorgen derartige Übernahmepläne insbe-sondere bei den Mitarbeitern und Arbeit-nehmer vertretern für Verunsicherung. Schnell kochen die Emotionen hoch, wenn Existenz- und Zukunftsängste infolge einer intrans-parenten Kommunikation entstehen. Kündi-gungen und Wechsel wichtiger Mitarbeiter können die Folge sein.

Mit einer vorausschauend geplanten und durchdachten Mitarbeiterkommunikation kann dies vermieden werden. Es gilt für die Unter-nehmensführung und den Investor, den Ver-änderungen zum Trotz eine positive Stimmung zu schaffen. Denn das finanzielle Engagement und die Expertise von Finanzinvestoren bieten einem Unternehmen und seinen Mitarbeitern auch vielfältige Chancen, etwa im Turnaround.

Bestandsaufnahme und VorbereitungEntscheidend für die Strategie zur internen Kommunikation sind zunächst eine streng vertrauliche Bewertung der Ausgangssituation sowie eine Analyse der anstehenden Verän-derungsprozesse durch die Unternehmens-führung und den Investor. Welche Szenarien

sind denkbar, welche Veränderungen können jeweils auf die Mitarbeiter zukommen? Aus dieser Analyse können wichtige Rückschlüsse für Botschaften und das Timing von Kommuni-kationsmaßnahmen getroffen werden. Glei-ches gilt für die Abstimmung von verbindlichen Sprach- und Verhaltensregelungen sowie die Festlegung und Autorisierung von Sprechern. Dies erfolgt im Idealfall noch bevor ein weiter Mitarbeiterkreis über den Einstieg eines Investors informiert wurde. Wichtige Füh-rungskräfte sollten zu diesem Zeitpunkt bereits involviert sein. Gleichzeitig sollte ein er-stes Bündel an Informationsdokumenten und Maßnahmen zur Information der Mitarbeiter vorbereitet werden:

» Q&A-Katalog, in dem zentrale Frage-stellungen antizipiert werden

» Rundschreiben, in dem der PE-Einstieg sowie die strukturellen Veränderungen the-matisiert werden

» Factsheet über den Investor inkl. geeigneter Case Studies früherer Engagements des Investors

» Planung einer Betriebsversammlung » Sofern vorhanden: Vorbereitung des

Intranets als Informationsplattform inkl. Auswahl relevanter Inhalte (z. B. Presse-mitteilungen, Rundschreiben an Mitarbeiter, Factsheet, FAQ)

Mitarbeiter rasch informierenIm zweiten Schritt sollten der Betriebsrat sowie die Mitarbeiter in einem immer noch frühen Stadium über den Einstieg des Investors infor miert werden. Dies ist wichtig, um die Meinungs hoheit im Unternehmen zu behalten, Spekulationen zu vermeiden und um Vertrauen zu schaffen. Es gilt, die für die Mitar beiter relevanten Frage stellungen anhand der voran-gegangenen Analyse proaktiv zu beantworten. Wer ist der Investor? Welche Erfahrungen haben andere Unternehmen mit ihm bereits gemacht? Was sind die Motive des Inves tors und welche strukturellen Maßnahmen sind konkret geplant? Wird es Entlassungen geben?

Vertrauen schaffenOffenheit und Aufklärung ist wichtig, wenn die Mitarbeiter informiert werden. Schlechte Botschaften, etwa Entlassungen oder Wechsel von Führungspersonal, sollten unmittelbar kommuniziert werden. Sickern Gerüchte aus

der Unternehmens leitung, dem Umfeld des Investors oder den Medien durch, hat dies häufig negative Aus wirkungen auf das Betriebs klima. Eine frühzeitige Kommunikation und Aufklärung über den Investor und dessen Vorhaben wirkt diesem Problem entgegen.

Auch vonseiten des Private-Equity-Investors empfehlen sich kommunikative Maßnahmen. Eine beliebte Kritik gegen Finanzinves toren lautet, sie seien rein profitorientiert und würden weder das akquirierte Unternehmen, noch seine Mitarbeiter, noch seine Kultur achten. Durch aktive Kontaktaufnahme und Stellung nahmen, etwa im Rahmen von Unter nehmensversammlungen oder inter-nen Rund schreiben, kann sich der Investor positio nieren, sich ein menschlicheres Gesicht geben und Vertrauen schaffen. „Wir investie-ren in Euer Unternehmen und achten dabei auf Eure Belange“ sollte die zentrale Botschaft an die Mitarbeiter lauten. Dies hat neben der sozialen auch eine Reputations komponente: Der Einstieg von Finanz investoren bei größeren Unternehmen wird die lokale Politik und Pres-se auf den Plan rufen. Wütende Mit arbeiter sind dankbare Aufhänger für Wahlkampf und Schlagzeilen, was unter Umständen den erfolg reichen Einstieg gefährden könnte.

Fazit

Mit Offenheit und Proaktivität Vertrauen schaffen – diese Maßgabe empfiehlt sich für die interne und externe Kommunikation, wenn Finanzinvestoren bei einem Unter-nehmen ein steigen wollen. Es gilt, auf die betroffenen bzw. beteiligten Stakeholder ein-zugehen, um mögliche Konflikte im Rahmen der Über nahme schon frühzeitig erkennen und lösen zu können.

Kontakt:cometis AG | Michael Diegelmann Tel: 0611-20 58 55 18 Fax: 0611-20 58 55 66 [email protected]

www.cometis.de | Spezialisten für Finanz- kommunikation, Investor Relations, Corporate Communications und Medientraining

Krisenkommunikation Private-Equity-Einstieg: Mitarbeitern die Ängste nehmen